Direct Action

 
  • Deutscher Titel: Direct Action
  • Original-Titel: Direct Action
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  • Regie: Sidney J. Furie
  • Land: USA
  • Jahr: 2004
  • Darsteller:

    Dolph Lundgren (Sergeant Frank Gannon), Polly Shannon (Billie Ross), Donald Burda (Bryant), Rothaford Gray (Ed Grimes), Conrad Dunn (Captain Stone), Walter Alza (Espinoza), Alex Karkis (Agent Bill), Larry Day (Phil), Natacha La Ferriere (Adriana), Daniel Kash (LoPresti)


Vorwort

Die Spezialeinheit „Direct Action Unit“ ist zuständig für den Kampf gegen die Gang-Kriminalität und dabei sehr erfolgreich, wenn auch ausgesprochen kompromißlos. Zu kompromißlos, findet Sergeant Frank Gannon, und will vor einem Bundesgericht gegen einige D.A.U.-Mitglieder aussagen, weil ihm die Methoden Erpressung, Mord etc. nicht wirklich zusagen. Captain Stone findet das gar nicht lustig und unterbreitet Frank ein Angebot – verzichtet er auf seine Aussage, winkt eine Beförderung zum Lieutenant. Frank, dem man zu seinem Verdruss auch noch die Rookie-Polizistin Ross als neue Partnerin zugeteilt hat, lehnt dankend ab. Damit findet er sich natürlich umgehend auf der Abschussliste seiner Kollegen wieder, die ihn prompt niedertasern und zwecks Exekution in die Pampa karren. Zum Glück hat Ross aufgepasst und das Schlimmste verhindern, jedoch beißen einige Cops ins Gras, was Ross und Frank in der offiziellen Fahndung zu Cop-Killern macht.

FBI-Ermittler LoPresti gewährt den beiden und Franks regulärem Partner Ed, der auf seiner Seite steht, sowie dessen Familie, Unterschlupf, allerdings muss es eine undichte Stelle beim FBI geben, denn eigentlich sollte niemand von Franks Aussagebereitschaft wissen. Frank vermutet, dass seine Aussage allein nicht der Grund sein kann, warum Stone ihn jetzt auf der Stelle sofort tot sehen will, und in der Tat lässt sich über die Zulassung des Vans, mit dem Frank transportiert wurde, eine Verbindung zu einem Mehrfachmord in „Klein Kabul“ herstellen. Sofortige Recherche an Ort und Stelle führt Frank und Ross direkt zu zwei CIA-Agenten, die erläutern, dass eines der Mordopfer einer ihrer Agenten war und es eine Connection nach Afghanistan geben muss. Eine Zeugin – Prostituierte wie zwei andere Opfer – ist den Killern entkommen, sie aufzutreiben, könnte hilfreich sein. Frank kennt das Mädel – die Nichte eines kasachischen Restaurantbesitzers, dem er des öfteren mal beigestanden hat. Es gelingt, das Mädel vor dem Killerkommando der D.A.U. zu retten. Stone hat jetzt die Faxen dicke – er will einen großen Drogendeal abwickeln, und da darf’s keine Störungen geben. Also lässt er Eds Familie aus dem FBI-Gewahrsam entführen und schlägt einen unbürokratischen Austausch vor…


Inhalt

Meiner Sympathie für den Schwedenhünen Dolph Lundgren habe ich oft genug Ausdruck verliehen. Von all den Action-Stars der 80er Jahre ist er für mich der Unkaputtbarste, der kann machen, was er will, übelsten Low-Budget-Schotter aus der Armenhausklasse, und trotzdem hat der Mann eine likeability, von der die Seagals, van Dammes, Dudikoffs & Co. aus unerfindlichen Gründen nur träumen können. Ich bin daher persönlich sehr dankbar, dass Lundgren sich das mit der Rente noch mal gründlich überlegt hat und anstatt seinen hoffentlich gut angelegten Schotter aus vergangenen Tagen nun auf irgendeiner Rentierfarm in Lappland zu verprassen, sich lieber aufraffte und weiter B-Action für den Direct-to-DVD-Markt dreht (mittlerweile ab und an ja auch als sein eigener Regisseur).

Praktisch jeder altgediente Actionhero muss irgendwann mal bei Nu Image vorbeischauen, das ist vermutlich gesetzlich so geregelt, also tat dies auch Dolph, und das Resultat ist u.a. „Direct Action“, inszeniert von einem Maestro, der auch schon bessere Zeiten (d.h. fettere Budgets, richtige production values und echte Kinostarts) erlebt hat – Sidney J. Furie, der mit der vierteiligen „Der stählerne Adler“-Reihe das Pech hatte, dass ihm speziell bei den ersten beiden Filmen die reale Weltpolitik dazwischenfunkte und an dem von ihm für seine Actionepen ausgesuchten Schauplätze gerade echter Krieg ausbrach – sowohl „Der stählerne Adler“ als auch „Der stählerne Adler II“ flogen eiligst z.B. aus deutschen Kinosälen, weil bei Teil 1 die Amis auf die Idee kamen, Tripolis zu bombardieren und bei Teil 2 die Lage im Nahen Osten brenzlig wurde. Quasi als Ausgleich dafür drehte er zwischen diesen beiden durchaus ansprechend inszenierten, inhaltlich aber dünne Bretter bohrenden Action-Granaten den herzig-doofen „Superman IV: The Quest for Peace“.
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Die Story für „Direct Action“ erdachte Furie selbst, und man merkt’s, der Mann (und auch sein ausführender Drehbuchscherge Greg Mellott) ist kein großer Feingeist. Die Geschichte bedient sich typischer reaktionärer 80er-Jahre-Moral – Kriminelle verprügelt man entweder und lässt sie danach laufen, auf dass sie es nie wieder tun, oder man ballert sie einfach weg. Verhaftungen, fairer Prozess und Gefängnis sind unnötiger Tinnef, den verweichlichte Pazif- oder Kommunisten erfunden haben. Dolph darf, nachdem er gerade ein paar Schutzgelderpresser vermöbelt und auf ihre Wege geschickt hat, ausdrücklich zu Protokoll geben, dass ihm der Papierkram, der mit einer ordentlichen Verhaftung verbunden ist, auf den stahlharten Schwedensack geht. Wie sich das mit dem informed attribute, Frank Gannon hätte die höchste Verhaftungsrate der ganzen Einheit, verträgt, ist zwar schleierhaft, aber nicht das größte logische Problem des Scripts.

Dieses lässt sich aber nicht ohne eine dicke fette SPOILER-Warnung (schließlich ist das der wahnsinnig überraschende Twist im Schlussakt) nicht diskutieren. Dass die Verschwörungspyramide ihre Spitze nicht bei Stone hat, ist verhältnismäßig klar, die Enthüllung, dass sowohl bei FBI als auch CIA Mitverschwörer sitzen, auch nicht. Doof ist nur, dass Oberhaupt der Gangsterbande niemand anderes als LoPresti ist – derjenige, der die Ermittlungen gegen die DAU überhaupt leitet. Hm. Sollte er in seiner Situation nicht Mittel und Wege gehabt haben, etwaige Sicherheitsrisiken für seinen Plan auszuschalten und nicht erst gerade am TAG DER GOTTVERDAMMTEN ANHÖRUNG dann irgendwie versuchen müssen, Gannon auszuknipsen? Ich meine, der Kerl sitzt an der verfluchten Schaltzentrale des FBI, der Ermittlungen an sich, es müsste ihm ein Leichtes sein, das Verfahren im Sande verlaufen zu lassen, mangels Beweisen einstellen zu lassen oder einfach nur zu verschleppen, aber nein, statt dessen macht er sogar noch den Staatsanwalt zur Schnecke, weil dem nicht ganz wohl bei dem Gedanken ist, von der Aussage eines als Polizistenmörders Gesuchten abhängig zu sein. Aber von einer Bande ehedem in Afghanistan tätigen covert agents, die ALLE DEN VERFICKTEN GLEICHEN DECKNAMEN benutzen und darauf Führerscheine ausgestellt bekamen (und mit diesem Namen Vans mieten, mit denen sie aufrechte Cops entführen) – was jeder Kasper, der unfallfrei eine Datenbank bedienen kann, herausfinden kann – sollte man wohl nicht erwarten, dass sie intelligente Pläne schmieden… (SPOILER ENDE).
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Es ist sowieso ein wenig overkill, dass die „korrupte Bullen“-Nummer allein nach Furies Ansicht nicht reicht, um den Film zu tragen. Gannons Motivation würde genauso funktionieren, wäre die DAU wirklich „nur“ eine nach eigenwilligen Regeln handelnde uniformierte Vigilanten-Truppe – dazu passt ja auch, dass Gannon von den ganzen Drogendeals im Hintergrund nichts weiß und erst auf die Idee kommt, dass mehr im Busch sein könnte, weil Stone ihn gar so penetrant umbringen will.

Ein paar gesellschaftskritische Ansätze (der Bürgermeister z.B. ist ein wahrer Fan von Stone, weil der die Kriminalitätsrate auf den niedrigsten Stand seit Menschengedenken gebracht hat, und da ist es ihm völlig wurscht, *wie genau* Stone das bewerkstelligt; was den Mayor nicht daran hindert, am Filmende das Hohelied auf aufrechte, ehrliche Bullen wie Gannon und Ross zu singen) werden von üblen Klischees erschlagen (wenn der schwarze Partner des Helden stolz seine hübsche Frau und seine niedlichen Kinderchen vorführt, wissen wir doch alle, dass der den Abspann nicht erlebt…).
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Es ist halt aber so, wie’s ist – wer einen Dolph-Lundgren-Film mit dem programmatischen Titel „Direct Action“ kauft oder ausleiht, der will keinen provokanten, tiefgründigen Thriller über die Schattenseiten des Polizistenberufs, der will einen arschtretenden Schwedenhünen auf Rampage sehen. Und, whoa, Lundgren liefert – er metzelt, killt und knochenbricht, als sei’s das unoffizielle Sequel zum 89er „Punisher“. Wer in seinem Gesichtsfeld auftaucht, hat eine äußerst überschaubare Lebenserwartung. So leichtfertig gekillt wird im Actionfilm der Gegenwart selten. Frank Gannon ist eindeutig ein Charakter in der Tradition von Dirty Harry, Mario Cobretti & Konsorten – wer ihn nervt, ist dran, wer böse in seine Richtung schielt, schon so gut wie tot. So kann er dann auch (noch mal leichter SPOILER) Stone und Konsorten töten, und trotzdem als ehrenvoller Held noch in den Zeugenstand treten (was plotmäßig komplett sinnlos ist, da alle, die angeklagt werden könnten, bereits ins Gras gebissen haben), weil seine Taten als moralisch richtig ausgelegt werden (was sie auf leicht verschrobene Weise ja auch sind, weil er die „Richtigen“ umlegt). Immerhin ist er nicht unverwundbar – Gannon wird vielfältig angeschossen, verdroschen, angestochen; was am Ende im Zeugenstand steht, ist ein notdürftig zusammengeflicktes Wrack.

Andere Charaktere sind Beiwerk, mit denen notdürftig die gängigen Klischees des Buddy-Actionfilms abgearbeitet werden (Ross ist die anfänglich wie üblich unfähige Junior-Partnerin, die über sich hinauswächst – und lustigerweise auch keinerlei Problem damit hat, massenweise Leute zu killen, von denen sie zumindest zu Beginn keine Ahnung haben kann, dass sie „böse“ sind; Grimes der essentielle schwarze Sidekick, der zum Ende des zweiten Akts Kugelfang spielen darf), die Schurken haben keine Tiefe, sind eindimensionale Fieslinge ohne Substanz (und kaum ergründeter Motivation. Außer schlichter Geldgier, was aber im Kontext eines B-Actionfilms auch durchaus mal reicht, treibt die Herrschaften nichts an).
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Für ein Nonstop-Actionfeuerwerk sollte das also bei allen Gratwandlungen des Plots und klischeehaften Charakteren reichen, doch auf seine alten Tage bekommt Sidney J. Furie das mit den Möglichkeiten, die Nu Image einem Regisseur nun mal so hinstellt (und das sind wohl so 2-3 Mio. Dollar), nicht so recht hin. Zunächst mal fällt der billige Video-Look auf, den ich von Nu Image-Produktionen, die normalerweise nicht daran scheitern, dass sie nicht wie „echter Film“ wirken, nicht gewohnt bin. Dann missbillige ich grundsätzlich das auch schlechteren Filmemachern von mir nicht verziehene Stilmittel, den Vorspann für Highlight-Shots künftiger Action zu missbrauchen. Das-macht-man-nicht, zum Teufel. Charakter-/Dialogszenen inszeniert Furie ohne Esprit öde und langweilig, und bis der Plot endlich mal eine Actionszene hergibt, muss Furie ziemlich umständlich Prügelei im kasachischen Restaurant hinkonstruieren, die „von leichter Hand“ später noch wichtig werdende Nebenfiguren einführt. Elegantes Storytelling ist das nicht.

Dramatischer ist allerdings, dass die Action, obwohl, wenn der Film mal in die Puschen gekommen ist, zahlreich und sowohl in Form von shoot-outs als auch mano-a-mano-Gefechten der knochenbrechenden Art geboten, ziemlich abstinkt. Im Gegensatz zu Plauze Seagal macht Lundgren seine Stunts und Fightszenen wenigstens noch selbst, aber auch am alten Schweden geht die Zeit halt nicht spurlos vorbei – „schnell“ und „dynamisch“ ist im Hinblick auf Kampfchoreographie was anderes. Lundgren wirkt vergleichsweise schwerfällig, die Martial-Arts-Gefechte sehen mehr aus wie „rehearsals“, also Probeläufe, als echte Takes, nach dem Motto „so ungefähr machen wir das dann, wenn die Kamera wirklich läuft“, nur, dass keiner den Kämpen gesagt hat, dass der Kram dann so in den Endschnitt kommt. Die shoot-outs sind größtenteils von der klassischen B-Movie-„random shooting“-Schule, erlauben sich dafür aber wenigstens einige erstklassige Bräsigkeiten (da rennt Dolph mal quer durch die Schusslinien sowohl der bösen Jungs als auch seiner Partnerin, und da haben die bad guys ihre henchmen in Tradition der italienischen Zombie-Filme in allen möglichen Ecken, Winkeln und Schrottautos versteckt, damit sie, wenn Dolph zufällig mal vorbeikommt, auf ihn ballern können), was immerhin für den ein oder anderen Lacher sorgt.

Trotz der Konzentration der Handlung auf wenige Stunden kommt nie ein echter Spannungsbogen auf (was auch daran liegt, dass die Schurken erstaunlich dämlich sind – warum Stone auf den Gedanken verfällt, dass der große Deal unbedingt am gleichen Tag durchgezogen werden muss, erschließt sich einem denkenden Individuum nicht wirklich. Wäre ich er, würde ich mich erst mal darauf konzentrieren, Gannon zu killen und meine Ressourcen nicht unnötig aufzuspalten). Es rumpelt halt alle Nas’ lang und Gannon exekutiert im Minutentakt irgendwelche namenlose Ganoven oder Bullenkollegen, und das ist es dann halt (und ich muss noch mal anmerken, dass ich den nächsten Filmemacher, der „Onlineüberweisungen“ als minutenlange Prozedere mit Fortschrittsbalken und Zählerstand, wie viele Dollar schon übertragen worden sind, inszeniert, persönlich mit einem stacheldrahtumwickelten Baseballschläger schänden werde. Consider that a promise).

Obwohl wahre Leichenberge aufgetürmt werden und die Mentalität des Streifens jeden FSK-Prüfer rot sehen lässt (daher auch die Farbe der entsprechenden Prüfplakette), ist „Direct Action“ nur selten explizit hart – es wird massenhaft, aber nicht übermäßig graphisch gestorben.

Zu den Darstellern: Dolph ist Dolph. Er liefert hier nicht die großartigste, erinnerungswürdigste Performance seines Lebens, aber motivierter als in Phoenician- oder Royal-Oaks-Schotter wie „Agent Red“ oder Storm Catcher ist er dann doch. Leider ist kaum jemand im Cast zu verzeichnen, der ihm in Punkto Screenpräsenz das Wasser reichen könnte – weder Polly Shannon („Snowboard Academy“, „La femme Nikita“ [TV]), die ihren Job zwar auf passabel-sympathische Weise erledigt, dabei aber keine echte Ausstrahlung aufweist, noch Rothaford Gray („Tötet Smoochy“, „Max Payne“) können sich sonderlich auszeichnen; Conrad Dunn (Control Factor) spielt den fiesen Stone angemessen exaltiert (wobei man sich fragen darf, wie ein Geselle dieses Zuschnitts den Rang eines Captains erreichen kann, Erfolgsquote hin oder her), und auch Walter Alza („Get Rich or Die Tryin’“) als einer der bösen Cops, Larry Day („Punisher: War Zone“) als CIA-Agent oder Daniel Kash („Jack Brooks: Monster Slayer“, „The Dresden Files“) müssen sich für ihre Leistungen nicht schämen, aber es passt nicht ganz zusammen – was von der Umsetzung nach einer comic-haften Übersteigerung auch der Figuren schreit (eben ganz im 80er Jahre-Stil), sollte nicht versuchen, sich andererseits als „realistischer“ Copthriller zu sehen und die Darstellkunst eher dahingehend zu orientieren. Da hätten alle Beteiligten einfach etwas dicker auftragen sollen, mehr Chuck Norris, weniger „Law & Order“, if you catch my drift.

Bildqualität: Kinowelt bringt uns den Streifen in akzeptablem 1.78:1-Widescreen (anamorph). Schärfe- und Kontrastwerte bewegen sich im gut durchschnittlichen Bereich, die Kompression erfüllt ebenfalls durchschnittliche Ansprüche, mehr aber auch nicht. Defekte oder Verschmutzungen sind nicht zu verzeichnen.

Tonqualität: Deutscher Ton liegt in Dolby Digital 5.1 und dts vor, englischer O-Ton in Dolby Digital 5.1. Grund zur Klage gibt’s kaum (die Sound-Effekte könnten etwas knalliger sein und auch der Score blubbert eher unmerklich im Hintergrund, aber da verpasst man auch nicht viel).

Extras: Hey hey, das ist eine Superduper Collector’s Edition unter den Billigheimeractionfilmen. Geboten wird neben dem Trailer (auf deutsch und englisch) ein 18-minütiges Making-of, ca. 6 Minuten Interviews mit Dolph, Polly Shannon und Sidney J. Furie (Dolph ist dabei mal wieder der Sympathikus schlechthin) sowie 15 Minuten B-Roll (also unkommentierte behind-the-scenes-Aufnahmen). Außerdem findet sich eine Trailershow und als besonderes Feature noch der Trailer für „Mr. and Mrs. Smith“.

Fazit: [Objektives Filmkritikergedöns] Es ist schwer, um nicht zu sagen, fast unmöglich, das Flair der politisch herzlich unkorrekten 80er-Jahre-Actionfilme ins 21. Jahrhundert zu retten, wie „Direct Action“ zeigt, auch wenn ein geradezu prototypischer 80er-Jahre-Action-Director wie Sidney J. Furie am Steuer sitzt. Zynisches links-zwei-rechts-zwei-Killen wie in den besten Cannon-Zeiten funktioniert einfach nicht mehr, auch wenn Nu Image (das man ja eh als eine Art inoffizielle Cannon-Nachfolge-Schmiede verstehen kann, schließlich kommen die Nu-Image-Mogule aus dem Golan/Globus-Umfeld) es immer wieder versucht; und wenn, dann funktioniert es eher im Bereich des Söldner-/Soldaten-Filmes (a la Operation Delta Force) denn als Copthriller. Heute muss man das einfach ironisch brechen und kann nicht mehr so tun und auf erfolgreiches Davonkommen hoffen, als wäre ein massenhaft Leute totschießender Bulle, auch, wenn er die „Richtigen“ trifft, ein gesellschaftskompatibles Vorbild (man muss es ja klar sagen: Dolph spielt hier keinen klassischen Antihelden wie den „Punisher“ oder Dirty Harry, sondern eine eindeutige positiv besetzte Heldenfigur, deren Taten im Filmkontext absolut gerechtfertigt und moralisch legitimiert sind). [/objektives Filmkritikergedöns] Wen interessiert’s? Dolph tötet sie alle! Yay! Gronf! Grunz! (Da geht meine Chance dahin, jemals für’s FAZ-Feuilleton zu schreiben. Seufz.) Schön wär’s freilich gewesen, wäre die Action deutlich zupackender, flotter, schwungvoller, der Look nicht so gnadenlos billig und das Budget für Pyro-Effekte nicht mit einer Van-Explosion verbraucht. „Direct Action“ hätte ein schnuffiger old-school-Äktschnfilm werden können, aber dazu hätten wohl auch Furie und Lundgren 20 Jahre jünger sein müssen. Trotzdem verleihe ich gerne das Prädikat:

„100% Menschenverachtend“

(Und so soll’s ja sein…)

(c) 2009 Dr. Acula

PROJEKT 300-Zwischenstand: 38 down, 262 to go.


mm
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