Die Mächte des Lichts

 
  • Deutscher Titel: Die Mächte des Lichts
  • Original-Titel: The Sorceress
  • Alternative Titel: Sorceress |
  • Regie: Jack Hill (als Brian Stuart)
  • Land: USA
  • Jahr: 1982
  • Darsteller:

    Leigh Harris (Mira)
    Lynette Harris (Mara)
    Roberto Nelson (Erlick, alias Bob Nelson)
    David Millbern (Pando)
    Bruno Rey (Baldar)
    Ana De Sade (Delissia)
    Roberto Ballesteros (Traigon, alias Robert Ballesteros)
    Douglas Sanders (Hunnu)
    Tony Stevens (Khrakannon)
    Martin LaSalle (Krona)
    Silvia Manríquez (Kanti, alias Silvia Masters)
    William Arnold (Dargon)
    Teresa Conway (Amaya)
    Lucy Jensen (Dancer)


Vorwort

Manchmal hat man als Badmovies-Reviewer mehr Glück als Verstand. Ich war die letzte Zeit entgegen weitläufiger Annahme (?) nicht untätig, habe viele Sachen gleichzeitig geschrieben, deshalb bekommt ihr nun zum gleichen Preis jetzt nicht ein, nicht zwei, sondern sage und schreibe drei Reviews auf einen Schlag. Den Anfang macht MÄCHTE DES LICHTS aka THE SORCERESS, da technisch gesehen mein 20. (Lang-)Review und da hat der hier entgegen jeder (auch meiner) Erwartung auf der Zielgerade gegen einen gewissen jugoslawischen Ekel-Streifen gewonnen. Ich denke, damit kann man leben, denn trotz allem werden auch die Gegenvoter zugeben müssen, dass der Balkanese nur schwer ins normale Badmovies-Format gepasst hätte und es mit Sicherheit auch ein verdammt blahes Review geworden wäre (mir fallen spontan 20000 Filme ein, die ich lieber hier besprechen will).

Wie dem auch sei. „Mächte des Lichts“ ist einer dieser Filme, für die man diese Page erfinden müsste, wenn es sie nicht schon gäbe. 1982 erschien der Film als eines der ersten CONAN-Ripoffs (eine gute Übersicht dazu gibt’s hier). Nun sind Conan-Ripoffs nicht ganz unbedingt mein Spezialgebiet (ich habe glaube ich ohne diesen hier fünf davon gesehen, wenn mich meine Zählkünste nicht verlassen), was nicht ist, kann ja noch werden. Regie führte Jack Hill, der bereits bei SWITCHBLADE SISTERS, THE BIG BIRD CAGE oder ICH EIN GROUPIE am Stühlchen saß, das Drehbuch schrieb er zusammen mit unserem allseits geliebten Jim Wynorski (KOMODO VS. COBRA, MORE MERCY, DINOSAUR ISLAND). Die Produktion übernahm kein geringerer als B-Film-Papst Roger Corman. Braucht man noch mehr Argumente um sich diesen Hobel reinzuziehen?

Jack Hill ließ seinen Namen aus dem Abspann entfernen, da die Special Effects nicht die Qualität hatten, die Roger Corman – der zu allem Überfluss den Film nach der Fertigstellung noch umschnitt – zugesichert hatte. Corman ersetzte Hills Namen durch „Brian Stuart“ (= die Vornamen Cormans beider Söhne). Als Produzent taucht aber Jack Hill kurioserweise in voller Pracht in den Credits auf. Gefilmt wurde in Mexiko und wir wissen, welche tollen Filme aus Mexiko kommen, man nehme nur den grandiosen NIGHT OF THE BLOODY APES oder die SANTO-Saga.

Der Film existiert in deutscher Synchro bis dato nur auf VHS, kein Label hat sich bisher erbarmt, ihn auf ein digitales Medium zu zwängen (es gibt immer noch so viele Filme, die auf diese Weise brach liegen, ROTOR und CLASH OF THE NINJAS, was ist mit euch?) Genug geheult, höchste Zeit dass wir anfangen, meine Erwartungen sind jedenfalls riesengroß. Ich habe das deutsche Tape von Thorn Emi und die US-BluRay gesehen. Die Dialoge sind aus der deutschen Fassung zitiert.


Inhalt

In schönen mittelalterlichen Lettern bekommen wir die Credits (in der auch eine gewisse Ana de Sade auftaucht, WTF?) serviert, dazu hören wir pompöse Musik, die irgendwo zwischen Conan und Indiana Jones liegt. Zu noch mehr pompöser Musik will eine Reitergarde mit Fackeln ein Dorf/Lager oder sonst was stürmen. Angeführt werden sie von Traigon, bärtiger Fiesling und Zauberer in rotem Igzorn-Ganzkörperkondom. Die Frau im Madonnenumhang mit Kind nebst Eselin (religiöse Symbolik? Gaaaanz subtil) ist entsetzt, dass Triforce äh Traigon sie aufgespürt hat.

Man könne zu Krona (= ein guter Zauberer) fliehen, das Haus ist nicht weit, aber da ist es schon zu spät: Sie und eine alte Frau (ebenfalls mit Kind), fliehen, doch Traigon kann ihnen den Weg abscheiden. Die Lagerbewohner wehren sich nach Kräften, doch können sie es nicht verhindern, dass die alte Frau zum kollektiven Entsetzen abgestochen wird. Sie entreißen ihr ein Kind, dass sie für ihr nächstes Opfer brauchen. Frau in rot (= die Mutter) bezeichnet Traigon als „Mörder“ und wünscht ihm die Strafe der Götter an die Eichel, doch Traigon bleibt cool: „Selbst die Götter gehorchen meinen Befehlen“ (ist er der Urgroßahn von Zlatan Ibrahimovic?) Er will nun seinen „Erstgeborenen“ sehen und befindet: „ganz der Vater“. Das wird Kalgara (= die Göttin, der er das Kind opfern will) Freudentänze aufführen lassen.
Er hat geschworen, sein Erstgeborenes zu opfern um seine Macht zu sichern, wie auch immer wir uns das vorzustellen haben. Das Kind, das Mami unter ihrer Kleidung versteckt hat, fängt ebenfalls an zu flennen. Natürlich handelt es sich um Zwillinge und Traigon will nun nichts dringender wissen, als welches das Erstgeborene ist, sie verweigert ihm aber mit einer diebischen Freude die Antwort, denn das Opfer wirkt selbstredend nur, wenn er die numero uno auf den Gabenteller legt. Traigon ist entsprechend sauer („Weib, halte mich nicht zum Narren!“), sie spuckt ihm ins Gesicht. Einer von Traigons Schergen holt nun die „Kralle“ raus, das sind drei Messer zu einer „Hand“ zusammengebunden, da hat einer zu oft ENTER THE DRAGON gesehen…

Er gibt ihr genau eine Chance: entweder sie rückt raus mit der Sprache, oder sie hat ihren letzten Abkömmling auf die Welt losgelassen. Sie brüllt „Krona wird mich rächen“ und lässt sich aufschlitzen. Der Scherge beginnt übrigens tatsächlich unterhalb ihrer Hüfte, da hat Traigon nicht zu viel versprochen, sie schreit, als sie „entfraut“ wird (eine VERDAMMT gemeine Szene, wenn ihr mich fragt!), bei Krona um Hilfe. Nun materialisiert sich Krona mit einem Lichtblitz. Traigon meint, er solle sich gefälligst raushalten. Seine Mooks, von ihm als „Narren“ bezeichnet, das ist gute Kameradschaft, sollen dem unbewaffneten Aufschneider das Fürchten lehren und bewerfen ihn mit ihren Speeren. Der fängt sie aus der Luft und schmeißt sie zurück und trifft damit exakt in den Hals. Der Mann hat sein Zielwasser getrunken. Dann krallt Krona sich ein Schwert und filetiert Traigons Armee. Hochgespeedet natürlich, denn der alte Mann kann nicht mehr so schnell.

Ohne weiteres gelingt es Krona, Traigons gesamte Armee aufzumischen. Letzterer steht nun ziemlich doof da und billigt Krona zu, dass das „für [s]ein Alter nicht schlecht“ gewesen sei.
Krona gibt nun den Gutmenschen: „Ich habe deine Männer nicht Kämpfen gelehrt, damit sie hilflose, schwache Frauen abschlachten.“ Man kann sich natürlich die Frage stellen, warum er ihnen dann überhaupt das Kämpfen gelehrt hat, denn dass Traigon böse ist, sollte auch der hinterste Vollhonk begriffen haben. Außerdem wäre das alles nicht passiert, wenn er paar Sekunden früher am Start gewesen wäre.

Traigon: „Du wusstest noch nie, worauf es im Leben ankommt, Krona!“ (aber er weiß es, ja?) Krona überlegt nun, welches seiner „drei Leben“ er ihm jetzt nehmen wird, „das erste, oder wird es das letzte sein?“ Und ich dachte immer, diese Zählweise verwendet man bei zwei Gegenständen, z.B. dem ersten und letzten Bier. Und Continues gibt’s auch keine, dann heißt’s Game over.
Traigon packt nun seinen fiesen Hypnose-Zauber aus und bekommt feurige Augen. Krona meint, dass ist alles nur faules Hokuspokus-Geblubber („nur Trugbilder“), doch Traigon hypnotisiert ihn mit den Worten „deine Kraft schwindet, du bist am Ende“, Krona hat dem nichts entgegenzusetzen, aber die Mutter (die bisher immer noch keinen Namen hat) kann Traigon aus dem Hinterhalt mit einer Lanze abstechen (sportlich!) Der sackt mit verlöschenden Augen zu Boden, da dies erst sein erstes Leben war, müssen wir uns hüten. Dummerweise wird er erst wieder unter den Lebenden wandeln können „wenn der Mond wieder im Haus des Drachen sein wird“. Dann wird nämlich sowohl Graf Duckula wieder auferstehen und es wird ihm (Traigon) keiner mehr „trotzen“ muahaha. Fürs erste hat er aber ausgespielt und einen ziemlich schlechten „Körper verschwindet im grünen Licht“-Effekt später haben die beiden Helden Ruhe vor dem Kutten-Boy mit dem grünen Star.

Krona verspricht nun der Sterbenden, dass er aus ihren Kindern tapfere Krieger machen wird, bevor Traigon wieder in den Ring steigt und noch mal nach dem Erstgeborenen sucht. Ich weiß nur nicht, wie er das anstellen will, solange Mamilein ihm nicht verrät, wer der erste war – und nur die und evtl. noch die Hebamme können es wissen – hat es sich mit seinem Plan erledigt? Bevor sie nun endgültig abnippelt lässt sie allerdings die Bombe platzen: Die beiden Kinder sind Mädchen!!! Tja, Frau, warum hast du das nicht gleich gesagt? Hättest du dir einiges erspart (z.B. im Unterleib aufgeschlitzt werden). Oder hätte sie Traigon trotzdem getötet? Der hätte doch dann einfach bis zum nächsten Wurf warten können? Gibt es ein Gesetz, dass der Erstgeborene (männlich) nur dann als Erstgeborener zählt, wenn vor ihm keine Weibsbilder das Licht der Welt erblickt haben?
Krona schüttelt auch den Kopf, was die Götter bloß für seltsame Scherze mit ihnen treiben. Er gelobt trotzdem, sie zu Kriegerinnen auszubilden. Er macht aus den zwei Mädchen, die nun schön säuberlich nebeneinander liegen, eine Entität (ohne dass das irgendwelche sichtbaren Auswirkungen, die über den folgenden Lichteffekt hinausgehen, hätte) und schenkt ihnen nun die „Kräfte der Magie“ und „die Kunst des Kampfes“. Dazu gibt’s den besagten Effekt, wie die beiden Schwestern in Babyblau getaucht werden (ich dachte es sind Mädchen?) und Krona ein paar bedeutungsvolle Worte dazu murmelt.

Dann klopft es an der Tür. Nicht an irgendeiner Tür, sondern an der von Dagon, einem örtlichen Viehtreiber oder so was in der Art. Er soll die beiden Kinder großziehen als wären es die eigenen. Dagon ist einverstanden, ebenso wie seine Frau (präsentiert die Kinder auf ihrem Dekolletee): „Wie Ihr seht habe ich genug um auch DREI satt zu bekommen“ (will sie damit sagen, dass sie drei Titten hat?) Krona gibt tittenglotzend zu, dass ihm das auch nicht entgangen ist (lol). Krona warnt Dagon vor: Irgendwann werden Leute kommen, die „diese beiden die eins sind“ suchen, um sie zu opfern, wobei sie ausdrücklich nach zwei Mädchen suchen werden. Äh, warum? Traigon ist doch abgenippelt, bevor die Mutter diese Info preisgegeben hat? Spricht sich so was ‚rum im Barbaren-Jenseits? Niemand darf Wind bekommen, dass es Mädchen sind und Dagon sichert ihm das ohne mit der Wimper zu zucken zu. Meine Suspension of Disbelief radelt jetzt schon Überstunden.
Zwanzig Lenze später. Der Mann im Mond tut was immer für richtig hält und Traigons Jungs marschieren auf, in freudiger Erwartung auf die Wiederkunft ihres Scheffes, für den das besagte Ritual angerichtet ist. Traigons Männer müssen ganz schön loyal sein, wenn sie ihm zwanzig Jahre nach seinem Abkratzen immer noch die Stange halten. Eine Sklave schlägt den Gong. Die Frau im türkisen Umhang ruft Cassatrias an (irgendeine Gottheit, und ich weiß jetzt schon, dass ich mindestens zwanzig Mal im Laufe dieses Reviews „Castratrias“ schreiben werde). Herrlich schön symbolisiert wird uns das Ritual durch einfallendes Licht auf einer Stein-Oberfläche, wo man mit ganz viel Phantasie einen Drachen ausmachen kann.

Traigon beamt sich mit einem primitiven Effekt zurück ins Geschehen. Das Girl im türkisen Umhang gibt ihm zu verstehen, dass sie seine getreuen Diener sind und trennt sich sogleich von ihrem Cape – so möchte ich auch wiedererweckt werden, mit einer scharfen Braut vor der Linse. Traigon lässt sie links liegen, anscheinend gab’s im Jenseits genug zum Vögeln und verspricht jedem, der sich aus der Menge seinen finsteren Machenschaften anschließt, die Herrschaft über ein Reich. Bei der großen Anzahl an Leuten halte ich das für ein ziemlich hochtrabendes Versprechen. Er sagt nicht, wie groß die Reiche sein werden, zwei Quadratmeter sind auch ein Reich, wenn man so will. Als special goodie gibt’s noch „riesige Armeen […] wie sie die Welt noch nie gesehen hat“. Dito. Bevor es aber soweit ist, braucht er noch Kalgaras Gunst und ihre Macht. Wie gewinnt man die? Ganz klar, er muss „die zwei“ opfern „die eins sind“ (Dagon kann auch gar nichts für sich behalten) und schaut grimmig.
Die beiden planschen inzwischen im Fluss (tatsächlich fully in the nude, yummi). Eine fiese Kreatur mit Geißbockhörnern, gemeinem Grinsen und fiese „Mäh“-Lauten von sich gebend schleicht sich an die beiden heran. Die zwei halten diese zwielichtige Gestalt ohne rot zu werden für vertrauenswürdig und bitten ihn zu sich in den Fluss heran (autsch). Der bleibt erst mal stehen. Dann fragen sich die zwei, was denn dieses eine „Ding“ sein könnte und gemeint ist ausdrücklich nicht die Okarina, die er sehr auffällig um seinen Hals trägt, sondern etwas zwischen seinen Beinen,.. ein Horn (ich lach mich scheckig). Die beiden schlussfolgern „eine Waffe also“, weil bekanntlich jedes Horn eine Waffe ist und beschließen, dass man der Sache näher auf den Grund gehen sollte, denn man will nicht warten „bis er sie uns zeigt“. Also steigen sie aus dem Wasser und strecken ihn mit zwei Schlägen (von beiden exakt gleichzeitig ausgeführt) nieder. Der Unhold (später hyper-inkompetenter Sidekick der Helden und als Pando bezeichnet) sucht nun das Weite. Wo die beiden ein Horn gesehen haben wollen, müssen sie mir erklären.

Die beiden kriegen ein schlechtes Gewissen. Was ist, wenn er nun gar nichts Böses wollte? Aber die andere kontert: „Vater hat immer gesagt: Trau‘ keinem Fremden.“ Und da Dagon die vertrauensseligste Person des Universums ist, muss es wohl stimmen. Die beiden halten uns dazu formatfüllend ihre Milchkammern vor die Nase. Nicht dass daran irgendetwas falsch wäre. Sie vermuten, dass er jetzt seine Sippe holen und zurückkehren könnte. Sie verschwinden lieber, werfen sich aber vorher noch ihre (erstaunlich unknappen) Adventurer-Dresses, was sogar insofern Sinn macht, als sie ja bis dato nicht als Frauen erkannt werden wollen, aber die Frage aufwirft, warum sie sich dem Ziegenmann dann so freiherzig präsentiert haben. Vorsicht ist nicht immer die Mutter der Porzellankiste.
Jetzt wird’s langsam Zeit, mal was heldenhaftes zu tun. Das Dorf wird angegriffen von irgendwem, wobei es sich nur um „die Soldaten“ handeln kann (jetzt kennen wir uns aus!) Die rauben, brandschatzen und zwei von ihnen versuchen, eine Frau zu vergewaltigen. Währenddessen geht einer der Plünderer in eine Hütte und präsentiert dort ganz stolz seinen Fund – ein Schwert, womit der Beweis erbracht ist, dass „er“ ein Rebell ist, denn nur Soldaten dürfen ein Schwert besitzen. „Er“ (mit Reinhold-Messner-Frisur und -Bart) ist nicht weit und verteidigt sich damit, er sei nur ein Ziegenhirt und kann ohne Schwert nicht sein Haus verteidigen. Der Soldatenführer fragt, gegen wen er sich genau verteidigen will, etwa gegen die Soldaten oder gegen das Gesetz? (Erstens ja, bei den Grausamkeiten, die diese Schweine begehen und zweitens wie wär’s abgesehen davon mit Räubern, Gaunern, wilden Tieren?) Der Ziegenhirte spricht ihnen ihren Anspruch, das Gesetz zu sein, ab und bezeichnet sie als „Wegelagerer“, wird aber davon in Kenntnis gesetzt, dass auf Rebellion die Todesstrafe steht.

Aus Gründen erkennt der Hauptmann oder was auch immer (Khrakannon) mit seinem Kennerblick, dass der Ziegenhirte etwas weiß und fragt „wo sind die zwei die eins sind“. Der olle Viehtreiber stellt sich dumm. Hier gibt’s nur seine Tochter, die im Augenblick von diesen Saubären in die Mangel genommen wird. Er muss zusehen, wie seine Frau, die sich nun auch einschaltet, mit einem Pfeil in den Rücken das Zeitliche segnet. Jetzt wird’s ihm zu dumm: er krallt sich einen Speer, spießt damit einen Soldaten auf und wirft ihn auf den Drei-Sterne-wasweißich, verfehlt ihn aber (Plot Armor, vermute ich). Als nächstes nimmt er sich ein Nunchaku (!) zur Hand (bzw. einen Dreschflegel, es läuft aber auf dasselbe hinaus und beweist,dass das Ding lange vor den Japanern erfunden worden ist). Doch bevor er irgendwen aufmischen kann, durchbohren ihn schon die Pfeile. Auch seine Tochter wird (im Off) abgestochen. Weitere Verbrechen verbieten sich, denn man muss die „zwei die eins sind“ aufstöbern.
Die muss man nicht lange suchen, denn die tauchen in diesem Moment auf (für den Ziegenhirten nebst familiärem Anhang leider zu spät), was uns ggggggaaaaaaaaaaaannnnnnnnnnnnnzzzzzzzzzzz llllllllllllllaaaaaaaaaaaannnnnnnnnggggggggggsssssssssssaaaaaaaaaaaaaammmmmm uuuuuuuuuunnnnnnnnnnndddddddddd iiiiiiiiiiiiiiiinnnnnnnnnnnn Zzzzzzzzzzeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiiiittttttttttllllllllllluuuuuuuuuuppppppppeeeeeeeeeeeee gezeigt werden muss. Die beiden setzen wieder ihren babyblauen Schimmer auf (wohl das Äquivalent zu ICH HABE DIE MAAAAAAACHT), das aber nur für sehr kurze Zeit, denn die Schlacht beginnt ohne den besagten Effekt. Eine von beiden wehrt einen heranschießenden Pfeil mit dem Schwert ab (!), sie (oder die andere, schwer zu sagen) verbessert den Trick noch und fängt das Teil mit der Hand. Die beiden gewinnen schnell die Oberhand in dem inzwischen brennenden Dorf und mit einem gezielten Schuss ist auch der Soldatenführer am Arsch und die Armee ist putt.

Da tauchen aus dem Nichts zwei Gestalten auf: der Ziegenmann, den wir schon kennen (andere Review-Seiten behaupten er soll Satyr sein) und einen Gallier namens Valda von Alma (das klingt für mich eher nach Wikinger, im Original heißt er Baldar, solange es nicht Halma von Flake ist…) Er ist blöd genug sie mit „hallo Jungs“ zu begrüßen, womit er beweist, dass man nicht unbedingt was im Kopf haben muss (also Hirn und Augen), um es im Asterixheft zu was zu bringen, vor allem, wo er den „in the know“ ja als Sidekick bei sich hat. Während im Hintergrund unerklärlicherweise ein Hund ins Bild läuft (hä??? Goof oder künstlerische Aussage?) stellt Valda fest, dass sie einen guten Lehrmeister haben müssen. Jetzt erst erfahren wir, was wir schon längst vermutet haben, nämlich dass es sich beim Ziegenhirten um Dagon und beim vergewaltigten Mädchen um ihre Schwester handelte. Valda sucht auch nach den „zwei die eins sind“ und sie bestätigen, dass sie eins sind (arc words, elendige). Die beiden Heldinnen verbrennen die Leichen ihrer Family und das Ziegenmännlein spielt dazu auf seiner Flöte.

Nun taucht Krona, inzwischen im Methusalem-Look, wieder auf – wie immer erst NACHDEM schon alle abgemetzelt sind – der die beiden drüber ins Bild setzt, dass er sie die große Kunst des Kämpfens gelehrt hat. Nun bekommen sie auch Namen, Mira und Mara, womit ich gerade den reviewtechnischen Super-Gau erlebe. Ich werde gar nicht erst versuchen, die beiden nun irgendwie auseinanderzuhalten, das ist vergebene Lebensmüh.
Per Blauschimmer lässt Krona den Rest seiner Macht auf sie übergehen und schon erkennen sie ihn, was Valda mit einem überraschten „beim Teutates, das ist Hexerei“ kommentiert. Krona spielt die „Traigon ist böse hat eure Mutter gemeuchelt und nur ihr könnt ihn aufhalten“-Karte und die beiden schwören „blutige Rache“ (in dieser Wortwahl).

Er warnt sie, dass die „Mächte der Finsternis“ seine Verbündeten sind, was im Umkehrschluss, na was bedeutet? Title Drop straight ahead. Normale Waffen können dem finsteren Heini selbstverständlich nichts anhaben, deshalb brauchen sie „den geheimen Namen der Mächte des Lichts“. Mich deucht, dass der deutsche Titel wieder mal wesentlich mehr Sinn ergibt als der englische, denn eine „sorceress“ werden wir weit und breit niemals nirgendwo nicht zu sehen kriegen. Den Namen sollen sie schreien, wenn alles verloren scheint, er lautet „Vital“ (nicht Vitali?)
Kronas Arbeit ist getan und er geht freiwillig ins Feuer mit den Worten: „Ich gehe meinem Schicksal entgegen. Ich folge den Freunden, die ihr Leben ließen… das Versprechen, das sie mir gaben, zu erfüllen“. Ich verstehe zwar nicht, warum man sich deswegen beim lebendigen Leib grillen lassen muss wie eine Nürnberger Rostbratwurst, aber er scheint zu wissen, was er tut. Der Abschied ist nur kurz, Valda – der immer noch nicht gerafft hat, dass die beiden keine Pimmelträger sind – verbündet sich mit den beiden, denn auch er sucht Traigon (warum auch immer) und da er zu den Guten gehört, willigen die zwei ein. Beim Teutates.

Wir befinden uns auf einem Marktplatz, der alles das bietet, was wir als Fans von Scenery-Porn sehen wollen: Feuerschlucker, Jongleure, feilschende Turbanträger, eine von Sklaven vorbeigetragene Sänfte mit irgendeinem übergewichtigen VIP drin usw. Mich dünkt, wir sind jetzt irgendwie im Morgenland angekommen. Als sie an einer armlosen Frau vorbeikommen, bekommen sie einen Vorgeschmack auf die rauen Sitten in dieser Stadt. Hauptattraktion des Geschehens ist passenderweise die beidseitige Handabhackung eines Mannes, der dem Bäcker Kuchen gestohlen hat. Das zweifellos schlimmste, das je ein Mensch getan hat. Auch Valda bemerkt, dass das Strafmaß nicht ganz tat- und schuld angemessen ist, aber Traigons Gesetze sind nunmal so. Nicht, dass die drei eingreifen würden, und so fallen eindrucksvoll zwei Gummigriffel vom Hackblock. Valda sieht es von der positiven Seite: besser ohne Hände als ohne Rübe (na ja, darüber könnte man zumindest diskutieren).
Bleibt noch die Frage offen, wie Valda in diesem Gewühl seinen Freund (aha) finden will. Ganz einfach: In jeder Stadt gibt es „so eine gewisse Straße“, dort wird er sich mit Sicherheit herum„treiben“ (haha). Dort angekommen springen uns die Tänzerinnen entgegen. Ein langer Establishing-Shot verrät uns, dass das Etablissement (der Begriff Straße passt nicht so recht) fast größer ist als der ganze Marktplatz (die haben es alle verdammt nötig). Neben dem Betrachten schöner Mädchen vertreibt man sich dort auch die Zeit mit Glücksspiel. „Der Barbar“ gewinnt ganz frech ein Spiel nach dem anderen und die Dame auf der Empore, die offenkundig mitwettet, ebenso. Als er zum vierten Mal hintereinander gewinnt, einigt man sich darauf, dass es sich um „schwarze Magie“ handeln muss. Auch wird allgemein kritisch beäugt, dass sich gleich die Tänzerin an in dranschmeißt.

Ein bärtiger Typ legt sich nun mit dem Barbaren an und bezeichnet ihn als „Hund“, was der mit gar luschtigem Wolfsheulen kommentiert, während er die offensichtlich gezinkten Würfel aus dem Becher in seiner Tasche verschwinden lässt. Mann, wenn ich schon bescheiße, dann mache ich das doch schlauer und nicht so dass ich wirklich JEDES Mal den Jackpot knacke, das muss ja auffallen. Außerdem klappt das nur, wenn ich wie Käpt’n Blaubär jedes mal mit Extra-Würfeln arbeite (und selbst bei dem hat Hein Blöd es durchschaut). Und wer so doof ist, dann noch mit ihm zu spielen hat’s auch nicht besser verdient als ausgenommen zu werden wie ’ne Weihnachtsgans.
Der Barbar will sich nun vom Acker machen, doch er muss sich sein Wegerecht erkämpfen. Wir werden Zeuge einer wilden Schlägerei, die die Dame im Ausguck ganz heiß in der Buxe macht („ja schön, schlagt euch“), doch das Lachen vergeht ihr, als sie die Säule umschmeißen und sie unsanft im Erdgeschoss landet. Nun versucht alles, dem Barbaren an den Kragen zu gehen, der stolpert schnurstraks in die Bumsbetten (is‘ ja schließlich ’n Puff newa), logisch mit erfrischend debilen Sprüchen („macht ruhig weiter… oder ist die Luft raus?“)

Er fällt überrascht Valda in die Arme und die Klopperei, diesmal mit fröhlicher Unterstützung von Mira und Mara, geht weiter. Pando – als der offiziell nutzloseste Sidekick der Filmgeschichte (okay Gulfax, einverstanden) – steht nur daneben und mäht die Nutten an (ähroddisch). Das Vierergespann verschwindet, bevor die Soldaten kommen. Die lassen auch nicht lange auf sich warten und hören, was hier vorgefallen ist. Besonders hellhörig werden sie bei der Formulierung, dass zwei Barbaren „wie einer waren“ und man nimmt die Verfolgung auf, obwohl ich darauf rumreiten muss, dass sie doch eigentlich nach Mädchen suchen. Auch wenn die Formulierung so oder so ihre Aufmerksamkeit erhaschen wird, sollten sie nicht trotzdem wenigstens nachhaken, ob nicht doch vielleicht Frauen gemeint sind?

In einer ruhigen Ecke spricht der Barbar (endlich mit einem Namen ausgestattet: Erlick) das aus, was ich schon seit zwanzig Minuten denke: „Ich schaffe es einfach nicht, euch beide auseinanderzuhalten!“
Sie stellen sich mit ihren Namen vor, aber damit ist weder mir noch Erlick noch sonst wem geholfen. Erlick macht Valda klar, dass er auf keinen Fall zu seinem Vater zurückkehren will, denn ihm steht der Sinn nur nach herumziehen, in den Tag hineinleben etc. Dazu gehören auch schöne Mädchen und just in dem Moment entledigen sich die beiden ihrer Wäsche.

Nun checken es auch die Dümmsten (ergo Valda und Erlick), dass die beiden keine muy machos sind. Diese Enthüllung (pun intended) überrascht auch die beiden Enttarnten: „Wir sind Mädchen, bist du sicher?“ Da hat die Tarnung aber perfekt hingehauen, auch wenn Zweifel bestanden haben („siehst du Mira, ich hab dir gesagt, dass mit uns irgendwas nicht stimmt“) und da Papi den beiden gesagt hat, dass sie Jungs sind, wird’s wohl die Wahrheit sein. Warum auch nicht? Die BRAVO gab’s damals in grauer Vorzeit noch nicht. Und überhaupt: worin besteht denn der Unterschied?

Da wären zum Beispiel mal die Auswölbungen auf der Brust. Sie geben zwar zu, dass die Dinger manchmal „etwas lästig“ sind, aber Valda meint: „Darüber werden wir uns später unterhalten“ und kündigt an: „Also Jungs… Mädchen, ihr könnt euch noch auf einige Überraschungen gefasst machen.“ Valda weist Erlick an, nicht auf doofe Gedanken zu kommen, denn sie stehen unter seinem persönlichen Schutz. Hrmpf, dann war das mit den „Überraschungen“ wohl doch bloß ein leeres Versprechen.
Nun ist Traigon das Thema. Erlick meint, sie sollen sich das mit der Rache aus dem Kopf schlagen, denn „Traigon ist ein Zauberer, das heißt er besitzt magische Kräfte“. Das ist die Definition eines Zauberers, Erlick, vielen Dank für diese brandheiße Info. Und selbst wenn? Hat Krona den beiden Mädchen nicht die Kräfte der Magie gegeben? Außer etwas Telepathie wird der Film das wieder fein säuberlich vergessen.

„Ihr seid ja nicht schlecht, aber für ihn reicht es nicht“, meint Erlick mit einem flüchtigen Blick beurteilen zu können, aber Valda hat geschworen ihnen zu helfen – ganz im Gegensatz zu Erlick, der einfach nur seine Ruhe haben will. Tja, Pech gehabt, aus der Nummer kommst du nicht mehr raus. Das hat alles die Tänzerin, die dem Quartett (un)auffällig gefolgt ist, mitgehört.

Nun wird die verpasste sexuelle Aufklärung nachgeholt: „Mara, was meint er wohl mit den Überraschungen, auf die wir uns gefasst machen sollen?“ Die weiß zwar keine Antwort, aber es muss irgendwas mit Erlick zu tun haben, denn „jedes Mal wenn er mich ansieht, überkommt mich so ein merkwürdiges Kribbeln“ (insert Ärzte-Musik: „auch bei Gabi regt sich was, es sind nicht nur die Tage…“) Die Tänzerin gewährt sich nun mit der steilen These, Erlick sei von Traigon gefangengenommen worden, Einlass und bitte Mira und Mara, ihnen zu folgen. Das tun die auch, nun aber komplett ohne Maskerade, d.h. für jedermann als Frauen erkennbar. Was soll’s, wenn’s einer weiß in dem Universum, dann wissen’s alle.
Sie hat sie in eine Falle gelockt, denn schon gehen sie im wahrsten Sinne des Wortes den Soldaten ins Netz. Da taucht Soldatenführer Khrakannon auf – komischerweise nur mit Arm in der Schlinge, obwohl er vorher einen Pfeil abbekommen hat – und spricht sein Urteil: „Ob sie nun Mädchen sind, oder Bräute des Satans, jetzt haben wir sie.“ Erstens: schließt sich das aus? Und zweitens: die Bibel wird wahrscheinlich erst in geschätzten 10000 Jahren geschrieben werden, das mit Satan kommt da nur bedingt hin (im Original heißt es auch „devil cats“).

Alle bekommen für die Gefangennahme ein Goldstück (was mal wieder die altbekannte Frage aufwirft, bekommen ALLE ein Goldstück oder bekommen alle EIN Goldstück?) und „Traigons Zorn treffe jeden, der sie davonkommen lässt“. Bibber. Erlick löst inzwischen sein Schwert vom Pfandleiher aus, dessen Geld er zum Würfeln verwendet hat. Solange er gewonnen hat, ist’s doch kein Problem, meint er gegenüber Valda. Erlick lässt sein inzwischen komplett stumpfes Schwert schleifen, auch Valda bittet darum. Seines ist ungleich größer, kommt aus Babylon und aus Stahl. Und? Was bringt ihm das jetzt rein sexuell? Der Schmiedemeister hat keine Ahnung, was er damit anfangen soll, also gibt ihm Valda eine kleine Demonstration, denn damit ist man zehnmal stärker als alle anderen. Valda muss enttäuscht hinnehmen, dass Erlick auch wen kennt mit so ’nem Ding.

Unser Ziegenpeter taucht wieder auf und macht ein paar kryptische Zeichen, die uns wohl die Gefangennahme der beiden Mädels verdeutlichen sollen. Erlick lässt sich erweichen und hilft Valda, der den beiden zur Seite stehen will. Frisch aufmunitioniert mit neuen Schwertern begibt man sich auf die Suche.
Auf einer Sänfte lässt sich die Prinzessin Delissia herbeitragen, um „die zwei die eins sind“ in Augenschein zu nehmen. Der Wachmann soll den Inhalt von irgendeinem Päckchen „ins Feuer für das Orakel“ werfen. Gesagt, getan und wir sehen ein paar FX-Blitze. Wachmann will von den beiden Girls wissen, welche die Erstgeborene war. Die beiden erwidern (zurecht), dass sie sich daran nicht mehr so genau erinnern können, d.h. Gott Agni (oder so ähnlich) muss das Rätsel lüften. Die erste – schwer an einen Pfahl gefesselt – muss nach oben zum Feuerwerk und ihr Antlitz in die Stelle halten. Das Feuer war nicht im Stande, ihre schöne Haut zu frittieren (oder was auch immer der Zweck der Übung war) und gilt nun als Erstgeworfene. Wachmann befielt den „eisernen Kragen“ zu bringen.

Frisch um den Hals gelegt tauchen Valda und Erlick auf ihren Rössern auf, um die beiden zu befreien, die angeblich Zweitgeborene wird von Erlick losgehauen, Eisenkragen muss sich selbst befreien. Das macht sie, indem sie einfach den schweren Balken zu Klump haut. War nicht sehr stabil. Prinzessin Delissia hat sich das alles aus sicherer Entfernung angesehen und gibt nun einem Affenmännlein den Befehl, rauszufinden, wer der blonde Barbar ist (für so eine Mission braucht man fachkundiges Personal).

Unsere Helden sind inzwischen weit von der Stadt weg und befinden sich vor dem „verbotenen Wald“, von da ist noch niemand lebend zurückgekommen, meint Erlick zu wissen (sieht für mich aber ziemlich harmlos aus). Ganz klar, da muss man sofort hinein, denn dahin werden sie die anderen nicht verfolgen.

Traigon, nun ohne Igzorn-Capi, kann es nicht fassen, dass es ausgerechnet der verbotene Wald sein muss (woher will er das wissen?), denn nun werden „die Planeten monatelang nicht in Konjunktion stehen“ (gerade eben hat sich irgendwo ein Deutschlehrer selbst an seinen eigenen Gedärmen erwürgt).
Delissia wirft in den Raum, dass sie vielleicht was tun könnte, will aber eine Belohnung dafür haben. Nun hat er ihr schon ein Weltreich versprochen, was will sie noch? „Mir ist nicht das geringste an einem Weltreich gelegen, ich bin eine Frau!“, kontert sie, sie habe „ganz andere Sehnsüchte“ und schmeißt sich an ihn dran. Traigon wiegelt ab, er „würde damit einen Eid brechen“ (welchen Eid?), was Delissia für „immer dieselbe Ausrede“ hält. Tja, so sind sie die Männer.

Delissia schlägt Affenmann Hono (oder so) vor, dass er die Zweitgeborene bekommt, wenn er die beiden herbringt, er grunzt zustimmend (hey, hier passt die Formulierung sogar!)

Bei unseren Helden ist nun endlich Aufklärungsunterricht angesagt. Valda fragt, ob sie denn wissen, wo die Babys herkommen. Ganz klar, antwortet eine von beiden (diesmal kurzzeitig wieder mit Halsband), sie waren ein Geschenk von Krona. War wohl nix, Valda fragt nach, ob sie es denn wenigstens bei den Ziegenbabys wissen: „Ja natürlich, aber das sind keine Menschen.“ Das beantwortet nicht ganz die Frage, ist aber sowieso egal, denn Hono und seine Affenherde werfen nun irgendwelche explosiven Früchte (!!), die offenbar mit Lachgas (!!!) gefüllt sind. Der Trick funktioniert und die Helden lassen sich anstandslos festnehmen, lediglich Valda leistet Widerstand, indem er Hono einen Pfeil in den Allerwertesten schießt (!) Damit erreicht er, dass Hono sich verpisst und Mädchen #2 zurücklässt.
Traigon werden nun Mädchen #1, Mara (seltsamerweise OHNE Halsband) und Erlick vorgeführt. Die Wirkung des Lachgases hat sich inzwischen verzogen. Sie wird fuchsteufelswild, als er sich als der vorstellt, der er ist, wegen Muttermord und so, er streitet aber alles ab. Nicht nur dass, er ist ihr Vater, sie fragt wie ist das möglich und er meint, eines Tages wird er ihr es mitteilen, dann wird sie verstehen (verdammt, das erinnert mich schon sehr stark an die MAD-Parodie zur STAR WARS EP. 6 von Don Martin, wo Luke sagt: „Ich habe gehört, Sie wollen mein Vater sein, das kapier ich nicht“ und Vader erwidert „du bist schon noch sehr naiv für dein Alter“ und ihm kopfschüttelnd das Aufklärungsbuch unter die Nase hält).

Fürs erste reicht’s. Wenn sie weiß, dass das hier ihr neues Zuhause sein wird. Außerdem wird sie ab jetzt wie eine Prinzessin behandelt werden. Sie stellt nur eine Bedingung, Erlick darf nix passieren. Traigon verspricht, dass es Erlick so ergeben wird, wie er es verdient. Das muss bei seinem höhnischen Grinsen Erlick nicht zum Vorteil gereichen. Mara wird auf ihr Zimmer verbracht.

Erlick ist nun allein mit der Wache und muss sich für die gezinkten Würfel rechtfertigen, die sich in seiner Tasche befunden haben. Als Strafe dafür schickt er ihn nicht einfach 20 Jahre ins Ächz, sondern verheißt ihm den Tod durch „Aufspießen“ (impalement). Da hat sich Mara einen schönen Bären aufbinden lassen. Erlick kommentiert das nur mit „tot ist tot du Schwein“, Khrakannon will ihm eine klatschen, doch trifft nach Erlicks Wegducken nur die Wache hinter ihm (Idiot).
Erlick wird sofort zur Hinrichtungsstelle gebracht. Erlick appelliert, man soll vielleicht noch mal drüber reden, Traigon: „Glaube nicht, dass mir das Spaß macht, aber es ist notwendig, damit andere abgeschreckt werden.“ Ja, sure, glaub ich sofort. Erlick wird ausgezogen und an einem eingeschmierten Mast befestigt, damit ihm beim Runterrutschen der Pfahl ärschlings eingeführt wird (würg). Erlick kann sich was besseres vorstellen, als den Rest seines abgekürzten Lebens einen überdimensionalen Zahnstocher im Arsch zu haben, und möchte seine ihm nun vorgehaltene Aussage „tot ist tot“ als zurückgenommen wissen, und wenn überhaupt, dann eine etwas weniger entwürdigende Art zu verrecken. Traigon ist das ziemlich leberkäse.

Erlick quält sich damit, nicht abzurutschen (gaaaanz übles Kopfkino, dass diese Szene auslöst). Plötzlich nimmt Hono der Affenmensch ein Medaillon auf, darauf ist das „Familienwappen der Armoth“. Erlick behauptet, seine Mutter habe es ihm als Kind geschenkt. Man sieht, der Bursche hat nicht nur mit gezinkten Würfeln Glück, sondern darf jetzt erst mal runter als letzter Stammeshalter seiner Familie. Das wird das Opfer noch besser als es bisher schon ist, wie auch immer das hinhauen soll. Erlick hätte die Info aber auch selbst in den Raum stellen können. Den Pfahl lässt man aber wohlweislich erst mal stehen (ist fortschreitende Hirnerweichung auch strafbar?)

Valda, Mira und Pando (ich muss immer an Pandi aus THE APPLE denken) laufen immer noch durch den verbotenen Wald und kommen nicht mehr richtig weiter. Vor einer Nebelwand will Valda schon aufgeben, doch Mira hat eine Vision. Sie sieht vor sich „eine Stadt“ und „eine Art Schloss oder Tempel“. Wie kann sie plötzlich eine Vision haben? Einfach, sie und Mara sehen immer dasselbe, auch wenn sie getrennt sind (sicher nicht so toll, wenn man sich gerade in seiner Intimsphäre bewegen möchte).
Traigon gibt inzwischen einer kessen Blonden (= Mara in Palast-Verkleidung) was zu trinken, es ist „Zoma, der Nektar der Götter“. Komisch, ich kenne nur Olympia, den Weichmacher der Götter aus ASTERIX EROBERT ROM. Der Mondstrahl wird morgen ein bestimmtes Zeichen durchwandern. Dann wird „ein neues Zeitalter“ beginnen und sie wird über die Welt thronen. Für sie ist das alles ein bisschen zu viel. Sie soll ihm vertrauen, sagt er mit hypnotischem Blick und „alles wird gut“ (ächz). Erlick geht es auch gut, wie sie es haben wollte (Heuchler, elender). Traigon betet zu Göttin Kalgara, sie soll seine erstgeborene Tochter haben.

Erlick lässt sich inzwischen von ein paar knackigen Sklavinnen (lechz) massieren, natürlich ganz im Adamskostüm (als er aufsteht, kriegen wir sogar kurz seinen Schniepel zu sehen). Auch er bekommt von Delissia das Zoma, den Nektar der Götter serviert, das außerdem noch „geheime Kräfte“ verleiht (scheint ja wirklich spitze zu sein das Zeugs). Das Rezept ist tausende von Jahren alt und stammt aus dem „goldenen Zeitalter“ (noch ungenauer geht’s wohl nicht). Delissia will die Welt nicht beherrschen, nicht mit Traigon. Sie sucht einen richtigen Mann (TM), der ihm seine Zauberkraft wegnimmt und sie von ihm befreit. Erst muss noch das Opfer gebracht werden: Er muss Mara „zur Frau machen“ und dann muss er selbst sie opfern. In wie weit wird das Opfer dadurch besser? Und wenn es Erlicks Familienhintergrund ist, warum hat er sich dann nicht schon längst auf die Suche nach ihm gemacht? Fragen über Fragen.

Erlick macht sich vom Acker und Delissia sonnt sich in ihrer Schläue (in einem extrem revealenden Kleid, sabber), doch Traigon hat hinter dem Vorhang alles mitgehört. Sie tut so, als hätte sie nur ein Schmierentheater gespielt. Traigon meint „beinahe hätte ich es selbst geglaubt“, und lässt sie in dem Glauben, er sei ihr auf den Leim gegangen.
Erlick schleicht sich in Maras Zimmer. Sie hat sich Sorgen gemacht, ihr war so als hätte ihm Traigon was antun wollen, Erlick spielt das als „kleines Missverständnis“ herunter. Erlick ist fassungslos, wie toll sie jetzt aussieht. Mara (verwirrt): „Warum siehst du mich nur so an, Erlick?“ – „Weißt du das denn wirklich nicht?“ – „Hat es etwas mit dem Gefühl zwischen meinen Schenkeln zu tun, wenn ich dich berühre?“ Sie lernt schnell. Mara: „Es muss da irgendein Geheimnis geben, ein wundervolles Geheimnis und du hast den Schlüssel dazu…“ („Come on Max, make love to me, ‚cause you got the special key“ *sing*).

Endlich ist also Action, weil Mara aber eine soziale Ader hat, erwacht Mira nun (immer noch im verbotenen Wald) und bekommt ein spaßiges Gefühl… In einer der größten Szenen des Films durchlebt nun Mira dasselbe was Mara mit Erlick gerade erlebt. Valda fragt noch: „Wird sie gef…oltert?“, ihr laszives Stöhnen überzeugt ihn davon, dass es keine Folter zu sein scheint. Das Ziegenmännchen Pando findet’s auch toll und Valda hat schnell Erlick als den Schuldigen ausgemacht. Sein Verdacht bestätigt sich, als sie nach kurzer Pause noch mal loslegt mit den Worten „wie, schon wieder?“ Valda verbietet Pando, sich Mira in dieser Lage zu nähern und soll sich „einen kalten Bach“ suchen, das soll in solchen Notlagen das richtige sei.

Traigon – nun wieder im Igzorn-Kostüm – murmelt einige unverständliche Worte zu seinem Gott („Kalgara Mara Maya Tugara“ usw.)
Mira und Valda befinden sich auf einem freien Feld, das Mira als „Winderbarn“ (oder so ähnlich identifiziert). „Man sagt es war einmal der Mittelpunkt der Welt“, meint Mira und Valda kommentiert das mit „das muss aber lange her sein, so wie diese Bruchbuden aussehen“, nicht das wir davon irgendwas sehen würden. Valda will einen elaborierten Plan schmieden, aber Mira will einfach drauf los („die Götter werden uns den Weg zeigen“). Mara hellsieht einen Wald und einen Fluss und einen Tempel. Ihre Freunde sind auf dem Weg zu ihr. Delissia hält das für doof, Erlick für schlau. Was für ’ne Antithese.

Nun, inzwischen bei völliger Dunkelheit, sind Mira und Valda am Friedhof vor dem Palast angekommen und werden von einer wilden Horde Kuttenträgern unfreundlich empfangen. Mara und Erlick treten an die Empore, allerdings gehirngewaschen (seit wann das denn?) und daher wenig hilfreich Traigon betritt die Szenerie und Valda startet zum Angriff und bekommt einen Pfeil in den Arm, ohne dass ihm das groß was ausmachen würde. Traigon soll seine Leute gefälligst in den offenen Kampf schicken und nicht aus dem Hinterhalt angreifen lassen. Traigon braucht seine Männer noch für wichtigere Dinge (die wären?) und bekämpft ihn selber. Er wirft sich eine oberpeinliche Asskicking-Pose und lässt Valda und Mira mit grünen Strahlen aus seinen Griffeln sprichwörtlich im Erdboden verschwinden und von Steinen begraben. So einfach ist es also, mit solchen Wichten fertig zu werden, meint Traigon (warum dann nicht gleich so?), und nun alles klar machen für die Opferung, denn „die Planeten nähern sich ihrer Konjunktion“. Solange sie sich keinem Adverb nähern, bin ich einverstanden.

Der Affe Hono ist davon nicht begeistert, ihm ist Mira versprochen worden. Traigon kratzt das nicht viel und die Wächter lachen sich einen ab. Hono schnappt sich in einem unbeobachteten Moment Valdas Schwert und verschwindet in die Finsternis.
Valda und Mira sind mitnichten lebendig begraben sondern in irgendwelchen Katakomben, wo tapfere Kriege ihre letzte Ruhe gefunden haben. Valda, IMMER NOCH mit Pfeil im Arm („das hätte ich fast vergessen“) bittet Mira um Entfernung, die das prompt erledigt. Hono läuft durch den Wald und schließt sich mit einem Artgenossen kurz.

Opfer-Time! Ein paar leichtbekleidete Slavinnen gießen Öl ins Opferfeuer, Mara und Erlick trinken aus irgendeinem Kelch und Traigon murmelt wieder irgendwelche Worte und bittet sich die „gesalbten Jungfrauen“ zur Opferstelle. Warum es immer Jungfrauen sein müssen, kann mir mal einer erklären. Sechs davon traben im Gleichschritt vor sich her. Mira und Erlick, being brainwashed, ebenso. Delissia präsentiert den Dolch. So weit, so Klischee.

Mira und Valda suchen sich zwischen den verfaulten Leichen der Krieger einen Ausweg aus dem Untergeschoss. Valda bemerkt, dass er den Todesgeruch nicht mag (dann halte dir doch die Nase zu!) und zieht sein Ersatz-Schwert, um den „Notausgang“ zu finden. Mira setzt sich gemütlich hin. Erlick und Mara schreiten händchenhaltend zum grün leuchtenden Altar.

Hono schwingt sich an einer Liane (!) zu Pando, der inzwischen mitten im Nirgendwo von drei heißen Miezen (wat?) fast um den Verstand (wenn er denn einen hat), gebracht wird. Hono zeigt ihm das Schwert und Goatman weiß sofort, da ist was faul im Staate Finnland und trommelt die Bevölkerung des nächstgelegenen Dorfes zusammen.
Mara lässt sich nun widerstandslos auf den Altar legen. Erlick nimmt den Dolch zur Hand, während der Lichtschein auf der Steintafel fast am Ziel angekommen ist und Traigon spricht die entscheidenden Worte. Kalgara soll nun das Opfer bekommen, die Erstgeborene, „geweiht mit dem Samen eines Mannes aus edelstem Geblüt“. Das scheint die Götter irgendwie aufzugeilen. Dafür will Traigon nichts anderes haben als „die Macht“ (zitter).

Das macht einen so großen Eindruck, dass fast die Höhle einstürzt, aus der Valda immer noch keinen Ausgang gefunden hat (Depp). Mira sitzt immer noch unbeeindruckt auf ihrem Platz, sie bemerkt nicht, dass die Leiche hinter ihr nicht ganz so tot ist, wie bisher vermutet und sie fest in den Griff nimmt. Auch die anderen Toten erwachen nun zum Leben. Valda kann sie losreißen, muss aber nun kämpfen. Die Untoten erweisen sich als ziemliche Pfeifenköpfe, die nur durch ihre numerische Überlegenheit den Helden zusetzen können.
Mira wird von hinten umklammert, aber anstatt nun ein paar Martial-Arts-Moves auszupacken (dafür hätte ich Geld bezahlt!) erinnert sie sich an die weisen Worte „wenn alles verloren scheint, ruf den Namen ‚Vital’“ (könnte perfekt aus einer Werbung kommen). Mira tut nun genau das und weil Mira es tut muss es Mara (am Altar) auch tun. Das hat zur Folge dass ein fliegendes Untier aus dem Himmel herabsteigt – es scheint Vital zu sein – und die Opferzeremonie unterbricht. Erlick schaltet sofort „die Mächte des Lichts!“ und lässt davon ab, Mara abzustechen. Traigon passt das überhaupt nicht und so muss Erlick ein paar Mooks fertigmachen. Tja, Traigon, hättest du die Untoten nicht zum Leben erweckt, wäre dir das nicht passiert.

Traigon weiß, dass Mara nun nicht mehr in seiner Gewalt ist und opfert stattdessen ohne mit der Wimper zu zucken eben Delissia (!!!), die das Pech hat, in diesem unseligen Moment neben ihm zu stehen. Traigon brüllt „es ist vollbracht“ und ein grünes Licht steigt zum Nachthimmel hinauf. Dort erscheint eine etwas deformiert aussehende Frau (ist es Kalgara? Würde Sinn ergeben aber sagen wird uns das keiner), die grüne Strahlen auf die Erde sendet, die schwere Explosionen verursachen (???) Mira und Valda kommen auf die glorreiche Idee, wieder durch das Loch in die Oberfläche zu steigen, von wo aus sie nach unten gekommen sind (das hätte euch auch vorher einfallen können). Traigon beschwört noch ein paar Untote und Valda und Mira schließen sich mit Erlick und Mara kurz, um gemeinsam ein paar Wächter abzustechen. Witzig ist der Trommler, der unentwegt weiter trommelt, auch wenn vor seiner Nase munter die Därme fliegen.
Die Gestalt im Himmel spuckt weiter grüne Explosionsbälle und Vital – der bisher noch absolut gar nix getan hat – schaut sich das aus sicherer Entfernung an. Die Zombies greifen inzwischen die sechs Jungfrauen an. Die müssen es ganz schön nötig haben nach 1000 Jahren in den Katakomben, meine nicht nur auch sondern meint auch Valda. Vital sprengt mit ein paar Elektroblitzen Kalgara in die Luft (poah!), Traigons heilige Stätte stürzt ein und Vital öffnet mit den Blitzen das Tor nach draußen, weil die Helden das garantiert nicht alleine geschafft hätten. Hinter dem Tor haben die Dorfbewohner von vorher schon gewartet (mit kompletter Ziegenherde!) und kämpfen an der Seite unserer Helden weiter. Warum, erschließt sich mir nicht, die sind doch auch so ganz gut zurecht gekommen und die Zombies sind ja bekanntlich anderweitig beschäftigt? Erlicks Schwert geht zu Bruch, er bekommt von Pando ein neues zugeworfen. Vital flattert wieder in das Nichts zurück, von wo er hergekommen ist.
Erlick und „die zwei die eins sind“. Welchen sexuellen Fetisch man auch immer damit befriedigen möchte.

Bleibt nur noch, Traigon seiner gerechten Strafe zuzuführen. Der möchte sich ganz feige verpissen und weist Khrakannon an, ihm ein Pferd zu bringen und ja, er sagt tatsächlich „ein Königreich für ein Pferd“ (autsch). Khraki kommt nicht weit, denn er muss gegen Erlick kämpfen. Erlick hackt ihm den Arm ab (!!), was Traigon mit „sei nicht so hitzig“ kommentiert (lol). Khraki kann den Kampf nicht mehr fortsetzen und so kommt’s zum Showdown. Traigon verwandelt Erlicks Schwert in eine Schlange – aber dummerweise in eine zahme und ungiftige und nicht-würgende, denn dann wäre das Spiel für Erlick aus gewesen – und schnappt es sich (nun wieder in Schwertform, aber ohne Rückverwandlungs-Effekt, die englische Fassung gibt uns hier Aufschluss, dass es nur Illusion war). Bevor er Erlick abstechen kann, wird er aus dem Hinterhalt von einem Pfeil getroffen und fällt zu Boden. Ich muss mich korrigieren. Es sind zwei Pfeile, abgeschossen genau gleichzeitig und genau auf denselben Punkt von – na ja von wem wohl? Mira und Mara natürlich, beide mit Flitzebogen.

Traigon stirbt mit einem entgeisterten „meine Kinder“ auf den Lippen und löst sich mit einem Verschwindibus-Effekt auf. Jetzt denken wir an vorher zurück und kommen zu dem Schluss, dass dies erst das zweite von seinen drei Leben war und fragen uns: wo ist das Sequel??? Komischerweise ist der Effekt außerdem weiß, und nicht grün wie vorher (ich hätte sogar noch schwarz für schwarze Magie genommen).

Draußen ist Valda, der sich Rest des Schlachtfelds – begleitet von lautem Mähen nicht der Rasenmäher (haha) sondern der Ziegenherde – begutachtet. Erlick schreitet mit Mira UND Mara im Arm zur Tür raus. Valda: „Ist eine nicht genug für dich?“ – Erlick: „Du vergisst eines Valda: diese zwei sind doch eine.“ Ob er dann nur die halbe Stoßkraft brauchen wird? Everybody laughs ending.

So, das war Jack Hills letzter Film und nun können wir auch sehen, warum er mit dem Endprodukt nicht zufrieden war (wer Jack Hill selbst dazu hören will kann sich hier schlau machen). Überschattet wurde das Projekt von schlechtem Wetter und weiteren Pannen.

Nach dem Eröffnungswochenende von Conan rief Roger Corman der Legende nach bei Jim Wynorksi an, um sogleich ein Ripoff in Auftrag zu geben. Eine Woche später war das Drehbuch fertig und Jack Hill wurde als Regisseur gewonnen. Hill wollte ursprünglich Sid Haig (HOUSE OF THE 1000 CORPSES) haben, doch Corman wollte seine Gage nicht löhnen. Bei einer Explosion wurde das Filmmaterial von zwei Tagen vernichtet. Jack Hill behauptete außerdem, Dino De Laurentiis hätte Studio-Equipment für seinen Film DUNE, der im selben Studio gedreht wurde, gemopst. Am Ende schnitt Corman wie gesagt den Film noch um, verwendete schwächere FX als zugesichert, klaute den größten Teil des Scores aus BATTLE BEYOND THE STARS, ließ sämtliche mexikanischen Darsteller dubben und nannte den Film „Sorceress“, da eine von ihm durchgeführte Umfrage in einer High School (!) dies als gewinnträchtigsten Titel auswies.
Bei den angesprochenen Widrigkeiten und den unspektakulären Special Effects konnte das Projekt natürlich nur zwei Richtungen nehmen: entweder komplett saugen oder eine Trash-Bombe werden, und um es gleich vorweg zu nehmen, der Film landet deutlich in der zweiten Kerbe. Tatsächlich hat er fast alles, was wir sehen wollen: ein grütziges Drehbuch, (sympathisch-)schlechte FX, doofe Einfälle, lötzinnige Mythologie, Aufkochen bekannter Genre-Versatzstücke, knuddlige Darsteller, bescheuerte Dialoge. Das hat Corman natürlich nicht davon abgehalten, Szenen aus „Mächte des Lichts“ für WIZARDS OF THE KINGDOM wiederzuverwenden, am auffälligsten die fliegende Bestie (eine Handpuppe).

Das Skript auseinanderzunehmen ist wie den bekannten Pudding an die Wand nageln. Die Prämisse, „die zwei die eins sind“ ist natürlich nicht neu. Jack Hill hat sich seine Inspiration – zwei Zwillinge die irgendwie in telepathischem Kontakt stehen (verdammt, das Thema Telepathie sehe ich im B-Film immer öfter, man muss nur mal bei Joe D’Amato nachfragen) – von Alexandre Dumas‘ 1844er Roman Die korsischen Brüder genommen. Die Idee, zwei Zwillinge in einen Barbarenfilm zu stecken griff übrigens Ruggero Deodato 1987 wieder auf in THE BARBARIANS, wo wir Peter und David Paul aka „The Hun Brothers“ aus NATURAL BORN KILLERS (nur in einer Deleted Scene) ihre Muckis springen lassen dürfen.

Natürlich gelingt es nie, die beiden Damen Mira und Mara auseinanderzuhalten, solange sie sich nicht mit Namen ansprechen (was sie dankenswerterweise meistens tun), das ist natürlich beabsichtigt und kommt glücklicherweise damit aus, ohne ins bekannte Fach der klamottigen Verwechslungskomödie zu fallen. Höhepunkt ist glasklar die Sex-Szene, wo Mira die wilde Lust Maras miterleben darf, man kann natürlich die Frage stellen, warum die beiden dann nicht noch mehr voneinander mitfühlen, aber who am I to complain? Wenn jemand einen Genre-Film mit Bravo-Trash kombiniert, dann wird mein Herz immer höher schlagen, komme was da wolle.

Die Probleme um das Opferungsritual habe ich schon angesprochen, mit Erstgeborenen usw. Warum am Ende Traigon mangels Alternative einfach irgendjemand anderen opfert und trotzdem die von ihm beschworene Göttin auftaucht, kann mir mal jemand bei Gelegenheit erklären, auch was Traigon davon hat, dass Erlick seine kalten Bauern in Mara ballert. Wieso kann Traigon außerdem am Ende Erlick und Mara kontrollieren? Ist es die Zoma-Plörre? Und selbst wenn, sollte das nicht auch Auswirkungen auf Mira haben? Warum taucht Krona immer zielsicher nach der Action auf?

Ansonsten spielt sich das ganze als übliche Adventure-Pulp-Geschichte, die verschiedene Mythologien munter zusammenwirft: wir sind tausende Jahre vor unserer Zeit (genauer wird’s in dem Genre bekanntlich nicht), nichtsdestoweniger kämpfen wir mit Galliern und Satyrn und einmal wirbeln sogar Nunchakus durchs Bild. Dazu haben wir Zauberer (aber eben keine weibliche, wie uns der Originaltitel glaubhaft machen will), mystische Kulte, Götter und sogar ein paar Untote. Irgendwie fügt sich das zu einem spaßigen Gesamtbild mit vielen WTF-Momenten zusammen, das ist doch genau das, was wir wollen. Dazu kommen eine absolute Mega-Idiotien wie die Lachgas-Bomben. Dann haben wir noch ein paar schöne Goofs wie den Hund im Hintergrund oder das verschwundene Eisenhalsband.
Der Härtefaktor ist dabei erstaunlich hoch. Wir sehen zwar relativ wenig davon, aber die angedeuteten Greueltaten sind schon ziemlich derbe. Wir haben eine Hand- und eine Arm-Abhackung, eine Frau mit aufgeschnittenem Unterleib, eine Beinahe-Pfählung, eine Vergewaltigung – nichts wirklich graphisches und doch ist der mit FSK 16 noch gut bedient. Nudity gibt’s auch hie und da mal und jede Menge sexuelle Anspielungen, meistens eher von der naiv-charmanten (alles mit Mira und Mara) und der pansigen Sorte (Erlick stolpert durch die Bumsbetten).

Zu den Schauspielern. Die Zwillinge Leigh Harris (Mira) und Lynette Harris (Mara) sind für ihre optischen Meriten gecastet worden und für sonst nichts. Sie hatten sonst nur einen gemeinsamen Auftritt in I, THE JURY, Leigh hatte noch kleine Auftritte in PASSION FISH und der Serie HEARTBEAT. Laut Imdb hatten die beiden ein Verfahren wegen Steuerhinterziehung am schnuckeligen Arsch, wurden aber freigesprochen. Außerdem waren die beiden mal im Playboy zu sehen. Wenn’s noch irgendwer eine Ausgabe davon hat, wo die Seiten nicht zusammenkleben, möchte er mir die gerne zukommen lassen.

Roberto Nelson (Erlick) hatte nur drei weitere Auftritte in mexikanischen Filmen. Für die Filmwelt ist das sicher kein großer Verlust, aber seinen Sunnyboy mit Sauerkrautfrisur verkörpert er zumindest schön überagierend, sodass wir was zu lachen haben. Wer Marjoe Gortner in STAR CRASH mochte, der wird auch ihn mögen. David Millbern (Pando) kann stolze 71 Actor Credits aufweisen (u.a. Leslie Nielsens 2002 – A SPACE TRAVESTY und THE SLUMBER PARTY MASSACRE). Seine schauspielerische Leistung ist im Satyr-Kostüm natürlich kaum zu bewerten. Jack Hill wollte sowieso Sid Haig haben. Der beste Satyr der Filmgeschichte ist und bleibt aber Torgo. Bruno Rey (Valda) hatte ausschließlich Rollen in hierzulande unbekannten mexikanischen Filmen. Martin LaSalle (Krona) spielte in mexikanischen Streifen mit wie THE MANSION OF MADNESS oder MISSING. Er hat vor allem das Pech, ziemlich doofe Dialoge in den Mund gelegt zu bekommen.

Ana de Sade (keine Ahnung, ob die wirklich so heißt) hatte immerhin ’ne Rolle in Jodorowskys THE HOLY MOUNTAIN (als Prostituierte), DER TRIUMPH DES MANNES DEN SIE PFERD NANNTEN (= Teil 3 der Saga) und HIGH RISK (aka SATISFACTION). Sie hat nicht wirklich viel zu schauspielern und stirbt auch noch den sinnlosesten Opfertod der Filmgeschichte. Roberto Ballesteros (Traigon) ist ein bis heute gefragter Darsteller für Film und Fernsehen aus Mexiko (was nicht viel heißen muss). Hier chargiert er hemmungslos über und hat sichtlich Spaß an seiner Fieslings-Rolle. Dass er fast die ganze Zeit im Igzorn-Kostüm durch die Gegend laufen muss, gereicht uns Trashies zum Vorteil.
Die Special Effects wurden von B-Film Veteran John Carl Buechler besorgt (CARNOSAUR, DINOSAUR ISLAND, BRIDE OF RE-ANIMATOR, TRANCERS und viele viele viele mehr) und dem mir völlig unbekannten Marcus Patchet (keine weitere Filmrolle) verbrochen. Die FX sind wie angesprochen auf Cartoon-Niveau, alles funktioniert nach dem Schema irgendwo Licht in allen Farben des Regenbogens oder Energieblitze zu superimposen. Das trieb Jack Hill die Tränen in die Augen, sorgt bei uns Trashies allerdings für Lachströme. Schwer zu sagen, wie es gewesen wäre, wenn der Film bessere FX gehabt hätte, so was mag ich mir gar nicht vorstellen. Und das ist auch gut so.

Jack Hill begann 1960, als er ca. 20 Minuten für Roger Cormans THE WASP WOMAN drehen durfte. Nach Filmen wie BLOOD BATH oder MONDO KEYHOLE folgte seine erste komplett eigenständige Regiearbeit SPIDER BABY (dem Vernehmen nach ein ziemlicher Knaller). Dann folgte die Phase, wo er die US-Szenen für die letzten Filme mit Boris Karloff drehte (vier an der Zahl, z.B. FEAR CHAMBER und ALIEN TERROR). Dann kamen seine größten Erfolge, im-Genre (mit THE BIG DOLL HOUSE und THE BIG BIRD CAGE), Blacksploitation (COFFY und FOXY BROWN) und schließlich mit Tarantinos Lielingsfilm THE SWITCHBLADE SISTERS. Nach 1975 gönnte er sich eine 7-jährige Pause und lieferte mit „Mächte des Lichts“ seinen letzten Film ab.

Seine Handschrift als Regisseur ist nur noch mit der Lupe zu erkennen. Da ist nicht viel mit den ausgearbeiteten Charakteren wie in SWITCHBLADE SISTERS oder dem Blacksploitation-Charme aus seinen anderen Werken. Das Problem ist wohl, dass er nicht sein eigener Autor ist und ihm überall dreingepfuscht wurde, so kann er seine Qualität als Regisseur kaum zeigen, man erkennt aber immer noch eine flotte Inszenierung, Liebe zum Detail und die Fähigkeit, aus dem Stoff viel zu machen. Jack Hill wird oft nachgesagt, dass er in seinen Filmen feministische Anwandlungen zeigt. Auf Coffy und Switchblade Sisters mag das zutreffen, hier fällt’s eher flach. Lediglich die Tatsache, starke Frauencharaktere zu haben, die immerhin den finalen Todesschuss abgeben, kann man als Signal in diese Richtung werten. Trotzdem zeichnen sich Mira und Mara eben nicht dadurch aus, ihre Probleme durch Überlegung zu lösen (wie etwa in „The Big Doll House“) sondern sind reine Doofis, die Glück haben so stark zu sein. Die Szene mit den Jungfrauen, die nur dafür da sind, um von den Zombies unfreiwillig mit aufs Zimmer genommen zu werden, ist da sowieso neben der Spur, auch alle möglichen Sklavinnen sind genrebedingt mit am Start und Delissia hat ebenfalls nur Vögeln im Kopf (sagt sie zumindest).

Ihr habt es schon bemerkt, Mächte des Lichts ist mit Sicherheit nicht unbedingt besonders repräsentativ für Hills Werk. Er war kaum in einem Sujet unterwegs, das ihm behagte. Warum er allerdings das Filmen sein ließ, verstehe ich nicht. Nach 1982 zog er sich zurück um Romane zu schreiben, in den 90ern versuchte Tarantino, Jack Hill wieder ins Licht der Öffentlichkeit zu rücken, indem er „Switchblade Sisters“ wieder ins Kino brachte und auf eigenem Label veröffentlichte oder THE SWINGING CHEERLEADERS auf seinem ersten Filmfestival 1996 zeigte. Seitdem ist das Interesse an Jack Hill wieder deutlich größer. Fun Fact am Rande: 1995 erschien ein weiterer Film unter dem Titel „Sorceress“ von Wynorksi (keine Verbindung).

Bis heute gibt’s in Deutschland lediglich zwei VHS-Versionen (Cannon Films und Thorn Emi). Ton der Thorn Emi sind so lala, Bild ist in ärgerlichem Full Screen und könnte besser sein. In den Staaten ist eine BluRay dazu erschienen, diese mit noch längerer (und angeblich als verschollen geglaubter) 83 Minuten-Fassung, die hie und da ein paar Filmschnipsel mehr bietet (hier wäre ein detaillierter Schnittbericht hilfreich). Bild (korrektem Bildformat) und Ton sind erstaunlich gut. Als Extras gibt’s Interviews von Roger Corman. John Carl Buechler, Jum Wynorski und Clark Henderson (Post-Production Supervisor).

Fazit: Mit „Mächte des Lichts“ kann man als B-Fan nicht viel falsch machen. Der Film ist ein wahres Sammelsurium an ausgeflippten Ideen, sodass eigentlich nie Langeweile aufkommt. Man darf sich die Frage stellen, was aus dem Film geworden wäre, hätte Jack Hill das machen können, was er im Sinn hatte, das soll uns aber nicht weiter stören. Die FX sind drollig, das Drehbuch ist Käse, die Schauspielerfraktion für nichts als optische Meriten gecastet, aber die flotte Regie, brauchbare Kulissen und gute Aufnahmen machen viel davon wieder wett. Ich habe noch nicht genug CONAN-Ripoffs gesehen um sagen zu können, wie sich Mächte des Lichts darin platziert, jedenfalls sowohl mit Ultra-Trashbombe ATOR 2 und dem wenig durch Plot belasteten und gelegentlich splattrigen DEATHSTALKER kann es MdL an Unterhaltungswert aufnehmen. Der Film ist vielleicht auch zugänglicher für Leute, die noch nicht so sehr trash-vorbelastet sind. Aus Jack Hills eigenem Oeuvre (so weit ich es gesehen habe), ist „Switchblade Sisters“ unterm Strich definitiv des bessere und unterhaltsamere Film, dennoch lässt sich MdL schwer mit dem restlichen Output des Meisters vergleichen, Anglotzen solltet ihr euch den Film auf jeden Fall, es kommt nur selten vor, dass man Telepathie-Sexszene in einem Barbaren-Film zu sehen bekommt, und diese Gelegenheit sollte man nutzen.

(c) 2016 Diamond Bentley


BOMBEN-Skala: 7

BIER-Skala: 7


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