- Deutscher Titel: Dogs
- Original-Titel: Dogs
- Alternative Titel: Killerhunde | Dogs - Killerhunde |
- Regie: Burt Brinckerhoff
- Land: USA
- Jahr: 1976
- Darsteller:
David McCallum (Harlan Thompson), Sandra McCabe (Caroline Donoghue), George Wyner (Michael Fitzgerald), Eric Server (Jimmy Goodman), Linda Gray (Miss Engle), Dean Santoro (Aintry)
Vorwort
Schauplatz: eine Uni irgendwo in der Provinz, die – man höre und staune – über einen experimentellen Neutrinobeschleuniger verfügt.
Doch die Probleme, die man dort hat, sind erst mal nicht physikalischer Natur. Ein Farmer beklagt den Verlust dreier Kühe, die augenscheinlich von wilden Tieren zerfleischt wurden. Harlan Thompson, einer der Uni-Wissenschaftler, kann nicht bestimmen, welche Tiere hier zugeschlagen haben, denn die Bisswunden sind von sehr unterschiedlichen Kiefern geschlagen worden. Wenig später landet der Farmer selbst auf dem Autopsietisch, ebenfalls amtlich verhackstückt. Harlan und sein Kollege Fitzgerald schließen Wölfe und Kojoten aus – und relativ schnell wird dann auch klar, dass die tierischen Übeltäter gewöhnliche Haus- und Hofhunde unterschiedlichster Rassen sind. Doch die Wuffis sind nicht nur bösartiger, sondern wohl auch stärker und intelligenter geworden, als hätten sie eine Art „Gemeinschaftsintelligenz“ entwickelt, wie die Ameisen, über die Fitzgerald ansonsten gelangeweilten Studenten doziert. Der Uni-Chef will von solchen Theorien natürlich nichts wissen, zumindest solange nicht, bis sogar die lieben kleinen Viecher bei einer Hundeschau für Kinder durchdrehen und er selbst Opfer seines Bettvorlegers-in-spe wird.
Für die Studenten und Anwohner geht es schnell nur noch ums blanke Überleben…
Inhalt
Tierhorror aus den 70ern, da weiß man, was man bekommt. Ähnlich wie die jüngst von mir besprochenen Girdler-Filme ist auch „Dogs ein Streifen, der das Genre auf seine Essenz herunterbricht – es gibt eine Bedrohung, gegen die es kein echtes Mittel gibt, und ein paar Protagonisten, die nicht mehr können, als um ihr Überleben zu kämpfen. In seiner ganzen „Attitude“ erinnert „Dogs“ dabei weniger an „Jaws“ denn an „Mörderspinnen“; was immer die Helden tun, es bringt ihnen am Ende nicht viel. Das Script baut da und dort ein paar kleine Bezüge auf zukünftig beliebte „Jaws“-Tropes ein, aber sie sind ihm nicht wirklich wichtig, genauso wenig wie der Grund für das Durchdrehen der Hunde (der Neutrinobeschleuniger ist entweder ein red herring oder einfach ein vergessener plot point, der spätestens ab Filmhalbzeit keine große Rolle mehr spielt, und auch Fitzgeralds Gedanke, das irgendwelche Pheromon-artige Chemikalien die Hunde beeinflussen, wird zwar mit einem Experiment sort-of untermauert, aber nicht weiter verfolgt).
Burt Brinckerhoff, der nie wirklich über den Status eines TV-Regisseurs hinausgekommen ist (sein einziger Kinofilm neben „Dogs“ ist das Marjoe-Gortner-Vehikel „Heroin Connection“, das im gleichen Jahr entstand) und vielleicht als einer der Stammregisseure von „ALF“ seinen größen Ruhm errang, inszeniert „Dogs“ durchaus flott, ordentlich ruppig und mit durchaus überzeugend-aggressiver Tierdressur.
Schauspielerkino ist „Dogs“ nicht wirklich – „Solo für O.N.K.E.L.“-Star David McCallum (später Stammkraft in „Navy CIS“) als hippie-esker Wissenschaftler und George Wyner (Colonel Sandfurz aus „Spaceballs“) als sein Kollege geben ein gutes Tandem ab, Sandra McCabe muss hauptsächlich kreischen und Linda Gray („Dallas“) wird in der Dusche gefressen…
Filmhistorisch ist das sicher kein Weitwurf und nicht Klassiker-verdächtig, aber es ist ein solider kleiner Reißer mit einigen gut blutigen make-ups, der den Genrefreund gut unterhält. Ein Sequel namens „Cats“ wird angeteasert, blieb aber aufgrund des fehlenden finanziellen Erfolgs unrealisiert.
3/5
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