Die Saat des Wahnsinns

 
  • Deutscher Titel: Die Saat des Wahnsinns
  • Original-Titel: Parts - The Clonus Horror
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  • Regie: Robert S. Fiveson
  • Land: USA
  • Jahr: 1979
  • Darsteller:

    Tim Donnelly (Richard), Paulette Breen (Lena), Dick Sargent (Dr. Jameson), Keenan Wynn (Jake Noble), David Hooks (Prof. Richard Knight), Peter Graves (Jeff Knight), Zale Kessler (Dr. Nelson), James Mantell (Ricky Knight), Lurene Tuttle (Anna Noble), Frank Ashmore (George Walker)


Vorwort

Richard lebt mit etlichen anderen jungen Menschen in einer Parkanlage und hat den lieben langen Tag nichts anderes zu tun, als sich mit seinen Gefährten in fröhlichem sportlichen Wettstreit zu messen, unter den Bäumen zu lesen und sich ab und zu Instruktionsfilme anzusehen – alles, um ihn und die seinen auf das große Ziel vorzubereiten, die Reise nach „Amerika“, ein Paradies, in dem alle Träume wahr werden, wie ihm die Wächter und die Ärzte, die sie stets umschwirren, ständig versichern. Im Gegensatz zu seinen naiven Freunden ist Richard allerdings ein aufgewecktes Kerlchen und macht sich so seine Gedanken – als er, ohne zu wissen, was das für ein Ding ist, eine leere Bierdose im Fluss findet und auf seine diesbezüglichen Fragen keine vernünftigen Antworten bekommt, und erst recht, nachdem er Lena, ein Mädchen aus einem „anderen Sektor“, trifft, das seine Situation ebenfalls hinterfragt, und sich verliebt. Er verfällt auf den Gedanken, heimlich vorzeitig nach Amerika (was für ihn das große Hauptgebäude der Anlage ist) zu gehen und herauszufinden, was hier vor sich geht.
Der Einbruch gelingt und Richard macht erschreckende Funde – er findet die konservierten, tiefgefrorenen Körper der glücklichen Amerika-Reisenden, ein Videoband, das ihm erklärt, dass er ein Klon und Teil des „Clonus“-Projekts ist, und den Namen seines „Vaters“ bzw. Zellspenders. Richard flieht aus der Anlage und landet „in unserer Welt“ der relativen Gegenwart. Verfolgt von den „Clonus“-Häschern findet er Unterschlupf bei Jake Noble, einem Reporter im Ruhestand. Jake hilft Richard, seinen „Vater“ zu finden, einen gewissen Professor Richard Knight, der über die Enthüllung schockiert ist, aber bittet, die Sache noch unter Verschluss zu halten, bis er sich mit seinem Bruder Jeff, dem stark favorisierten Präsidentschaftskandidaten, besprochen hat, der etwas über die Angelegenheit wissen könnte.
Tatsächlich schenkt Jeff seinem Bruder nach anfänglichem Zögern reinen Wein ein – „Clonus“ ist eine Klonfarm, deren Produkte als lebende Organbanken für die Reichen und Wichtigen dienen. Als Jeff Richard klar macht, welche Vorzüge ein solches Ersatzteillager auf zwei Beinen hat und dass außerdem gewisse skrupellose Kreise eine Enthüllung des Klonprogramms sicherlich nicht freundlich auffassen würden, knickt der stärkste Humanist ein, hat aber die Rechnung ohne seinen leibhaftigen Sohn Ricky gemacht, der sich energisch dafür einsetzt, dass die Story an die Presse kommt und Richard zu Lena nach Clonus zurückkehren kann – doch Lena wird mittlerweile längst von den fiesen Ärzten in Clonus durch die Mangel gedreht…


Inhalt

Sofern es den ein oder anderen Leser gibt, dem die oben geschilderte Story bekannt vorkommt, ohne sich daran erinnern zu können, den entsprechenden Billig-B-Film aus den 70ern gesehen zu haben, nun, der hat dann vermutlich Michael Bays Big-Budget-Action-Extravaganz „Die Insel“ gesehen, die erstaunlicherweise praktisch die gleiche Geschichte (nur mit sinnlosen Actionsequenzen und millionenschweren Spezialeffekten) erzählt. Das fiel dann sogar den Machern von „Parts – The Clonus Horror“ auf, die DreamWorks, das „Insel“-produzierende Studio, prompt verklagten. Bevor ein für das Majorstudio peinliches Gerichtsverfahren in Gang kam, verglich man sich lieber – einen siebenstelligen Dollarbetrag spuckte DreamWorks aus (das entsprach der Höhe des Honorars der „Insel“-Autoren, und wenn’s in der Welt Gerechtigkeit geben würde, WÄRE es das Honorar der „Insel“-Autoren gewesen). Es funktioniert nicht immer (siehe 12:01), aber ab und zu gewinnt das Gute dann doch.

„Das Gute“? Naja, darüber wird in der Folge noch zu sprechen sein, aber wenigstens hat „der Kleine“ gewonnen… „Parts – The Clonus Horror“ (dessen etwas kurioser Doppeltitel dem Umstand geschuldet ist, dass die Filmemacher den Streifen „The Clonus Horror“ nennen wollten, die Produzenten aber unbedingt auf den Titel „Parts“ bestanden, weshalb man sich auf den Kompromiss, beide Titel zu verwenden, einigte), da sind wir uns sicher einig, erzählt eine ziemlich ambitionierte Geschichte und beißt damit, für einen chronisch unterfinanzierten B-Film (das Budget des Streifens betrug ein wenig über 250.000 Dollar), doch einiges mehr ab, als er verdauen kann – zumal „Parts“ sicherlich zwar für sich beanspruchen kann, einer der ersten Filme zu sein, der das Thema „Klonen“ vergleichsweise seriös und mit dem Willen zur Abbildung wissenschaftlicher Plausibilität (im Rahmen des technischen Kenntnisstandes der späten 70er) angeht, aber kaum verleugnen kann, sich sowohl von der Struktur des Scripts auch von seiner pessimistischen Gesamtaussage her an bekanntere Vorbilder anzulehnen.

Zum einen erinnert die erste Hälfte des Films, in der die Klone, ihre Funktion nicht kennend, naiv, unbeschwert und behütet Sport & Spiel frönen und dabei auf ein vage definiertes, aber als erstrebenswert angesehenes Ziel vorbereitet werden, und deren eigentliche Hintergründe der Protagonist aufdeckt, an „Flucht ins 23. Jahrhundert“ (Filmversion; interessanterweise wurde diese Verbindung primär bei „Die Insel“ gezogen, wobei sie dort aufgrund der deutlicher ausgeprägten eigenen Gesellschaft der Klone augenfälliger ist), die zweite Hälfte, in der sich – wie noch zu bemängeln sein wird – der Fokus der Geschichte völlig verschiebt, atmet unübersehbar den paranoid-linken Zeitgeist der 70er, einer Ära post-Watergate, in der den Regierenden und Wohlhabenden prinzipiell jede Boshaftigkeit zugetraut wurde, und in der nur noch der Mut einzelner und die freie Presse zwischen der „normalen“, unterprivilegierten Bevölkerung und einer offenen (eine versteckte haben wir ja wohl eh) Diktatur des Kapitals zu stehen schien; in dieser Phase ist „Parts“ dann weniger ein Science-fiction-Film (obgleich er zeitgenössisch als Horrorfilm vermarktet wurde, inklusive den marktschreierischen Warnungen, dass das Gezeigte für zartbesaitete Gemüter viel zu schrecklich sein kann) als vielmehr ein Politthriller, in dem geheime Kabale aus politischem und wirtschaftlichem Establishment über Leichen gehen, um ihre Pfründe zu sichern.

Theoretisch wäre die erste Hälfte die bessere – vermeintlich utopische Gesellschaften mit Pferdefuß, deren Geheimnisse und Widrigkeiten von einem mutigen Protagonisten gelüftet werden, sind eine meiner bevorzugten erzählerischen Landschaften und prinzipiell macht „Parts“ hier auch vieles richtig – die kleinen Ungereimtheiten, auf die Richard stößt (die Bierdose, die auffällig ausweichenden bis schlicht gelogenen Antworten, die ihm Dr. Jameson bzw. der „Computer“, eine Art sprachgesteuertes Auskunftssystem in Telefonzellenformat [das aber wohl nicht, wie es den Klonen suggeriert wird, ein echter Computer ist, sondern hinter dem Clonus-Mitarbeiter aus Fleisch und Blut stecken], gibt, das Desinteresse seiner nichts hinterfragenden Freunde, bis hin zum Vorziehen seines Amerika-Termins, als den Clonus-Köpfen klar wird, dass die sich anbahnende Beziehung zweier überdurchschnittlich intelligenter Klone zu Schwierigkeiten führen kann [wobei nicht ganz klar wird, ob Lena und Richard wirklich, wie Dr. Jameson es einem seiner Klienten verkauft, bewusst als „intelligente“ Kontrollgruppe in die Klongemeinschaft eingeführt wurden oder es sich bei deren Neugier und Fähigkeit zu logischen Schlussfolgerungen um einen „Unfall“ handelt] und die ihn dzau bewegen, auf eigene Faust den Mysterien auf den Grund zu gehen, sind durchaus stimmig und glaubhaft umgesetzt – nur leider erweist sich das für den Zuschauer als komplett unnötig, WEIL DER FILM SCHON NACH ZEHN MINUTEN die Karten auf den Tisch legt und peinlich-ausführlich aufdröselt, was mit den Unglückseligen passiert, die reif für Amerika sind (nämlich dass sie betäubt, schockgefroren und für spätere Verwendung als Ersatzteilspender eingelagert werden). Mit Wonne beraubt sich der Streifen seines zentralen Mysterys – aus kommerzieller Sicht ist mir klar, dass die Produzenten eine packende, schockierende Szene so früh wie möglich haben wollten, weil „Parts“ kein zurückhaltender Mysterythriller, sondern ein leicht zu vermarktender Exploitationfetzer sein sollte, es bleibt aber halt nicht aus, dass sich das Zuschauerinteresse an Richards Fragen und Ermittlungen schnell erschöpft, weil wir längst wissen, wohin der Hase läuft. Es wäre wesentlich cleverer gewesen, den Horror von Clonus länger ungewiss zu halten, ihn mit Richard entdecken zu lassen (was die Sequenz, in der Richard schließlich herausfindet, was Sache ist, enorm eindrucksvoller gemacht hätte). So fällt der ganze entscheidende Aufbau der ersten Filmhälfte – mit Ausnahme der allerdings in Halbzeit Zwo kaum ausgespielten Beziehung Richards und Lenas – dramaturgisch in sich zusammen.

Vielleicht ist ja auch die Erkenntnis dieser Tatsache der Grund, warum „Parts“ in seiner zweiten Hälfte den Schlenker vom dystopischen SF-Film zum Gegenwarts-Politthrill macht (angedeutet schon im Prolog, in dem wir Präsi-Kandidat Jeff Knight vorgestellt bekommen, was auch dramaturgisch eher fragwürdig ist), komplett mit größtenteils neuen Charakteren und einem völlig neuen Quest – jetzt geht’s darum, das Clonus-Programm an die Öffentlichkeit zu bringen und die ein oder andere ethisch-moralische Frage aufzuwerfen, soweit das in einem B-Film möglich ist, zentral natürlich die Problematik, ob Klone als, mal rein technisch gesehen, nicht eigenständige Persönlichkeiten den Schutz der Menschenrechte genießen können. Jeff Knight und die herrschende Kaste stehen auf dem Standpunkt, dass die Klone als simple Reproduktionen ihrer „Spenderpersönlichkeiten“ sich hierauf nicht berufen können, man sie daher als Ersatzteillager ausschlachten kann – es fällt schwer, dieser Position auch nur die geringste formaljuristische Legitimation zuzumessen, so dass das aufgeworfene „Dilemma“ in Wahrheit keines ist; sie *kann* nicht ernstlich vertreten werden, und um so unglaubwürdiger wird Richard Knights (sen.) Meinungswechsel, nachdem ihm Jeff ein paar Minuten die Ohren vollgeschwatzt hat (freilich kann man argumentieren, dass eben auch der glühendste Philanthrop, Humanist und Verfechter für Menschenrechte das Gewissen hintenanstellt, wenn die Aussicht auf 200 Jahre Leben oder mehr besteht – wobei bei allem Bemühen um technische Plausibilität schon festgestellt werden muss, dass „Unsterblichkeit“ durch Klone, ganz speziell durch die hier herausgestellte Methodik, malade Organe durch Klon-Organe auszutauschen, nicht ganz funktionieren kann – irgendwann ist auch das Gehirn am Ende, und spätestens mit der Hirntransplation, setzen wir sie mal als medizinisch machbar voraus, ist Essig mit „Unsterblichkeit“ im Persönlichkeits-/Bewusstseinssinne. Immerhin bestätigt „Parts“, dass Klone dem natürlichen Wachstums- und Alterungsprozess unterliegen, also nicht „fertig“ ausschlachtbar hergezüchtet werden könnnen – Jeff Knight führt aus, dass sein „aktueller“ Klon, nachdem er seinen ersten schon für eine Herztransplantation hat hernehmen müssen, noch ein Kind ist -, allerdings wirft dies wieder logistische Probleme auf – was passiert, wenn ein Klient gerade seinen Klon verschlissen hat, aber durch eine üble Laune der Natur oder einen Unfall zeitig wieder Nachschub benötigt, der neue Klon aber noch nicht „reif“ ist?. Mehrere gleichartige Klone würden in Clonus höchstwahrscheinlich selbst den – durch Drogen doof gehaltenen – „Normalklonen“ auffallen).

Sei’s drum – es geht „Parts“ in seinem Thrillerpart dann doch nur nebensächlich um Ethik und Menschenfreundlichkeit, sondern um paranoiden Thrill mit klandestin operierenden Killerkommandos. Folgerichtig bedient sich der Streifen eines düsteren Endes (EXTREMSPOILER: Richard Knight und Ricky werden von den Clonus-Killern ermordet, Reporter Noble samt seiner Frau in die Luft gesprengt, Richard gelingt zwar die Rückkehr nach Clonus, doch Lena ist durch Folter in eine leere, lobotomisierte Hülle verwandelt worden, die er sich noch mal ankucken darf, ehe er schockgefrostet wird), aber mit einem „Hoffnungsschimmer“ (EXTREMSPOILER: das Clonus-Programm wird von der Presse aufgedeckt und Jeff Knight sowie der Leiter des Programms, Walker, bei einer Pressekonferenz damit konfrontiert).

Filmisch ist das stolze Werk von Bob Fiveson, der heutzutage sein Geld mit Luftfahrt-Dokumentationen verdient, für einen billigen 70er-B-Film passabel und keineswegs so schlecht (auch nicht inhaltlich), dass es zwangsläufig vom „Mystery Science Theatre 3000“ verwurstet werden musste (obwohl Fiveson auf diese Tatsache sogar mächtig stolz ist). Die Kameraführung von Max Beaufort (der hier seine einzige überlieferte Arbeit abliefert) ist pragmatisch und zweckdienlich, die Musik von Hod David Schudson („The Attic“) stellenweise aufdringlich psychedelisch-dissonant, die Production Values simpel – ich schätze, für die weitläufige Clonus-Anlage musste ein Uni-Campus o.ä. herhalten. Fiveson inszeniert den Film recht flüssig – dass sich ein nicht wegzudiskutierender Teil des Streifens (von ca. Minute 15 bis ca. 50) ausgesprochen zäh gestaltet, ist hauptsächlich der bereits angesprochenen dramaturgischen Fehlentscheidung, das Geheimnis viel zu früh zu lüften, geschuldet. „Parts“ wäre, ich wiederhole mich, wesentlich effektiver, hätten wir als Zuschauer den gleichen Wissensstand wie Richard (was nur beweist, dass „suspense“ im Hitchcock-Sinne, also der Wissensvorsprung des Zuschauers gegenüber den Charakteren, kein Allheilmittel ist, sondern, wie jedes erzählerische Stilmittel, mit Bedacht eingesetzt werden sollte). Im Thriller-Part zieht das Tempo merklich an, Fiveson versucht sich an einigen wenigen Action- und Verfolgungsszenen, die allerdings allenfalls 70er-TV-Niveau erreichen.

Wer aufgrund der fehlenden FSK-Freigabe ein Splatterfest erwartet, wird sich verdutzt die Augen reiben – es ist halt so, dass der ursprüngliche deutsche Videoanbieter IFV sich eine FSK-Prüfung einfach gespart hat und Laser Paradise als DVD-Publisher auch nicht daran interessiert war, sich ein offizielles Prüfsiegel zu holen. Selbst unter konservativster Auslegung beinhaltet „Parts“ nichts, was nicht maximal mit einer FSK 16 durchginge; mehr als ein-zwei kleinere Ruppigkeiten sind nicht zu vermelden, die obligatorische Sexszene ist ebenfalls „jugendfrei“ und in seiner moralischen Aussage verwerflich oder bedenklich ist der ganze Kram dann auch nicht.

Für einen finanziell schwach ausgestatteten B-Film hat „Parts“ immerhin eine einigermaßen plausible Besetzung zu verzeichnen. Tim Donnelly („The Toolbox Murders“, und lange Jahre in der erfolgreichen Feuerwehr-TV-Serie „Emergency!“ in einer Hauptrolle beschäftigt) ist als bei aller „überdurchschnittlichen“ Intelligenz immer noch naiver und unsicherer Richard adäquat, mit der weitgehend unbekannten TV-Schauspielerin Paulette Breen (kleine Rolle im Kultfilm „The Wizard of Speed and Time“), die nicht wirklich viel zu tun hat, verbindet ihn keine großartige Chemie.
TV-Routinier Dick Sargent („Verliebt in eine Hexe“) kann als amoralischer Projektleiter Jameson durchaus überzeugen, könnte aber etwas mehr Material gebrauchen.
Der altgediente Charakterrecke Keenan Wynn (Prime Risk, Hysterical, „Dallas“, „Piranha“, Orca, The Manipulator) blamiert sich als alternder Reporter nicht, hat aber auch kaum Gehaltvolles zu spielen.
David Hooks („Time Trackers“, V) leidet unter dem überhasteten character arc seiner Figur, Gaststar Peter Graves („Kobra, übernehmen sie!“) als fieser Präsidentschaftskandidat verleiht dem Film etwas name value, aber mehr als drei Szenen hat er auch nicht.

Bildqualität: Laser Paradise hat hier unbefangen ein ziemlich gruseliges VHS-Master hergenommen (das in der Anfangsphase sogar sicht- und hörbar leiert) – das minimal 1.66:1-Widescreen des Films wird auf 4:3-zentriertes Vollbild zusammengestrichen. Die Schärfewerte sind mittelmäßig, der Kontrast eher unterdurchschnittlich, Verschmutzungen und Defekte gibt’s zuhauf. Das lässt sich wirklich nur noch, wie von mir verortet, auf „x DVDs für y EUR“-Ramschtischen verkaufen.

Tonqualität: Ausschließlich deutscher Ton in Dolby Digital 2.0. Die Sprecherqualität der Synchro ist in Ordnung, die Klangqualität mittelprächtig – kein übermäßiges Rauschen, aber auch keine große Dynamik und ein insgesamt sehr flacher Tonmix.

Extras: Ein paar Biographien für Graves, Breen, Sargent und die in einer kleinen Nebenrolle amtierende Lurene Tuttle („Psycho“), sowie einige der gefürchteten LP-Trailer.

Fazit: „Parts – The Clonus Horror“ ist – leider – im Endeffekt eine vertane Chance, was sich zum überwiegenden Teil auf die nun schon mehrfach angesprochene extrem unglückliche Entscheidung, von Anfang an aufzudecken, was in Clonus wirklich passiert, zurückführen lässt. Dadurch hat der Film überhaupt keine Chance, echte Spannung zu entwickeln, und alles Bemühen, in den letzten 35-40 Minuten durch den Schwenker in Polit-/Paranoiathrillergefilde neu Fahrt aufzunehmen, fast von Haus aus umsonst (was sich auch im „Austausch“ der wesentlich handlungsführenden Charaktere äußert). Schade, denn die zugrundeliegende Idee ist gut (eben so gut, dass Michael Bay sie gleich als Trillionen-Dollar-Superdupersommerblockmuster zu klauen beabsichtigte), der Umgang mit dem Thema ist für einen billigen 70er-Jahre-B-Film verhältnismäßig ernsthaft und die darstellerischen Leistungen nicht übermäßig bemerkenswert, aber zweckmäßig. So kann „Parts – The Clonus Horror“ eigentlich nur als mahnendes Beispiel dafür stehen, dass eine einzige dramaturgische Fehlentscheidung erfolgreich einen ganzen Film versenken kann. Aufgrund seiner Vorbildfunktion für „Die Insel“ sollten Genrefreunde den Streifen mal gesehen haben, aber die Möglichkeit, einen kleinen B-Klassiker auf die Beine zu stellen, wurde von Fiveson und seinen Mitstreitern verschenkt.

2/5
(c) 2009 Dr. Acula


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