Das Haus des Bösen

 
  • Deutscher Titel: Das Haus des Bösen
  • Original-Titel: La dolce casa degli orrori
  • Alternative Titel: Sweet House of Horrors |
  • Regie: Lucio Fulci
  • Land: Italien
  • Jahr: 1989
  • Darsteller:

    Carlo (Jean Christophe Bretigniere)
    Marcia (Cinzia Monreale)
    Roberto (Pascal Persiano)
    Mary (Lubka Cibulova (Lenzi ?))
    Guido (Lino Salemme)
    Mr. Colby (Franco Diogene)
    Der Exorzist (Alexander Vernon Dobtcheff)
    Marco (Giuliano Gensini)
    Sarah (Ilary Blasi)
    Pater O Toole (Dante Fioretti)


Vorwort

Also doch wieder Fulci. Es scheint mir, dass ich in der kurzen Zeit, die ich hier bis jetzt als Reviewer verbringen durfte, nur zwischen Fulci und D´Amato hin und her springe (mit Ausnahme auf Mundo – ich bereu´s noch immer – Verde). Es steht nun wieder 2:2 zwischen Aristide und Lucio – obwohl mir ersterer doch lieber ist. Schon allein wegen der hübscheren – weil freizügigeren – Frauen in seinen Filmen :-). Ich hab ja im Forum schon über meinen Fulci Marathon berichtet: Da ich die Lucio Fulci Box erstanden habe, war es mir vergönnt, gleich vier (genau genommen aber nur drei „echte“ Fulcis) zu sehen. Und da ich tags zuvor einen Drang auf „Das Haus an der Friedhofmauer“ verspürte und noch ein paar Tage vorher „Woodoo“ auf dem Speiseplan stand – war die Fulci Woche perfekt. Ich hab die Filme alle überlebt – ich habe auch keine Szene übersprungen oder auf die Vorspultaste gedrückt (obwohl ich bei Sodoma´s tödliche Rache doch ziemlich NAHE dran war – und auch bei unserem heutigen „Opfer“) – nein: Ich habe durchgehalten von der ersten bis zur letzten Minute – von Selbstzweifeln zerfressen und von Müdigkeit und Langeweile übermannt. Und ich könnte es auch jetzt ganz kurz machen und einfach die Bier und Bomb Wertung – die bei mir schon fest steht – einfach hinschreiben und finito. Aber schätze, das wäre wieder zu einfach – also auf in die Langeweile (ich bin mir sicher, ich brauche wieder Tage für die Inhaltsangabe). Zuviel möchte ich jetzt aber auch nicht vorwegnehmen: Natürlich werde ich – falls mir Analogien zu anderen Fulci Meisterstücken auffallen – euch darauf hinweisen und natürlich werden wir in der Schlussbetrachtung wieder in die deutschsprachige (okay, manches mal überkommen mich da auch Zweifel) Fibel für Fulci Fans „Über dem Jenseits“ von Andi Bethmann Einblick nehmen und sehen, ob das, was er zu dem Film schreibt, auch Hand und Fuß hat. Ihr seht also: Ich habe wieder mal viel mehr vor, als es der Film eigentlich verdient – selbst das Vorwort ist schon wieder zu lange. Und falls jetzt jemand glaubt, ich fange nun gleich im Anschluss mit dem Schreiben des Reviews an oder (Gott bewahre!) mit dem Sehen des Films, hat er sich getäuscht: Jetzt brauche ich mindestens fünf Stunden Fulci Pause für 10 Minuten der schriftstellerischen Betätigung (Ich mag nicht! Ich mag nicht! Ich mag nicht! Ich mag nicht!…) Eins noch: Es ist ein GRUSELFILM!


Inhalt

(Aus den fünf wurden dann übrigens 20 Stunden, aber jetzt solls wirklich los gehn) Der Vorspann also: Ein nebelverhangenes Haus irgendwo im nirgendwo und mitten in der Nacht. Also Musik dröhnen die üblichen tiefen Klänge aus den Lautsprechern – so geheimnisvoll, so mystisch. Als man dann aber einen Lichtschein (Taschenlampe) im Haus erblickt, ändert sich auch die Musik, es gesellt sich nämlich ein rockiger Beat hinzu und ich wäre schon fast der Meinung, dass das ein HC Film ist (sonor beurteilt). Natürlich ist das nicht so, und wir befinden uns auch schwuppdi – schnibbeldi – schwupp im Haus drinne und beobachten den Lichtkegel der Taschenlampe, der durch die Gänge streift. Der leuchtet uns das Innenmobiliar etwas aus und auch den Kunstgeschmack der Hausbesitzer. Jetzt wirds auch jedem klar: Die Taschenlampe „gehört“ einem Einbrecher, denn der hat hinter einem Bild einen Safe ausfindig gemacht (seen 20000 times before and after) und macht sich gleich daran ihn zu öffnen.

Die Ankunft eines Autos verrät uns: Die Hausherren sind da (Mann und Frau). Die waren auf einer Party und laut ihrem Geschwafel sollte man meinen, der Mann dürfte eigentlich nicht mehr Auto fahren („Ich hab gar nicht gemerkt, dass Suzy auch da war – ich hatte nämlich den ganzen Abend nur Augen für dich, Schatz!“). Sie erkennt natürlich seine Lüge, aber er geht noch einen Schritt weiter: Weil ein anderer Mann sie angestarrt hat, hätte er ihn am liebsten umgebracht (eifersüchtig isser auch noch). Die Frau muss also wirklich ein heißer Feger sein, wenn sie alle Blicke auf sich zieht. Nachdem die beiden aber ausgestiegen sind, versteh ich die Aufregung echt nicht. Beide sehen doch aus wie Normalos, nette Leute (?) von Nebenan – ach, Herrgott noch mal, ihr wisst genau wie ich das meine: Die beiden sehen so scheiße aus, dass ich gar nicht verstehe, wie sie überhaupt auf eine Party eingeladen werden konnten (nein, das ist auch wieder zu viel des Schlechten). Ach ja, der Safe und das große Haus. Also doch nur des Geldes wegen. Ein Gewitter zieht auf und die beiden gehen – Pläne die Nacht betreffend schmiedend – ins Haus. Da geht es dann mit Belanglosigkeiten en masse weiter. Derartigen Schmonz verzapfen die nicht mal bei GZSZ (kann ich mir vorstellen), also, warum hier. Ich sage nur: „Ritter Blaubart“ und alle die den Film gesehen haben, wissen wieder worum es ging (falls dieses Review tatsächlich dazu dienen sollte die HANDLUNG gewisser Filme wieder zu geben – von mir aus könnten wir gleich zur Bewertung schreiten). Die Frau will allerdings noch einen Moment wenigstens ernsthaft reden: Was glaubt ihr, hat die Gute zu sagen: „Wir müssen noch das Schulgeld für die Kinder überweisen!“ Okay, die Sorge um die Kinder und deren Ausbildung in allen Ehren, aber es ist mitten in der Nacht, Internet gabs 1990 soweit mir bekannt ist nicht (zumindest nicht für die breite Masse) – also, wo willst du JETZT eine Bank auftreiben und das Geld überweisen. Bei der Gelegenheit erfahren wir aber, dass die Kinder sich in einem Camp in den Bergen befinden, wo sie Ferien machen und mit anderen Kindern spielen (in 10 Minuten, glaubt es mir, wird wohl niemand mehr davon reden, dass diese Kinder auch nur ansatzweise so was wie Freunde haben können). Kommen wir zum Kern der Szene: Der Einbrecher (gut versteckt) wirft blöderweise eine Vase um – ich für meinen Teil glaube, dass der Mann unter motorischen Störungen leidet, denn die plötzliche Bewegung des Typen war doch ziemlich unnötig. Erschrocken dreht sich das Ehepaar um und erspäht den Einbrecher. Weil unserem „edlen Ritter“ wohl zu viel vom Heldentum vorgeschwärmt wurde, legt der sich auch gleich mit dem Einbrecher an – und es scheint sogar zunächst, als würde er gewinnen. Dann wird er aber abgelenkt, weil er seine Waffe (in einer Kommode im Flur – wirklich raffiniert) suchen muss und der Einbrecher gewinnt die Oberhand. Die Frau hingegen steht nur dumm rum, anstatt ihrem Mann zu helfen. Und der wird nun mit dem Kopf auch schön an die Wand geschlagen, dass die Spaghettisauce nur so spritzt. Die Frau flieht um Hilfe schreiend (das müsst ihr euch mal geben: vom Mörder verfolgt in einem komplett leeren Haus in der Prärie schreit die um Hilfe). Die zugesperrte Küchentür ist für den Mörder auch kein Hindernis und nun stehen sich Mörder 1 und Opfer 2 Maske und Gesicht gegenüber (hatte ich vergessen zu sagen, der Killer trägt nen Strumpf am Kopf). Die Frau hat natürlich keine Chance und mit dem Schnitzelklopfer wird ihr das Gesicht geplättet – was für uns wieder schöne Splattereffekte bringt. Der Mörder ist auf dem Weg nach draußen, als die Hand des vermeintlich Toten nach ihm greift – mit dem Schürhaken wird ihm aber der letzte Funke an Lebenslicht ausgeblasen (oder sollte ich sagen ausgeritzt). Dazu: die Rockmusik vom Anfang, die sich nie geändert hat. Einbrecher = Mörder = Döskopp: Er lässt die Leichen verschwinden, indem er sie in ihr Auto setzt und dies über einen Abhang rollen lässt (am helllichten Tag). Der Mann hat wohl „Falcon Crest“ gesehen, schließlich wurde auch da ein Opfer auf diese Art und Weise beseitigt. Aus der Serie weiß ich aber, dass nach einem Unfalltod eine Autopsie stattfinden muss / soll und spätestens da müsste man eigentlich rausfinden, dass Herr und Frau Irgendwer nicht an einem Unfall gestorben sind. Um auch noch letzte Reste des Massakers zu beseitigen, vergräbt der Mörder im Garten noch ein paar blutige Fetzen und zündet sie an. Bei all diesen Aktionen hat er seine Maske übrigens noch auf – der Zuschauer soll ja nicht gleich wissen, wer für den Mord verantwortlich ist 🙂

Abteilung: Die rührseligste Szene im Film: Die Beerdigung ihrer Eltern erlebt der Zuschauer in der „Kinderperspektive“ mit. Die heulen Rotz und Wasser – sie werden von einer Frau und einem Mann begleitet. Witzigerweise „streicheln“ ihnen entgegenkommende Personen immer die Kamera – man möchte also fast schon sagen, dass es sich hierbei um eine kunstvolle oder einfallsreiche Einstellung handelt (aber nur *fast*). Schön langsam geht mir das Geheul auf die Nerven. Jetzt möchte man eigentlich meinen: Arme Kinder, können die einem Leid tun und wahrscheinlich empfindet jeder von uns Mitgefühl mit Kindern, denen das passiert – aber um die „Ernsthaftigkeit“ dieser Situation ist man im Film gar nicht bemüht. Wenn man die beiden nämlich am Grab endlich mal von vorne sieht – und man, das nur nebenbei, sich wieder wünscht, man hätte die Kinder besser nie zu Gesicht bekommen – erblickt man die zwei Racker, wie sie Kaugummi kauen und die Blasen zerplatzen lassen – am Grabe ihrer Eltern (die, jetzt lese ichs am Grabstein, Roberto und Mary hießen)! Okay, der Priester in der deutschen Fassung ist wirklich eine Schlaftablette und wenn alle Priester so wären, hätten wir den Grund für die vielen Kirchenaustritte gefunden, aber was die Kinder da wieder von sich geben: „Ich dachte Mama und Papa seien im Himmel.“ – „Aber der ist ja schon viel zu alt, der weiß ja gar nicht wovon er redet.“ – Hat Fulci da etwa wieder seine Kirchenkritik einfließen lassen – wie schon über 20 Jahre zuvor in „Beatrice Cenci“ (ja, den würde ich jetzt viel lieber ansehen) – nach dem Motto: Kinder und Narren sagen die Wahrheit? Könnte ja sein, aber dank der schlechten Synchro (und ich habe nicht vor mir den Schmonz noch mal in ENGLISCH anzutun) wird auch das zunichte gemacht. Wer jetzt geglaubt hat, es sei genug mit den Kinnes, der irrt und zwar gewaltig (schließlich habe ich im Forum nicht umsonst gesagt: Wirklich unsägliche Kinderdarsteller): Mit der Trauer ist es nämlich nicht weit her, denn als sie eine Fliege auf der Nase des Pfarrers erblicken, fangen sie zu lachen an (sollten wir Unbeteiligte das verstehen – NEIN). Sarah und Marco – so heißen die zwei Kinder – werden zwar von ihren neuen Eltern geschimpft, aber sie lästern fröhlich weiter: Der Priester hat zu große Füße, schaut andauernd auf die Uhr, droht nebenbei auch, dass der Geist der Eltern in den Kindern weiterleben wird (auf sie mit Gebrüll!). Es geht weiter mit den Lästerungen der Kinder (falls sie sich bei irgendjemandem noch nicht unbeliebt gemacht haben, sind sie jetzt aber auf dem besten Wege: „Bestimmt war Papa an dem Unfall Schuld.“ – „Mama hat immer gesagt, dass er wie ein Idiot fährt.“ – Also gab es keine Autopsie, wie ich vorher schon angesprochen habe (das Auto ist ja nicht mal explodiert). Und: „Vielleicht sehen sie unseren Hund im Himmel.“ Auch da geht man nicht so ganz mit christlicher Weltanschauung konform – schließlich haben Tiere keine Seele also auch nichts, womit sie in den Himmel kämen und selbst wenn ist es mir *piep*egal. Priester und Ministranten verabschieden sich rasch, damit sie noch rechtzeitig zum Mittagessen kommen. Guido, der Hausangestellte bei dem toten Paar, kondoliert auch der „neuen“ Familie, denn die Frau und der Mann neben den Kindern sollen das Sorgerecht übernehmen (haben somit das ganz große Los gezogen!). Home sweet home: Kinder + Eltern sind kaum zu Hause, da fangen die Racker auch schon zu rebellieren an. Auch ein Freundschaftsangebot ihrer neuen Mutter, der ehemaligen Tante Marcia, hilft nichts. Onkel (bald erfahren wir seinen Namen) hat den Vorschlag, die Kinder wieder zurück ins Internat zu schicken (Bravo! Einer der Mitdenkt).

Im Kinderzimmer suchen Marco und Sarah nach einem Brief: Marco behauptet allen ernstes, dass ihn ihre Mutter NACHDEM sie gestorben ist, gelesen hat (zurück in die Klapse, behaupte ich). Marcias Mann verlässt seine Frau, verspricht ihr aber, dass er am nächsten Tag wieder zurückkäme – alleine fühlt sich die Frau, im Angesicht des großen Hauses, sichtlich unwohl – außerdem beginnt wieder die gleiche Musik wie beim Mord an den Eltern. Im Bett wird Marcia dann von seltsamen Geräuschen aus dem Schlaf gerissen (deshalb auch „Haus des Bösen“ – wir brauchen doch ein paar Haunted House Elemente). Als sie aus dem Zimmer kommt, ist alles still, doch beim Zurückgehen beginnen die Geräusche erneut. Das ist ja soooooo spannend. Marcia steigt auf den Dachboden und – ich verkürze etwas – findet dort die Spielsachen der Kinder aufgestellt (die natürlich durch Schattenspiele Erschrecken bei Marcia hervorrufen). Die Frage nach dem: Was soll die Szene überhaupt will ich an dieser Stelle lieber gar nicht stellen. Sarah und Marco schlafen jedoch friedlich. Beim morgendlichen Joggen legt Marcia ihrem Mann ihre Bedenken gegenüber dem Haus dar: Er stimmt zu, das Haus zu verkaufen, und will auch gleich den Makler herbeordern. Der kommt auch prompt: In einem schäbigen roten Mercedes und mit eigenem Fahrer. In der Person des Maklers werden auch wieder sämtliche Klischees, die sich in über 100 Jahren Filmgeschichte gegenüber diesem Berufsstand aufgehäuft haben, vereint: fett, arrogant, profitsüchtig. Das erkennen auch die Kinder – die nicht wollen, dass das Haus verkauft wird (Marco resigniert zwar beinahe: „So ist das Leben, da können wir nichts machen“). Während der Makler von den Erwachsenen durchs Haus geführt wird („Häuser lassen sich zur Zeit schwer verkaufen.“ – Das sagt er bestimmt nicht, um den Preis zu drücken) verfolgen die Kinder das bunte Treiben. Beim Aufstieg zum Dachboden geschieht dann das „Unmögliche“: Eine Stufe verschiebt sich wie von Geisterhand, der Schritt des Maklers geht ins Leere und er kugelt rückwärts die Stufen runter. Marcia und ihr Mann versuchen noch zu helfen – ja, die haben wenigstens Anstand – aber Sarah und Marco schreien: „Das Schwein ist gestorben, das Schwein ist gestorben!“, und freuen sich ihres kindlichen Daseins. Sie werden zwar von Marcia zurechtgewiesen, behaupten dann aber, geglaubt zu haben, der Makler tut nur so (wirklich tolle Ausrede). Abteilung: Kinder und seltsame Angewohnheiten in einem Lucio Fulci Film (als ob wir davon nicht schon genug gesehen hätten): Marco wirft einen Fußball auf die Treppe und fängt ihn wieder beim Zurückrollen. Nicht ungewöhnlich genug? Er macht es IM Haus? Noch immer nicht ungewöhnlich genug? Im Wohnzimmer. Marcia fragt ihn, warum sie sich so schlecht benommen haben, er antwortet: „Weil es lustig war.“ (Stimmt, war auch für mich als Zuschauer eine amüsante Szene). Noch immer nicht seltsam genug? Die Kinder scheinen auch über seherische Fähigkeiten zu verfügen (oder im Drehbuch nachgelesen zu haben, falls es so was bei dem Film überhaupt gab): Sie sagen Marcia, die Treppe habe sich bewegt. Aber rein logisch gesehen, konnten die zwei Racker das eigentlich gar nicht wissen, weil sie in einem anderen Zimmer, fernab von besagter Treppe waren.

So, für euch hab ich mal nachgeschaut im Buch „Über dem Jenseits“, damit es für mich einfacher ist: Marcias Ehemann heißt lt. Bethmann Carlo und so wird er von nun an auch tituliert – es sei denn, es stellt sich was anderes raus. Carlo und Marcia untersuchen die Treppe und finden natürlich den Goldschatz der unter der Stufe verborgen war und leben glücklich und zufrieden…. natürlich finden sie NICHTS, was habt ihr denn geglaubt. Marcia ist trotzdem beunruhigt und steigt alleine weiter die Treppe zum Dachboden hinauf. Ihr habt es gelesen: Die Worte „alleine“ und „Dachboden“ sollten schon Warnung genug sein. Doch die Spielsachen, die Marcia letzte Nacht beunruhigt hatten, sind schon „ewig kaputt“ – wieder ein Grund mehr um sich Sorgen zu machen. Marcia berichtet Carlo von dem Vorfall und er beruhigt sie: Sobald der Handwerker, der am nächsten Tag mit der Arbeit zu beginnen gedenkt, fertig ist, verkaufen sie das Haus (was? Nur ein Handwerker für das zugegebenermaßen riesige Haus und dann soll es auch noch so schnell wie möglich gehen?). Marcia schneidet von einem saftigen „Fleischbotz´n“ Schnitzel runter – ganz ohne Nahaufnahme des Fleisches – hat sich da ein Regisseur beherrschen können? Durch ein Rumpeln wird sie aufgeschreckt und am Fenster steht auf einer Leiter der Handwerker = Guido = der Gärtner = … na, ich will nicht zu viel verraten, bis dahin könnt ihr „saublöd“ einsetzen. Denn er hat anscheinend mehr Farbe auf den Händen, als am Pinsel (glaubt mir, ich hatte damit auch schon mal meine Erfahrung gemacht, das ist kein schönes Gefühl). Selbst die Kinder (inklusive der dämlichen Riesenpuppe Sarahs) sind der Meinung, dass Guido ein echter „Pfuscher“ ist und „keine Ahnung“ habe (seltsam, auf dem Begräbnis ihrer Eltern haben sie noch so gut über ihn gesprochen). Guido möchte seine Hände reinigen, aber er hat eine Vision, wie jemand die blutverschmierten Kleider von Roberto und Mary anzündet. Und so wird auch sein Stofffetzen blutverschmiert und Guido schreit voller Angst auf. Tja, ich glaube ich schreibe nicht mehr lange um den heißen Brei herum, schließlich kann es sich jetzt jeder denken und so spannend ist es ja auch nicht: Guido ist der Mörder von Roberto und Mary (jetzt hab ich´s aber gesagt!). Schluss, Aus, Ende der Geschichte – nein, wir haben erst 30 Minuten hinter uns (jetzt stellt euch einen langen, lauten Schrei aus Verzweiflung meinerseits vor). Sarah und Marco veräppeln ihren ehemals guten Freund und Spielkameraden: „Guido macht sich in die Hose! Guido macht sich in die Hose!“ – „Ihr kriegt von mir gleich eins auf die Fresse! Ihr kriegt von mir gleich eins auf die Fresse!“ um eventuelle Missverständnisse auszuräumen: das war nicht Guido, der das sagte, nein ich. Guido nimmt die Beine in die Hand (sprichwörtlich gemeint, eigentlich hat er eine Werkzeugkiste mit dabei) und läuft vor den zwei Halbwüchsigen davon (eigentlich ein komischer Anblick).

Carlo kommt nach Hause und bringt Marcia ein Geschenk mit (aber keines, über das sie sich freut): Den blutverschmierten Fetzen aus dem Garten. Carlo glaubt doch im ernst, dass es sich dabei um Farbe oder – hört, hört – Terpentin handeln könnte, aber Marcia ist überzeugt: „Das ist Blut, und es ist noch nicht einmal geronnen!“ Angewidert wirft sie das Teil in die Spüle und Carlo tröstet seine „Ich will weg“ schluchzende Frau. In der nächsten Szene macht Marcia allerdings schon wieder einen gefassteren Eindruck: Sie stellt einen Blumenstrauß auf den Tisch und Sarah rastet aus: „Diese Blumen habe ich immer meiner Mutter geschenkt!“ – „Ich dachte, sie gefallen dir.“ – „Nein“ (aber für deine Mutter waren sie wohl gut genug). Sarah verlässt mit ihrer grässlichen Puppe namens Virgola das Zimmer: „Erwachsene sind so unsensibel!“ Auch Marco verlässt mit den Worten „Ihr geht mir auf den Wecker!“ das Zimmer. Spätestens jetzt wäre es meiner Meinung nach Zeit für etwas härtere Erziehungsmethoden. Marcia erkennt: „Sie mögen uns nicht!“ Auch beim Einschlafen hat die neue Mutter der Biester Schwierigkeiten: Sie schlägt vor, das Haus auch dann zu verkaufen, wenn sie weniger Geld kriegen würden. Im Kinderzimmer wird auch geheult als plötzlich etwas seltsames geschieht: Zwei Flammen schwirren durchs Haus direkt ins Kinderzimmer und Marco und Sarah schaffen es, je eine der Flammen zu fangen und in den Händen zu halten (vorher erdreistet sich Marco noch, seinen Eltern Vorwürfe zu machen, dass sie sie allein gelassen haben – ich hab ein bisschen gekürzt). Groß ist die Trauer, als die Flammen ausgehen. Sarah und Marco glauben beide, dass die Flammen wiederkämen. Am nächsten Tag haben Sarah und Marco Angst, dass die Flammen sie doch verlassen haben könnten, aber Sarah ist der Meinung, dass sie „jetzt gerade“ hier sind. Und das haben sie auch nötig, denn Guido, der böse Killer – das hab ich aber nur euch verraten, im Film weiß das noch keiner 🙂 – quittiert seinen Dienst bei Carlo und der stellt ihm noch einen Scheck aus für die getane Arbeit. Aber Guidos Hand krümmt sich, als er nach dem Scheck greifen will und sein Kopf fängt an zu bluten und es knackst und knackst. Wieder gibts eine Rückblende zum Mord an Mary und Roberto. Und jetzt weiß auch der letzte Zuseher, dass Guido der Mörder ist, denn als er gerade Mary zu Schnitzel klopfen will, schafft sie es, ihm die Maske vom Kopf zu reißen und erkennt Guido. Guido verlässt Carlo unter Geschrei „Ich muss euch beide umbringen!“ Und ich verkürze mal wieder: Nachdem die ganze Szene mit der Wegschaffung der Leichen erneut gezeigt wurde, läuft Guido nun endgültig davon (kann er ja so gut) und wird, da er mitten auf der Straße rumspaziert, von einem LKW überfahren (der ihn allerdings wirklich rechtzeitig sehen hätte müssen). Warum er allerdings glaubt, es sei ein Hund, der ihn anspringt, ist wirklich seltsam. Guido überlebt schwer verletzt – ob er dann stirbt weiß ich nicht mehr, ist aber auch nicht weiter relevant.

Mr. Mercedes (= der Makler) besucht erneut Carlo und Marcia: Allerdings muss er diesmal mit Krücken kommen. Der Makler behauptet, dass das Haus verflucht sei, und keiner es renovieren könnte. Sarah und Marco sitzen kopfschüttelnd auf der Treppe als ein Luftzug durchs Haus fährt und dem Makler das um den Hals gebundene Tuch ins Gesicht fliegt. Die Haustür ist aber zu – etwas anderes muss also dafür verantwortlich sein. Der nächste Windhauch ist „etwas“ stärker und der Makler ruft, sich an den Kamin klammernd, um Hilfe. Anstatt ihm aber zu helfen, stehen und sitzen Marcia und Carlo sowie die Kinder nur dumm rum und letztere machen wieder ihre so beliebten Scherze. „Die Flämmchen sind zurückgekommen“ (wow, und sie gehen bei dem Wind nicht mal aus!) bemerken Marco und Sarah. Als der Windhauch vorbei geht, greift der Makler nach seinen Krücken, die im Eifer des Gefechtes umgefallen sind: Sie sind jetzt natürlich heiß und der Makler verbrennt seine fetten Griffel an ihnen. Der Fahrer hilft dem Mann nach draußen. Der Makler will es aber trotzdem kaufen, um es abzureißen. Marcia will unter Tränen endlich weg, aber Carlo ist um die Kinder besorgt. Die Kinder schaffen eine Kiste mit Spielsachen weg – das mutet schon fast nach einem militärischen Unternehmen an. Sagte ich militärisch? Es mutet doch eher nach Karneval an – denn Sarah und Marco verkleiden sich auf dem Dachboden – ich schätze mal als Aliens – und beschwören die Geister und die Flämmchen herauf. Und dann laufen Sarah und Marco mit je einer Kerze am Zeigefinger (!!!) durchs Haus (ich fühle mich hierbei an „Der Exorzist“ erinnert, nur 1000 mal schlechter) „Meldet euch bei uns, Geister der Lüfte und der Erde!“ Marcia beobachtet die zwei Verrückten (steckt sie in die Klapse!). Draußen liegen am Boden noch zwei „Rückstände“ des Mordes (die wurden auch schon mal vorher gezeigt, aber ich habs euch verschwiegen, ätsch!). Ich weiß ja nicht, worum es sich dabei handelt, von der Ferne betrachtet, sehen die Dinger aus wie Augen, aber sie leuchten auch komisch. Marcia hat Carlo verständigt. Sie scheint aber gar nicht so besorgt zu sein, schließlich weiß sie, dass die Kinder die Geister der Lüfte und Erde feiern und klärt ihren Mann und uns auch darüber auf, dass dies ein uralter Brauch sei, und gar nichts seltsames dran ist (tolle Mutter!). Und Carlo weiß auch nicht, was er tun soll, also tut er am besten NICHTS. Im Haus sehen Marco und Sarah wieder die Flämmchen (jetzt haben Marco und Sarah allerdings mehr Kerzen an den Fingern). Die Kinder sind der Meinung, dass die Geister sie lieben und sie irgendwohin führen wollen. Marcia und Carlo verfolgen die Kinder, das heißt, sie wollen sie verfolgen, doch aus dem Nichts entflammt eine Feuerwand, die die beiden daran hindert, die Treppe zu besteigen – na los, rein ins Auto und ab mit euch nach Tahiti! Vergesst doch die Kinder! Die sind am Dachboden und wieder enttäuscht, dass die Flämmchen weg sind. Zugleich aber freuen sie sich, dass sie sie wieder besucht haben. Ein Luftzug fährt durch den Dachboden, versperrt die Tür und ein heller Schein blendet die um Hilfe schreienden Kinder. Carlo und Marcia haben sich den Weg nach oben gebahnt und er ist damit beschäftigt, die Tür auf zu brechen. Drin stehen die „armen“ Kinder Todesängste aus – und Carlo greift zur Spitzhacke (hat er etwa den Man Eater gesehen? Sorry, musste sein). Tja, aber das Material scheint nicht das Beste zu sein, denn die Spitzhacke wird jetzt nur noch zur Hacke weil der Spitz abbricht (beim Versuch eine marode Holztür einzuschlagen. Diese Geister, diese elenden Geister – ja ich bin schon still).

Aber jede Aufregung war umsonst, denn die „Geister“ entpuppen sich als Mary und Roberto, die ihre Kinder besuchen kommen (nett ausgedrückt, oder). Sarah und Marco sind überglücklich und fallen ihnen in die Arme. Carlo, der ja draußen vor der Tür steht und nicht sieht was sich innen abspielt, glaubt, die Kinder sprechen zu jemandem, der gar nicht da ist (was auch sonst). Marcia macht auch ein ungläubiges Gesicht. Roberto verspricht seiner Tochter, dass sie sie nie mehr verlassen werden, jetzt wo sie sie gefunden haben (dürfte wohl etwas schwierig werden, das zu verwirklichen). Übrigens, für alle, die es nicht gemerkt haben sollten: Die Flämmchen waren auch Roberto und Mary. Die Kinder kommen kurz raus erzählen ihren „neuen“ Eltern, dass ihre echten Eltern wieder da seien. DAS hätten sie lieber nicht tun sollen, denn Marcia und Carlo wird es zu bunt: Sie packen ihre Sachen in den Jeep und verschwinden MIT (großer Fehler, wenn es nach mir geht) den Kindern. Die wollen natürlich nicht weg von ihren Eltern (ooooch, so bedauerlich) und ihrem Haus. Ich verkürze wieder etwas: Eine fremde Macht verhindert nach gewisser Zeit die Weiterfahrt und hebt den Wagen hoch und Nebel versperrt ihnen außerdem die Sicht nach Vorne, obwohl hinter dem Wagen keiner ist. Die Kinder sind mehr Schaden als froh und die Sippschaft fährt wieder zurück zum Haus (das nicht mal abgesperrt war, schließlich können die Kinder ohne Probleme die Tür öffnen). Marcia will nicht aufgeben, sie will sich etwas einfallen lassen. In welcher TV Serie war das noch mal? Mit einem Schnipp erscheint die Person („Bezaubernde Jeannie“ oder „Verliebt in eine Hexe“? Würd ich mir die jetzt gerne ansehen…). Ähnlich geht es auch hier: Die Kids haben anscheinend eine gewisse Macht über ihre Eltern, denn auf einen Schnipp erscheinen diese und freuen sich, dass die Familie wieder vereint ist. Die Familie macht ein Picknick im Garten – Marco gibt erstmals zu, dass er auf dem Dachboden für ein paar Minuten Angst hatte (komisch, das ganze dauerte doch nur höchstens eine Minute – Kinder und das Zeitgefühl). Die Geister können sogar in die Zukunft sehen! Wow, dachte ich für einen Moment, doch dann fragt Marcos Mutter ihn auch schon, was er mal gerne werden möchte (Beruf). Ich dachte, sie kann in die Zukunft sehen (ja, ich weiß, man macht nicht immer seien Traumjob, aber etwas strange ist das trotzdem – wie der ganze Film). Dabei werden sie von Carlo beobachtet. Carlo und Marcia wollen den armen Kindern helfen, während die sich prächtig amüsieren. Und wieder will Marcia wegziehen – sie glauben, dass die Kinder endgültig verrückt geworden sind (komisch, ich wusste das von Anfang an). Die Geister von Roberto und Mary sind der Meinung, dass sich die neuen Eltern, vor allem aber Carlo überhaupt nicht in die Seele der Kinder hineinversetzen könnten. Marcia und Carlo wollen nun ein Medium engagieren und eben jenes wird zum Haus gebracht. Das Medium ist ein er und soll eine ganz besondere Kapazität sein – was immer das auch heißen mag in dem Zusammenhang.

Zunächst hat es den Anschein, als sein der Mann auch nichts anderes als ein Schwätzer, denn er hat etwas, das nur wenige haben: „Die meisten Menschen haben Angst vor Geistern, aber ich verachte sie nur!“ Das nennt er „Geheimwaffe“ gegen „flatterhafte und treulose Geister“, die wieder in die Hölle vertrieben werden müssen (kein Himmel?). Auch neu: Das Medium behauptet, dass Geister eine typischen Geruch haben, und ebendiesen habe er auch gerochen, als er das Haus betreten haben (wenn er jetzt sagt, sie riechen nach Luft, ist er doch nicht so gut). Am Dachboden gibt es ein Mutter – Tochter Gespräch: „Es ist nichts schlimmes dabei, ein Geist zu sein!“ Aufgrund des Wunsches von Forumsnutzer Tornhill wird hier auch der komplette Wortlaut der „spiritistischen Seance“ wiedergegeben – ja, so bin ich für euch: Alles für die Leser, alles durch die Leser! „Wir beginnen den Kampf gegen die übernatürlichen Kräfte, es wird eine große Schlacht werden zwischen Geistern und uns Menschen aus Fleisch und Blut. Wenn die Lebenden gewinnen, dann haben sie die Macht über den Willen der Verstorbenen und wir werden ihnen befehlen, augenblicklich für immer zu verschwinden und nie wieder wird ihnen erlaubt, hierhin zurückzukehren.“ Ein „wenn die toten gewinnen“ gibt es nicht, der Mann ist sich seiner Sache also ziemlich sicher. Doch jetzt der Höhepunkt der Ansprache: „Ihr niederträchtigen Gespenster, unverzüglich befehle ich euch zu entfliehen! Bei uns seid ihr höchst unwillkommen! Entweiht sind eure bleichen Gräber, und ganz und gar zerstört ist unser Schlafen (hä, wa?). Ihr seelenlosen Gespenster, ihr friedlosen Geister (Sarah und Marco kommen ins Bild und beobachten – hey, das hat ja schon fast Drehbuchcharakter wie ich das schildere – außerdem bin ich im Freudentaumel: Nur noch 10 Minuten!!!!) ich befehle euch uns zu verlassen, bei uns seid ihr nicht willkommen! Die Gräber unserer Vorfahren entweiht ihr mit eurer Gegenwart – wir verbieten euch, noch länger unter uns zu verweilen! Ihr seid nur der unendlichen Kraft meines Willens unterworfen und habt ihr keine Erlaubnis hier zu bleiben und unsere Wut wird euch von uns vertreiben (den letzten Satz sagt er trotz grammatikalischen Fehlers wirklich so – aber ihr dürft ihn selbst finden).“ Er kommt allmählich zum Schluss: „Oh ihr Geister, flieht von dannen, ich befehle euch zu verschwinden!“ Da fallen die Vasen von den Tischen und das Geschirr aus dem Schrank, Bilder von den Haken – na, ihr kennt ja die typische Geisterhaus meets Exorzist Chose. Ein blaues „Etwas“ erscheint am Seancetisch (siehe Beweisfoto): Es hat auf jeden Fall die Stimme von Roberto und Mary, die auf der Suche nach ihren Kindern sind und im Kaminfeuer verschwinden (da sind sie aber sicher nicht). „Ihr könnt mich nicht erschrecken“, tönt das Medium „eure Kräfte sind nur ein lächerliches Nichts gegen die meinigen, und ich befehle euch, dieses Haus zu verlassen, sonst werdet ihr zur Hölle fahren, ihr niederträchtige, gemeine Brut, ihr sollt nicht das Leben der Menschen zerstören und entweihen! Verschwindet in das Land der Toten! (jetzt kommts dicke!!) Befreit die Erde von dem Gestank eurer niederen unwürdigen Seelen!“ Und aus dem Feuer schreien die Eltern: „Unsere Kinder brauchen uns“ (Mann, das hat mich an eine Simpsons Parodie erinnert, ich weiß aber auch nicht mehr welche). Und die Geister machen den Lebenden Vorwürfe: „Ihr wisst nicht, was Liebe bedeutet!“ und „Die Kraft der Liebe ist stärker als eure!“ Bla, bla, bla. „Du predigst Liebe und zeigst nur wie schwach du bist! Verfaulte, stinkende Wesen wie du können nichts von Liebe wissen!“ Das hat den Geistern anscheinend den Rest gegeben und in einem wunderbaren Reverse Shot sehen wir wie sich die Scherben der Teller zusammensetzen und wieder zurück an ihren Platz wandern (vor 100 Jahren hätte das noch jemanden beeindruckt). „Du eitler alter Fatzke!“ schreit Robertos Geist „Wie willst du die Geisterwelt kennen, wenn du dich noch nicht mal selber kennst!“ Und das Medium bekommt die bösen bösen roten Augen (die auch in „Die Saat des Teufels“ – ebenfalls in der Lucio Fulci Box enthalten – eine wichtige Rolle spielen).

Time for the final Showdown: Fatzke (Gruß an alle Nutzer des Falcon Crest Forums, die wissen schon, worum es geht) und Mr. Immobilienhai greifen zur letzten, ultimativen Waffe: Den BAGGER. Der soll jetzt das Problem lösen (er knurrt aber wie ein wildes Tier) und wie bei einer Prozession schreiten die Nemesis der Geister zum Haus. Die Kinder gehen lieber spielen und jetzt kann es los gehen. Der Makler schleimt: „Ich reiße ihr Haus sogar ohne Bezahlung ab!“ Marco und Sarah bauen indes ein Haus aus Holz für ihre Eltern (ach, wie niedlich! Ach, wie süß! Ach, wieso haut sich Marco mit dem Hammer nicht auf den Daumen?). Doch als der Bulldozer/Bagger zum entscheidenden Schlag ansetzen will „spielt die Elektronik verrückt“: Die Baggerschaufel spielt verrückt und bedroht Fatzke, der seine Beschwörungsformeln ausspricht. Der Baggerfahrer ist ratlos. Und die Kinder freuen sich, so wird es dann doch nix mit dem Abriss des Hauses. Bester Spruch im Film gefällig: Fatzke sagt zum Bagger: „Wehe dir, du stinkendes gefühlloses Ungeheuer!“ Das Ganze nimmt schon Slapstick ähnliche Züge an (weil die Szene auch schneller läuft – wie bei einem Chaplin Film – Gott bewahre, jetzt hab ich doch diesen Schmonz tatsächlich in einem Atemzug mit dem großen Charles genannt), und wohl jedem wird beim Anblick dieser Szene ein Lächeln über die Lippen huschen. Dann isses auch fast vorbei: Der Versuch, das Haus abzureißen, wird aufgegeben und Sarah und Marco gehen wieder auf den Dachboden. Doch Schreck oje, die Eltern sind beinahe durchsichtig – zu geschwächt hat sie der Kampf mit der Maschine. Und lügen tun sie auch wie gedruckt: „Eure Hütte für uns ist wirklich WUNDERSCHÖN!“ – Was sagt man zu seinen Kindern nicht alles! „Ihr kleinen, nichtsnutzigen Geister, ihr spielt mir genau in die Hände!“ Das erkennt auch Fatzke, der angeblich schon vorher gewusst hat, dass sie den Bulldozer aufhalten würden. Fatzke wittert seine Chance und will die Geister endgültig vernichten. Und wieder erschrecken Stimmen die Kinder auf dem Dachboden, sie befehlen ihnen, das Haus sofort zu verlassen. Fatzke versucht schon wieder meinen Best of Satz von vorhin zu toppen: „Geht, Geister der schleimigen Kröte!“ Die Kinder wollen zwar, dass die Eltern mitkommen, aber sie haben keine Chance. Unter Tränen steigen sie vom Dachboden. Sie wollen wieder zurück und geisterhafte Stimmen die „Böse Kinder, schwächliche Brut“ etc. rufen vertreiben sie erneut. Auch der bläuliche Schleier von vorhin taucht wieder auf. Die Stimmen der Eltern befehlen ihren Kindern schnell hinauszulaufen. Der blaue Schleier (vielleicht die „böse“ Seite der Eltern?) bedroht die Kinder: „Ihr werdet sterben! Hahahaha! – Das wird ihnen gefallen“. Marco holt zum Karateschlag gegen den Geist aus und dann laufen sie auch endgültig aus dem Haus. Sie fallen nieder und finden auf dem Weg die rot leuchtenden Dinger, von denen ich euch oben erzählt habe. Sie stecken sie ein, aber Fatzke will sie ihnen wieder abnehmen. Er greift Sarah in die Tasche (oh mein Gott!) und verbrennt sich seine Griffel (damit wär er schon der Zweite). Die Kinder freuts und mich noch mehr, denn der Abspann rollt ENDLICH runter.

Juhu, geschafft, endlich geht auch dieses Kapitel „Filmgeschichte“ an mir vorüber und ich muss mir den Film nie wieder ansehen – sollte ich dennoch mal das Bedürfnis haben, lese ich einfach in meinem Review nach. Das war das zweite und letzte Mal, dass ich mir diesen Schmodder angetan habe. Aber bevor meine persönlichen Empfindungen überhand nehmen kommen wir doch lieber zum Film. Ich habe noch zuvor hingewiesen, dass es sich hier um einen „Gruselfilm“ handeln soll und das ist er ohne Zweifel: Gruselige Dialoge, grottige Schauspieler, gemeine Langeweile – in diesen Worten lässt sich dieser Film zusammenfassen. Eine gruselige Atmosphäre (was ist das) kommt im Film zu keiner Zeit auf. Selbst zum Schluss hin wird das Ganze eher lustig und slapstickmäßig als gruselig. Ich frage euch aber: Welche Hintergründe könnte es für diesen Film geben? Mit der drastischen Zeichnung des Priesters könnte Fulci an seine Filme voller Kritik an der Kirche aus den 60ern anknüpfen. Mit der übertriebenen Darstellung des Maklers könnte Fulci einen Abgesang auf unser kapitalistisches Zeitalter darstellen. Mit der völlig unrealistischen Zeichnung des „Exorzisten“ könnte Fulci uns sagen wollen: Leute, nehmt euch nicht so wichtig – es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde und der Mensch weiß nicht alles. Und inmitten dieser schonungslosen Kritik stehen zwei unschuldige Kinder, die ihre Eltern verloren haben (nicht aber ihr fröhliches Gemüt) und nun all das kommentieren. Sie zeigen den Menschen, was auf dieser Erde wirklich wichtig ist. Sie sind ein Spiegelbild unseres eigentlichen Seins, das „korrumpiert“ wird von den Einflüssen unserer Gesellschaft. Und nun frage ich euch: Wer glaubt diesen Scheiß echt, den ich gerade geschrieben habe? Wer würde diesen Kindern (vor allem mit deutscher Synchro) nicht am liebsten so lange in die Fresse hauen (ich weiß, so etwas tut man nicht, aber die haben es echt verdient), bis sie endlich still werden? Und vor allem: Wer traut diesem Film überhaupt zu, auch nur einen Funken Kritik an irgendwas zu üben? Eben. Dieses Machwerk ist und bleibt ein Langeweiler par excellence mit einigen wenigen komödiantischen Ausnahmen. Ich glaube, dass wirklich jeder einmal über die Kinder oder den „Exorzisten“ (ich nenne ihn einfach so, ist ja mein Review, ha!) lachen musste. Oder der Kampf mit dem Bagger, der eine witzige Reihung von kuriosen Einstellungen etc. ist. Das will ich dem Film jetzt mal zu Gute halten: Stellenweise komisch, aber nie gruselig. Gruselig sind zum Beispiel, hab ich schon erwähnt, die Dialoge/ Monologe – eigentlich alles, was so gesagt wird in dem Film. Gruselig sind die Schauspieler – bis auf die gute Cinzia Monreale (Marcia – bekannt aus „Buio Omega“ und „Frankenstein 2000“ von unserem lieben Aristide Massaccesi) und Lino Salemme (andere Fulci Produktionen), kannte ich ehrlich gesagt niemanden, und will auch niemanden kennen lernen. Cinzia Monreale spielt von der Truppe noch am besten – dass ihre Figur unglaubwürdige Wandlungen vollzieht (sie will mindestens 5 Mal im Film weg aus dem Haus, beherrscht sich in den nächsten Szenen dann doch wieder) liegt am miserablen Drehbuch, an dem gleich zwei (!!!) Autoren (!!!!!!!!!!!!!) gearbeitet (!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!) haben. Dafür gab es dann kreative Ergüsse wie „Geister der schleimigen Kröte“. Musik (von mir gerne erwähnt und als Kriterium hinzugezogen) taugt eher nix. Zu Beginn habe ich euch angedroht, die „Fibel des Grauens“ sprich Bethmanns „Über dem Jenseits“ heranzuziehen und das tu ich jetzt auch: „Mary und Roberto (…) kehren von einer Party nach hause zurück (…) erwischen einen Einbrecher, der gerade eines ihrer teuren Pferde stehlen will“ – Pferde kommen im ganzen Film nie vor, höchstens Hunde (und selbst die Szene war seltsam und hatte überhaupt nichts mit dem übrigen Film zu tun – ihr erinnert euch an Guidos Tod). Weiter: „Die verbliebenen Kinder (…) kommen in ein christliches Waisenhaus (wo das?)“ und so geht es weiter mit einigen Fehlern, die gar nicht im Film zu sehen sind – an ein brennendes Bett kann ich mich ebenso wenig erinnern, als dass sie mit Hilfe des Mediums endgültig fliehen können und Schluss. So falsch manche Angaben in der Inhaltsangabe sind, so richtig ist auch Bethmanns Einschätzung: „Die Story ist banal und die Umsetzung für eine Fernsehserie (denn La dolce Casa degli orrori war für die 4teilige Serie „La casa del terrore“ produziert worden – ebenso wie „La casa del Tempo“, der aber um vieles besser ist) angemessen“ – wobei man über letzteres auch streiten kann. „Spannung kommt nur an wenigen Stellen auf“ – ich fand Spannung kam nie auf. Also legen wir das Buch zur Seite – ich könnte noch viel mehr über diesen Film schreiben, aber ich mag nicht mehr. Mein Hass auf die Kinder ist eh schon genug zum Ausdruck gekommen und ebenso auch, dass einige Szenen ganz komisch waren, all in all ist der Film aber langweilig. Nur eins noch: Die wenigen Splatterszenen (3 Tote und 4 Szenen, wobei die mit dem Ehepaar wiederholt werden) sind ordentlich gemacht, locken aber auch keinen Hund hinterm Ofen hervor. Wo ist Gianetto de Rossi, wenn man ihn braucht. Die 10 Bomb Punkte kriegt er aber trotzdem nicht, denn das würde ihn doch irgendwie auszeichnen und wäre zu viel des „Lobes“. Womöglich kämen dann noch Leute auf die wahnsinnige Idee, den Film kaufen zu wollen. Beim „Bier“ bin ich gnädig: Schließlich sorgt der Film für einige Lacher, man kann den also mal getrost zeigen – dann will ihn auch bestimmt keiner mehr sehen. Alles in allem dürfte ich jetzt vieles – wenn auch nicht alles – gesagt haben. Eines weiß ich bestimmt: Das war mein letztes Fulci Review und mein letzter Fulci nach – sagen wir 1985. Und jetzt hebt euch hinfort, ihr unnützen Gestalten, ihr Geister der schleimigen Kröte, hinfort mit euch ins Forum um über diesen Film zu diskutieren! Hinfort!…

(c) 2008 Eduardo D’Amaro – euer Anwalt in Sachen Italo Film


BOMBEN-Skala: 9

BIER-Skala: 6


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