Deadly China Dolls

 
  • Deutscher Titel: Deadly China Dolls
  • Original-Titel: Jing tian long hu bao
  •  
  • Regie: Godfrey Ho
  • Land: Taiwan
  • Jahr: 1990
  • Darsteller:

    Eileen (Maria Jo)
    Amy (Yoko Miyamoto)
    Betty Lee (Sibelle Hu)
    Albert Wong (Lawrence Ng)
    Ringo (Clement Lee)
    Kent (Ken Lo)
    Sylvia (Sylvia Sanches)
    Alan (Raymond Wong)
    Yoda (Alex Fong)
    Charles Wong (Chung Lam)


Vorwort

Manchmal habt Ihr, liebe Leser, wirklich Glück. Denn eigentlich wollte ich Euch heute mit einem neuen Joseph-Lai-Review heimsuchen, da ich nach wie vor der festen Überzeugung bin, dass die Welt das Genie dieses Mannes nicht hinreichend würdigt (aber das beabsichtige ich im Alleingang zu ändern, also besser Ihr jumpt auf diesen Bandwagon, solange es noch nicht trendy ist ;-)), alas, mein DVD-Player (der offensichtlich ungeahnte Gefühle entwickelt und sich nicht länger auf so schändliche Art und Weise mißbrauchen lassen will) verweigerte. Da ich aber nun keinen Bock hatte, den Film am Computer zu betrachten und wir ja noch Alternativen am Start haben, dachte ich mir, das ist das Zeichen, anstelle eines Lai-Films mal einen Film seines alten Spezls Godfrey Ho, an dem Lai zur Abwechslung *nicht* beteiligt war, unter die Lupe zu nehmen.

Die Men behind the Sun-Fan-Fraktion kann allerdings beruhigt sitzenbleiben, der, nebst Sequeln, gehört nicht unbedingt zu den Streifen, die ich auf meiner ungefähr 2000 Filme umfassenden To-Do-Liste habe (dann könnte ich gleich anfangen, Faces of Death und Konsorten zu besprechen und ich habe noch einen winzigen Rest Mindestanspruch, auch wenn mir das vermutlich keiner glaubt).

Nein, es gibt heute Deadly China Dolls, der mich insofern anspricht, als ich vor zehn-zwölf Jahren durchaus ein großer Fan der Hongkong-Action-Filme mit den kampfeslustigen Mädels war – sprich, alles, was Moon Lee, Cynthia Luster oder Cynthia Khan auf´m Videocover stehen hatte, war von mir so gut wie ausgeliehen (ein paar der alten Klopper muß ich bei Gelegenheit auch noch mal besprechen, Fans finden aber unter den DVD-Bits ein paar Kurzreviews). „Femme Fatale-Film“ nannten das die einschlägigen HK-Experten – die meist ultrabillig und unambitioniert hergestellten Streifen wurden praktisch ausschließlich für den internationalen Markt produziert (gerade in England und Deutschland war das Subgenre sehr populär), in Hongkong selbst fand dieses Thema nie großes Publikumsinteresse. Wo ein schneller Hongkong-Dollar mit wenig Aufwand verdient werden konnte, war ein findiger Kerl wie Godfrey Ho natürlich nicht weit – mit einem Rudel attraktiver Darstellerinnen (und immerhin zumindest einer recht bekannten Akteurin, Sibelle Hu) im Gepäck machte er sich mit taiwanesischer Produzentenkohle auf nach den Philippinen, wo man billig drehen kann und kurbelte eine Handvoll Filme herunter. Deadly China Dolls ist vom Namen her einer der bekanntesten (was aber auch daher kommt, dass es in den USA eine HK-Film-Dokumentation gibt, die den gleichen Namen trägt und von der IMDB auch fröhlich verlinkt wird). So, genug der Vorrede, jetzt wird gekloppt (und, wenn ich mir Cover und Inhaltsangabe der DVD so ansehe, auch gepoppt, hähä), will ich doch hoffen.


Inhalt

Nach dem typisch Billig-HK-Fetzer reichlich amateurhaften Vorspann (der es sogar fertig bringt, zweimal hintereinander die gleiche “starring”-Card einzublenden, finden wir uns vor einer Stock-Footage-Aufnahme der Skyline von L.A. wieder. “USA” informiert uns dankenswerterweise ein Insert (genauer ging’s nicht?). Ein junger Chinamann und ein Ami treiben finstere Geschäfte – es wird mit Falschgeld gehandelt. Nachdem der Deal zu allgemeiner Zufriedenheit abgeschlossen wurde, schlendert Chinamann leger von hinnen, wird aber von einem plötzlich aufgehalten: “CIA!”, belfert es ihm entgegen (wieder was gelernt – ist die CIA nicht eigentlich der Auslandsgeheimdienst und hat mit profanen Dingen wie Faslchgeldkriminalität eher weniger was zu tun? Ich schätze, das verwechseln die Herren Hongkongfilmemacher gerne mal mit den Kompetenzen ihres einheimischen CID.). Der Agent mag den Jungchinesen gerne festnehmen, aber da schaltet sich Betty Lee ein – Kollegin und natürlich chinesischstämmig – die schlägt vor, das kriminelle Subjekt “zu einem Agenten” zu machen (also, die CIA muss arge Personalsorgen haben, wenn sie ihre Leute so rekrutieren…). Der Jungganove hält von diesem Branchenwechsel eher wenig, so dass Betty ihm ein unmoralisches Angebot unterbreitet: wenn er sie im Kampf besiegen kann, darf er gehen, im Fall der Niederlage aber muss er singen wie die Nachtigall persönlich. Auch wenn unser Gangsterfreund nicht recht kämpfen will (offenbar kennt er die Regel, dass in HK-Femme-Fatale-Filmen weibliche Polizistinnen mit arger Vorsicht zu genießen sind), wird er von Betty nach allen Regeln der Kung-fu-Kunst verdroschen. “Sie ist Landesmeisterin im Karate,” grinst CIA-Kollege Mort dem Gefällten (erstens etwas unfair spät und zweitens reichlich kampfsporttechnisch unakkurat) ins Gesicht. Dem k.o.-Gegangenen fällt da auch nur noch ein “Arschloch” als passende Antwort ein.

Stock-Footage-Bilder des nächtlichen Treibens in Tokio plus die Einblendung “Japan” (hätte ich mir nun fast nicht denken können) deutet einen Schauplatzwechsel an. In einem Schlafgemach geht “kinky sex” vonstatten. Der männliche Teil des geschlechtsverkehrenden Duos lässt sein Gspusi an einem mit irgendeiner Flüssigkeit gefüllten Pariser lecken und “ejakuliert” damit auf ihren Bauch (errrrr? Ist das wieder einer dieser kuriosen asiatischen Versuche, sich um Hardcore-Darstellungen zu drücken? Oder treiben Japaner so was tatsächlich öfter? Immer wenn man denkt, man hätte alles gesehen…). Nach diesem eher exotischen Vorspiel schreitet man(n) zur tatsächlichen Penetration (scheinbar stöhnen Japanerinnen wirklich so beim Sex wie in den Hentai-Animes). Nach erfolgreicher Verrichtung grabscht das Mädel aber nach des Männes Katana und spießt ihn dekorativ (und blond-gushing) auf (sollte Quentin Tarantino diesen Film gesehen haben? Ich erinnerte mich jedenfalls spontan an Kill Bill‘s Anime-Sequenz). Dann hüpft sie locker unter die Dusche.

Des soeben Geplätteten Leibwächter reißen noch munter Witze, warum ihr Boss denn heute so lange zum Stich braucht. Das Lachen vergeht den Thugs aber schnell, als die Killerbraut den ins Bettuch eingewickelten Kadaver ihres Chefs aus dem Fenster und auf das unten abgestellte Auto schleudert (warum das Auto aber dabei halb explodiert, können mir nur die beteiligten Pyrotechniker erklären, schätze ich). In einem Aufwallen von posthumer Loyalität stürmen die Henchmen knarrenwedelnd und rachedurstig das Gebäude, aber unsere Killerin, die auch mit Feuerwaffen umzugehen weiß, befördert die ganze Yakuza-Bande relativ unproblematisch ins Jenseits.

“Hong Kong” verkündet das nächste Insert – ein hübsches Frauenzimmer erledigt ihr gymnastisches Workout, hängt sich dann ein paar großkalibrige Schießprügel um und macht sich auf die Strümpfe. Wohin? Ein Restaurant ist ihr Ziel, wo ein vermutlich halb- bis viertelseidener Geschäftsmann namens Mr. Long einen Geschäftspartner namens Mr. James empfängt (jeder hat natürlich seine übliche Entourage dabei). Unsere schwerbewaffnete Freundin marschiert ungehindert ins Hinterzimmer, zückt ihre beiden Maschinenpistolen, metzelt in bester John-Woo-Manier (najaaaa, Ihr wisst, wie ich das meine) alle Anwesenden nieder und spaziert unbedrängt wieder nach Hause. Jeder hat seinen Job, nicht wahr?

Zum Relaxen nach einem solch arbeitsreichen Tag empfiehlt sich ein wenig Ringewerfen im heimischen Wohnzimmer nebst Leeren des ein oder anderen Bierchens sowie das Abgleiten in einen Flashback. Und schon finden wir uns mitten im Vietnamkrieg wieder, wo unsere Freundin an der Seite aufrechter Amerikaner steht und gerade mit munterem Häuserkampf beschäftigt ist. Einer der Amerikaner lässt sich dummerweise von den Charlies ins Knie schießen, liegt relativ sinn- und deckungslos mitten auf der Straße herum und blökt um Hilfe und lässt davon auch nicht ab, als zwei seiner Kameraden bei Rettungsversuchen von den aus sicherer Deckung lauernden bösen Kommunisten per Blattschuss erlegt werden. Unserer Freundin Boyfriend fühlt sich berufen, den Bodycount durch seine Person weiter zu erhöhen, kriecht entgegen ihrer Proteste (clever, das Mädel, die weiß, was ihm blüht) aus der Deckung und wird natürlich ebenfalls niedergeschossen. Immerhin, die Vietcongs, die sich nun aus ihren Unterschlupfen wagen und auf ihn zutappen, nimmt er mit einer heldentodsmäßig gezündeten Handgranate noch mit in die nächste Welt, aber unserer entsetzten Heroine bleibt als Souvenir nur noch seine Erkennungsmarke. Tragisch, tragisch.

Zurück in der Realität bekommt unsere Freundin (verdammt, ich greife jetzt mal vor – der Streifen verrät uns die Namen seiner prinzipiell Agierenden grundsätzlich zum spätestmöglichen Zeitpunkt, was die Notiererei auch nicht einfacher macht. Und weil ich jetzt keine Lust habe, im Review wie in den Notizen mit Kürzeln wie “China Girl”, “Japanese Chick”, “Some Guy” und “Some Other Guy” zu arbeiten, verrate ich die Namen jetzt einfach. Bätsch.) Eileen Besuch von einem Kerl, der uns kurz vor Filmende noch tatsächlich als Alan vorgestellt werden wird. Er spielt nicht nur den Paketboten, der ein Päckchen aus Frankreich überreicht, sondern ist auch ihr Agent, wenn ich das mal so sagen darf – dass Eileen Profikillerin ist, haben wir uns ja sicher schon zusammengereimt. Nachdem auch die finanzielle Seite erledigt wird, kritisiert Alan Eileen wegen ihrer Biersauferei und spekuliert zutreffend, dass sie mal wieder in traurigen Erinnerungen schwelgt. Eileen verbittet sich derartige Einmischungen unter dem Hinweis darauf, dass Alan sich gerade aus dem Flachmann einleuchtet. Wie üblich ist das aus Alans Sicht etwas vollkommen anderes: “Ich mag Schnaps und liebe Pistolen!” Am Ende jeden Auftrages würde er sich völlig Hacke saufen und das sei auch sein jetziger Zustand. Irgendwie scheint er auch ein Trauma aus dem Vietnamkrieg mit sich rumzuschleppen und fasst dieses mit einem herzhaften “Republik? Pfffz!” (ich zitiere) zusammen. Nach ein paar lobenden Worten für die Erledigung des Long-Jobs wirft er ihr noch einen Umschlag mit den Unterlagen für den nächsten Auftrag zu.

Zurück in Japan. Die japanische Killerbraut (eine gute Stunde später wird uns der Streifen tatsächlich verraten, dass sie auf den typisch japanischen Namen Amy hört) checkt ihr Flughafen-Schließfach und findet darin einen identisch aussehenden Umschlag nebst Flugticket auf die Philippinen.

Eileen inspiziert dieweil das Paket aus Fronkreisch – es ist von ihrem kleinen Bruder, der in Paris studiert, und neben einem schmalzigen Brief noch als Weihnachtsgeschenk ein Medaillon mit Spieluhr und seiner eingeklebten Visage mitgeschickt hat (rührend).

In Manila trifft sich CIA-Agentin Betty Lee mit ihren örtlichen Kollegen, darunter einem gewissen Jonathan White, der so aussieht, als sollte erstens er noch zur High School gehen und zweitens als sei er von Godfrey Ho von einer dieser Euroninja-Produktionen aus der Lai-Werkstatt wegverpflichtet worden (sprich: er kömmt mir bekannt vor). In einem unerwarteten Anfall von Kompetenz hat der Geheimdienst ermittelt, dass die den amerikanischen Markt überschwemmenden Blüten von den Philippinen stammen und über heimreisende G.I.s in die gottgesegneten Vereinigten Staaten eingeführt werden. Sogar einen Verdächtigen hat man sich schon ausgekuckt, einen gewissen lokalen Syndikatschef namens Charles Wong, den Betty nach prüfendem ungefähr halbsekündigen Blick auf die Akte als “ganz gefährlichen Jungen” identifiziert. White hat auch schon ein Scheingeschäft arrangiert.

Das findet auch umgehend statt – irgendwo in der Pampa steht ein alter Flugzeughangar rum (vermutlich noch aus dem WK Zwo übriggeblieben). White und ein paar seiner Anzugträger regeln mit Wongs Schergen das vermeintlich Geschäftliche, während Betty Lee – im Kampfanzug – mit einer beachtlichen Streitmacht im Rücken das Areal umstellt. Betty bläst zum Angriff und zum allgemeinen Rumgeballere. Die Agentin killt und metzelt und meuchelt, was sich ihr in den Weg stellt – nur einer der Bösen darf überleben, ein gewisser Gordon, denn man braucht ja zumindest einen, der noch ein paar Fragen beantworten kann. Betty hat auch in dieser Hinsicht ihre recht eigenwilligen Methoden – sie fesselt den Knaben mit gespreizten Beinen auf den Boden, schwingt sich auf einen Traktor und macht sich daran, mit dem Monster-Truck-Reifen Gordons Gemächte zu zerquetschen (für Demonstrationszwecke überrollt sie vorher noch Melonen und ähnliches Obst und Gemüse). Gordon fällt angesichts dieser Bedrohung seiner Familienjuwelen kurz vor Ultimo doch noch ein, dass er den Namen “Charles Wong” schon mal irgendwo gehört hat, aber bevor er irgendwelche brauchbaren Informationen ausspucken kann, verdreht er die Augen, macht auch sonst ein dummes Gesicht und ist hin. “Herzschlag,” diagnostiziert White und Betty grinst blöde (ich denke, aus Gründen wie diesen ist Traktor-Folter keine offiziell autorisierte Verhörmethode, möchte ich mal meinen).

Schalten wir mal um ins Hauptquartier der Bösmannsfraktion, namentlich in die schicke Villa von Charles Wong, wo gerade, damit wir die Erotik-Portion unseres Films nicht vernachlässigen, gerade heavy petting vor sich geht. Wongs Tochter Susanne ist mit ihrem Loverboy Peter zugange. Der würde gerne etwas mehr tun als Susanne nur die Schamhaare kitzeln, aber als aufrechte philippinische Katholikin stellt sie vor koitale Aktivitäten den zwar für baldige Zukunft veranschlagten, aber eben noch nicht in Kraft getretenen Bund der Ehe. Boss Charles unterbricht durch seine Ankunft die Dr-Sommer-Aktivitäten, gibt Peter den väterlichen Rat, immer schön lieb zu Susanne zu sein und muss dann aber seine geschäftlichen Angelegenheiten ordnen. Seine beiden Adjutanten machen sich nämlich gerade wegen des gänzlich schiefgegangenen Deals (den mit Betty und dem CIA) ordentlich zur Sau – als da wären, Albert, Charles’ Neffe, der für die Falschgeldangelegenheiten zuständig ist und Ringo, ein extrem hässlicher Chinese, Charles’ Stiefsohn (ja, und beide spielen die Familienkarte aus), in dessen Verantwortungsbereich Bar, Restaurants und Spielcasinos gehören. Familienoberhaupt Charles (der persönlich für den Geschäftszweig Drogen zuständig ist) spielt den Schiedsrichter, reitet auf dem Standpunkt “wir sind alle eine Familie” herum und verbietet Albert auch noch zu dessen bitter disgust, einen Rivalen im Drogengeschäft “fertig zu machen”. Außerdem mögen die beiden Streithähne sich doch bitte schön die Hände reichen.

Dieweil treffen trés cool und unabhängig voneinander (und natürlich ohne voneinander zu wissen) die Killerinnen Amy und Eileen in Manila ein. Der erste Gang führt die Mädels in den nächstbesten örtlichen Waffenladen (eh? Haben die keine eigene Ausrüstung) und dann zwecks Übung auf den Schießplatz. Amy legt eine beeindruckende Serie hin (zumindest fällt dem Schießplatzbetreiber fast der Draht aus der Mütze) und die nach ihr dort auftauchende Eileen (in der Tür rennen sich die beiden fast über den Haufen) sieht sich genötigt, ordentlich anzugeben und die Zielscheibe in die Luft zu werfen und im schwebenden Zustand chefmäßig zu durchlöchern.

Im Hause Wong wird endlich geheiratet (vor allem Peter dürfte diesem Ereignis ungeduldig entgegensehen). Doch es gibt ungebetene Gäste – Eileen liegt auf der Mauer auf der Lauer und montiert ihre Schießeisen, Amy hat sich irgendwo ein schickes Trike ausgeliehen und ist auch schon unterwegs. Das Ziel des Anschlags ist Charles Wong selbst, doch bevor der Gangsterboss ins Gras beißen kann, spielt Betty Lee die Party-Pooperin, wirft einen Schwung Falschgeld in die Luft und strahlt Charles fröhlich an (irgendwie ist das angesichts der schwachen Beweislage ein eher gewagtes Vorgehen). Charles empfiehlt ihr, sich, wenn sie Probleme hat, an die US-Botschaft zu wenden und sich ansonsten umgehend zu verpissen. Im Bewusstsein, ihren spektakulären (und rather sinnlosen) Auftritt absolviert zu haben, geht Betty endlich aus der Schusslinie. Ein paar Vögelchen stören allerdings Eileens Konzentration, so dass sie erst einen innocent bystander umnietet, ehe der zweite Schuss Charles fällt. Eileen metzelt noch ein paar Leibwächter nieder und Amy stellt fest, dass ihr jemand zuvorgekommen ist und sucht schleunigst inmitten des heftigen Bleiaustausches das Weite. Der angeschlagene Charles wird in ein Auto gepackt, um ins Hospital gefahren zu werden, aber Eileen packt die schweren Geschütze, namentlich einen Raketenwerfer, aus und bläst damit die Kalesche (und den armen Charles endgültig) in den Orkus. Albert lächelt wissend – er wird doch nicht damit was zu tun haben (wie originell)? Während Amy von ihrem Partner/Agenten Kent abgeholt wird, sieht sich Eileen den verfolgenden Nachstellungen Bettys ausgesetzt, die beiden hauen sich kung-fu-mäßig, Eileen flüchtet sich auf ein Dach, auf dem günstigerweise ein paar Großfamilien ihre Wochenwäsche zum Trocknen aufgehängt haben und entzieht sich der CIA-Agentin durch beherztes Abseilen am Feuerlöschschlauch.

In einem Club trifft sich der fiese Albert mit dem Japaner Tanaka, der ihm die Killerinnen vermittelt hat und ist eigentlich ganz zufrieden mit dem Ausgang der Ereignisse. Nun müssen nur noch die Zeugen beseitigt werden, sprich “das Mädchen” (gemeint sind aber wohl beide…). Wird erledigt, verspricht Tanaka.

Während der Soundtrack John Carpenters unsterbliches (aber immerhin neu arrangiertes) Halloween-Theme einspielt, trifft sich Eileen mit Alan, der ihr einen neuen Auftrag aufs Auge drücken möchte. Eileen täte vordringlich interessieren, wer die lästige Konkurrenz beim letzten Job war, aber Alan weiß selbstverständlich von nichts. “Sie war sehr gut,” meint Eileen anerkennend und etwas unverständlicherweise (schließlich hat Amy nicht wirklich was gemacht). “Sie ist die nächste”, brummt Alan finster (und wer will ernsthaft mitraten, welchen Auftrag Amy nun erhalten wird?).

Betty bekommt dieweil for no particular reason, außer dass wir dringend mal wieder ‘ne Kampfszene brauchen, Besuch von Gordons Bruder, der ihr wegen dessen Ablebens dringend eine aufs Haupt zu schlagen wünscht. Natürlich wischt Betty mit dem Knaben problemlos den Boden auf und grinst dem Unterlegenen auch noch süffisant zu, dass Gordon an einem Herzanfall krepiert sei (irgendwie hab ich mit dieser Betty ein leichtes moralisch-ethisches Problem).

Amy möchte indessen Kent überreden, aus dem Geschäft auszusteigen und “die Organisation” (welche auch immer) zu verlassen. Kent lässt sich immerhin zu einer Sexszene überreden, besteht aber dennoch darauf, dass Amy den nächsten Job ohne Ansehen der Person erledigt – klar, sie soll Eileen tilten, auch wenn’s Amy nicht schmeckt.

Die CIA war nicht untätig und hat ermittelt, wer die beiden gedungenen Attentäterinnen waren: “die besten am Markt!” Ich bin beeindruckt, denn gerade Amy dürfte Betty maximal eine Sekunde lang gesehen haben. Ist aber eigentlich auch egal, stellt der Vorgesetzte fest, denn die CIA-Mission, das Falschgeldkartell zu zerschlagen, besteht nach wie vor, man müsste nur rausfinden, wer das Syndikat jetzt befehlige. Blöde Frage, meint Betty, schließlich gibt’s dafür nur eine Möglichkeit: derjenige, der ihn hat umbringen lassen (angeregtes Nicken der Kollegen, auch wenn das rein faktisch meines Erachtens die Gesetzeshüter nicht wirklich weiterbringt, oder?).

Tanaka (oder wer auch immer) mag sich sichtlich nicht darauf verlassen, dass Amy und Eileen sich auftragsbedingt gegenseitig umbringen und hetzt seine eigenen Schergen auf sie. Eileen wird beim Einkaufen im Supermarkt von der Killerbrigade belästigt, Amy bekommt Gesellschaft in ihrem Hotel. Wieder werden die Knarren gezückt, wieder wird heftig geballert und wieder erweisen sich die beiden Bräute ihren männlichen Kontrahenten als um Lichtjahre überlegen – auch wenn Eileen mit einem Schrotflinten-Fanatiker im Supermarkt größere Probleme hat (zumal sie noch ein kleines Mädchen retten muss, das zwischen die Fronten gerät). Amy verteilt knackige Kopfschüsse, Eileen gewinnt ein wenig Zeit, weil ein paar Cops den Supermarkt stürmen und sich totschießen lassen, klaut einen zum Verkauf aufgestellten Motorroller (praktisch, dass der mit steckendem Schlüssel und vollem Tak ausgestellt war) und ergreift damit die Flucht.

Das Begräbnis des dahingeschiedenen Charles bietet Albert und Ringo neue Möglichkeiten, sich vor versammelter Belegschaft zu zanken. Ringo ist begreiflicherweise etwas angefressen, dass Albert sich unter dem schmalbrüstigen Verweis darauf, es sei Charles’ letzter Wille gewesen, zum Cheffe aufgeschwungen hat und ihm noch dazu die Verantwortlichkeit für die Spielcasinos entzogen hat (jetzt hat er nur noch die Gastronomiebetriebe, und das ist für den Gangster von Welt nun wirklich keine besonders erbauliche Spielwiese). Albert lässt den Gönnerhaften raushängen und stellt bei loyaler Kooperation Ringos in Aussicht, dass dieser “alles haben könne, was er wolle”. Ringo allerdings beweist Rückgrat und würde von Albert nicht mal einen Kaugummi annehmen und zieht verärgert mit seinen eigenen loyalen Gefolgsleuten ab. “Sieht so aus, als wollte er meinem Onkel folgen,” grinst Albert fröhlich-finster.

Eileen nimmt indessen per Walkman eine Grußkassette an ihren Bruder auf, was uns direkt in einen weiteren Flashback führt. Dem entnehmen wir, dass Eileen (übrigens auch ein typisch vietnamesischer Vorname, wenn man mich fragt, und dem Volksstamm sollen Eileen und ihr Sibling angehören) die Große Schwester TM ist und den kleinen Bruder zwecks Bildung und generellem “sollst-es-einmal-besser-haben” mit Hilfe eines vertrauenswürdigen Schleppers nach Frankreich verschifft hat. “Studier schön und mach dir keine Sorgen ums Geld”, labert sie aufs Band. Da sie solche Botschaften offenbar emotional schwer mitnehmen, zieht sie sich in eine Stripbar-Disse zurück und süffelt Hopfenkaltschale. Es kann jedoch der frömmste Killer nicht in Frieden saufen, wenn es der CIA-Agentin nicht gefällt. Wie auch immer Betty sie aufgetrieben hat, jedenfalls knallt die Agentenmaid demonstrativ ein paar Handschellen auf den Tisch und setzt sich zu Eileen. Unterm Tisch werden beidseits die Kanonen gezückt (und ich frage mich, was Betty von ihr will, okay, Albert mag sie beauftragt haben, Charles umzunieten, aber mit Bettys vordringlichem Problem, der Zerschlagung des Falschgeldrings, haben die innenpolitischen Auseinandersetzungen des Syndikats doch erst in allerallerletzter Linie was zu tun). It’s stand-off-time bzw. sit-off-time. Betty interpretiert die Lage als Remis, aber Eileen wähnt den taktischen Vorteil auf ihrer Seite: “Ich bin gewohnt zu morden!” Betty begehrt trotzdem irgendwelche unspezifizierten Informationen über Wongs Organisation, aber Eileen bleibt cool: “Ich hab noch keinen Auftrag, dich zu töten!” Das könnte noch stundenlang so weiter gehen, würde nicht plötzlich Amy in der Tür stehen (wie schön, dass man sich in einem Großstadtsumpf wie Manila letztendlich doch immer in der selben Kneipe trifft). Eileen erinnert sich an ihren Auftrag und ballert auf Amy, Betty interpretiert die Lage falsch und ballert auf Eileen, die revanchiert sich ihrerseits bei Betty. Als wäre die Lage nicht schon unübersichtlich genug, zieht noch ein Bataillon von Tanaka-Killern auf und schießt auf alle drei. Die Girls müssen notgedrungen erst mal kooperieren, um ihre persönlichen Animositäten anschließend aussortieren zu können. Insert Big Action Scene here.

Im Verlaufe der Kampfhandlungen verliert Betty irgendwie den Anschluss, so dass Amy und Eileen nach Eliminierung sämtlicher Gegner sich schwer angeschlagen, aber noch einigermaßen im Ganzen, im Garten einer Villa gegenübertreten können. “Ich habe das Töten satt,” verkündet Amy (vielleicht nicht ganz der richtige Zeitpunkt für ein solches Statement), stellt aber klar, dass sie für Eileen ggf. noch ‘ne Ausnahme machen könnte, aber auch Eileen, ebenfalls aus zahlreichen kratergroßen Einschusslöchern blutend, bringt es einfach nicht übers Herz, abzudrücken. Und so klappen unsere beiden Killergrazien nach einigem herum-ge-stand-offe (schöne Worte erfinde ich heute wieder) malerisch synchron bewusstlos zusammen – was die Besitzerin von Haus und Garten auf den Plan ruft, deren Freund sich angesichts der zwei blutüberströmten Halbtoten auf dem schönen Rasen mit einem “ich glaub, ich muss gehen, byebye” sicherheitshalber vom Acker macht. Sylvia, so heißt die Dame des Hauses, schleift die Schwerverletzten in ihre Behausung und puhlt die Kugeln aus den versehrten Körpern (sie ist so kompetent, dass davon nicht mal Narben oder sonstige Spätfolgen – und mit “spät” meine ich “eine Stunde später” – zurückbleiben).

Betty ist inzwischen dem Amy&Eileen-Fanclub beigetreten: “Die waren schon in Ordnung,” strahlt sie ihre CIA-Kollegen an und verdächtigt im übrigen Albert, für die allgemeinen Killereien verantwortlich zu sein (boah, clever!).

Albert selbst ist von der Geschäftsentwicklung positiv beeindruckt – seine Blüten sind so gefragt, dass er den Wechselkurs von 3:1 auf 5:1 hochschrauben konnte (hm, ich glaub ehrlich gesagt nicht, dass diese Zahlen sinnvoll sind – statt drei Dollar für einen falschen Dollar nun fünf? Umgekehrt würde das doch eher Sinn ergeben, statt fünf falschen Lappen für einen Dollar jetzt drei. Mitlesende Geldfälscher mögen mich bitte unterrichten, wie das in der Branche korrekterweise gehandhabt wird). Ringo ist immer noch am Nölen und kritisiert Alberts Geschäftsführung und überhaupt, er werde schon noch rausfinden, wer seinen geliebten Stiefvater hat umbringen lassen. Har! (Eh, und das “har!” ist mal wieder ein Zitat). Albert lächelt das Lächeln eines Schurken, der weiß, dass es langsam Zeit wird, jemanden für die schmutzige Arbeit anzuheuern.

Sylvia, Amy und Eileen sind mittlerweile offiziell beste Freundinnen (so schnell kann’s gehen, ich seh schon eine Pyjama-Party vor meinem geistigen Auge). Sylvia hat auch kein Problem, zuzugeben, sich als Nutte zu verdingen, um Haus & Hof (geerbt von ihrem Mediziner-Vater, womit auch geklärt wäre, woher sie die Kugelentfernungskenntnisse hat… schließlich werden chirurgische Kenntnisse in B-Filmen immer vererbt) zu halten. “Wir sind also alle gleich,” stellen Amy und Eileen fest. “Ich bringe niemanden um,” weist Sylvia auf den dezenten Unterschied zwischen “Ficken für Geld” und “Töten für Geld” hin. Und die größte Gefahr, der sie sich in ihrem Job ausgesetzt sieht, ist, dass sie sich einen AIDS-infizierten Freier anlacht.

Dieweil trifft ein Kerl am Airport ein, der uns bekannt vorkommen könnte, hätten wir vor’ner guten Stunde drauf geachtet, wessen Foto in Eileens Medaillon prangt. Dramatische Entwicklungen bahnen sich an, tät ich sagen.

Eileen und Amy, mittlerweile vollkommen gesundet (ich hab’s immer gewusst, so’n großkalibriger Einschuss ist ungefähr so schlimm wie ein Mückenstich), genießen den Luxus bei Sylvia. “Könntest du dir ein normales Leben wie das von Sylvia vorstellen?” fragt Eileen. Eeeh. Einspruch. Die gute Frau ist berufsmäßige Prostituierte! Ich will nun dem ältesten Gewerbe der Welt sicher nicht zu nahe treten, aber den Gipfel der “Normalität” stellt das doch wohl nicht gerade dar. “Wir sind nicht geboren, um normal zu sein,” entgegnet Amy (das sag ich auch immer wieder), was zwanglos in eine Diskussion des Intimlebens überleitet. Amy berichtet von ihrem Freund Kent und Eileen führt aus, dass es “in unserer Welt keinen Platz für Liebe” gebe (auch das ist nicht unbedingt überwältigendes Neuland). Um drohenden Herzschmerz gar nicht erst aufkommen zu lassen, entscheiden sich unsere beiden Grazien für eine Runde Spaß-Schießen auf Coladosen.

Der Flugplatzneuankömmling – wem erzähl ich was neues, es handelt sich natürlich um Tommy, Eileens Bruder – ist nicht wegen der schönen Landschaft, des milden Klimas oder der heißen Bräute wegen in Manila, no, he’s got a job to do. Und es überrascht sicher auch keinen, wenn ich verrate, dass Tommy auf Alberts Geheiß Ringo umpusten soll. Die Gelegenheit bietet sich, als Ringo sich mit Entourage mit einem Geschäftspartner trifft, der ebenfalls nicht glücklich über Alberts neue hervorgehobene Position ist und mit dem Wunsch, seine Geschäfte auch zukünftig über Ringo abzuwickeln, bei diesem offene Türen einrennt. Manche Geschäftsbeziehungen sind eben einfach zum Scheitern verurteilt – kaum hat man die Sache mit herziger Umarmung besiegelt, zückt der auf den freien Schuss lauernde Tommy seine Kanone (nachdem er noch poetischerweise von einem Knirps, dem er zugelächelt hatte, eine Blume geschenkt bekommt, die er sich ans Revers steckt) und ballert Ringo in den Rücken. Und weil er gerade so hübsch in Fahrt ist, nietet er auch noch den Rest der versammelten Leibwächter, Geschäftspartner und Henchmen um. Danach schmeißt er die Blume weg (ist das symbolisch? Quatsch, Godfrey Ho ist über solcherlei intellektuelle Auseinandersetzung mit dem Sujet doch schwer erhaben).

Auf dem Fairway eines Golfplatzes trifft sich Tanaka mit Kent und verleiht seiner Unzufriedenheit darüber, dass Amy noch lebt, Ausdruck. Dieser Zustand soll schleunigst geändert werden, und, so meint Tanaka, so schwer könne das ja wohl nicht sein, Amy sei doch Kents Freundin (dass man unter Umständen gerade deswegen eine gewisse emotionale Bindung zum Opfer-in-spé haben könnte, scheint Menschenfreund Tanaka noch nicht aufgegangen zu sein). Kent gelobt Besserung.

Sylvia liegt nackig in ihrem Bettchen (das kann nie verkehrt sein), wird aber in ihrem Schönheitsschlaf von einem Rudel finsterer Mordbuben gestört (schön, dass Gangsterorganisationen offensichtlich trotz der hohen Mortalitätsrate nie Nachwuchssorgen zu haben scheinen. Ich hab mich schon immer gefragt, was für so einen Dritte-Reihe-Thug, dessen Aufgabe im großen Spiel des Lebens darin besteht, für seinen Boss Kugelfang zu spielen, den incentive darstellt; und nein, ich weiß auch nicht, woher die Bösen wissen, dass Eileen und Amy bei Sylvia Unterschlupf gefunden haben). Ok, bevor man das Mädel weckt, findet der Chef des Killerhaufens noch Zeit, mit der Pistole an ihren Nippeln rumzuspielen (wat mut, dat mut, recht hat der Mann). Dann aber begehrt er von ihr Eileens und Amys gegenwärtigen Aufenthaltsort zu wissen, was Sylvia mit einem “Fick dich” quittiert. “Gerne doch,” grinst der Bösmann und beweist damit, dass “fuck you” und “fick dich” doch nicht vollkommen deckungsgleich sind und nicht in jeder Lage 1:1 übersetzbar sind. Eileen und Amy, die wahrscheinlich gerade ein paar Schuhgeschäfte geplündert haben, treffen ein und stürmen aus allen Rohren feuernd in die gute Stube – vermutlich denkt Sylvia jetzt gerade drüber nach, wie viele Freier sie sich ins Bettchen holen muss, um die Schäden reparieren zu können. Chief-Bösmann sorgt angesichts der Tatsache, dass die Objekte seiner Begierde nun vor Ort sind, dafür, dass Sylvia sich ihr hübsches Köpfchen nicht länger über Probleme wie diese zerbrechen muss und ballert ihr eine vor den Latz.

Die nächste größere Kampf- und Actionsequenz spult sich ab und zur Abwechslung dürfen die Mädels auch mal wieder ihre Kung-fu-Künste zelebrieren. Die fiesen Fieslinge werden bis zum letzten Mann gnadenlos massakriert, aber für die arme Sylvia kommt jede Hilfe zu spät. In Eileens Armen röchelt sie mit einem “halt mich, mir ist so kalt…” (auch das hab ich, irgendwo, schon mal gehört) ihren Odem aus. Und es zahlt sich halt doch nicht aus, Profikillerinnen zu beherbergen.

Alan (Ihr erinnert Euch) zeigt uns anschaulich, warum Alkoholiker nicht mit Pistolen spielen sollten – Häuptling Zittrige Hand ist ein Waisenknabe gegen ihn. Und doch, er muss wohl, denn Tanaka klingelt ihn an und bestellt ihm, dass Eileen es wagt, immer noch den Erdball in lebendiger Form zu beschreiten. “Mein Fehler,” seufzt Alan traurig und bereitet sich darauf vor, persönlich Hand an zu legen. Vorher muss er aber einen Zimmerkellner, der sich als gedungener Killer entpuppt, exekutieren (wer jetzt genau möchte, dass Alan ins Gras beißt, ist ein weiteres Mysterium des Universums). Wer auch immer Alan tot sehen möchte, ging allerdings auf Nummer Sicher und hatte noch einen zweiten Killer in der Hinterhand, der den gerade durchpustenden Alan entleibt.

Die beiden Mädels machen sich auf, ihre jeweiligen Agenten/Freunde zu treffen. Kent ist allerdings nicht wirklich willig und nimmt in seiner Karre Reißaus, als er Amy angesichtig wird. Amy nimmt die Verfolgung auf und stoppt ihn beherzt. “Ich weiß, warum du hier bist,” dramatisiert Amy (wenn ja, warum macht sie sich dann so große Mühe, ihm direkt vor die Flinte zu laufen, wo er doch eigentlich nicht wirklich will?). “In unserer Welt ist kein Platz für Liebe,” nölt er (und ich schätze, es ist von tieferer Bedeutung, dass er sich der exakt gleichen Wortwahl wie Eileen vorher bedient). “Ich liebe dich *wirklich*,” biedert Amy sich an. Trotzdem, die Situation läuft darauf hinaus, dass einer von beiden den anderen umbringen muss. Amy bringt’s nicht übers Herz, wie nicht anders zu erwarten, aber Kent hat weniger Skrupel. Dafür wird er von Eileen, die ihrer neuen bestesten Freundin sicherheitshalber gefolgt ist, erschossen.

Tommy ist inzwischen in Eileens Zimmer eingedrungen und findet zu seiner Überraschung das von ihm verschenkte Medaillon, was einen sofortigen kurzen Flashback auslöst (ich hatte das schon weiter oben geschildert), versteckt sich aber hinter einem Regal, als Schwesterherz mit der schwer angeschlagenen Amy nach Hause kommt. “Glaubst du, das war dumm von mir?” fragt Amy herzensblöde ihre Freundin (neinnein, es ist ausgesprochen clever, sich der Liebe wegen vom Lover erschießen zu lassen). Amy ist zwar halbtot, aber noch zu was zu gebrauchen, denn sie sieht Tommy (den sie ja nicht kennt) hinterm Regal lauern. Tommy verpasst ihr einen saftigen Kopfschuss. Eileen feuert reflexartig zurück, aber als Tommy die Melodie der Spieluhr abspielt, dämmert es ihr, wer ihr da ans Leder will…

Ja, der Moment der Wahrheit ist gekommen, und Eileen muss erkennen, dass ihr geliebtes kleines Bruderherz nicht, wie behauptet, friedlich in Frankreich studiert, sondern schon seit zwei Jahren dem Killerhandwerk nach geht (scheint in der Familie zu liegen). Zu seiner Verteidigung führt er aus, dass sie ihm ja auch nicht gerade reinen Wein über ihre Profession eingeschenkt habe und seine Schwester zu killen, das brächte er sowieso nicht fertig. Eileen ist stinkig und besteht darauf, nicht länger seine Schwester sein zu wollen (okay, dann lass dich abknallen, Mädel!). Aber Tommy ist mit seiner Litanei noch gar nicht fertig – denn er hätte ja studieren wollen, aber die Mitschüler wären böse zu ihm gewesen, hätten ihn gehauen etc. (halt das übliche, was man mit Asylanten so treibt, newa), es wäre alles so schlimm gewesen usw. usf. Ich heule schon in mein Kopfkissen vor lauter Rührung. Bevor wir endgültig in Schmalz ersaufen, werden unsere beiden Königskinder von der Seeseite aus unter Feuer genommen (okay, wir erfahren erstmals in dieser Szene, dass das Haus am Ufer liegt, ist aber auch schon wurscht). Die Aufarbeitung der Familientragödie wird zugunsten einer Actionszene vertagt, die Geschwister arbeiten zusammen und die Tatsache, dass Eileen über ein gut sortiertes Waffenarsenal inklusive Bazooka verfügt, gereicht ihnen zum taktischen Vorteil. Alle Angreifer werden vor ihren Schöpfer gebeten.

Amy bekommt ein japanisches Seebegräbnis (man kennt das ja, Leiche auf ein Floß legen, ein paar Blumen dazu und ab aufs offene Meer damit). Mir dünkt, wir gehen auf den Showdown zu.

Albert sieht sich auf dem Olymp seines Schaffens angekommen und veranstaltet in der üblichen verlassenen Lagerhalle einen Drogen-gegen-Falschgeld-Deal. Der Käufer allerdings möchte den Preis nachverhandeln, und das mit bleihaltigen Argumenten: “Du bist zu gierig geworden.” Gierig vielleicht, aber auch vorausschauend, denn Albert hat seine Privatarmee schon vorher in Stellung gehen lassen und so kann die nörgelnde Kundschaft mühelos exekutiert werden. Albert will den triumphal-coolen Abgang machen, doch da düst ein Autochen herbei und in dem sitzen Tommy und Eileen und haben furchtbare blutige und überhaupt Rache im Sinn. Große Action spielt sich ab, Tommy und Eileen räumen auf, bis nur noch Albert übrig ist – der schafft es, Eileen in Arm, Bein und Rücken zu schießen (tut überhaupt nicht weh, wissen wir ja). Tommy jagt Albert ein paar MPi-Magazine ins Geläuf (warum schießt er ihm in die Beine? Der ganze Rest ist doch auch verfügbar). Albert sinkt zwar zusammen, kann aber Tommy noch fachkundig perforieren, was wiederum die vor sich hin kriechende Eileen anpisst, die ihrerseits Albert in seine Bestandteile zerlegt, um dann auf ihren geplätteten Bruder – hach, Melodrama – zuzukrauchen. Die Kavallerie in Form der Polizei (inklusive Betty, die wir schon fast vergessen haben) kommt wie üblich, wenn alles schon vorbei ist.

Aber Godfrey Ho muss in Punkto Melodrama doch noch viel von John Woo lernen – bei dem wäre jetzt nämlich, wenn alle tot sind, Schluss. Godfrey allerdings tackert noch einen unnötigen Epilog dran, bei dem Betty und Eileen (die ihre diversen Schussverletzungen einmal mehr problemlos auskuriert hat) sich mit gegenseitigem Respekt in den Augen am Flughafen in ihre jeweiligen Maschinen zum Heimflug bewegen. Schluss, Aus, Haus, Maus.

Man kann über Godfrey Ho sagen, was man will (und damit meistens nichts gutes), aber eins muss man ihm lassen – wenn er auf eigene Faust, d.h. ohne Zuhilfenahme von Kilometern fremden Filmmaterials, einen Film dreht, sieht das erheblich mehr nach “Film” im Wortsinne aus, als wenn sich Joseph Lais anderweitige gedungene Schergen daran versuchen (wofür ich mal wieder das liebe Todesschwert der Ninja als Vergleich heranziehe). Deadly China Dolls ist beileibe kein Geniestreich, kein Meilenstein und nicht mal überdurchschnittlich, aber ein solider, flotter und handwerklich einigermaßen sauber heruntergekurbelter Reißer, der sich hinter anderen Fließbandprodukten Made in Hongkong wie den Ultra Force- oder Born to Fight-Serien nicht verstecken muss. D.h. wer an den trölfzigtausendionen Moon-Lee-Kloppern seine Freude hat, der wird auch an diesem Film seinen Spaß haben, zumal die Handkantenschwingereien und Shoot-out-Orgien auch ein ums andere Mal durch viel nackte Haut aufgelockert werden (ein ganz klares Cat.-III-Rating nach HK-Maßstäben).

Wie schon mehrfach angemerkt – John Woo ist Godfrey Ho nicht, und das bezieht sich nicht nur auf die noch zu würdigende Qualität der Action-Szenen, sondern auch auf den Umgang mit der Story. In Woos stärksten Werken seiner HK-Phase, namentlich vor allem natürlich The Killer, A Better Tomorrow und Hardboiled, jagt Woo seine Protagonisten durch geradezu epische und komplexe Geschichten voller geradezu titanisch überbordendem Melodrama, gegen den sich eine durchschnittliche Rosamunde-Pilcher-Herz-Schmerz-Geschichte wie die spröde Prosa einer Einkaufsliste liest und packt so viel an Charakterisierungen, Drehungen und Wendungen in einen Film, dass der durchschnittliche Hollywood-Autor und -Regisseur mindestens eine ganze Trilogie stricken würde und trotzdem sind diese Geschichten nur Backdrop für die virtuose Inszenierung der Action – will sagen, Woo weiß, worauf es seinem Publikum ankommt, wendet aber trotzdem genügend Sorgfalt auf, um seine Streifen inhaltlich gehaltvoll zu machen, sozusagen eine zweite Ebene einzubauen, die über die vordergründige Action hinaus geht (ich will Woo-Filme jetzt nicht in den Rang von Shakespeare-Dramen erheben, aber eine gewisse Verwandschaft, allein schon im Hang zur Tragik und Melodramatik kann man vor allem bei The Killer, Hardboiled und natürlich auch A Better Tomorrow nicht verleugnen). Godfrey Ho versucht das in Deadly China Dolls ansatzweise zu imitieren, ohne aber seinen Charakteren Substanz zu verpassen – bei Eileen und ihrer durch Flashbacks geschilderte Vietnam-Vergangenheit (auch ein Motiv, das Woo nicht ganz fremd ist, Bullet in the Head), funktioniert das noch im B-Film-Rahmen einigermaßen vernünftig (auch wenn der Film seine Pointe nicht nur antelegrafiert, sondern mit der Brieftaube schickt – wer bei all dem anfänglich getriebenen Gedöns um Eileens studierenden Bruder nicht ahnt, dass der Kerl noch persönlich auftauchen wird, hat eindeutig zu wenig HK-Filme gesehen), bei Amy und Sylvia wirkt der tragische Background gnadenlos aufgesetzt (sofern man überhaupt davon reden kann, dass Amy einen Background hat – viel mehr als “verliebt in ihren Kent” bleibt bei ihr nicht übrig; wieso sie ins Killergewerbe gerutscht ist und warum sie jetzt wieder raus will, bleibt ungeklärt – immerhin ist sie mit Leib, Seele und vollem Körpereinsatz bei der Sache). Sylvia ist Nutte, weil das Script es so will und den ein oder anderen billigen Gag damit treiben darf (der Versuch, Prostitution und Profikillen auf eine moralisch ähnliche Stufe zu stellen, ist schon frech und wird vom Film auf hanebüchene Weise selbst relativiert – Stichwort “normales Leben”). Tscha, und Betty… abgesehen davon, dass der Film nicht wirklich sicher zu sein scheint, wozu er Betty überhaupt brauchen kann, bleiben ihr ein paar weitgehend mit dem Rest der Handlung eher wenig kollaborierende Action-Szenen – dass Betty, obwohl ihre Darstellerin nominell der größte Star der Besetzung ist, in der zweiten Filmhälfte nahezu komplett aus der Story verschwindet, ist schon bezeichnend.

Ansonsten spielt sich die Story im gewohnten Rahmen ab und ist für die Verhältnisse eines flott für wenig Dollar auf den Philippinen runtergerissenen Ultrabilligklopfer relativ nachvollziehbar (schlüssig ist selbstverständlich was anderes, aber man kann der Handlung folgen, ohne sich Diagramme mit den unterschiedlichen Charakterbeziehungen aufzeichnen zu müssen, was bei den gemeinhin eher unübersichtlichen HK-Klopfern manchmal durchaus nötig ist, zugegeben für uns Europäer aufgrund der schlichten “die-sehen-ja-alle-gleich-aus”-Problematik schwieriger als für das einheimisch asiatische Publikum). Größere Kopfpatschmomente bleiben aus, auch wenn man sich natürlich ein ums andere Mal fragt, woher z.B. die Bösen immer wissen, wo sie die Heldinnen finden können und manche Dialoge die Peinlichkeitsgrenzen ausloten. Im Vergleich zu dem, was Joseph Lai und Godfrey Ho mit ihren Co-Produktionen aber schon auf uns losgelassen haben, möchte man dem Deadly China Dolls-Script umgehend einen Drehbuch-Oscar nachwerfen. Vor allen Dingen bedankt sich der Zuschauer dafür, dass der übliche Hongkong-Holzhammer-Humor, der für westliche Gemüter meistens als purer Klamauk rüberkommt, draußen vor der Tür bleibt – Deadly China Dolls spielt sich als ernsthafte Tragödie ohne jegliche humoristische Auflockerung.

Kommen wir zur handwerklichen Seite – wenn Godfrey Ho mehr als einen Nachmittag Drehzeit hat (was so ungefähr das ist, was ich mir an Aufwand für seine Lai-Fetzer vorstelle), erweist er sich als sicher nicht spektakulärer, aber solider Action-Regisseur. Die Actionszenen bieten einen recht angenehmen Mix aus Martial Arts und Gunplay. Die Kung-fu-Einlagen sind zwar nicht weltbewegend aufregend choreographiert (also keine Gefahr für Jackie Chan), sind aber schnell und rasant genug umgesetzt, dass das gar nicht mal so auffällt, die Fähigkeiten der hand- und fußkantenschwingenden Ladies sind durchaus bemerkenswert. Die Shoot-outs zeichnen sich nicht durch übertriebenen Realismus aus (aber das tun sie bei John Woo ja auch nicht) und, wenn man vom fröhlichen Zitieren von John-Woo-Bildern (es tut mir leid, dass ich den guten John inflationär zum Vergleich heranziehe, aber kreuzkiesel noch eins, er ist halt nun mal der Maßstab, an dem sich alle anderen HK-Meister messen lassen müssen) absieht, nicht besonders originell, aber auch hier gilt das Prinzip – es tut sich genug, es ist flott, es ist recht dynamisch inszeniert (der übliche Einwand, dass die Helden mit verbundenen Augen auf dem Kopf stehend einarmig und ohne zu zielen ganze Heerscharen fieser Finsterlinge niederstrecken, während selbige im allgemeinen einen Gegner mit der Tommy Gun nicht treffen würden, wenn er sich mit aufgemalter Zielscheibe fünfzig Zentimeter vor ihnen aufbauen und ganz lieb stillhalten würde, greift natürlich auch hier), und, vor allem, sie sind knackig hart, brutal und blutig. Saftige Kopfschüsse gibt’s fast im Dutzend billiger, es wird nicht klinisch rein, sondern dreckig und ersichtlich schmerzhaft gestorben (dagegen sprechen allerdings wieder die spontanen Wunderheilungen der Heldinnen. Sobald man eine Kugel entfernt hat, verschließt sich das Gewebe ersichtlich ohne Narbenbildung oder sonstige Beeinträchtigungen selbst). “Dramatische” Szenen, in denen Ho seine Fähigkeiten, die über das Set-up und die Umsetzung einer Actionszene hinausgeht, gibt’s kaum welche.

Fazit dieses Kapitels: der Film ist rasant, flott, und bietet genügend Action, um darüber hinwegzutäuschen, dass der Streifen selbst keine gesteigerte Substanz hat und die Action wiederum nicht neu oder originell ist.

Und wenn die pure Action zu langweilig ist – Ho vergisst nicht, gelegentlich eine Nackt- oder Softsexszene einzubauen (nicht so viele, dass der Streifen als Softcore durchgehen würde, aber auch nicht zu wenige, um prüde zu wirken) – vergleichsweise offenherzig (Schamhaare gibt’s genug zu sehen), und wer anstatt nackten Tatsachen Mädels untern Rock schielt, kann mit der Fernbedienung auf die Jagd nach den beinahe unzähligen upskirt-Momenten gehen und Slip-Screenshots sammeln.

In Punkto Handwerk wäre natürlich noch der Soundtrack zu nennen, der keine einzige eigens für den Film komponierte Note beinhaltet (es gibt nicht mal einen Music-Credit), sondern sich fröhlich durch alles wildert, was Hongkongs Archive an Klau-Musik hergeben (Gipfel der Angelegenheit ist sicher die launige Einspielung des Halloween-Theme). Gelegentlich passt das sogar recht gut zur Action, auch wenn der Music Supervisor sich gelegentlich vergisst und eine wuchtige, dramatische Action-Musik noch zwei-drei Minuten über die anschließende Charakter- oder Dialogszene laufen lässt.

Es ist nicht gerade die allererste Schauspieler-Garde Hongkongs, die Godfrey Ho verpflichten konnte. Nominell der größte Star ist zweifellos Sibelle Hu (Betty), die zwischen 1986 und 1993 eine recht lebhafte Karriere im HK-B-Kino erlebte. Eine ihrer größten und einprägsamsten Rollen feierte sie sicherlich im Jackie-Chan-produzierten Femme-Fatale-Reißer Top Squad (u.a. an der Seite von Cynthia Rothrock), gab sich im ewigen badmovies.de-Favorite Holy Virgin vs. The Evil Dead die Ehre, 1993 war sie auch im von Tsui Hark produzierten Jet-Li-Semiklassiker Fong Sai Yuk präsent. Ihre hier äußerst undankbare Rolle lässt ihr wenig Raum zur darstellerischen Profilierung (gäbe es nicht Szenen, in denen Hu mit ihren hiesigen Co-Stars interagiert, möchte man fast glauben, Godfrey Ho hätte in alter Tradition ein paar Szenen eines unvollendeten Hu-Streifens in sein Werk eingeschnitten), aber in ihren Action-Szenen lässt sie’s ordentlich krachen.

Maria Jo (Eileen) macht in ihren Action-Szenen ebenfalls einen ausgesprochen souveränen Eindruck (und ihre Taille ist bemerkenswert…). Außer in Deadly China Dolls lässt sich für sie nur noch ein Auftritt in einem obskuren Streifen namens Seeding of a Ghost eruieren.

Yoko Miyamoto (Amy) sorgt (zusammen mit Sylvia Sanches) für die freizügigen Momente im Leben – sie hat die größte, expliziteste und ausführlichste Sexszene, weswegen sie auch dafür entschuldigt wird, sich in den Actionszenen vergleichsweise zurückzuhalten – Miyamoto ist für den Sexfaktor zuständig.

Die beiden populärsten männlichen Akteure sind Lawrence Ng und Ken Lo. Ng gehört eher zur zweiten bis dritten Reihe der HK-Akteure, sein bekanntester Film dürfte der verhältnismäßig gefloppte Chow-Yun-Fat-Streifen Peace Hotel, und gibt hier den Albert Wong angemessen charmant-bösartig, Ken Lo, Ex-Thaibox-Champion und permanentes Mitglied von Jackie Chans Stunttruppe und fast in jeder Menge Chan-Filme auch mit Acting-Credit ausgestattet (Thunderbolt, First Strike), aber auch gut gebuchter zuverlässiger Character Player in anderen HK-Filmen wie God of Gamblers 2, Naked Killer oder, als böses “Moon Monster”, in Holy Virgin vs. The Evil Dead), überrascht als Kent mit einer nicht nur ziemlich kleinen, sondern noch absolut action-freien Rolle.

Best Entertainment (jaja, ich hör Euch schon wieder schreien) legt, in Zusammenarbeit mit Screenpower (small relief), Deadly China Dolls als ungeschnittene Kauf-DVD vor. Die Bildqualität entspricht dabei ungefähr dem, was man erwarten kann, wenn Best nicht alleinverantwortlich für das Produkt ist. Zwar wirkt das Bild doch recht verrauscht und unscharf (vor allem Tiefenschärfe ist bestimmt nicht die Spezialdisziplin der DVD, Bildhintergründe neigen doch stark zum Verschwimmen), aber größtenteils ist das für den Hausgebrauch akzeptabel – ein ziemlich großer Mastering-Fehler nach ungefähr zwei Dritteln (für ein-zwei Sekunden geht das Bild zugunsten einiger Fetzen aus einem sichtlich komplett anderen Film über) allerdings sorgt für Abzüge auf dem Gebiet. Trotzdem – it sure beats VHS.

Als Ton wird uns ausschließlich eine deutsche Tonspur in Dolby-2.0-Mix angeboten. Auch hier das knappe Ergebnis: zufriedenstellend. Die Synchronisation klingt verdammt neu und ziemlich aufgesetzt-künstlich, die Soundeffekte werden niemanden vom Hocker hauen, der normalerweise Matrix im Sechs-Kanal-Ton durch seine Anlage jagt.

An Extras gibt’s, wie bei Best üblich, nicht mehr als eine Trailershow, aber bei diesem Label ist man ja mittlerweile schon dafür dankbar, dass die Menüs einigermaßen professionellem Standard genügen.

So, damit zum Schlusswort: wer von Godfrey Ho bislang nur seine Ninja-Patchwork-Jobs oder sonstige Lai-Filmschändungen kennt, ist vielleicht sogar positiv überrascht, dass ihm Deadly China Dolls ein zwar anspruchsloser, aber durchaus unterhaltsamer (und das nicht nur aufgrund von overall-badness-Gesichtspunkten) Femme-Fatale-Klopfer der zweiten Liga gelungen ist, der sich hinter den populären Moon Lee/Cynthia Khan/Cynthia Luster-Filmen nicht verstecken zu brauch. Im Gegentum: Ho setzt im Vergleich zu den Konkurrenzprodukten verstärkt auf brutale Action und garniert dies mit einer guten Dosis Sex. Das ist summa summarum nichts für die Ewigkeit, aber vergleichsweise leicht verdauliche Action-Kost für verregnete Nachmittage und daher durchaus dezent zu empfehlen.

(c) 2004 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 6

BIER-Skala: 6


mm
Subscribe
Benachrichtige mich zu:
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments