Die Schreckensmacht der Zombies

 
  • Deutscher Titel: Die Schreckensmacht der Zombies
  • Original-Titel: Shock Waves
  • Alternative Titel: Shock Waves - Die aus der Tiefe kamen | Almost Human | Death Corps | Nazi Bloodstorm | Shockwaves |
  • Regie: Ken Wiederhorn
  • Land: USA
  • Jahr: 1977
  • Darsteller:

    SS-Kommandant (Peter Cushing)
    Rose (Brooke Adams)
    Keith (Luke Halpin)
    Beverly (D.J. Sidney)
    Norman (Jack Davidson)
    Chuck (Fred Buch)
    Dobbs (Don Stout)
    Captain Ben (John Carradine)
    Fischer (Clarence Thomas)
    Zombies (Tony Moskal, Jay Maeder, Bob White,Talmadge Scott, Robert Miller u.a.)


Vorwort

Ich weiss ja nicht, ob sich manche Ideen wirklich so aufdrängen, wie der ein oder andere Drehbuchschreiberling bzw. Regisseur oder Produzent es sich vorstellen. Möglicherweise spielt da bei mir die Herkunft ein wenig eine Rolle, aber so rein prinzipiell bin ich nicht sicher, ob Nazi-Zombies (oder Zombie-Nazis? Was ist da die korrekte Anrede?) tatsächlich so danach schreien, als Objekte für spass- bzw. thrillbringende Horrorwerke verwurstet zu werden. Und doch erfreute sich Genre Ende der 70er einer kurzen Popularität, u.a. zu verdanken diesem heutigen Film und anderen Geistesblitzen wie Jess Francos Oase der Zombies, dem den Rollin-Dunstkreis zugerechneten und hier bereits besprochenen Zombie Lake, oder, to a lesser extent, dem ebenfalls hier gewürdigten Death Ship. Gerade Zombie Lake steht in dem Ruf, Shock Waves ziemlich zu rippen (dazu äussere ich mich später nocht). Aber genug von den anderen Filmen des Genres, hin zu unserem heutigen Objekt der Begierde. Shock Waves vereinigt für einen Low-Budget-Horrorreisser der Mitt-/End-Siebziger einige respektable Talente – neben Hammers Haus-und-Hof-Star Peter Cushing und B-Movie-Ikone John Carradine spielen Ex-Flipper-Freund Luke Halpin und die später in Dead Zone beeindruckende Brooke Adams (auch in der weiteren Stephen-King-Verfilmung Sometimes They Come Back am Start. Und Regisseur Ken Wiederhorn drückte immerhin später noch der Return of the Living Dead-Serie mit Teil 2 seinen Stempel auf (auch wenn Genrefans der Ansicht sind, das wäre der schwächste Teil der Trilogie).

Allerdings darf man dann schon wieder etwas skeptischer werden, wenn man erfährt, dass der Streifen 1975 abgedreht wurde (und damit mitnichten Cushings direkte Rolle VOR seinem Grand Moff Tarkin in Star Wars sein dürfte) und erst zwei Jahre später unter diversen Titeln in die Lichtspielhäuser gelangte. Nun gut, wir sind wie immer völlig ohne jedes Vorurteil (und diesmal stimmt´s wirklich, alldieweil ich den Film tatsächlich zum ersten Mal sehe ;-)).


Inhalt

Notwendige (?) Exposition vermittelt uns unser Film gleich mal mit dem Holzhammer in einem kurzen Narration-Prolog. Bereits vor Beginn des Zweiten Weltkriegs, so der Erzähler, wandten sich deutsche Wissenschaftler dem Übernatürlichen zu und begannen, basierend auf alten Legenden über unbesiegbare Krieger, nahe Koblenz mit toten Soldaten zu experimentieren. Und tatsächlich, behauptet der Prolog, stiessen die Allierten bei ihrem Vormarsch auf völlig unbewaffnete Krieger, die nur mit ihren Händen kämpften (unbesiegbar oder nicht – ich denke, eine gut geworfene Handgranate sollte auch bei den Jungs durchaus funktionieren…) und es gäbe da eine gewisse SS-Spezialeinheit – den Allierten sei nie ein Mitglied dieser Einheit in die Hände gefallen…

Und dann tötet sich der Film nach meiner bescheidenen Ansicht souverän selbst in der ersten Szene nach dem Vorspann. Falls es noch irgendjemand nicht mitbekommen haben sollte – ich HASSE Filme, die aus der Perspektive des oder der letzten Überlebenden als Flashback erzählt werden – wie zur dreimal um den Kirchturm gewickelten Wüstensau soll sich denn da noch Spannung entwickeln? Ist ja fast so aufregend wie ein Formel-1-Rennen… (und ja, ich halt Formel-1-Rennen, zumindest in den letzten zwei Jahren, für nicht viel unspannender als den berühmten Farbeimer beim Trocknen…) Okay, die Überlebende ist eine gewisse Rose (obgleich zumindest ich ihren Namen erst ca. 5 Minuten vor Filmende mitbekam – ging mir mit den meisten Namen so, da die Charaktere die Eigenschaft haben, sich nicht mit Namen anzureden), die in einem kleinen Dinghi mitten in der karibischen See rumtreibt und von zwei Fischern aufgegabelt wird. „Ich weiss nicht, wie lange ich in dem Boot herumtrieb,“ verkündet sie uns per voiceover-narration, „ich erinnere mich nur an das Schlagen der Wellen gegen den Rumpf“. Aber zu unserem „Glück“ fällt ihr dann doch langsam aber sicher wieder die ganze dramatische Geschichte ein…

Also sehen wir Rose ein wenig scuba-diven (was ihr angesichts des knappen Bikinis nicht wirklich zum Nachteil gereicht – andererseits enjoy the scene, as long it lasts, denn das ist alles an „Nudity“, was wir in den nächsten 80 Minuten zu sehen bekommen). Zusammen mit ein paar anderen Touristen hat sie sich unglücklicherweise auf einem ziemlichen Rostkübel von Kahn für eine Caribbean Cruise eingeschrieben. Wieso Rostkübel? Weil, wie Rose uns verklickert, bereits zum zweiten Mal der Motor ausgefallen ist. Naja, und die Crew… die ist auch nicht viel besser. Dobbs, der Koch, ist ein alter Saufkopf, Keith, der Navigator, kann Nordwest nicht von Nord-Nordwest unterscheiden (kann es sein, dass da jemand die falsche Berufswahl ergriffen hat?), und, naja, wenn der Kapitän so aussieht wie John Carradine im Endstadium (sprich, mehr tot als lebendig, wie er es in den ca. 50 letzten Filmen seiner Karriere zu handhaben pflegte), würde mich persönlich niemand an Bord eines Seelenverkäufers prügeln können. Unser Assortment an Passagieren war nicht so klug, aber wenn man sich den Genpool auch so ansieht… wir hätten da das Ehepaar Norman und Beverly, er Auto-Salesman (und wir wissen ja alle, welch Geistes Kind solche Leut´ sind), sie Hausweibi, Chuck, dessen hauptsächliches Charakterattribut bis kurz vor Film- und Toresschluss zu sein scheint, dunkelhaarig zu sein und auf Bäume klettern zu können, und dann eben noch Rose (übrigens, bis auf Kapitän Carradine, der auf den moniker Ben hört, und Dobbs bekommen wir sämtliche Charakternamen erst im Showdown serviert… macht das Mitnotieren nicht einfacher, wenn man sich solch griffiger Kürzel wie „Glasses Guy“ (Norman), „Glasses Guy Wife“ (Beverly) oder „dark haired guy“ (Chuck) bedienen muss – und ja, ich mache meine Notizen aus mir selbst nicht ganz begreiflichen Gründen überwiegend in Englisch… okay, ich spinne, und was wollt Ihr jetzt machen?).

Anyway, Captain Ben bekommt die Mühle wieder flott, nur um um (nach einem OMINOUS UNDERWATER SHOT TM) direkt in ein Naturphänomen zu schippern. Dieses Naturphänomen besteht aus einem auf die Kameralinse gelegten gelb-orangen Farbfilter, während alle Beteiligten so tun, als hätte sich die Sonne auf unerklärliche Weise verfärbt. Schneller als man „Bermuda-Dreieck“ nuscheln könnte, ist auch das Funkgerät tot und unter Wasser klingen aus einem verrosteten Schiffswrack mysteriöse Geräusche, die sogar an der Oberfläche hörbar sind und Captain Ben dazu veranlassen, sich mitsamt Schiff so schnell wie möglich vom Acker zu machen.

Unsere Passagiere, d.h. hauptsächlich der nervige Norman (und übrigens: THIS GUY CAN´T ACT A BIT!), sind der Ansicht, eine „Situation“ tät sich entwickeln. Beverly zählt auf die Kompetenz der Crew: „Das sind erfahrene Seeleute, die wissen, was sie tun.“ Norman kontert eiskalt: „Das dachte die Titanic-Crew auch.“ Wo er Recht hat… In der kleinen Messe hocken die Passagiere über dem gar leckeren Abendbrot, das Dobbs zubereitet hat, und der alte Seebär unterhält die Gäste mit Seemannsgarn über Geisterschiffe etc. pp. Der dazustossende Captain will von solchen Geshichten nichts wissen und führt auf Anfrage das zuvor beobachtete Naturschauspiel auf „kleinere Unterwasser-Störungen“ zurück. Hört sich ganz nach dem Evil Capitalist-Klischee an, umso mehr, als der Mützenträger Normans Verlangen nach sofortiger Umkehr in den Heimathafen mit einem „Kommt nicht in Frage. Ihr wollt dann höchstens noch eine Rückerstattung und ich hab die Kohle schon in das Boot gesteckt“ abschmettert. Norman schlägt seinen Mitpassagieren ob der Sturheit des Seemans unbürokratisch eine kleine Meuterei vor, aber da will nicht mal sein Weibi mitziehen. Mit einem düsteren „Ich hab euch gewarnt“ zieht sich Norman schmollend in seine Kabine zurück. Rose nützt die Stille der Hundewache, um Keith auf der, naja, soll man es Brücke nennen, zu besuchen. Keith gibt ihr zwar zu verstehen, dass er eigentlich ganz gern allein wäre, gibt aber auf einfache Nachfrage unvermittelt zu, dass er keine Ahnung habe, wo sich das Schiff gerade befinde, denn der Kompass ist im Eimer. Bevor diese bedrohliche Kiste weiter ausgeführt werden kann, blubbert es an der Meeresoberfläche und im erwähnten Schiffswrack geht irgendwas vor sich und zackdiflack rauscht unser kleiner Kajütkreuzer in das sich plötzlich materialisierende Geisterschiff (was mich erstens wieder an Death Ship erinnert und zweitens daran, dass ich, sollte der vor kurzem in Amiland gelaufene Ghost Ship jemals deutsche Filmtheater heimsuchen, ich mit Sicherheit in ein Billett investieren werde… ja, ich bin doch ein anspruchsloser Gesell´). Crush & Crumble! Captain Ben will natürlich von plötzlich auftauchenden Geisterschiffen nichts wissen und bindet Norman und Beverly, die schon in Rettungswesten gewickelt an Deck stürmen, den Bären auf, das Boot hätte eine Thunfisch-Schule gerammt (seeeehr glaubwürdig, Meister). In einem Anfall irrationalen Verhaltens dengelt der mächtig angefressene Captain gleich noch das Funkgerät über Bord (?). Tja, dabei braucht´s nur einen Blick nach Backbord, um das ominöse Geisterschiff (das so durchlöchert ist, dass es wirklich den Glauben ans Übernatürliche braucht, um zu akzeptieren, dass das Teil schwimmt…) auszumachen…

Am nächsten Morgen stellt unsere Bootsbelegschaft fest, dass man nicht nur in Sichtweite des Geisterschiffs, sondern auch einer Insel herumdümpelt, bzw. auf einer Sandbank aufliegt. D.h. unsere Bootsbelegschaft minus des Captains, der verschwunden ist – aber seine Klamotten und das Rettungsboot sind noch da… shudder!!! Was könnte dem armen Kerl nur passiert sein? Die nervenzerfetzende Suspense müssen wir nicht lange aushalten, denn schon zwei Minuten später findet sich der Captain als Wasserleiche wieder ein, gerade, als Keith beschlossen hat, aus Sicherheitsgründen Crew und Passagiere per Rettungsbootexpress (und, if I´m any judge, das Teil sieht nicht wirklich seetüchtig aus… mehr nach Papierschiffchen) an Land evakuiert. Chuck klettert auf einen Baum und entdeckt von dort aus ein grösseres Gebäude. Kurz entschlossen machen sich unsere Freunde auf einen kurzen Dschungel-Hike und finden unproblematisch eben dorthin. Das Gebäude entpuppt sich als scheinbar verlassenes Ex-Luxushotel (das wirft einige Fragen auf, aber dazu später).

Im Geisterschiff tun sich gar schröckliche Dinge… denn unterhalb der Wasserlinie des Kübels spaziert eine finstere Gestalt (naja, zumindest für uns erstmal die untere Körperhälfte einer solchen) in Uniformhosen und schwarzen Stiefeln über verrostete Stahlträger (und ja, die Gestalt GEHT). Auch hier müssen wir nicht lange Nägel kauen, bis der Film uns offenbart, dass wir es mit einem blonden Nazi-Soldaten zu tun haben – vermutlich ist er auch blauäugig, aber an genauer Erkundung dieser Tatsache hindert uns die ihm umgeschnallte Flieger-Sonnenbrille (ein blöderer Vergleich fällt mir leider nicht ein). Und erhebt sich an die Oberfläche…

Unsere Heldenparty erkundet dieweil das Hotelareal (in der Küche sind die Gläser noch feinsäuberlich zu Pyramiden aufgetürmt) und entdeckt einen riesigen leeren Kühlraum (ich frage mich, ob der noch mal ´ne Rolle spielen könnte…). Ausserdem finden die Freunde noch ein Aquarium mit lebenden Fischen (scheint also nicht ganz so verlassen zu sein…). Dennoch sind die Helden sehr überrascht, als plötzlich ein Grammophon klassische Musik plärrt (ich bin nicht der Experte für Grammophone, aber ich bezweifle, dass ein solches antikes Gerät erstens diese Soundqualität und zweitens diese Lautstärke zusammenbringen würde). Unsere Helden werden durch die Klänge jedenfalls zum Grammophon gelockt und kaum ist die Musik verklungen, meldet sich eine zunächst noch körperlose Stimme und begehrt zu wissen, was zum Henker unser Grüppchen hier will. (Einschub: Die Stimme gehört natürlich Peter Cushing, der versucht, einen deutschen Akzent zu sporten… hab ich schon wesentlich überzeugender gehört. Ich dachte grösstenteils bei der Stimme an einen typischen viktorianischen Gentleman… eben das, was Cushing in den Hammer-Filmen so zu mimen beliebte). Keith berichtet, dass man von dem ominösen vor der Küste liegenden Wrack gerammt worden sei. „Es GIBT kein Wrack,“ befindet Cushings Stimme. „Wohl,“ entgegnet Keith und es könnte sich ein wunderbarer Walter-Moers-Dialog entwickeln, würde Cushing (der sich übrigens keines Charakter-Namens erfreuen darf) nicht einknicken und sich auf ein „Ihr könnt hier keine Hilfe erwarten, ich lebe seit Jahren allein hier“ zurückziehen. Aber er ist neugierig geworden, zeigt sich in persona (und wirkt auch nicht wirklich gesund) und erkundigt sich nach dem Namen des Wracks und ob es dort Überlebende gäbe. Mehr als ein „Pro… something“ kann Keith zum Namen nicht beisteuern und die zweite Teilfrage verneinen. Cushing komplettiert den Namen des Schiffes zu „Proteus“ und verschwindet. D.h. er verschwindet aus den Augen unser Protagonisten, wir sehen ihn mit einem besorgten Gesichtsausdruck zum Strand sprinten, während ungesehen unser sonnenbebrillter Teutonen-Zombie wieder ins Meer stapft (und micht zu der mich den ganzen Restfilm quälenden Frage veranlasst, ob, unstoppable killin´ machine oder nicht, es nicht praktischer ist, sich unter Wasser tauchenderweise fortzubewegen anstelle im Stechschritt zu paradieren). Da der Gastgeber sich verdünnisiert hat, richten sich die Schiffbrüchigen häuslich, aber nach Crew und Passagieren getrennt, im Hotel ein.

Am nächsten Morgen erheben sich ganze Dutzendschaften von Nazi-Zombies aus dem Meer… (und Zeit wird´s, denn die Hälfte des Films ist rum). Keith, Gutmensch, der er ist, hält es für angebracht, die Passagiere zu füttern und Dobbs macht sich grummelnd auf, Happa-Happa zu besorgen (woher? Ich vermute, vom Boot, aber das ist pure Spekulation). Jedenfalls schleppt er schon bald einen Seesack durch den die Insel durchziehenden Fluss. TWIG! Jemand tritt auf einen Zweig. Ja, und unser liebenswerter Süffel trifft unpraktischerweise (für ihn) auf einen Zombie…

Erwähnte ich, dass dies ein PG-Film ist (d.h. vergleichbar FSK 6)? Nein? Dann eben jetzt. Expect No Gore.

Keith bemerkt den zurückkehrenden Cushing und stellt ihn zur Rede. Der gibt sich etwas umgänglicher als am Vortag, bedauert seine schlechten Manieren und stellt fest, dass der Zeitpunkt für einen Besuch etwas ungünstig wäre. Aber er verrät Keith, wo er ein seetüchtiges Boot versteckt hat und es ein schlapper Zwei-Tages-Trip back to civilization wäre (was es etwas unwahrscheinlich macht, dass Cushing seit Jahren unbemerkt auf dieser Insel haust). Bedingung ist nur, dass Keith und seine Freunde sich umgehend auf die Reise machen, denn „im Wasser liegt Gefahr!“.

Rose, being the swimming type und diejenige, die von den beiden weiblichen Castmitgliedern gut genug aussieht, um öfters mal ´nen Bikini zu tragen, geht schwimmen und dotzt natürlich umgehend an die Leiche des armen Dobbs. Der wurde ersäuft (wahnsinnig kreative Kill-Methode), hat aber seinem Killer ein SS-Abzeichen abgerissen. Keith kann sich auch schnell zusammenreimen, woher das kommt, denn zwei der Zombie-Soldaten beobachten die Bergung der Leiche und machen keine Anstalten, sich irgendwie unauffällig zu verhalten.

Unsere Helden sind der felsenfesten Ansicht, dass Cushing etwas zu verbergen hat. Dem geübten B-Movie-Kucker kommt es sicher nicht wie ´ne Mega-Überraschung vor, dass sie prompt im Hotel auf einen mit Hakenkreuz-Flaggen dekorierten Salon stossen. Cushing ist ob des Berichts seiner Logiergäste ungehalten. „Jetzt ist es zu spät für uns alle, weil ihr zu blöde wart, um abzuhauen!“ Good point. „Haben Sie Dobbs umgebracht?“ wird Cushing gefragt und der entgegnet, „indirekt jä. Das erfordert ausführlichere Erklärung, sprich Exposition, für diejenigen, denen der Prolog nicht gereicht hat. Cushing schwadroniert über die Experimente, die ultimative Waffe in Form der unstoppbaren Killerzombiesoldaten heranzuzüchten, Krieger, die in sibirischer Kälte, afrikanischer Hitze und ohne aufzutauchen unter Wasser bestehen können (wie ein Reviewer-Kollege anmerkte: zu dumm, dass man den Kerlen keine Flügel verpasst hat, dann wären sie in der Tat perfekt). Er selbst sei für die Wasser-Zombies zuständig gewesen. Unter dem hübschen Namen „Totenkorps“ erwiesen sich die Zombiesoldaten als absolute Volltreffer, mit dem kleinen Haken, dass unsere Nazi-Wissenschaftler in der Tradition sämtlicher Frankensteine der Welt, mithin aber völlig beabsichtigt, pathologische Mörder und Sadisten als Versuchskarnickel herangezogen hatten. Was folgt daraus? Richtig – solche Kreaturen sind im allgemeinen unkontrollierbar und auch die Nazis mussten verdattert feststellen, dass die Kampfmaschinen im Zweifel auch auf die eigenen Leute losgingen. Gen Kriegsende sollte verhindert werden, dass die Zombies in die Hände der Siegermächte geraten und unser SS-Kommandant Cushing wurde mit seinen Jungs und dem Kübel „Proteus“ in die Karibik beordert. Als keine weiteren Befehle aus dem Führerbunker eintrafen, versenkte er das Schiff mitsamt der „Fracht“ und rettete sich an Land, wo er das verwaiste Hotel bezog (tja, vielleicht waren die kunstvoll aufgetürmten Gläser in der Hotelküche auch nur des SS´lers Beschäftigungstherapie für lange Abende). Nach dieser Rede zückt er eine Bleispritze und macht den Helden klar, dass sie sich jetzt und sofort verpissen sollten. „Wenn ich noch einen von euch sehe, schiesse ich auf Sicht.“ „Das war deutlich,“ bemerkt Chuck trocken and off they go.

Cushing versucht sich, während unsere Helden das versteckte Boot finden und seeklar machen, daran, seiner früheren Befehlsgewalt über die Zombies durch Bellen deutscher Platitüden wie „Halt“ und „Kommen sie her“ Ausdruck zu verleihen. Die Zombies machen das beste, was sie tun können, sie ignorieren die Befehle.

Norman schleppt sein komplettes Gepäck zur Mitnahme an, aber Chuck macht ihm klar: „Entweder wir nehmen dich mit oder deine Koffer“. Frustriert schleudert Norman seine kostbaren Köfferle von sich. Da man sich Peter Cushing nur für vier Drehtage leisten konnte, muss der topgebillte Star jetzt ins Gras beissen. Vollzieht sich recht unspektakulär – er lässt sich am Flussufer nieder, um etwas Wasser zu trinken, sieht einen unter der Wasserlinie lauernden Zombie und wird von dem ins kühle Nass gezogen. Abgang.

Das Boot mit den beiden Fischern von San Juan, äh, unseren fünf Überlebenden, macht sich auf die Reise und wird von einem auf dem Flussgrund staksenden Zombie verfolgt (das dürfte die erste und vielleicht einzige Unterwasser-Stalk-Sequenz der Filmgeschichte sein). Nichtsdestotrotz erreicht das Boot die offene See, nur um sofort in Schlamm festzustecken. Alle raus und schieben – nur nicht Rose, die darf sitzenbleiben. Dabei fällt Beverly auf die Nase und sieht sich Aug in Aug einem Zombie gegenüber. Chuck, der – ich will gar nicht wissen woher – eine Pistole hat, will den Zombie schusswaffentechnisch plätten, wird aber von Keith daran gehindert – der Zombie macht eh nix. Dumm, dass vor lauter Instinkt, Beverly retten zu wollen, niemand darauf geachtet hat, dass das Boot sich mittlerweile freigemacht hat und fröhlich gen Horizon dümpelt – und Rose hat selbstredend nie den Segelschein gemacht und hat keine Ahnung, wie man so ein Teil wendet. Im Gegentum, sie ist sogar noch so blöd, über Bord zu gehen. Keith versucht, das sich entfernende Boot noch schwimmend zu erreichen, hat aber selbstverständlich keine Chance (und so entstehen wohl Legenden wie die der Mary Celeste…).

Unverrichterdinge kehren unsere Protagonisten in drei Gruppen (Beverly und Chuck, Rose und Norman sowie Keith alleine) an Land zurück und entscheiden sich allesamt, zum Hotel zurückzutrampen (allerdings nicht bevor Norman einen kleinen Anfall hat, weil seine Beverly nicht bei ihm ist – nur komisch, dass es vorhin, als Weibi tatsächlich in Lebensgefahr war, Chuck zur Rettung eilen musste). Jetzt hat´s Norman aber eilig und setzt sich von der nicht hinterherkommenden Rose ab, spurtet durch den Fluss und wird – sooo klar – von einem Zombie gestellt, der ihn ersäuft. Rose ist´s wurscht, sie erreicht das Hotel alleine und wird dort sofort von einem weiteren Zombie angegriffen. Im Handgemenge am Swimming Pool (den der Herr SS-Kommandant ordentlich gepflegt und gut gefüllt hält…) reisst sie dem Angreifer die Sonnenbrille ab. Das verträgt der Zombie gar nicht gut – ganz offensichtlich ist der Kerl sofort blind und nach dreissig Sekunden wirren Herumstolpern tot (negiert ein wenig die Sache mit der „unaufhaltsamen Killermaschine“, oder?). Beverly und Chuck finden Normans Leiche – die Trauer der Ehefrau hält sich in engen Grenzen und Keith stolpert über den geplätteten Zombie und dessen gut geschmurgeltes Gesicht. Okay, ohne dass uns dies näher gezeigt wird, finden alle Parteien wieder zusammen und halten es für eine brillante Idee, sich über Nacht im Kühlraum einzuschliessen (und das, obwohl sich Keith und Rose zusammengereimt haben, dass die Zombies auf Licht empfindlich reagieren – und warum eigentlich kommt keiner auf die Idee, sich aufs relativ leicht zu verteidigende heimische Boot zurückzuziehen und darauf zu hoffen, dass die Flut den Kahn freisetzt?? Immerhin war das mal der ursprüngliche Plan der Crew!). Chuck mag aber nicht so recht und lässt sich nur nach mehrfacher Aufforderung mit einsperren. Könnt´ es sein, dass der Jung klaustrophobisch ist und das noch Schwierigkeiten bringen wird? You bet. Die Zombies haben indes das Hotel auch gefunden und führen sich dort auf, als wären sie Oasis im Vier Jahreszeiten in München. Chuck fängt im Kühlraum erwartungsgemäss an zu hyperventilieren, flippt aus, zieht seine Kanone und fordert Keith ultimativ auf, ihn rauszulassen. Keith lässt sich breitschlagen, weigert sich aber, Chuck auch noch die einzige Taschenlampe der Gruppe zu geben, sondern quetscht ihm lieber den Arm in der Türe ein. Das löst unglücklicherweise einen Kurzschluss aus, der dazu führt, dass der Kühlraum seine unangehehmen FCKW-Gase freisetzt und das vermeintlich sichere Domizil unbewohnbar macht. Chuck fällt in den Swimming Pool und dort einem Zombie vor die Klauen, während die restlichen drei sich sichere Verstecke suchen und dort die Nacht überstehen.

Der nächste Morgen – wieder erheben sich die Zombies aus ihren Gewässern. Beverly, die sich, wie´s aussieht, im Hotelsafe verbarrikadiert hat, ist dumm genug, einem Geräusch von draussen nachzugehen und encountered einen Zombie (der aber, wenn ich das richtig gesehen habe, seinen komischen Augenschutz nicht auf hat???). Keith und Rose quetschen sich aus dem Heizkessel, in dem sie die Nacht verbracht haben, finden erst Beverlys Leiche im Aquarium (es müsste Beverly sein, leider ist die Szene ausgesprochen dunkel und der mir vorliegende Print nicht gerade super) und dann den toten Chuck im Pool.

Keith und Rose entscheiden sich, zum Strand durchzubrechen und dort mit dem eigenen Rettungsdinghi abzuhauen (weshalb sie dadurch aber ausgerechnet durch den vermutlich zombie-infizierten Fluss taumeln, entzieht sich meiner Kenntnis). Die Operation gelingt und die letzten Überlebenden scheinen der sicheren See entgegenrudern zu können – aber wir wissen ja, dass nur Rose überlebt hat, gelle? Also zerrt ein Zombie Keith über Bord. Keith, nicht blöde, reisst ihm die Brille ab, tötet damit den Zombie und klettert zurück ins Boot, um sich in die Riemen zu legen. Doch – welch Sensation – NOCH ein Zombie schafft es, denselben Trick noch mal anzuwenden und diesmal ist Keith blöde genug, sich das Seil, mit dem die Ruder am Boot befestigt sind, um den Hals zu wickeln, so dass auch er zur Wasserleiche wird. Von Rose wollen die Zombies nix weiter, die kann unbehelligt ihre bislang verborgenen skullertechnischen Fähigkeiten erproben und aufs Meer hinausrudern…

Womit unser Flashback beendet wäre und wir Rose in einem Krankenhaus ihre Narration mit dreimaliger Wiederholung des „Ich weiss nicht, wie lange ich da draussen trieb“-Monologs abschliessen kann (und dazu vermutlich äusserst unleserliche Krakel auf einen Notizblock, wo sie vermeintlich das Erlebte niedergeschrieben hat, malt). Das Geisterschiff liegt immer noch bedrohlich vor der Insel…

Hmtja. Bei Shock Waves scheinen die Meinungen ziemlich weit auseinanderzugehen. Manch Reviewer (und sogar meine Freunde Hahn/Jensen) bescheinigen dem Film, eine recht spassige Angelegenheit zu sein, andere halten ihn für eine ausgezeichnete Schlaftablette und, wie z.B. Bertler/Lieber in Hölle auf Erden für „Ken Wiederhorns peinlichste Arbeit“. Schätzungsweise liegt die Wahrheit (für die selbstredend ich mich zuständig halte, hehe) irgendwo in der Mitte. Wenn man sich durch Schwurbel wie They Saved Hitler’s Brain, Graveyard Disturbance oder Nackt unter Wilden gequält hat, ist man einigermassen hartgesotten und kann beruhigt feststellen, dass Shock Waves mit Sicherheit nicht der grossartigste Horrorschocker aller Zeiten, nicht mal in der oberen Hälfte des Genres zu finden ist, aber auch nicht gerade ein einschläfernder Deppenfilm.

Gut, über den Plot sollte man sich nach Möglichkeit nicht allzuviele Gedanken machen, das ist schon klar – durch die Plotholes kann man das Geisterschiff mit Sicherheit quer steuern, ohne anzuecken (wieso z.B. kann das „Geisterschiff“, obschon in Nahaufnahmen belegt wird, dass der Kübel mehr Löcher hat als eine Scheibe Leerdamer, noch schwimmen? Dass es auftaucht, mag ich mit Müh und Not noch der fadenscheinigen Ausrede eines Seebebens zuschreiben, dass es oben bleibt, aber nicht… wie hat sich der SS-Kommandant über dreissig Jahre auf der Insel halten können? Waren die Hotelkühlschränke so gut gefüllt? Woher hat er seine Fische im Aquarium [gut, minor point, aber dem alten Beckmesserer fällt das auf]? Wieso ist es laut dem Kommandanten erst „zu spät“, nachdem Dobbs tot ist? Die Zombies waren doch schon vorher erwacht? Warum kommt niemand auf die Idee, den Kajütkreuzer zu erreichen? Und was hat es eigentlich mit der Lichtempfindlichkeit der Zombies auf sich?), aber im Endeffekt funktioniert im Streifen doch erstaunlicherweise mehr als nicht (eh, war das ein korrekter Satz?). So gelingt es Regisseur Wiederhorn, trotz einer insgesamt eher gemächlichen Gangart und der Tatsache, dass der Film sich seiner Möglichkeiten grösstenteils schon dadurch beraubt, dass er sein Ende, sprich die Identität der Überlebenden, vorwenimmt, recht gut, über die gesamte Laufzeit dieses latente Bedrohungsgefühl umzusetzen und, obschon relativ grosse Teile der Laufzeit bei Tageslicht absolviert werden, eine „creepy“ Atmosphäre zu schaffen – unterstützt vom minimalistischen elektronischen Score von Richard Einhorn (ein ziemlich früher rein am Synthesizer erzeugter Soundtrack, der geschickt die „eerieness“ des Streifens unterstützt und gelegentlich an frühe Carpenter-Scores erinnert). Einzelne Effekte (jetzt nicht im tricktechnischen Sinn gemeint) wie das Auftauchen der Zombies aus dem Wasser sind ausgezeichnet gelungen und auch das Zombie-Make-up der Sorte schlicht, aber effektiv, ist recht überzeugend- im übrigen gestaltet von Alan Ormsby, der schon für Children Shouldn’t Play With Dead Things die Masken entwarf (und dort einen der widerlichsten human characters ever spielte). Lediglich der Showdown ist ein wenig unspektakulär geraten, was angesichts des soliden Spannungsaufbaus bis dahin (wie gesagt, wenn man darüber hinwegsehen kann, dass man von vornherein weiss, wer überlebt) ein wenig enttäuscht (und dass man in der Schlussphase auch wegen der reichlich dunklen Aufnahmen, was aber auch zum Teil an der mir vorliegenden Fassung gelegen haben kann, nicht wirklich viel von dem sieht, was vor sich geht, hilft dabei selbstverständlich nicht wirklich).

Ein wenig trübsinnig stimmt auch die Charakterisierung der Protagonisten – sofern diese überhaupt einen Charakter haben… Chucks Klaustrophobie kommt z.B. etwas sehr überraschend (man sollte meinen, Klaustrophoben würden nicht unbedingt Schiffspassagen auf Mini-Kajütkreuzern mit beengten Raumverhältnissen buchen), Beverly hat man schlichtweg gar nichts mit auf den Weg gegeben und Norman bewegt sich auf dem schmalen Grat zwischen comic relief und plain annoyance (und ich erwähnte ja, dass sein Darsteller Jack Davidson ein ziemlicher Anti-Schauspieler ist). Keith und Rose, unsere nominellen Helden, haben auch nicht gerade das, was man „fleshed out characters“ nennt – wie mit der anderen weiblichen Figur Beverly weiss das Script auch mit Rose nichts rechtes anzufangen, ausser sie ab und zu in einen Bikini zu stecken und sie zufälligerweise entdecken zu lassen, dass die Zombies ihre dunklen Heino-Brillen brauchen (ohne dass aus dieser Feststellung auch so richtig was würde). Keith ist der „Mann der Tat“ unter den Hauptfiguren – tja, und der arme Peter Cushing ist mehr oder weniger nur im Film, um ein paar Zusammenhänge zu erklären – richtig nötig für die Story ist sein Charakter nicht, aber er gab eine gute Ausrede, um einen „Namen“ im Cast zu haben (für den Fall, dass John Carradine alleine nicht reichen sollte…).

Auf der Haben-Seite des Films stehen dann aber wieder zweifelsohne die Zombies (technisch gesehen sind´s ja nur eingeschränkt welche – genauso berechtigt könnte man Universal Soldier einen Zombie-Film nennen), die sich wohltuend von der bekannten und fast schon zu Tode gerittenen Romero-Philosophie abheben. Klar, auch unsere Nazi-Zombies sind nicht gerade Sprinter, aber sie sind durchaus in der Lage, sich mal schnell zu bewegen, cool eine Tür einzutreten oder einen Lattenzaun zu zerbröseln, das sind nicht die mehr oder minder hilflos herumstaksenden Untoten der Romero-Trilogie, sondern wirklich eine Bedrohung, der man sich nicht einfach durch beherztes Davonrennen entziehen könnte. Genrepuristen werden sicherlich bemängeln, dass die Zombies hier nicht auf Menschenfleisch stehen, sondern sich darauf beschränken, ihre Opfer zu ertränken (in der Tat sind ihre Methoden nicht wirklich kreativ oder abwechslungsreich… diese Wasser-Zombies sind in ihrer Programmierung wirklich schwer davon abhängig, ausreichend Gewässer um sich zu haben, um ihrem Ruf als Killermaschinen gerecht zu werden – auf dem flachen Land sind die Jungs sicher weniger effektiv).

Schauspielerisch gibt´s Licht und Schatten. Peter Cushing laboriert zwar an seinem zweifelhaften Akzent, gibt aber ansonsten alles, ebenso wie John Carradine, auch wenn beide eigentlich nicht mehr als „special guest star“-Rollen haben (oder „extended cameos“, wie es ein anderer Internet-Kollege ausdrückte). Dafür, dass beide als Top-Stars jeweils 5.000 Dollar Gage für vier Drehtage in die Hand gedrückt bekamen, schlagen sich die beide Alt-Mimen jedenfalls wacker. Brooke Adams sieht recht nett aus und bemüht sich, aus dem wenigen, was das Script ihr zugesteht, das Maximum herauszuholen, selbiges gilt für Luke Halpin (vielleicht hätte er mal nach Flipper rufen sollen… wär´ doch ein netter In-Joke gewesen). Von den Nebenrollen gefällt Don Stout, dessen einziger Filmauftritt hier zu Buche schlägt, in der Standardrolle des trinkfesten Smutjes am besten, Fred Buch und ganz besonders Jack Davidson gehören dagegen zur Kategorie „da hat euch das Arbeitsamt definitiv den falschen Job vermittelt“. Kurz zur von mir unter die Lupe genommenen Version: ich hatte hier die Video CD aus dem Hause Bijouflix in der Mangel – die Bildqualität ist nicht gerade überragend, eher mal gerade so ausreichend – wie angedeutet, fällt´s im reichlich finster geratenen Finale schon schwer, etwas zu erkennen, schätze mal, dass die unten angepriesene DVD (die auch mit einigen Extras, wie z.B. Kommentar von Wiederhorn, Ormsby und Fred Olen Ray [!], der als Still-Fotograf zum Produktionsteam gehörte, gespickt ist) bildtechnisch da etwas besser dabei ist. Der Ton ist allerdings okay – da muss man sich dann schon überlegen, ob man 23 Dollar in die DVD oder gerade mal 7 Bucks in die VCD investiert.

Schlusswort: Shock Waves ist ein solider kleiner Horror-, naja, sagen wir eher Grusel-Thriller, der mir besser gefallen würde, tät´ er sein Ende nicht sofort verraten. Geeignet für die Sorte Publikum, die keine hektischen Gore-Festivals brauchen, sondern atmosphärischen, eher gothischen Grusel ohne Blut-und-Gedärm-Exzesse – einige schön gruslige Momente sind vertreten, die Atmosphäre stimmt und die schauspielerischen Leistungen sind grösstenteils okay. Ich war jedenfalls überrascht, wie kurzweilig der Streifen, trotz der angeschlagenen gemütlichen Gangart, am Ende doch war. Den sinn- und zwecklosen Italo-Zombie-Streifen vom Schlage eines Mattei oder Bianchi ziehe ich solche Kost allemal vor (wobei ich bemerken möchte, dass ich durchaus nichts gegen Gore einzuwenden habe). Und – wer´s denn wirklich wissen will: abgesehen davon, dass wir es in beiden Filmen mit Nazi-Zombies, die aus dem Wasser krauchen, zu tun haben, birgt der Film nicht die geringsten Ähnlichkeiten zum angesprochenen Zombie Lake – also von wegen Rip-off.

Stellt sich mir abschliessend mal wieder nur die Frage, wieso der Streifen in einer eh schon elediglich gekürzten Fassung in Deutschland FSK 18 ist… naja, schon klar, Nazis. Kann man ja nicht der Jugend vorführen, gelle…

(c) 2003 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 5

BIER-Skala: 6


mm
Subscribe
Benachrichtige mich zu:
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments