Der schwarze Korsar

 
  • Deutscher Titel: Der schwarze Korsar
  • Original-Titel: Il corsaro negro
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  • Regie: Sergio Sollima
  • Land: Italien
  • Jahr: 1976
  • Darsteller:

    Kabir Bedi (Graf von Ventemiglio, der „Schwarze Korsar“), Carole André (Onorata, Herzogin van Gould), Mel Ferrer (van Gould), Angelo Infanti (Morgan), Sonja Jeannine (Yara), Salvatore Borghese (Carnaux), Franco Fantasia (van Stiller), Edoardo Faieta (Olonese), Jackie Basehart („Roter Korsar“), Nicolo Piccolomini („Grüner Korsar“), Tony Renis (José), Dagmar Lassander (Marchesa di Bernejo)


Vorwort

Die spanische Krone hat die Faxen dicke – garstige Freibeuter stören empfindlich den regelmäßigen Goldfluß aus den Kolonien und der Gouverneur von Maracaibo, der dem von Amts wegen einen Riegel vorschieben sollte, ist ersichtlich inkompetent. Daher soll der flämische Herzog van Gould, ein bekannt harter Hund, mit den Vollmachten eines Vizekönigs der Piraterie ein Ende bereiten.

Diese Nachricht ist allerdings hochgradig erfreulich für ein ganzes Korsarentrio, die Gebrüder Ventemiglio, die von van Gould dereinst um den Familienbesitz gebracht wurden, nebenher noch ihrer Eltern gewaltsam verlustig gingen und daher nicht ganz unverständlicherweise auf den Flamen einen gelinden Brass schieben – die wittern jetzt eine günstige Gelegenheit zur kalt servierten Racheleberwurst. Emilio, der „schwarze Korsar“ und faktische Familienvorstehhund, verspätet sich allerdings leider zum arrangierten Treffen – seine jüngeren Brüder sind zu temperamentvoll, um auf den Älteren zu warten und machen sich allein auf, um van Gould zu killen. Leider ist der olle Flame ihnen über – hauptsächlich natürlich dank diverser linker Tricks. Nun hat Emilio – der sich verspätet hat, weil er als patentierter Gutmensch einen spanischen Überfall auf ein Indiodorf zu vereiteln versuchte und die einzige Überlebende des Massakers, die scharfe und offenkundig dezent übersinnlich begabte Indiobraut Yara nun mehr in Ehrenschuld am Hals hat – zwei Brüder weniger. Das macht den Racheschwur natürlich NOCH dringlicher und dramatischer – nichts anderes als die Unterstützung des ollen Höllenfürsten himself fleht er herbei.

Luzifer schickt ihm erst mal eine spanische Galeone vor die Kanonen – die erfolgreiche Enterung bringt den schwarzen Korsaren auch in den Besitz einer jungen und ausgesprochen knackigen spanischen Edeldame, in die sich der Herr Pirat pflichtschuldigst verknallt, ohne zu ahnen, dass es sich dabei um das werte Töchterlein seines Intimfeindes handelt. Die ganze Seilschaft schippert nach Tortuga, wo im trauten Freibeuterkreis das Lösegeld für das adelige Schnucki ausgekaspert wird. Der schwer verliebte Emilio kauft die kleine Herzogin persönlich frei, damit sie nach Hause kann, doch sie schleicht sich – nach Entdeckung zu piratesker Freude – auf sein Schiff. Selbiges nimmt übrigens nicht am großen Piratenangriff auf Maracaibo teil – der junge englische Freibeuter Morgan weiß von einem enormen Schatz, der dort auf Eroberung harrt und stachelt seine Mitpiraten erfolgreich zur großen Attacke auf. Selbst schließt sich Morgan allerdings dem schwarzen Korsaren an, der hofft, im Windschatten des Sturmangriffs van Gould abmurksen zu können. Bevor allerdings ans Rächen gegangen werden kann, findet Emilios Mannschaft die wahre Identität der Herzogin heraus – schon allein aus Gründen der Glaubwürdigkeit muss der Korsar seine Liebe in einem Rettungsboot mitten auf hoher See aussetzen.

José, ein gefangener Spanier und ehemaliger Diener des Flamen, führt Emilio und die nicht minder blutwurschtige Yara zu einem Kloster, in dem van Gould angeblich stets allein seine Konversationen mit Demdaoben zu pflegen führt – doch das ist natürlich eine fiese Falle…


Inhalt

Es gibt sie ja durchaus, diese unerwarteten lichten Momente, in denen italienische Radaufilmemacher unabsichtlich und ohne eigenes Zutun, wo sie doch eigentlich wieder nur mal ’ne schnelle Lire im Gefolge irgendeines angesagten Filmtrends abschöpfen wollten, auf eine Goldader stoßen.

Mitte der 70er legte man Italien einmal mehr Abenteuer des malayischen Piraten Sandokan, des Tigers von Mompracem, auf – der populäre Held des Italo-Pulp-Autoren Emilio Salgari, der seit dem späten 19. Jahrhundert die Leser fesselte, war schon in den 40ern, 60ern und frühen 70ern für die Leinwand aufbearbeitet worden, dieses Mal sollte es aber für’s Fernsehen sein. Und mittels des Geniestreichs, den Sandokan diesmal nicht von einem Italiener oder einem amerikanischen Muckiburschen (wie Steve Reeves in den 60er-Filmen), sondern von Kabir Bedi, einem indischen Schauspieler, der sichtlich dafür geboren wurde, Sandokan zu spielen, wurde die sechsteilige Serie zu einem überwältigenden internationalen Erfolg (auch und besonders in Tschörmanie).

Wenn die Italiener nun eins filmtechnisch konnten, war es, ein Eisen zu schmieden, so lange man es nicht mit bloßen Fingern angrabschen sollte. Es lag auf der Hand – wenn Kabir Bedi in einem Piratenabenteuer im TV erfolgreich war, dann müsste es doch ein leichtes sein, dieses Ergebnis im Kino zu reproduzieren! Anstatt auf die offensichtliche Idee zu kommen, ein „Sandokan“-Kinofranchise zu etablieren, verfiel man auf die Idee, eine andere Romanserie von Emilio Salgeri, die um die Abenteuer des „schwarzen Korsaren“, erstmals 1898 veröffentlicht (und seinerzeit der bis dato in Italien erfolgreichste Roman überhaupt), zu adaptieren und Kabir Bedi – wir erinnern uns: als Sandokan toll, ‚cuz he freakin‘ LOOKED the part – zum karibischen Freibeuter lupenrein italienischer Herkunft. Wäre ich böswillig, würde ich behaupten – die Produzenten lösten so das falsche Problem…

Aber egal – die Frage ist natürlich erst mal, kann der Film an und für sich was und wenn ja, warum nicht oder so ähnlich. Nun, zunächst mal ist klar, warum der Stoff so vielversprechend erschien, denn auf das Essentielle runtergebrochen, ist der „Schwarze Korsar“ nicht mehr als ein autor-eigenes „Sandokan“-Rip-off, in dem er die Charakternamen und den Schauplatz geändert hat. Hier wie dort kämpft ein um sein rechtmäßiges Erbe gebrachter Edelmann mit piratesken Mitteln gegen die bösen Kolonialisten. Die Unterschiede sind marginal – während Sandokan primär für die entrechteten Zwangskolonialisierten kämpft, sind Emilios Motive in erster Linie persönlicher Natur, auch wenn er freilich den Unterdrückten zur Seite steht (sein Einsatz für die Indios führt indirekt zum Tod sener Brüder). Plagt sich Sandokan mit Holländern und Briten, sind die Leichenberge, die Emilio auftürmt als wäre er Djangos Schwippschwager, spanischer und holländisch-flämischer Nation (man könnte meinen, Salgeri hätte was gegen die Käseroller von der Nordseeküste – allerdings waren im 16. Jahrhundert, dem Zeitpunkt dieser Plotte, die Grachtenschwimmer zumindest teilweise Untertanen der spanischen Krone). Hat Sandokan mit dem Portugiesen Yanez einen patenten und treuen Sidekick, ist diese Rolle hier auf van Stiller und Carnoux aufgespalten.

Abgesehen davon aber spielt sich „Der schwarze Korsar“ – der sich, soweit ich das beurteilen kann, zumindest für die erste Hälfte recht eng an die Romanvorlage hält, dann allerdings abchweift, weil man nicht gleich alle fünf Bücher verfilmen wollte, tatsächlich weitgehend wie ein Sandokan-Sequel, das halt aus unerfindlichen Gründen nicht in südostasiatischen, sondern karibischen Gewässern spielt. Mag daran liegen, dass es eben auch nicht so arg viele verschiedene Piratenfilmplotten gibt, wenn man nicht gleich wie „Fluch der Karibik“ in pure Fantasy-Gefilde abtauchen will, aber wohl eben auch daran, dass Salgeri als Autor, der nicht für literarische Anerkennung, sondern für das breite Publikum schrieb, erkannt hatte, welche Plotmechanismen für seine Zwecke und seine Leserschaft funktionierten.

Das Problem des Films ist allerdings, dass er sehr sehr viel Plot in seine zwei Stunden Spielzeit packt. Nicht unbedingt „originellen Plot“ (es ist halt die klassische Geschichte vom Ehrenmann-Freibeuter, der seinen Feinden, mal abgesehen von van Gould, wenn sie tapfer und fair kämpfen, durchaus Respekt entgegenbringt und daher auch von manchen seiner Gegner ebenso respektiert wird, seine persönliche Vendetta verfolgt und dabei von so manch schöner Frau angehimmelt wird), aber „viel“ Plot. „Sandokan“ in der Kabir-Bedi-Ausfertigung umging diese Problematik durch die TV-Mini-Serien-Konzeption. Als solider Sechsstünder hatte „Sandokan“ Zeit, seine diversen Subplots zu entwickeln und neben den Actionszenen auch noch Raum für character development übrig zu haben – „Der schwarze Korsar“ in seinen streckenweise gehetzt wirkenden zwei Stunden hat diese Zeit nicht. Immer wieder wirken Szenen (leider auch manche der durchaus spektakulären Actionszenen) abgehackt, Charakterstuff bleibt unterentwickelt (wieso Onorata sich auf einmal in ihren Captor verliebt, ist völlig unbegreiflich; ein Nebenplot, wonach Verräter José sich in die Indianerin Yara verknallt, ist total unterfüttert, und völlig vernachlässigt der Streifen van Goulds Perspektive – der scheint bis zum Ende des Films nicht mal mitzubekommen, dass seine Tochter irgendwie abgängig ist). Gerade van Gould als erzböser Mistschurke ist arg „underwritten“ – wir erfahren nie, warum er seinerzeit Emilios Familie attackierte und damit fehlt irgendwie das Gleichgewicht zwischen den Ventemiglio-Brüdern als Helden und dem offiziellen Bösewicht (dazu kommt auch, dass Mel Ferrer sich dem Charakter angleicht und die Figur reichlich „underplayed“, wo man sich etwas mehr offen-sadistische Exaltiertheit wünschen würde).

Es gibt ein paar interessante Einfälle (so z.B., dass die Piraten beim Sturm auf Maracaibo gefangene Dominikanermönche als „menschliche Schutzschilde“ einsetzen, van Gould sich aber darum nicht weiter schert), aber auch Ideen, die, naja, suboptimal wirken (der leichte, vielleicht übernatürliche Einschlag, wonach Emilio von seinen toten Brüdern „bespukt“ und – SPOILER – gehindert wird, van Gould, als sich die Möglichkeit endlich bietet, zu töten; Yara hat sowieso gewisse übersinnliche Fähigkeiten, für die der Film sich nicht wirklich *interessiert* oder sie erklärt).

Regisseur Sergio Sollima, der einst in den 60ern mit den „Agent 3S3“-Eurospyfetzern reüssierte und mit „Der Gehetzte der Sierra Madre“ und „Brutale Stadt“ sowohl dem Italowestern als auch dem Italo-Crime-Film jeweils einen Klassiker hinzugefügt hat, war auch schon für die Sandokan-TV-Serie zuständig, was die Ähnlichkeiten zwischen den beiden Stoffen selbstredend noch verstärkt – wobei Sollima durchaus begriffen hatte, was genau der große selling point an „Sandokan“ war und unverkennbar darauf setzt, im Zweifelsfalle Kabir Bedi ins rechte Licht zu setzen. Der betriebene Aufwand ist durchaus achtbar – man segelt und kämpft auf originalgroßen Schiffen (lediglich für die große Schiffsexplosion zum Finale gibt’s ein Modell – ist nicht jeder Carolco und jagt für „Cutthroat Island“ ein wunderbares Segelschiff in Lebensgröße in die Luft), möglichst viel wurde an authentischen oder zumindest authentisch wirkenden Locations gedreht, die Sets sind gut ausgestattet und die Kostüme zumindest extrem farbenprächtig (ich weiß ja, dass man sich anno dunnemals einkleidete, wie es heute nicht mal mehr ein Faschingsprinz zum CSD wagen würde, aber streckenweise wirkt mir das trotzdem übertrieben. Vor allem van Goulds Bodyguard, der irgendwie aussieht wie Asterix).

Das Tempo ist hoch, allerdings, wie schon gesagt, ob der Fülle nicht wirklich „ausgespielter“ Szenen, streckenweise zu hoch – man wünschte sich, der Film würde sich wenigstens ab und zu mal die Zeit nehmen, eine Sequenz bis zu ihrem gefühlt „richtigen“ Ende zu führen und nicht nach Stoppuhr das Hackebeil ansetzen. Die Kameraarbeit von Alberto Spagnoli („Plattfuß in Afrika“, „Piranha II – Die Rache der Killerfische“, „Woodoo Baby – Insel der Leidenschaft“, „The Last Jaws“ – also eher kein Mann für Cinecittas Prestigeprojekte) schwankt zwischen bildschön und praktikabel. An Action bekommen wir einige Degenduelle mittelaufregender Choreographie, eine nette Entersequenz und den Großangriff auf Maracaibo, wobei der Bodycount vermutlich ins Vierstellige gehen würde. Natürlich alles jugendfrei-unexplizit…

Keine Frage – den Soundtrack steuern die Gebrüder de Angelis, die berühmten Oliver Onions, bei. Auch hier hatte man ein Erfolgsrezept erkannt und versuchte es zu simulieren. Der Score ist gefällig und der Titelsong catchy – nicht ganz so catchy wie das „Sandokan“-Theme (und ich glaube, den ein oder anderen Akkord fanden die Onions so gut, dass sie ihn für „Orzowei“ wiederverwendeten).

Kabir Bedi macht auch als schwarzer Korsar insgesamt eine gute Figur (auch wenn ich es irgendwie ironisch finde, dass Bedi, ein Inder, hier einen waschechten Italiener spielt, nachdem in den Dekaden zuvor Sandokan z.B. von Italienern und Amerikanern gemimt wurde). Die Inszenierung richtet sich voll und ganz auf ihn und seine Ausstrahlung – speziell die Frauenzimmer sollten bei zahlreichen close-ups auf seine flammenden Augen dahinschmelzen wie Butter unter der Höhensonne. Dennoch kann ich mir in manchen Passagen nicht des Eindrucks erwehren, dass Bedi (einer derjenigen, der mühelos zwischen Bollywood und internationalen Produktionen hin- und herwechseln konnte und kann) streckenweise etwas gelangweilt wirkt. Als Sandokan schien er mir mit etwas mehr Feuer, mehr Leidenschaft zu agieren – vielleicht war’s die Realisation, dass er, zumindest was Italia angeht, ein Opfer des Typecasting werden würde.

Mel Ferrer („Der Fluss der Mörderkrokodile“, „Lebendig gefressen“, „Falcon Crest“) ist mir, wie gesagt, etwas zu zurückhaltend. Meine langanhaltende Überzeugung ist, dass man in einem Abenteuer-Comic-Action-Film wie diesem als Schurke ruhig aufdrehen und keine Angst vor’m Overacting haben sollte. Sicher ist auch für die kalten, emotionslosen Fieslinge Platz in der Filmwelt, aber eben eher nicht in einem knallbunten Piratenfilm. Da muss man die Sau rauslassen…

Die Heldensidekickparts übernehmen den verdiente Schundfilmveteran, Stuntman und Comic-Relief-Actor Sal Borghese (sollte es jemals eine badmovies-Hall-of-Fame geben, der wäre ein sicherer Inductee) und der großartig benamste Franco Fantasia („Die weiße Göttin der Kannibalen“, „Lebendig gefressen“, „Das Rätsel des silbernen Halbmonds“). Borghese, auch wenn er wieder einen ziemlich Durchgeknallten spielen darf, ist für seine Verhältnisse – weil ja gern in Deppenrollen verheizt – recht zurückgenommen, Fantasia gibt seinen van Stiller würdevoll-distinguiert.

Die Französin Carole André (typisch – da hat Herr Bedi drei heiße Feger zur Auswahl und er entscheidet sich für die Barbie-Puppe), die auch schon in „Sandokan“ des Bedi Love Interest mimte, landete nach einem vielversprechenden Karriereauftakt (immerhin in Fellinis „Satyricon“und Viscontis „Tod in Venedig“) post-Sandokan in erklärten Trashheulern wie „Unheimliche Begegnung in der Tiefe“ oder „Einer gegen das Imperium“. Hier leidet sie, wie angedeutet, unter einem Charakter, der nicht wirklich schlüssig entwickelt wird, macht aber auch nicht unbedingt klar, warum man sie in großen Charakterrollen besetzen sollte.

Wäre ich der schwarze Korsar, ich hätte ja versucht, bei Sonja Jeannine (Yara) einzufädeln – die Österreicherin (klar, wenn ich eine Indianerin zu besetzen habe, kucke ich in Wien) hatte sich in den frühen Siebzigern u.a. durch drei „Schuldmädchen“-Reports gevögelt, tauchte dann in dem kleinen Schundklassiker „Karate, Küsse, blonde Katzen“ auf. Der Italowesternfan kennt sie natürlich auch aus Sergio Martinos „Mannaja – Das Beil des Todes“. Nach ein paar Fernsehauftritten und einer kleinen Rolle in „Steiner – Das eiserne Kreuz Teil 2“ hing sie ihre Karriere in den frühen 80ern an den Nagel. Schade drum 🙂

Mit dem italienischen Singer und Songwriter Tony Renis (auf dessen Konto u.a. der Schmalzohrwurm „Quando Quando Quando“ geht) gönnt sich ein „Fachfremder“ einen Gastauftritt als José – schon in den 60ern hatten italienische Produzenten mit zweifelhaftem Erfolg versucht, Renis zum Filmstar aufzubauen, aber nach seiner hiesigen Performance (seiner letzten als Schauspieler) konstatiere ich – lieber singen als schauspielern, letzteres kann er nämlich nicht. „Gaststar“ Nummer Zwei – im Gegensatz zu Renis aber nicht mit einer existentiell wichtigen Rolle gesegnet, sondern nur in zwei Szenen dabei – ist Dagmar Lassander, eine bekannt hübsche Frau, die sich in Schundfilmen verschliss („Im Dutzend zur Hölle“, „Sonne, Sand und heiße Schenkel“, „Das Haus an der Friedhofsmauer“, „Black Cat“)…

Bildqualität: Koch Media bringt den Film in passablem 2.35:1-Widescreen (anamorph) – Farben und Kontrast wissen zu gefallen, allerdings zeigt der Print an manchen Stellen etwas den Zahn der Zeit mit einigen kleinen Defekten und Körnungen. Insgesamt aber durchaus gefällig.

Tonqualität: Deutsch und Italienisch jeweils in Dolby Digital 2.0, wobei die O-Ton-Spur mit Zwangsuntertiteln daher kommt. Die deutsche Synchro ist durchaus gut, der Dialogton allerdings etwas dumpf, als Ausgleich dafür ist die Musik recht scheppernd (der Audiotrack des Titelsongs über dem Menü klingt deutlich besser als im Film).

Extras: Nüscht bei der mir vorliegenden Fassung, zwischenzeitlich gibt’s aber auch eine Special Edition mit einer Bonusdisc, auf der sich eine Making-of-Featurette, Trailer, Bildergalerien und die deutsche Super8-Fassung finden.

Fazit: Solides Piraten-Entertainment, das freilich besonders „Sandokan“-Fans wie Öl runtergehen sollte. Sicher wäre dem Stoff ein TV-Mini-Serien-Treatment, wie’s dem Vorbild angediehen lassen wurde, wohl entgegenkommender gewesen als der geraffte Kino-Zweistünder, wer aber Kabir Bedi, Degenfechtereien und enternde Freibeuter schätzt, kommt absolut auf seine Kosten.

3/5
(c) 2014 Dr. Acula


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