Die unschlagbaren Supernieten

 
  • Deutscher Titel: Die unschlagbaren Supernieten
  • Original-Titel: Vampire Raiders Ninja Queen
  • Alternative Titel: The Vampire Raiders | The Four Invincibles | Die unschlagbaren Super Ninjas | Die unglaublichen Vier |
  • Regie: Godfrey Ho (als Bruce Lambert)
  • Land: Hongkong
  • Jahr: 1988
  • Darsteller:

    Agnes Chan (Elsie)
    Carmella N. Hall (alias Cora Bentley?)
    Louis Roth (Black Ninja Leader)
    Martin Dukes (N. A.)
    Walter Jackson (N. A.)
    Chris Peterson (N. A.)
    Deborah Tao (N. A.)
    Robert Willet (N. A.)
    Edwin Morris (N. A.)
    Ruby Cohn (N. A.)


Vorwort

Tomas Tang und Best Entertainment, wenn das nicht (wie schon so oft) die perfekte Badmovies-Kombination ist, dann weiß ich auch nicht mehr. Also, was uns hier mal wieder erwartet, dürfte klar sein: Patchworkerei ohne Gnade und Ninja-Zauber vom Feinsten. Muss ich noch mehr sagen? Klar, wie in jedem Genre gibt es bessere und schlechtere Bastarde, aber seien wir mal ehrlich, hat uns good old Godfrey Ho (der ja felsenfest behauptet, nix mit einem gewissen Tomas Tang zu tun zu haben oder gar – wer mag das erst behaupten – mit ihm identisch zu sein) schon mal enttäuscht? Eben. Mich hat bisher noch jeder Tang-Heuler unterhalten und sei es nur des Skurrilitätswerts wegen, den diese Filme kraft Natur der Sache (also Filmbaustellen mit Ninja-Käse zusammenmurksen) haben. Das sollte hier doch wohl nicht anders sein, oder? Der US-Videotitel VAMPIRE RAIDERS: NINJA QUEEN verspricht schon mal alles, aber mit Sicherheit keine Langeweile, ebenso die beiden entsprechend bescheuerten deutschen Titel. Wir dürfen also gespannt sein (wobei noch kein fetziger Titel nen guten Film gemacht hat… Stimmt’s, Herr Bethmann? – manhunter).

Wie bereit angedeutet, handelt es sich bei der Scheibe um eine von unserem Lieblingslabel Best Entertainment. Wir starten also gleich mit einem der besten DVD-Menüs aller Zeiten, offenbar wurde einfach das Cover ausgeschnitten, als Bild eingefügt und mit schrottiger Mucke unterlegt. Hm, vielleicht kennen manche Videospielnerds unter euch noch den Aufbauspielklassiker TRANSPORT TYCOON, ein Game, das ich bis heute immer noch gerne zocke; die im Menü verwendete Mucke ähnelt dem Spiel-Soundtrack doch in verblüffender Weise. Aber sie scheint nicht originär auf dem Mist des verantwortlichen Best-Mitarbeiters gewachsen zu sein, denn im Vorspann des Filmes bekommen wir es mit derselben Mucke zu tun. Diesmal befinden wir uns auch gemäß den Credits offiziell in einer Tomas-Tang-Produktion, ist ja – wie bei DIAMOND NINJA FORCE – nicht immer selbstverständlich. Und ja, „Filmark International Presents“… Also, mich hält es nicht mehr auf dem Sitz, euch?


Inhalt

Wir befinden uns offensichtlich in Hongkong, wo sich ein paar Busse und Schiffchen tummeln dürfen, aber verlieren wir keine Zeit – es tritt auf, nein, ich glaub es nicht… CORA BENTLEY !!!! Nein, dass ich das noch erleben darf – ich bin dein biggest fucking fan!!! Genau, unsere Lady Ninja aka Jenny aus dem absoluten Kultfilm FRAUENLAGER DER NINJA gibt sich in dem Streifen tatsächlich wieder mal die Ehre und erklärt ihrem Chef grad per Telefon, dass ein gewisser Kong gerade angekommen ist, mit dem sie „die ganze Sache“ bezüglich eines bösen Überläufers besprechen muss. Das sieht dann so aus, dass sie Kong – jetzt befinden wir uns plötzlich in einem sehr felsigen Ambiente – erklärt, dass er die Namensliste des Black-Ninja-Clans stehlen soll, die der „Vampirhexenmeister Ho“ versteckt hält. Nichts einfacher als dass, findet er, und darf sich dann per Rauchbombe in einen White Ninja (der aus dem Webcomic? – manhunter) verwandeln, aber nicht bevor sich Cora Bentley mittels rotem Rauch in eine Red Ninjette verzaubert hat. Cora löst sich in Luft auf, aber der White Ninja hüpft über Stock und Stein erreicht ein sehr abrissreif aussehendes Haus.

Er schleicht die Treppen dieses Hauses hoch (aber nicht mehr im HK-Setup, sondern in dem wohl erstbesten Waldstück), wo er – fies wie er ist – an der Decke hängend einem dieser bösen Black Ninjas auflauern darf. Der bemerkt das Sekunden später und wirft mit Wurfsternen um sich, ist aber blöd genug, sein Ziel, das vielleicht fünf Meter (höchstens) entfernt ist, zu verfehlen. Auch sein Schwerthieb geht ins Leere (Dösbaddel), somit muss der sich anschließende Swordsplay-Fight auf festem Untergrund stattfinden. Und siehe da, der White Ninja wirft dem Black Ninja über gut zehn Meter hinweg gepflegt sein Schwert in die Wampe (poah!), kann sich nach geschlagener Schlacht weiter im Haus umsehen und erreicht einen Raum, in welchem der Dekorateur einen Schwung Kerzen und zwei Särge (??) im Beton aufgebaut hat, die der White Ninja, neugierig wie er ist, öffnet. Im zweiten findet er einen Zettel, anscheinend die Liste, die er gesucht hat (ojemine, das geht ja schon mal wieder herzhaft bescheuert los…). Aber das heißt noch lange nicht, dass der White Ninja sich jetzt mit der Liste so einfach aus dem Staub machen könnte, denn schließlich gibt es noch die Wächter, die da entschiedene Einwände haben, und zwar sind es… Hüpfvampire, yeah!! (Ich kenne zwar ROBO VAMPIRE bisher leider nur von diversen Trailern her, aber das sind doch dieselben, oder? Zumindest sehen die genauso aus!) Auf jeden Fall werfen die Hüpfvampire den White Ninja umher, dass er am Leben verzaget und sich nach einem Knall und einer Portion Rauch plötzlich in Luft auflöst (bzw. es bleibt nur noch sein Ninja-Dress übrig). Zuerst meinte ich, er hat sich weggebeamt, aber anscheinend war das wirklich eine lethal injection seitens der Vampire, da sich White Ninja alias Kong hiermit aus dem Film verabschiedet.

Wieder zu bester TT-Mucke schalten wir um zum “Royal Hotel Telefon Service” und ja, jetzt sind wir offensichtlich im Original Footage, denn wir dürfen uns an hongkongischen Telefon-Chicks erfreuen. Nach dem üblichen Zicken-Geschnatter platzt ihr Boss rein, ein gewisser Mr. Ho, der sich nach dem Satz „Man hat sich über euch drei Hübschen beschwert, passt bloß auf!“ aber auch gleich wieder verpisst. Der Typ hat übrigens dieselbe Sychrostimme abbekommen wie der eine Aufseher im FRAUENLAGER, sprich, es darf gelacht und genostaligiert werden… Eine der Damen (sie wird uns als Elsie bekannt werden) beschließt, den anderen „Ho mal ganz anders“ zu zeigen, sprich, sie äfft ihn auf ganz besonders geistreiche Weise nach, indem sie rumschielt, als gäbe es kein Morgen mehr (wobei Mr. Ho, wenn überhaupt, nur sehr wenig schielt. Man kann es auch übertreiben, Baby!). „Peinlicherweise“ kommt Mr. Ho in diesem Moment wieder herein, was Elsie erst gar nicht merkt. Ja, das ist Comedy.
Geschlagene zwei Sekunden später werden die drei Girls von drei anderen Mädels abgelöst (Kommentar dazu: „Talente wie wir gehören in die Tagesschicht“ anstatt in die Nachtschicht, denn man will ja was erleben“).
Zum Abschied wird noch ein wenig rumgewitzelt: „Hey hast du schon gehört, was die Leute sagen? – Sie glauben die Toten sind aufgewacht.“
„Na, ich hoffe ich sehe einen.“ (Oh, man soll eigentlich nichts verschreien…)

Zurück im Särge-Raum. Ein alter Swordsplay-Meister stellt seinem bärtigen Partner (Henry) unter Beweis, dass die Liste bestens unter Verschluss ist. (Hm, es ist auf jeden Fall so, dass der Meister Mr. Ho darstellen soll und offenbar stand derselbe Schauspieler auch für das neue Footage zur Verfügung). Er öffnet den Sarg durch seine Zauberkraft, ein Hüpfvampir erhebt sich daraus und präsentiert die Liste. Henry verbrennt die Liste an einer Kerze, was bedeute, dass niemand mehr was gegen ihn in der Hand habe (wieso hat er die denn überhaupt gemacht? – manhunter), und klärt uns darüber auf, mal mit Cora vor langer Zeit studiert zu haben (hätte ich dir gar nicht zugetraut). Aber das sei nicht der einzige Grund, warum sie verschwinden müsse, er hat nämlich den Plan, „alle Hotels dieser Stadt unter Kontrolle zu bringen“ (toller Plan). Am besten wäre es natürlich, mit dem anzufangen, in dem Ho eh schon der Inhaber ist (wirklich genial!), aber es kommt noch mehr: ein gewisser Mr. Benson (über den haben die Telefonistinnen schon ein paar Worte verloren) soll gekidnappt werden, denn schließlich kann der Plan erst mit dessen Geld ausgeführt werden (es ist so dämlich). Henry befürchtet nun, dass die Purple Ninjas (zu denen offenbar auch Cora Bentley zählt, wenn ich mir das richtig zusammenreime) von der Sache “Wind bekommen haben”, weswegen er auch die Hüpfvampire – die so eine Art von Leibgarde von Ho oder Henry sein sollen – einsetzen möchte, um dort Verwirrung zu stiften (genau das würde ich auch tun).
Elsie bewältigt derweil den Rest des Heimweges alleine und zu Fuß. Was passiert mit armen Girls, die sich ganz alleine und zu Fuß nach Hause durchschlagen? Richtig, sie wird ganz heftig erschreckt, zuerst von zwei Gestalten, dann von ihrer Mutter (letzteres jagt ihr den größeren Schrecken ein). Und geht dann ein Schläfchen tun.

Szenenwechsel. Cora Bentley beim Foto-Shooting! Yay!! Sie lässt sich von einem ihrer Kollegen ablichten (der sich später mit einem purpurnen Ninjadress verdingen wird), die beiden werden dabei von zwei Handlangern von Mr. Ho observiert, die sich gerade darauf vorbereiten, Mr. Benson zu kidnappen. Cora und Purple Ninja bemerken die Beschattung und versuchen unauffällig zu wirken.
Benson verlässt das Hotel; einer der Handlanger (Pornobrille) beratschlagt sich mit einem Black Ninja, sie sollen Benson am nächsten Waldstück abfangen. Aber als das Auto (ein alter Mercedes) landet, wo die Falle zuschnappen soll, sind es nicht Benson und seine Begleiter, die aussteigen, sondern Cora und Purple! Hm, die Szene hat mir einiges an Kopfzerbrechen bereitet. Zwar ist es offenbar so, dass Benson Cora und Purple angeheuert hat, seinen Platz unauffällig einzunehmen, während er sich verpisst, aber es spricht nicht unbedingt für die Auffassungsgabe der Schurken, dass sie nicht bemerkt haben, dass das Auto die kompletten Insassen durchwechselt. Ein schöner WTF-Moment ist es wegen dem ruppigen Schnitt aber trotzdem.
Es kommt zur Prügelei mit den Black Ninjas und Henry taucht auch noch auf. Er macht auf unwissend, so quasi, Frechheit, sich in seine Angelegenheiten einzumischen, aber Cora macht ihm klar, dass er es nicht besser verdient, denn schließlich hat er gegen den Ninja-Kodex verstoßen und sich von der guten Seite abgewandt blabla. Wenn er weiterhin den Black Ninjas dienen sollte, „wird es für eine Umkehr zu spät sein“, aber Henry hält dagegen: „Oh nein, keineswegs Baby, aber für dich könnte es bald zu spät sein!“ Ja, das sind One-Liner, dafür bezahlen wir gern! Aber statt sich zu kloppen, verpisst sich Henry einfach und wir werfen einen erneuten Blick in die Telefonzentrale (Was wird jetzt aus Benson und hat sich Henry nun nicht endgültig verraten?)

Elsie tauscht sich mit ihrer Kollegin (Joyce) über die Geschehnisse von gestern Abend (die mit den Zombies oder Geistern) aus: „Ich bin sicher, du hättest dich auch gefürchtet.“
“Ich brauche vor nichts Angst zu haben, einer meiner besten Freunde ist schließlich ein Ninja.”
Klar, das ist ein Argument, und weil so schön war, wiederholt sie das Wort Ninja gleich nomma. (Ein, wie der Doc es immer nennt, „Plotpoint fürs Nirwana“, denn der Film wird in keinster Weise darauf zurückkommen, dass Joyce einen Ninja kennen tut, aber irgendwie müssen wir die Filme ja verbinden) Doch da, Elsie kann es kaum glauben – das rote Licht an der Schalltafel geht an und aus, obwohl sie es gar nicht klingeln hört. Ohne Frage, hier telefoniert wer, ohne die beiden Girls um Erlaubnis gefragt zu haben. Elsie packt die Neugierde und hört mit, wie Mr. Ho offenbar einen Anruf von Henry bekommt. (Hm, ist das nicht eigentlich reichlich blöde, wo er doch genau wissen müsste, dass man ihn jederzeit anzapfen kann? Warum verwendet er nicht einfach eine Telefonzelle oder schaut sich nach einer sicheren Leitung um?) Jedenfalls setzt Ho ihn davon in Kenntnis, dass Mr. Benson Unterstützung von zwei Ninjas bekommen hat; Elsie hört es mit, ihre Kollegin kann es offenbar nicht hören (it’s magic?), was aber Elsie nicht davon abhält, weiter zu lauschen und dann die wirklich pikanten Details mitzubekommen – Henry schlägt vor, man solle den Ninjas die Hüpfvampire auf den Hals hetzen und „der Trick mit dem fliegenden Schwein hat noch immer funktioniert!“ Elsie freut sich darüber wie ein Honigkuchenpferdchen.
Wieder Cora Bentley und Purpy, die “Zeuge” davon werden (sprich, sie “sehen” das im Original Footage) wie allen Ernstes ein Schwein von einem Hausdach geworfen wird und einen (bereits am Boden liegenden) Mann trifft. (Bester. Mord. Aller. Zeiten. – manhunter.) Wobei der arme Typ wohl nichts mit irgendwas zu tun hat, sondern nur der „Köder“ für Cora und ihren Begleiter darstellen soll. Na ja, er starb für eine gute Sache. Auf jeden Fall müssen sich Cora und ihr Macker jetzt dem sich schlagartig materialisierenden Hüpfvampir stellen, der die Schocksekunde der beiden gekonnt ausnutzt und sie sogar noch mehr schockt, indem er ein paar Meter hüpft und dann wieder ins Nichts verschwindet (Zermürbungstaktik also). Cora darf ihren geschockten Blick in die Richtung werfen, in welchem der Hüpfvampir herumjumpte (ob OF oder NF ist jetzt nicht ganz klar), aber es auch nicht weiter für nötig befunden hat, die beiden anzugreifen.

Elsie und Joyce witzeln wieder rum („Ein Schwein und Scheintote? Das war ein Scherz, sag ich dir!“ – Die meint doch wohl nicht den Falling-pig-trick von grade, denn das kann sie noch nicht wissen) und Joyce fragt Elsie, ob sie denn nicht glaube, dass es Menschen gibt, die Tote erwecken können. Wie aufs Stichwort kreuzt sich ihr Weg mit zwei Hüpfvampiren, die diesmal aber gar nicht hüpfen, sondern bloss finster dreinblickend vorbeimarschieren (aha, dann ist es also amtlich, die Vampire gab’s schon im OF, aber hier sehen sie etwas mehr zombie-like und bedrohlicher aus). Elsie fragt sich, ob der Betrieb heute „einen Kostümball“ hat (genau das würde ich mir in der Situation auch denken), oder vielleicht doch „Vampire“ (die wiederum nur Elsie sehen kann). Man kann sich denken, worauf die Chose rauslaufen soll. Als Elsie auf der Straße noch zwei weitere Geister trifft, die sich beim Nachhausegehen nach dem Weg fragen, bekommt sie eine fette Panikattacke und rast heimwärts, wo ihre Mutter ihr sagt, dass man meinen könnte, Elsie habe Gespenster gesehen, so verschreckt wie sie aussieht (Gaudiplätzchen, elendes). Sie gibt ihr zum Schutz einen Rosenkranz und den Tipp „wenn du fleißig betest und in der Bibel liest, dann passiert dir nichts“, was insofern verwunderlich ist, als dass wir uns ja in einem asiatischen Haushalt befinden und Christen dort doch eher in der Minderheit sind (komm ich in der Analyse aber noch drauf).

Elsie zieht sich zurück, liest, wie befohlen, noch etwas in ihrer Bibel (laut übrigens) und legt sich hin, aber kann sie in so einem Film ruhig schlafen dürfen? Nein, natürlich nicht. So pfeift der Wind durch das offene Fenster und poltert es schröcklich an der Türe, aber es ist nur ihre Mami (wenn es bloß nicht so scheiß-vorhersehbar wäre). Nächsten Morgen liest Elsie es in der Zeitung – „das war also der Schweinetrick!“ entfährt es ihr – und liest alles Wichtige vor; ihre Mutter, im ersten Moment noch ganz erschrocken (sie läuft sogar Gefahr, an ihrem – noch ganzen – Frühstücksei zu ersticken), erklärt ihr ganz abgeklärt, dass das alles mit diesen „schädlichen Atomkraftdingern“ zu tun habe (!!!). Die Zeitung behauptet jedoch, dass es sich um ein „Mordkomplott“ handelte, das allerdings den Falschen erwischt habe, was die Mutter sich zu dem absoluten Brüller „Da hat der Richtige noch mal Schwein gehabt“ hinreißen lässt (ach, Witz komm raus du bist umzingelt ärgh).
Des Abends bespricht sich Elsie wieder mit ihren Freundinnen (argh – wieder dieses Zeitproblem wie bei DIAMOND NINJA FORCE – der Quellfilm lässt die Tage etwas schneller vergehen, was die Frage aufwirft, was denn Cora oder die Black Ninjas in der Zeit eigentlich machen, aber hm, immerhin ist die DVD tatsächlich, obwohl Ninjas vorkommen, FSK 16, vielleicht gibt’s noch eine etwas detailliertere Hardcore-Fassung…).

Jedenfalls gibt die dritte Dame (namentlich Betty) Elsie insofern Recht, als dass Schweine ja bekanntlich nicht alleine durch die Gegend fliegen; das ist für Elsie auch genau der Punkt, der „daran so interessant“ ist (was sie übrigens mit ihrem skeptischsten Blick äußert), und Joyce mahnt an, „es könnte nicht das letzte Schwein gewesen sein!“ Tja, man ist sich niemals zu 100 % sicher. Am gegenüberliegenden Tisch sitzt ein gewisser Mr. Wang, „der all die neuen Hemden entwirft“ und den Betty ganz nett findet, aber es noch nicht weiß. Aber dieser Mr. Wang erleichtert ihr die Anmache, indem er gleich selbst mit dem einfallsreichen Spruch „Hi, guten Tag, kennen wir uns nicht?“ zu ihrem Tisch kommt. Elsie würde ihn ja abwimmeln, aber Betty schaut ihn so schwärmerisch an, dass er sich hinzusetzt. Die Mädels bekunden ihre Ablehnung, denn schließlich warte ja bestimmt eine eifersüchtige Ehefrau zu Hause, aber sieh da, Wang ist gar nicht verheiratet, woraus Joyce schließt, dass er sich wenig aus dem weiblichen Geschlecht macht (logisch). Solche Vorwürfe findet er „gemein“, aber die drei brechen das Gespräch so oder so ab, denn „die Pause“ ist um und man müsse wieder zur Arbeit. Wie auch immer.

Cora sonnt sich unterdessen am Strand im Bikini (juhuu!) und wir dürfen ihr beim Eincremen zusehen (diese Szene ist wohl erotisch gedacht, so lange wie sie dauert, tsts; anscheinend der Ersatz dafür, dass Cora Star genug ist, eine No-Nudity-Klausel zu haben); und damit nicht genug, sie darf sich räkeln, strecken, ins Meer hüpfen, planschen, trinken usw. Aber als sie sich gerade wieder zum Chillen hinlegen will, kommt’s ganz dicke – ein Hüpfvampir hat sich unter ihrem Liegeplatz im Sand vergraben und packt sie, von hinten an den Titten, um genau zu sein, und wälzt sich mit ihr im Sand. Cora kann sich aber befreien und es kommt zum klassischen Zweikampf – in welchen sich auch noch ein zweiter Vampir unbürokratisch einmischt (hä???). Cora will abhauen, aber einer der Vampire zaubert ein ca. 20 Meter langes Tuch aus seinem Ärmel, mit welchem er Cora wie mit einem Lasso einfängt(!!). Jetzt platzt ihr endgültig der Kragen und sie verwandelt sich in die Red Ninjette (aber wider Erwarten ohne Schwert). Die Vampire finden das lustig (da haben sie mit mir was gemeinsam) und die Klopperei darf weitergehen, aber irgendwie hätte mich dann doch interessiert, wie Cora den Kampf gewinnt, denn plötzlich befindet sie sich mit ihrem Atzen wieder in der Stadt (ist die Scheibe doch cut?). Immerhin einen Hinweis gibt der nächste Dialog. Typ: „Diese Vampire haben es auf uns abgesehen!“ (Ach, auch schon gemerkt?)
Cora (ganz bitterböse und entschlossen): „Na und, bei ihrem nächsten Angriff werd’ ich sie ermorden!!“ (Wie du Hüpfvampire ermorden willst, musst du mir aber erklären.)
Nachdem man auch noch über den bösen Henry (schon vergessen?) diskutiert hat, fasst Cora (die in diesem Film bis jetzt immer noch keinen Namen bekommen hat) den Plan, ihr Atze solle sich Henry an die Fersen heften, während sie versuche, „die Vampire mithilfe der Telefonistinnen aus der Reserve zu locken“ (warum auch einfach, wenn’s kompliziert viel besser geht?).

Apropos Telefonistinnen, die belauschen wieder (bzw. Elsie, nur die kann es hören) ein Gespräch zwischen Mr. Ho und Henry, wobei von dem gescheiterten Attentat auf Cora und auch von Vampiren geredet wird – das ist für Betty aber kein Grund zur Sorge, sondern sogar zur Freude, denn „so einen wollte ich schon immer mal sehen“. Joyce fasst nochmal zusammen: „Also, wir haben jetzt eine Verschwörung der Ninjas und der Vampire“ (danke, sehr hilfreich). Aber Elsie fühlt sich verarscht, obwohl wahrscheinlich sogar „eine echte Ninja-Lady“ in die Sache verwickelt ist. Ho platzt unangemeldet herein (wieder einer seiner 5-Sekunden-Besuche), es hat seinen Verdacht erregt, dass die Girls keine Anrufe mehr durchstellen (??? – Ich weiß nicht, welche Partei jetzt blöder ist). Dann haut er wieder ab. Joyce hätte gute Lust, „ihm die Gurgel durchzuschneiden“ (frommer Wunsch), denn mittlerweile wissen sie ja „alles“ über ihn (echt?), warum ihn dann nicht hochgehen lassen? Man beratschlagt sich, kommt zu dem Ergebnis, dass man Ho rund um die Uhr beschatten müsse, und dass er bestimmt auch mit den Vampiren was zu tun haben tut (liegt auch sehr nahe der Schluss; ich dachte, die anderen beiden Girls glauben Elsie das mit den Vampiren nicht, jetzt offensichtlich doch?). Zur Polizei kann man nicht, also weiter abhören (ja, Schäuble-Propaganda mit gackernden Girls und Strandvampiren!).

Ho teilt Henry mit, dass der nächste Todeskandidat – der Speiselieferant des Hotels (Wong) – einen Autounfall haben soll. Warum der Speiselieferant? Joyce kombiniert messerscharf, dass Speiselieferant Wong mit Sicherheit herausgefunden hat, „dass sich Mr. Ho mit Vampiren einlässt“. Tja, solche Leute muss man beiseite schaffen (also, Schnüffler, nicht Leute, die sich mit Vampiren einlassen), sehe ich auch so, aber die drei Girls wollen das zu verhindern wissen, indem sie zu Wong fahren und ihn davon überzeugen, nicht sein Haus zu verlassen, und falls das nicht klappen sollte, ihn von der tödlichen Autofahrt mittels Schuss in den Reifen abhalten (als ob der Besseres verdienen würde, wenn er trotz Warnung in sein Auto steigt).
Die drei finden sich also, nebst einem Typen, der sie offenbar fährt (und den der Film allen Ernstes, festhalten, Fetti nennt), bei Wongs Haus ein. Auch Cora ist vor Ort, sie ist ihnen offenbar gefolgt. Die drei (wie schön übrigens, dass sie anscheinend frei haben – spricht nicht unbedingt für die Planung von Ho) teilen Wong mit, dass er in Lebensgefahr schwebt. Er fragt sie (ärgh, diese Synchro-Stimme!!), ob sie sich für Wahrsager halten, aber glaubt ihnen kein Wort (ich würde Girls, die mich mit dem Satz „Elsie hat zuerst eine Unterhaltung gehört, in der zwei Leute von Schweinen redeten und jetzt geht es um Sie, Mr. Wong“ auch kein Wort glauben…). Sie folgen ihm durch den Garten, aber es nützt alles nichts, Wong lässt sich nicht abbringen („Hier, ich scheiß’ drauf!“) und macht es sich in seinem Gartenstuhl bequem und fordert sie auf, zu verschwinden.

Da muss natürlich Plan B her, sprich, den Reifen sabotieren. Das ereignet sich im Rahmen einer großen Comedy-Szene, in der Betty dem Typen, der das Auto poliert, schöne Augen macht (und ja, die obligatische Stelle „Wer? Ich?!“ mit fragendem Umsichblick ist natürlich mit dabei, Erinnerungen an SPACE MUTINY werden wach), so dass sich Elsie und der Fahrer vorbeischleichen sowie der Karre die Luft ablassen können. Cora sieht zu und lacht sich eins. Aber wie das Schicksal so spielt – Wong hat noch ein zweites Auto. Dieses wie vorher auch mit dem fraglichen Kennzeichen 888, oh nein! Man muss die Verfolgung aufnehmen und auch Cora zieht plötzlich ein sehr ernstes Gesicht. Die drei können Wong einholen, überholen und ihm „kleine gelbe Reifenbeißer“ vors Auto werfen, was ihn, resp. sein Gefährt zum Stillstand bringt (ich dachte, die Bombe reagiert auf Erschütterung?). Wong gibt aber nicht auf und weist sein Helferlein an, noch ein Auto zu holen, und krawong, fünf Sekunden später fährt der mit einem BMW vor, wieder drei Achter auf dem Nummernschild. (Kleine Anmerkung: In Hongkong ist die Acht die ultimative Glückszahl und für Nummernschilder mit vielen Achten bezahlen die Hongkonger tatsächlich Millionenbeträge.) Sie demonstrieren ihm, wie ernst die Sache ist, indem sie den BMW auf gut Glück mal etwas anschieben, was zur Folge hat, dass er mit einem anderen Auto zusammenstößt und in Flammen aufgeht (Verkehrssicherheit? Verantwortungsgefühl?).

Aber Zeit zum Nachdenken haben wir nicht, denn jetzt muss schnell wieder ein Fight her: die Black Ninjas greifen Cora in einer der vorigen nicht wirklich unähnlich sehenden Wohngegend an, aber da man wahrscheinlich keine Drehgenehmigung hatte, muss der Kampf schnell auf eine Wiese verlegt werden, wo sich die Black Ninjas im hohen Gras verstecken (sehr ehrenhaft) und sie anfallen. Cora mutiert zur Red Ninjette (diesmal mit Schwert) und spießt beide mit einem Streich auf, wobei ich sagen muss, dass die Szene sogar ganz gut gelungen ist, weil die Kameraperspektive ganz in Ordnung ist – mal abgesehen davon, dass kein Blut spritzt (oh…).
Wieder Telefonzentrale, die drei Girls sind in Partylaune, müssen aber zu ihrem Verdruss feststellen, dass Ho weiterhin nicht aufgibt (tja..). Und er platzt auch noch erneut herein. Er kann es gar nicht ab, dass die Girls so gut drauf sind, und als wäre das nicht genug, so ruft auch noch Wong an, der für die drei Chicks „eine Woche bezahlten Urlaub“ fordert. Ho muss schweren Herzens diesen Forderungen nachgeben (hä??) und es darf gefeiert werden. Nur hat man von einem gleichzeitig sich ereignenden Telefonat, in dem es um die weiteren Mordpläne von Ho geht, leider nur mitbekommen, dass es um irgendein Schiff geht, und die Nummer 1997. (Wobei ich mich frage, wie die das Gespräch mithören wollen, wenn Ho doch bei ihnen im Raum steht, aber offenbar wünschen noch mehr Leute den Girls böse Zombies an den Hals – hupps, hab ich jetzt was verraten?)

Die freie Zeit sollte man tunlichst nicht mit dem Verhindern von Henrys und Hos Schweinereien verschwenden, sondern richtig nutzen. Man begibt sich zum Pier, denn Wong hat den Ladies als Dank für ihre Lebensretteraktion offenbar sein Boot für eine Woche zur freien Verfügung überlassen (der muss das Geld ja echt Saufuttern haben, ob man als Lieferant für Hotels echt so dicke Kohle machen kann?). Man sieht auch schon Wongs Schiff liegen, wo zwei Matrosen das Deck schrubben etc. (und welche mir sehr bekannt vorkommen – der eine Typ ist doch „Schielauge“ aus DIE TODESKLAUE DES TIGERS, wenn mich nicht alles täuscht, und der andere müsste dann sein Partner aus besagtem Streifen gewesen sein). Dennoch legen die beiden erst mal ohne die Girls ab, weil nämlich Wang (der Typ aus dem Restaurant, mit dem Betty angebandelt hat) auftaucht und man sich erst einmal mit dem vergnügen möchte (bei einem flotten Vierer? – manhunter).
Na ja, wir schalten trotzdem auf das Schiff um (es hat die besagte Nummer 1997 – omg!). Schielauge dreht munter am Steuerrad und sein Partner wurschtelt irgendwas im Maschinenraum, er wird aber plötzlich durch eine Gestalt im Off erschreckt, legt sich vor Panik auf irgendwelche Kabel und wird dort zu Tode gestromt(?).
Die Girls tollen mit Wang (aka Alex) auf seinem Schiff rum und planschen, wobei aber Alex „witzigerweise“ seine Badehose beim Einspringen verliert.
Wir schalten wieder zum anderen Schiff und sehen, dass der Typ mit dem Stromschlag nicht etwa tot ist, sondern irgendwie willenlos ins Wasser hüpft und auf unsere Girls zuschwimmt. Wenigstens verrät uns der Filmemacher, für welchen Film jetzt gerade eine Gedenkminute eingelegt wird, eine sagt nämlich zu Elsie: „Pass auf sonst frisst dich der weiße Hai!“ Die wird dann auch prompt von dem Typen (mit weißer Kleidung übrigens) unter Wasser gezogen, aber er frisst sie nicht und treibt auch keine versauten Spielchen mit ihr, sondern verkrümelt sich schnellstens wieder (sehr schlau).

Training bei den Black Ninjas. Es kann der Frömmste nicht in Frieden trainieren, wenn’s dem bösen Purple Ninja nicht gefällt. Er greift sie alle an und macht fleißig kille-kille, was den Aufseher (ein gelber Ninja – das müsste Henry sein) dazu veranlasst, eine Armee weiterer Black Ninjas hinter dem nächsten Busch hervorspurten zu lassen. Ja, Rauchbombenschlacht in, wie könnte es anders sein, allen Farben des Regenbogens. Henry greift zum äußersten Mittel, er besprüht den Purple Ninja mit Funken aus seinem Ärmel (!) und zwingt ihn so in die Knie (mit dem Satz „Du hast sicher einen anderen gelben Ninja erwartet“).

Wieder auf Schiff 1997. Schielauge macht sauber und echauffiert sich drüber, dass er nicht wen kennt, der ihm mal eine Freifahrt spendiert oder so; jedenfalls schleicht sich sein Partner herum und geht mit dem Messer auf ihn los. Tja, Game over für Schielauge.
Und wir sehen, was die Telefonistinnen so treiben: Fetti (!) wird von schlimmen Selbstzweifeln geplagt von wegen dass er bei seiner Ungeschicktheit sowieso nie eine abkriegt usw. Hierauf kommt er zwecks Zerstreuung auf die Idee, man könnte doch in den Wald latschen (das ist auch das, was ich in einem Geisterfilm unbedingt machen wollen würde, aber es ist noch nicht zu spät, dass der Film zu einem Teenie-Slasher wird, also keine Bange). Sie gehen also durch den Wald und werden prompt von ein paar anderen Wanderern erschreckt, so beschließt man, nach Hause zurückzukehren. Naja, nicht wirklich nach Hause, sondern aufs Schiff; man bemerkt hierbei nicht, dass es das falsche welche ist. Yo, sie werden von dem Gestromten und Schielauge, mittlerweile auch vampirisiert (oder zombifiziert, so genau kann man das nicht sagen) aufs Schiff begleitet. Und da – Elsie bemerkt endlich, wo sie hier gelandet sind, und es darf hysterische gekreischt werden (als ob das schon jemals was genutzt hätte).

Man beschließt, das Schiff so schnell wie möglich zu verlassen, und kommt dabei Schielauges Partner (mit Machete) in die Quere, der ihnen einen noch mal größeren Schrecken einjagt (zugegeben, man muss anerkennen, dass diese Szene auch nicht schlecht gelungen ist, der Gesichtsausdruck hat wirklich was an sich, vielleicht nicht wirklich Horror, aber er hat was). Auch bei Schielauge probiert man es, doch der hat sich inzwischen mit einer Axt ausgerüstet, und da das Rettungsboot verschwunden ist, bleibt nicht einmal die Möglichkeit zur Flucht. Elsie ergreift daher ein paar Grillspieße(!!), die glücklicherweise herumliegen, und so nimmt die Bande den Kampf gegen die Untoten auf. Und yeah, auch die Szene, in der Machete Fetti den Kopf spalten will, ist sehr geil gemacht. Die Gruppe wird gesprengt und so landen Betty und Fetti (das reimt sich!!) auf dem Schiffsklo, die anderen indes in einem Zimmer, und ja – Shining-Time ist angesagt! Doch da hören die Machetenattacken plötzlich auf, dafür sehen sich Betty und Fetti einer neuen Gefahr gegenüber: aus der Kloschüssel wird so viel Wasser hochgespült, dass es ihnen bald bis zur Hüfte steht, also muss man wohl oder übel den sicheren Hafen verlassen, natürlich mit den beiden Untoten auf den Fersen. Betty und Fetti drehen sich um – Betty kreischt und sowohl Betty als auch Schielauge (!) fallen in Ohnmacht. Tja, „was ein Zombie so alles zu ertragen hat“ witzeln die beiden Untoten. Große Comedy, ohne Frage. Aber nun zurück zum Ernst des Lebens; Fetti hat sich mit Betty wieder der Gruppe angeschlossen. Das Mädel kommt wieder zu sich, als plötzlich Schielauge das Fenster einschlägt und sich Joyce greift (dafür hat er seinen Arm extra um mehrere Meter verlängert). Elsie kann den Griff durch gezielte Grillspießstiche lösen, aber Machete mischt sich jetzt wieder ein – er hat sich inzwischen eine überlange Sichel besorgt (! – das wird ja echt immer abgedrehter), schafft es aber nicht, damit Elsie abzustechen.
Ratlosigkeit macht sich breit – doch Joyce hat die rettende Idee: „Unsere Zombies reagieren vielleicht wie Vampire und die haben einen Horror vor der Pisse unberührter Männer.“ Kurze Sekunde Schweigen, doch dann fast sich Alex ein Herz: „ICH hab’s noch nie getrieben!“ (Nicht etwa Fetti, den man als Deppen vom Dienst dessen verdächtigen würde.) Das versetzt die anderen ganz schön ins Staunen („eine ECHTE Jungfrau??“); ja, „ein paar Fummeleien vielleicht“ – hämisches Gekichere – aber sonst: „Ich bin immer noch unberührt“. Kaum hat man diesen Schock überwunden, darf wieder gekichert werden. Für Alex gilt jetzt: „Wasser marsch“, was beinahe nicht klappen würde, denn es ist ihm doch peinlich vor den Girls etc. Naja, verrichteter Dinge wird Alex mit dem Pott zu den Vampiren geschickt und er muss sie gar nicht lange suchen oder zu irgendwas zwingen: Schielauge nimmt ihm den Pott ab und genehmigt sich erst mal einen gepflegten Schluck (!!!), schaut kurz etwas skeptisch und spuckt ihm dann die Scheiße (ich dachte Pisse? – manhunter) wieder ins Gesicht. Tja, war wohl nix, der Plan. Wir probieren’s nochmal. Elsie entdeckt die Sauerstoff-Flasche an der Wand (!!) und weiß genau, wenn sie was zum Anzünden finden, dann hätten sie eine brauchbare Waffe in der Hand. Also, man wagt sich im Gänsemarsch aus dem Zimmer nach oben, nachdem Elsie das große Kreuz von der Wand genommen hat, das sie nun voranträgt. (Warum nur erinnert mich diese Szene so an FROM DUSK TILL DAWN?)

An Deck kommt’s dann (nach ein paar weiteren Slapstick-Einlagen) zur Konfrontation – und Fetti darf die Zombies mit seiner neuen Waffe (Sauerstoff-Flasche und Feuerzeug) schön knusprig rösten, aber unsere Helden freuen sich zu früh, die Zombies beherrschen nämlich einen Regenzauber (!); dank dem herumliegenden Sonnenschirm kann die Party jedoch weitergehen. Aber auch dieses Glück ist nur von kurzer Dauer, die beiden packen nämlich auch noch einen Windzauber aus und so muss wieder das Kung Fu sprechen. Doch da – die Zombies haben es geschafft, Elsie in ihre Gewalt zu bringen, so dass Fetti sie retten muss und in der Folge selbst den Peinigern zum Opfer fällt. Die beiden wollen mit ihm über Bord springen (??), aber er wird von irgendwem am Fuß gehalten, sodass die beiden Zombies alleine baden gehen. Fetti schafft es, das Schiff startklar zu machen, und so brausen unsere Helden in die Nacht davon, unsere armen Zombies können nur in die Röhre gucken (Comedy Popomedy, wie der Doc es nennen würde); unsere Helden gehen an Land und steigen fröhlich in ein Taxi ein. Happy End.
Nun, Godfrey ist uns ja noch den Ausgang des Ninja-Handlungsstranges schuldig, also bezieht sich das Happy End nur auf den Quellfilm, im neuen Footage darf Cora erst mal noch ein paar Black Ninjas mit Rauchbomben ins Nirwana pusten. Warum sie das macht? Na ja, der Purple Ninja befindet sich hier, gefesselt, und Cora muss ihn retten. Die Black Ninjas beschießen sie mit Sprühfunken und eine Rauchbombe später finden wir uns ganz wo anders wieder – vor einem Schrein von Mr. Ho, wo sich dann auch noch sechs Black Ninjas hinmaterialisieren. Mr. Ho macht einigen rituellen Zauber, spricht, er wirft offenbar Magnesium (?) in das Feuer seines brennenden Stockes und erweckt damit einen weiteren Hüpfvampir aus seinem Grab (!!), und weil’s so schön war, gleich noch einen. Enter Henry, der sich darüber aufregt, dass der Auftrag geplatzt ist, aber noch ist es laut Ho nicht zu spät, die Ninja-Lady zu schlagen. Also zaubert er fröhlich vor sich hin, doch irgendwie geht der Schuss nach hinten los, denn plötzlich fällt er um und stirbt (??). Aber das war bloß wieder Cora, die dazwischen gefunkt hat. Auch der Purple Ninja darf fröhlich durch die Landschaft turnen (man hätte es kaum auffälliger machen können, dass es sich hier zu 90 % und eine Puppe handelt, die auch zu allem Überfluss eine Zeit lang aus einem sich mir nicht erschließenden Grund an einem Seil durch die Botanik gezogen wird, muss wohl einer dieser MAD-Hundescheiße-Beseitigungstipps sein). Cora und der Purple Ninja machen mit den Black NInjas kurzen Prozess, tun sich aber doch etwas schwerer mit den Hüpfvampiren.

Aber den ersten nimmt Cora hops, indem sie einen Zettel, der am Anzug eines Black Ninjas heftete, an ihr Schwert pappt und das dann dem Vampir von oben in die Rübe donnert. Der zweite überlebt zuerst noch rotzfrech die Kopf-Abhack-Attacke des Purple Ninjas, muss sich aber dann den Sprühfunken von Cora geschlagen geben (sein Kopf zerplatz wie eine Melone nach einer mehr oder weniger gezielten Funkenattacke von Cora). Oh je. Tja, Henry hat inzwischen das Weite gesucht; Purple stellt ihm nach, bemerkt aber nicht, dass er von einem Baum verfolgt wird (!!), das übliche Ochs-am-Berg-Spiel halt, wenn das noch jemand kennen sollte. Jedenfalls dreht er sich um und wird von dem Baum angefallen (!), zerhackt ihn aber gnadenlos in Stücke (das wird uns graphisch so vermittelt, dass ihm aus dem Off einfach Zweige zugeworfen werden, auf die er mit seinem Schwert wie wild eindreschen darf, und weil die Szene so groß ist, wird sie uns auch noch in Slow-Motion gezeigt). Natürlich ist Henry der Urheber der fiesen Fieslings-Attacke; der geht jetzt (wieder in seinem yellow ninja suit) in die Offensive, aber da er mit seiner Pornobrille auch seine gesamte Macht abgelegt hat, kann das natürlich nix werden. Und so kommt es auch, der Purple Ninja wirft sein Schwert Henry entgegen, welches sich (deutlich sichtbar an Schüren befestigt) um den Baum herumschlängelt und Henry von hinten „durchbohrt“ (dargestellt durch geschicktes An-der-Seite-halten von Henry). Wir bekommen noch seine stehende Silhouette zu sehen, ehe er umkippt und die Welt wieder mal gerettet ist. Tja, „das war Henrys letzter Fall“, gibt Cora noch zu bedenken, und sie sowie Purple Boy gehen Hand in Hand in die Abenddämmerung…

Godfrey Ho (hier unter dem Pseudonym Bruce Lambert unterwegs) hat mal wieder alles gegeben, um uns Trash-Fans eine spaßige Bierrunde zu bescheren (und sich selbst wohl ein paar Hongkong-Dollar, Halsabschneider, elendiger). Dass der Quellfilm und das neue Material am Anfang sehr wenig und am Ende überhaupt nicht zusammenpassen, sollte ich nicht weiter ausführen müssen. Es geschieht zwischen den Filmen auch relativ wenig Interaktion, Cora Bentley soll halt ermutigend auf die Telefonistinnen einwirken, das ist zwar nicht ganz so abgefahren wie bei dem Film, auf den ich sicher noch 5783883-mal beziehen werde, aber immerhin. Die Filmark-Schmiede ist ja berühmt-berüchtigt für ihre schrägen Hobel und auch „Die unschlagbaren Supernieten“ ist da keine Ausnahme. Man muss auf jeden Fall mal festhalten, dass auch der OF seine Bräsigkeiten beinhaltet, aber sich offenbar eh als Horrorkomödie versteht, also nicht immer ganz ernst gemeint ist. Beabsichtigte Comedy gibt’s genug und die ist meistens so schlecht, dass sie schon wieder unterhalten kann, aber tritt auch so inflationär auf, dass ein gewisses Nerv-Potenzial besteht (auch im NF-Endkampf ist vieles beabsichtigte Comedy, das macht die Sache nicht unbedingt leichter).

Wirklich herausragend gut oder intelligent ist an dem Quellfilm nichts, aber er hat definitiv einen unbestreitbaren Unterhaltungswert (auch wenn spätestens bei der zweiten Ansicht die Comedy zu nerven beginnt), ich muss nicht mehr alles aufzählen. Was die ursprüngliche Handlung war, ist nicht immer leicht zu sagen, aber ich vermute mal ganz stark, es war eine ganz straighte Horror-Story mit viel Slapstick-Humor, und ich glaube auch nicht, dass dieser Mr. Ho darin eine besonders gewichtige Rolle hätte spielen sollen. In der Verwurstung dreht sich hingegen fast alles um diesen Mr. Ho und seine Machenschaften mit Henry, darauf komme ich aber noch zu sprechen. Es deutet eigentlich alles darauf hin, dass Elsie im Quellfilm als Hauptperson anfangs Gespenster sieht, ihr keiner glaubt, dann die anderen sie doch sehen usw. Festhalten muss man auch, dass die Laufzeit des OF eigentlich schon sehr lange ist, die Filmverbrecher also nicht viel drehen mussten, um den Film auf seine 86 Minuten zu bringen. Mit der freundlichen Unterstützung derselben ist aber auch der Film streng genommen keine Komödie mehr, denn die Ninja-Szenen sind (von gewissen Ausnahmen abgesehen) ernst gehalten (na ja, zumindest sollen sie ernst sein…). Okay, ob jetzt die Hüpfvampire ernst gemeint sein sollen, kann ich nicht genau sagen, wahrscheinlich nicht, aber sie sind da, sie sind bescheuert und sie kämpfen; dem Trashfan soll das recht sein. Merkwürdigerweise sind die Hüpfvampire aber nicht ausschließlich auf dem Mist von Godfrey Ho gewachsen, sondern kommen schon im OF vor, aber eben nicht hüpfend, sondern als ganz normale Vampire, was im Original sicher ernstzunehmender ist und nur hier so ins Lächerliche gezogen wird. Laut dieser Quelle hier (Fundort ist der Thread zum Robo-Vampire-Review) heißen die Hüpfvampire übrigens Vampyroo (schlau!) bzw. Vampyroos im Plural.
Was haben die Filzpiepen von Filmern schlussendlich aus dem Original gemacht? Fang ich mal an mit der Drehbuchschelte: Also, ein Hammer ist schon mal die Tatsache, dass Mr. Ho zwar mit Henry dauernd diese geheimen Pläne schmiedet, aber so blöd ist, das von seinem Diensttelefon aus zu machen, obwohl er doch verdammt noch mal weiß (oder zumindest wissen müsste), wie unsicher das ist. Und er hört noch nicht mal auf damit, als er eh schon Verdacht schöpft, dass ihn wer anzapfen könnte (oder auch hier: es zumindest wissen müsste). Reichlich blöde, muss ich sagen, so haben es unsere Girls leicht, zu den heroes of the day zu werden. Offenbar will uns dieser Film auch allen Ernstes erzählen, dass Ho und Henry vorhaben, mit Hüpfvampiren, die man erst per Ninja-Zauber exhumieren muss, alle Hotels der Stadt zu übernehmen. Muss ich nicht kommentieren, oder? Dass Cora Bentley als eigentliche Heldin zur Lösung des Falles nicht viel beiträgt, liegt mal wieder in der Natur der Sache, da ja die Telefonistinnen das alles im OF erledigen müssen. Und theoretisch (praktisch auch) hat ja Cora überhaupt keinen Einfluss darauf, dass die Girls beginnen, die Leitung von Ho anzuzapfen. Tja, da ist irgendwie sehr viel vom Zufall abhängig, möchte ich mal meinen. Auch ist es sehr merkwürdig, dass der Film kurz vor dem Showdown Mr. Ho so mir nichts, dir nichts umbringt, anstatt ihm zumindest noch einen Fight zu spendieren. So muss halt Henry ran, aber der versagt bekanntlich kläglich, was aber auch der Tatsache geschuldet ist, dass seine Black Ninjas offenbar zu dumm zum Scheißen sind. So hat der Film zwar nominell einen relativ hohen Bodycount, aber das liegt an den zahllosen aus Dummheit totgerauchbombten Ninjas. Warum es für den Fortgang der Handlung irgendwie wichtig sein könnte, dass die drei Girls die Sache unbeschadet überstehen, darüber sollte man sich auch keine allzu großen Gedanken machen, wo doch sie laut Script eigentlich eh keine besonders wichtige Rolle spielen, aber hey, bei Filmark sind wir ja einiges gewohnt, da fällt einem so ein kleines Detail eh kaum auf.

Kommen wir gleich zu Technik, Design und Ausstattung. Natürlich ergeben die mythologischen Bestandteile in den Ninja-Trashern selten Sinn, aber hier? Herzhaft dämlich ist z.B. das Funkensprühen aus den Ärmeln, das jeder Charakter anscheinend drauf hat, dann natürlich wieder Rauchbomben in allen Farben und Formen, fliegende Schwerter (mit deutlich sichtbaren Schnüren) und Stunt-Doubles, bei denen die Filmemacher es offenbar darauf anlegten, dass man sieht, dass es Puppen sind. Shurikens gibt’s auch, aber leider keine Mini-Torpedos oder Raketen wie beim großen Klassiker (gleich komme ich drauf), dafür aber Särge. Die Exhumierungen sind natürlich auch pansig gemacht und über den Schlussknall mit dem „durchbohrten“ Henry will ich gar nicht erst reden. Auch hier wollte man es anscheinend unbedingt vermeiden, dass es irgendeinem Zuschauer entgeht, wie unfähig man war. Also, Stümperei an allen Ecken und Enden, aber man hat zugegebenermaßen auch schon Schlimmeres gesehen (z. B. bei meinem letzten Review [[Diamond Ninja Force|DIAMOND NINJA FORCE). Diese Patchwork-Streifen sind von der Continuity her meist Glücksache, hier klappt es sogar halbwegs, aber ganz blöd sind diese plötzlichen Ortswechsel auf die nächstgelegene Wiese. Na ja, die klassische „Das-soll-derselbe-Raum-sein“-Szene fehlt hier leider, am witzigsten sind noch die Szenen, wo Cora alles hochinteressiert beobachtet.

Und endlich komme ich zur Schauspieler-Sektion und tadaa – Cora Bentley rockt. Es macht einen Haufen Spaß ihr zuzusehen (vor allem in ihrer Bikini-Szene, was? – manhunter). Ihre schauspielerische Leistung ist eine Katastrophe und zum Schießen ist es, wenn sie ihre Kampfpositionen einnimmt. Hehe. Sie macht sich zwar nicht nackisch, aber immerhin bekommen wir eine ultra-debile Aufnahme wie sie sich eincremt und sonnt – das sollte wohl der sexy relief sein, ist aber so gehirnamputiert gemacht, dass es mehr als nur peinlich wirkt. Aber sie ist ja die „Lady Ninja“, dann darf sie auch rulen. Wobei der US-Titel noch einen draufsetzt und sie sogar in den Rang einer „Ninja Queen“ erhebt. Sie verstand sich wohl immer schon als Glamour-Girl und spätestens als ich sie beim FRAUENLAGER gesehen habe, wie sie mit dem Finger in den Sand malt, um Mr. Davis herumtanzt oder die Rakete segnet, war es für mich absolut klar, dass ich ein Fan dieser Frau bin (Ähnliches trifft bei mir auch zu im Hinblick auf Barbara Anne Constable aus LADY TERMINATOR oder Misty Mundae zu…) Auf jeden Fall ist das Wiedersehen mit Cora Bentley ein Knaller (und hey, sie darf im Bikini gegen Hüpfvampire kämpfen, wer hat sonst solche Referenzen zu bieten??), aber unvergessen für alle Zeit bleibt halt die Rolle, in der sie als Lady Ninja aka Jenny die Tochter von einem gewissen Mr. Bentley retten musste. Und jetzt dürft ihr dreimal raten, wie ich auf meinen Username gekommen bin; kleiner Tipp, es hat nichts mit der berühmten Automarke zu tun…

Wie gesagt, Cora Bentley (oder wie auch immer sie heißen mag, auch ich melde meine Zweifel an, ob sie wirklich so heißt) ist nicht in den Credits verzeichnet und hat auch, von dem im Frauenlager abgesehen, keine anderen Auftritte. Schade. Was man jetzt nicht ganz ausschließen kann: in den Credits lesen wir was von einer gewissen Carmella N. Hall, die könnte mit Cora identisch sein. Dafür spricht, dass Cora ja die einzige amerikanische Frau ist, die der Film aufbietet; allerdings, dass besagte Hall da schon Mitte 40 war, ob das dann passt, ich weiß es nicht – sieht Cora Bentley schon aus wie Mitte 40? Jedenfalls hat Carmella N. Hall insgesamt 10 Imdb-Einträge, querbeet von Eastern über Musicals bis hin zu Spaghetti-Western. Witzig ist auch, dass Carmella N. Hall (auch Nola Hall) Professorin für englische Literaturwissenschaft in Berlin (!) ist. Müsste ich direkt mal nach einem Autogramm fragen, wenn ich mal in der Gegend bin…
Es gibt, wie angedeutet, noch eine Frauenlager-Referenz, indem nämlich Mr. Ho denselben Synchronsprecher erhalten hat wie der dortige böse Aufseher (der hat damals für ein paar der besten Lacher des Filmes sorgte – „Ich flehe dich an, spende ihm Blut“ bruahaha). Hier hat Mr. Ho leider kaum Gelegenheit zum Sprechen, schade eigentlich. Ein besonderes Lob geht an dieser Stelle auch an den Synchronsprecher des Speiselieferanten Wong, bei dem mindestens 2 Promille mitsprechen.
Ansonsten kann ich noch Henry identifizieren, bei ihm handelt es sich zweifelsfrei um Louis Roth, der mir aus der Trash-Kanone CLASH OF THE NINJAS (absoluter Must-have! Hab ich jetzt erst wieder einmal gesehen, einer der spaßigsten Ninja-Trasher überhaupt; gibt leider keine DVD, aber VHS war ja sowieso schon immer cooler, newa?) bekannt ist. Hier agiert er eher aus dem Hintergrund, nur an einigen wenigen Stellen und im Finale macht er sich wirklich bemerkbar. Nominell ist er zwar der „Leader of the Black Ninjas“, läuft aber vor allem im gelben Dress oder mit dicker Pornobrille rum. Schade, von ihm hätte ich mir auch etwas mehr Screentime gewünscht, der rockt. Louis Roth hatte noch andere Auftritte in Ninja-Trashern, etwa in NINJA IN ACTION oder Ninja Operation: Licensed to Terminate, an der Seite von keinem geringeren als Richard Harrison. Aber er kam auch in diversen Filmen mit Jackie Chan zum Einsatz, namentlich Police Story 2 – Der Supercop schlägt wieder zu, Miracles – Der beste Boss der Unterwelt, City Hunter und Drunken Master (2). dort aber nur als unbedeutender Statist (ich kenne drei der vier Filme und seine Anwesenheit dort ist mir jetzt nicht gerade in Erinnerung). An der Seite von Danny Lee (UNDECLARED WAR) spielte er ebenfalls, schliesslich auch zusammen mit Van Damme in KARATE TIGER 3 – DER KICKBOXER, aber da muss ich jetzt ebenfalls passen, habe den Film schon zu lange nicht mehr gesehen. Gestorben ist der Gute schon 1994 an Krebs, R.I.P. Louis!

Wer den Purple Ninja oder Mr. Ho spielt? Keine Ahnung, die Imdb listet als Darsteller nur noch Martin Dukes (ohne weitere Rolle), Walter Jackson (mit diversen Serien-Auftritten, u.a. in JACKANORY, THE LONG CHASE und SUTHERLAND’S LAW, ansonsten noch als „Mr. Jackson“ in Robert Zemeckis’ USED CARS aka MIT EINEM BEIN IM KITTCHEN [dortige Hauptrolle: Kurt Russell]) und Chris Peterson, welcher sich schon mal in STARSKY UND HUTCH bzw. in THE INCREDIBLE HULK als Serienstatist verdingte. Und er hat angeblich auch im FRAUENLAGER mitgespielt, aber da muss ich passen, was die nähere Verifizierung angeht. In den Credits gibt’s noch weitere Darsteller, die aber die Imdb nicht listet, und eine kurze Suche ergibt, dass nur Edwin Morris (NINJA – THE BATAILLON) überhaupt verzeichnet ist. Was mir noch aufgefallen ist – offenbar stand der Darsteller von Mr. Ho auch im NF zur Verfügung, insofern noch verwunderlicher, dass ihn der Film einfach so killt – ich meine, wenn ich schon einen aus dem OF zur Verfügung habe, warum gebe ich ihm dann nicht mehr Screenpräsenz? Der hätte doch dann wirklich NF und OF etwas sinnvoller verbinden können, aber wir werden wohl die Denkweise dieser Filmverbrecher nie verstehen. Vielleicht war es dem Schauspieler auch bloß peinlich, hier aufzutreten, so dass er seine Rolle auf ein Minimum runterhandelte.
Zu den Schauspielern im Quellfilm: Das Problem ist immer dasselbe mit diesen Patchwork-Filmen: wie soll man die schauspielerische Leistungen von Leuten bewerten, denen oft ganz andere Dialoge in den Mund gelegt wurden? Okay, Elsie bringt eigentlich ganz passable Leistungen und sie ist vor allem auch sehr, sehr süß. Gemäß meinen Nachforschungen ist sie von Agnes Chan gespielt worden (siehe vorletzter und letzter Screenshot), die in Hong Kong eine große Nummer ist, aber weniger als Schauspielerin, so wie ich das sehe, sondern als Sängerin, und sogar ihre eigene TV-Show hatte. 1971 erhielt sie den „Best Asian Singer Prize“ und ist zudem Doktor der Psychologie (echt voll die Akademiker hier, krass!), Unicef Botschafterin und hat über 50 Bücher geschrieben. Echt fleißig, die Gute. Sie ging übrigens auf eine katholische Klosterschule in Hongkong, was gut zu dem Sachverhalt passt, dass sie im Film eine Christin spielt (s. o.). 2006 veröffentlichte sie ihr erstes englischsprachiges Album und jetzt haltet euch gut fest, dort singt sie ein Duett mit keinem Geringeren als Jackie Chan!!! Ja, Jackie singt! Gleich mal YouTube bemüht, aber leider nicht gefunden…

Erkannt habe ich auch „Schielauge“, den ich in DIE TODESKLAUE DES TIGERS schon mal gesehen habe, und wahrscheinlich war der andere Typ dort auch sein Partner (der, der ihm das Geld geliehen hat). Wie mir scheint, sind die beiden überhaupt ein bekanntes Slapstick-Duo in Hongkong, ist aber nur eine Vermutung meinerseits. Leider konnte ich keine Namen rausfinden, aber sie sind beide echte Hingucker und Schielauges Kumpel rockt mit seinen grimmigen Gesichtsausdrücken und den coolen Waffen absolut. Sie tragen einen nicht unwesentlichen Teil dazu bei, dass auch das OF seinen Unterhaltungswert nicht verliert. Was ich noch loswerden muss: bei Drittansicht wurde ich plötzlich unsicher, ob die beiden Heinis noch doch auch im NF vorzufinden sind, und zwar könnten es die NF-Vampire sein. Allerdings sind die so stark geschminkt, dass ich mich nicht festlegen kann, es könnte aber sein und wenn, dann wäre es ja noch dreimal idiotisch, die nicht mehr in die Handlung… ich sag schon nix mehr.

Zum Thema Godfrey Ho, hier natürlich nur unter Pseudonymen (Plural!) unterwegs, und dem üblichen Wahnsinn verweise ich noch mal auf mein letztes Review. Er gilt als asiatischer B-Movie-Papst, aber hier haben wir nix als lupenreinen Trash vor uns liegen. Punkt. Regieleistung mangelhaft, siehe die offensichtlichen technischen Schwächen (Puppen etc.), und die Fights sind überwiegend sehr schwach choreographiert, das merkt man vor allem ganz Ende, da tut sich kaum was eye-catchy-mäßiges. Eine Ausnahme bilden jedoch die Fights von Cora Bentley, die teilweise sogar halbwegs ansehnlich geraten sind. Wichtig sind da immer die Kameraperspektiven und das kommt ganz gut hin. Sehr idiotisch ist, dass alles in Hong Kong City spielen soll, wir aber doch die meisten Kämpfe im Umfeld von Wäldern und Wiesen sehen. Und ganz übel ist es, wie der Film einfach so ca. 25 Ninjas pro Rauchbombe umbringt – hallo, ich meine, natürlich ist eine Tang-Produktion per se Leuteverarschung, aber so hätte man wenigstens noch die Fights…

Vorgelegt wird uns der Film als DVD von Best oder United Video, dort übrigens in der „Tales of Shaolin Box 1“ unter dem Titel „The Four Invincbles“ zusammen mit dem Film DIE GLORREICHEN DREI. Ich habe die Best-DVD in Besitz und es ist eben, wie es immer ist: setzen, sechs! Natürlich haben wir es mit einem VHS-Rip zu tun, die Bildqualität geht gerade so, aber leider ist die Kompression sehr schlecht. Einen Trailer gibt’s zu bestaunen, zu ROBIN COOK’S INVASION aka LETHAL INVASION – ATTACKE DER ALIEN-VIREN. Sonst nix, nada, was Bonusmaterial angeht. Es gibt außerdem noch ein Tape von ONYX, demselben Label, dem wir auch FRAUENLAGER und CLASH verdanken. .
Erstaunlich ist, dass der Streifen tatsächlich, man glaubt es kaum, FSK 16 ist, wo doch in den 80ern/90ern doch sonst alles, was auch nur ansatzweise was mit Ninjas zu tun hatte, per se indiziert wurde. Aber wahrscheinlich haben die Verantwortlichen den Film als Komödie gewertet obwohl er eigentlich keine ist (die Ofdb listet den Streifen trotzdem auch als Komödie). Blut gibt’s gar nicht, aber es reicht ja normalerweise für eine FSK 18 bereits, wenn ein Schwerthieb zur Abwechslung mal trifft (was in den Lai-/Ho-Trashern nicht immer selbstverständlich ist). Der Film scheint dennoch, auch wenn ich in der Inhaltsbeschreibung Zweifel angemeldet habe, uncut zu sein, die Jump-Cuts sind wohl auf die Unfähigkeit der Crew zurückzuführen. Die Best-DVD für 1,50 bis 2,00 Euro her, da kann man so oder so nicht viel falschen machen. Und das Cover ist schön dämlich. Abgesehen davon wussten die Publisher anscheinend auch nicht, wie das Ding nun heißen soll; es findet sich sowohl die „Super Ninja“- als auch die „Supernieten“-Version auf dem Cover, On-screen-Titel ist Supernieten (nicht zu verwechseln mit den Supernasen Gottschalk und Krüger, gelle).

Fazit: Schlussendlich komme ich zu dem Ergebnis, dass der Film auf der ganzen Linie ein Freudenbringer ist. Details kann man der Analyse entnehmen, zusammengefasst ist der Film alles, aber mit Sicherheit nicht langweilig. Es scheppert und kracht eigentlich immer, das Ganze natürlich auf einem sehr kleingeistigen Niveau, aber wer genau diese Art von Unterhaltung sucht, der wird mit dem Film seine helle Freude haben. Ich kann den Film jedem Trashologen, oder solchen, die es werden wollen, völlig bedenkenlos empfehlen, schon lange hat mir kein Trash-Eastern (außer CLASH – wenn Interesse besteht, ein Review wäre schnell geschrieben) so viel Spaß gemacht, da ist für jeden was dabei. Außerdem geht die DVD billig her und ist sehr leicht zu kriegen, auch ohne Börsen und Flohmärkte. Ich war etwas enttäuscht vom Endfight, weil Louis Roth fast etwas zu kurz kommt, dass man nie genau weiß, was jetzt beabsichtigt lustig ist, und dass die Comedy des OF irgendwwann nervt, trotzdem garantiere ich jedem, der diese Zeilen liest, 86 unterhaltsame Minuten ohne wenn und aber. Have a good time with it!

(c) 2008 Diamond Bentley


BOMBEN-Skala: 8

BIER-Skala: 7


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