Dog Eat Dog

 
  • Deutscher Titel: Dog Eat Dog
  • Original-Titel: Dog Eat Dog
  •  
  • Regie: Paul Schrader
  • Land: USA
  • Jahr: 2016
  • Darsteller:

    Nicolas Cage (Troy), Willem Dafoe (Mad Dog), Christopher Matthew Cook (Diesel), Omar J. Dorsey (Moon Man), Louisa Krause (Zoe), Melissa Bolona (Lina)


Vorwort

Troy, Mad Dog und Diesel sind drei Ganoven, die die Zeit zwischen ihren Knastbesuchen mit kleineren Jobs für den Unterwelt-Vermittler „El Greco“ verbringen. Alle drei haben schon zwei „Strikes“ auf dem Konto – wenn man sie wieder erwischt, heißt das lebenslänglich. Es ist also klar, bei dem Risiko muss sich der nächste Coup *wirklich* lohnen. El Greco hätte da auch einen Job an der Hand, der jedem eine Viertelmillion Dollar einbringen würde. Crimelord Jefé hätte gern eine Schuld von 4 Millionen Dollar eingetrieben, und ihm ist der grandiose Plan eingefallen, das Baby des Schuldners entführen zu lassen. Unsere drei Gangster sind allesamt moralisch nicht gerade überzeugt von der Sache, aber Geld regiert die Welt und eigentlich sollte bei dem Babynapping auch nichts schief gehen können. Naja, bis auf den Typen, der unerwarterweise auftaucht und dem Mad Dog die Rübe abschießt. Und ausgesprochen dummerweise ist der nicht nur irgendein hergelaufener Penner, sondern genau der Knabe, von dem Jefé das Lösegeld kassieren wollte. Die Sache läuft also ganz geringfügig aus dem Ruder…


Inhalt

Von Paul Schrader darf man anno 2016 sicher auch keine Großtaten mehr wie in den 70ern und 80ern erwarten, aber immerhin hatte er hier wohl mal wieder ein bisschen mehr Kohle zur Verfügung als beim Debakel mit „Canyon“ (man google nach „Canyon Lindsey Lohan“ und lese und staune) – immerhin reichte es für die Verpflichtung von Nicolas Cage (this is not entirely unsarcastic). Wenngleich „Dog Eat Dog“ in seiner ersten halben Stunde ein bisschen so aussieht, als hätte Schrader seinen inneren Tarantino gefunden und das Script mit pop culture references ohne tieferen Sinn gespickt, so steigert sich der Film wenn auch nicht gerade in die Höhen eines Meisterwerks, aber zumindest einer soliden schwarzen Gangsterkomödie, deren Hauptcharaktere durchaus in sein Ouevre passt – auch Troy, Diesel und Mad Dog sind Outsider, die keinen echten Platz haben, die neu anfangen wollen, denen aber die Umstände keine echte Chance lassen, durchaus etwas, womit Schrader etwas anfangen könnte. Aber „Dog Eat Dog“ will weniger aussagen als unterhalten – es ist vielleicht von Schraders Filmen derjenige, der am meisten „pure entertainment“ ist. Zwischen der Gewalt, dem bösen Humor und der erkennbaren Aussicht, dass es hier eher kein Happy End geben wird, schimmert immer wieder Menschlichkeit durch (vor allem in der Figur des Diesel, der eigentlich der „tough brute“ des Trios ist, aber auch der mit dem am wenigsten verschobenen Moralkompass). Cage und Dafoe spielen die exaltierteren Parts, wobei vor allem Dafoe als ständig zugedrogter Halbwahnsinniger (mit dem echten Wunsch der Läuterung) eine Schau ist – die Entdeckung ist aber Christopher Matthew Cook als Diesel. Paul Schrader selbst ist in der Rolle des El Greco zu sehen.

Summa summarum ist „Dog Eat Dog“ kein Meilenstein von Schrader, aber ein durchaus rasanter kleiner Gangsterfilm, der auch ein paar interessante Dinge in Sachen Kameraführung/Framing macht.

3,5/5
(c) 2017 Dr. Acula


mm
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