Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia

 
  • Deutscher Titel: Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia
  • Original-Titel: The Chronicles of Narnia: Prince Caspian
  •  
  • Regie: Andrew Adamson
  • Land: USA
  • Jahr: 2008
  • Darsteller:

    Ben Barnes (Prinz Kaspian), Georgie Henley (Lucy Pevensie), Skandar Keynes (Edmund Pevensie), William Moseley (Peter Pevensie), Anna Popplewell (Susan Pevensie), Sergio Castellito (Miraz), Peter Dinklage (Trumpkin), Warwick Davis (Nikabrik), Vincent Grass (Professor Cornelius), Pierfrancesco Favino (General Glozelle), Cornell John (Glenstorm), Damian Alcazar (Lord Sopespian), Alicia Borrachero (Prunaprismia), Simon Andreu (Lord Scythley), Tilda Swinton (Weiße Hexe)


Vorwort

Satte 1300 Jahre sind in Narnia vergangen, seit die Pevensie-Geschwister in ihre eigene (sprich unsere) Welt zurückgekehrt sind – das hat der Fantasie-Welt der sprechenden Tiere und Fabelwesen nicht wirklich gut getan – vor etlichen Generationen ist das Volk der Telmarer eingefallen, hat die Narnianer vernichtend geschlagen, das Reich annektiert und die letzten Überlebenden in die Wälder verdrängt. Nach einer Dynastie von neun Königen namens Kaspian hat nun ein Lordregent namens Miraz die Herrschaft übernommen; nachdem sein trautes Weib nun endlich einen potentiellen Thronfolger geboren hat, hat Miraz keine Verwendung mehr für den bislang von ihm noch geduldeten Prinzen Kaspian (den 10.), den rechtmäßigen King. Sein Lehrer und Mentor Cornelius warnt Kaspian und schickt ihn mit einem magischen Horn auf die Flucht. Der Prinz gerät allerdings in den Wäldern schnell in Schwierigkeiten und zwischen die ihn verfolgenden Miraz-Soldaten und einen Schwung Narnianer, die einen Telmarer-Prinz verständlicherweise nicht auf Anhieb für einen möglichen Verbündeten halten. In seiner Verzweiflung bläst Kaspian, eingedenk Cornelius‘ Ratschlag, im äußersten Notfall eben dies zu tun, ins Horn…

… und ruft damit die Pevensie-Geschwister zurück, für die im kriegserschütterten London gerade mal ein Jahr vergangen ist. Die Pevensies begreifen nach der anfänglichen Euphorie über die Rückkehr nach Narnia schnell, das einiges nicht stimmt. Nachdem sie den Zwerg Trumpkin, der von Miraz‘ Truppen gefangen genommen wurde und im Fluß entsorgt werden soll, retten und festgestellt haben, dass Miraz bereits den finalen Sturm auf die Wälder von Narnia plant, stoßen sie auf Kaspian, der mittlerweile von den Narnianern zum Anführer gewählt wurde. Die Rückkehr der „Könige“ hebt die Moral der Narnianer – Peter schlägt vor, das Überraschungsmoment auszunutzen und Miraz‘ Burg anzugreifen. Trotz einiger Bedenken stimmen die Narnianer zu. Die Attacke wird zum Fiasko, die viele Narnianer das Leben kostet und zu ernstlichen Spannungen zwischen Kaspian und Peter, die sich gegenseitig die Schuld für die Katastrophe zuschieben, führt. Kaspian kann beinahe dazu verführt werden, die Weiße Hexe wiederzuerwecken, was die Pevensies in letzter Sekunde verhindern. Miraz steht mittlerweile vor den Toren der letzten Narnianer-Festung – jetzt kann nur noch Aslan helfen, doch nur Lucy kann den Löwen aufspüren. Um ihr die notwendige Zeit zu verschaffen, lässt sich Peter auf ein riskantes Spiel ein.


Inhalt

Ich muss zugeben, „Der König von Narnia“, erster Teil der Jugend-Fantasyserie nach den Romanen von C.S. Lewis, ging – ebenso wie die Bücher schlechthin – an mir ziemlich vorbei. Ich hab den Film zwar gesehen, aber mehr als Hintergrundberieselung, es blieb gerade genug hängen, damit ich bei „Epic Movie“ die, hüstelhüstel, „Parodie“ kapierte. Mag daran liegen, dass ich bei Literatur (und Filmadaptionen), die sich ausdrücklich als christlich motiviert sieht (und im Endeffekt nichts anderes tut, als Bibelszenarien in eine Fantasy-Welt zu verlegen), aus grundsätzlichen Erwägungen skeptisch bin. Nun, da bin ich wohl in einer Minderheit, denn „Der König von Narnia“ spielte bei satten 180 Millionen Dollar Budget allein in den USA fast 300 Millionen wieder ein, was dem produzierenden Disney-Studio Grund genug war, Regisseur Andrew Adamson (der vor „Narnia“ bei DreamWorks „Shrek“ und „Shrek 2“ co-inszeniert hatte), für das obligatorische Sequel noch mehr Geld in die Hand zu drücken, auf dass er Scope und Action des ersten Teils noch übertrumpfe.

Das geht nicht immer gut und im Falle von „Prinz Kaspian von Narnia“ war’s dann auch zumindest ein kommerzieller Fehlschlag – in den USA spielte der Streifen nicht einmal die Hälfte des Vorgängers ein, was Disney nunmehr dazu veranlasste, von der Produktion weiterer „Narnia“-Filme abzusehen (Fans müssen aber nicht weinen, die nächsten beiden Filme stemmen Fox und Warner in Kooperation, Routinier Michael Apted wird den dritten Teil inszenieren). Dabei liefert Adamson eigentlich genau das ab, was er versprochen hatte – in „Prinz Kaspian“ sind die Schlachtenszenen noch epischer, noch spektakulärer, die Anzahl der Effektshots beinahe doppelt so groß wie im Vorgängerfilm und das Panoptikum an computererschaffenen Fabelkreaturen (bewerkstelligt u.a. von Peter Jacksons WETA Workshop) noch breiter.

Woran liegt’s? Noch nicht mal unbedingt an der Story – die ist zwar eine der ältesten der Welt (der böse Onkel, der den lieben Neffen um den Thron bringt bzw. bringen will, eine Thematik, die kein geringerer als Shakespeare persönlich mehrfach ausgeschlachtet hat) und, Überraschung, nicht mal speziell biblisch geprägt (es gibt natürlich ein bissl Berührungspunkte mit der Davidsgeschichte und im Endeffekt läuft wieder alles auf eine sehr plumpe messianische Erlöser-Pointe hinaus – bis der auftaucht, sind alle Opfer, und das sind etliche, eben als unvermeidlicher Kollateralschaden in Kauf zu nehmen, aber dann kommt Papa Jesus und macht alles wieder gut. Äh, Verzeihung, im Narnia-Kanon heißt Jesus natürlich Aslan, und wenn das jetzt ein Spoiler war, kann ich’s auch nicht ändern). Alles andere als originell, aber erprobt und grundsätzlich nicht totzukriegen. Problematisch dabei ist hauptsächlich, dass Lewis und konsequenterweise die Drehbuchautoren (neben Adamson das Team Christopher Markus und Stephen McFeely [„The Life and Death of Peter Sellers“, „The First Avenger: Captain America“]) da notgedrungen irgendwie die Pevensie-Kinder reinfummeln müssen, die im Endeffekt aber nicht wirklich viel zur Sache beitragen (Peters arrogante Ader ist mitverantwortlich für das Fiasko des Angriffs auf Mariz und sein Duell mit dem fiesen König verschafft Lucy im Showdown die nötige Zeit zur Aslan-Suche, Edmond erledigt die Weiße Hexe, Susan ist – im Gegensatz zur Buchvorlage – nicht mehr als eine angedeutete romantic interest für Kaspian, und Lucy ist halt die Aslan-Prophetin) – alles durchaus im Kontext des Films wichtige Plotpunkte, aber nichts, was speziell die Anwesenheit dieser Figuren verlangt hätte; aber wenn man eine Serie schreibt (auch wenn C.S. Lewis dies zumindest bei den ersten Büchern nicht im Sinn hatte, weswegen die Serie auch eine recht juxige Chronologie aufweist – die Verfilmungen folgen in der Reihenfolge den Veröffentlichungen der Bücher, obwohl die Narnia-Timeline von der Veröffentlichungsreihenfolge munter abweicht), müssen die Hauptfiguren halt immer vorkommen. Dass die Pevensies reichlich altklug daher kommen, ist übrigens ausnahmsweise mal durchaus von der internen Logik her gedeckt, schließlich haben die schon ein komplettes „Leben“ in Narnia hinter sich. Ich kann bei einem Film, der sich – wie die Bücher eben auch – primär an ein jugendliches Publikum widmet, auch verstehen, dass man die Anzahl süßer sprechender Tiere deutlich erhöht hat (wir haben u.a. Dachse, Mäuse, Eichhörnchen, Bären, wobei zumindest Fechtmeister-Maus Reepicheep auch einige witzige Sprüche zum Besten geben darf), aber da läuft ein Film schon Gefahr, in seiner eigenen Knuddligkeit zu ersticken (oder an seiner Gier auf Merchandising-Dollar).

Ich denke, der Grund, warum „Prinz Kaspian“ trotz des beeindruckenden Aufwands und der – bis auf noch zu würdigende Ausnahmen – hohen handwerklichen und technischen Schule (die Kamera bediente der souveräne deutsche Kameramann Karl Walter Lindenlaub, ehedem Stammfotograf von Roland Emmerich und liefert durchaus die gewünschten voluminös-epischen Bilder der neuseeländischen und slowenischen Landschaften) scheitert, liegt – neben meinem persönlichen Problem mit dem Film, auf das ich noch zu sprechen kommen werde – daran, dass der Streifen einfach nichts *neues* bietet – im Gegenteil, Details wie herumlaufende Bäume, die durchaus der Vorlage entnommen sind und die Vielzahl von Kreaturen wie Greifen, Minotauren, Zentauren, Faunen, Riesen, Zwergen etc. scheinen nur zu belegen, wie sehr sich „Prinz Kaspian“ an andere Fantasy-Erfolge wie, natürlich den „Herrn der Ringe“ und „Harry Potter“ anlehnt, ohne wirklich eigene Ideen zu haben (was man auch Lewis, dem Romanschreiberling, vorwerfen kann, der seine Serie auch ausdrücklich als Gegenentwurf zu Tolkiens Mittelerde verstanden wissen wollte, ohne sich aber von Tolkiens Einfällen gänzlich trennen zu können). Es hat in den letzten Jahren so viele Fantasy- und fantasy-angehauchte Blockbuster gegeben, die mit breit ausgewalzten Schlachtenszenen, hohem Materialaufwand und inflationärem CGI-Gebrauch die Leinwände überfluteten, dass nun, so sieht’s aus, endlich Übersättigung beim Publikum eingetreten ist – und bei aller Freundschaft ist „Narnia“ halt doch keine Marke wie „Harry Potter“, bei der allein der Filmtitel reicht, um 200 Mio. Dollar Budget wieder einzuspielen; wobei auch gesagt werden muss, dass „Prinz Kaspian“ jenseits des puren Creature-Glotzens trotz des immensen Budgets keine sonderlich interessanten Visuals zu bieten hat – die Ausstattung erschöpft sich in zwar aufwendigen, aber nicht speziell abwechslungsreichen Kostümen. Narnias Palast liegt drehbuchgemäß in Ruinen, Miraz‘ Burg ist eine eher düstere Angelegenheit und kein Augenschmaus.

Die CGI-Arbeit haut mich größtenteils leider – und das ist bei dem Budget auch unentschuldbar, auch wenn ’s viele Effektshots sind – nicht vom Hocker. Praktisch alle computerrealisierten Hintergründe, digitalen Sets und animierten Geschöpfe können ihre Rechnerherkunft nicht verleugnen. Während ich das bei den CGI-Kreaturen noch verstehen kann (Zentauren sind nun mal eine ziemliche Herausforderung, außerdem sind die diversen Tiere nicht auf absoluten Realismus hin angelegt; der „Flußgott“ sieht allerdings schon ziemlich schnuffig aus), sind die anderen CGI-Schwächen unverzeihlich (der Angriff der Greife auf Miraz‘ Schloss sieht noch nicht mal nach einem *aktuellen* Videospiel aus).

Immerhin – trotz der Laufzeit von 144 Minuten (von denen man aber gut 10 Minuten Abspann abrechnen muss) hält Adamson das Tempo über Schauplatzwechsel, parallele Erzählung und natürlich große action set pieces hoch und täuscht passabel darüber hinweg, dass „Prinz Kaspian“ inhaltlich in einer Gewichtsklasse mit einem beliebigen „Herr der Ringe“-Teil spielt. Aber – jetzt kommt das „Aber“ und es ist ein großes „Aber“…

… was mich an „Prinz Kaspian“ wirklich stört, liegt speziell darin begründet, dass der Film nach seinem Selbstverständnis ja ein jüngeres Publikum anspricht, auch gerade wegen seiner jugendlichen Protagonisten. Und, das muss ich wirklich anprangern, jenseits von Battle Royale- und der spielt ja nun in einer anderen Liga – kenne ich keinen Film, der es so verdammt geil findet, seine jungen Helden als gewaltfixierte, grenzwertig psychopathische Massenmörder zu zeichnen und das auch noch als moralisch völlig in Ordnung abfeiert. Susan, Edmond und Peter metzeln, schnetzeln und killen sich durch die Telmarer-Legionen, dass Django, John Woo und Jason Voorhees ihre helle Freude dran hätten (aber, da wir ja einen Kinderfilm mit PG-Rating drehen, darf natürlich kein Blut fließen. Die einzige Szene „mit Blut“ ist diejenige, in der Miraz, der böse König, seinem General wegen fortgeschrittenen Versagens eins auf die Freßluke donnert) – andere Optionen als Gewaltausübung werden nicht mal angedacht, und auch wenn es natürlich im Filmkontext „die Richtigen“ trifft, ist es – für einen Stoff, der heuchelt, sich für Toleranz und friedliches Zusammenleben einzusetzen – bedenklich (zumal Anderson auch nach Kräften die Telmarer als gesichtslose, anonyme Masse, die man bedenkenlos metzeln kann, zu zeichnen, so ähnlich wie „Star Wars“-Sturmtrupper. Sie tragen dann auch Helme mit Vollvisieren, so dass völlig anonym gestorben werden kann und man sich keine Gedanken über die Implikationen machen muss; schon lustig, wie die Telmarer nach verlorener Schlacht ihrem neuen König Kaspian und seinen Helfern, die gerade Tausende der ihren hingeschlachtet haben, zujubeln – nach einer Terrorherrschaft auf Kosten der Telmarer, von der man nun „befreit“ worden wäre, sah’s vorher nicht aus, obwohl natürlich heftig an der billigen Symbolikschraube gedreht wird. Unter Miraz‘ Herrschaft ist die Hauptstadt düster-finster-abweisend, kaum ist Kaspian der Scheff, scheint die Sonne, alles lacht usw.). Es geht mir noch nicht mal um das Metzeln per se – es ist ein epischer Fantasy-Film, und da gibt’s nunmal by default großangelegte Schlachten mit hohem Bodycount, aber die Begeisterung, mit der Adamson die Kinder zu Super-Soldaten und gewissenlosen Killern stilisiert, lässt mich schon darüber grübeln, warum sich andere Leute Sorgen um die sittliche Verrohung der Jugend durch Horrorfilme (die zumindest nur selten offen propagieren, dass ihre Protagonisten höhere moralische Ziele vertreten und nicht nur um’s schlichte Überleben kämpfen) machen, wo ein Film wie „Prinz Kaspian“ eine viel berechtigtere Angriffsfläche böte. Aber wer legt sich schon mit Disney an und mit einer Geschichte, die ein bekennender, missionarischer Christ erdachte?

Erwähnen wir noch, bevor wir zu den Darstellern kommen, einen ansprechenden symphonischen Score von Harry Gregson-Williams („Phone Booth“, „Shrek 2“, „Domino“), der durch ein paar nichtssagende Songs im Abspann ergänzt wird.

Also die Akteure – Ben Barnes (Stardust) gibt einen durchaus sympathischen Prinz Kaspian ab (allerdings nervt bei ihm, wie bei allen Telmarern, der spanische Akzent, den er sich allerdings wenigstens bei Mandy Patinkin und „Die Braut des Prinzen“ abgekuckt hat), und mit William Moseley (Peter) verbindet ihn durchaus eine gewisse Chemie, so dass es um so trauriger ist, dass das Potential der (angedeuteten) Rivalität zwischen den beiden nicht ausgeschöpft wird. Anna Popplewell („Der kleine Vampir“, „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“) haut mich als Susan in ihren dramatischen Szenen (da sieht sie immer einfach nur schmollend aus) nicht vom Hocker, Skandar Kaynes (Edmond) zieht sich achtbar aus der Affäre, wie auch Georgie Henley als Lucy (an den beiden Letztgenannten bleibt es auch hängen, gemeinsam mit Ben Barnes Teil 3 zu tragen, da die Charaktere von Mosley und Popplewell erst einmal aus der Serie verschwinden). Sergio Castellito („Bella Martha“, „The Big Blue“, „Arthur und die Minimoys“) könnte als fieser König noch etwas fieser sein, Damian Alcazar hat als verräterischer Lord seinen Spaß (kurioserweise spielte er im 2003er-TV-Film „Ferrari“ Enzo Ferrari, der im zarten Alter von 8 Jahren von… Skandar Kaynes dargestellt wurde), Pierfrancesco Favino („Nachts im Museum“, „Illuminati“) ist okay als Miraz‘ nicht uneingeschränkt loyaler General. Eurotrash-Veteran Simon Andreu („The Blood Spattered Bride“, „Trauma“, „Stirb an einem anderen Tag“) ist in einer kleinen Rolle als Telmarer-Lord zu sehen.

Bildqualität: Bei Disney-DVDs muss man sich im Allgemeinen nicht grämen – der 2.35:1-Transfer (anamorph) ist bildschön, gestochen scharf, überzeugt in den Farben und im Kontrast. Störungen oder Verschmutzungen sind nicht zu verzeichnen, die Kompression arbeitet unauffällig.

Tonqualität: Dolby 5.1-Ton in allen wesentlichen Sprachen plus ein ganzer Eimer Untertitelspuren, in der DF sehr dynamisch, klar und voluminös abgemischt.

Extras: Da ich mir den Prinzen nur als Online-Verleih-Leihscheibe gegönnt habe (und man bei 2-DVD-Editionen da normalerweise eben nur die Hauptfilm-Scheibe bekommt), kann ich mich nur für eine Trailershow und einen Audiokommentar verbürgen, Scheibe 2 bietet aber wohl die übliche Auswahl an Making-of-Featuretten, Interviews etc.

Fazit: Technisch gesehen ist „Prinz Kaspian von Narnia“ nicht verkehrt – zwar absolut aus dem Fantasy-Baukasten für Anfänger zusammengesetzt, aber mit allen wesentlichen wichtigen Zutaten (heldenhafte Helden, allerlei Fabelwesen, böse Könige, große Schlachten) – eine eigene Idee sucht man in dem Streifen aber vergeblich (es sei denn, man rechnet die christliche Motivation als eigenständige Idee). Die Schauspieler leisten anständige Arbeit, die FX schwanken zwischen okayish und gut, der Streifen ist trotz Überlänge temporeich und kurzweilig, aber der letzte Funke will nicht recht überspringen, sei es, weil der „Herr der Ringe“ zum Thema epische Fantasy einfach alles sagte, was zu sagen war, sei es, weil es dem Film – auch wenn das mein persönliches Problem mit dem Streifen ist – für ein Werk, das sich erstens speziell an ein jugendliches Publikum (naja, All Ages sagt man heutzutage wohl)wendet und zweitens christliche Werte von verständnis- und friedvoller Toleranz zwischen verschiedenen „Rassen“ propagiert, schlicht und ergreifend an Menschlichkeit fehlt, der Wert menschlichen (bzw. narnianischen) Lebens nicht existent zu sein scheint, und, last, but not least, zumindest für mich ein Rudel enthusiastisch tötender Kinder als positive, nicht zu hinterfragende Heldenfiguren einfach untauglich sind. Darüber kann man natürlich hinwegsehen, wenn man einfach nur einen solide gewerkelten Fantasy-Abenteuer-Actionfilm sehen will, aber es stößt mir einfach bitter auf. Als Film selbst ist „Prinz Kaspian“ vielleicht einfach, neben seiner Un-Originalität, sich ein wenig zu sehr seiner Epik bewusst und schwelgt in seinen Massen-Actionszenen, ohne eine echte eigene Identität zu haben.

Aber ich denke, ich kann zumindest mal ein echtes Qualitätsprädikat vergeben…

3/5
(c) 2009 Dr. Acula


mm
Subscribe
Benachrichtige mich zu:
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments