- Deutscher Titel: Edgar Wallace - Die vier Gerechten
- Alternative Titel: Die vier Gerechten |
- Regie: Wolfgang F. Henschel
- Land: Deutschland
- Jahr: 1998
- Darsteller:
Gunter Berger (Chief Inspector Higgins), Rebecca Immanuel (Kate Nelson), Eddi Arent (Sir John), Rosalind Buffoe (Miss Pattison), Dorothea Schenck (Helen Ashley), Christoph Quest (Sir Peter Ashley), Lars Rudolph (Billy „the Bang“ Andrews), Leon Boden (Reginald Coltrane), Hans-Dieter Brückner (Tim Burton), Rüdiger Kohlbrodt (Lord Paddington), Dorothea Myller (Lucy Andrews), Urs Remond (Oliver Woods)
Vorwort
In der Privatklinik des berühmten Psychiaters Prof. Dr. Helsing (seufz, Heribert Sasse, DER WINZERKÖNIG, JUD SÜSS – FILM OHNE GEWISSEN) beißt Patientin Lady Ashley (Johanna Elbauer, ENDSPURT, DER GRÜNE VOGEL) ins Gras. Einmal mehr ein klarer Fall von Selbstmord, das kann bei Leuten, die eine empfindliche mentale Delle mit sich rumtragen, schon mal vorkommen. Sogar einen knappen Abschiedsbrief hat sie hinterlassen. Für ihren trauernden Ehemann Lord Peter Ashley (Christoph Quest, BOAT TRIP, GOYA) wäre die Sache damit auch ausreichend erklärt, doch Tochter Helen (Dorothea Schenck, ROTE ROSEN, GROSSSTADTREVIER) ist einigermaßen demoralisiert und zweifelt an der Echtheit des Briefs… Papa und Professor halten es für eine gute Idee, das Mädel erst mal dazubehalten. Wird ein kurzer Aufenthalt im ständig gewitterumtosten Sanatorium, denn noch in der ersten Nacht entdeckt Helen einen am Glockenturm aufgeknöpften Pfleger…
Anderswo bekommt Lord Paddington (Rüdiger Kuhlbrodt, WOLFFS REVIER, HINTER GITTERN – DER FRAUENKNAST), ein ebenso anerkanntes Mitglied der oberen Zehntausend, ebenso unerwarteten wie unerwünschten nächtlichen Besuch von vier komplett schwarz gekleideten Motorradfahrern. Die machen ihm ein hübsches Geschenk – einen direkt ins Schlafgemach geworfenen Tennisball, der explodiert und den guten Lord dekorativ im ganzen Raum verteilt. Das IST ein Fall für Scotland Yard, und Sir John (Eddi Arent again) besteht nicht nur aus allgemeinen Verbrechen-sind-nicht-gut-Gründen darauf, dass Chefinspektor Higgins (Gunter Berger again) und Superintendent Kate Nelson (Rebecca Immanuel, EDEL & STARCK, IM ALLEINGANG – ELEMENTE DES ZWEIFELS) den Fall bäldigst lösen. Der Lord ist bzw. war Mitglied im gleichen Gentlemen-Club wie Sir John und Mord und Totschlag in solchen Kreisen sind generell unerwünscht. Die Mörder haben eine Nachricht hinterlassen – der Lord sei wegen „unzähliger Verbrechen“ zum Tode verurteilt und exekutiert worden, gez. Die vier Gerechten. Eine Vigilantentruppe also, nur ist der Ruf des Lords blütenweißer als vom Weißen Riesen selbst gewaschen. Dennoch stoßen Higgins und Nelson auf Ungereimtheiten – in der Landvilla des Lords wurden geheime Partys veranstaltet, deren Gäste nicht mal die Haushälterin Miss West (Inge Wolffberg, ZUM TEUFEL MIT DER PENNE – DIE LÜMMEL VON DER ERSTEN BANK, 2. TEIL, MEINE 99 BRÄUTE) sehen durfte, und das, obwohl der Lord als exzentrischer, menschenscheuer Eigenbrötler bekannt war.
Doch die sehr spezifische Mordmethode erinnert die Ermittler an einen gewissen Billy „the Bang“ Andrews (Lars Rudolph, LOLA RENNT, ER IST WIEDER DA), stadtbekannter Bombenbastler und einer Mordanklage vor ein paar Jahren nur aufgrund Verfahrensfehlern entgangen. Billy wird umgehend festgenommen, aber da hat man wohl einen Fehlgriff getan, denn noch während Billy schweigsam in Untersuchungshaft sitzt, fährt Paddingtons Geschäftspartner, was eine Kette argentinischer Steakrestaurants angeht, Reginald Coltrane (Leon Boden, CLUB DER STARKEN FRAUEN, WEIBSBILDER) ebenfalls per explodierendem Tennisball in die ewigen Jagdgründe auf.
Dieweil versucht Sir John, auch mit den Ashleys befreundet, Helen wieder in die Spur zu bekommen. Die hat nämlich im Zuge ihrer allgemeinen Trauer auch gleich die Verlobung mit dem erfolgreichen Junganwalt Oliver Woods (Urs Remond, EQUILIBRIUM, MEDICOPTER 117 – JEDES LEBEN ZÄHLT), u.a. auch der Winkeladvokat in Paddingtons Diensten gelöst. Higgins Verdacht, der als Paddingtons Alleinerbe eingesetzte Coltrane könnte den Mord am Erblasser zwecks Beschleunigung der Hinterlassenschaft in Auftrag gegeben haben, hat sich durch Coltranes bombigen Abgang nun auch erledigt – jetzt fällt das Erbe an den Fiskus, und nicht mal Chefzyniker Higgins mag glauben, dass der britische Finanzminister hinter den Morden steckt. Aber auch Coltrane genoss einen erstklassigen Ruf – was also sind die Verbrechen, von denen die Vier Gerechten auch diesmal wieder schreiben?
Higgins hat eine neue Idee – wenn Billy nicht der Täter war, dann vielleicht seine Schwester Lucy (Dorothea Myller, LETTING GO, BANDAGISTENGLÜCK). Die steckte durchaus unter einer Decke mit ihrem Bruderherz, setzte sich aber vor seiner damaligen Verhaftung in die USA ab, wo sie angeblich bei einem Autounfall starb. Das glaubt Higgins keinen Meter britischer Motorway weit. Und hat damit auch völlig recht. Die gleiche Schlussfolgerung hat aber auch ein Unterweltboss gezogen und versucht, Lucy für ein kleines Attentat auf einen Politiker, der eine dringende Erhöhung seiner Bestechungsgelder beansprucht, zu gewinnen. Lucy hat nun aber einen „Exklusivvertrag“, aber der Gangster weist darauf hin, dass man ja der Polizei stecken könnte, wo die Bombenlady ihr Versteck aufgeschlagen hat. Lucy erklärt sich einverstanden, aber da hat sie die Rechnung ohne den Chef der vier Gerechten gemacht, der sehr deutlich macht, dass Lucys Dienste einzig und allein für die Zwecke der Vigilanten eingesetzt werden dürfen. Zur Strafe für die Untreue wird Lucy per Kopfschuss exekutiert und die Lage der Leiche als kleines Geschenk an Sir John weitergegeben. Damit ist Higgins einmal mehr seinen Topverdächtigen los.
Und sogar den wieder freifüßigen Billy, denn der ist seinen Beschattern durch die Lappen gegangen. Dies aber wenigstens praktisch auf der Türschwelle von Lucys Hideout, den Higgins und Nelson auf diese Weise entdecken. Allerdings ist der schwer mit booby-traps versehen – mit Müh und Not entkommen die Ermittler einem explodierenden Teddybär. Bedeutend weniger Glück haben Oliver Woods und sein Geschäftsfreund Tim Burton (!, Hans-Dieter Brückner, LEXX, KURZZEITHELDEN), die im Hinterzimmer von Coltranes Steakhouse ein deutlich weniger legales Nightclub-Gewerbe mit illegalen und gegen ihren festgehaltenen Balkan-Girls betreiben. Langsam entwickelt sich ein Bild der von den nunmehr drei verbliebenen Gerechten zu sühnenden Verbrechen. Burton und Woods werden von den Gerechten gerechterweise erschossen und dann in die Luft gejagt. Die im Zuge der Ermittlungen befreiten Balkangrazien identifizieren Paddington und Coltrane als Komplizen ihrer Knechter – und nicht nur ihn… der dritte im Bunde der noblen Hintermänner der Sexgangster ist Lord Peter Ashley! Und der schwebt nun in akuter Lebensgefahr…
Inhalt
Im Großen und Ganzen gilt für den dritten Film der 1998er-Edgar-Wallace-RTL-Reihe das Gleiche, was auch zu HAUS DER TOTEN AUGEN und DIE UNHEIMLICHEN BRIEFE zu sagen war. Es ist ein bei aller Freundschaft einigermaßen misslungener Versuch, dem typischen Wallace-Krimi ein neues Leben in den späten 90ern einzuhauchen, ohne ihm wirklich ein echtes „facelift“ zu verpassen. Aber dennoch ist DIE VIER GERECHTEN einen kleinen, aber nicht wegdiskutierbaren Tacken besser als die beiden bislang besprochenen TV-Filme…
Was zum einen schon mal daran liegt, dass DIE VIER GERECHTEN, wieder geschrieben von Peter Jürgensmeier, zugegeben sehr frei, aber immerhin doch auf einer echten Original-Edgar-Wallace-Idee basiert, und juxigerweise dann auf einer der sehr wenigen, die von der klassischen Rialto-Reihe nie aufgegriffen wurde. Dabei waren „Die vier Gerechten“, eine Gruppe von vier Aristokraten, die Verbrecher verfolgt, die der rechtmäßige Arm des Gesetzes nicht erreichen kann, sogar einer von Wallaces Dauerbrennern – insgesamt fünf Romane um diese Gruppe verfasste er, obwohl ihn schon der erste 1906 in den Bankrott getrieben hatte (Wallace veröffentlichte den Roman, wie damals üblich, als Serial und hatte ein Preisausschreiben in der Daily Mail lanciert, das einen Preis von 250 Pfund – ein ordentliches Sümmchen in der damaligen Zeit – für denjenigen versprach, der die Mordmethoden erriet. Dummerweise hatte er vergessen, den Preis auf die *ersten* richtige Antwort zu beschränken und war nun rechtlich verpflichtet, jeden Teilnehmer, der die richtige Antwort eingesandt hatte, auszuzahlen – was Wallace sich natürlich nicht leisten konnte und den Herausgeber der Daily Mail, Lord Harmsworth, dazu zwang, zur Wahrung des Rufs der Zeitung – damals hatte sie noch einen, newa – Wallace 5.000 Pfund zu leihen… ). Eine erste Verfilmung erfolgte 1921 als Stummfilm, eine Tonfilm-Adaptation von 1939 verwandelte die Geschichte in eine propagandataugliche Spionagestory, und 1959 brachte ITV eine 39-teilige Serie (u.a. mit Vittorio de Sica als einem der Gerechten und einer ganzen Reihe an jungen Gaststars wie Judi Dench, Patrick Throughton, Donald Pleasence, Richard Johnson, Charles Gray oder Robert Delgado) ins britische Fernsehen.
Die RTL-Version fabuliert natürlich frei eine völlig neue Geschichte, die aber immerhin darauf Bezug nimmt, dass sich diese neuen Gerechten an einem im Filmkontext realen Fall aus den 20er Jahren orientieren. Ansonsten ist der Kniff natürlich primär der, dass die „four just men“ sich in der Enthüllung als „four just women“ entpuppen, ein „Twist“, von dem das deutsche Fernsehpublikum nichts hatte, weil in den Dialogen stets geschlechtsneutral von den „Vier Gerechten“ die Rede ist. Die Idee an sich ist nicht ganz schlecht, auch wenn ich ein paar Probleme mit der internen Logistik und den Zeitabläufen des Scripts habe – vier Frauen, die sich für von Männern begangenes Unrecht an ihren Peinigern rächen, das ist für 1998 geradezu „woke“ und würde ganz gut in den heutigen Zeitgeist passen (gerade auch, weil das zentrale Verbrechen, das es zu rächen gibt, sex trafficking mit all seinen Folgen ist), aber natürlich geht’s hier niemandem um eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Thema. „Ernsthaft“ ist genau das Stichwort, denn gerade bei diesem heiklen Thema, das es schlicht und ergreifend aufgrund seiner gesellschaftlichen Bedeutung verdient hat, wenn man schon nicht bewusst auf Sleaze und Exploitation setzen will (und das steht bei einer RTL-Fernsehproduktion von 1998 sowieso außer Frage), mit einer gewissen Seriösität behandelt zu werden, geben die von Rialto beauftragten großen Geister jeden Anschein auf, eine solide Kriminalgeschichte erzählen zu wollen, sondern stürzen sich mit schierer Begeisterung in das Planschbecken der Selbstparodie.
Leute, wir haben hier einen Killer, der mit explodierenden Tennisbällen tötet, und der Hauptverdächtige heißt „Billy the FUCKING BANG Andrews“, der Sprengstoffexperte von Scotland Yard nennt sich „Mr. Nobel“ (Nobel. Dynamit. Get it? GET IT? Und ein Finger fehlt ihm auch) und der chronisch suspekte Psychiater (der am Ende nichts, aber auch gar nichts mit dem Fall zu tun hat), ist Prof. Dr. Helsing (ein Wunder, dass sich der Autor den „van“ nicht mehr getraut hat) und jede Nacht bilden sich um sein Institut örtlich begrenzte Gewitterstürme – jeder Vampir aus Überwald hätte Freudenpipi in den Augen. Auch Eddi Arent als Sir John hat einen wesentlich substantielleren Part, der sogar mit der Handlung verbunden ist, aber auch sein running gag, als Amateurzauberer für die Aufnahme in den Magischen Zirkel zu trainieren, nimmt hier erheblich breiteren Raum ein, über die vollen 90 Minuten versucht Sir John mehr oder minder verzweifelt, ein Opfer für seinen Zersägte-Jungfrau-Trick zu finden (die Schlusspointe dieses „Subplots“ muss man eigentlich fast mal gesehen haben). Von hier bis zum WIXXER ist der Weg dann wirklich nicht mehr ganz so weit…
Als Kriminalfall taugt die Story recht wenig – dass Helen irgendwie mit den vier Gerechten zusammenhängt, liegt auf der Hand, auch wenn der Film sich bemüht, die beiden Plotlines möglichst lange nebeneinander herlaufen zu lassen, die Identität der anderen Gerechten tut nicht wirklich viel zur Sache (die vierte Gerechte hat vor ihrer Enthüllung auch exakt null Screentime als ihr eigentlicher Charakter), und Scotland Yards gezeigte Kompetenz grenzt an Rufschädigung. Wobei auffällt, dass er etwas unmotivierte Wechsel auf der Assistentinnenposition von Mariella Ahrens zu Rebecca Immanuel irgendwie danach riecht, als solle Gunter Bergers Higgins, bis dahin der Ahrens und ihrer Barbara Lane intellektuell meist deutlich unterlegen, besser aussehen. Die „Neue“ kann zwar mit Computern umgehen, hat aber einen empfindlichen Magen und die Überlebensinstinkte einer Eintagsfliege. Wenn man so will, kann man positiv sehen, dass es keine Szene gibt, die gar so idiotisch ist wie die Universalfernsteuerung aus den UNHEIMLICHEN BRIEFEN, und dass die vier Gerechten in ihrer pechschwarzen Motorradkluft und in ihren Seitenwagen-Maschinen (50er-BMW, wie Kate Nelson hilfreich anhand der Reifenabdrücke identifiziert und, nein, ich glaube nicht, dass man 1998 einfach so Reifenabdrücke mit einem Handscanner in einen Laptop einlesen konnte und sofort online auf eine Datenbank zugreifen konnte, die einem das passende Motorradmodell liefert) gar nicht mal so un-unheimlich aussehen, bis sie anfangen, mit Tennisbällen um sich zu werfen, und sogar ein ganz kleines bisschen an Giallo-Ikonographie erinnern (DER TOD TRÄGT nämlich SCHWARZES LEDER, wie wir wissen), ist zumindest ein netter Touch.
Immerhin – der Anteil der witzig gemeinten Dialoge, der tatsächlich ein bisschen lustig ist, ist höher als bei den anderen beiden bislang besprochenen Filmen der Reihe. Man nimmt an positiven Eindrücken mit, was man kriegen kann.
Muss man auch, weil filmisch wieder eher Schmalhans Küchenmeister ist. Ja, der Film geht mit ein paar kleineren pyrotechnischen Extravaganzen etwas mehr aus sich heraus als der direkte Vorgänger, und auch wenn der Film trotz des Themas Zwangsprostitution züchtig bleibt, gönnt man(n) uns zumindest ein paar hübsche Käfer in ihrer Unterwäsche. Wozu der Kram – wie alle anderen Filme aus der Reihe auch – FSK 16-freigegeben ist, versteht trotzdem kein Mensch. Die Aufnahmen aus London beißen sich empfindlich mit den in deutscher Prärie geschossenen „außerstädtischen Aufnahmen“ (in denen fröhlich deutsche Verkehrszeichen an allen Ecken und Enden rumstehen) und auch einigen Stadtaufnahmen, die man ganz offensichtlich in irgendwelchen Neuköllner oder Kreuzberger Hinterhöfen gedreht hat. Insgesamt fehlt dem Film aber ganz einfach sowohl das Pacing als auch ein Look, der dem ganzen Unterfangen über das typische TV-Film-Feeling hinweghelfen würde.
Die Darsteller übertreiben wenigstens nicht ganz so schamlos wie in den BRIEFEN. Berger ist trotz allem für meine Begriffe einfach nicht der richtige Typ für die Ermittler-Rolle, ihm fehlt sowohl die Gentleman-Eleganz als auch der Eindruck, er könnte wirklich auch in „Aktion“ treten (was er zwar sowieso nicht tut, aber you catch my drift). Der Wechsel auf der Sidekick-Position ist ohne große Relevanz – auch Rebecca Immanuel macht ihren Job ganz ordentlich, und für Nostalgiker (und auch mich) ist es schön, dass Eddi Arent nicht nur den Pausenclown spielt, sondern in die Story integriert ist. Die Gaststars sind… okay. Dorothea Schenck haut mich als Helen nicht gerade pausenlos vom Stengel (wobei den Vogel die opening credits abschießen, sie sie versehentlich als „Udo Schenk“, Gaststar der vorherigen Folge, kreditieren), Christoph Quest ist brauchbar, Urs Remond angemessen schleimig und Hans-Dieter Brückner ordentlich fies. Highlight im Cast ist zweifellos Lars Rudolph als semi-irrer Bombenbauer mit Augenklappe.
Bild- und Tonqualität liegen auf dem bewährten mittelprächtigen Niveau einer 98er-TV-Produktion, bei der sich niemand Gedanken gemacht hat, ob man das Zeug für die DVD-Veröffentlichung vielleicht mal ordentlich remastern sollte. Extras gibt’s keine.
Insgesamt ist DIE VIER GERECHTEN eine Prise unterhaltsamer als die beiden anderen bislang bewerteten 98er-Fernseh-Wallaces. Nicht unbedingt, weil der Film zwingend als solcher *besser* wäre, sondern weil offensichtlich alle Beteiligten gewillt waren, die Nummer stärker in die semi-parodistische Richtung zu schieben – als „Krimi“ kann man das nicht mehr ernst nehmen. Vielleicht wäre ein bisschen mehr Mut zur schieren Comedy der Schlüssel dazu gewesen, die Reihe etwas erfolgreicher zu machen als sie’s letztlich war, dann aber hätte man vermutlich die Hand von einem tatsächlich gesellschaftlich relevanten Thema lassen sollen.
© 2020 Dr. Acula
BOMBEN-Skala: 8
BIER-Skala: 4
Review verfasst am: 30.03.2020