Die Wiege des Schreckens

 
  • Deutscher Titel: Die Wiege des Schreckens
  • Original-Titel: It's Alive III: Island of the Alive
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  • Regie: Larry Cohen
  • Land: USA
  • Jahr: 1987
  • Darsteller:

    Stephen Jarvis (Michael Moriarty)
    Ellen Jarvis (Karen Black)
    Sally (Laurenne Landon)
    Lt. Perkins (James Dixon)
    Ralston (Gerrit Graham)
    Judge Milton Watson (Macdonald Carey)
    Dr. Brewster (Neil Israel)
    Waitress (Joanne Lara)
    Dr. Swenson (Art Lund)
    Dr. Morrell (Ann Dane)


Vorwort

Zu Anfang sei erstmal gesagt, dass ich mich mit Bad-Movies nahezu gar nicht auskenne, Fakt ist, der einzige richtig schlechte Film, den ich mir mit Absicht reingezogen hab ist wohl der ultimative Klassiker ,,Plan 9 from Outer Space´´, das sagt vermutlich alles. Nichtsdestotrotz fasziniert mich dieses Genre, und da ich immer neuen Interessen folge, bin ich jetzt hier gelandet und möchte euch dementsprechend mal über über den dritten Teil der ,,It´s alive´´-Reihe berichten. Ich habe mir ihn direkt im Anschluss zu „The Shining“ angeschaut, als der vor kurzem auf Kabel 1 lief und irgendwie addieren sie sich gut. Die absolute Genialität des Horrorklassikers seitens Regie und Darsteller und dann so ein dilletantisches Werk, das auch Horror sein will, aber bestenfalls zum Schmunzeln anregt. Auf deutsch nennt sich das Werk ,,Wiege des Schreckens´´. Die Übersetzer suchten anscheinend nach einem catchy klingenden Titel, bei der man besonders gruselig das ,,R´´ rrrrollen kann. Er macht zwar nicht allzu viel Sinn, denn es gibt eigentlich keine Wiege, höchstens die von Mutter Natur, aber so schlimm kann se ja nich sein, schließlich sind wir ja alle aus ihr entsprungen. Höchstens könnte die (nichtauftauchende) von unserem Monsterbaby gemeint sein. So, ich möchte es jetzt nicht allzu lang ziehen, viel Spaß noch beim Lesen!!!


Inhalt

Fangen wir ganz von vorne an, die erste Szene kann man als eine solche erkennen, die auf den Film vorbereiten und Interesse wecken soll, bevor die minutenlangen Credits einziehen.

Es ist verregnet, dunkel, blitzt, donnert und wettert, ein Taxi fährt ins Bild. An der Ecke steht ein Polizist, und schaut von links nach rechts, er steht an einem Posten, ohne wirklich Laufkundschaft zu haben, er scheint nicht gebraucht zu sein. Bis dann der Taxifahrer aussteigt und ihn bittet zu helfen, und zwar nämlich bei der Geburt eines Babys der Frau, die bei ihm hinten drin sitzt. Der Taxifahrer ist ganz empört, dass sie gerade jetzt gebären muss und, ähm, lässt den Polizisten mal machen und scheißt ihn währenddessen zusammen. Nunja, wie man sich denkt, ist das Baby, das rausspringt, nicht gerade von der normalen Sorte, sondern ein mutiertes. ,,Oh nein, es ist eines von ihnen!´´ schreit er aufschlussreich, zieht die Kanone, schafft es aber nicht in den zehn Sekunden, die er Zeit hat, sie auf das Baby zu richten und abzudrücken, stattdessen zappelt er etwas umher und wird auf einmal in den Wagen gezogen, man sieht etwas entfernt menschlich Aussehendes und alles, was wir noch erfahren ist, dass er die Szene nicht überlebt hat. Schnitt.

Jetzt rollen die Credits, DANACH (soweit ich mich erinnere) sind wir in einem Gerichtssaal und der Vater verteidigt seine von ihm gezeugte Mutation. Dabei wird wie folgend argumentiert: Staatsanwalt: Aber schauen sie sich es doch an, es ist ein Ungeheuer! Es hat einen Mann auf dem Gewissen!

Vater: Aber was kann es dafür! Es hat Angst vor den Waffen und vor uns Menschen! Es schreit vor Angst!

Also, wenn danach das Gericht das Urteil servieren soll (äh) wäre das Ergebnis ja weniger schmackhaft und eher zweifelhaft. Mörder sind so wirklich leicht frei zu sprechen.

Der Vater will beweisen, wie zahm das Baby ist und redet ihm was zu, dass er seine Unschuld beweisen müsse und es jetzt ganz brav sein muss und nicht in die Hand beißen soll wenn er sie in seinen Käfig hält, hörbar für alle anderen. Der Staatsanwalt spricht auf die wilden Grunzer an, die das Stopmotion-Ungeheuer von sich gibt: wie unmenschlich! Der Typ gleitet schnarchig mit der Hand durch die Gitterstäbe, aus dem sehr belebten Gerichtspublikum kommen Schreie wie ,,Tu es nicht!´´ (Der Richter erlaubt ne tolle Show, Barbara Salesch is dagegen höchstseriös). Polizisten versuchen ihn davon abzuhalten, die Hand weiter reinzustrecken, doch er schlägt sie zu Boden. Dann fuchtelt er eben etwas mit ihr vor der Monstergeburt herum. Die weniger schlagfertigen Gesetzeshüter kommen wieder zu sich und zerren ihn diesmal erfolgreicher weg, das Baby entwickelt mit perfektem Timing die Kraft, Gitterstäbe zu verbiegen (es gab wohl vorher keine günstigere Möglichkeit zum Ausbruch) und springt in einem POV-Shot den Richter an, nein, er scheint wohl erschöpft und macht Pause auf dem Podest. Mal für´ne Sekunde erblickt man ,,es´´, doch dann schien es zu teuer geworden zu sein. Immerhin wissen wir, dass es da ist. Die Kamera verschiebt sich zum Vater, der alle möglichen Sympathien für seinen Sohn aufbringen kann. Er kann dem Richter erklären, dass er nur Angst hat vor der Aufregung um ihn und vor den Waffen, die die wohl etwas außer Form geratenen Beamten tragen. Der Richter erkennt schnell: Der Vater hat Recht und das Baby muss weg auf eine ferne Insel, wo es niemand erreichen kann (aber trotzdem dort noch einige sterben werden) und der Tote is auf einmal vergessen.

Der Vater ist ziemlich bekannt in den Medien, und trifft sich wieder mit seiner Frau, die Szene erfüllt keinen anderen Zweck um zu erfahren, dass sie es ist und beide nicht mehr zusammen leben. Eine Hure macht ihm dann aufm Jahrmarkt an (,,ich könnte dir ein paar Filme für Erwachsene zeigen!´´) und, naja, sie machen sich davon.

Als sie erfährt, dass er der Monstervater ist, nachdem se allerdings schon gefickt haben, dreht se durch, sagt er wär eklig, eine Gefahr für die Menschheit, er solle vorher sagen, wer er sei, bevor er einen anfasst (damit man sich wohl noch rechtzeitig in Sicherheit bringen kann). Auf jeden Fall sehen wir danach noch mal eine Szene im Gerichtssaal, der Richter gibt genaue Anordnungen, was mit dem Kind zu tun ist (ab auf die Insel, nicht erschießen. Ich muss schon sagen, für einen Richter alleine hat er aber doch ganz viel zu sagen).

Nun, dann erleben wir auch eine Szene auf der Insel, wo schon weitere solche Kreationen aus Gottes Händen (tja, es kann ja nicht der Teufel gewesen sein, der hat nicht die schaffende Gabe) leben. Drei Typen besuchen per Hubschrauber die frechen Gören. Einem wird befehligt, Felsen hochzuklettern, alleine um zu sehen ob es da weiter geht (wir ahnen schon, dass es ein Aufhänger für ein Abmetzeln ist). Ja, die beiden unten reden schön entspannt und achten gar nicht auf ihn. Doch dann: ein Schrei und ein Toter mehr. Tja, einer verliert dann auch seinen Arm und rennt zum Helikopter, doch so ,,hilfsbereit´´, wie der Pilot ist, beeilt er sich, steigt ins Cockpit und lässt ihn alleine am Strand vergammeln (ja, heutzutage versucht man echt jeder Hilfsbereitschaft zu entkommen – nein, er könnte nicht mutieren, auch wenn öfter Allergien erwähnt werden, sie scheinen keine ernsthafte Auswirkungen zu haben).

Der Vater (mittlerweile sind 5 Jahre vergangen seit der Geburt – das Thema ist jedoch nicht minder frisch), hat sich mittlerweile mit Herr Asozial befreundet und nimmt bei ihm Asyl. Der Welt gegenüber ist er nur noch ätzend, alles nur ein Witz. Bei einer Autogrammstunde (,,Das ist lustig, ich bin zwar schon seit 14 Jahren Schauspieler, aber das ist das erste Mal, dass mich jemand nach einem Autogramm fragt“) reißt er noch ein paar lahme Witze über die Beschaffenheit seines Sohnes, was die Anwesenden weniger lustig finden. Ein weiteres Unternehmen wird zu der Insel gestartet, da man nach 5 Jahren Forschungsergebnisse erwarte. Sie brechen auf und als sie dort eine Tauchermaske entdecken, die wohl jemand verloren zu haben scheint (auch wenn sie vermuten, dass die Taucher noch auf der Insel sind, denn sie würden sowas ja nie liegen lassen), wollen sie auf einmal die Mission abbrechen (!). Doch zu spät, die Killerbabys (mittlerweile von etwas näher aufgenommen, da sie so größer wirken) sind schon da und schlachten einen nach den anderen ab. Nun, zwei kommen wieder auf ihr Schiff zurück und Leichen liegen da herum (die sie allerdings nicht sehen können, da sie wohl Scheuklappen an haben). Nun, auch hier haben sich schon mordende Irgendwasse eingenistet und sabbern mordlüstern. Einer von den beiden Männern springt auf einmal ins Wasser (fühlt sich wohl auf der Insel sicherer), während der andere jetzt auszumachen versucht, wer sein Sohn ist (dem natürlich nix passieren soll). Die vielen Leichen sind dem auch egal und er tut immer was sein Sohn befiehlt, auch wenn er in ständiger Gefahr eines Vatermords lebt. Sie legen ab und irgendwann schmeißt der Sohn den Vater von Bord, immerhin so vorsorglich, dass er auch was kriegt zum Dranhalten. Haie umkreisen den Mann (immer noch in ungetrübter Liebe zu seinem Sohn) und er redet was von ,,Was ist schon ein Schiffbrüchiger ohne Haie wert?´´

Nun, er kommt dann in Kuba an, doch das ist kein Problem, denn nach einigen Diskussionen sind se doch so nett und transportieren ihn ganz unauffällig mit einem Schlauchboot an den Ort seines Begehrens (ehrlich gesagt, weiß ich nicht mehr so ganz den Ablauf der Szene, weil ich da kurz vorm Einschnarchen war), wir erfahren aber nicht mehr davon, als dass sie aus irgendeinem Lager mit ihm rübergepaddelt sind zu ner Stadt an der amerikanischen Küste. Man vernimmt auch, dass ein Schiff hier anstieß mit Menschengeschnetzeltem. Die Antwort, wie die Missgeburten das Segeln lernten, bleibt uns zwar erspart, aber so verliert auch immerhin der Film nicht an Fahrt. Nun gut, hier finden wir dann irgendeine Frau vor, die von fleischeshungrigen Punks belästigt wird. So ungefähr zu zehnt fallen sie über sie her, doch sie bittet lauthals, in Ruhe gelassen zu werden. Wie se nunmal sind, geilen sie sich daran nur noch mehr auf, schließlich kommt der ehemalige Freund von der Monstermama vorbei, der eine fette Schleimspur hinterlässt und Probleme mit Frauen hat, da ihm ein Geruch nach Macho ausm Maul stinkt, sobald er es öffnet. Er erfasst gleich die Situation, mischt ordentlich in dem Haufen mit und dank seiner Hilfe kann sie sich aus diesem losstrampeln.
Dies geht noch ein paar mal so, das knappe Dutzend schafft es nicht, ihrer Herr zu werden – ich würde mal empfehlen, was andres zu versuchen, als sie nur an der Hand zu packen. Nun, irgendwie verteilen sich dann die Mannen, die trotz sehr unausgewogenem Verhältnis der beiden Seiten geschlagen zu sein scheinen. Einer kriegt das Girl dann doch noch in seine Finger, da sie schon fast auf ihn drauf springt (also von oben herab) und zerrt sie zu einem netten Kuscheln am Strand. Die Mama, die ihren Sohn verstoßen hat und jetzt Kellnerin ist, entscheidet, dass es ihr jetzt nicht gut geht und sie gehen will, was ihr genehmigt wird. Der eine Typ, der eben noch im Handgemenge mitwirkte, was ihn aber gar nicht mehr zu interessieren scheint, trifft so auf seine Flamme, als diese die Kneipe verlässt, und macht sie mal gleich wieder an. Er erzählt ihr, dass ein Schiff mit toter Besatzung gestrandet sei (,,Oh, das muss es wohl sein, weswegen ich mich so schlecht fühle„). Er schafft es, sie trotz all ihrer Abneigung in sein Auto zu hieven, mit der wirklich durchaus charmanten Anmache, sie beim Durchwühlen von Pornoware auf einem Cover entdeckt zu haben. Nun, zurück zur fortschreitenden Vergewaltigung, zu der sich ein wenig vergnüglicher Zuschauer gesellt. Wir merken sofort, dass dies kein gewöhnlicher ist, vor allem, weil der Film einer sehr konventionellen Erzählweise folgt und jetzt was ganz übles geschieht. Oder eigentlich weniger übel, denn verdient hat er´s ja. Am Vergewaltiger wird damit Selbstjustiz vergangen, also von einem ausgewachsenen, gar nicht mehr Babymonster umgebracht (genauere Einsichten in die Praktiken bleiben verwehrt). Das Mädel dagegen bleibt verschont, die kriegt allerdings jetzt umso mehr Angstzustände. Schon bald traben die Bullen heran und schießen die Mutation nieder.

Der Macho und die Kühle liefern sich derweil Wortduelle und die Absichten des Mannes werden auf einmal ziemlich undurchsichtig: Ist er am Anfang noch darauf aus, sie ins Bett zu kriegen, will er sie auf einmal zusammenschlagen, als sie ihm schließlich ins Auto kotzt. Angekommen bei ihrer Wohnung rennt Ellen (so heißt die Mudda) vor ihm fort und knallt die Zauntür hinter sich zu und verschließt sie. Unsportlich wie er ist (oder vielleicht ist ihm auch nur der Anzug zu fein), denkt er erst gar nicht daran, einfach über den Holzzaun zu steigen!! Sinnvollerweise hämmert er nur dagegen und Ellen legt sich erst mal ins Bett. Der Typ reagiert sich noch etwas am Holzverschlag ab und steigt dann in seinen Wagen zurück. Doch er bleibt nicht ungestört: Wie erwartet, fällt er einem Monstererwachsenem zum Opfer, schließlich verbreitet auch er negative Schwingungen, und schlummert daraufhin dekorativ auf dem Bürgersteig bis in alle Ewigkeit.

Ellen versucht derweil, in den Schlaf zu sinken, als sie von einem Fensterscheiben zerdeppernden, äh, Ungeheuer geweckt wird. Sie schreit um Hilfe, auch nach ihrem eben noch zur Hölle geschickten Verehrer (der ja merkwürdigerweise noch vor ihrer Wohnung parkt ;-)) und flucht ihn dort gleich wieder zurück, als er sich nicht bewegt. Sie wehrt sich gegen die Unmenschen, ehe schließlich ihr ehemaliger Ehemann eintrudelt (bei dem es so aussieht, als würde er sich gegen die Zauntür lehnen, dann platzt se schon auf) und ihr erklärt, dass sie sie gar nicht umbringen wollen, sondern selbst bald sterben werden. Die beiden gehen dann auf´s Dach, wo auch der Rest der Monsterbande wartet.

Währendessen trifft die Polizei ein, und das mit einem ganz schön großen Trupp, die sich schon bald mit den Mutationen konfrontiert sieht. Einer der Bullen bekommt von denen ne Allergie(?). Der stolze Papi versucht weiterhin, die abgeneigte Mutti zu überreden, und mit dem simplen Argument, es sei doch ihr Sohn und da die (also die Unmenschen) ein Kind empfangen, sei dies dann ihr Enkel, sie jetzt Oma und sie müsse sich drum kümmern. Zuvor noch strikt dagegen, weiß se dem nix mehr entgegen zu setzen und stimmt überein, die Fürsorge ihres Enkels zu übernehmen (also ehrlich gesagt, solch ein Monster wär kein Sohn mehr für mich. Allerdings, wenn sie im Guinessbuch der Rekorde stehen will als lebende Urururururgroßmutter…. ). Und damit ist der Film rum.

Also das war ja mal was.,,It´s alive 3´´ ist wirklich ne ganz schön bunte Mischung, die nicht allzu schnell langweilig wird. Am Anfang ist da das klassische ,,Blitz&Donner´´-Szenario, das durch seine Abgedroschenheit komische Züge annimmt, dann geht´s in einen Gerichtssaal mit chaotischen Bedingungen, indem weder die Polizisten eingreifen, noch der Richter Ruhe fordert, zwei Inselbesuche, bei denen die Anwesenden nicht wissen, was se eigentlich dort wollen und ein relativ wehrloses Opfer sind und dann gibt´s eine Unterrichtung in Sachen Psychologie mit dem durchgeknallten Vater, der trotz allem noch zu seinem Sohn hält…..

Es ist allerdings ein Film jener Kategorie, die vor allem so viel Spaß machen, weil sie so schlecht sind. Der Film geht strikt geradeaus, hat stets ein flüssiges Erzähltempo, lässt sich weder von nötigen Erklärungen noch Plotlöchern oder anderem ablenken, nur am Anfang nach der Gerichtsszene und bei der unnötigen Schilderung der Schiffsreise zur Insel stockt er etwas. Außerdem gibt es am Rande viele nette Details zu entdecken, gegen Ende hab ich auch zwei oder drei recht schlechte Anspielungen auf Sci-Fi-Filme entdeckt, zumindest hab ich sie so gedeutet.

Nun, reden wir von den Special Effects: das betrifft unsere menschlichen Ungeheuer, welche per Stop-Motion animiert sind. Die Szenen, in denen sie sich bewegend ins Bild gerückt werden, sind äußerst spärlich gesät und zusammengerechnet vielleicht 5 Sekunden lang, dienen vermutlich der Vergewisserung, dass sie überhaupt da sind. Zusätzlich sind die Animationen doch ziemlich holprig und lachhaft. Angst bekommt man vor denen nicht und wenn sie dann in ihrer Minigestalt Menschen befallen und angeblich umbringen sollen, kann man nur ungläubig und einem Lachen nahe den Kopf schütteln. King Kong war schon 1933 lebensechter.

Nun, dann wären da die Schauspieler. Richtiggehend geschockt war ich, als ich schon in den Credits den Namen Karen Black, deren grandioses Schauspiel ich noch aus Tag Purvis´ Red Dirt in Erinnerung hatte. Doch hier konnte sie auch nichts retten, die plötzlichen und irrationalen Verhaltensweisen ihrer Figur kann auch sie nicht halbwegs glaubhaft rüberbringen, sonst tut sie so ziemlich ihr Bestes, sie bleibt auch noch am besten in Erinnerung, vielleicht mit Ausnahme des psychopathischen Dad, aber nicht, weil er gut war, sondern den plötzlichsten Burch in seiner Verhaltensweisen darlegte, nachdem er ein Autogramm gab und dann die ganze Welt ihn anscheinend mal konnte. Er füllt seine Rolle dann allerdings ziemlich klischeehaft aus und auch vorher war er eher schwach. Der Rest war eher Durchschnitt oder drunter, nichts, was man in Erinnerung behält.

Die Regie von Larry Cohen war, wie gesagt, schnell voranschreitend, jedoch war das Abmetzeln eher öde, es war einfach zu normal und irgendwie so am Rande, schocken konnt´s eh nicht, war ja eh meist Off-Screen. Aufregend ist sie nicht, und die beabsichtigte Wirkung verfehlt er vermutlich ebenso – liegt allerdings größtenteils an seinem eigenen Drehbuch. Aber als wirklich schlecht empfinde ich die Regie nicht, ziemlich routiniert.

Der Film soll in Deutschland in einer um 4 Minuten geschnittenen Fassung vorliegen. Ich kann mir vorstellen, dass bei den Inselbesuchen was geschnitten wurde, sonst wüsste ich nicht, wo etwas fehlen sollte. Die FSK-Freigabe ab 18 erscheint mir ebenfalls reichlich unbegründet, den Film würde ich einem 6-jährigen zeigen, wenn´s ihm gefallen würde.

Insgesamt ist das Werk ein nettes Beispiel für eine Inszenierung, bei der man für einen normalen, richtig guten Film nicht so viel auszusetzen hätte. Doch der sinnentleerten Story, den dämlichen Dialogen und Verhaltensweisen der Personen ist ein spaßiger Trashfilm zu verdanken.

(c) 2005 Ozzie


BOMBEN-Skala: 5

BIER-Skala: 7


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Gerhard Bohrer
Gerhard Bohrer
30. November 2019 11:11

Ist irgendwo in den Credits „Jonathan Brandis“ genannt?