Das Böse ist überall

 
  • Deutscher Titel: Das Böse ist überall
  • Original-Titel: Zombie High
  • Alternative Titel: The School That Ate My Brain |
  • Regie: Ron Link
  • Land: USA
  • Jahr: 1987
  • Darsteller:

    Andrea Miller (Virginia Madsen)
    Barry (James Wilder)
    Lewis Philo (Richard Cox)
    Suzi (Sherilyn Fenn)
    Dean Eisner (Kay E. Kuter)
    John Felner (Scott Coffey)
    Paul Emerson (Paul Feig)
    Ignatius (Paul Williams)
    Chief Hillis (Walter Addison)
    Mary Beth (Clare Carey)


Vorwort

Ihr kennt das ja sicherlich – Ihr streift durchs Ramschverkauflager Eurer Stammvideothek und kuckt, ob sich unter all den zwölftklassigen Softsex- und Actionfilmchen, die schon zu ihrer Herstellungszeit keinen Ofen hinterm Hund vorgelockt haben, sich nicht doch der ein oder andere Titel von Eurer Wunschliste versteckt und stolpert dann über einen Film, von dem Ihr noch nie im Leben was gehört habt, der aber ein fetziges Cover, ne halbwegs interessante Beschreibung und sogar einen „Star“ aufweisen kann. So ging´s mir vor ein paar Wochen und der mysteriöse Streifen hiess Das Böse ist überall. Okay, das hört sich nun mehr nach einem Live-Video der Ersten Allgemeinen Verunsicherung an, aber da Cover ist oberchic (leider kann ich immer noch nicht scannen und online war´s nie aufzutreiben): schön gezeichnet, eine Zombie-Hand aus dem Untergrund greift einem hübschen Mädchen (naja, davon ist zumindest auszugehen, auch wenn man nur die untere Hälfte mit dem lecker´ Fahrgestell sieht), ans Bein…

Als Hauptdarstellerin wird uns Virginia Madsen nahgebracht, einstmals mit dem Kosenamen „schönste Leiche Hollywoods“ geziert, weil sie in ihren ersten grösseren Filmen selten überlebte, und in den guten alten 80er Jahren durchaus ein Schnuckelchen (Electric Dreams, guilty pleasure of mine). Gut, das Ding wurde gekauft und nun endlich einer genaueren Untersuchung unterzogen. Hab ich mal wieder fast zwei Euro zum Fenster rausgeworfen oder war´s ´ne Investition von Wert?


Inhalt

Andrea Miller ist bester Dinge – die stinkfeine superduperelitäre Feine-Pinkel-Privatschule Ettinger hat ihr ein Stipendium in die Hand gedrückt. Andreas Freund Barry ergeht sich in Befürchtungen, seine Flamme würde angesichts der sie zukünftig umgebenden reichen Schnösel umgehend eine Umbesetzung der Boyfriend-Position vornehmen, fährt sie aber trotzdem in seiner Schrottkarre zum Schulcampus. Dort stösst der Motor seiner Schleuder ein paar ungesunde Dampfwolkn aus und ein salopper Mitdreissiger bietet seine fachmännische Unterstützung an, wohl weniger wegen seiner Kenntnisse als Kfz-Mechaniker, sondern ersichtlich, weil da ein love-at-first-sight-Thing mit ihm und Andrea von statten geht. Barry scheucht den Aufdrängler fort.

Während der zukünftige Klassenkasper Paul Emerson eincheckt und feststellt, dass seine blöden Witze bei den zukünftigen Mitschülern nicht recht ankommen (was nicht wundert, weil sie sauschlecht sind, die Witze, mein ich), wird ihm aus einer Nobelkarosse ein Jüngling förmlich entgegengeschmissen – das ist John Felner, Sohn des Senators Felner und seines Zeichens Punk (d.h. trägt ´ne zerrissene Jeans und hat rotgefärbte Haare. Ungeheuer punkig). Während Mama Felner ein wenig rumheult, haut der Papa seinem Sohn noch einen Koffer in den Magen und murmelt was von der „letzten Chance“ für den Junior. We get the picture. Wir bekommen in einer Szene den zukünftigen „Spinner“ und den „Rebellen“ – character development für geistig Arme…

In der Form geht´s weiter, denn Andrea teilt ihr Zimmer mit Suzi und Suzi ist natürlich das „Flittchen“. Okay, etwas milder ausgedrückt: „das Girl, für das das Leben nur aus einer einzigen grossen Party besteht“ – schliesslich hat Ettinger zum ersten Mal in seiner über hundertfuffzichjährigen Geschichte echte Mädels aufgenommen und Suzi spekuliert darauf, dass die bisher monogeschlechtlich gehaltenen Jungs sexuelle Notstandsgebiete darstellen, oder anders ausgedrückt: Freie Auswahl. Yeah! Andrea verabschiedet tränenreich ihren geliebten Barry und stellt anschliessend bei der amüsierwilligen Suzi und der im Nachbarzimmer untergebrachten Mary Beth klar, dass sie, „so grotesk es sich auch anhören mag“, hier sei, um zu lernen (wie uncool…).

Es wird Nacht, Senorita (hab ich den Gag schon mal gebracht? Fürchte ja), und auf einer Bahre wird ein bedeckter Körper in die Krankenstation gekarrt. Wuuuaah! Und Andreas und Suzis Nachtspaziergang wird von einem Schrei beschallt, den Suzi, being das flatterhafte Wesen, natürlich NICHT hört (obwohl er kaum zu überhören sein kann). Beobachtet werden die beiden von dem mysteriösen Möchtegern-Mechaniker von vorhin.

Am nächsten Morgen begrüsst Dekan Eisner die neuen Eleven und hält die übliche verquaste Lehreransprache. „Grosse Leistungen bringen Erfolg“ usw. Schliesslich habe Ettinger eine ganze Latte von Senatoren plus den gegenwärtigen Scheffe im Weissen Haus hervorgebracht. Dann gibt er das wahnsinnig originelle offizielle Schulmotto zum Besten: „Carpe Diem!“ (nein, ehrlich, das sagt er!) Und bei Nennung dieser Worte springt der restliche Lehrkörper wie ein Mann auf und steht stramm. Die neuen Schüler sind gelinde amüsiert über diese eher peinliche Performance – wenn Eltern die mal mitbekommen würden, schätze ich, dass vermutlich einige ihre Schulentscheidung noch mal revidieren würden.

Während Andrea sich mit Paul anfreundet (ohne sexuelle Interessen) und Suzi einen gewissen Phillip auskuckt, stellt sich heraus, dass der geheimnisvolle Unbekannte niemand anderes ist als Lewis Philo, der Biologieteacher. Biologie scheint auf Ettinger ziemlich exklusiv „Gehirnkunde“ zu sein, denn Philo kündigt an, dass jeder Schüler im Verlauf des Kurses einen Tierbrägen sezieren dürfte, man diverse Exkurse in philosophische Gebiete und Hypnose oder Meditation unternehmen werde und vor allen Dingen sei ein wesentlicher Bestandteil des Lehrplans, sein Gehirn wie einen Computer zu nutzen und entsprechend zu programmieren (eeh, hat L. Ron Hubbard das Drehbuch geschrieben? Der Typ redet wie ein Scientology-Werbebrief. Fehlt nur noch die „wir nutzen nur 10% unseres Gehirns“-Nummer…).

Während Philo der Aufnahme weiblicher Schülerinnen, wenn wir das richtig interpretieren, durchaus aufgeschlossen (harhar) gegenübersteht, sieht der restliche Lehrkörper das teilweise anders. Eine Sauerei sei das, was der Verwaltungsrat da beschlossen habe, nur jetzt leider nicht mehr zu ändern. „Ich hasse Frauen,“ beipflichtet ein anderer Lehrer, „es gibt nur eins, was ich noch mehr hasse: Männer.“ (Das Publikum liegt brüllend vor Lachen am Boden – oder auch nicht).

Andrea versucht, im Radio einen flotten Sender einzustellen, aber das geht nicht – als einziger Sender ist der Haussender der Schule reinzubekommen, und der spielt nur enervierende Klassik oder noch enervierendere Pseudohillbillyfiddelmucke (ruft Amnesty International, hier wird gefoltert!). Barry ruft an und gibt kund, finstere Geheimnisse aus der Geschichte des Schulgründers Colonel Ettinger ausgegraben zu haben, der habe im frühen 19. Jahrhundert mit Freuden Indianer skalpiert (war wohl ein Kultur-Austauschprogramm…) und habe dann die „Bruderschaft des ewigen Wissens“ gegründet (der Film ist SO subtil. Hat sich jemand die Nummer der Dampfwalze gemerkt, die mir gerade die Plotpoints übergebraten hat?). Andrea hält Barry für überflüssig eifersüchtig und ausserdem für den direkten Urheber solcher Hirngespinste. „Der würde sich sonst noch was ausdenken,“ bescheidet sie die fragende Suzi.

Doch des Nächtens wird Andrea von einem POV-Shot attackiert und chloroformiert, um sich in einem OP-Raum wiederzufinden. Das Skalpell wird angesetzt— KREISCH! Andrea erwacht aus einem Alptraum (sowas von Gähn!).

Lateinunterricht… „Die gallischen Kriege“ vom alten Julius Cäsar sind dran und der Lateinlehrer quält den unwilligen John Felner mit dem aus Lehrersicht nachvollziehbaren Wunsch einer kleinen Übersetzung. John verweigert sich, schmeisst dem Lehrer das Buch vor die Füsse und tituliert ihn als „Wichskopf“. (Nett. Hätte unsereins früher mindestens nen Verweis eingebracht). Der Lehrer kontert mit einer lateinischen Beleidigung (da meine kompletten Lateinkenntnisse sich aus Asterix-Comics zusammensetzen, kann ich hier leider nicht translatorisch dienlich sein) und John stürmt wutentbrannt aus der Klasse. Später in der Mensa will Andrea sich an den Tisch von Mary Beth und ihren Freundinnen setzen, doch wie in allen schlechten High-School-Sitcoms, wenn der Aussenseiter-Held zum Essenfassen kommt, räumen die seltsam verändert wirkende Mary Beth und ihre Genossinen das Feld. Achselzuckend gesellt sich Andrea zu John, um ihm gönnerhaft Latein-Nachhilfe anzubieten. Hat der aber nicht nötig, verklickert er ihr, Latein kann er ganz hervorragend, er hat nur keinen Bock – „ich will kein Faschist wie mein Vater werden.“ Da habt Ihr´s, Lateiner!

Im Biologiekurs lässt Philo per im ausgeteilten Buch versteckten Zettel Andrea eine Einladung für den späten Abend zukommen. Doof wie unser Blondchen ist, sucht sie tatsächlich den Lehrer in seiner Designer-Bude auf (schick, übrigens, sehr modern, sehr neon). Andrea babbelt nervös vor sich hin, während Philo recht unverblümte Avancen macht und sich dafür des Anbagger-Mittels einer Relief-Tafel bedient – weiss nicht, ob das der richtige Name dafür ist, aber Ihr kennt doch sicher diese Dinger, wo man sein Gesicht oder seine Hand draufdrückt und dann ein dreidimensionales Reliefbild erhält. Nun, Philo hat eine mannshohe Ausgabe eines solchen Teils und lädt Andrea freundlich ein, das mal auszuprobieren. Schätze, der alte Spanner hofft darauf, dass Andrea ihren Vorbau plastisch abbildet, aber das Girl belässt es bei Hand- und Gesichtsabdruck. Ergo wird Philo NOCH deutlicher und fällt seiner Schülerin abschlabbernderweise um den Hals. Mit einem nervösen Grinsen entzieht sich Andrea der Umklammerung und verpfeift sich. Boy, bin ich hier bei Popular oder Clueless – könnte sich das bitte mal in den apostrophierten Horrorfilm umwandeln?

Auf ihrer „Flucht“ vor Philo stolpert Andrea in John, der sein Bündel geschnürt und Ausriss im Sinn hat. „Lass dich nicht unterkriegen,“ empfiehlt er Andrea und dann sich selbst. Das schlappe Dutzend geschniegelter krawattentragender Ettinger-Schüler mit eingefrorenem Gesichtsausdruck, dem er sich aber schnell gegenüber sieht, ist aber mindestens ein Dutzend zuviel – John wird weggeschleift, während der Dekan zufrieden vom Fenster aus zusieht.

Scheinbar vergeht eine Woche. Suzi und Andrea wundern sich über Mary Beth´ Veränderung, machen sich aber keine gestiegerten Reime drauf, zumal Suzi schon wieder ein wichtiges Etappenziel vor Augen hat – den Schulball und die dafür notwendige Abgreifung eines akzeptablen Begleiters für denselben (wie wir aus zwei Millionen Sitcoms und High School-Filmen wissen, gibt es nichts wichtigeres im gesellschaftlichen Leben eines Tee-Nagers, als mit Mr. bzw. Mrs. Right zum Schulball zu latschen. Manchmal bin ich froh, in Tschörmonie zur Schule gegangen zu sein). Paul, den Suzi nicht ausstehen kann, him being the jerk guy, hat ausser Andrea auch keinen anderweitigen Anschluss gefinden und fällt daher ihr auf die nerven.

Vorteil von privaten Eliteschulen – sie sind im allgemeinen gut ausgestattet und so hat Ettinger ein big-ass-Schwimmbad zur ersichtlich ständigen 24-Stunden-Benutzung für die Schüler. Und so geht Andrea auf einen nächtlichen Schwimmer, wird aber – mächtig creepy – von einer behandschuhten Gestalt verfolgt, die ihr das Handtuch klaut. Ich mach mich nass. Naturellement ist der creepy guy Philo, der einen weiteren Anlauf unternimmt, Andrea in seine Bettstatt zu quasseln. Andrea lehnt erneut ab und teilt dem Teacher mit, dass sie Biologie abgegeben habe. „Glaubst du, das ändert etwas?“ düstert Philo. Ich glaube, es spricht nicht unbedingt für die durchschnittliche Intelligenz amerikanischer Teenage-Girls, dass Andrea sich trotz dieser Warnung/Drohung/Feststellung von Philo zurück gen Dormitory begleiten lässt. Auf den dunklen Gängen rauschen die beiden in Barry, der die Situation typisch männlich durchanalysiert und zu dem Schluss kommt, Andrea habe ihn zugunsten Philos fallen gelassen. „Dann nimm ihn doch,“ nölt er und verpisst sich losermässig.

Immerhin ist der Dekan auf Zack und hat spitzgekriegt, dass eine unzüchtige Lehrer-Schüler-Beziehung im Anmarsch ist. Deswegen macht er Philo rund. „Ich will nicht, dass ihr etwas zustösst,“ verteidigt sich der verliebte Lehrmeiste. „Wir werden nur eine kleine Operation durchführen,“ verteilt der Dekan Gratis-Exposition, „die selbe, die wir schon an hunderten Schülern durchgeführt haben!“ Welch teuflische Schweinerei geht hier vor sich? (Eh, also, wer sich das bis hierher nicht an seinen elf Fingern abgezählt hat, sollte noch mal ein paar Horrorklassiker kucken gehen). „Ich werde da nicht zulassen,“ protestiert Philo, wesegen ihm der Dekan mal verdeutlichen muss, wer in diesem Laden den Ton angibt und nicht vergisst, anzudeuten, dass auch Philo „nicht unersetzbar“ wäre. „Soll das heissen, sie wollen mir meine Dosis Serum verweigern?“ Uaaagh. Noch mehr teuflische Schweinereien. „Das wäre eine Möglichkeit,“ fiesgrinst der Dekan und lässt einen angefressenen Philo sitzen.

Barry sucht Andrea in der Schulbibliothek auf und sort-of entschuldigt sich für sein gestriges garstiges Benehmen. Andrea ist zwar nicht wirklich vergebungswillig, aber als Philo auftaucht und Barry ultimativ des Campus verweist (womit er eigentlich ziemlich eindeutig recht hat, denn Barry ist kein Schüler und hat demzufolge dort nix zu suchen), revanchiert sich Barry, in dem er Philo eine aufs Maul hat und sich vom Acker macht. Andrea entscheidet sich für Barry und will ihm folgen, doch der hat sich schon auf sein Moped geschwungen und brät vom Gelände.

In seiner Dienstwohnung zerdeppert Philo brutal einen Spiegel (gosh, dieser Film trägt sein Ab-18-Rating aber sowas von zurecht…). Andrea will sich bei Paul ausholen, doch der ist nicht auf seinem Zimmer. „Er ist auf der Krankenstation,“ ausdruckslost sein Stubenkamerad eine Auskunft. Uh-oh. Andrea eilt dorthin und versteckt sich im Gebüsch, um zu überhören, wie sich der Dekan und Philo gegenseitig Vorwürfe machen. „Sein Körper hat die Prozedur nicht überstanden,“ schimpft Philo, „sie hätten überprüfen müssen, ob er Bluter ist!“ “ Der Dekan grumpft zurück, dass man Philo als Mediziner nicht hinzuziehen habe können, da er ja unzuverlässig geworden sei. Andrea schleicht in die Krankenstation und, tadaa, findet die tote Leiche Pauls, der sich aus einer kleinen Halsstichwunde zu Tode geblutet hat. Da der Dekan zurückkommt, flüchtet Andrea in den Keller, taumelt durch diverse Spinnweben und landet schliesslich in einem Weinkeller. Allerdings bezweifelt auch Andrea, dass „Emerson 1987“ eine kalifornische Rebsaft-Spätlese ist… und so ähnlich sind alle Pullen etikettiert. Hinter einem der Regale entdeckt Andrea ein altes Gemälde von Colonel Ettinger und das – weist eine erstaunliche Ähnlichkeit mit Dekan Eisner auf…. isn´t that creepy? Isn´t that scary? (Not really, wenn man mehr als zwei Horrorfilme gesehen hat).

Am nächsten Tag verkündet ein zerknirschter Dekan der Schulversammlung, dass der geliebte Mitschüler Paul Emerson überraschenderweise an einem Blutgerinnsel eingegangen sei und bittet um eine Schweigeminute. Andrea, die nun endlich gerafft hat, dass hier irgendwas äusserst faul ist, schaltet nicht etwa die Bullen ein, sondern versucht, Barry zu erreichen, der ist aber nicht daheim. Duh.

Englische Literatur steht auf dem Stundenplan und der Teacher überrascht die unkonzentrierte und unvorbereitete Andrea mit einer Frage nach der „Kavaliers-Epoche“ der englischen Dichtung. Als Andrea über „ähs“ und „öhs“ nicht hinauskommt, erteilt der Lehrer das Wort — John Felner! Und der liefert gestriegelt, geschniegelt, ordentlich militärisch-zackig frisiert und in Schuluniform einen exzellenten Kurzvortrag. Spooky. Nach dem Unterricht stellt Andrea John zur Rede. „Ich hab´s mir anders überlegt,“ stellt John auf die Frage nach seiner eigentlich angedachten Flucht fest.

Andrea ist nunmehr offiziell schwer deprimiert, Suzi dagegen auf 180 wg. des just heute anstehenden Balls. Da von ihrer Zimmergenossin ersichtlich keinerlei sinnvoller Beistand zu erwarten ist, entscheidet sich Andrea, Philo aufzusuchen und verlangt ultimativ Auskünfte. Philo lässt sich nicht lumpen und outet sich als schlapper Hundertzwojähriger, ja, und Eisner ist Ettinger. Soweit, so keine Überraschung.

Der Schulball ist, eh, nicht gerade sehr aufregend. Eine schwarze Soulcombo müht sich redlich, mit Schnulzen Stimmung in den Saal zu bringen, aber die in Reih und Glied tanzenden Schüler (seit dem Debütantinnenball kaum korrketere Walzerdrehungen gesehen) wirken nicht so, als ob sie Spass hätten. Dem Dekan ist aber selbst diese hochzüchtige Veranstaltung zu affig (mich wundert, dass er nicht von „Negermusik“ redet). Suzi freut sich, dass Barry unerwarteterweise auftaucht, denn dadurch ist wenigstens ein normaler Kerl im Ballsaal…

Plaudertasche Philo labert derweil die finsteren Geheimnisse der Schule daher… Ettinger hat vor ewigen Zeiten einem indianischen Medizinmann das Geheimnis ewigen Lebens aus dem Kreuz geleiert, ein Serum, das aus Gehirnzellen lebendiger Menschen gewonnen wird und – das ist der Haken an der Geschichte – täglich injiziert werden muss. Und die Gehirnzellen spenden unfreiwillig die Ettinger-Schüler. Weil man aber schliesslich nett sei, ersetze man die fehlenden Brägenkomponenten durch einen Kristall (argh, Stepford meets Halloween III?), der der Schlüssel zum Erfolg der Ettinger-Zöglinge sei, denn durch den seien lästige Emotionen wie Ärger oder Neurosen ausgeschaltet. Andrea ist entsetzt.

So, hab zwischendurch meinen Wochenendeinkauf erledigt, weiter geht´s. Auf dem Schulball überredet Suzi die Band, mal was flotteres zu spielen und die lassen sich nicht lange bitten und performen eine Funk-Nummer, zu der Suzi und Barry ordentlich abflippen. Der Rest der Ballgesellschaft reagiert mit verstört-ratlosen Mienen und kuckt verblüfft zu, was die Hupfdohlen an kesser Sohle aufs Parkett legen. Barry wird´s zu blöd, er ergreift die Flucht.

Philo dieweil versucht Andrea zu überreden, in die ganze Unsterblichkeits-Kiste einzusteigen. Andrea allerdings hat „keine Angst vor dem Tod“ und lehnt ab, auch wenn Philo rumflennt, dass er die bewusste Operation an ihr nicht durchführen möchte. Liebe, hach. Sie lässt den Trottel stehen und rennt in Barry (man rennt in diesem Film recht oft in andere Personen), und nachdem Barry kurz den Macker, der schon immer gewusst hat, dass die Schule nicht hasenrein ist, raushängen lassen kann, beschliesst Andrea, das man Beweise aus der Krankenstation mitgehen lassen müsse, um die Cops zu überzeugen.

Im Ballsaal spielt sich dieweil eine etwas surreale Szene ab, indem nämlich einige der ratlosen Schüler eine Art Synchron-Robot-Dance zu den hiessen Funkrhythmen abziehen. In der Krankenstation werden Andrea und Barry von der Nurse erwischt, die den Alarm auslöst. Schon setzen sich gut zwanzig der lobotomisierten Schüler in Bewegung, so dass Barry heldenmütig vorschlägt, ein Ablenkungsmanöver vorzunehmen, damit Andrea ungesehen zu den Bullen abschwirren kann. Er hockt sich auf seine Mühle und brettert ein wenig durchs Gelände, während Andrea praktisch unter den Augen des Dekans ein Auto klaut. Barry wird von den Fiesos erwischt und überwältigt. Der Lehrkörper ist von dieser ganzen Aufregung emotional und körperlich überwältigt und beansprucht eine vorzeitige Injizierung der nächsten Serums-Dosis.

Andrea versucht währenddessen, den örtlichen Ordnungshütern ihre Geschichte aufzutischen, die aber erwartungsgemäss als höherer Blödsinn der depperteren Sorte abgetan wird, zumal die beiden Dorfbullen sich alle Mühe geben, Andrea misszuverstehen und vermuten, die hysterische Zicke würde etwas von einem Drogenring in der Ettinger-Schule erzählen (wenn Andrea noch zwei bis drei Gehirnzellen beisammen hätte, würde sie auf diese Geschichte anspringen – ist doch letztendlich egal, warum die Bullen die Lehranstalt auseinandernehmen… hauptsache, sie tun´s).

Indes liefern sich der Dekan und Philo eine neue Runde ihrer Privatfehde. Damit, Barry baldmöglichst der Operation zu unterziehen, hat Philo noch keine Probleme, aber Andrea, so blökt er, „gehört mir“. Sieht der Dekan ein wenig anders und lässt den Chef raushängen. „Ohne mich wäre das alles hier gar nicht möglich,“ regt sich Philo ob der Abfuhr ein, was wiederum dem Dekan wurscht ist. Sein Befehl: sobald Andrea sich blicken lässt, wird sie umgehend operiert. Andrea herself hat inzwischen einen vermeintlich verständnisvollen Cop gefunden, der sich ihre wilde Story ruhig und gewissenhaft anhört… bis Andreas Blick auf das grossmächtig herumhängende Ettinger-Abschlussdiplom des Gesetzeshüters fällt und sie sich kurz auf die Toilette entschuldigt… natürlich, um sich in ihr geklautes Auto zu schwingen und abzudampfen, verfolgt vom Ettinger-Bullen. Äktsch´n! Eine lahmarschige Verfolgungsjagd schliesst sich an, die mehr oder minder unvermittelt in einem Totalcrash mit Überschlag und Explosion endet…

Andrea hat´s aber überlebt, wobei noch fraglich ist, ob das für sie einen entscheidenden Vorteil darstellt, da sie sich auf der Schulkrankenstation zwecks eines kleinen neurochirurgischen Eingriffs wiederfindet. Doch als das Skalpell angesetzt wird, stürmt Philo in den OP-Raum und verkündet der verblüfften Knochenflickerschaft, dass die OP vertagt sei, weil der Dekan sie persönlich durchführen möge. Er selbst werde so lange auf die Patientin aufpassen. Selbstredend befreit der zum Gutmensch konvertierte Philo sein Schnucki und trägt ihr auf, sich am nächsten Morgen mit ihm zu treffen und sich bis dahin so zu verhalten, als sei sie operiert worden. Was ihr für meinen Geschmack zwar eher unzureichend gelingt, ihr aber von ihren Kommilitonen, inklusive der mittlerweile ebenfalls umgedrehten Suzi, abgekauft wird.

Im höchsten Turmzimmer der Schule grummelt der Dekan über der schuleigenen Sendeanlage und jammert seine Kollegen voll, dass der „hoffnungslose Romantiker“ Philo noch alles ruinieren werde. „Niemand wird uns jetzt noch aufhalten“, dröhnt er und ordnet die Liquidierung des Sicherheitsrisikos an.

Am nächsten Morgen trifft sich Andrea vereinbarungsgemäss mit Philo – der weist sie an, aus seiner Bude eine Musikcassette zu holen… über den Schulsender werden nämlich die Implantate kontrolliert und Befehle übermittelt. Die von Philo vorsichtshalber schon mal zusammengestellte Cassette allerdings würde, wenn vom Schulsender abgespielt, „alles zerstören“. (Warum drückt er ihr das Teil nicht einfach in die Hand oder, noch besser, macht´s gleich selber?). „Warum tun sie das alles?“ fragt Andrea. „Ich trete in den Ruhestand,“ lächelt Philo. Bald hat er aber nix mehr zu lachen, denn bei der täglichen Morgenbesprechung der Lehrkräfte wird er von den Kollegen überwältigt und gefesselt. Und fieserweise wollen sie ihm die tägliche Serumsdosis nicht geben, man freut sich schon schadenfroh auf den qualvollen Todeskampf. Wer zuletzt lacht, lacht nicht immer am besten, aber zumeist recht herzlich und so kann sich Philo amüsieren, als seine Kollege feststellen, dass die bereitgestellte Serumsdosis irgendwie nicht recht anschlagen will – tja, man sollte die Zusammenpanschung des Lebensverlängerungssaftes halt nicht dem überlassen, den man aufgrund erwiesener Treulosigkeit auf der Abschussliste hat.

Andrea schlurcht entgegen Philos Ratschlag im Keller rum, um dort die Serumsvorräte zu zerdeppern. Dorthin krauchen aber die rapide alternden und bei lebendigem Leibe verwesenden Lehrer, um sich direkt aus der Pulle zu bedienen. Da zweihundertjährige Greise aber auch bei Überzahl rein körperlich keine grosse Bedrohung darstellen, kann Andrea alle killen bzw. sie lange genug davon abhalten, sich am Serum zu laben, bis sie von selbst den Löffel reichen und alle Regale und Flaschen zu Klump hauen. Dann macht sie sich auf, die Cassette zu suchen und findet sie auch, allerdings auch den extrem angepissten Dekan – der hat sich nämlich clevererweise unabhängig von Philos Versorgung gemacht und ist noch fit wie´n Turnschuh. Und als Nachschubquelle für seinen Privatvorrat hätte er sich Andrea vorgestellt. Daher schleppt er sie in den OP-Raum und macht sich an die Arbeit. „Natürlich bin ich kein so glänzender Chirurg wie Philö, grinst er diabolisch und, being a filthy sadist, macht es ihm einen ganz besonderen Heidenspass, die Operation ohne Anästhesie durchzuführen, welch Schlimmfinger. Strafe folgt auf dem Fusse, denn aus dem Hintergrund taucht Barry auf und haut dem Dekan eine Knochensäge o.ä. gegen die Rübe – Andreas Boyfriend wurde nämlich auch schon von Philo gerettet (dafür, dass der Dekan den schon auf´m Kieker hatte, konnte Philo doch ziemlich unbedrängt agieren…). Barry und Andrea nehmen die Beine in die Hand, besser ist das auch, denn der Dekan ist in Erfüllung von Horrorklischee Nr. 73/c noch nicht tot.

Im Lehrerzimmer stolpern Andrea und Barry über den vor sich hin alternden und sterbenden (und immer noch gefesselten) Philo, der die Sache aber locker sieht: „Ich habe keine Angst mehr! Es ist eine Gnade!“ Der Dekan schafft es, den Alarm auszulösen, bevor er verscheidet. Barry und Andrea entern den Senderaum, wo Andrea ausgesprochen peinlicherweise feststellt, die Cassette verloren zu haben. Zum Glück hat all-american-boy Barry immer ein Tape dabei – die Fiddlmucke hat ihre Schuldigkeit getan, statt dessen wird Heavy Metal über den Äther gejagt…

Mit predictable results… überall brechen die Ettinger-Schüler wie die Fliegen zusammen und ihre Implantate verabschieden sich mit einem PFUFFFF! und einer Dampfwolke – selbst der Mr. US-Präsident klappt mitten in ein einer Pressekonferenz (tot?) zusammen, so dass Barry und Andrea, begleitet von den Rhythmen eines energisch von den Beastie Boys geklauten Rapmetal-Songs namens „Kiss my butt“ (wer jemals „Fight for your right“ gehört hat, wird Deja-vu-Erlebnisse haben) in den Sonnenuntergang biken können (und in einem netten subversiven Gag, zumindest hat sich das der Regisseur wohl gedacht, verwandelt sich die Szene in eine Animationssequenz, in der die Sonne unsere Helden „auffrisst“ und sich eins grinst. Äh??). Le End.

Ich frag mich immer wieder, wie ich es eigentlich schaffe, aus grösstenteils inhaltsleeren Dünnpfiffplotten zehnseitige Reviews zu pressen. Talent? Fluch? Blödheit? You decide (on second thought, rather not). Ob dieser Einleitung vermutet Ihr sicherlich schon, dass Zombie High nicht mein ungeteiltes Wohlwollen findet. Und Ihr habt Recht. Mal ganz abgesehen von der Tatsache, dass in Zombie High zwar jede Menge Schnarchnasen von der Ausdrucksfähigkeit eines Kadavers rumlaufen, aber mit felsenfester Sicherheit nichts, was der landläufigen Definition eines Zombies entsprechen würde, und dem darin begründeten Titelbetrug (sowas erwartet man eigentlich nur von deutschen Marketingstrategen, die irgendeine italienische Dümmlichkeit auf dem Videomarkt verkaufen müssen, oder von Troma), handelt es sich bei dem Film um eine erlesene Schlaftablette von Pseudohorrorfilm, die ich, wenn ich es nicht besser wüsste (bzw. mich durch Blick in die IMDB vergewissert habe) mit absoluter Überzeugung für eine TV-Produktion gehalten hätte, so bieder und langweilig breitet sich die maue Plotte aus.

Okay, Stepford High, als Titel sicher angemessener, schliesslich borgt sich die Story, eh, ganz dezent gewisse Plotelemente aus The Stepford Wives und den diversen Nachfolger aus, klänge ganz gewiss weniger aufregend und, nachdem wir ungefähr achtundsiebzig Storys mit diesem Plot kennen (hm, war Disturbing Behaviour ein inoffizielles Remake von Zombie High?), unser Interesse würde sich vermutlich in engen Grenzen halten. Was aber auch berechtigt wäre…

Die erste Hälfte von Zombie High ist ein nahezu unerträglich langweiliger Aufguss aller möglicher schlechten High-School-Filme, nur ohne den Witz und ohne Anzüglichkeiten (das ist der Film nämlich auch noch, entsetzlich prüde!). Die Handlung schleppt sich von Klischee zu Klischee, versucht „geheimnisvoll“ ein paar Hinweise auf die gar finsteren Vorgänge in der Schule auszustreuen, die einem wohl nur dann nicht auffallen, wenn man sich schon einer Gehirnoperation (genauer gesagt: einer Gehirn-Entfernung) unterzogen hat. In Hälfte Zwei kommt der Film zwar einigermassen in Schwung, aber da die Story sich arg vorhersehbar entwickelt (auch wenn das Script sich bemüht, neben der blossen Abkupferei von The Stepford Wives noch zusätzlich von Halloween 3 – Season of the Witch abzukupfern… übrigens, Halloween 3 halte ich für gar nicht soo schlecht). Da der Streifen sich aber konsequent vor jeglichem horriblen Inhalt drückt (mehr als ein paar Blutspritzer und die streckenweise halbwegs anständigen Alter- und Verwesungs-Make-up-Effekte ist an Horrorgehalt nicht zu verzeichnen), kommt weder Spannung und Thrill auf (okay, zur Ehrenrettung des Films sei angemerkt, dass ich nicht mit einem Happy End gerechnet hatte… aber, bin ich schon soweit, DAS als Positivum zu werten? I don´t think so) – alles plätschert vor sich hin, frei an Höhepunkten jeglicher Art. Gelegentlich scheint der Streifen den Eindruck erwecken zu wollen, er sei eine Parodie oder zumindest eine Horror-Komödie – nur leider machen drei Szenen, die zarte Grinser erwecken, noch keine geistreiche Komödie (zu den witzigen Ideen zählt der „Weinkeller“, der „Schulball“ mit den Einheits-Tänzern, und to a lesser extent, der Schlussgag mit dem tödlichen Heavy Metal). Zwischen diesen wenigen witzigen Szenen spielt sich der Film aber in absoluter döseliger Ernsthaftigkeit ab – als konsequent durchgezogene Parodie hätte die x-mal vorgekaute Geschichte Potential und gewissen Unterhaltungswert verbreiten können, aber so schrecken die paar gelungenen Gags den geneigten Zuschauer nur aus dem gepflegten Schlaf hoch, in den er vom Rest des Streifens mühelos gelullt wird.

Einige Reviewer weisen im übrigen auf recht erstaunliche Plot-Parallelen zu dem klassischen TV-Horrorfilm The Night Strangler, dem Sequel des legendären Dan-Curtis-Fernsehschockers The Night Stalker hin. Auf den ersten Blick fielen mir die zwar nicht auf, aber nach nochmaligem Nachdenken, doch, da ist was dran. Naja, wenigstens ist das eine Quelle, die nicht ganz so abgenudelt ist wie Stepford…

Grad wollte ich schreiben, dass der Streifen wenigstens ohne übermässig gravierende Plotholes auskommt, aber da muss ich mich natürlich korrigieren – ein ganz gewaltiges Plothole ist nämlich sehr wohl zu verzeichnen. Eisner/Ettinger steuert alle seine „Sklaven“ über den hauseigenen Schulsender? Wow. Der muss ´ne astronomische Sendeleistung haben, dass sogar diejenigen Absolventen, die über das ganze Land verstreut sind, ihre Befehle empfangen können (welche das eigentlich sind? Gute Frage… vermutlich strebt Eisner nach der Weltherrschaft, aber explizit ausgesprochen werden die Ziele der „Bruderschaft“ nie) – aber es funktioniert wohl, denn schliesslich fällt ja auch der Herr Präses tot um, als Barry die Hartmetalldröhnung über den Äther jagt. Da hat man vermutlich vor lauter gegenseitigem Schulterklopfen ob des „gelungenen“ Gags mit dem Präsidenten vergessen, eine halbwegs logische (ich würde auch eine unlogische akzeptieren) Erklärung einzubauen. Shit happens (naja, wer rechnet auch damit, dass sich sechzehn Jahre nach Entstehung eines solchen Films ein Internet-Reviewer mit zuviel Zeit an der Backe ernsthafte GEDANKEN über den Plot macht?).

Absolut mit verantwortlich für die Langeweile ist der äusserst verschnarchte Regiestil von Ron Link, dessen einzigen Ausflug auf den Kinosessel (oder jedwede andere Tätigkeit in der Kinobranche, for the record) Zombie High darstellt. Kein Wunder, denn jeder Produzent dürfte nach Genuss dieses Valium unter den Horrorfilmen davon Abstand nehmen, Link (1999 verstorben) mit der Umsetzung eines Spannungsfilms zu beauftragen. Wie gesagt – die Story ist eh schon abgegriffen, da muss der Regisseur mit ein paar Tricks und Kniffen nachhelfen, um Interesse zu erzeugen, wenn das Drehbuch schon keine neuen Ideen bringt. Links Inszenierung bleibt aber ein absoluter Rohrkrepierer.

Virginia Madsen müht sich redlich – auch wenn man der seinerzeit 24-jährigen Schauspielerin die Teenage-Schülerin schon rein anatomisch nicht recht abkaufen will. Obwohl sie zweifellos die beste Leistung des Films vollbringt, scheitert auch sie letztendlich an der Lahmarschigkeit des Scripts und des Films, das nie ein Gefühl des echten Terrors vermittelt und so fällt es auch Madsen schwer, mit der Rollengestalt zu arbeiten. Vor Zombie High hatte sie u.a. bereits Electric Dreams, Dune und ihren eigentlichen Durchbruch in Slamdance abgedreht. Eine gewisse Unglücklichkeit in der Rollenauswahl (Highlander II, Hot to Trot) stand einer absoluten Starkarriere im Wege – Genrefreunde schätzen Madsen aber aus Candyman und dem überraschend guten Yakuza-Thriller Blue Tiger oder The Prophecy. Zuletzt absolvierte Madsen einige Nebenrollen und viele Auftritte in TV-Filmen und -Serien.

Das Mitwirken von Sherilyn Fenn (auf dem Cover schamhaft verschwiegen.. Concorde Video, was war damals mit euch los?) war für mich ein netter Bonus. Fans von Twin Peaks brauchen sich aber nicht auf die Suche nach dem Video machen – Sherilyn ist a) kaum wiederzuerkennen, hat b) nichts besonderes zu tun und gibt sich c) daher auch keine gesteigerte Mühe, etwas anderes als eine leicht überzeichnete Klischeevorstellung abzuliefern.

Exploitation-Spezialist Richard Cox (Philo) debütierte in Oliver Stones frühem Horrorversuch Queen of Evil, war in Cruising mit von der Partie, ebenso wie in B-Reissern wie Hell Hole oder The Vindicator. Nach Zombie High wechselte Cox hauptsächlich zum Fernsehen, wo er u.a. zwei Seasons bei der beliebten SF-Serie Sliders hinter sich brachte. Seinen Philo gibt Cox uninspiriert, aber zumindest routiniert genug, um nicht negativ aufzufallen.

In James Wilders Filmografie muss man ganz schön suchen, um Bedeutendes oder wenigstens Interessantes zu finden – ausser der TV-Miniserie Mario Puzo´s The Last Don II wurde ich nicht fündig. Wilders Performance als Barry hier ist auch nicht ausnehmend schäbig, aber auch nicht besser als das, was im üblichen High-School-Klamauk oder Teenie-Horror geboten wird.

Kay E. Kuter als Dekan Eisner wirkt mir insgesamt ein wenig zu gemütlich-oberlehrerhaft, um angemessene Diabolik oder Bedrohung auszustrahlen. Der Knabe sieht mehr nach dem netten Opa von nebenan aus als nach dem teuflischen skrupellosen Unsterblichen. Genrefreunde könnten Kuter aus The Last Starfighter oder Warlock kennen.

Mir fällt nicht mehr viel zu dem Film ein – er ist einfach langweilig, uninspieriert, schlafmützig – nicht richtig schlecht, sondern einfach blah. Das einzige, was ich – mal wieder – gelernt habe, ist, dass ich immer noch, trotz zwanzig Jahren aktiven und bewussten Filmsehens, blöd genug bin, auf ein reisserisches Plakatmotiv reinzufallen. Tja, wir B-Film-Fans sind vielleicht die besseren Menschen, aber nicht unbedingt die lernfähigsten – wir geben die Hoffnung halt nie auf, dass sich wir nach tausendundzwölf Griffen in die Gülle doch mal wieder eine Perle erwischen. Zombie High aka Das Böse ist überall ist allerdings mal wieder einer dieser häufigen Fehlgriffe. Einzig das deutsche Covermotiv ist wirklich hübsch, schade, dass der Film in der Box nichts taugt.

(c) 2002 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 6

BIER-Skala: 3


mm
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