Donnie Darko

 
  • Deutscher Titel: Donnie Darko
  • Original-Titel: Donnie Darko
  •  
  • Regie: Richard Kelly
  • Land: USA
  • Jahr: 2001
  • Darsteller:

    Donnie Darko (Jake Gyllenhaal)
    Eddie Darko (Holmes Osborne)
    Rose Darko (Mary McDonnell)
    Elizabeth Darko (Maggie Gyllenhaal)
    Samantha Darko (Daveigh Chase)
    Frank (James Duval)
    Gretchen Ross (Jena Malone)
    Kitty Farmer (Beth Grant)
    Jim Cunningham (Patrick Swayze)
    Karen Pomeroy (Drew Barrymore)
    Prof ( Kenneth Monitoff (Noah Wyle)
    Dr. Lilian Thurman (Katherine Ross)
    Principal Cole (David Moreland)
    Dr. Fisher (Arthur Taxier)
    Cherita Chen (Jolene Purdy)


Vorwort

Ich weiss, ich bin mal wieder spät dran – everyone and his brother hat Donnie Darko schon besprochen… sehen wollte ich den Streifen auch schon seit ich zum ersten Mal was davon gehört hatte, dazu, die RC1-DVD zu bestellen, konnte ich mich aber nicht durchringen. Naja, es gibt sie eben, die glücklichen Zufälle, und als die Freunde von dvdmagazin.net vor zwei Tagen anfragten, ob ich nicht ganz schnell Donnie Darko testen könnte, sagte ich natürlich nicht nein…

Der Film schlug vergangenes Jahr in den USA in den Kreisen ausgehungerter Phantastik-Fans hervorragend ein – in der IMDB belegt der Streifen Platz 89 in den all-time-charts! Irgendwas muss also dran sein am mit kleinem Geld (4,5 Mio. $) von einem Debüt-Regisseur und -Autoren gefertigten Streifen mit dem komischen Namen (den ich prompt auch ständig mit Donnie Brasco verwechsele, was auch kein ganz so schlechter Streifen ist, aber doch in eine verdammt andere Ecke gehört). Nun, es ist auch was dran an dem Streifen und weil ich schlicht und ergreifend meine, dass jeder aufgeschlossene Filmfreund diesen Film sehen sollte und dies möglichst auch unbelastet und unvoreingenommen, empfehle ich eigentlich, nicht weiterzulesen.

Ah, noch da? Film schon gesehen? Wenn nicht, auch gut, ich bemühe mich nämlich nach Kräften, mich kurz zu fassen und ganz entgegen meiner Angewohnheit vielleicht doch nicht alles zu verraten, aber, obwohl Stammlesern dies sicherlich bekannt sein dürfte, pflastere ich an dieser Stelle sicherheitshalber eine dicke fette

SPOILER-WARNUNG

hierhin. Weiterlesen also auf eigene Gefahr, beschwert Euch nachher nicht, wenn ich doch mehr ausgeplaudert habe als notwendig.


Inhalt

Donnie, eigentlich Donald Darko (hm, meine Donald-Dark-CDs werden nie mehr das selbe sein wie früher), lebt in der idyllischen Kleinstadt Middlesex (nicht in England, sondern natürlich in Amiland) mit seiner Modellfamilie. Jo, im Gegensatz zu den meisten anderen jugendlichen (Anti-)Helden aus Horrorthrillern und sonstigen übernatürlichen Krempelfilmen kommt uns Donnie aus einem intakten Elternhaus – seine Erzeuger, Eddie und Rose, sind wirklich gutherzige Erwachsene, auf die ihre Kids im Zweifelsfalle immer zählen sollten und vertragen sich auch untereinander. Selbst dass Donnie seine Schwester Elizabeth beim abendlichen Dinner als „fuckass“ tituliert, führt nur zu ein paar tadelnden Worten der Mama und dezentem Amüsemang seitens Papa, als die kleene Tochter Samantha unschuldig nach einer Definition dieses ihr unbekannten Wortes fragt. Yet all is not well, denn Donnie plagt ein kleinerer Dachschaden, zumindest nach Ansicht der ihn behandelnden Seelenklempner, die ihm neben Therapiesitzungen auch kleine bunte Pillen verschrieben haben, die Donnie in treuer Teenie-Tradition natürlich nicht zu sich nimmt.

Dabei hat er eigentlich allen Grund dazu, denn dass der Junge leicht verhaltensgestört ist, äussert sich nicht nur darin, dass er seine Mutter schon mal als „bitch“ bezeichnet, sondern auch durch seine Alpträume und seinen eingebildeten Freund Frank… der lotst ihn schlafwandelnd aus dem Haus und eines schönen Tages, am 2.10.1988 (das Land verfolgt „gebannt“ den chancenlosen Wahlkampf von Michael Dukakis gegen Bush, den Älteren), tut sich denn auch seltsames… Frank verkündet dem überraschten Donnie, dass in genau 28 Tagen, 6 Stunden, 42 Minuten und 12 Sekunden die Welt untergehen wird (was Donnie relativ gefasst aufnimmt, aber vermutlich schiebt er das auf seine diagnostizierte Klatsche) und lotst ihn ausser Haus. Frühmorgens findet sich Donnie zur eigenen Überraschung auf dem Golfplatz wieder und bemerkt, dass die schicksalhafte Zahlenkombination auf seinen Arm gepinselt ist. Aber zumindest hat er nicht daheim übernachtet – denn in der Nacht hat´s im Darko-Haus ordentlich eingeschlagen, und zwar im Wortsinn – ein abgerissenes Jet-Triebwerk hat sich ausgerechnet Donnies Zimmer als Landeplatz ausgesucht. Nun fallen Jet-Triebwerke zwar manchmal vom Himmel, meistens aber findet sich jemand, der´s verloren hat, nicht aber in diesem Fall. Die FAA (Flugaufsicht- und -sicherheitsbehörde) rätselt und erlegt den Darkos prophylaktisch Schweigepflicht auf („Wir dürfen nicht sagen, dass wir nichts wissen?“). In seiner High School, einer Privatschule (was vielleicht auch erklärt, weswegen die Klassen altersmässig für meinen Geschmack etwas unorthodox besetzt sind), erlangt Donnie durch sein glückliches Überleben der Bescherung vorübergehenden celebrity-Status (übrigens für mich als alten 80er-Freak reizend: die ausgezeichnete Montage, mit der der Schulbetrieb eingeführt wird, erfreut sich musikalischer Untermalung durch Tears For Fears´ „Head over Heels“). Den Englisch-Unterricht führt die progressive junge (und attraktive) Lehrerin Karen Pomeroy (selten fand ich Drew Barrymore anregender), die ihre Klasse Graham-Greene-Kurzgeschichten analysieren lässt, als eine neue Schülerin hereinplatzt. „Setzt dich neben den Jungen, den du am süssesten findest,“ empfiehlt Karen und latürnich setzt sich die Neue schüchtern next to Donnie.

Als sein Dad ihn von der Schule nach Hause fährt, nimmt er beinahe die alte Schachtel und offizielle Spinnerin des Ortes Mrs. Sparrow (oder „Grandma Death“ für Eingeweihte) auf den Kühlergrill. Donnie will die Oma, deren tägliches sinnentleertes Ritual darin besteht, hunderttausendmal in den ewig leeren Briefkasten zu kucken, mal kurz durchchecken – „Jede Kreatur auf dieser Welt stirbt allein“, raunt ihm die alte Hexe ins Ohr, um sich dann wieder ihrer Mailbox zu widmen.

Seiner Therapeutin Dr. Thurman erzählt Donnie von Frank und in der Schule plagt die reaktionäre Lehrerin Kitty Farmer ihre armen Schüler mit einem ausgesprochen verblödenden Motivationsvideo des lokalen Gurus Jim Cunningham, der das gesamte menschliche Leben auf die Emotionen „Angst“ und „Liebe“ reduziert und sich zur Lebensaufgabe gestellt hat, den Menschen die Angst auszutreiben. In der Nacht wird Donnie wieder von Frank geweckt…

Am nächsten Tag steht die Schule unter Wasser und in den Bronze-Kopp des Schulmaskottchens hat sich eine Axt gegraben, dekoriert wird die Meisterleistung durch den Schriftzug „They made me do it“ – die Schulüberschwemmung koinzidiert auffällig mit dem Thema der jüngst durchgekauten Greene-Story. Donnie findet den angeordneten Unterrichtsausfall amüsant und bandelt mit der Neuen an, die sich Gretchen Ross nennt, ein neuer Name, denn sie ist mit ihrer Mutter vor ihrem Stiefvater geflohen. Der hat nämlich ein paar mentale Probleme. „Oh, welche?“ freut sich Donnie, „ich hab nämlich auch welche!“ Nicht gerade der ideale Flirt-Einstieg, wenn der liebe Herr Stiefvater viermal auf die Mutter eingestochen hat. Trotzdem erklärt sich Gretchen bereit, mit Donnie „zu gehen“ (und mir wurde endlich die lange offenstehende Frage beantwortet, wie man „Willst du mit mir gehen?“ sinngemäss auf Englisch fragt – die Antwort ist kopfpatschend einfach: „Will you go with me?“ Das hätte ich maximal für Runaway-Englisch gehalten…). So einfach kann das sein.

In seiner nächsten Therapiesitzung wird Donnie von Dr. Thurman hypnotisiert – unter der Hypnose offenbart Donnie erstaunliche Sexualobsessionen und macht Anstalten, sich mal kurz einen runterzuholen. Die Seelendompteuse kann ihn gerade noch rechtzeitig wieder aufwecken. Peinlich, peinlich. Und in der Schule übernehmen die Cops die Ermittlungen bezüglich der Schul-Spülung und Donnie landet auf der Liste der Verdächtigen… Immerhin hat Donnie auch zwei Freunde und einen Hideout irgendwo in der Pampa, wo man Schiessübungen veranstaltet und sich über die Sexualität der Schlümpfe austauscht – Donnie erweist sich als Peyo-Kenner und zelebriert nicht nur die Schlumpfinen-Entstehung herunter, sondern bringt die ganze Krux der Schlumpfexistenz auf den Punkt: „Warum lebt man überhaupt, wenn man keinen Schwanz hat?“ (Oh, naja, ´nen kleinen Stummel am Hintern haben die Schlümpfe ja schon, aber you get the meaning).

Während in der Schule eine PTA-(Eltern-Lehrer-Vereinigung)-Versammlung stattfindet, die eigentlich die Überschwemmungsproblematik behandeln soll, aber dank des energischen (und sie als ausgesprochene Idiotin entlarvenden) Eingreifens von Kitty Farmer in eine Grundsatzdiskussion über den behandelten Lehrstoff, e.g. die bewusste Greene-Story („Pornographie!“ wettert Kitty und beweist, dass sich in ihrem WASP-Leben vermutlich noch nie etwas pornographischeres als eine Coca-Cola-Reklame gesehen hat) entwickelt, in der Rose Darko ihre liberalen Überzeugungen (zu Kittys bitter disgust) vertritt, zeigt sich Donnie daheim sein bis dato körperloser Freund Frank in Form eines mannshohen Hasen-Dämons (d.h. einen Typ im Hasen-Anzug mit einer rabbitt-from-Hell-Maske) und behauptet, a) allmächtig zu sein und b) aus der Zukunft zu kommen.

Schwierigkeiten macht sich Donnie, als er bei einer weiteren fröhlichen Anti-Angststunde nach Cunningham-Lehren Kitty Farmer empfiehlt, sich ihre dämlichen Fragekarten rektal einzuführen – seine Eltern und besonders seinen Vater amüsiert dies zwar mehr, jedoch sind Mrs. Farmer und der Schulleiter nicht ganz so begeistert – Donnie wird von den „After-school“-Aktivitäten suspendiert.

Wir schreiben mittlerweile den 10. Oktober und Donnie sucht seinen Physikprof auf und befragt ihn nach seiner Ansicht zu Zeitreisen. Prof. Monitoff gibt ihm eine Einführung in die entsprechenden Theorien und empfiehlt als recommended reading das Werk „Die Philosophie der Zeitreise“ einer lokalen Autorin, einer Ex-Nonne namens… Sparrow! Ganz recht, „Grandma Death“ ist die örtliche Zeitreisekoryphäe!

Donnie schüttet sein Herz bei Dr. Thurman aus, die bei ihm eine Angst vor Einsamkeit feststellt und dies in Verbindung mit der „Suche nach Gott“ bringt (das hört sich alles erheblich blöder und unzusammenhängender an, als es im Film ist – this film defies description).

Bei einer kleinen Football-Party im Darko-Haus entdeckt Donnie neues… aus den Körpern der Partygäste (und auch seinem eigenen) dringen armdicke, flüssig aussehende, hm, Tentakel (think The Abyss), die den Körperinhabern sozusagen „vorausgleiten“. Donnie folgt seinem eigenen Tentakelarm ins Obergeschoss und findet dort eine Pistole.

18. Oktober – die traute Zweisamkeit zwischen Gretchen und Donnie macht keine rechten Fortschritte, da das Mädel sich etwas ziert. Indes suchen die Darko-Eltern Rat bei Dr. Thurman, die Donnie und seine Symptome als Musterbeispiel paranoider Schizophrenie auslegt und eine Erhöhung der Medikamentendosis vorschlägt. Gleichzeitig versucht Donnie, den sich ihm in einem Spiegel manifestierenden Frank vergeblich mit einem Küchenmesser zu erdolchen.

Kitty Farmer scheut in ihrem missionarischen Eifer keine Kosten und Mühen und hat Jim Cunningham zu einem Auftritt in persona in der Schule überreden können. Den Auftritt, den ein TV-Evangelist nicht übler hätte hinkriegen können, stört einmal mehr Donnie, der mit seinen cleveren Bemerkungen den „Angst-Kontrolleur“ zur Freude des jugendlichen Publikums nach Strich und Faden auseinandernimmt. Anschliessend setzt er seine Zeitreisetheorien Gretchen auseinander und bespricht sie mit Prof. Monitoff – das ist reichlich metaphysisch und sollte eigentlich nur im Rahmen des Films diskutiert bleiben, nur in Kürze: man einigt sich darauf, dass die Zeitreise möglich ist, sofern man ein Portal (z.B. ein Wurmloch) findet und dies mit einem Gefährt (aus Metall, was aus unerfindlichen Gründen wichtig ist) durchquert. Im Zusammenhang mit seinen „Tentakel“-Beobachtungen fragt Donnie sich und seinen Prof, ob es auch als Zeitreise zählen würde, wenn man seine eigene Zukunft ständig sehen könnte – bevor es dem Prof. zu metaphysisch wird (tiefere Erörterung des Themas verbittet sich der Prof. aber aus Angst um seinen Job – ist halt eher ein konservatives Institut, diese Schule), lässt er dieses nicht gelten – wenn man seine Zukunft sehen könnte, könnte man ihr logischerweise bei unangenehmen Entwicklungen ausweichen und würde sie dadurch verändern, klassischer Paradoxon-Fall. Auf der Strasse findet Donnie zufällig Cunninghams Brieftasche und erfährt so die Adresse des Quacksalbers.

Die kann er auch bald brauchen… nachdem sein mit Gretchen aufgrund Donnies wilder Theorien erdachtes Projekt eines „Instant Memory Generators“ für Babies durchfällt und die Klassen-Bullies, to add insult to injury, Gretchens Familiengeheimnis hämisch grinsend aufdecken, bedarf das Girl der Tröstung – Donnie schleppt sie ins Kino ab, zur Halloween-Vorstellung von Evil Dead (ein Date-Movie erster Kajüte, interessanterweise läuft im Kino auch The Last Temptation of Christ, was im Zusammenhang mit dem folgenden Geschehen durchaus Freiraum für gewagtere Gedankenspiele lässt). Erstaunlicherweise pennt Gretchen im Kino sofortemang ein (ha, noch jemand, der den Film nicht so knorke findet), was Frank zu einer Appearance nutzt – Donnie zwingt den Hasenmann zur Demaskierung – darunter verbirgt sich ein übel verunstaltetes Gesicht… Frank ist aber nicht nur erschienen, um seine hässliche Visage zu zeigen, nö, er hat einen Auftrag für Donnie… auf der Leinwand öffnet sich ein „Portal“ und Cunninghams Haus erscheint. „Brenn es nieder,“ fordert Frank und Donnie macht sich pflichtschuldigst auf die Socken und zündelt, während in der Schule der Talent-Abend stattfindet, wo Kitty Farmer Blut & Wasser schwitzt, ob ihre fünf Girls die grosse Tanznummer erfolgreich absolvieren (ihrer eigenen Tochter rät sie: „Wenn du auf der Bühne kotzen musst – schluck´s runter!“ Yummy) – eine kleine Anmerkung: bei Kittys bisheriger Schilderung als bigotte und gottesfürchtige reaktionäre Korinthenkackerin mag ich nicht ganz glauben, dass sie fünf maximal zwölfjährige Girlies in knappe Kostüme stopft und einen „sexy“ Dance zu Duran Durans „Notorious“ hinlegen lässt… minor nitpicking, I suppose, oder ich versteh nur ein Anliegen des Autors nicht.

Das Feuer hat böse Konsequenzen – für Jim Cunningham. Denn die Feuerwehr entdeckt bei den Löscharbeiten einen „kiddie porn dungeon“ – der Skandal für den Gutmenschen ist perfekt… Dieweil feuert der Schulleiter Karen Pomeroy, deren fortschrittlich-freidenkende Lehrmethoden der konservativen Klientel der Schule ein Dorn im Auge sind. Und auch Kitty Farmer hat ein grösseres Problem – zu ihrer Begeisterung hat die energetische Performance ihrer Kiddie-Girl-Group eine Einladung zu einer Talentshow im Fernsehen zur Folge, nur leider kann sie die Mädels nicht selbst begleiten, da sie vordringlich damit beschäftigt ist, eine Verteidigungskampagne für Cunningham zu organisieren, da der Typ ja nur einer bösartigen Verschwörung zum Opfer gefallen sein kann. Da alle anderen Hupfdohlenmütter aber verhindert sind, muss sich Kitty überwinden, Rose Darko zu fragen, ob sie den Auftritt der Kids in L.A. überwachen könnte (Samantha ist die Lead-Tänzerin). Rose lässt Kiddy sadistischerweise etwas zappeln, aber dann breitschlagen. Und da Papa Eddie auch geschäftlich weg ist, soll Elizabeth im Darko-Haus das Zepter schwingen. Donnie schreibt einen Brief an Mrs. Sparrow…

Der 26.10. – noch vier Tage zur Apokalypse. Karen Pomeroy verabschiedet sich aus der Schule und hinterlässt Donnie eine kryptische Bemerkung an der Tafel: „cellar door“, angeblich die schönste Kombination zweier englischer Wörter (hm. Diskutabel). Donnies Versuche, dem fetten chinesischen Girl Cherita (die beim Talentabend einen Trampeltier-Ballett-Auftritt mit entsprechender Würdigung seitens des, eh, kritischeren Teils des Publikums darbot), einen kleinen moralischen Boost zu verpassen, werden vom Ziel der Übung kreischend missverstanden – immerhin verliert sie dabei ein paar Utensilien und Donnie stellt fest, dass die dicke Tante einen crush auf ihn entwickelt hat. Unter Hypnose gesteht er dann bei seiner Therapeutin freimütig die Schul-Überschwemmung und die Cunningham-Brandstiftung – aber er habe nur in Franks Auftrag gehandelt und Frank dürfe man nicht widersprechen, denn sonst würde man nie dessen „master plan“ erfahren. Zusammen mit ein paar weiteren wilden Zeitreisegeschichten konstruiert sich ein „Frank is God“-Angle,..

29.10. – Elizabeth bekommt ihre Zulassung für Harvard und das schreit nach Donnies Ansicht nach einer fetzigen Party, und da Halloween ansteht, dürften sie damit nachträglich auch bei den Eltern durchkommen. Die von Liz geforderte „kleine“ Party ist aber schon eine ziemlich amtliche – mit ´nem Fass Bier, Barbecue und allem Drum und Dran. Kein Wunder, dass bei der ganzen Hektik niemand Dr. Thurmans dringlichen Rückrufwunsch auf dem Anrufbeantworter beachtet. Auch Gretchen kommt, aber eher wenig in Partylaune – ihre Mutter ist verschwunden und sie verdächtigt den bösen Stiefvater. Donnie betätigt sich als freiberuflicher Seelentröster, was auf direktem Weg in die Bettstatt führt… auch Mama Darkos Anruf mit der Ankündigung, sich mitsamt der Tanztruppe in diesem Moment in den Flieger heimwärts zu setzen, verhallt ungehört auf dem Bandgerät. Und der 30.10. bricht an… der letzte Tag der Welt…

Und weil ich ein fieses Schwein bin, breche ich die Inhaltsangabe an dieser Stelle ab…

Selten hat mich ein Film derart bewegt wie Donnie Darko – ich meine, es gehört schon einiges dazu, um mich hier ganz allein (naja, im trauten Kreis von badmovie-Kater Pucki, der aber irgendwo in der Wohnung den Schlaf der Ungerechten pennte) vor der Glotze dazu zu veranlassen, bei Nachspannbeginn in spontanen Applaus auszubrechen. Donnie Darko ist ein fabelhafter Film.

Ach, doch noch mehr wissen wollen? Okay, auf Eure Verantwortung…

Eines bitte ich Euch gleich abzuschminken – Donnie Darko ist kein Horrorfilm, auch wenn er so annonciert und von manch einem auch unter diesem Label katalogisiert wird. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich den Film, wie es vorsichtigere Zeitgenossen tun, als düsteren übernatürlichen Thriller einstufen würde. Vielleicht kommt „melodramatischer Science-fiction-Film“ am ehesten hin, denn, wenn man sich letztendlich mit dem Film auseinandersetzt (und sich auf der offiziellen Film-Website durch´s Hintergrundmaterial kämpft), kommt man zu dem Schluss, dass wir es mit einem klassischen SF-Stoff zu tun haben, der aber all seiner wissenschaftlich-technischen Elemente wohlwissentlich und wohlmeinend beraubt wurde (bis auf ein paar metaphysische Dialoge mit Prof. Monitoff) und so auf das durch die Shalalamadingdong-Blockbuster The Sixth Sense oder Signs auf Paranormalitäten sensibilisierte Publikum losgelassen wurde (wobei ich keinerlei stilistische oder inhaltliche Ähnlichkeiten mit den genannten Beispeilen implizieren möchte).

Donnie Darko ist eigentlich mehr als nur ein Film, es ist ein audiovisuelles Gesamterlebnis (hm, und wie unterscheidet sich das von der Definition von „Film“, Du Torfnase? – Der Setzer), ein Film, der einen vom ersten Augenblick an mit seiner eigenwilligen und überwältigenden Atmosphäre gefangen nimmt und bis zur letzten Einstellung nicht mehr loslässt. Es erfordert einen gewissen Mut und Offenheit, sich auf die zunächst sperrige und nicht wirklich den vermeintlichen modernen Sehgewohnheiten entsprechende Story einzulassen, aber es lohnt sich zweifellos…

Das schöne am Script ist seine offene Interpretierbarkeit – man muss nicht einmal unbedingt der von Regisseur und Autor Kelly auf der Film-Website vertretenen Theorie der Ereignisse (die hier nicht verraten wird) beipflichten – es gibt vermutlich so viele Interpretationen, wie es interessierte Betrachter des Films gibt (ich habe mir eine Theorie zurechtgelegt, die wesentlich, eh, romantischer ist als die eher pseudowissenschaftliche „offizielle“ Erklärung). Trotz dieser Offenheit und trotz seiner gleichzeitig existierenden Komplexität, vermeintlichen Widersprüchlichkeit und manchmal sogar Verworrenheit bleibt die Story in sich schlüssig und (durch den Rahmen des Films vorgezeichnet und daher ein wenig begrenzt) logisch. Dabei funktioniert der Film nicht nur auf der vordergründig „übernatürlichen“ Ebene (bleiben wir einfach mal bei dem Begriff, er vermittelt sich einfacher), sondern auch auf ganz anderen, vollkommen in der Realität begründeten Ebenen – die Story teilt nicht nur mannigfache Seitenhiebe auf die Bigotterie, Heuchelei und Verlogenheit amerikanischen kleinbürgerlichen Spiessertums aus (in Form von Kitty Farmer und Jim Cunningham), sondern zeigt (untergeordnet, gewiss, aber dennoch) auch ein liebenswürdiges Portrait einer geplagten Familie, die verseucht, mit der Geisteskrankheit ihres Sohnes irgendwie positiv umzugehen. Und als wäre das nicht schon genug Vielschichtigkeit zeichnet den Film auch eine unverhohlene Spiritualität aus – ja, in gewisser Weise ist Donnie Darko tatsächlich ein Film über Religion und die (persönliche) Suche nach Gott (verdammt, hätte auch nie gedacht, dass ich mal sowas hier schreiben würde) – und im Gegensatz zum allgemeinen Trend (wenn man von verdienter fundamental-christlicher Aufklärungsware wie Megiddo absieht) nicht in einem negativen Licht. Ich könnte mich jetzt an dieser Stelle lang und breit über philosophische und psychologische Aspekte der Story auslassen (ich habe bei weitem nicht alles angesprochen, was im Film angerissen oder sogar zentral geschildert wird), aber ich will es nicht tun – dieser Film sollte von jedem persönlich so interpretiert werden, wie er es möchte, für richtig findet, mit seiner Weltanschauung in Einklang bringen kann. Ausserdem ist dieser Film (zumindest für mich) so denkwürdig, dass ich, je länger ich darüber nachdenke, versuche, mich mit seinem Inhalt auf einer intellektuellen und/oder philosophischen (das geht ja nicht immer einher) auseinanderzusetzen, immer unsicherer werde, mir immer wider Kleinigkeiten einfallen, die von mir sorgfältig zurechtgelegte Gedankenkonstrukte konterkarieren. Wir können das gern im Forum ausdiskutieren, an dieser Stelle hat das allerdings nichts verloren.

Nur noch soviel vielleicht – ich würde Donnie Darko nicht, wie manch anderer es vermutlich in Ermangelung von greifbaren Vergleichswerten tut, mit David Lynch in Verbindung bringen – okay, es gibt sicher gewisse Überschneidungen in Symbolik und, hm, Aussage, aber Donnie Darko gestaltet sich doch erheblich zugänglicher als die schwerverdaulichen Lynch-Epen wie Lost Highway. Zweifellos wäre eine Lynch-Adaption des Drehbuchs aber… äusserst interessant, aber nicht notwendigerweise a) ähnlich und b) besser.

Gehen wir also mal von der philosophisch-psychologisch-metaphysischen Ebene weg und werden bodenständiger – so strotzt der Film so vor grandiosen Dialogperlen und subtilem Humor (den Schlumpf-Dialog habe ich angesprochen, aber es gibt noch zahlreiche andere Beispiele, die ich, um den Spass am Film nicht zu nehmen, ganz wider meine Natur hier nicht verrate), die nie aufgesetzt wirken, sondern einfach, hm, wie soll man´s sagen, dazugehören, die der düsteren Atmosphäre trotz ihrer „light-heartedness“ nicht zuwiderlaufen, sondern wohltuende und passende Kontrapunkte hierzu setzen. Der Aufbau der Story und ihre Umsetzung mögen Vertretern der MTV-Generation, die nur hektische hyperkinetische Schnittorgien a la Michael Bay gewohnt sind, langatmig vorkommen – wir haben es hier mit einem Film zu tun, der sich Zeit nimmt, Zeit, um die (ich weiss, dass ich das Wort inflationär gebrauche) Atmosphäre zu installieren, zu pflegen und fast physisch greifbar zu machen, Zeit, um die Charaktere zu solchen werden zu lassen, Zeit, um den ganzen Mikrokosmos Middlesex zu einer glaubhaften Entität werden zu lassen – dadurch wirkt der Film nie gehetzt (was etwas im Widerspruch zu seinem wahrhaft apokalyptischen Thema steht), aber auch nicht entspannt, sondern latent bedrohlich, ohne auf billige Schockeffekte zurückgreifen zu müssen – dieser Film lebt durch seine Charaktere, seine Dialoge, die opulente (und in jeder Hinsicht überwältigende) Kameraarbeit, die Bildkompositionen von geradezu berückender Schönheit erzeugt, die ausgezeichneten Spezialeffekte (wobei für Horrorfreaks erneut angemerkt sei, dass der Film NULL Horror-Gehalt aufweist und somit absolut unblutig bleibt… ehrlich gesagt, hab ich mich im Nachhinein über die FSK-16-Freigabe gewundert… der ginge m.E. auch ab 12 durch) und durch seine in jeder Hinsicht adäquate musikalische Untermalung, sei es der Score, seien es die ausgewählten Songs („Head over Heels“ von den Tears for Fears macht für mich erst seit heute richtig Sinn). In Anbetracht dieses nahezu vollkommenen Gesamtkunstwerks (ja, ich weiss auch, dass ich mich verdächtig einer offiziellen Papst-sanktionierten Heiligsprechung annähere… ich kann nicht anders) ist es fast unglaublich, dass wir es hier mit dem ersten abendfüllenden Werk von Richard Kelly zu tun haben – ich wage nicht daran zu denken, was für einen Film wir bekommen werden, wenn der Kerl sich tatsächlich noch weiterentwickelt – bleibt zu hoffen, dass Kelly nicht vom allmächtigen Kreativ-Vampir Hollywood ausgesaugt wird, aber selbst in diesem ungünstigsten Fall hat er sich mit Donnie Darko ein unumstössliches Denkmal gesetzt.

Was natürlich aber auch nur funktioniert, weil er ein für die Verhältnisse eines Low-Budget-Films erlesenes und dabei auch noch bestens aufgelegtes Darstellerensemble zur Verfügung hat. Manch einer stört sich an Jake Gyllenhaals zentraler Performance, was ich nicht nachvollziehen kann – Gyllenhaal bringt für mich seinen Charakter schlicht und ergreifend auf den Punkt – ein innerlich zerrissener End-Teenager, dem seine Aggressivität selbst ein Rätsel ist, der nicht weiss, ob er „nur“ an Wahnvorstellungen leidet oder ob da doch mehr, wie z.B. eine „göttliche“ Präsenz, dahintersteckt und der deswegen schlicht verwirrt ist. Für mich ob der Nuanciertheit, der Zurückgenommenheit, die seine finalen Aktionen um so wirkungsvoller werden lässt, eine ganz grosse Leistung. Als seine Filmschwester Elizabeth engagierten die Produzenten der Einfachheit halber seine real-life-Schwester Maggie (Secretary), so dass die Chemie schon einmal stimmt (auch wenn Elizabeth ein eher untergeordneter Charakter von vergleichsweise geringer Bedeutung ist, aber charmant ist Maggie allemal). Ausgezeichnet agieren die routinierten Holmes Osborne und Mary McDonnell als Donnies´ freidenkende, aber ebenfalls zutiefst verunsicherte Eltern.

Jena Malone ist mir als Gretchen ein wenig zu blass, da hätte ich mir etwas mehr Lebhaftigkeit gewünscht, aber man kann wohl nicht alles haben (ein ganz perfekter Film wäre ja auch schliesslich widersinnig – denn dann könnte die Welt aufhören, Filme zu drehen und ich müsste keine Reviews mehr schreiben). Das wird aber mühelos ausgeglichen durch die hervorragenden Nebendarsteller – Drew Barrymore war für mich, wie schon gesagt, nie attraktiver (sie sollte sich öfter mal gegen den Typ selbst besetzen), Beth Grant ist entzückender comic relief und starke Charakterdarstellerin rolled in one und Mr. Dirty Dancing Patrick Swayze himself hat als schmierig-schleimiger Jim Cunningham zweifellos das ganz grosse Los und die Rolle seines Lebens gezogen. Emergency Room-Doktor Noah Wyle ist für die pseudowissenschaftlichen Erklärungsversuche zuständig (verdammt, ich glaub, ich hab ER zu lang nicht mehr gesehen, gar nicht wiedererkannt, den Kerl) und Katherine Ross (Stepford Wives, The Final Countdown konnte für ihre ausgezeichnete Darbietung der letztlich auch überforderten Therapeutin Dr. Thurman sogar aus ihrem freiwilligen Ruhestand zurückgeholt werden. Kurz und knapp: was für ein Ensemble…

Kommen wir nun zu den schlechten Nachrichten… Donnie Darko ist nun auch als deutsche DVD von mcOne erschienen (bzw. wird dies demnächst tun, daher die Shopping Links auf die RC1-Fassung unten) und ich bin von der Präsentation dieses Films, gerade von einem Qualitätslabel wie mcOne, doch gelinde enttäuscht. Was nicht an Bild- und Tonqualität liegt – der 2.35:1-Widescreen-Transfer wird den grandiosen Bildern mühelos gerecht (obgleich ein ganz klein wenig mehr Tiefenschärfe nicht verkehrt gewesen wäre) und sowohl die englische als auch deutsche Dolby-5.1-Tonspur sind nahezu perfekt geraten (dazu findet sich ein deutscher DTS-Track sowie die von mcOne bekannten „Headphone Surround“-Spuren), drei Untertiteltracks werden mitgeliefert (deutsch/deutsch für Hörgeschädigte/english, allesamt optional wählbar), aber von den zahlreichen Extras der US-DVD wurde nichts mitlizenziert, was gerade bei einem Film wie diesem, der (bzw. bei dem der Zuschauer) nach zusätzlichen Informationen geradezu schreit, doppelt schade ist – mehr als ein Trailer und Texttafelfilmographien der Darsteller und des Regisseurs werden nicht mitgeliefert (mir bleibt nur die Hoffnung, dass die mir vorliegende Disc ein Rental ist und eine Kauf-Veröffentlichung vielleicht doch ein paar Goodies beinhaltet) – was hätte ich für einen Audiokommentar oder Videointerviews gegeben… seufz, seufz, doppelseufz.

Update
Mittlerweile ist klar, dass die mir vorliegende DVD tatsächlich ein Rental ist und mcOne das Teil sogar in zwei schönen Kauf-Editionen herausbringen wird – die „normale“ Edition wird mit Audiokommentaren kommen, die 2-DVD-Edition mit einer Zusatzdisc mit Featurettes, Interviews, deleted scenes und dem ganzen Drum & Dran, der sich auch auf der RC1-DVD findet. Insofern: sorry to mcOne, aber was man nicht weiss, kann man nicht weitersagen…

Sei´s drum, eins kann auch die verbesserungswürdige DVD-Behandlung von mcOne nicht ändern – Donnie Darko ist nicht nur ein Film, es ist ein Erlebnis – food for thought und mit absoluter Gewissheit kein Fast-Food-Kino – weder der Streifen selbst, der langsam, aber nicht langweilig ist, noch seine Nachwirkungen – ich kann mich in letzter Zeit an keinen Film erinnern, der mich zu solch ausgiebigen Spekulationen verleitet hat… Donnie Darko sollte jeder sehen – ich kann mir nicht vorstellen, dass er jedem gefallen wird, dafür ist der Streifen dann doch etwas sehr eigenwillig und bizarr, aber für mich einer der interessantesten, faszinierendsten und wichtigsten Filme der letzten Dekade. Die BIER-Wertung unten bitte ich relativ zu verstehen – sie ist in diesem Fall nicht Ausdruck des rein oberflächlichen Unterhaltungswerts, sondern meiner Faszination und Begeisterung diesem Film gegenüber. Wow, I still am amazed – und das kommt heutzutage nicht alle fünf Minuten vor…

Neues Update – Director´s Cut

Einer grossherzigen Sachspende verdankt der Doc mittlerweile auch die Sichtung des von Richard Kelly mittlerweile überarbeiteten Director´s Cut (UK-DVD), die zwanzig Minuten mehr Donnie Darko für´s Geld bietet. Natürlich muss ich ein paar Takte dazu verlieren. Die zwanzig neuen Minuten machen den Streifen wesentlich durchschaubarer, da ein Grossteil des neuen Materials auf den Zeitreise-Aspekt der Story abstellt. Wesentliche Ergänzungen (neben einigen neuen Charakter-Szenen und erweitereten Fassungen bereits bekannter Szenen, die die Figuren zwar insgesamt stimmiger machen, aber den Erzählrhythmus, den Flow des Films etwas durcheinander bzw. ins Stocken bringen; ein-zwei dieser neuen Szenen sind schlicht überflüssig, so z.B. die, in der die Darko-Kinder, nachdem das Triebwerk das Haus beschädigt hat, im Hotelzimmer sitzen und ein wenig kabbeln) sind vor allem viele zusätzliche References auf Frank (u.a. in Form eines von Donnie verfassten Gedichts) und insbesondere die neuen Szenenüberleitungen mit Auszügen aus Roberta Sparrows Buch über Zeitreisen. Diese setzen dem Zuschauer zwar nicht haarklein auseinander, was vor sich geht, verteilen aber recht deutliche Hinweise zum Verständnis des Plots, d.h. man kann sich mit ein wenig gutem Willen nun schon schlüssig zusammenreimen, was und warum geschieht. Zwei meiner Lieblingsszenen aus dem DC haben damit allerdings recht wenig zu tun: zum einen ist es die grossartige Erweiterung des Jim-Cunningham-Auftritts in der Schulaula sowie eine sehr gelungene Szene im Literatur-Unterricht mit Karen Pomeroy, in dem die Klasse, nachdem Graham Greene aus dem Verkehr gezogen wurde, die Filmadaption von Watership Down in Augenschein nimmt.

Es ist sicherlich sinnlos, abschliessend festzustellen, ob der Kinocut oder der DC nun die bessere Version von Donnie Darko ist, das wäre so, als müsste man entscheiden, ob ein Dutzend mehr als zwölf Stück ist. Beide Fassungen haben ihre Berechtigung – der DC bietet eine schlüssigere, nachvollziehbarere Story und noch besser herausgearbeitete Charaktere (vor allem, was Donnies Vater angeht), leidet aber unter der etwas holprigeren Erzählstruktur, der Kinocut hat den Vorzug der mysteriöseren, kryptischen und freier interpretierbaren Story und des insgesamt runderen, flüssigeren Flows, des besseren Pacings. Wenn man mir jetzt die Pistole auf die Brust setzen und fragen würde: „Welche Version oder peng?“, würde ich mich wahrscheinlich für den Kinocut entscheiden, aber auch der Director´s Cut ist fraglos fabelhaft (zumal er auch akustisch sehr gelungen überarbeitet wurde).

Auf der UK-Scheibe gibt´s als Schmankerl noch einen neuen Audiokommentar von Kelly, begleitet von Kevin Smith („for the cheap jokes“, auf der Bonusdisc finden sich die kompletten Extras der Kinocut-Scheibe. Metrodomes limitierte Auflage kommt zudem noch im schicken Hologramm-Pappschuber (die Bildqualität könnte aber stellenweise doch verbessert werden, die Schärfewerte und die Kompression sind der Filmqualität nicht ganz angemessen).

(c) 2003 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 1

BIER-Skala: 9


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