- Deutscher Titel: Der Teufel mit den sieben Gesichtern
- Original-Titel: Il diavolo a sette facce
- Alternative Titel: Diamantenlady | Bloody Mary | The Devil with Seven Faces | The Devil has Seven Faces |
- Regie: Osvaldo Civirani
- Land: Italien
- Jahr: 1971
- Darsteller:
Carrol Baker (Julie/Mary Harrison), George Hilton (Tony Shane), Stephen Boyd (Dave Barton), Lucretia Love (Margaret), Luciano Pigozzi (Steve Hunter), Daniele Vargas (James Marlowe), Franco Ressel (Inspektor Rinkel)
Vorwort
Kundschaft für den in Holland praktizierenden Rechtsverdreher Dave Barton – die junge & attraktive Julie Harrison fühlt sich unspezifiziert beobachtet und führt dies in Verbindung mit einem panischen Anruf ihrer eineiigen Zwillingsschwester Mary aus London darauf zurück, dass, wie schon in der guten alten Kindheit, Julie für irgendwelchen Schabernack, den Mary getrieben hat, verantwortlich gemacht wird. Da kann der beste Anwalt nicht wirklich viel helfen außer ein betroffenes Gesicht machen – schon eher, wenn die potentielle Klientin vor der Kanzleitür Opfer eines couragierten Kidnapping-Versuchs wird. Dave und sein zufällig anwesender alter Freund, der Playboy und Rennfahrer (obwohl, das war zu der Zeit ein und dasselbe) Tony Shane, greifen ein und retten die holde Maid.
Sowohl Tony als auch Dave halten Julie für begehrenswertes Jagdgebiet, aber Tony (sichtlich unter der Voraussetzung, dass Rennfahrer etwas aufregender ist als Anwalt) übernimmt die vakante Beschützerrolle hauptamtlich, dieweil Dave im Hintergrund Ermittlungen anstrengt. Als Tony und Julie in ihrem Haus Einbrecher überraschen und ihnen nur aufgrund einer zufällig vorbeikommenden Polizeistreife im Zuge eines kleinen shoot-outs zwischen Räuber und Gendarmen die Flucht gelingt, andererseits Dave Besuch von Versicherungsdetektiv Hunter erhält, lichtet sich das Dunkel langsam – Mary hat mit einer Gangsterbande einem Maharadscha einen millionenschweren Diamanten gemopst, den Klunker für sich behalten und möchte den nun der Zwillingsschwester per Postpaket schicken. Da Dave und Tony davon ausgehen, dass die Abholung des Packerls von den Ganoven überwacht wird, soll der Rennfahrer den Stein apportieren. Allerdings spielt so manche Partei doppeltes Spiel…
Inhalt
Wie sich sicherlich schon herumgesprochen hat, bin ich komplett wahnsinnig. Zu meinen irrationalen Wahnvorstellungen gehört auch die, dass mir irgendwann die zu besprechenden Filme ausgehen könnten, speziell eingedenk Projekt 300. Also habe ich mich in Unkosten gestürzt und eine dieser spottbilligen „8934-Filme-auf-37-DVD“-Boxen, in die amerikanische Billigheimerlabel arglose, jenseits des Großen Wassers in Public Domain gefallene Filme packen (oder zumindest solche, die sie dafür halten – in *dieser* Box finden sich nicht weniger als drei Argentos, und ich möchte mein linkes Holzauge darauf verwetten, dass sich für die bei gutem Willen ein Rechteinhaber finden würde), in diesem Fall die „50 Drive-In-Classics“ auf 12 DVD-Box aus dem Hause Mill Creek. Um mir bei einer solch gigantomanischen Auswahl potentiell zu kuckender Filme die übliche dreistündige Entscheidungsfindungphase zu ersparen, habe ich beschlossen, diese Box (nicht am Stück, aber ich denke mal, innerhalb der nächsten drei-vier Monate) schlicht und ergreifend in vorgegebener Reihenfolge durchzukucken – mit Disc 1, Seite 1, Film 1, fang ich an, mit Disc 12, Seite 2, Film 3, hör ich irgendwann mal auf.
Und was springt einem dann gleich als erster Film entgegen? Eine italienische Produktion mit dem hübschen Titel „The Devil With Seven Faces“. Prima, das klingt doch gleich mal nach Giallo, maskierten Killern, wahrscheinlich hübschen umzubringenden Mädels, lustigem Score und dem ein oder anderen internationalen Gaststar. Ist dann aber doch nicht ganz so prickelnd, wie sich dem alternativen deutschen Titel „Diamantenlady“ dann doch auch unschwer entnehmen lässt. Was der routinierte Schundschreiberling Tito Carpi („Django – Ein Sarg voll Blut“, Sartana – Töten war sein täglich Brot, „Beichtet, Freunde, Halleluja kommt“, „Alle für einen – Prügel für alle“, „Tuareg“) und Osvaldo Civirani (Drehbuch und Regie bei „Return of Django“, „Todespiste Le Mans“) hier auf die Beine gestellt haben, ist letztlich ein ziemlich konventioneller Gangster-gegen-Gangster-Krimi, der nur sehr wenige Anleihen bei den durch die späten italienischen Wallace-Filme geprägten Stilmitteln des Giallo nimmt. Vielmehr lässt sich vom hier vorexerzierten Gauner-bescheißen-Gauner-Szenario eher eine Linie zum neuen hippen Gangsterthriller der 90er Marke Guy Ritchie (der aber sicherlich auch freimütig zugeben würde, dass ihn die Gangsterfilme der frühen 70er stark beeinflusst haben) ziehen, wo weniger der Kriminalfall als solches wichtig ist (zumindest das ist eine Parallele zum Giallo) denn vielmehr die „Begleitumstände“.
Betrachtet man das Script unter dieser Voraussetzung, erklären sich auch einige vermeintliche Plotholes (z.B. warum Tony und Julie nach dem Überfall nicht auf die Polizei warten, sondern das Hasenpanier ergreifen, oder warum Dave auf der Suche nach Informationen zu Julies Background unbefangen mit deren Tippse ein Verhältnis beginnt; lediglich der Prolog, in dem eine Bekannte von Barton von unbekannter Fiesmannshand offensichtlich zu Tode blitzfotografiert wird, entzieht sich nach wie vor meinem Verständnis).
Das „Mystery“ selbst ist nicht sonderlich clever – spätestens (sicherheitshalber SPOILER, falls jemand tatsächlich gewillt sein sollte, nach diesem Streifen Ausschau zu halten) als Dave von seinem Tippsen-Betthäschen erfährt, dass Julie nach einer längeren Krankheit sehr komisch gewesen wäre und „das Büro nicht mehr erkannt habe“, sollte auch den weniger auffassungsschnellen im Publikum klar sein, wohin der Zwillings-Hase läuft. Die Twists und Turns, die unsere Herren Autoren daher auffahren, drehen sich daher hauptsächlich darum, wer in ihrem Umfeld nun welche Rolle spielt (und in der Tat ist eine Enthüllung relativ überraschend, auch wenn der betreffende Charakter vorher bereits eifrig Verdacht auf sich gelenkt hat, allerdings lässt sie ihn auch ziemlich blöde aussehen).
Die Charaktere entsprechen dem, was man in einem Früh-70er-Italoschmarrn erwarten darf – Tony Shane ist der typische Frauenaufreißertyp (sprich: er benimmt sich so, dass jeder normale Mensch glauben würde, keine einzige Frau könnte sich auch nur ansatzweise für ihn interessieren, aber wie wir höflichen, anständigen, zurückhaltenden Kerle wissen, stehen die Weiber ja doch auf genau die Typen, die sie angeblich nicht mal mit der Kneifzange anfassen würden), der – angesichts seines hiesigen Rennfahrerbackgrounds – genauso gut vom Set eines Films der kurzen Vogue des Formel-1-Films herübergewandert sein könnte (da Civirani unmittelbar zuvor eben einen solchen Autorennfilm heruntergekurbelt hatte, überrascht das nicht sonderlich), Dave der latent schmierig-schleimige Anwalt aus dem Bilderbuch des faulen Schreiberlings, Julie irgendetwas halbseidenes zwischen „damsel in distress“ und „femme fatale“. Der Rest ist entweder einfach böse (alle wesentlichen Gangstercharaktere), oder (wenn Polizist) mehr oder minder stiller Beobachter (wobei der Streifen den Cops eine recht erstaunliche Moral in den Mund legt – kleiner SPOILER: Inspektor Rinkel entlässt die letzten Überlebenden im Gefühl, alle anderen tüchtig über den Tisch gezogen zu haben, unbehelligt, unter der Maßgabe, dass man ihnen ja anrechnen müsse, dass sich zwei Gangsterbanden gegenseitig aufgerieben haben. Tote Cops als Kollateralschaden rechnet man da wohl ein. Puuh, ich hielt Holland ja schon immer für arg liberal, aber das ist ja schon anarchistisch…).
Große Spannung will nicht aufkommen – zum einen, weil das Script und seine Drehungen und Wendungen, wie gesagt, nicht wirklich so intelligent und überraschend sind, wie sich die Autoren das wohl vorgestellt haben (die hatten aber, zu ihrer Ehrenrettung, keine fast vier Jahrzehnte Gangster- und Thrillerkintopp als Denkhilfe), zum anderen, weil große Höhepunkte und/oder set pieces fehlen. Cirivani inszeniert seinen Chiller handwerklich solide (wenn auch im typischen Euro-Stil der 70er, d.h man zoomt schon mal sinnlos durch die Gegend, Kamerafahrten, tracking shots oder Schwenks dürfen auch mal gut ruckeln, und bei den Autostunts wird beherzt die Ablaufgeschwindigkeit hochgedreht, damit’s auch wirklich, hüstelhüstel, ganz doll realistisch aussieht), aber insgesamt eher behäbig, der Schnitt (ich gehe davon aus, dass die mir vorliegende Fassung zumindest relativ ungeschnitten ist) stellenweise holprig und insgesamt fehlt dem Streifen weitgehend das, was ich einfach das „kinematische“ Element nenne, dieses gewisse Etwas, das einen Fernsehkrimi vom Schlage Derrick von einem „richtigen“ Kinofilm unterscheidet.
Im Endeffekt bleiben an nennenswerten, memorablen und/oder aktionsgeladenen Szenen übrig eine Sequenz, in der Julie „gefoltert“ wird (Kopf unter Wasser heißt die Methode, da werden die Jungs in Guantanamo sicher auch nicht neidisch), die völlig hanebüchene (weil upgespeedete) Autoverfolgungsjagd mit ihren lächerlichen Stunts, eine recht stimmungsvolle (und als einzige horror-angehauchte) Sequenz, in der Julie auf dem Dachboden ihres „safe house“ im Schein eines Feuerzeugs auf die Leiche ihrer Vermieterin stößt, und der Showdown in und auf einer Windmühle (zusammen mit einigen Aufnahmen rund um die legendäre Rennstrecke Zandvoort, die allerdings keinerlei Handlungsrelevanz haben, der einzige richtige Gewinn, denn der Streifen aus seinem prinzipiell löblichen, da nicht abgegriffenen holländischen Setting zieht). Kameramann Walter Civirani (da unterstelle ich mal wieder ein verwandschaftliches Verhältnis) kann mit den besten Linsenschwingern vom Stiefel nicht mithalten – sein Stil ist bestenfalls unspektakulär (gut, er gibt uns einen upskirt-shot von Caroll Baker, aber das entschuldigt eben nicht alles). Die Anwesenheit von Giorio Postiglione (Production Designer bei „Feuerteufel“, „Der Werwolf von Tarker Mills“ und Rhea M. – Es begann ohne Warnung) als Art Director fällt nicht weiter auf – es waren nun mal die 70er, dass Wohnungseinrichtungen da eher spacig waren, muss man nicht ihm speziell zuordnen.
Eine Schau sind allerdings – aber eben auch zeitgeistgeschuldet – die Kostüme der Damenwelt, die nicht nur eine modisch-farbliche Entgleisung nach der anderen präsentieren (die 70er… boah, bin ich froh, dass ich die nur noch ansatzweise bewusst erlebt habe), dies aber erfreulicherweise (die 70er… boah, ist das schade, dass ich die nur ansatzweise bewusst erlebt habe) durch eine Parade der kürzestmöglichen Miniröcke und Hotpants diesseits einer Fetisch-Parade ausgleicht. Auch das 70er-Kuriosum, dass Frauen seinerzeit nicht nur die Klamotten, sondern auch die auf den Skalp getackerte Perücke täglich wechselten, kommt ausreichend zur Geltung (und kann Unvorbereitete schon verwirren…).
Musikalisch erfreut uns Schlockbeschaller extraordinaire Stelvio Cipriani (Tragic Ceremony, „Orgasmo Nero“, „Zwei Teufelskerle auf dem Weg zur grünen Hölle“, Papaya – Die Liebesgöttin der Kannibalen, „Die Herrenreiterin“, „Piranha II: Fliegende Killer“) mit einem unauffälligen, aber auch nicht offensiv nervenden typischen Früh-70er-Score.
Die Besetzungsliste weist einige interessante Namen auf – der Nordire Stephen Boyd war Ende der 50er einer Hollywood-Shooting-Stars, er spielte z.B. neben Charlton Heston in „Ben Hur“ den Messala, gab im „Untergang des römischen Reiches“ den Livius, war erste Wahl für die Besetzung eines gewissen Geheimagenten mit dreistelligem Nummernkürzel, sollte neben Liz Taylor den Mark Anton in „Cleopatra“ spielen, ehe die Produktion wegen der immensen Kosten verschoben wurde und Boyd einen anderen Job übernahm, spielte in der „Phantastischen Reise“ eine Hauptrolle und wechselte danach nach Europa, wo er wenig von Bedeutung spielte. Gerade, als seine Karriere sich wieder erholte und er bereits die Zusage für eine wichtige Rolle in „Die Wildgänse kommen“ ergattert hatte, ereilte ihn im zarten Alter von 47 Jahren der Tod durch Herzinfarkt beim Golfen. Ehrlich gesagt, den Appeal, den Boyd Ende der 50er bis Mitte der 60er gehabt hatte, strahlt hier nicht aus – Boyd wirkt wesentlich älter und müder als die gerade mal 40 Jahre, die er zum Drehzeitpunkt zählte und obwohl er nicht unmotiviert wirkt, lässt ihn das seinen Charakter nicht sonderlich unterfütternde Script ein wenig im Stich. Aber immerhin durfte er mit Lucretia Love fummeln, also wird’s sein Schaden nicht gewesen sein.
Ebenfalls 40 Lenze jung zur Drehzerit war Carroll Baker, an der die Jahre aber ersichtlich faltenfreier vorbeigezogen sind. Baker war auch schon seit den 50ern aktiv und u.a. in „Baby Doll“, „How the West was won“, „Die größte Geschichte aller Zeiten“ und „Harlow“ (in der Titelrolle der Jean Harlow) am Werke, trieb sich auch seit ca. 1967 in Italien herum und agierte z.B. in „Baba Yaga“ (auch hier die Titelrolle) und „Die Mafia lässt schön grüßen“, gab sich 1977 in Andy Warhols „Bad“ die Ehre und kehrte in den 80ern für B-Filme und TV-Auftritte in die Staaten zurück (zu sehen war sie u.a. in „Star 80“ und „Im Sog des Bösen“, aber auch in Finchers „The Game“). Baker macht zu wenig aus der Dualität ihres Charakters, ist aber noch im Rahmen des Sozialverträglichen (und Minikleidchen stehen ihr auch noch ziemlich gut).
George Hilton, geboren in Uruguay, hatte seit Mitte der 60er ein geregeltes Auskommen in Spaghetti-Western der zweiten bis dritten Reihe, durfte auch einmal den Sartana spielen (in „Django und Sabata – Wie blutige Geier“ bzw. „Django – Schieß mir das Lied vom Sterben“) und erweiterte in den 70ern sein Ouevre dann um das Horror- und Exploitationfach mit „Der Schwanz des Skorpions“, „Atlantis Inferno“ oder „Two Faces of Terror“. Die Rollenanforderung (halbwegs attraktiver, aber irgendwie unangenehm wirkender Playboy-Typ) erfüllt er als Quasi-Gaucho absolut, größere schauspielerische Aktivitäten sind nicht zu verzeichnen.
In weiteren Rollen finden sich Superbein Lucretia Love („Verteufelt“, Psychomaniacs, „The Arena“) als offenherzige Sekretärin, Charaktervisage Luciano Pigozzi („Mister Unsichtbar“, Gern hab‘ ich die Frauen gekillt, „Hatchet for the Honeymoon“, Die Liebeshexen vom Rio Cannibale, „Yor“, „Zombie 3“, Das Alien aus der Tiefe) als verräterischer Versicherungsdetektiv (oops), Daniele Vargas („The Arena“, „Die Schlacht von Marathon“) als Tonys schmieriger Manager und Franco Ressel („Die Zuhälterin“, „Panik“, Sieben Tote in den Augen der Katze, „Formel 1 – In der Hölle des Grand Prix“) als holländischer Kriminalinspektor.
Bildqualität: Bei einer PD-Scheibe kann man keine Erwartungen stellen und nicht mal die werden erfüllt… den ursprünglichen 2.35:1-Transfer hat man auf ein übles zentriertes Vollbild (da kann man von „pan & scan“ wirklich nicht mehr reden) von Joseph-Lai-Ninjakloppper-Qualität zusammengestutzt – da tut sich oft in der Bildmitte nichts wesentliches, während links und rechts am Rand potentiell interessanteres zu erahnen ist, von einer Bildkomposition zu sprechen verbietet sich unter diesen Voraussetzungen. Zudem ist der Transfer gespickt von Laufstreifen, Verschmutzungen und Defekten, Schärfe und Kontrast kennt die Scheibe bestenfalls aus dem Wörterbuch, und, um das Maß voll zu machen, meint Mill Creek noch im 18-Minuten-Rhythmus sein Firmenlogo unten rechts ins Bild klatschen zu müssen (was ich bei einem Public-Domain-Film schon für… frech halte).
Tonqualität: Brummig-verrauschter Mono-Ton, ausschließlich auf Englisch (what else), aber noch hörbar und verständlich. Dynamik und kristallklarer Klang ist natürlich was anderes…
Extras: Ähm. 50 Filme auf 12 DVDs? Was soll da noch mit dabei sein? Ein elfstündiges Making-of?
Fazit: „The Devil With Seven Faces“ (was, ich muss es einfach noch mal erwähnen, in jeder Hinsicht ein dämlicher Titel ist, und nicht mal von irgendeinem cleveren Verleiher erfunden wurde, sondern schlicht der übersetzte italienische Titel ist) ist einer von diesen obskuren, unbekannten Italo-Filmen, die in einer Phase entstanden, als sich die Filmindustrie vom Stiefel noch nicht ganz klar war, womit nach dem Ende des Eurospy- und Italowestern-Hypes nun Geld zu verdienen war. Weder Polizzotto noch Giallo noch sleaziger Exploiter, sondern einfach ein ziemlich ordinärer Krimi, der höchstens durch seine insgesamt eher zynische Weltsicht in eine Schublade mit Kram wie Inferno unter heisser Sonne geworfen werden kann – nicht auffällig schlecht und mit zumindest interessanten Hauptdarstellern gesegnet, aber insgesamt einfach zu unspannend und unspektakulär, um jenseits etwaiger filmhistorischer Fußnotenkenntnis-Auffrischung fesseln zu können, oder, um’s ganz kurz zu sagen, ein Film, der Christian Kessler wahrscheinlich wesentlich besser gefallen dürfte als mir… Bonuspunkte allerdings für die Kostüme und Perücken… ach, die 70er… *seufz*
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(c) 2009 Dr. Acula