Das Erwachen der Polar Saurier

 
  • Deutscher Titel: Das Erwachen der Polar Saurier
  • Original-Titel: Ultraman Jonias
  • Alternative Titel: Ultraman: The Animated Series |
  • Regie: N.A.
  • Land: Japan
  • Jahr: 1979
  • Darsteller:

    N.A.


Vorwort

First things first. Solltet Ihr der durchaus vertretbaren Meinung sein, man müsse von dem, worüber man schreibt, Ahnung haben, könnt Ihr dieses Review getrost überspringen, denn es umfasst nicht nur ein, sondern sogar zwei Dinge, für die ich mich absolut nicht „Eggsberte“ schimpfen kann: Anime + Ultraman.

Erwartet daher an dieser Stelle keine tiefergehende Einführung in die Ultraman-Mythologie, dafür gibt´s genügend fanboy- (und fangirl-) Sites im weltweiten Netz, die Euch genaustens darüber aufklären, welche der ungefähr trölfzigtausendionen Ultraman-Inkarnationen wann warum wie was gemacht hat, von welchem Stern im Kugelsternhaufen M-78 kommen und welchen Monstern sie in den Hintern traten. Mehr braucht Ihr an dieser Stelle eigentlich nicht wissen, daher noch mal in einem korrekten deutschen Satz: die diversen Ultramänner sind extraterrestrische Wesenheiten, die es sich aus unerfindlichen Gründen zur Aufgabe gemacht haben, diese unsere Erde und uns, die wir darauf rumkrauchen, vor ausserirdischen Invasoren, randalewütigen Monstern und ähnlichem Kroppzeuch zu beschützen. Seit Mitte der 60er Jahre flimmern die bunten Geschichten, die in direkter Abstammung für Schmonzes wie Power Rangers & Co. verantwortlich sind, über japanische Bildschirme und sind dort mindestens so kultig wie Godzilla himself (weshalb sich Toho seinerseits bemüssigt fühlte, in Godzilla vs. Megalon einen eigenen Ultraman-Clone namens Jet Jaguar mitkloppen zu lassen).

Nun musste es in einem Land, dass einerseits auf diese bunten Monstergeschichten steht, andererseits die wohl blühendste Zeichentrickkultur weltweit aufzuweisen hat, irgendwie naheliegen, diese beiden Potentiale zu verbinden – schliesslich hat Zeichentrick ja auch den Vorteil, dass man in diesem Feld so einiges realisieren kann, was man im Realfilm gar nicht oder nur mit Spezialeffekten, die das Können des durchschnittlichen Japan-Effekt-Tüftlers gelinde überschreiten, auf die Beine stellen kann – and thus Ultraman Jonias was born.

Im Kanon der verschiedenen Ultramänner ist der arme Jonias ein ziemliches Stiefkind – selbst Fanboy-Seiten stufen die Serie zumindest als „obskur“ ein und selbst die Ultraman-Mythologie wurde für die Zeichentrickausgabe stark verändert (aber darauf will ich überhaupt nicht eingehen, denn das können andere Leut´ sicherlich wesentlich besser).

Die USA, ähnlich Europa eine Ultraman-Diaspora (was sich zumindest jenseits des Grossen Wassers durch ein paar aktuelle DVD-Veröffentlichungen und gelegentliche TV-Ausstrahlungen zu ändern scheint), kamen 1983 in den Genuss einer Videoveröffentlichung der ersten vier Episoden der Anime-Serie in Form eines, hust-hust, „Films“ mit dem Titel „Ultraman II“. Wo wir gerade bei „obskur“ waren – auf „obskuren“ Wegen fand diese Verhackstückung irgendwie den Weg über das angesprochen atlantische Planschbecken und wurde von der noch obskureren Firma „E.M.T.“ unter dem drolligen Titel „Das Erwachen der Polar Saurier“ (Schreibweise authentisch) hierzulande videoveröffentlicht. Und just dieses Video sprang mir neulich auf ebay entgegen – ich hatte keine Ahnung, was sich dahinter verbarg, ich springe nur auf alles an, was irgendwie „Saurier“ oder ähnliches im Titel hat, und so konnte ich meinen langgehegten Wunsch, irgendwann mal was Ultraman-mässiges unter die Lupe zu nehmen (ja, ich weiss, auch mein alter Freund & Liebling Infra_Superman ist nix anderes als ein angeheirateter Schwippschwager derer zu Ultraman, aber der kommt aus Hongkong und zählt daher nicht richtig) völlig überraschenderweise ohne Zuhilfenahme eines sündhaft teuren (und ob der klammen badmovies.de-Kassen, Spenden stets erwünscht, eh zur Zeit indiskutablen) Imports erfüllen.


Inhalt

I n nicht näher spezifizierter Zukunft – irgendwo weit weg von der Erde kreiselt die Raumstation ESS-03 durch´s All, mit der Aufgabe, für technischen Fortschritt zu sorgen, die Erde vor extraterrestrischen Bedrohungen zu verteidigen und generell ein Auge auf den blauen Planeten zu werfen. Unter den Besatzungsmitgliedern ist auch der junge Harris, der mit seinen verblüfften Kollegen eines schönen Tages Zeuge wird, wie sich eine Art Kraftfeld um die Erde bildet und den Himmel gar lieblich bunt einfärbt. Aufruhr auf der (politisch vereinigten) Erde, erst recht, als sich am Firnament seltsame, nicht entzifferbare Schriftzeichen formen. Die Regierung handelt und beruft für jede Ecke der Welt Sondereinheiten ein, die sich mit diesen seltsamen Phänomenen befassen sollen. Den Abschnitt „Ost“ übernimmt der als harter Hund bekannte Captain Adams, der sich dafür aber Bedingungen, eh, ausbedingt: erstens will er sein Team selber zusammenstellen und zweitens beansprucht er mal eben das modernste Raumfahrzeug, dass die Vereinigten Streitkräfte unter ihrer Fuchtel haben, die vollkommen unbescheiden getaufte (ta-da-da-dammm) „Superstar“. Obgleich Adams eigentlich nur die Besten der Besten (der Besten, eh, da ging der Will Smith mit mir durch) in seiner Einheit haben will, gelingt es dem fetten und gar lustigen comic relief (argh) Marconi, sich durch Bitten & Betteln relativ unproblematisch einen Platz im Team zu erflehen. Zweiter Rekrut ist Glen, seines Zeichens der Konstrukteur der „Superstar“ (und damit apostrophierte Technik-Whiz), Numero Drei die attraktive (und selbstverständlich rothaarige) Ann Johnson (wenn ich böse wäre, würd´ ich sagen, dass die Animation Directors hier einfach das Character Design des netten Mädels aus Captain Future , dessen Name mir gerade entfleucht ist, kopiert haben), ihres Zeichens nicht nur medizinisch begabt, sondern Expertin für ungeklärte Phänomene (hm. Wie kann man Experte für Unerklärliches sein? Geht doch irgendwie nicht zusammen…), die auch gleich darauf hinweist, dass sie als Frau keinerlei Sonderbehandlung beansprucht, die Herren der Schöpfung aber gleich vergessen können, das Mädel mit verantwortungsvollen Aufgaben wie Kaffeekochen betrauen zu können. Als hätten wir´s tatsächlich noch gebraucht, bekommen wir noch mehr Humoriges in Form des zotteligen Superroboters PDQ und seinem Spielgefährten, einem Äffchen (?). Letzter im Bunde wäre unser raumstationärer Freund Harris, der sich deswegen in seine Rakete setzt und gen Erde jettet. Unterwegs gerät er allerdings in ein Energiefeld, das ihn geradewegs in eine andere Dimension transmittiert, wo er einem mysteriösen maskierten Fremden gegenübersteht – natürlich ist der Kerl mit dem Mülleimerdeckelgesicht niemand anderes als Ultraman, Freund aller Kinder, eh, verzeihung, falsche Serie. Ultraman verklickert dem verblüfften Harris, dass sowohl die Himmelsverfärbung als auch die Schriftzeichen Warnungen seiner Regierung (!) an die Erdbevölkerung gewesen seien, dass Unheil droht. Da wir Erdenmenschen aber leider zu blöde waren, das zu kapieren, sehen sich die Ultramänner genötigt, direkten Kontakt aufzunehmen und dafür müsse sich Ultraman Harris´ Körper bemächtigen. Harris versteht erwartungsgemäss „railroad station“ und findet sich dann in seinem Raumfahrzeug wieder, um die „war alles nur ein Traum“-Routine durchzuspielen.

Der omnipräsente (und absolut auf-die-Nüsse-gehende) Erzähler unterrichtet uns, dass in den Eisbergen, die wir gerade sehen, und die sich von der Antarktis lösen, prähistorische Monster eingeschlossen sind, die für Ärger sorgen werden (wenn der deutsche Titel nicht eh schon da wäre, tät ich nu sagen: „Wie kille ich bestmöglich sämtliche Suspense, die ich potentiell in meinem Anime habe?“)

Währenddessen ergeht sich im (malerisch direkt vor dem Fujijama gelegenen) Hauptquartier der Sondereinheit Ost Harris in kryptischen Schilderungen seines Alien-Encounters, doch da gibt´s Alarm. „Vielleicht ist wieder etwas passiert,“ schlägt Marconi, hiermit offiziell als „Denker“ qualifiziert, als Grund des Alarms vor. Was er nicht sagt… Im Fahrstuhl zur Zentrale bemerkt Harris erstmals, dass er plötzlich im Besitz einer sternförmigen Brosche ist – das Symbol des Ultraman!

Adams setzt sein Team über die Alarmursache ins Bilde – ein riesiger Eisberg ist von der Antarktis losgebrochen (hm, soweit waren wir auch so schon) und hat´s, ohne abzuschmelzen, schon über den Äquator geschafft. Die „Superstar“ fliegt hin und investigiert, d.h. Harris und Marconi landen mit einem Beiboot (Mini-Schiff, wie es die Besatzung herzig nennt) auf dem Eisberg und sollen Proben nehmen. Auf dem Berg ist es saukalt, ausserdem ungemütlich, denn der Berg bricht auseinander und aus seinem Inneren kraucht ein ziemlich wütender Saurier (Überraschung – wäre es, wenn der Erzähler uns das nicht schon vor fünf Minuten berichtet hätte – gegen den Knaben ist Coleman Francis ein introvertierter Leisetreter). Da der Saurier sich anschickt, das nahe Festland einer näheren Betrachtung zu unterziehen, sieht sich die Superstar-Belegschaft zu Kampfhandlungen gezwungen, doch weder herkömmliche Feuerwaffen noch der „Laserschirm“, der als Kraftfeld den Bewegungsradios des Urreptils einengen soll, erweisen sich als durchschlagskräftig. „Wenn wir das Ungeheuer nicht aufhalten, gibt es eine Katastrophe“, stellt Adams als Meister der Enthüllung Offensichtlicher Tatsachen (MdEOT, Anmeldung zum sechssemestrigen Kurs im Fernlehrgang per e-mail an den Webmaster) fest. In der Tat, denn der Saurier ist eine wahre Frostbeule und kann mit seinem kühlen Odem ganze Landstriche eineisen (womit das Rätsel des nicht schmelzenden Eisberges en passant gelöst wäre). Das tut Meister Saurier auch fleissig. Die Superstar schleust ihre diversen Mini-Schiffe aus und die Piloten versuchen, dem Saurier saures zu geben (argh, drei Euro in die Schlechtes-Wortspiel-Kasse). Harris schafft es, bruchzulanden und muss wie seine Kollegen feststellen, dass, woher auch immer, der Saurier Verstärkung organisiert hat, nun sind es vier der reizenden Gesellen. Aus den Tiefen dimensionaler Abgründe meldet sich Ultraman bei Harris und teilt ihm mit, dass er (also Harris) sich die grüne Stern-Brosche an die Stirn dengeln müsse und schon könne er (also Ultraman) seinen Körper übernehmen und zum Saurierdreschen schreiten. Gesagt getan. Harris transformiert in Ultraman und der bläst sich erst mal auf ebenbürtige Monstergrösse auf. Mit Karatechops und Wrestlingmoves rückt er dem Urgetier zuleibe, jedoch ohne grösseren Erfolg. Den Monstern gelingt es sogar, kurzzeitig Ultraman einzufrieren, aber der braucht nicht mal die Hilfe von „fünf Kleinraketen“ wie Kollege Infra-Supie, um sich aufzutauen. Im Gegentum, Ulti gelingt es, zwei Monster so auszutricksen, dass sie sich gegenseitig auf Eis legen. Aber jetzt wirds brisant, denn, wie der Erzähler uns (und nicht nur an dieser Stelle) ins Bild setzt, hat Ultraman auf Erden nur einen begrenzten Energievorrat, für Freund & Feind praktischerweise ablesbar an seinem Symbol auf der Brust – grün okay, gelb jetzt aber hin, rot nur noch dreissig Sekunden!! Weil´s ja bekanntlich spassiger ist, die wirklich effektive Waffe erst einzusetzen, wenn´s richtig um die Wurscht geht, packt Ulti jetzt seinen Spezial-Energieplasma-Strahl (den er wie eine Art Diskus schleudert) aus und plättet damit die zwei verbliebenen Saurier. Damit fliegt Ultraman in Deckung, transformiert zurück in Harris und mahnt diesen noch, die Ultraman-Identität geheim zu halten. Harris fragt das übliche „Warum ich?“ und bekommt die ebenso übliche Superior-Being-Standard-Antwort „Eines Tages wirst du es verstehen“-Antwort.

Bei der Nachbesprechung identifiziert PDQ anhand Computerdaten den geheimnisvollen Helfer als Ultraman (wie das??? Ist ja nicht so, als hätte die Animations-Serie irgendeinen Tie-in zu den Real-Serien) – und zwar wirklich wörtlich: „Ich habe ihn identifiziert. Es ist Ultraman!“ Mit den zu erwartenden „Ultraman? Na sowas“-Reaktionen der anderen Teammitglieder. Harris beschliesst für sich, die Kräfte des Ultraman zur Erhaltung des Friedens einzusetzen…

Nächste Episode. Irgendwo im Ozean schwimmt ein Kraftwerk rum, das seine Energie aus künstlich erzeugten Strudeln gewinnt (?). Aus heiterem Himmel naht plötzlich ein Tornado und verwüstet die Anlage – ein Fall für die Sondereinheit Ost. Adams beortert Harris und Ann Johnson zur Untersuchung, denn er vermutet „keine natürliche Katastrophe“ (ich sagte ja: MdEOT). Harris erhebt einen halbherzigen Einwand gegen die Johnson-Einteilung, denn schliesslich habe das Mädel morgen Geburtstag… Wegen dieses Faktums sucht auch Marconi Glen auf, denn von dem hat er sich ein Geburtstagspräsent basteln lassen – der lustige Dicke hat natürlich ein Auge auf die superschlanke Attraktive geworfen. PDQ bringt den Herzenseroberer-in-spe´ robotermässig bösartig-lieb-gemein mit der Information, dass Harris und Johnson zu einem gemeinsamen „Vergnügungsflug“ aufbrechen, mächtig auf die Palme – der Eifersüchtige schliesst Harris im Umkleideraum ein, bemächtigt sich dessen Mini-Schiffs und jettet zur Überraschung Johnsons mit dem baldigen Geburtstagskind zum Tatort, unter der faulen Ausrede, Harris sei krank geworden. Auf Johnsons Einwand, Harris habe nicht krank ausgesehen, entgegnet der hinterlistige Marconi, dass er ja dann wohl Ann im Stich gelassen habe, was er, Marconi, selbstredend nie täte. Vor Ort stellt Ann fest, dass die Trümmer des Kraftwerks rätselhafterweise entmagnetisiert sind und im übrigen der ganzen Anlage jegliche Elektrizität entzogen wurde (gähn, das energieabsorbierende Monster, mal ne ganz neue Idee…). Marconi nutzt die romantische Idylle, um Ann vorzeitig sein Geschenk zu überreichen, aber die will das Teil, einen wunderhübschen Anhänger, nicht haben – erst am Geburtstag selbst, da ist sie hart wie Kruppstahl. Marconi fühlt sich zurückgesetzt und pfeffert das Geschenk wütend in die nächstbeste Trümmerecke, wo Ann es aufhebt. Harris, mittlerweile aus seiner Zwangslage befreit, schwebt ein und gibt Kund, dass der Tornado nahe dem Kraftwerk in den Alpen (ächz) gesichtet wurde, und schon fliegen die drei tapferen Helden dorthin, wo der Tornado schon ordentlich rumort und der Anlage den Saft abzieht. „Es scheint zu leben,“ stellt Harris fest und Marconi stürzt sich mitsamt seinem Fighter auf den Wirbelsturm. Der formt mal eben eine Hand und knallt Marconi zu Boden. Harris eilt per beabsichtigter Bruchlandung (ihr hättet eure Flattermänner als Senkrechtstarter konzipieren sollen, würde einiges vereinfachen) zur Hilfe, wodurch er aber hilflos zusehen muss, dass Anns Flieger in den Tornado gesaugt wird und selbiger sich umgehend verpisst.

Beim nachfolgenden Kriegsrat verfällt Glen auf den vermutlich idiotischten aller jemals in irgendeiner Art von Film geschmiedeten Pläne – um den Tornado anzulocken, solle man doch das sondereinheitseigene Kraftwerk auf volle Power schalten (angesichts der Tatsache, dass es sicherlich nur zigtausende Kraftwerke auf dieser Welt gibt, sicherlich ein absolut durchdachter Plan). Yet erstaunlicherweise funzt der Plan perfektlich – keine fünf Sekunden nach Hochfahren der Reaktoren steht der Tornado vor der Tür und die Superstar kann angreifen, unterstützt von der aus allen Rohren feuernden Verteidigung des Stützpunktes (hält man sich vor Augen, dass irgendwo in dem Tornado noch die an sich zu rettende Ann rumhängt, kann man geteilter Meinung darüber sein, ob es eine töfte Idee ist, den Tornado mit allem zu beschiessen, was das Raketenarsenal hergibt – andererseits – sie richten eh nicht den geringsten Schaden an, was monstergeplagte Japaner vermutlich eh schon vorher wissen). Glen verrät, dass das von ihm gebastelte Schmuckstück als nifty gadget eine eingebaute Lichtquelle hat – würde Ann die einschalten, könnte man sie orten (fraglich, was man davon hätte). Harris verdünnisiert sich unauffällig a la Clark Kent, Marconi stürzt sich heldenmütig mit einem Jet in den Tornado.

Harris transformiert sich in Ultraman, dessen Erscheinen mit allgemeiner Begeisterung quittiert wird. Er schleudert seine Energiediskusse (-disken? -diska? -diski? Welcher Germanist kann mich über den ordnungsgemässen Plural in Kenntnis setzen?), aber et bringt nisch. Marconi entdeckt im Tornado einen Hohlraum, in dem ein ganz grausliges Monster, das entfernt an ein menschliches Herz erinnert, haust und da in der Nähe steckt auch Anns Jet. Während Ultraman mächtig Dresche bezieht (denn der Tornado bedient sich unfairerweise wieder Extremitäten), funkt Marconi Ann an und instruiert sie, das Lichtsignal zu aktivieren. Sie tut´s und das „Signal“ entpuppt sich als mittlere Sonne. Ulti stürzt sich ob des Signals genau dort in den Tornado und wrestled mit dem Herz-Monster, wobei uns der Erzähler freundlicherweise darauf hinweist, dass sein Brust-Symbol schon wieder elendliglich rot leuchtet. Ulti packt eine neue Waffe aus und feuert aus seinem Stirn-Symbol einen Strahl, der das Monster explodieren lässt, womit der Tag einmal mehr gerettet wäre.

Und unser Team, minus dem feierresistenten Adams, Geburtstag feiern kann. Doch neben diversen blöden Sprüchen von Marconi gibt´s als Überraschung noch eine riesenfette Torte von Adams, der so viel Spass beim Feiern wünschen lässt…

Neue Episode. Es herrscht Friede, Freude, Eierkuchen und unsere Helden von der Sondereinheit Ost haben Urlaub. Marconi fährt mit seiner Modelleisenbahn spazieren, Glen bastelt vor sich hin und Harris und Ann verbringen einen gemütlichen Tag am See, wo er seine Akustische misshandelt und Ann eine Leinwand schändet. Alas, es wär ja zu schön um wahr zu sein, Alarm-Alarm. Eine mysteriöse rote Wolke ist aufgetaucht und kommt direkt auf die Kommandozentrale zu. All aboard the Superstar. Das Schiff encountered vor der Wolke fliehende Vögel und da ist das Wölkchen auch schon, das es irgendwie fertigbringt, sich vor die Sonne zu schieben und das Sonnenlicht in blau zu filtern. Ein Verkehrsflugzeug steuert direkt auf die Wolke zu – schreck! Harris schlägt vor, die Wolke mit Trockeneis zu beschiessen und so zu erreichen, dass sie sich abregnet, aber das funktioniert nicht. Ann kann das Linienflugzeug rechtzeitig warnen, nicht in die Wolke einzudringen. Harris rekapituliert, dass die Wolke lebendig zu sein scheint, was Marconi ins Reich der Fabel verweist: „Sowas gibt´s doch gar nicht!“ (Jaja, genauso wie lebende Tornados… immer diese Leute mit schlechtem Kurzzeitgedächtnis). Marconi darf zur Belohnung im Mini-Schiff aussteigen und eine Probe der Wolke holen (eeeh… wie holt man eine Probe einer Wolke? According to Ultraman-Scripters: man saugt ein Stück auf). Während Glen sich mit der ergatterten Probe verabschiedet, um sie im Labor zu untersuchen, kommt Harris auf die Idee, wenn´s denn mit dem Trockeneis nicht geklappt hat, es mit dem Gegenteil, nämlich heisser Luft zu versuchen. Das hat zumindest den Effekt, dass die Wolke sich in einen Wirbel verwandelt, aber schnell rearrangiert sich Wolki zurück in seine Urform.

Vom Labor aus warnt Glen, dass Regen aufzieht, was allgemein schreckhaft aufgenommen wird (hm, da hat wieder jemand zwei Seiten weiter im Drehbuch geblättert und sich unfairen Wissensvorsprung verschafft). Die Superstar-Crew stellt indes fest, dass die Wolke das Schiff weit vom Kurs abgebracht hat und man sich über den Alpen befinde (welch Fixierung mit unserem heimischen Hochgebirge besteht hier, vermutlich seitens der Synchronisateure?)

Glen stellt zu seinem Entsetzen im Labor fest, dass die Wolke nicht aus Gas, sondern aus etwas UNBEKANNTEM bestehe! Schreck! (Wird schon seinen Grund haben, warum wir nicht alle Nas lang was von roten Wolken sehen, gelle?) Die Probe wird mit Wasser besprenkelt und verwandelt sich so gewässert in eine feste Masse – die Warnung an die Superstar kommt zu spät, denn da hat man schon selber bemerkt, dass der mittlerweile einsetzende Regen die Wolke in ein übelgelauntes rotes Monster verwandelt hat. Glen stellt irgendwie fest, dass Wasser dem Monster Schmerzen zufügt (seltsames Monsterkonzept – ein Monster, das durch Schmerzen in eine körperliche Existenz gedrängt wird, zumindest das ist, glaub ich, recht originell). Das Monster haut aus purem Frust einen Berg zu Klump. Die Superstar greift an, denn das Monster nähert sich einem gewaltigen Damm, und, wie wir uns alle denken können, könnte es zu einer Katastrophe kommen, würde das Monster den Damm puttmachen. Das Monster springt in den zum Damm gehörenden Stausee (hmm… würde ich in etwas springen, was mir Schmerzen zufügt? Glaub nicht, aber ich bin auch kein rotes Wolkenmonster) und die Superstar, die, wie schon in der ersten Episode beiläufig erwähnt wurde, auch unterseeisch operabel ist, hinterher. Wie üblich haben sämtlich eingesetzten Waffen den berühmten Null-Effekt. Glen hat im Labor ermittelt, dass Hitze das Monster dazu bringen müsste, wieder seine ungefährliche Wolkenform anzunehmen und gibt den überflüssigsten und unnütztesten wissenschaftlichen Ratschlag des 20. Jahrhunderts: „Haltet es vom Wasser fern.“

In einer besseren Welt als dieser wäre Adams Kommentar „Danke für diese wichtige Information“ vermutlich sarkastisch gemeint, hier jedoch wahrscheinlich nicht. Das Monster beginnt derweil, den Damm zu zerlegen und Marconi schafft es einmal mehr, sich mit seinem Jet gegen die nächstbeste Felswand zu schrauben. Harris landet mit seinem Jet am Fuss des Dammes und transformiert sich in Ultraman. Ulti beschäftigt sich ein wenig ringkampftechnisch mit dem Wolkenmonster, ohne auf dieses grösseren Eindruck zu machen, so dass der Alien-Kämpfer auf Plan B verfällt, sich in die Wolken aufschwingt, diese mit seinen Diskusstrahlen (elegant um den Plural gedrückt, hehe) malträtiert und durch die auftretende Hitze den Regen stoppt. Ohne Regen verwandelt sich das Monster wieder in eine Wolke und kann von Ultraman ohne Probleme in den Weltraum geschoben werden (nicht ohne pathetischen Erzähler-Kommentar, wonach das Wesen von seinen Höllenqualen erlöst worden sei). The day is saved, und eine erstaunlich lahme Episode (in der nicht mal Ultis Energiereserven knapp wurden – Betrug) nähert sich ihrem Ende. In der obligatorischen Schlussbesprechung bimmelt das Telefon, Marconi geht ran und erfährt von einem Monster, dass so ähnlich wie ein Krokodil aussehe, was den Dicken zu einem mittleren Nervenzusammenbruch verleitet und was die anderen erstaunlicherweise unsterblich komisch finden und sich halbtot lachen.

Dabei ist es nicht wirklich lustig, denn der nächste Tag, die nächste Episode, und das angesprochene Krokodilmonster zerlegt gerade in bester kaiju-eiga-Manie eine japanische Grossstadt. Die japanische Armee tut das, was sie in diesen Filmen immer tut, sie ballert nutzlos in der Gegend rum. Marconi ist auch klar warum – wer zu weit weg steht, kann keinen Schaden anrichte, also schnappt er sich eine Bazooka und marschiert allein auf das Monster zu. Sein Geballere ist effektiv genug, dass das Monster sich dahingehend wehrt, diverse Gebäude auf Marconi zu schmeissen (aber nicht zu treffen), ehe der Dicke den finalen Rettungsschuss anbringen kann.

Marconi lässt von seinen Kollegen als Held des Tages feiern, während die üblichen Spekulationen über die Herkunft des Monsters angestrengt werden (verblüffenderweise kann Harris der Theorie seines Chefs, es könnte sich um ein aus der Antarktis gekommenes Monster handeln, nicht viel abgewinnen – hat schon wieder die Pilotepisode vergessen, der Schelm). Zu Marconis bitter disgust reisst sich die Abteilung für Weltraumbiologie den vermeintlichen Monsterkadaver unter den Nagel, denn – das Monster lebt noch und der Chef der Weltraumbiologen vermutet, dass das Vieh selbstregenerative Fähigkeiten haben könnte – und logischerweise könne aufgrund dieser Fähigkeit aus jeder einzelnen Monster-Zelle ein neues Monster heranwachsen. Marconi ist entsetzt und trägt sich für den Rest der Episode mit Schuldgefühlen, warum auch immer.

Und jetzt, drei, zwei, eins – KENNY-ALARM!!! Ja, durch die japanische Pampa schleicht ein flötenspielender Kenny, der hier allerdings Timmy heisst und dankenswerterweise keine zu kurzen Shorts trägt. Und, tja, jetzt ratet mal, worüber Klein-Timmy hinter dem nächstbesten Busch stolpert – ein Baby-Krokodil. In Tradition aller Kennys der japanischen Filmwelt reisst sich Timmy das Krokobaby als zukünftiges Haustier unter´n Nagel, muss es aber erst mal in einer Schublade verstecken, da allgemein bekannt die Polizei nach Ablegern des Kroko-Monsters fahndet.

Bei unseren Helden hat Marconi schlaflose Nächte, gerechtfertigterweise, denn früh am Morgen informiert ihn der Weltraumbiologe, dass die schlimmsten Befürchtungen eingetroffen sind – aus jeder Krokomonster-Zelle kann innerhalb nicht ganz eines Tages ein Full-Size-Monster werden! Sofort schwingt sich Marconi in seinen Jet und düst von Selbstvorwürfen geplant („es ist alles meine Schuld“ – so ein Schmarrn) ab. Timmy stellt indes fest, dass sein Krokobaby sich über Nacht grössentechnisch verdoppelt hat, weswegen er es nun in einer Höhle am Wasser in einer Schachtel versteckt.

Auch unsere restlichen Helden haben mittlerweile den aktuellen Sachstand erhalten und patrouillieren das Gebiet. Marconi interviewt ein paar Schulkids, ob sie seltsame Tiere gesehen hätten und prompt dirigiert einer der Kinds den Frager in Richtung Timmy. Der lässt sich nur gegen das Versprechen, die Sache geheimzuhalten, überreden, Marconi sein Baby zu zeigen. Baby-Kroko hat sich aber indes aus seiner Schachtel befreit und kauert, wieder schlapp doppelt so gross wie zuvor, etwas unglücklich am Meeresstrand. Womit wir bei der offiziellen Message dieser Episode wären: Marconi will das Tier haben, Timmy es nicht hergeben, worauf Marconi den Vortrag aller haustierwunschgeplagten Eltern zitiert, wonach das Babykroko jetzt ja noch sooo süss sei, jedoch irgendwann mal richtig gross werde und dann nicht mehr zu kontrollieren sei. Timmy glaubt Marconi kein Wort und haut mitsamt Kroko ab. Marconi wird dazu verdonnert, lieber Onkel zu spielen, folgt und macht, nun ganz schleimig, den scheinheiligen Vorschlag, in die Stadt zu fahren, um Holz für eine Kroko-Hütte zu kaufen, damit das Team Gelegenheit hat, sich an Baby heranzumachen.

Timmy ist begeistert, Marconi plagt das schlechte Gewissen, weil er den kleinen Jungen so schändlich hintergeht und das Helden-Team sieht sich zu allgemeiner Überraschung einem ausgewachsenen Riesen-Kroko-Monster gegenüber – in nur 20 Minuten ist aus Baby Killer-Krok geworden! „Wir müssen es zerstören“, stellt MdEOT Adams fest, aber man kann nicht darauf schiessen, da bekanntlich aus jeder einzelnen Zelle ein ganzes Monster usw. usf.

Timmy hat endlich das böse Spiel durchschaut, macht Marconi bittere Vorwürfe und haut ab. Das Team stellt fest, dass Brandbomben dem Riesenkroko nichts anhaben können, also muss Harris sich schliesslich und endlich in Ultraman verwandeln. Das Monster beisst Ultraman fieserweise in die Schulter. Timmy betrachtet den Kampf von einem nahen Bergesgipfel und ist sich sicher, dass das Untier unter gar keinen Umständen sein Baby sein kann, denn das war ja lieb, er hat ihm sogar auf der Flöte vorgespielt. Irgendwoher tauchen ein zweites und ein drittes Monster auf und für Ulti sieht´s wirklich übel aus, zumal sein Energievorrat schon wieder auf gelb abgerutscht ist (und für die Vermutung, dass der Erzähler uns auf diese prominent sichtbare Tatsache wenig dezent hinweist, gibt´s mal wieder zehn Gummipunkte fürs Sammelkonto). Marconi fällt ein, dass das Babykroko so aussah, als hätte es Angst vor Salzwasser. Ulti hört irgendwie mit und schleudert zwei der Monster in die wogende See, was offensichtlich für Krokomonster unangenehme Folgen hat. Timmy glaubt immer noch nicht an die Bösheit seines Babys und flötet sein Baby-Kroko-Lied. Das lenkt Monster Nummer 3, offenbar das wirkliche Ex-Baby-Krok, lange genug ab, dass Ultraman es packen und ebenfalls ins Wasser schleuden kann – mit seinem Energieblitzdingsi gibt er dem Monstrum den Rest.

Timmy heult vor sich hin und kann nicht fassen, dass sein kleines liebes Baby so böse sein konnte, Marconi versucht zu trösten und heult schliesslich mit und unser Helden haben den Tag wieder einmal gerettet… THE END.

Tja, wenn man japanische Monsterfilme kennt, hat man sich ja schon an so allerlei dürftige Plotten gewöhnt, aber wenn Ultraman Jonias ein repräsentatives Beispiel für die Dynastie derer von und zu Ultraman ist, dann tun sich hinsichtlich japanischer Popkultur ware Abgründe auf – einerseits kann ich das nicht wirklich glauben (das mit dem repräsentativ und so), andererseits gibt´s ja auch Dragonball , und das ist, wenn man mich fragt (was Ihr sicher nicht tun werdet) nun wirklich nichts anderes als gezeichnete Scheisse (pardon my french).

Okay, für eine Sache können die Japaner nicht wirklich was – die Idee, diverse Episoden einer Serie zu einem Pseudo-Film zusammenzufassen (was noch nie wirklich funktioniert hat), stammt von unseren Freunden in Amiland – immerhin sind die vier gefeatureden Episoden tatsächlich die vier ersten (wenngleich die Reihenfolge nicht stimmt, nach einem Episode Guide, den ich im WWW auftrieb, sind die die Episoden 3 und 4 vertauscht, aber das macht nicht wirklich was aus).

Und ich weiss, ich weiss, von einer Halbstunden-Serie (also mit effektiv 20 Minuten Spielzeit pro Folge), die noch dazu nicht mehr und nicht weniger ist als eine blosse Monster-of-the-Week-Aneinanderreihung, kann man keine ausgefuchsten Stories erwarten, aber selbst so manche Episode der Real Ghostbusters oder der US- Godzilla -Cartoon-Serie wirken richtiggehend plausibel gegen das hier gebotene. Abgesehen von der titelgebenden Pilotepisode gibt´s nirgendwo auch nur den Anflug einer Erklärung für die mysteriösen Vorfälle oder die Herkunft der Monster (und auch die ganze Ultraman-Mythologie, die, wie gesagt, bei den Zeichentricks völlig anders ist als bei den Realvarianten kommt in diesen ersten Folgen entweder noch überhaupt nicht zum Zuge oder wurde von den amerikanischen Verleihern als unnützer Ballast empfunden – wenn man weiss, wie US-Gewalten mit dem typischen Toho-Godzilla-Film umgehen, kann man sich das durchaus vorstellen).

Für eine andere Schwäche können die Japaner durchaus was – denn der Story-Gimmick, dass Ultraman nur über begrenzte Energievorräte pro Auftritt verfügt, machen es zwangsläufig, dass der Titelheld nur sehr begrenzte Screentime hat und wir ansonsten den wie üblich nutzlosen Versuchen der herkömmlichen Verteidigungsmächte beiwohnen dürfen, sichtlich unpenetrierbaren Monstern mit allerlei waffentechnischem Gerät auf den Pelz zu rücken.

Gut, als schundgestählter Japan-Monster-Film-Fan ist man gerne bereit, über derlei Details freudestrahlend hinwegzugehen, wenn die Action, wenn sie dann am Zuge ist, wenigstens stimmt. Leider erweisen sich die vier ausgewählten Episoden nicht als sonderlich aktionsreich – in Episode 1, die pilotfilmmässig viel Zeit damit verplempert, die Charaktere vorzustellen, gibt´s sowieso nicht allzuviel Action, Episode 2 hat ein paar Szenen der Tornado-Rampage zu bieten, Episode 3 bietet den wohl ausführlichsten Monsterfight (dafür aber den mit der uninspiriertesten Auflösung) und Episode 4 verschiesst sein vorhandenes kaiju-Pulver in den ersten zwei-drei Minuten (die aber machen zumindest vom Ausmass der Zerstörung her dem Genre keine Schande).

Mein allergrösstes Problem, dass ich mit Ultraman Jonias habe, ist allerdings auch das augenfällig gravierendste – die Animation ist schlicht und ergreifend SCHLECHT. Man sollte meinen, ein eingeführter „Markenartikel“ wie Ultraman würde von japanischen Animateuren dementsprechend als Premium-Projekt gehandhabt werden, aber gegen den Animationsstandard von Ultraman Jonias wirken die Fliessbandserien a la Kimba, Heidi, Alice im Wunderland oder der schon erwähnte Captain Future wie Princess Monokoke. Null Detailfreude bei Hintergründen, manchmal richtiggehend schlampige Animation (vor allem bei bewegten Objekten wie der Raumstation in der Pilotfolge) – ich weiss, wöchentliche Serie, Zeitdruck usw… aber bei für den internationalen Markt gedachten Serien wie den gerade genannten ging´s doch auch! War der einheimische Markt den Produzenten so wenig wert???

Auch das Charakter-Design haut niemanden vom Hocker, sondenr wirkt gerade so, als hätten die beteiligten Zeichner ganz einfach in die Schublade der stereotypen Anime-Charaktere gegriffen und einen Satz Standardfiguren herausgegriffen (was nahtlos in die Charakterisierung der Persönlichkeiten selbst übergreift, wenngleich zumindest positiv zu bemerken ist, dass offensichtlich schon angedacht war – ich kann nicht überprüfen, inwieweit das im späteren Serienverlauf durchgehalten wurde – auch dem Cast der „supporting characters“ wie Marconi Platz einzuräumen und sich nicht lediglich auf die zentrale Heldenfigur zu konzentrieren, gerade in Episode 4 findet Harris eigentlich, bis auf seinen Auftritt als Ultraman, überhaupt nicht statt). Will sagen, die Charaktere sind einfallslos und austauschbar (wie schon erwähnt, bei Ann Johnson hab ich eh den Verdacht, dass man einfach um die vorhandene weibliche Hauptfigur aus Captain Future ´ne andere Uniform malte).

Mit wirklicher Anime-Kunst hat Ultraman genauso wenig zu tun wie z.B. Dragonball (ich reite drauf rum, ich weiss, aber ich hasse Dragonball. Gegen Son-Goku & Co. ist Ranma 1/2 eine Offenbarung) – da die technische Umsetzung also genausowenig begeistern kann wie der Inhalt, eignet sich dieses Tape wohl weniger als Einstiegsdroge in Sachen Ultraman, sondern mehr als weitere Obskurität für eine eh schon gut gefüllte Schundsammlung – und sollte es hierzulande tatsächlich Ultraman-Sammler geben, ist es für diese wohl per se essentiell.

Insgesamt ist die Serie in dieser Form harmlose Kiddie-Unterhaltung – pädagogisch wertvoller als (tschuldigung, schon wieder) Dragonball ist´s allemal, weniger gewaltverherrlichend sowieso und es spielen zumindest ein paar riesige Monster mit, womit man bei Kids ja im allgemeinen selten falsch liegen kann. Für Erwachsene eignet sich Ultraman Jonias aber wohl nur als Rausschmeisser bei einer promilleseligen kaiju-Party.

(c) 2005 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 8

BIER-Skala: 5


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