Dirndljagd am Kilimandscharo

 
  • Deutscher Titel: Dirndljagd am Kilimandscharo
  • Original-Titel: Dirndljagd am Kilimandscharo
  • Alternative Titel: Das verrückte Strandhotel | Dirndljagd am Kilimanscharo |
  • Regie: Franz Marischka
  • Land: BR Deutschland
  • Jahr: 1983
  • Darsteller:

    J.R. Pfefferkorn (Karl Dall)
    Harry Weber (Wolfgang Jansen)
    Toni (Wolfgang Fierek)
    Julia (Angelika Böck)
    Florian Pfefferkorn (Franco Schick)
    Melanie Weber (Bea Fiedler)
    Agathe (Dolly Dollar)
    Christine (Isa Haller als Sissy Austria)
    Siegfried Müller (Olli Maier)
    Resi (Susann Winter)


Vorwort

Es gab Zeiten, da war das deutsche Kino tatsächlich so schlimm wie sein Ruf… Beleuchten wir z.B. mal die deutsche Filmgeschichte so ungefähr Anfang der 70er Jahre – da gab es auf der einen Seite die gerade flügge gewordenen Autorenfilmer der 68er-Schule um Faßbender, die sich erfolgreich darum bemühten, das Publikum abzuschaffen (ein Unterfangen, das von großen Teilen der Feuilletonisten begrüßend aufgenommen wurde, da die seriöse Kulturkitik ja von jeher der Ansicht war, ein breites Publikum wäre bestenfalls ein Störfaktor). Auf der anderen Seite stand der Kommerzfilm, der sich wiederum zum einen in der „großen Tradition“ des deutschen Lustspielkinos darauf beschränkte, primitive Heimatfilmschmonzetten und haarsträubende Pennälerulke, gern in Personalunion, zu fabrizieren und zum anderen im Gefolge der verdienstvollen Kolle´schen Aufklärungsfilme dutzendweise nackte Tatsachen in Form der legendären Schulmädchenreports und verwandter Fachgebieten auf die Leinwand brachte. Als die reinen Sexfilme irgendwann genauso keinen alten Furz mehr hinter´m Ofen vorlockten wie der achtundvierzigste Lümmel-Film mit Hansi Kraus oder der sechsundreißigste Tante-Trude-Hirnzrestörer mit Rudi Carell, verfielen die findigen Produzenten auf die vermeintlich clevere Idee, ihre beiden einzigen Einfälle zu verbinden – das war die Geburtsstunde der Sexkomödien, absolut unterbelichtete Knallschoten wie die Lederhosen-Filme, in denen sich durchaus renommierte Schauspieler (mangels Alternativen) und Busenwunder wälzten und sich für keine Zote zu schade waren.

Seinen letzten Höhepunkt (har-har) erlebte dieses Subgenre Anfang der 80er, als man im Bestreben, ein breiteres Publikum anzustreben, den Sexgehalt reduzierte und die Filme jugendfrei werden ließ. Womit wir beim Thema Dirndljagd am Kilimandscharo wären, einem der klamaukigen Erotikfilmchen, die so um 1983 die Kinos dieses unseres Landes heimsuchten und wenig später von den nach versend- und finanzierbaren Spielfilmen hungernden Privatsendern als Publikumsschlager wiederentdeckt wurden. Wie gesagt – es ist nichts dämlich genug, um nicht zum Kult erhoben zu werden, und so mauserten sich auch diese billigen Tittenrevuen zu „Kultklassikern“. Eurem guten alten Doc waren, das muß zugegeben werden, auch immer noch einige der doofen Gags im Gedächtnis geblieben, also machte er sich auf, um das Phänomen Dirndljagd am Kilimandscharo einer genauen Prüfung zu unterziehen. So tief kann man sinken.


Inhalt

Dirndljagd am Kilimandscharo nötigt allein schon durch den Titel den Produzenten die Verpflichtung ab, die Plotte in Kenia spielen zu lassen (andererseits – dort kann man halt auch prima Urlaub machen, und wenn man dabei nebenbei noch´n Film dreht und Geld verdient, ist das doch besser als Stempeln gehen). Steigen wir also ein mit einem kleinen Safariausflug mit „Triefauge“ Karl Dall, der hier einen gewissen J.R. Pfefferkorn spielt und mit seinem ungeliebten Sohnemann Florian („Nenn mich nicht Daddy, du bist nur die Hinterlassenschaft deiner Mutter!“ – Intaktes Familienleben allenthalben) durch den Busch tuckert und sich entgegen des Rats des einheimischen Führers zu Fuß in Löwen-Gebiet absetzt. Ich weiß, daß manche von Euch vermutlich für einen Film, in dem Karl Dall von einem Löwenrudel zerfetzt wird, mit Freuden Eintritt zahlen würden, aber dann müßt Ihr auf´nen anderen Streifen warten. Hier beobachtet J.R. nur ein paar in einem Fluß badende Negerkinder und zwei nackte weiße Badenixen, ehe er einem Löwen ins Antlitz stiert. Vermutlich war der Löwe aber noch wesentlich entsetzter über das, was sich seinem Auge bot, jedenfalls bleibt J.R. unbeschadet.

Die mittlerweile auch nicht mehr existente Condor fliegt einen Schwung neuer Terror-, äh, Touristen (die Grenzen sind da ja fließend) ein, darunter selbstredend auch einen ganzen Haufen zukünftiger Filmprotagonisten. Z.B. Skilehrer Toni (der seinerzeit noch weithin unbekannte Wolfgang Fierek), der sich als waschechter Oberbayer stilecht in Lederhosen und mit geschulterten Skiern aus der Maschine schält und von seiner Flamme Melanie abgeholt wird – die fährt vor lauter Begeisterung und Wiedersehensfreude erst mal mit ihrem Jeep einem anderen Auto ins Heck (wir bemerken – subtiler Humor ist die Sache dieses unseres Filmes nicht) und wundert sich dann über die Latten (ha, Zweideutigkeiten kann ich auch) ihres Loverboys – der träumt vom Wedeln auf´m Schnee am Kilimandscharo. Melanie fällt aus allen Wolken, als sie plötzlich ihre Friseuse Agatha aus dem Airport-Building latschen sieht. Agatha darf nicht wissen, daß Melanie da ist, weil sie offiziell bei ihrer kranken Schwester in Bielefeld weilt – Männe Harry könnte das möglicherweise kritisch sehen, wenn Melanie statt desse in Kenia herumvögelt.

Der Tisch für allseitige Verwicklungen wird endgültig gedeckt, als sich eben jener Harry in Begleitung seiner Sekretärin Julia in Mombasa einfindet, um mit dem Millionär Pfefferkorn einen Deal auszubaldowern. Weil der Geldsack aber auf Heia Safari macht und damit vorläufig unerreichbar ist, hofft der Chef wenigstens auf ´nen gepflegten Stich bei seiner Tippse und zieht mit ihr – selbstredend – ins gleiche Hotel wie Toni und Melanie – und Agathe, die wiederum ihren Schwarm, den fetten und lispelnden Hotelanimateur Sigi Müller zu überraschungsbesuchen gedenkt, in dem durch seine Liebesbriefe (die beiden kennen sich persönlich noch nicht) Irrglauben, es mit einem Serengeti-Helden und Großwildjäger zu tun zu haben; dabei wird der arme Sigi auch von Hotelmanager Otto Redlich drangsaliert: „Sind sie musikalisch? Dann schaffen sie das Klavier auf die Bühne!“

Julia kommt sich, aufgrund der aufgeschobenen Business-Angelegenheiten, zutiefst überflüssig vor und erzählt selbiges per innerem Monolog ihrem Spiegelbild. Daß ihr Cheffe sie, wie Freundin und Kolleginnen sie gewarnt haben, bespringen wollen könnte, hält sie für abwegig – aber nur für ungefähr zwei Minuten, bis Harry ihr durch die Blume klarmacht, was er von ihr erwartet. Heftig grimassierend rechnet Julia mit dem schlimmsten. Agathe läßt sich indes zur Belustigung haufenweiser gar süßer lustiger Negerkinder in einem einheimischen Hairdresser-Shop eine standesgemäße Massai-Flecht-Frisur verpassen. Sigi fällt ob der spontanen Anwesenheit seiner Brieffreundin lispelnderweise der Draht aus der Mütze: „Fiefo haft du mir nift gefrieben?“

Beim Dinner ist Harry in bester Stecherlaune, Julia flüchtet an den Strand, erinnert sich dann aber der weisen Worte ihrer Tante: „Wenn du´s schon nicht verhindern kannst, hab wenigstens deinen Spaß!“ (Ich schätze, die Frauenbewegung approved nicht). Also überredet die Harry zu einem kleinen „Spielchen“ – einen beiderseitigen Strip, bei jedem abgelegten Kleidungsstück muß man „Kuckuck“ rufen und der erste, der nackig ist, hat einen Wunsch frei. Klar, daß das dem debilen Harry gefällt. Weniger aber, daß Julia dem stolzen Sieger die Klamotten klaut und in der Nacht verschwindet, allerdings nur, um in Harrys Geschäftsfreund Peter zu rennen, und der „will das selbe wie Harry“. Kann er haben… Am nächsten Morgen treffen sich an Bord am Hafen zwei in Laken gewickelte Pseudo-Scheichs. „Salem aleikum,“ grüßt Harry und ist überrascht, Peter ins Antlitz zu blicken: „Ach, auch Kuckuck gespielt?“ Der sexuell gefrustete Harry bestellt sich bei dem in solchen Dingen patenten Peter willigere weibliche Begleitung („ob schwarz oder weiß, völlig egal“, anspruchsloser Bursche) und killt eine unwahrscheinlicherweise in seinem Hotelzimmer angebrachte Kuckucksuhr aufgrund der unseligen Erinnerungen an die vorhergehende Nacht.

Um ein paar Minuten Screentime zuzuschlagen, singt unser lispelnder Animateur zu einer gar lustigen Slapstick-Montage, die uns näher bringt, daß Sigi sowohl in den Diszplinen Gymnastik, Tennis und Tauziehen mächtig saugt, den Discoschlager „Ich pfeif´ auf Aerobic“ (das müßte eine Coverversion sein, zumindest kommt mir der Song mächtig bekannt vor, aber ich kann´s grad nicht einordnen) und stürzt schlußendlich, knapp gefolgt von Agathe humoristisch in den Pool (weil, of course, nix lustiger als ein fetter Typ und ein oberweitenmäßig nicht benachteiligte Sexbombe, die drehbuchgemäß „nicht schwimmen“ können). J.R. Pfefferkorn checkt dieweil auch ins Hotel ein, während Sohnemann Florian den Luxus dankend ablehnt, um am Strand in einem Zelt zu residieren. „Jambo,“ wird der Millionär begrüßt. „Ich bin nicht Django,“ erregt sich Triefauge. Und die letzte Protagonistin unseres Spiels trudelt ein – die von Peter organisierte Bettgespielin für Harry, die Ösi-Braut Christine Mutzenbacher (argh), oder kurz „Mutzerl“, die sich kurzerhand als „Frau Weber“ vorstellt und sofort von J.R. auf´s Korn genommen wird, denn schließlich ist Herr Weber ein alter Geschäftsfreund und J.R. freut sich, endlich dessen Eheweib kennenlernen zu dürfen. „J.R.? Das kommt mir bekannt vor,“ bemerkt Mutzerl, um anschließend ihr Lebensmotto „immer lustig, immer fesch“ erstmals vorzustellen (das wird einen in knapp fuffzich Minuten zu den Ohren rauskommen). „A bisserl deppert, aba liab,“ lautet ihr Fazit über J.R., aber der Barkeeper an der Cocktailschänke stellt klar, daß J.R. „der reichste Mann in Kenia“ ist. Und außerdem wittert die Geschäftsleitung ob des plötzlichen Auftauchens von „Frau Weber“ Ungemach… die Weber-Weiber summieren sich ja auch langsam, da kann man schon mal den Überblick verlieren.

Toni und Melanie belegen das Zimmer neben J.R. und nerven den schlafwilligen Millionär mit ihren lautstarken Sex-Unterhaltungen (ich weiß nicht, ob es Fierek heutzutage besonders peinlich ist, daß er dereinst an Bea Fiedlers Nippeln und an ihrem Hintern gesaugt hat). „Wem gehört denn das kleine Popotscherl?“ lautet nämlich die vielgestellte Frage (und in einem gerechteren Leben würde Toni dafür erschossen werden), und J.R. platzt der Kragen: „Es wird sich ja wohl noch feststellen lassen, wem der verdammte Arsch gehört!“ (Das gehört zu den niveauvolleren Späßchen unseres Films). Otto Redlich versucht indes, den Multiplen-Frau-Weber-Skandal aufzudröseln und beansprucht, daß Mutzerl ein Check-in-Formular ausfüllt. Auf die Frage des ausgeübten Berufs gibt die mächtig Lumumba-süffelnde Ösimaid ein lässiges „machen´s aanfach aan Strich“ zurück. J.R. hat´s nicht leicht – nachdem die Po-Frage offensichtlich geklärt werden konnte, heißt´s nun von der Terrasse „Wem gehört denn das kleine Schwänzchen?“ Wütend stürmt Herr Pfefferkorn nach draußen und bittet zunächst mal, daß Agathe „ihren Balkon von meinem Vorbau“ entfernt, stellt aber fest, daß Blondi nur eine Miezekatze streichelt: „Kann ich mal ihre Muschi sehen?“ „Gern, wenn sie solang die Katze halten!“ (Seltsamerweise kann ich mich über diesen blöden Witz auch heute noch kugeln). Dem verblüfften Harry wird dieweil von Herrn Redlich mitgeteilt, daß die werte Gattin eingetroffen sei – im dritten Anlauf identifiziert Mr. Weber „Mutzerl“ (mit mittlerweile sieben verhafteten Lumumba… die dürfte eigentlich nicht mal mehr liegen können) als „die seine“. (Und die beiden Mädels, die Harry irrtümlich umarmt, bieten unsterblichen Dialog bei der Diskussion ihrer Berufe: „Ich bin bei Binder und Vögele“ – „Du hast Glück, ich bin bei IBM und muß arbeiten!“ Schlagt mich tot, aber ich hab mich, obwohl der Witz vermutlich älter ist als die Zehn Gebote, weggeschmissen).

Melanie beschließt indes, das Sicherheitsrisiko Agathe durch eine schlichte Bestechung auszuschalten – für sechs große blaue DM-Scheine ist die Frisöse geneigt, Melanies Anwesenheit zu vergessen. Als Agathe aber aus dem Augenwinkel Harry erspäht, wird ihr klar, daß das hart verdiente Kohle sein wird, von nun an ist Aggi damit beschäftigt, größere Katastrophen zu verhindern und die jeweiligen Untreuen aus der Sichtfläche des jeweils anderen zu halten. Aber für Sigi hat sie trotzdem noch Zeit, auch wenn sie „Skrupel“ hat – „macht nix, ich bin geimpft!“ Wu-ha-haa… Julia gibt´s übrigens auch noch, die wandert deprimiert am Strand rum und stolpert über ein paar Eingeborene, die mit dem Fernglas nackte Touristinnen begaffen (Sachen gibt´s). Julia borgt sich den Gucker mal aus und spottet einen attraktiven Surfer Dude, in den sie sich spontan verkuckt. Sofort stürzt sie sich in den indischen Ozean und krault zu Surfer Dudes Boot (eh? Grad surfte er, jetzt segelt er? Wie nu?) Surfer Dude ist natürlich niemand anderes als Florian Pfefferkorn, dem sich unsere Sekretärin auch gleich halbnackig an den Hals schmeißt. Aber Flori ist von der etwas altmodischeren Sorte und mehr dafür, daß der Kerl den ersten Schritt macht. Dies beleidigt die Emanzipierte, die trotzig den soforigen Rückschwimm antritt. Aber da wird plötzlich Florian halbtot und bewußtlos angeschwemmt (ui, der Kerl läßt sich schneller antreiben als andere Leute schwimmen). Julia schreitet zu lebensrettenden Maßnahmen, aber selbstverfreilich hat Schlingel Flori den Absaufenden nur simuliert. Julia scheuert ihm eine: „Alle Glieder mögen dir schlaff werden… bis auf eines!“ (Ein Schelm, wer witziges dabei denkt).

Der Abend bricht an – Sigi spielt den MC zur Diner-Untermalung, Mutzerl unterhält Harry und J.R. mit schlechten Witzen („immer lustig – immer fesch!“) und Toni beansprucht Agathe: „Sind sie für den Tanz noch frei!?“ „Ja,“ haucht die Haarstylistin. „Dann kenna´s mei Bier halten!“ Toni, Charmeur alter Schule… Harry entdeckt Agathe und handelt mit ihr einen ähnlichen, albeit fast doppelt so teuren Schutz-Deal mit der Frisöse aus. Julia und Florian hocken dieweil am Strand und werden sexualphilosophisch – ernstlich verlieben bzw. one-(bzw. maximal fourteen-)night-stand stehen zur Debatte. „Ich hab dich lieb,“ sülzt Florian, aber davon will Julia nichts wissen. Flori probiert´s daraufhin mit Plan B, „Ich will mit dir schlafen“, der auf mehr Gegenliebe stößt.

Des nächtens träumt J.R. von Mutzerl und schlafwandelt liebestrunken durch die Hotelgänge, um sich ein altes schwarzes Zimmermädchen zu greifen und in seine Bettstatt zu zerren. Das böse Erwachen folgt am nächsten Morgen (hach, das war mal wieder wirklich luschtich). Die nächsten fünf Minuten schlagen wir mit dem uns am Abstand am wenigsten interessierenden Subplot, nämlich der Romanze Julia/Florian, tot – es folgt nämlich die obligatorische „local sights & sounds“-Sequenz, begleitet von einem gnadenlos miserablen Song namens „I found my love here in Africa“ (sowohl die „Africas“ von Toto als auch Rose Laurens wären mir erheblich lieber gewesen), turteln als Klischeejungverliebte durch Souvenir- und sweat-shops. Julia, die sich eigentlich überhaupt ganz gewiß nicht verlieben wollte, grübelt darüber, warum zum Geier Florian denn auch „so süß“ sein müsse (Julichen, du brauchst´ne Brille – der Typ ist nicht nur nicht süß, hat außerdem viel wenig Haare und ist allgemein ungefähr so spontan-sympathisch wie Räude und Krätze). Mutzerl massiert, natürlich oben ohne, Harry und rezitiert dazu die Mutzenbacher´sche Familienchronik. Interessiert Harry wenig, denn der schiebt Panik: Melanie wird nämlich bald in der Firma anrufen und wenn Harry da nicht anwesend ist, könnt´s Ärger geben. „Ruf du doch SIE an,“ erweist sich Mutzerl seltsamerweise als erheblich intelligenter als der angebliche Geschäftsmann. Gar witzigerweise fürchtet Melanie zur selben Zeit genau jenes, also daß Harry in Bielefeld (das es ja, urban-legends-Theoretiker wissen´s ja, gar nicht gibt) anruft. Und so stürmen Melanie und Harry nahezu zeitgleich (aber ohne sich zu sehen) zur Rezeption und beanspruchen, mit dem jeweiligen Ehepartner in Alemannia verbunden zu werden. Der clevere Eingeborene hinter´m Tresen verbindet kurzerhand die beiden Telefonzellen direkt miteinander – und so können sich Melanie und Harry, nur durch eine dünne Holzwand getrennt, lautstark gegenseitig versichern, daß alles zum besten steht und sich heftig über die viel zu lauten Zellen-Nachbarn echauffieren (das humoristische Highlight dürfte allerdings sein, daß Bea Fiedler zu einem „kuck mal, wie braun ich geworden bin“, den Hörer über ihre Vorzüge gleiten läßt). Sigi saugt übrigens auch beim Beach-Volleyball, freut sich aber trotzdem, daß Agatha bei Redlich Sonderurlaub für ihn rausgeschlagen hat: „Das ist fön!“ „Nein, einen Fön brauchst du nicht auf der Safari!“ Tja, der Große Weiße Jäger holt den armen Sigi nun fatalerweise ein – er soll den Busch-Ausflug leiten…

Mutzerl („immer lustig, immer fesch“) unterhält wieder J.R. und Harry mit immer blöder (und älter) werdenden Witzen. Harry schüttet J.R. ´nen Cocktail über die Hose, Mutzerl schreitet zur reibenden Schadensbeseitigung: „Da regt sich was!“ „Ist ja auch Regenzeit,“ kalauert J.R., gesteht dann aber, daß sich bei ihm in den letzten fünf Jahren nichts mehr abgespielt habe. „Es gibt kaane impotenten Männer,“ weiß Mutzerl vermutlich aus den Memoiren ihrer Ur-Oma, „nur ungeschickte Frauen!“ und schon geht´s ab Richtung Schlafgemach… Harry stolpert über Toni und, Überraschung, man kennt sich. „Bist du allein da?“ fragt Harry. Toni, der wahrscheinlich sein ganzes Leben auf eine Gelegenheit wie diese gewartet hat, wehrt entschieden ab, nö, er ist mit einer verheirateten Frau da, und, isses nich komisch, der ihr Mann sei im gleichen Hotel. „Muß das ein Trottel sein,“ wiehert Harry, während Agathe, die das ganze zufällig mithört, die Luft wegbleibt…

Mutzerl scheint auf J.R. erstaunlich belebende Wirkung gehabt zu haben (dankenswerterweise werden uns etwaige sexuelle Eskapaden von Karl Dall optisch unterschlagen) – zur allgemeinen Begeisterung der Hotelgäste und Eingeborenen singt er auf der Showbühne den Gassenhauer „Liebling der Nation“ (das gabs damals, wenn ich mich nicht irre, sogar auf Single) und rockt mit dem enthusiastischen Publikum mächtig ab, sehr zur Verwunderung von Filius Florian, der, warum auch immer, anwesend ist. Toni geht sichtlich der Arsch auf Grundeis und er trägt sich mit spontanen Heimreisegedanken, was Melanie aber entschlossen unterbindet. J.R. legt immer noch die kesse Sohle auf´s Parkett, bis er zusammenbricht… am nächsten Morgen stehen die Ambulanzen vor der Hoteltür, aber es ist nicht J.R., der abtransportiert wird, sondern drei von ihm bis zum totalen Kollaps verausgabte junge hübsche Dinger. „Ich hab fünf Jahre nachzuholen,“ jauchzt er. „Aber doch nicht in einer Nacht,“ gibt sich Otto Redlich entgeistert. An Sigis Safari will J.R. nicht teilnehmen, da hat er andere (und vermutlich freudenbringendere…) Pläne. Die Abfahrt des Safari-Busses verpassen auch Melanie und der eh unmotivierte Toni, aber Manager Redlich stellt den beiden großzügigerweise einen Hotel-Jeep zur Buscherkundung auf eigene Faust zur Verfügung (die Schadenersatzklage, wenn den beiden ohne Führer was passiert, ist schnell geschrieben). Melanie fragt sich, warum Toni so nervös ist, etwa wegen seiner Braut, der Resi? (Jetzt muß ich aber kapitulieren – ob Fiereks Schunkel-Schenkelklopfer-Hit „Resi, I hol di mit´m Traktor ab“ von vor oder nach diesem Film datiert, kann ich nicht sagen). Mit der is nix, versichert Toni, die sitzt in Kitzbühl und wartet geduldig… von wegen: Resi, komplett mit Dirndli und Sepplhut (?) fragt sich schon am Strand nach ihrem Naturburschen durch…

Mit den Safari-Aktivitäten befinden wir uns im offiziellen zweiten Teil von „Kenia Sight & Sounds“, Sigis Truppe und vor allem er selbst haben ein paar komödiantische Zusammenstöße mit dem animal wildlife, ein gräßlicher Song namens „Come to Kenya“ malträtiert unsere Ohren, handlungsrelevantes ereignet sich nicht (abgesehen davon, daß Resi dem sexwütigen J.R. in die Hände fällt), und wir sind alle regelrecht froh, als sich unsere Freunde nach ein paar Minuten wieder komplett im Hotel einfinden. Melanie ist sauer auf Toni, der unbedingt zurück will, weil er das Hahnenkamm-Rennen nicht verpassen will (been there, überschätzt, Ballermann für VIPs), Resi entkommt J.R.s gierigen Griffeln, wird von dem aber noch in die richtige Richtung zu Toni gelotst und Melanie erfährt endlich, daß ihr Männe auch da ist, nebst weiblicher Begleitung (und selbstverständlich darf nach Melanies hochmoralischem Anspruch er nicht, was sie schon lange, newa). Toni gelingt es gerade noch ebenso, Resi vorzutäuschen, er würde für die Kilimandscharo-Abfahrt trainieren, dieweil Melanie durch´s Balkonfenster beobachtet, wie Harry mit Mutzerl rumspielt. Einen kurzen Nasenpuder-Aufenthalt Harrys im Badezimmer nutzt Melanie, um die Nebenbuhlerin aus dem Zimmer zu scheuchen, unter die Bettdecke zu krauchen und das Licht auszuschalten…

Mutzerl kann sich mit J.R. trösten: „Du hast drei Wünsche frei!“ Klar – J.R. hat nur einen, den aber dreimal, and says so. Im Zimmer der von und zu Webers begreift Harry (der muß nachtblind sein, oder die haben nur 69er geschoben) erst im Licht der aufgehenden Sonne, daß er es – stockschwerenot – mit der eigenen Frau getrieben hat (wie sagte Otto: „Sparschwein!“). Toll war´s trotzdem, finden beide. „Ich fühl mich so sexy,“ haucht Melanie, „das machen wir ab jetzt dreimal im Jahr!“ „Nur DREIMAL?“ entsetzt sich Harry. „Nach Kenia fahren,“ detailliert Melanie… Ehe gekittet, schätz´ ich mal (wenn das nur immer so einfach wär…).

Bleiben noch zwei Kriegsschauplätze aufzuräumen. Julia verabschiedet sich schweren Herzens von Florian, aber der sieht die Sache recht locker: „War ganz nett“. Wutschäumend macht sich Julia vom Acker, aber, es war natürlich nur ein gar possierlicher Scherz von Clownfrühstücker Florian, in Wahrheit liebt er Julia inniglich und macht ihr einen Heiratsantrag, auch wenn er weiß, daß „Pfefferkorn“, mal abgesehen vom damit verbundenen Bankkonto, nicht der Name ist, von dem Mädchen träumen. „Ich könnte auch deinen Namen annehmen,“ bietet er an. Die Verbesserung wäre minimal: Julia heißt mit Nachnamen Hrdlicka.

Wer fehlt noch? Genau, Sigi und Agathe. Sigi ist seinen Sprachfehler losgeworden und ist der Ansicht, das nur Agathe zu verdanken. „Gern gefehen,“ lispelt Agathe… Trotz des spontanen Lispel-Übergangs ist Sigi gewillt, es mit Agathe zu versuchen: „Magst du Kinder?“ Aber natürlich ist die Frisöse kinderlieb. „Prima, ich hab nämlich schon vier,“ freut Sigi sich ein Loch in die Wampe (wie hat er das hingekriegt? Die Kinder, mein´ ich, weder das loch noch die Wampe), und das sind vier entzückende kleine Negerkinder…

Nachdem alles zu allgemeiner Zufriedenheit geklärt ist, können wir den Streifen mit einer Tit & Ass-Parade am Strand und ein paar abschließenden blöden Sprüchen der Protagonisten beschließen. Les Finis.

Wie schon beim gerade erst besprochenen Formel_Eins_Film kann man natürlich auch der Dirndljagd am Kilimandscharo nicht mit den Werkzeugen der seriösen Filmkritik auf den Pelz fühlen, schließlich wurde weder dort wie hier auch nur ein Gedanke daran verschwendet, am Ende ein ernsthaftes, seriöses, und vor kritischen Kritikeraugen bestehendes Gesamtkunstwerk zu schaffen. Insofern kann unsereins sich bei der Analyse wieder relativ kurz fassen und sich darauf beschränken, ob der Film das selbstauferlegte Ziel, eine unterhaltsame Sexklamotte zu sein (und nichts anderes war je beabsichtigt), erreicht.

Diese Frage kann man wie so oft nur mit einem entschiedenen „Jein“ beantworten. Schon klar, Dirndljagd am Kilimandscharo, da erwartet selbst der naivste aller Zuschauer keine Shakespeare-Tragödie, sondern einen anspruchslosen Tittenschmarrn irgendwo zwischen Eis am Stiel und Liebesgrüße aus der Lederhose, wobei sich der Streifen doch stilistisch (hüstel) und inhaltlich (doppel-hüstel) eindeutig an der harmlos-zotig-juvenilen der Eis am Stiel-Späßken orientiert und – natürlich auch der 16er-Freigabe geschuldet – Softporn, geschweige denn „echten“ Sex absolut in den Hintergrund drängt. Will sagen – es findet keinerlei Aufeinanderrumgerutsche statt (was man angesichts vor allem der männlichen Darstellerbrigade ausdrücklich begrüßen kann – Karl Dall und Wolfgang Jansen sind nu wirklich nicht das, was man unbedingt beim Sex beobachten muß, mir reicht schon, daß ich Jansens Körperbehaarung öfter sehen muß, als mir lieb ist)), sondern der Erotik-Gehalt besteht aus jeder Menge nackter Brüste und dem ein oder anderen Schamhärchen, das sich, hüstel, schamhaft ins Bild rückt. Die Frauen sind aber durchgängig ansehnlich, was nun wiederum auch nicht wundert, da es sich größtenteils um die Elite der teutonischen Sexklamottenbrigade handelt.

Dazu versteht sich von selbst, daß auch die nominellen erotischen Szenen nicht auf ihren Erotikgehalt hin inszeniert sind, sondern auf den Lacher – der Film bleibt also eine wenig erregende Fleischbeschau ohne tieferen erotisch-sexuellen Mehr- und Nährwert.

Die Geschichte selbst atmet den Geist typischer deutscher Lustspiele der 50er und 60er, halt durch die Zugabe nackter Tatsachen ein bissl aufgepeppt – konstruiert bis zum Erbrechen, aber sie erfüllt größtenteils ihren Zweck, ohne wirklich für die eh nicht gerade epische Laufzeit von 80 Minuten zu reichen, weswegen eine Menge Laufzeit mit besseren Urlaubsvideos aus Kenia gefüllt wird (aber okay, auch das ist zu erwarten – wenn ein Lustspielfilm in Kenia spielt, dann wird man das gastgebende Land wohl ins rechte tourismusfördernde Licht setzen, sonst liefe da irgendwas verkehrt). Der Humor bewegt sich selbstverständlich auf einem absolut unterirdischen Niveau, Aber das ist halt auch genau der Level, der einem Film wie diesem angemessen ist und auf dem er zu einem gewissen Grad auch funktionieren kann. Manch running gag geht einem zwar auf die Dauer mächtig auf den Zeiger („immer lustig, immer fesch“) und viele der Witze sind älter als Methusalems großer Bruder, aber das schließt halt auch nicht aus, daß einige davon erstaunlicherweise wirklich lustig sind (wenn man sich mal auf das Niveau herabgelassen hat oder schon ordentlich besoffen ist, hilfsweise) und teilweise sogar wirklich im Gedächtnis bleiben (über das „Kuckuck“-Spiel haben sich Verwandte und Bekannte, mit denen ich den Film seinerzeit bei seinen ersten Privat-TV-Ausstrahlungen gesehen hatte, sprichwörtlich noch Jahre totgelacht).

Filmisch bewegt sich das ganze auf höchst biederem technischen Niveau, wie nicht anders zu erwarten. Franz Marischka gilt nun ja auch nicht als Filmkünstler, sondern als verläßlicher Schundmeister, der in den 50ern mit gehirnbetäubenden Heimatfilmen wie Christel von der Post oder Almenrausch und Edelweiß als Drehbuchautor auftauchte, in den 60ern zu Schlagerfilmen wie dem grausamen Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehn ins Regiefach wechselteund 1969 mit dem in den goldenen Zeiten von Sat.1 auch im Wochentakt ausgestrahlten Ein Dreifach Hoch dem Sanitätsgefreiten Neumann, sichtlich mangels Alternativen, zum Schmuddelfilmer wurde, mit den Laß jucken, Kumpel-Filmen (fünf an der Zahl) Publikumserfolge feierte und sich über diese zu seinen letzten Werken, Die unglaublichen Abenteuer des Guru Jakob (eine bodenlose Klamotte, die sich schamlos vom Titel her an den Louis-de-Funes-Klassiker Rabbi Jakob anzuhängen versuchte), dieses hier und den mehr oder weniger zeitgleich entstandenen Sunshine Reggae auf Ibiza weiterarbeitete.

Gehen wir zu den Darstellern über… Zu Karl Dall muß man wohl nicht viel sagen, außer, daß er hier gelegentlich wirklich witzig ist (er hat auch einige der besten Lines) – seine Sangeseinlage hätt´s vermutlich nicht wirklich gebraucht, aber wenigstens paßt die einigermaßen in den Film, im Gegensatz zu der Nummer von Fettklops Olli Maier als Sigi Müller – der Dickmann ist einem großen Publikum wohl am ehesten aus einer Saison Ein Herz und eine Seele bekannt; lustig kann Maier, wie man aus der Ekel-Alfred-Serie weiß, durchaus sein, aber hier hat er kaum was lustiges zu sagen oder zu tun – die Segmente mit seinen „Eskapaden“ gehören zu den notorisch peinlichen des Films.

Wolfgang Fierek, späterer Bayer auf Rügen und Motorrad-Fan, spielt den halbdepperten Oberbayern mit Überzeugungskraft (höhö), hat aber auch kaum was wirklich lustiges beizutragen. Ihm zur Seite steht Bea Fiedler, die mir nicht den allerfrischesten Eindruck macht, aber auch schon eine bewegte Karriere im Softsexfach hinter (aber nicht mehr all zu viel vor) sich hatte – Fiedler war u.a. im vierten Eis am Stiel, Graf Dracula beißt jetzt auch in Oberbayern oder Francos Nackten Superhexen vom Rio Amore zu sehen. Wolfgang Jansen begann mal in den 50er Jahren als seriöser Schauspieler in Heimat- und Schlagerfilmen, war in den 60ern im TV beschäftigt und versumpfte Anfang der 70er im Schmuddelfach (Lehrmädchen-Report, Schlüsselloch-Report) und wurde nach einer zehnjährigen Auszeit für diesen Film und den Abklatsch Dirndljagd am Wörthersee wieder ausgegraben. Jansen hat zwar eine gewisse likeability, solange er seine Klamotten anbehält, ist aber kein begnadeter Komiker und optisch nunmal kein Adonis. Er verstarb 1988.

Dann hätten wir noch Dolly Dollar, Liebling der Klatschpresse der frühen 80er, und seit 1978 im Sexklamottenfach. Im Gegensatz zu mancher Kollegin gelang es ihr, ihr Image aber auch bewußt zu persifilieren und konnte so im seriösen Fach landen (1983 drehte sie z.B. auch die aus anderen Gründen von vielen Fans kultisch verehrte Serie Monaco Franze). Trotz noch eines Ausflugs zu Eis am Stiel (Teil 5) gelang ihr der Sprung vom Busenwunder zur einigermaßen renommierten Schauspielerin mit vielen Fernsehauftritten in TV-Filmen und -Serien wie Tatort oder Wolkenstein. Als Agathe hat sie hier auch nur ein-zwei wirklich prägnante Szenen, in denen sie mit ihrem blondes-Dummchen-Image ganz sympathisch kokettiert.

Auch Isa Haller (alias Sissy Austria) machte überraschende Karriere – von den Sexklamotten wie dieser wurde sie irgendwie-irgendwo-irgendwarum zur Stammschauspielerin bei Dieter Wedel und war in allen seinen großen TV-Mehrteilern vom Grossen Bellheim bis zur Affäre Semmeling dabei. 1983 spielte sie auch eine Gastrolle in der US-Serie Agentin mit Herz. Mir geht sie a bisserl auf den Nerv, aber das liegt hauptsächlich an ihren oberblöden Witzen und ihrem ungeheuer ans Herz wachsenden Trademark-Spruch „immer lustig immer fesch“.

Vollkommen blaß bleiben dagegen unsere eigentlichen „romantic leads“ Angelica Böck (Julia) und Franco Schick (Florian). Böck konnte folgerichtig nur noch in einem späten Schulmädchen-Abklatsch landen, traf aber 1993 Isa Haller beim Grossen Bellheim wieder. Mehr hat sie aber nicht zu bieten, den noch farbloseren Franco Schick (kein Schönheitsideal, kein Schauspieler, kein gar nix), traf´s noch schlimmer, er hatte nur noch einen unkreditierten Kurzauftritt bei der Dirndljagd am Wörthersee.

Technisch bietet die DVD aus dem Hause marketing, die den Film im Rahmen ihrer „Lisa-Film-Kult-Klassiker“-Reihe (najaaa, sicher ist der Krempel nach gewissen Maßstäben „kultig“, aber „Klassiker“…) aufgelegt haben, vermutlich das Optimum. Der 16:9-optimierte Widescreen-Transfer ist dafür, daß der Streifen nicht mehr gar so jung ist und sicher nicht gerade mit allererster Priorität, was Lagerung usw. anging, behandelt wurde, sehr gut ausgefallen. Die Farben könnten insgesamt ´ne Ecke frischer und lebendiger sein, dafür können Bildauflösung und Schärfewerte überzeugen und auch der Kontrast geht in Ordnung. Tonal gibt´s eine 2.0-Tonspur, die zwar ein wenig knarzt und machmal auch ein bissel dumpf klingt, aber recht gut anhörbar ist, es ist kein Rauschen zu verzeichnen. An Extras gibt´s nur eine Slideshow von Aushangfotos und eine Galerie von Presse- und Promo-Materialien. Aber ernsthaft: ´nen Audiokommentar braucht´s da ja wirklich nicht.

Dirndljagd am Kilimandscharo ist, abschließend gesagt, ein irgendwie ganz netter Blick in vielleicht nicht wirklich bessere, aber unbefangenere Zeiten, als man mit wildem Quer-durch-die-Betten-Sex (auch wenn er nur impliziert wird) noch harmlose Späße treiben konnte. Kultur- und filmhistorisch sicher nicht wertvoll, aber als Partyfilm nicht zu verachten, wenn der Blutpegel im Alkohol nur noch im Promillegehalt meßbar ist und man intellektuellen Höhenflügen wie Frauenlager der Ninja oder Doomsday Machine nicht mehr folgen kann – eine schlicht gestrickte Klamotte mit ein paar memorablen Witzchen und einer Fuhre recht nett anzusehender Frauen, mit der ich zumindest mehr Spaß habe als mit der Eis am Stiel-Serie. Das kann man sich schon mal geben…

(c) 2003 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 7

BIER-Skala: 6


mm
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Lennie
Lennie
19. September 2021 12:00

Gutes Review. Ich habe mich bei SchleFaZ immer kaputtgelacht.
Übrigens: Die Coverversion „Ich pfeif auf Aerobic“ ist im Original „Oh No No“ von Bernie Paul