
- Deutscher Titel: Das Schwert des Robin Hood
- Original-Titel: Sword of Sherwood Forest
- Regie: Terence Fisher
- Land: Großbritannien
- Jahr: 1960
- Darsteller:
Richard Greene, Peter Cushing, Jack Gwillim, Richard Pasco, Sarah Branch
Vorwort
Aufruhr im Sherwood Forest – den Merry Men um Robin Hood läuft ein schwer verwundeter Reiter ins Camp. Der Mann wurde von den Leuten des Sheriffs von Nottingham verfolgt und mit einer Armbrust gespickt. Der Kerl kratzt mit einer kryptischen Warnung vor unbestimmter Gefahr auf den Lippen ab und Robin ist so schlau wie zuvor, andererseits auch abgelenkt, stolpert ihm auch noch ein hübsches Frauenzimmer namens Marian vor die Füße. Marian verabscheut den Outlaw auf Anhieb, was natürlich nur heißen kann, dass sie vor der „Ende“-Einblendung ein innig liebendes Paar sein werden. Marian hat aber andere Sorgen – sie wird zufällig Augenzeugin, wie der Sheriff einen von Robins Leuten unter Versprechen eines Pardons verhört und, nachdem er die Lage von Robins Lager ermittelt hat, erschießen lässt. Das schlägt aus Sheriff-Sicht zwei Klappen mit einer Fliege (abgesehen davon, dass Robin sein Lager bereits abgebaut hat) – neben der Info hatte der nunmehr Verblichene Ländereien und nach dem Gesetz fallen die Länder eines getöteten Outlaws der Krone zu. Und da König Richard bekanntlich abwesend ist, bedeutet das, dass der Sheriff und seine Spießgesellen diese Länder unter sich verteilen können. Bei einer dieser Gerichtssitzungen mischt sich allerdings jemand ein – der Erzbischof von Canterbury himself, und der findet das nicht besonders lustig. Robin wird dieweil zu seiner Überraschung ob seiner Bogenschützenfertigkeiten vom Earl of Newark als gedungener Assassine angeheuert – wen er umlegen soll, erfährt er nicht, und bevor die Sache akut wird, identifiziert einer von Newarks Soldaten Robin als Outlaw und der geht sicherheitshalber stiften. Es braucht aber nicht viel Fantasie, um auszubaldowern, dass Newark mit dem Sheriff im Bunde ist und beabsichtigt, den Erzbischof auszuknipsen…
Inhalt
Ordentlicher Abenteuerfilm aus den Hammer Studios, gedreht größtenteils in Irland (weswegen mir einige Einstellungen des Sherwood Forest auch mächtig bekannt vorkommen). Richard Greene hatte die Robin-Hood-Rolle gerade fünf Jahre in einer erfolgreichen TV-Serie gespielt und ist daher full in character. Der Film selbst ist kein Sequel und keine Filmversion der Serie, nimmt aber natürlich etwaige Vermutungen gerne mit (aus der Serien-Belegschaft ist aber außer Greene niemand mit dabei). Im Vergleich zu Errol-Flynn-Swashbucklern ist der Hammer-Film eher bedächtig und belässt es bei drei größeren Actionszenen, variiert aber ganz nett den gesetzlich vorgeschriebenen Bogenschützenwettbewerb, in dem hier der Earl of Newark und Robin ihre Fähigkeiten messen, damit der böse Earl herausfinden kann, ob Robin gut genug für den Job ist. Wer auf die üblichen Merry-Men-Antics wartet, wird wohl enttäuscht – außer Friar Tuck (hier ein ziemlich langweiliger Geselle, obwohl er comic relief ist) und ein paar Sekunden Little John sind die Merry Men eher Hintergrund-Staffage, Maid Marian hat da schon mehr zu tun und übernimmt eine überraschend aktive Rolle (sie schwingt sogar das Schwert!). Peter Cushing, ein ziemlich überzeugender Sheriff von Nottingham, wird etwas dadurch im Stich gelassen, dass er nicht der Haupt-Baddie ist – das ist der recht farblose Richard Pasco als Earl of Newark. Dafür überzeugt Jack Gwillim (Poseidon im Original-„Kampf der Titanen“) als Erzbischof von Canterbuy.
Gehört sicher nicht in die Spitzenklasse der Robin-Hood-Lore und des Swashbuckler-Genres, macht aber doch ordentlich Laune und erledigt seinen Job auch in straffen 77 Minuten.
3/5
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