Deep Death – Lautlose Killer

 
  • Deutscher Titel: Deep Death - Lautlose Killer
  • Original-Titel: Stinger
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  • Regie: Martin Munthe
  • Land: Schweden/USA
  • Jahr: 2005
  • Darsteller:

    Michelle Meadows (Dr. Carly Ryan), Christopher Persson (Sam Harmon), Richard Froelich (Dom Paterno), Casey Clark (Mike Thompson), Daniella Vesterlund (Ellie Winters), Tom Huntington (Tom Volante), Erich Silva (Scott Silva), Jordi Almeida (Lazlo Hollyfield), James Cagnard (Maj. General Ashford)


Vorwort

Das amerikanische Atom-U-Boot „Newark“, das eine hoch geheime Ladung der Forschungsschmiede „Genutech“ befördert, geht verloren. Zwei Monate später wird das Boot 60 Meilen vor der kalifornischen Küste gefunden. Ein Team von Marines soll retten, was zu retten ist, bevorzugt allerdings die geheimnisvolle Fracht, weswegen Genutech-Schnepfe Dr. Carly Ryan (typische Wissenschaftlerin: blond, anatomisch nicht benachteiligt, superclever) auch das Kommando über die Bergungsoperation führt. Kaum angedockt, schlägt dem Rettungsteam schon der Gestank von Tod und Verwesung entgegen – die gesamte Besatzung der „Newark“ wurde brutalst massakriert, und auch der Chef der Marines beißt bald schon ins Gras. Etwas geht hier um und killt – im Gegensatz zu uns Zuschauern weiß der nächst-ranghöchste Marine Harmon nicht, dass genetisch mutierte Riesenskorpione ihr bösartiges Unwesen treiben. Genutech hat die Viecher als ultimative Kampfmaschinen gezüchtet und hätte sie nun gern wieder. Erst nach weiteren Todesfällen und dem überraschenden Auffinden von Genutech-Wissenschaftler Mike Thompson, der als einziger an Bord der Newark 2 Monate überlebt hat (wie auch immer er das angestellt haben will), ist Carly bereit, Harmon reinen Wein über „Projekt Tiamat“ (ergreifend!) einzuschenken und willigt ein, den killfreudigen Untieren den Garaus zu machen. Die Rechnung hat sie dabei ohne den Wirt und ihren Ex-Freund Dom gemacht, dem man nämlich pro geborgenem lebenden Mörderskorpion das bescheidene Sümmchen von 20 Millionen Dollar versprochen hat, und die gedenken er und sein neues Betthäschen Ellie auch einzustreichen…


Inhalt

2001 gab es ein kleines, bescheidenes Monsterfilmchen namens Tail Sting, das dem Schreiber dieser Zeilen (wohl als einzigem Individuum auf diesem Planeten, aber das ist halt das Karma des letzten Vertreters des gesunden Film- und Menschenverstands, ähem) ganz gut gefiel und Snakes on a Plane mit fünf Jahren Vorsprung das Gimmick klaute. Ich weiß nicht, warum man es für eine gute Idee halten konnte, unbedingt ein Sequel davon drehen zu wollen, und noch weniger weiß ich, warum von allen Menschen dieser Welt ausgerechnet ein Schwede sich bemüßigt fühlte, und am noch wenigsten weiß ich, warum’s dann ein Sequel ist, das auf die Ereignisse in „Tail Sting“ keinerlei Bezug nimmt (wenn man davon absieht, dass in beiden Filmen eine blonde Wissenschaftlerin namens Dr. Ryan wichtig ist, aber es recht klar ist, dass es sich nicht um die gleiche Person handelt). Ich war schon beinahe davon überzeugt, dass die Schwedentruppe zufällig einen Skorpion-Horrorfilm drehte, der in die Hände der US-Produktionsfirma Shoreline, die „Tail Sting“ gestemmt hatte, fiel und die es für ganz witzig hielten, das Ding anzukaufen und als Fortsetzung auszugeben, aber erstens würde ich den Film dann halt gleich „Tail Sting 2“ nennen und zweitens stammt das Drehbuch von Mat Nastos, und das ist ein waschechter Ami mit Gütesiegel (der vor diesem Unterfangen aber nur als Storyboard-Artist für die gefloppte TV-Serie „M.A.N.T.I.S.“ und den Bluth-Zeichentrickfilm „Anastasia“ arbeitete). Das klingt alles verdächtig nach einer Produktionsgeschichte, die unter Umständen nicht ganz uninteressant sein könnte und damit, um’s vorwegzunehmen (außer, man hat sich das als intelligenter Leser schon anhand der Inhaltsangabe zusammengereimt), auf jeden Fall interessanter wäre als der Film, der wieder mal ein schöner Beleg dafür ist, dass man nicht jeden Monsterfilm, der einem beim DVD-Dealer des Vertrauens für 5-6 Euro im Regal gegenübersteht, gleich kaufen sollte.

Ich will noch nicht mal großartig über’s Drehbuch meckern – das taugt nichts, aber das habe ich auch nicht anders erwartet. Warum sollte sich ausgerechnet ein Schreiberlingsdebütant wie Nastos etwas ausdenken, das über die bewährte „Evil Capitalist/Military“-Schiene hinausgeht und ansonsten halt das seit „Aliens“ nicht totzukriegende „Soldaten-stapfen-durch-finstere-Gänge-und-werden-von-ekligen-Viechern-plattgemacht“-Szenario abspult? Klar, die Dialoge sind teilweise besonders hirnrissig und speziell Anbiederungen an pop-culture-beeinflusstes Tarantino-Writing nerven ohne Ende (muss ein Nebencharakter unbedingt zwei-drei Minuten ungeschnitten über seine Fernsehvorlieben referieren und zitieren, welchen Tieren die „Pet Psychic“-Tante aus dem Briten-Fernsehen gerade wieder eine Schramme kuriert hat?) – aber irgendwann, so nach 50-55 Minuten, gibt das Script eh jegliche Dialogarbeit auf, dann wird nur noch rumgelaufen, geballert, hysterisch gekreischt, und, na klar, Zeit für ’ne Fickszene ist auch noch (schließlich hat ein böser Schuft wie Dom, der 20 Mio. Dollar mit dem Einfangen von Killerskorpionen verdienen will, nichts besseres zu tun, als seine Schlampe an Bord des skorpionversuchten U-Boots mal ordentlich durchzunudeln. Wird schon sehen, was er davon hat… Selbiges gilt natürlich auch für die Schlampe, äh, ernstzunehmende Wissenschaftlerin, die im Miniröckchen zur Mission aufbricht). Liebenswert wäre es natürlich gewesen, hätte Nastos aus seinen Figuren auch unterscheidbare Charaktere gemacht, aber das ist freilich zu viel verlangt – reicht doch, wenn ein paar austauschbare Marines rumhüpfen, die muss man ja nicht unterscheiden können, der Böse trägt der Einfachheit halber schwarze Klamotten, da muss man auch nicht unnötig schreiberischen Grips verschwenden, und die Frauen, naja, da trennt sich halt die Spreu schnell genug scriptbedingt vom Weizen. Ein paar grundsätzliche Fragen haben auch schon andere Genre-Vertreter nicht befriedigend beantwortet (warum z.B. sowieso eine Privatfirma ein Rudel Marines rumkommandieren darf und warum man den Soldaten nicht sagen will, womit man’s zu tun hat, damit die sich evtl. darauf einstellen könnten – es ist ja nicht so, dass die Soldaten nicht zwangsläufig mal auf die „Fracht“ stoßen werden). Dafür lernen wir tolle und nützliche Sachen, z.B. dass man die durch Kurzschluss verreckte Beleuchtung und Frischluftversorgung eines U-Boots durch beherztes Zerkloppen eines Sicherungskastens wieder in Gang bringt (oder dass superwichtige Genforschungskonzerne verblödete, dicke Brillen-Nerds als Universaltechniker beschäftigen; Hollyfield, unser Nerd vom Dienst, ist nämlich nicht nur ein wandelndes Lexikon, sondern tatsächlich der *Praktiker* des Teams). Gut, derlei erfreuliche Nachhilfestunden werden durch die Doofheit der Figuren wieder k.o. geschlagen – die kommen nämlich sprichwörtlich drei Minuten vor Showdown-Beginn auf den Trichter, dass sie ja eigentlich ein eigenes U-Boot haben, mit dem sie jederzeit abdampfen könnten, und entweder darauf warten, bis die Skorpione sich im U-Boot so dicht drängeln, bis sie ersticken, oder der Armee den Wink geben, einen bis drölfzig Torpedos auf die „Newark“ abzufeuern, womit das Problem dann auch erledigt wäre.

Nein, was mich wirklich an „Stinger“ (übrigens bin ich dem deutschen Publisher MiB zutiefst böse, dass sie nicht das turbospektakuläre Original-Artwork, wie oben gezeigt, verwenden. Das verkauft doch schon alleine 2.000 Einheiten…) stört, ist, dass der Rest des Films *richtig richtig richtig richtig RICHTIG* schlecht ist. Das, weil Martin Munthe ein so dermaßen hundsgrottenmiserabliger Regisseur ist, dass sich einer seiner Landsleute auf der IMDb-Seite des Films in aller Form für das von Munthe zu verantwortende filmische Greuel entschuldigt. „Tail Sting“ war ja schon nicht teuer, aber „Stinger“ hat vermutlich gar nichts gekostet – jedenfalls sieht nichts danach aus. Das U-Boot-Innere wird mal wieder von einer Fabrikhalle des geringsten Mißtrauens – unüberzeugend – gemimt, damit’s nicht so auffällt, fotografiert Munthe, sein selbstpersönlicher Kameramann, sicherheitshalber von den sich unglaublich lang anfühlenden 100 Minuten Laufzeit (es ist schon was dran – ein knackiges creature feature sollte nicht länger als 80-85 Minuten laufen. Alles, was länger ist, ist höchstwahrscheinlich unwesentliches filler-Material und kann bedenkenlos weggeschnitten werden), gefühlte 85 Minuten formatfüllende close-ups der Darstellervisagen (sofern die mal zufällig im Bild sind – es gibt genügend Szenen, in denen Munthe fröhlich eine leere Wand ZWISCHEN zwei sich gerade unterhaltenden Darstellern filmt, oder dreißig Sekunden am Stück Gelegenheit geboten wird, die einzelnen Follikel von Michelle Meadows Haarschopf am Hinterkopf zu zählen) – die Ausrede eines im Mastering auf 4:3-Format mißhandelten Widescreen-Transfers hat Munthe nicht, er ist schätzungsweise der letzte Regisseur auf Gottes Erdboden, der es wirklich noch für eine tolle Idee hält, im 1.33:1-Format zu drehen. Dude, the 21st century called… Dass Munthe auch munter brechreizerregende Schwenks und überaus augenfreundliche Achsensprünge zelebriert, als wäre das ein Stilmittel und keine Unfähigkeit, wundert wohl niemanden. Dass der Film aufgrund der nicht zu übersehenden Tatsache, hauptsächlich in einem unbeleuchteten U-Boot zu spielen, naturgemäß recht düster ist, ist an und für sich kein Todesurteil, aber ich muss schon sagen – „Stinger“ ist einer der hässlichsten Filme, die ich seit langer Zeit gesehen habe (trifft in gewisser Weise auch auf die Darsteller zu – es ist ja mal schön, eine Marine-Spezialeinheit zu sehen, die nicht aussieht, als wären alle ihre Mitglieder einem Calvin-Klein-Katalog entsteigen, aber, verdammich, man muss die Kerle ja notgedrungen eineinhalb Stunden anschauen…).

Auch der Aufbau eines Spannungsbogens und die bei einem creature feature schlichtweg existentiell wichtige flotte Herangehensweise sind Munthe völlig fremd – was natürlich auch daran liegt, dass man den Film schon nach dreißig Sekunden nicht mehr ernstnehmen kann (wenn wir Zeuge der „Newark“-Katastrophe werden, und die „Brücke“ des U-Boots von Typen bevölkert wird, bei denen ein blaues Hemd allein reichen soll, um sie zum „1. Offizier“ zu stilisieren. Dass der betreffende Darsteller vielleicht Anfang 20 ist, hilft da natürlich auch nicht weiter, den Unglauben zu suspendieren); der Film schleppt sich sich, obwohl so zu Filmhalbzeit hin die Skorpionattacken zahlreicher werden und viel sinnlos geballert wird, über seine Laufzeit, ohne auch nur ein interessantes Visual (okay, es gibt die Brüste von Frau Vesterlund, geschmackvollerweise auch, als sie gerade von einem Skorpion gefressen wird, was *überhaupt* keine sexuellen Assoziationen herstellt, aber ich meinte jetzt eigentlich filmische, nicht anatomische Meriten) aufweisen zu können. Die Effekte stammen aus dem Rechner (schätzungsweise einem alten Amiga, oder was man immer in einem schwedischen Second-Hand-Laden für 20 Kronen – ja, ich weiß, die haben den Euro -, kaufen kann). Munthe bemüht sich zwar nach Kräften, die Schlechtigkeit der Creature FX zu tarnen, indem er sie aus den Schatten heraus oder gleich von off-screen zuschlagen lässt, aber sie sind auch oft genug im Bild, und, naja, wie sag ich’s, silbermetallic-lackierte CGI-Skorpione sind, so bösartig sie auch sein mögen, halt einfach irgendwie nicht *scary*. Animiert sind sie halbwegs vernünftig, in die reale Szenerie eingesetzt recht dürftig (der Abschuss ist aber, SPOILER voraus, ein Mensch-Skorpion-Hybride im Kicker-Ende, bei dem man einfach sechs Skorpion-Beine auf den Körper des Schauspielers aufkopiert hat – ich hoffe, es kommt im Screenshot einigermaßen heraus, WIE kacke das aussieht) – dagegen sieht eine typische, chronisch unterfinanzierte und lieblos gemachte SciFi-(äh, sorry, jetzt ja „Syfy“-)Channel-Eigenproduktion wie ein WETA-Produkt aus. Große Debilitätspokale gewinnen die vehicle FX – um klar zu machen, dass die „U-Boote“ sich tatsächlich unter Wasser befinden, hat man so eine Art „Waber“-Filter drüber gelegt; deswegen sieht die Unterwasserlandschaft ebensowenig realistisch aus wie die Render-Modelle selbst (das sieht nicht nach CGI-U-Booten, sondern nach CGI-„Modell“-U-Booten aus, wenn ich mich hier einigermaßen verständlich ausdrücke). Auch ein CGI-Helikopter dürfte nicht mal in einem viertklassigen PC-Spiel von 1998 in dieser Qualität vorkommen (wenigstens hat Munthe hier die laue Ausrede, „fertige“ CGI-Modelle angekauft zu haben. Faul ist er also auch noch).

Warum der ganze Spaß ab 18 ist, weiß auch mal wieder niemand außer den Strategen von MiB, die nach wie vor der felsenfesten Überzeugung nachhängen, dass ein rotes Papperl auf dem Cover mehr monetären Reibach verspricht als ein (selbstverständlich absolut im Rahmen des gesetzlich Möglichen seiendes) blaues; es gibt einen halbseidenen Gore-Effekt (da wird eine CGI-Skorpionlarve – nicht mal dafür hat man sich die Mühe eines physischen Effekts gemacht – aus einem aufgeplatzten Bauch gezupft, nicht bevor eine der gestandenen Wissenschaftlerinnen ob dieses Anblicks einer Kreischattacke unterfällt), ansonsten wird ein bisschen Kunstblut verspritzt und der ein oder andere Darsteller wenig überzeugend und ebenso wenig explizit „durchbohrt“.

Den ein oder anderen Minuspunkt verdient sich auch noch der Score von Thomas Rydell, den er vermutlich auf einem Taschenrechner mit Musikfunktion eingespielt hat.

Bei dem ganzen sie umgebenden Mist müssten natürlich auch ganz andere Koryphäen als die hiesigen Chargen schauspielerisch kapitulieren. Michelle Meadows, ihrem Namen zum Trotz wohl eine Schwedin (jedenfalls hat sie bislang nur in weltbekannten schwedischen Produktionen wie „Kärlekens sprak 2000“, „Darling“ oder „Iscariot“ mitgespielt) ist als Heldin und apostrophiertes final girl ungefähr genauso glaubwürdig wie Christopher Persson als tougher US-Marine und selbstloser Held (harte Sprüche schwingen und auf einer Zigarre rumkauen ersetzt keine Screenpräsenz oder Charisma). Richard Froelich (eine bessere Statistenrolle in Jack Ersgards Rancid und eine ebensolche im kompetenten Thriller Third Wave, The sind seine bisherigen Karrierehighlights) sage ich auch keine große Laufbahn als vielgerühmter Filmschurke voraus. Tom Huntington ist wohl der größte Star des Films – er spielte immerhin in 19 Folgen des ungefragten Aufgusses des Sitcom-Klassikers „Saved by the Bell: The New Class“ und im ZDF-co-produzierten Slasher-Trauerfall No One Can Hear You; da fragt man sich schon, welchen Agenten Mr. Huntington angepisst hat, dass der ihm nach vergleichsweise high-profile-Rollen wie den zitierten nur noch den ungefähr fünftwichtigsten Part in einem unterbelichteten schwedischen no-budget-Hobel verschaffen wollte oder konnte. Naja, er spielt dann auch dementsprechend lustlos. Casey Clark, der sich bislang hauptsächlich in Kurzfilmen rumgetrieben hat, darf als Massaker-Überlebender und Halb-Durchgedrehter wenigstens eine der (vermutlich unbeabsichtig) lustigsten Szenen spielen (er versucht, Meadows zu erwürgen und entschuldigt sich dann damit: „Du weißt doch, dass ich verrückt bin.“). Jordi Almeida legt seinen Hollyfield offenbar als eine Art unlustige Melange aus Monk und Charlie Eppes aus „Numb3rs“ an. Danielle Vasterlund, die immerhin keine Hemmungen hat, ihre Klamotten fallen zu lassen, war 2004 in der schwedischen Ausgabe von „The Bachelorette“ (die weibliche Version der bekannten und unbeliebten Reality-Heirats-Castingshow) als heiratswillige Junggesellin mit dabei – immerhin hat sie auch schon in einem amerikanischen Independent-Film namens „Say I Love You, But Whisper“ mitgespielt. Ich persönlich würde die ja nicht mal eine Schaufensterpuppe spielen lassen…Erich Silva war immerhin Statist in „Dogville“ und „Manderlay“ und spielte in einem schwedischen Horrorfilm mit dem (Original-)Titel „Die Zombiejäger“, den ich schon fast beinahe nicht *nicht* sehen möchte.

Bildqualität: Es war vermutlich kein großartiges Material, das MiB zur Verfügung hatte – der Vollbildtransfer ist wirklich nicht schön… Die Schärfewerte sind praktikabel, der Kontrast ist nicht gerade überwältigend, das Bild an sich eher grobkörnig, aber wenigstens gibt’s keine groben Verunreinigungen oder Defekte. Die Krux ist halt – es ist nicht schön anzuschauen…

Tonqualität: Deutscher und englischer Ton in Dolby Digital 5.1 wird geboten. Den O-Ton hab ich mir vorsichtshalber nicht angetan (warum sollten schwedische Nasenbären besser auf englisch spielen können als deutsche?… Qualitativ ist auch nicht gerade hohe Kunst zu erwarten), die deutsche Synchronfassung ist abgesehen von einigen eher verbesserungswürdigen Sprechern als halbwegs tauglich einzustufen. Die Soundeffekte sind eindeutig zu leise, die Musik drucklos.

Extras: Der Originaltrailer, eine Bildergalerie und eine Trailershow. Ein Audiokommentar oder wenigstens Aufnahmen des rituellen Selbstmords des Regisseurs wären willkommen gewesen.

Fazit: „Stinger“ ist ein Stinker. Von „#creature on a #vehicle“-Filmen erwarte ich ja nun wirklich keine Ruhmestaten, aber wer kein Talent zum Filmemachen mitbringt, sollte es auch bei einem eigentlich kaum total unterhaltungswertfrei umzusetzenden Konzept wie diesem bleiben lassen. Martin Munthe ist so etwas wie die schwedische Entsprechung zu Marcel Walz – keine Ahnung vom Handwerk, aber auf Teufel komm raus abendfüllende Filme drehen (und im Gegensatz zu Walz sogar internationalen Vertrieb finden). Ein Versager auf der ganzen Linie, vom unkreativen Drehbuch über die grauenvolle Kameraführung bis zu den lachhaften FX und den unmotivierten bis unbegabten Darstellern, entzieht „Stinger“ selbst dem schundgestähltesten creature-feature-Fan den Lebenswillen. Wie schon bei Lethal Ninja gilt hier – auch als Trash-Fan unbedingt stehen lassen, das kann man sich nicht lustig saufen, das ist „aktiv scheiße“ ((c)Wortvogel. He insisted). Warum erwische ich nicht mal wieder einen GUTEN Blindkauf?


mm
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