Double Deception

 
  • Deutscher Titel: Double Deception
  • Original-Titel: Double Deception
  • Alternative Titel: 24 Hours To Die |
  • Regie: Shundo Ohkawa
  • Land: USA
  • Jahr: 2001
  • Darsteller:

    Luke Campbell (Louis Mandylor)
    Lisa Ozaki (Rei Kikukawa)
    Danny Baker (David Parry)
    Frank Ford (Jonathan Levit)
    Andy „Snake“ Morgan (James Russo)
    Jodi Baker (Sunny Knox)
    Vincent (Udo Kier)
    Burt Chapman (Joe Estevez)
    Michael (Chris D)
    Det. Adams (Jim Stathis)


Vorwort

Ich weiss ja, dass sich bei einem Grossteil meiner Leserschaft Produkte aus dem Hause marketing (oder vormals Astro) aus, hüstel, mir vollkommen unerfindlichen Gründen, keiner besonders grossen Beliebtheit erfreuen. Auch mir passt durchaus nicht alles an der Person des Labelchefs (vor allem seine Ambitionen, selbst unter die Filmemacher zu gehen, aber das ist ein anderes Thema), aber marketing boykottieren wäre mir dann doch ein wenig zu viel des Guten (zumal ich immer noch sabbernd auf die 2-Disc-Edition von The Third Society warte…). Kurzum, wenn sich mir eine marketing-Disc vorstellt, geh ich genauso vorurteilslos an die Materie wie bei einer VCL-, Laser Paradise- oder Videoschlumpf-DVD (und bevor jemand fragt, das letzte war ein Gag).

Die Veröffentlichungspolitik von marketing allerdings wird mir auf ewig ein Geheimnis bleiben – neben sehr löblichen Releases wie Zebo, der Dritte aus der Sternenmitte verschwendet das Label wertvolle Rohstoffe mit der Herausgabe der „Lisa-Film“-Kollektion und anderen Debilitäten. Und von Double Deception, womit wir dann endlich beim Thema wären, hatte ich schlicht und ergreifend noch nie was gehört. Naja, das Cover verspricht „atemberaubende Verfolgungsjagden, halsbrecherische Martial Arts-Aktionen und explosive Stunts“. Klingt auf den ersten Blick doch gar nicht mal so übel…


Inhalt

Zunächst finden wir uns aber auf dem Backseat einer Limousine wieder, wo ein clubhoppendes Girl sichtlich asiatischer Erscheinung aufgedreht wie nach zwölf Ecstasy-Pillen Champagner schlürft und ihren Bodyguard und Chauffeur Luke nervt. Das Girl hört auf den Namen Maria und (bilden wir uns mal ein, wir hätten die Inhaltszusammenfassung auf der Box nicht gelesen) „spielt“ aus unerfindlichen Gründen die Tochter eines Multimillionärs, eine Rolle, die ihr sichtlich nicht gerade Unannehmlichkeiten bereitet. Bis jetzt. Weil das nervige Mädel Luke lang genug zulabert, lässt sich der zu einem Boxenstopp überreden, um für die Schnepfe „Wasser und einen Apfel“ zu besorgen. Wie´s Kollege Zufall so will, beschäftigt der von Luke ausgekuckte Supermarkt seinen alten Mentor und Ex-Cop-Kollegen Burt als Wachmann. Nach der üblichen Wiedersehensfreude schreitet Luke zum Einkauf und die Bösmänner, ohne die geht´s ja schliesslich nicht, zur Aktion, in dem sie sich erst mal brutal auf den Behindertenparkplatz stellen (booooah, EVIL). Burt will den amtlichen Einspruch einlegen, doch in der Bösmannskarre hockt Jason Voorhees persönlich und ballert den alten Copper ins Jenseits. Okay, klar, es ist nicht Jason, obwohl ich schon jetzt ahne, dass jener für einen unterhaltsameren Film sorgen dürfte, sondern ein Typ mit der bewussten Eishockeymaske über der Visage (die Machete war im Halloween-Kostümpreis vermutlich nicht enthalten). Der Jason-Typ hat auch noch Freunde dabei und gemeinschaftlich wird die auf dem Rücksitz rumkichernde Maria gekidnappt. Luke kann nur noch doof hinterherglotzen und den Tod seines alten Freundes betrauern (und sich wohl noch ´ne Fleischwunde einfangen).

Wo Entführung, da Polizei, zumindest sollte das so sein. Und so befragen zwei Detectives Mr. Ozaki, seines Zeichens der erwähnte Multimillionär, wg. der vermeintlichen Entführung seines Augensterns. Die Bullen wundern sich gewaltig, dass Ozaki dem Kidnapping gelassen bis uninteressiert gegenübersteht. Ozakis Faktotum Michael erklärt: wer gekidnappt wurde, sei mitnichten Ozakis Tochter Lisa, sondern ein speziell für diesen Zweck angeheuertes Double gewesen – aufgrund verschiedentlicher Entführungen japanischer Geschäftsleute bzw. deren buckliger Verwandschaft hat Ozaki zu dieser Vorsichtsmassnahme gegriffen und Maria 500 Piepen pro Woche für ein wenig high life und dolce vita in die Hand gedrückt. Damit, so sieht´s zumindest Ozaki, hat er seine Schuldigkeit getan und fühlt sich in keiner Weise für die weiteren Konsequenzen des Doublenappings verantwortlich, ganz besonders soweit es um die Bezahlung des veranschlagten Lösegelds von 2 Mio. grünen Scheinen handelt. Den Cops bleibt ob soviel Kaltschnäuzigkeit schlicht die Spucke weg.

Kaum hat Ozaki die Gesetzeshüter höflich, aber bestimmt seiner Terrasse verwiesen, organisiert er für das wahre Töchterlein zwei Bodyguards, Danny (seines Zeichens alter Kumpel von Luke, was angesichts dessen eben erwiesener Inkompetenz nicht wirklich für ihn spricht) und Frank, die auf Lisa aufpassen sollen. Lisa hängt am Strand mit ihren Buddies aus, surft fröhlich vor sich hin und findet die Präsenz der beiden schlipstragenden Kleiderschränke (okay, zumindest Danny ist ein Kleiderschrank, Frank eher ein Nachtkästchen) nicht wirklich prickelnd – der einzige Notfall, den sie akzeptieren würde, um, wie von den beiden freundlichen Herren befohlen, ihren kleinen Hintern nach Hause zu Papa zu schwingen, wäre, wenn dieser den Löffel gereicht hätte, ansonsten möchten sich Danny und Frank doch empfehlen, bitteschön. Die zarte Drohung Franks, im fortgesetzten Weigerungsfalle zu Lisas persönlichem 24-Stunden-abends-mit-Beleuchtung-Schatten zu werden, stimmt Lisa um und bedingt sich lediglich noch eine Dusch- und Umkleidepause aus. Was dem Regisseur Gelegenheit gibt, ein paar Baywatch-mässige Slow-Mo-Dusch- und Aus-dem-Wetsuit-schälen-Aufnahmen einzufiedeln. Kaum hat sich Lisa aber in ein landkompatibleres Outfit geworfen, taucht plötzlich Luke auf, hält ihr eine Knarre an den Schädel und nötigt sie zum Einstieg in seinen, eh, seltsam aussehenden Pontiac Firebird (zumindest sieht die Schüssel für mich auf den ersten Blick so aus, als wäre sie a) ein Pontiac – but what do I know ´bout them american cars – und b) komplett lack-abgeschliffen). Danny und Frank sehen sich der Situation gegenüber, dass ihre Anvertraute direkt unter ihrer Nase weg entführt wurde.

Ozaki wird instruiert, dass nun auch sein echtes Töchterchen abgängig ist und betrachtet dies nun doch emotional etwas involvierter, während Luke Lisa in ein verlassenes Autokino dirigiert und ihr dort verklickert, sie gegen Maria austauschen zu wollen. Verständlicherweise ist Lisa nicht wirklich Feuer und Flamme für diese Idee. Kann man irgendwie nachvollziehen. Alas, zum Austausch kommt es nicht, da der heimtückische Chef der Entführer, ein gewisser Snake, einen Hinterhalt vorbereitet hat und Luke zu plätten beabsichtigt (vermutlich hat der alte Kopfrechner festgestellt, dass zwei Geiseln besser sind als eine). Nach einem kurzen Austausch von Feindseligkeiten via Feuerwaffen gelingt Luke und Lisa die Flucht. Nach dem gescheiterten Austausch wird Luke über Handy von Snake angerufen, die beiden keifen sich ein wenig an wie die alten Waschweiber, was die clevere Lisa dazu nutzt, sich Lukes Waffe zu bemächtigen und ehe sich´s der Möchtegern-Entführer versieht, die Verhältnisse umgedreht und IHN in den Pistolenlauf glotzen zu lassen. Luke muss sich erklären und tut dies auch – da Ozaki das Lösegeld für Maria nicht rausrücken will und edelmütiger Held, der Luke nun mal ist, nicht mit der Schmach leben könnte, dass Maria wg. seines persönlichen Versagens als Leiche endet, kam ihm der Gedanke mit dem Austausch. Lisa fällt der entscheidende Flaw in Lukes genialem Plan auf… was zum Geier soll sie selbst davon halten? Luke beruhigt – seiner Ansicht nach sind die Kidnapper Profis und würden die ECHTE Ozaki-Tochter niemals umbringen, da sie zu wertvoll sei. Ihr würde also ganz bestimmt kein Haar gekrümmt – an Lisas Stelle wäre ich jetzt nicht unbedingt übermässig beruhigt… Lisa sieht das ähnlich wie ich und nimmt die Beine in die Hand. Dumm nur, dass sie geradewegs in ein Trio fideler Biker stolpert, die einem kurzen Asia-Snack nicht ablehnend gegenüberstehen würden. Luke schreitet zur Retttung der bedrohten Unschuld und in einer ungefähr fünfzehnsekündigen Kampfszene werden die drei Muskelprotze k.o. geschlagen (den letzten erledigt Lisa selbst mit beherztem Einsatz eines griffbereit herumliegenden stabilen Bretts).

Da bekanntermassen solcherlei Aktionen in sämtlichen Hollywood-Drehbüchern der Geschichte sofortige innigliche Freundschaft der handelnden Personen folgen lässt (obgleich Lisa immerhin zum besten gibt, dass Luke wohl kaum ein „Danke“ erwarten könnte), zieht man sich an den Santa Monica Pier zurück und beratschlagt die Lage. Lisa findet´s irgendwie romantisch, dass Luke für seine Freundin eine solche Aktion startet, aber unser Heros wehrt ab – Maria ist mitnichten seine Freundin, er kennt sie nur über den Auftrag, aber kann´s generell nicht leiden, wenn seine Unfähigkeit anderne Leuten zum Schaden gereicht. Snake ruft wieder an und will einen neuen Austausch vereinbaren. Luke überrascht Freund und Feind mit dem Spruch, dass Lisa ihm leider abgehauen sei und er die zwei Millionen Lösegeld selbst auftreiben will, dafür braucht er nur Zeit. Da schaltet sich Lisa ein, greift sich das Telefon und haut in die selbe Kerbe – sie will bei der Geldbeschaffung helfen, indem sie ihren Vater anzapft: „Ich weiss, wie man von meinem Vater Kohle bekommt“. Berufstöchter, so sind sie. Snake setzt eine 24-Stunden-Frist.

Der ausgeheckte Plan ist so simpel, dass man glatt selber draufkommen könnte – Luke ruft als Entführer bei Ozaki an und verlangt 2 Millionen Dollar Lösegeld für die Auslieferung der echten Lisa und mit der Kohle könnte er dann wiederum Maria auslösen. Wahnsinnig clever, aber warum er nicht draufkommt. dass Ozaki umgehend nun doch die Brigade des örtlichen Law Enforcement einschaltet, wird mir ein Rätsel bleiben. Schliesslich weist uns Michael expositionstechnisch noch drauf hin, dass die selbstredend abgeschlossene Entführungsversicherung das Lösegeld nur ersetzen wird, wenn die Polizei eingeschaltet wird (und vor fünf Minuten hat uns Luke wiederum erzählt, dass Profis nur Leute entführen, die gegen so was versichert sind… also MUSS er das eigentlich wissen und IST de facto STUPID – drücken wir es so aus, ich glaub, es hat seine Gründe, warum der Junge nicht mehr bei den „Offiziellen“ unter Vertrag steht).

Die nicht ganz unnachvollziehbarerweise unehrenhafte entlassenen Bodyguards Danny und Frank haben indes die Erleuchtung, d.h. Danny hat sie, Frank kann sich vermutlich ohne fremde Hilfe nicht anziehen – die neuerliche Entführung muss Luke gedeichselt haben. Den schnappen wir uns, ist die Devise, und da Luke sich gern eines auch Danny gut bekannten Autohändlers bedient, sollte die Spur nicht zu schwer aufzuspüren sein.

Da Mr. Ozaki sich als Multimillionär nie die Mühe gemacht hat, einen Führerschein zu erwerben, muss Michael die polizeilich überwachte Lösegeldübergabe übernehmen (drei Wörter mit „über“ hintereinander, ist das ´n Rekord?). Immerhin kann Ozaki die Cops davon abhalten, die selbstverständlich registrierten Scheinchen nicht auch noch mit´m Peilsender zu versehen (sonst hätten wir ´nen Kurzfilm). Michael stopft nach Anweisungen über Handy die zwei Geldkoffer in einen Müllcontainer, während die Cops zusehen und danach auf bessere Zeiten bzw. Abholung der Knete warten. Ein junger Schwarzer, der sich den falschen Zeitpunkt ausgesucht hat, um in seinen flotten Chevy Camaro eine Beule durch Kollision mit einem gewissen Mülleimer zu fahren, wird unter chronischem Verdacht verhaftet – dieweil sind Kohle und Luke schon über fast alle Berge – der clevere Kidnapper baut nämlich vor und geht unterirdisch zur Sache – durch die Kanalisation und ein vorsorglich in den Containerboden gefrästes Loch. Lisa und Luke, die sich als Mitglieder der Village People, eh, als Bauarbeiter, getarnt haben, freuen sich Löcher in den Bauch. Aber nicht wirklich lange, denn bevor das Fluchtauto angeworfen werden kann, tauchen Danny und Frank auf (das kommt eben davon, wenn man den Flucht-Pick-up dort organisiert, wo es jeder, der Luke kennt, erwarten würde) und verstehen keinen Spass. Lisa schaltet schnell und spielt die „er-hat-mich-dazu-gezwungen“-Nummer, was ihr erspart, von den losgelassenen Ex-Bodyguards handschellentechnisch immobilisiert zu werden, im Gegensatz zu Luke, der keinerlei Erklärungsspielraum bekommt, sondern vielmehr ordentlich vermöbelt wird – so lange, bis Lisa sich eine Knarre gegriffen und den beiden Doofmännern vor die Bäuche hält. Auf Lisas Geheiss wird Luke befreit (und so viel zum Realismus: Danny holt den Handschellenschlüssel raus, beugt sich über den – off-screen – liegenden Luke und der springt eine Sekunde später fröhlich auf. Ich weiss nicht, ob Ihr schon mal versucht habt, ein paar billiger Handschellen aus dem freundlichen SM-Shop Eurer Wahl aufzupfriemeln, so schnell funzt das nicht, das kann ich Euch flüstern. Und, eh, ich besitze dieses Accessoire natürlich ausschliesslich aus streng wissenschaftlichen Gründen, hüstel). Kaum wäre also diese brisante Angelegenheit zufriedenstellend geklärt (nachdem Luke seine Ex-Kumpels kameradschaftlich k.o. schlägt, selbstverständlich), appearen aus thin air aber die Cops und zwingen Lisa und Luke zur Flucht zu Fuss und ohne das Lösegeld, peinlicherweise. Ein vorbeizuckelnder Laster, dessen Ladefläche offen ist, bringt die Rettung und Luke findet Zeit, ein paar unhaltbare Vorwürfe an Lisa loszuwerden: „Du hättest mich da liegen lassen!“ grumpft er und Lisa schlägt ob soviel Borniertheit die Füsse über´m Kopf zusammen… „Du bist paranoid,“ befindet sie und hat Unrecht – der Jung ist nur einfach dämlich.

Was tun, sprach Zeus… mehr als die Idee, die ganze Nummer nochmal durchzuexerzieren, fällt unseren beiden Hellchen nicht ein. „Mein Vater zahlt schon noch mal,“ ist sich Lisa sicher und irrt gewaltig. „Ich trau meiner Tochter alles zu, auch, dass sie mit den Entführern zusammenarbeitet,“ brummt der nämlich Michael und den Cops vor. Als Luke bei Ozaki anruft, um eine neue Übergabe zu vereinbaren, wimmelt Michael ihn ab – die Kohle sei schliesslich nicht gefunden worden, ergo müsse Luke sie haben, damit sei der Deal von Ozaki-Seite abgelaufen und nun bitte Lisa rüberreichen, wenn´s recht ist. Luke staunt Bauklötze, verfällt aber, wie auch die Teile des Publikums, die sich noch ernsthaft für die Story interessieren, auf den zutreffenden Gedanken, dass sich dann wohl Danny und Frank den Zaster unter den Nagel gerissen haben müssen. So ist es auch… die beiden bestaunen gerade den Batzen Geld, den sie mit ehrlicher Arbeit in fünf Milliarden Jahren nicht verdienen würden, aber Danny ist zumindest helle genug, um zu wissen, dass man den plötzlichen Reichtum nicht einfach so verjubeln kann – die Kohle muss erst gewaschen werden. „In einer Wäscherei?“ fragt der begriffsstutzige Frank, der mit Sicherheit voller Stolz sein Sonderschul-Diplom an der heimischen Wohnzimmerwand hängen hat (womit ich aber mit ebensolcher Sicherheit jeden Sonderschüler beleidige und diesen Gag hiermit offiziell zurückziehe). Wäre Danny cleverer, würde er seinem Kumpel jetzt einen Ziegelstein überbraten und die Sache zukünftig solo durchziehen. Isser aber nich.

Luke indes plant einen Überfall auf Danny und Frank, bzw. präziser einen Einbruch in Dannys trautes Heim, Lisa macht natürlich selbstredend mit, auch wenn sie zu bedenken gibt, dass „sowas in Japan illegal ist“. Schnorch. Wieso hab ich den verstärkten Eindruck, dass JEDER EINZELNE CHARAKTER In diesem Film in Die nackte Kanone 444 1/4 wesentlich besser aufgehoben wäre?). Maskiert dringen die beiden des Nächtens in Dannys Hütte ein und werden dort von dessen Weib Jody, übrigens ooch ne alte Bekannte von Luke, überrascht. Während ich noch darüber grüble, ob man normalerweise einen maskierten Einbrecher auch anhand seiner Stimme identifizieren könnte, besonders, wenn´s ein Freund der Familie ist, erweist sich wenigstens Jody als halbwegs intelligent und redet Luke mit Namen an. Luke tut verzweifelt so, als ob sein Einbruch nur ein kleiner Scherz unter Freunden sei (immerhin so lustig, dass er ein schweres Gewehr mit sich rumträgt) und kann sich aus den paar kryptischen Hinweisen, wonach Danny unterwegs sei, um „Klamotten zu waschen“; zusammenreimen, wohin der Hase bzw. Danny samt Kollegen läuft (und Luke kann Lisa anschliessend noch kurz verklickern, dass er und Danny Sandkastenfreunde sind, gemeinsam zu den Cops gegangen waren und ebenso gemeinsam dort gefeuert wurden, nachdem sie ihren Chef verprügelt hatten. Ist als Kündigungsgrund wohl durchaus akzeptabel). Nämlich in einen Strip-Club. Can´t have a movie without some boobies, ya see? Those are to be found here.

Danny und Frank suchen nämlich den stadtbekannten Geldwäscher Vince (Udo Kier!) auf, der sich hauptsächlich flüsternd verständigt und Danny das inakzeptable Angebot unterbreitet, für die zwei Millionen Mäuse schlappe zweihunderttausend Dollar rauszurücken. Danny möchte aber mindestens eineinhalb Millionen. Man sieht, die Vorstellungen liegen doch geringfügig auseinander. Vince ist aber einer von der Nicht-Feilschen-Sorte („Du willst nicht feilschen???“), sondern handelt mehr nach der Friss-oder-stirb-Devise. Literally. Er zückt nämlich seine Knarre und schiesst die beiden Idioten über den sprichwörtlichen Haufen. Ta-daa, zur Rettung naht Luke, der sich mit Lisas Hilfe schon in den Club eingelassen hat (Lisa muss aber draussen im Wagen warten), und verhindert, dass Vince den noch nur schwer verletzten Danny in die ewigen Jagdgründe befördert. Als aber einer von Vince´ Henchmen Lisa anschleppt, haben wir den üblichen mexican standoff. Gähn. Lisa bringt es fertig, dass ihr Bewacher Vince eine vor den Latz ballert, Luke erschiesst den Henchmen und alles könnte Eitel Freude Sonnenschein sein. Luke will grossmütig Danny rausschleppen und ins Krankenhaus bringen, obwohl der Luke ankeift, das ganze Schlamassel sei dessen Schuld (womit er ja nicht grundsätzlich verkehrt liegt), doch, doppel-ta-daa, Vince ist natürlich mitneffen tot, sondern lässt noch mal seinen Schiessprügel sprechen. Edel, selbstlos und gut stürzt sich Danny in die Schussbahn und ist nu endgültig hin (natürlich nicht ohne einen melodramatischen letzten Satz zu nuscheln: „Wie uns Burt gelehrt hat: Always watch your partners back“. Sniff, wo sind meine Taschentücher?) Luke killt Vince for good und zieht sich mit Lisa an den Strand zurück, wo sie ein Rettungsschwimmerhäuschen in Beschlag nehmen und nun ist es CHARACTER TIME. Luke sülzt uns die Ohren voll, wie schrecklich es doch sei, dass er nun tatsächlich habe Menschen umbringen müssen (selber schuld, kein Mitleid), Lisa findet das alles irgendwie schrecklich romantisch, so wie bei „Bonnie & Clyde“ (die in ihren Gräbern rotieren) und MUSS an dieser Stelle nun auch noch einen tragischen Background, sort-of, implantiert bekommen. Sie hat nämlich in good old Japan ihren Bräutigam nicht nur direkt am Altar sitzengelassen, sondern ihm vorher auch noch eine gescheuert. Nicht mal, weil der Kerl sie betrogen hat, nein, „nur“, weil die ganze Ehe ein „Geschäftsarrangement“ ihres werten Herrn Erzeugers gewesen war. Ich war emotional schon überwältigter. Lisa kuschelt sich an Luke und dem geht an dieser Stelle ein ganzer Kandelaber auf.

Vielleicht interpretiere ich da ja nur wieder was rein, an das der Drehbuchautor in seinen kühnsten Träumen nicht gedacht hat, aber vielleicht nimmt Luke deswegens am frühen Morgen Reissaus, um nicht ehe er sich´s versieht in eine Affäre mit einer verwöhnten Millionärstusse zu schliddern. Lisa jedenfalls ist am Morgen allein und wird von der Polizei aufgepickt und prompt verhört, was ihr auch Gelegenheit gibt, mit ihrem Papa auf japanisch zu streiten und schlussendlich Snake als Entführer zu identifizieren (halte ich fast für ein Gerücht, weil sie den Kerl für 5 Sekunden aus dreissig Meter Entfernung gesehen hat). Snake ist stadtbekannter Krimineller, hatte aber, so sagt man, bisher mit Entführungen nix am Hut (soviel zu Lukes toller „Profi“-Theorie). Und zu seiner Gang der üblichen Verdächtigen gehört eine gewisse… ba-da-da-dumm – Maria! Tja, da hat Luke seine ganzen Energien (und einen Grossteil seines Freundeskreises, har-har) ganz umsonst verschwendet.

Besonders peinlich, als Luke alleinig zur Lösegeldübergabe (die Kohle hat man im Stripclub natürlich erbeutet) schreiten will, um die vermeintlich hilfsbedürftige Maria zu retten. Die hat allerdings so richtig auch keinen Bock auf die Angelegenheit, war sie doch in die Entführungsplotte von ihrem Macker Snake gar nicht eingeweiht! Deswegen will sie auch den Abgang machen, wird aber von Snakes Leuten eingefangen. Sein Ultimatum: „Entweder du bringst ihn um oder ich dich.“ Das sind zumindest klare Verhältnisse.

Lisa krakeelt ob der neuen Entwicklungen im Cop-HQ, dass man dem armen Luke doch helfen müsse, wohingegen ihr alter Herr, der´s sichtlich mit den antiken japanischen Ehrenvorstellungen nicht wirklich hat, der Überzeugung anhängt, sie solle sich wegen dieses kriminellen Typen keinen Kopf machen. Lisa greift zur Selbsthilfe… erst mal lässt sie ihren Paps stehen, kauft einer schwarzen Nutte auf´m Damenklo für einen lumpigen Tausender Trenchcoat und Sonnenbrille ab (gibt´s an der Melrose mit Sicherheit billiger, aber vermutlich auch teurer), entwaffnet einen Cop und nimmt den armen Typen, der schon vorhin den Müllcontainer rammte, als Geisel. Für ihren Dad hat sie noch ein freundliches „Fuck yoü übrig, dann klaut sie des schwarzen Mannes roten Camaro und braust gen Flugzeugschrottplatz, wo die Übergabe stattfinden soll.

Dort fällt gerade Maria ihrem grossen Retter dankbar um den Hals. Hätt´ se besser nicht gemacht, denn unser Schlaumeier Luke schnallt bei der Umarmung, dass an Marias Hintern etwas ist, was da nicht hingehört und kalt und metallisch ist – das Pistölchen. Aber so richtig umbringen wollte sie ihn eh nicht – denn als Snake aus sicherer Deckung das Feuer auf Luke eröffnet, wirft sie sich opferbereit in die Schussbahn und verröchelt (der Blödmann hat das gar nicht verdient, dass sich die Leut´ reihenweise für ihn opfern). Luke und Snake nebst seinen Mannen liefern sich einen ordentlichen (najaaa) Shoot-out, da fährt Lisa vor, steigt cool aus dem Camaro und knallt wie nix zwei der Thugs ab, als hätte sie ihr Lebtag nix anderes gemacht. Luke erledigt den dritten, fängt sich aber eine Kugel in den Wanst ein. Snake flüchtet sich in Lukes Karre, den Lisa mit der mitgebrachten MPi bearbeitet (!). Pro forma gibt der schwer angeschlagene Luke auch noch ein paar Schüsse ab, dann explodiert die Kalesche auch endlich, Snake verbrutzelt und es regnet Dollarscheine (sollten die Dinger nicht vielleicht auch, eh, brennen?). „Wir haben es geschafft,“ jubiliert Lisa und rafft leider erst mit Verspätung, dass Luke dieweilen schon den guten alten Löffel zum Schmeissen sucht und auch findet. Luke kratzt ab und Lisa heult sich die Augen aus… The End.

Hmpf. Wie schon gesagt, marketings Veröffentlichungspolitik ist mir ein Buch mit sieben Siegeln, aber zumeist konnte man bislang davon ausgehen, dass die Releases zumindest einen gewissen Kultwert haben, seien es Klopper wie Sergio Martinos Insel der neuen Monster, der erwähnte Zebo, selbst Schotter wie Dirndljagd am Kilimandscharo hat ja seine Fans (wobei ich keinen kennenlernen möchte, öhm). Sprich, aus purer kult-marktstrategischer Sicht mag das alles seine gewisse Berechtigung haben. Warum aber ein Nischenlabel wie marketing nun einen vollkommen gewöhnlichen und in keinerlei Hinsicht aussergewöhnlichen B-Actionschmodder wie Double Deception rausbringt, muss mir Olli Krekel mal über ein paar Tässchen Bier erklären (ich verspreche auch, nicht übermässig über Project_Genesis zu lästern). Der Film ist schlicht und ergreifend vollkommen bedeutungs-, harm- und witzlos, da passiert nix, was wir nicht in zigtausend anderen billigen Actionfilmen schon und oft besser gesehen haben – mir entgeht grundsätzlich der Hauch des „Besonderen“, der einer überwiegenden Anzahl von marketing-Releases in der einen oder anderen Form doch anhängt – es sei denn, man rechnet per se jeden neumodischen Film, der sich irgendwie der Beteiligung einer oder mehrerer Japaner erfreut, als „besonders“ – dann allerdings fahre ich persönlich ins Land der aufgehenden Sonne und haue Kitamura, Miike & Co. persönlich eins auf die Fresse – nicht, das ich was gegen deren Filme hätte (okay, Kitamura ist … nicht mein Ding), aber wenn wir jetzt bloss wegen einer „new wave“ des japanischen Genrekinos auch sämtliche Abfall- und Begleitprodukte dieser Welle erdulden müssen, dreh ich am Rad.

Okay, genug ranting, ein bissel mehr zum Film… Wo marketing seine „atemberaubenden Verfolgungsjagden, halsbrecherischen Martial Arts-Aktionen und explosiven Stunts“ geortet haben will, entzieht sich leider Gottes meiner Kenntnis. Schätze, der Covertexter (Haiko? I don´t know) muss vor dem Verfassen des Textes einen anderen Film gesehen haben. Verfolgungsjagden? Keine einzige, und schon gar keine „atemberaubende“. Martial Arts? Wie bitte???? Eine Folge Schwarzwaldklinik hat vermutlich spektakulärere Kampfsporteinlagen als dieser Film, der eine einzige „Kampfszene“ im weitesten Sinne hat, und die wird mit ein paar Fausthieben, einem Tritt (und der sieht nicht mal nach Karate aus) und einem Brett ausgefochten. Unter Martial Arts stell ich mir dann doch etwas anderes vor. Explosive Stunts? Naja, am Ende explodiert ein Auto… ob man das so zählen will? Ansonsten gibt´s auch in Sachen Stuntwork überhaupt NICHTS zu bewundern. Die paar Actionszenen, die mit Müh und Not dafür sorgen, dass man Double Deception bei wohlwollender Betrachtung als Actionfilm werten kann, sind von der typischen B-Film-Shoot-Out-Qualität, d.h. ein paar Typen stehen sinnlos in der Gegend rum und ballern ebenso sinnlos in die Gegend, ohne im realen Leben auch nur den Hauch einer Chance zu hätten, irgendwas zu treffen, das kleiner ist als ein Möbelwagen. Oder anders ausgedrückt: John Woo isses grad nicht…

Funktioniert der Schmu dann vielleicht wenigstens auf der Thrillerebene? Der Schmu tries hard, das muss man sagen. Double Deception wäre sicherlich herzlich gerne ein komplexer, twist-and-turn-gespicktes, den Zuschauer vor ständig neue Überraschungen stellendes Rätselspielchen. Nur leider interessiert sich spätestens nach ´ner halben Stunde kein Mensch mehr dafür, wer hier jeweils wen hintergeht und warum – Begründung: einfach – Scriptwriting 101 – bevor ich mich als Autor um zigtausende Plotdrehungen kümmern kann, sollte ich vielleicht erst mal dafür sorgen, ein paar interessante Charaktere zu haben und nicht nur Baukastenschablonen, die noch dazu durch die Bank sturzdämlich sind. Nachdem nämlich ausnahmslos alle Charaktere vollkommen eindimensionale Pappkameraden sind, die eben noch dazu durch kaum überbietbare Blödheit ausgezeichnet sind, ist es eher früher oder später dem geneigten Zuschauer vollkommen wurscht, wer wann was warum wie treibt. Soll´n sie sich doch alle umlegen, ist doch wurscht – irgendwann reduziert sich das Interesse auf den schlichten Bodycount (wenn überhaupt). Ich möchte an dieser Stelle nur ein Musterbeispiel für einen hundertprozentig durchkonstruierten Plot mit mehr Drehungen und Wendungen als ein Grosshandels-Schraubensortiment aufführen, der nicht deswegen, sondern aufgrund seiner tollen Charaktere überzeugt (und, nein, ich werde nicht The Usual Suspects nennen): Guy Ritchies famosen Bube Dame König grAs – sollte sich jeder Autor, der sich die Aufgabe gestellt hat, eine Doublecross/Double-Doublecross/Double-Double-Doublecross-Geschichte zu verfassen, als Pflichtprogramm zu Gemüte führen. So wird das gemacht. Bei Double Deception werden die ständig neuen Twists auf die Dauer einfach langweilig, weil sich dank der uninteressanten Charaktere eine involvierende Geschichte überhaupt nicht entwickeln kann.

Auch inszenatorisch ist das ganze eher langweilig – die Actionszenen sind uninspiriert, die dramatischen Elemente wirken aufgesetzt und der ganze Regiestil in seiner Hochglanz-Attitüde irgendwie altbacken – vor zwanzig Jahren, in der Blütezeit von Miami Vice wäre eine solche Inszenierung sicher state of the art gewesen, so aber sieht es so aus, als versuche Regisseur Ohkawa krampfhaft ein wenig Style in seine lahme Plotte (die er ja auch selbst geschrieben hat) zu bringen – dazu kommt ein langweiliger Soundtrack, wenig einfallsreiche Kameraführung und ein reichlich undynamischer Schnitt.

Das alles wird aber noch k.o. geschlagen von den darstellerischen Leistungen – ich halte ja schon Costas Mandylor (Fist of the North Stary für keine besonders grosse schauspielerische Leuchte, aber gegen seinen hier hauptrollenden Bruder Louis ist der Mann ein echter Oscar-Anwärter – bar jeder Fähigkeit zur Emotion holzt sich Mandylor lustlos wirkend durch die Story. Nicht gut. (Blockbuster-Freunde könnten Mandylor übrigens aus einer Nebenrolle des letztjährigen Überraschungshits My Big Fat Greek Wedding kennen, was insofern passt, da die Mandylor-Brüder gebürtige Griechen sind, oder aber auch aus van Dammes nicht-so-schlechtem-wie-sein-Ruf Ego-Projekt The Quest – da musste er aber nix sagen). Noch schlimmer allerdings präsentiert sich Rei Kikukawa in ihrer ersten und bislang einzigen Filmrolle – dass Haiko´s Filmlexikon besonders Ms. Kikukawa eine „eindrucksvolle“ darstellerische Leistung attestiert, kann ich mir ehrlich gesagt nur aus der beruflichen Verbundenheit des Verfassers zu marketing film erklären (oder er hat den Film nur in der sehr gelackten deutschen Synchronfassung gesehen) – wer sich den englischen O-Ton anhört und rekapituliert, mit welch sichtlichen bzw. hörbaren Schwierigkeiten das Mädel mit seinem englischen Text kämpft und trotzdem in keiner Sekunde den Eindruck erwecken kann, ihre Rezitationen wären was anderes als „auswendig gelernt“, fragt sich, ob in ganz Hollywood nicht eine japanischstämmige Darstellerin zu finden war, die vernünftig englisch spricht… bei einer solch, ich muss es ganz uncharmant sagen, erbärmlichen Sprachkenntnis würde selbst ein Marcel-Marceau-verdächtiges Mienenspiel, über das Kikukawa aber auch nicht verfügt – sie macht eher den Eindruck einer asiatischen Barbie-Puppe -, die Performance nicht mehr über das Niveau einer sächsischen Laienspielschar, die sich die Aufgabe gestellt hat, eine italienische Oper in Originalsprache darzubieten, hinaushieven. Boah, welch´ Feindseligkeit heute wieder… (oder um´s mit John Goodman zu sagen: „Du hast recht – ich bin BÖSE!“).

In Nebenrollen verschleisst sich Semiprominenz. James Russo war immerhin in Blade mit von der Partie, hat aber ebenso wie Teutonen-Trash-Export Udo Kier (Critical Mass, Hexen bis aufs Blut gequält) wenig bis nix zu tun. Speziell Kier ist sträflich unterbeschäftigt, da er streng genommen nur dazu da ist, um zwei Typen zu killen und selbst erschossen zu werden. Selbst ein göttlicher scenery-chewer wie Meister Kier kann aus einer solchen Nullitätenrolle keinen Gewinn ziehen. Fred-Olen-Ray-Freunde erkennen als gleich zu Beginn krepierenden Ex-Cop Burt Joe Estevez wieder, der dem bekannten Clan um Martin, Charlie und Emilio angehört und in einigen Trashkloppern mit von der Partie war (so z.B. bei Dark Universe – wenn ein Joe Estevez in seiner Neunzig-Sekunden-Rolle erstens fünftes Billing und die beste darstellerische Leistung sein Eigen nennt, läuft irgendwas verkehrt.

Wenn man von marketing etwas halbwegs gewohnt war, dann wenigstens, dass die Umsetzungsqualität der DVDs passt – normalerweise ist das kein Vergleich mehr mit den alten Astro-Scheiben, was natürlich auch daran liegt, dass marketing jetzt etwas prestigeträchtigere Titel veröffentlicht, zu denen auch besseres Quellmaterial verfügbar ist. Double Deception ist da aber schon eine heftige Enttäuschung – die Bildqualität ist wirklich fast ein Rückschritt in alte Astro-Zeiten – einen so grobkörnigen Videotransfer bin ich ansonsten allenfalls von den Grottendiscs von Madison gewöhnt, beim gefürchteten Vierfach-Zoom-Test kann der geneigte High-End-Freund in aller Ruhe das Klötzchenzählen anfangen. Ausserdem trüben einige Nachzieher das bescheidene Filmvergnügen. Solide sind allerdings alle drei Tonspuren, deutsch liegt in 5.1 und 2.0-Digitalmix vor, wobei der 5.1er-Mix fairerweise als Upmix gekennzeichnet ist, der englische Ton liegt in 2.0-Surround vor, wobei der englische 2.0er-Track insgesamt ein wenig dumpfer wirkt als der deutsche. Die deutsche Sprachfassung nervt mit einer sehr glattgebügelten Synchronisation, die sämtliche Akzente unter den Tisch fallen lässt (und die Originaltonspur ist ein wahres Akzentfestival… japanischer Akzent, griechischer Akzent, deutscher Akzent…).

An Bonusmaterial werden neben den üblichen Verdächtigen, ergo Trailer auf drei andere marketing-Titel, Slideshow und Filmographien für Mandylor, Kikukawa (sehr sinnvoll, da sie genau einen Eintrag umfasst), Russo, Kier und Ohkawa) drei Trailer, ein alternativer englischer Vorspann (mit dem dortigen Verleihtitel „24 Hours To Die“ – ebenfalls hochgradig sinnvoll) und ein paar „alternative“ Szenen präsentiert – für´s amerikanische Fernsehen wurden nämlich alle Szenen mit barbusigen Tatsachen (also insgesamt drei Satz Brüste in der Nachtclubszene) auch in einer züchtigen Fassung gedreht, und die entsprechenden Szenen kann man sich wahlweise original, „zensiert“ oder zwecks Vergleich unmittelbar nacheinander ansehen. Tolles Extra, vielen Dank. Genauso sinnig wie die „Artwork“-Galerie, die dem Fan von solchen Dingen das Aussehen der amerikanischen und der britischen DVD nahebringen, inklusive Fotos der Discs selbst (mich wundert, dass nicht auch die Unterseiten der Discs abfotografiert wurden… yech).

Double Deception ist also letztlich, und damit wieder langer Rede kurzer Schluss (mann, ich könnte mir viel viel Tipparbeit sparen), mal wieder ein vollkommen durchschnittlicher (eher sogar noch unterdurchschnittlicher) B-Film von der Sorte, die eh schon zuhauf in den Videotheken vor sich hinschimmelt. Was ausgerechnet ein Nischenlabel wie marketing, das es eigentlich besser wissen möchte, mit diesem Release bezweckt, bleibt das Geheimnis der dortigen Strategen. Double Deception ist langweilig, mau gespielt und von keinerlei auch nur irgendwie geartetem Interesse. Fazit: spart Euch Euer Geld und holt Euch lieber ´ne vernünftige Scheibe (oder gleich ´nen Dolph-Lundgren-Klopper, die sind im Zweifel erheblich spassiger). Blech.

(c) 2003 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 7

BIER-Skala: 3


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