Dark Heritage

 
  • Deutscher Titel: Dark Heritage
  • Original-Titel: Dark Heritage
  •  
  • Regie: Donald McCormick
  • Land: USA
  • Jahr: 1989
  • Darsteller:

    Clint Harrison (Mark LaCour)
    Jack (Tim Verkaik)
    Mr. Daniels (Eddie Moore)
    Mrs. Daniels (Joan Parmalee)
    Greg (David Hatcher)
    Daryl (Todd Leger)
    Roger (Joe Jennings)
    Camper (Bonnie Darensbourg, Jay Reed)
    TV Newsman (Jesse Carnes)
    TV Paramedic (Robert Carnes)


Vorwort

Filme die mehr oder weniger von H. P. Lovecrafts Schaffen inspiriert wurden gibt es ja so einige. Das reicht von „Tanz der Teufel“ über die drei Re-Animator Filme, bis hin zu nicht offiziellen Verfilmungen wie „Dark Heritage“ (die hier zugrunde liegende Kurzgeschichte von Lovecraft ist einmal mehr „Lurking Fear“), die ihre Herkunft nur sehr schlecht „verschleiern“. Ich habe zwar bis auf die gerade genannten Ausnahmen (also „Re-Animator“ Teil 1 bis 3 und „Tanz der Teufel“ Teil 1 bis 3, nicht „Dark Heritage“) nicht gerade positive Erfahrungen mit von Lovecraft (teil)inspirierten Filmen gemacht, aber die Tatsache, dass auf dem Cover „Trash Treasures“ stand und ich diese DVD-Reihe noch nicht kannte (genauso wenig wie das Label, welches den vielsagenden Namen „Cineastic Nightmares“ trägt. DA weiß man zumindest was man für seine sauer verdienten Moneten bekommt), hat bei mir – neben der nicht gerade intelligent klingenden (dafür aber gleich zweisprachigen) Inhaltsangabe – als Kaufanreiz vollkommen ausgereicht (an so was kann man als Fan von „so bad it´s good“ Filmen einfach nicht vorbeigehen). „Da lässt sich doch ganz bestimmt ein gutes Review daraus machen…“ hab ich mir auf dem Weg zur Kassa noch voll naiver Vorfreude gedacht und nach dieser mal wieder extrem kurzen Einleitung (den Rest spar ich mir für die Schlussanalyse auf) dürft ihr das jetzt lesen…

Übrigens: Da der Film erst ab 18 Jahren freigegeben ist (warum das so ist kann ich mir auch nicht erklären. Wahrscheinlich haben die dafür verantwortlich diese Freigabe mal wieder ausgewürfelt), sollten unsere lieben Kinder sich in der Zwischenzeit lieber mit anderen Filmen wie „Harry Potter“ (die sind genauso brutal und dafür ab 6 bzw. 12 Jahren freigegeben) befassen.


Inhalt

Nachdem wir einen mit extrem unheimlicher Musik (hahaha) unterlegten Vorspann genießen durften, sehen wir ein Pärchen in einem Wohnwagen. Der weibliche Part hört draußen ein Geräusch (währenddessen sehen wir, dass sich eine verwackelte Handkamera auf den Wohnwagen zu bewegt) und möchte, dass ihr Freund Steve mal nach draußen gucken geht (womit wir nach nicht einmal dreißig Sekunden schon das erste Horrorfilmklischee abgehandelt hätten). Steve will davon nichts wissen, er hält ein Gürteltier für den Urheber des Lärmes (zwischenzeitlich sehen wir, wie der Typ mit der Handkamera offenbar versucht, unter den Wohnwagen zu kriechen, oder was weiß ich, was der da filmt. Jedenfalls wackelt der sich so dermaßen einen zurecht, dass er einem echt leid tun kann. Gebt dem man doch ein Stativ, wenn er es so nicht hinbekommt, der „Effekt“ mit der Handkamera ist sowieso für den Arsch). Steve sieht wegen seiner drängelnden Frau („It sounded like something big!!“) mal kurz draußen nach, sieht natürlich nichts und macht sich über seine Freundin/Frau/whatever weiter lustig („I only saw a one-eyed monster, but it didn´t look very hungry.“ Toller Witz, wirklich). Diese drängt ihn mit ihrer Quengelei dazu, sich ne Taschenlampe zu schnappen und richtig nach zu sehen. Dieser tut das dann auch, allerdings (wir alle wissen ja, was jetzt kommt) kann unser POV-Shot dadurch ins Wohnmobil eindringen und die zwei mit seinen nicht gerade mit gesunder Farbe gesegneten Händen relativ unblutig töten (und endlich muss ich die „tolle Schauspielkunst“ dieser zwei Vollpfosten nicht mehr ertragen [obwohl die restlichen Darsteller sicherlich kaum besser sein werden]. Gut, der saublöde Dialog hat ihnen auch nicht wirklich geholfen…).

Im Bürogebäude einer nicht näher genannten Zeitung schaut sich einer der Redakteure gerade die Nachrichten an. Diese informieren uns darüber, dass es in der Nacht offenbar nicht nur unser Camperpärchen erwischt hat, denn die Polizei hat mittlerweile Leichenteile von über 37 toten Menschen gefunden (nicht, dass wir davon etwas sehen würden. Außerdem stand der Wohnwagen von vorhin bei den Außenaufnahmen immer allein auf weiter Flur, da war von anderen Campern nichts zu sehen). Der Nachrichtensprecher lässt uns auch noch wissen, dass die Polizei „wilde Bestien“ wie z. B. Wölfe zum Beispiel (der grammatikalische Fehler stammt nicht im Original von mir, er ist so in den Untertiteln zu finden – zeugt auch nicht gerade von Professionalität). Der Redakteur lässt danach Clint Harrison [Cousin von Ford Eastwood. – der Lektor], seines Zeichens Starreporter der Zeitung, hereinkommen. Nachdem sie kurz über die Leichenfunde geredet haben, unterbreitet der Redakteur Clint einen Vorschlag vom Oberboss der Zeitung. Man hat herausgefunden, dass die in der Nähe des Tatortes lebenden Menschen ihre ganz eigenen Ansichten darüber haben, wer hier für die vielen gewaltsamen Todesfälle verantwortlich sei. Es gibt da eine Legende um ein mehr als hundertfünfzig Jahre altes Haus. An dieser Stelle kommt dann unser nomineller Held Clint ins Spiel, denn er soll mit Roger und Darryl, zwei anderen Pappnasen von der Zeitung, eine Nacht in diesem Haus verbringen (und was genau soll das bringen? [Die nerven endlich mal woanders rum als in der Redaktion. – der Lektor]) Der Redakteur ist plötzlich ganz entsetzt, als Clint sofort darauf anspringt (Clints „Yeah, that sounds amazing“ klingt in etwa so, als hätte sein langes und trostloses Leben endlich einen Sinn erhalten). Clint wird sich also mit den beiden anderen treffen und so schnell wie möglich loslegen.

Szenenwechsel: Clint hat die beiden anderen Knallchargen schon aufgegabelt und ist mit ihnen auf dem Weg (man sollte doch meinen, dass man sich als Starreporter und Aufdecker vom Dienst ein schöneres Auto als diese Rostlaube leisten könne). Natürlich reden die drei über ihr Ziel. Einer von Clints Mitfahrern sagt, es gäbe nichts, mit dem sein spezieller Freund (er meint seine Knarre) nicht fertig werden würde. „I feel so much safer now“ antwort ihm Clints Beifahrer (und wenn der Typ schauspielern könnte, dann würde der Satz doch glatt ironisch klingen). Clint hält an und erklärt dem Rest der Truppe, dass der restliche Weg zu Fuß zurückgelegt werden muss. „What?? Three miles?“ echauffieren sich die zwei Sportskanonen (Weicheier, so ein kleiner Spaziergang hat noch keinem geschadet). Am Ziel angekommen können wir erstmal einen Blick auf das Haus werfen (ich hab schon gruseligere Spukhäuser gesehen – vornehm ausgedrückt). Man betritt also das Haus (und ich meine gleich neben der Tür einen Lichtschalter zu sehen. Das nimmt ja schön langsam Ed Wood-Ausmaße an. Fehlt nur noch ein Friedhof mit Pappkartonkreuzen [dabei finden sich unter Geisterhäusern doch nur Indianerfriedhöfe… – der Lektor]) und streift ein wenig durch die Räume. Clint möchte mit den anderen die oberen Stockwerke inspizieren (komisch, dass aus dem kleinen Häuschen, das man in der Außenansicht gesehen hat plötzlich ein dreistöckiges Gebäude wurde). Dick und Doof, ähem Darryl und Roger haben kurz Zweifel an der Mission, die aber von Clint zerstreut werden können (Was für schauspielerische Leistungen hier geboten werden, ist schon eine Klasse für sich.) Nach ein paar „unheimlichen“ Außenaufnahmen des Hauses (der Soundtrack fidelt wieder seine uninspirierte Schauermusik ein) sieht man die drei beim Pokerspielen. Danach unterhalten sie sich über die Einteilung der Wachen. Clint legt sich hin und sagt seinem Kumpel noch, er möge die Kamera mitlaufen lassen, man weiß ja nie.

Bei der Wachablöse will der Typ mit Käppi (eigentlich wird nie so wirklich klar, wer jetzt Darryl und wer Roger ist), dass sein Kompagnon die Pistole nimmt. Dieser lehnt aber ab, er hat ja sein Taschenmesser (ich würde doch lieber die Pistole nehmen). Zwischendurch werfen wir immer wieder einen bedeutungsschweren Blick auf die Videokamera. Unsere zweite Wache scheint jedenfalls etwas bemerkt zu haben, man sieht noch, wie der Typ sein Messer zieht. Danach wacht Clint in seinem Schlafsack auf. Er bemerkt, dass seine Kollegen wie vom Erdboden verschluckt sind, schnappt sich die Kassette aus der Kamera und rennt nach relativ kurzer und erfolgloser Suche aus dem Domizil der Familie Dansen (man sieht zuvor auch gar unheimliche Schatten an der Wand). Wieder im Bürogebäude der Zeitung unterhält sich Clint mit seinem Redakteur. Dieser setzt ihn davon in Kenntnis, dass Roger, Darryl und das gesamte Equipment verschwunden sind und die Polizei viel eher glaubt, dass Clint die zwei ins Jenseits befördert hat (Clints Emotionsausbruch aufgrund dieses Vorwurfs ist mal wieder ganz großes Kino) Der Redakteur glaubt auch nicht an Clints Schuld und beide kommen darin überein, dass Clint den verordneten bezahlten Urlaub dazu verwenden soll, sich auszuruhen.

Zuhause angekommen schaut Clint sich erstmal das Band an. Darauf ist nur zu sehen, wie die zwei Deppen Wache schieben (ihr hättet nicht euch selbst, sondern die Umgebung filmen sollen, ihr Trottel. Was hat der gute Clint denn für einen Nutzen für seine Reportage wenn die Wachen zwar in Großaufnahme im Bild sind, vom Rest aber nichts zu sehen ist), bis Clint zu der Stelle kommt, an der sein Kumpel das Messer zieht. Danach wirft etwas von hinten die Kamera um und danach sehen wir nur noch wieder Typ mit dem Messer zu Boden geht und weg geschleift wird (Dabei schaut nicht etwa so drein wie jemand, der dem Tod ins Auge blickt. Er wirkt eher so verärgert wie ich, wenn mir meine Freundin das letzte Stück Schokolade geklaut hat).

Clint begibt sich zwecks Recherchen in die Bibliothek. Er stöbert dort in ein paar älteren Dokumenten herum, als er zwei Leute kennen lernt, die sich ebenfalls für das alte Haus des Dansen-Clans interessieren. Sie stellen sich als Jack und Greg, zwei Parapsychologie-Studenten im Abschlusssemester (bitte WAS? Ihr seid vielleicht zwei Penner in den 50ern, aber als Studenten geht ihr im Leben nicht durch).

Clint nimmt die zwei mit zu sich nach Hause und zeigt ihnen das Band. Den beiden fällt auf, dass es kurz vor den ach so mysteriösen Geschehnissen geblitzt hat, was in den alten Legende um schon zuvor verschwundene Leute ebenfalls erwähnt wird. Unser Trio schließt daraus, dass alle alten Geschichten wahr seien (bisschen vorschnell, newa?) Dann erklären Jack und Greg Clint, dass der alte Dansen im Jahre 1790 von Norwegen hierher gekommen sei, da er den dortigen König nicht leiden konnte. Er ließ dann diese Haus bauen und zog zufrieden dort ein. In seinem Tagebuch (dass unseren *hüstel* Studenten *hüstel* vorliegt) schreibt der alte Dansen etwas davon, dass es im Sommer immer ungewöhnlich viele Gewitter gab. Die Leute fingen an zu erzählen, dass es immer während dieser Gewitter zu mysteriösen Todesfällen und dergleichen kam (das klingt alles so dermaßen LÄCHERLICH und UNFREIWILLIG KOMISCH, dass mein Gehirn sich schlicht weigert, die Information zu akzeptieren, dass dieser Schwachsinn auch nur teilweise etwas mit H. P. Lovecraft zu tun haben könnte [tut es bis jetzt auch nicht wirklich, bis auf die Tatsache, dass Dansen fast so klingt wie Martensen – H.P. Lektor]). Da Clint ja weiß, wie er zu dem Haus kommt, nimmt er seine neuen Freunde auch gleich dorthin mit (aber sicher doch. Bloß nicht vorher noch weiter nachforschen, man könnte ja noch was Wichtiges herausfinden).

Die drei sind also angekommen und zwar parken sie genau dort wo Clint schon ein paar Tage zuvor seinen Wagen abgestellt hatte. Das soll also der Campingplatz sein! Komischerweise steht jetzt auch plötzlich ein Wohnwagen da, der Clint schon immer an dieser Stelle stand (SICHER NICHT, der Herr Regisseur hätte vielleicht mal ein wenig im Voraus denken und das Ding schon zuvor dort abstellen sollen). Clint sagt, dass bis auf die Leichen von den Campern nichts gefunden wurde. Die drei denken, dass es besser wäre, nicht im bereits von der Polizei durchkämmten Gebiet zu suchen, sonder ihr Glück woanders zu versuchen. Clint findet auch gleich ein Loch im Boden (das natürlich bedeutungsschwanger gefilmt und mit Musik unterlegt wird) Da es bald dunkel wird entschließen die drei Hobbydetektive sich dazu, gleich in dem abgestellten Wohnwagen zu übernachten. Wir werfen einen Blick rein in die gute Stube und erkennen ihn sofort als den wieder, der dem toten Paar von vorhin gehört hat (Dass – trotz aller Abdunklungsversuche – dieser Wohnwagen vorhin auf offenem Feld stand und jetzt maximal einen halben Meter vom Wald entfernt ist, scheint wohl niemandem aufgefallen zu sein. Jedenfalls haben sich aufgrund dieser Tatsache meine Suspension of disbelief und meine grauen Zellen gemeinsam in den Urlaub verabschiedet).

Clint ist verzweifelt, da er weiß, dass seine Freunde tot sind. Es donnert schon bedeutungsschwer vor sich hin während unser Heldenteam die Gegend beobachtet. Greg beobachtet sein Territorium durch die Tür. Jack will ihm sagen, dass er auch daheim schlafen könne, doch oh Schreck! Irgendetwas hat Gregs Gesicht ordentlich aufgerissen (natürlich ohne dass die anderen das bemerkt haben sollen. Wäre meine Suspension of disbelief nicht schon längst in den Ferien, dann hätte sie jetzt wohl endgültig den Geist aufgegeben. An dieser Stelle serviert uns der Film die einzigen 2 Sekunden Schmodder die er zu bieten hat. Dass der Effekt grausig schlecht umgesetzt wurde ist dabei selbstverständlich [Dafür ist´s Lovecraft. – der Lektor]).

Clint ist von Jacks Idee zur Polizei zu gehen nicht gerade sehr angetan, da die ihn eh schon des Mordes verdächtigen und es bei den Cops wohl nicht so gut ankommen würde, wenn er noch eine Leiche mitbrächte. Er überredet Jack dazu, Greg gleich im Wald zu beerdigen. Während die zwei Männer die Leiche durch den Wald tragen, donnert es schon wieder unheilschwanger (das nervt langsam). Diesmal passiert aber nichts. Wieder in Clints Wohnzimmer angelangt, kommt es zwischen ihm und Jack zum Streit. Jack will nach Gregs Tod mit der Sache nichts mehr zu tun haben und Clint nie wieder sehen (vielleicht nerven ihn aber auch nur Mark Lacours ausladende Gesten und seine übertriebene Mimik. Die Zeit der Stummfilme war auch anno 1989 schon lange vorbei Mr. Lacour!) Danach sehen wir Clints unruhigen Schlaf in der Nacht. In seinem Albtraum befindet er sich wieder in dem Haus. Auch seine jetzt untoten Freunde laufen ihm dort über den Weg (alle einfach nur weiß geschminkt, also nichts Spektakuläres, dafür schaut das aber auch nicht so dämlich aus, wie die Masken die wir noch sehen werden). Das alles soll wohl gruselige Stimmung verbreiten, aber es wirkt einfach nur unfreiwillig komisch (auf mich macht es denselben Eindruck wie ein Stummfilm mit Buster Keaton).

Anderntags ruft Jack bei Clint an, um sich bei ihm für sein Verhalten neulich zu entschuldigen. Er möchte gerne mit Clint reden und macht sich auf zu dessen Wohnung.

Dort angekommen erzählt Jack unserem Reporter die Geschichte von Eric Dansen. Dieser war der einzige Spross der Dansen-Family, der jemals wirklich Kontakt zur Außenwelt hatte. Als er vom College zurückkehrte wurde er von der (durch Inzestgerüchte und dergleichen eine schlechte Nachrede habende) Danson-Family nicht gerade freudig begrüßt, und ein paar Tage später war er tot. Es sah aus wie Mord, aber die ihn niemand mochte, haben die Behörden es als Unfall deklariert (Tolles Rechtssystem hatten die damals). Das passierte im Jahre 1820. Jack erklärt weiter, dass seither immer wieder Leute berichtet haben, dass Eric Dansen immer noch hier herumspuken würde, um den Leuten den Garaus zu machen. Daher will er nun Eric Dansens Grab ausgraben, um nachzusehen ob der gute Mann auch wirklich drin liegt (Öhm…wofür? Wenn der Geist von Eric Dansen hier herumspukt, dann wird sein Körper trotzdem drin liegen, es sei denn, er ist ein Zombie…was natürlich sein kann). Clint hält das für eine ausgesprochen blöde Idee, aber da er Jack wegen Gregs Beerdigung im Wald etwas schuldet macht er mit (nur mal so zwischendurch: Wenn ihr euch die DVD kauft, dann schaut euch den Film bloß nicht mit deutschen Untertiteln an. Die Rechtschreibung ist – so wie die Grammatik auch – ziemlich abenteuerlich).

Im Wald finden sie nach einigem Suchen tatsächlich das gesuchte Grab (Jack springt dabei vor Freude herum wie ein kleiner Bub auf einem Rummelplatz) Man gräbt also bis man auf den Sarg stößt. Dieser ist natürlich leer (Welche Überraschung) und bevor Clint richtig fragen kann, was das bedeuten soll, bricht er auch schon durch den doppelten Boden und landet in einer unterirdischen Höhle. Jack und er kriechen ein gutes Stück durch diese Höhle, als sie beide plötzlich eine etwas unheimliche Gestalt zu sehen bekommen. Die beiden sind angemessen erschrocken (ob sie das wegen der grusligen Frisur oder dem schlechten Make Up sind, verraten sie uns leider nicht – jedenfalls schaut die Höhle so aus, als hätte man sie aus verschiedenen Pappkartons zusammengeschustert). Sie kriechen an die Oberfläche. Es ist finsterste Nacht und natürlich verlaufen die zwei sich auf dem Weg zum Auto (ihr Streit deswegen ist mal wieder reinstes Drehbuchgold). Clint kann Jack dazu bewegen, die Nacht hier zu verbringen. Am nächsten Morgen machen die zwei sich wieder auf den Weg. Jack verteilt den Rest seines Proviants und danach dürfen wir den beiden erstmal bei ihren sinnfreien Unterhaltungen zuhören und sie dabei beobachten, wie sie durch den Wald stiefeln. Sehr aufregend das Ganze (I´m already sleeping). Natürlich landen die beiden beim Haus der Dansens und ebenso natürlich will Clint wieder ohne jegliche Rückendeckung da reingehen (ohne seine Blödheit hätten wir ja keinen Film, nicht wahr?) Jack erblickt im Inneren des Gebäudes ein Gemälde und identifiziert den abgebildeten Mann sofort als einen Dansen, denn die hatten alle miteinander ohne Ausnahme zwei verschiedenfarbige Augen. Auch Clint erkennt dies beim Betrachten des Bildes („Oh right! One is blue! And one is brown!“ Der Drehbuchautor muss ein ehemaliger Gehirnspender sein. Oder das kommt bei Lovecraft viel besser rüber [tut es. – der Lektor]. Vielleicht liegt es aber auch an Mark Lacours nicht vorhandenem Schauspieltalent. Oder auch an alle drei Punkten zusammen). Die zwei Kumpel suchen alles ab um Hinweise zu finden, aber sie haben kein Glück. Dann hören sie Geräusche. Es ist zu dunkel um das Haus zu verlassen, also verstecken sie sich irgendwo. Dann kommt es zum Familientreffen des Dansen-Clans. Es hüpfen also ein paar Männchen mit hochgradig lächerlichen Latexmasken und grauer Körperbemalung herum. („Mein Schatz! Mein Schatz!“ – Sorry, musste beim Anblick dieser Lächerlichkeiten an einen bestimmten Charakter aus „Herr der Ringe“ denken [Galadriel??? – der Lektor]. Ne, also ehrlich, so was KANN man doch in einem Horrorfilm nicht ernst nehmen). Jack hat natürlich die Arschkarte gezogen, denn sein Versteck wird selbstverständlich sofort von den Dansens entdeckt. Clint, der sich schätzungsweise nur einen Meter entfernt aufhält schaut mit einem entsetzten Gesichtsausdruck zu, wie die Dansens Jacks Gedärme fressen (Natürlich spielt sich das nur Off-Screen ab. Ist übrigens nett, dass du deinem Kumpel so zur Seite stehst, Clint. Aber die Gegner sind ja auch zu stark. Sind ja alle mindestens halb so groß wie du und drehen dir allesamt den Rücken zu. Wer solche Freunde hat, braucht keine Feinde). Am nächsten Tag verlässt Clint das Gebäude (dieses tief orange Licht in dem Haus schaut mir auch nicht nach natürlichem Sonnenlicht aus).

Clint sitzt an seinem Computer und schreibt den Artikel. Er ruft seinen Redakteur an und bringt ihn auf den letzten Stand. Dieser benimmt sich merkwürdig (hint hint) und macht sich nach einem Streit mit seiner Frau sofort auf den Weg ins Büro der Redaktion und zwar mitsamt seiner Pistole. Von Clint unbemerkt kommt er in Redaktionsbüro, schaltet dort seinen Computer ein und liest Clints Artikel mit. Beim Close Up auf seine Augen erkennen wir: Er hat – welch Überraschung – auch verschiedenfarbige Augen und ist somit als Mitglied des Dansen-Clans zweifelsfrei identifiziert (der Soundtrack versucht verzweifelt, uns so was wie einen Schock einzureden). Er vereinbart anscheinend über das Telefon (anscheinend deshalb, weil wir von dem Gespräch nichts mitbekommen) ein Treffen mit Clint seiner Wohnung. Dort will er Clint ein vergiftetes Glas Wein einschenken. Als dieser nichts trinkt, sondern lieber davon redet, was für ein toller Reporter er doch ist (Eigenlob stinkt!), will er ihn lieber erdolchen. Clint hat sich aber den Rest der Geschichte aufgrund des Verhaltens seines Cheffes schon zusammengereimt und seine Pistole (die er vom toten Jack „geborgt“ hatte) gezogen. Die beiden stehen sich also mit ihren gezogenen Waffen gegenüber, als plötzlich ein Schuss fällt und Clints Ceffe tödlich getroffen zusammenbricht. „You were right. It had to stop.“ sagt die Ehefrau des Toten zu Clint. Sie hat soeben ihren Mann in den Rücken geschossen. Auf den Schreck muss Clint natürlich erstmal ein kleiner Gläschen Wein trinken. Mit einem bedeutungsvollen Schwenk auf die Weingläser endet der Film. Unser Genius Clint hat nämlich das vergiftete Glas leer gesoffen (Tja, dumm gelaufen, nicht wahr Clint?) Filmende.

Kommentar: Beim Schreiben dieses Reviews hatte ich ständig ein extrem ungutes Gefühl im Magen. Das muss wohl daher kommen, dass der alte H. P. Lovecraft sich aufgrund dieser inoffiziellen Adaption von „Lurking Fear“ immer noch regelmäßig im Grab umdreht, wenn jemand sich dieses im Jahre 1989 auf die Menschheit losgelassene Machwerk ansieht (kurzer Einschub: Das Copyright Datum mag zwar 1989 sein, aber der Film ist mit Sicherheit ein paar Jahre älter. Ich würde anhand des Aussehens der Figuren und einiger anderer Dinge viel eher vermuten, dass er Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre entstanden ist und dann ein paar Jahre auf einen Verleiher warten durfte.) oder sich auf irgendeine andere Art und Weise damit beschäftigt. Aber seien wir mal ehrlich: Erwartet man sich als Fan von Trash bei so einem Film wirklich einen schockierenden Horrorfilm, der uns mit seiner wendungsreichen und spannenden Handlung, seiner dichten Atmosphäre und seinen gruseligen Schockmomenten in seinen Bann zieht? Natürlich nicht. Wir wollen Trash und wir bekommen hier auch Trash der Güteklasse 1A. Und zwar mit voller Wucht und auf allen Ebenen und natürlich ohne Vorwarnung mitten ins Gesicht [Nunja, die Worte „Trash Treasures“ und „Cineastic Nightmares“ hätte man als Vorwarnung deuten können… – der Lektor].

Das Drehbuch ist – wenn es denn überhaupt eines gegeben hat – einfach nur ein schlechter Witz. Die Logiklöcher sind so groß, da kann man mit einem Autobus durchfahren. Wie sind die Dansens so geworden? Wieso bringen sie wahllos Leute um? Warum muss es immer blitzen und donnern, bevor die Dansens zuschlagen? Wieso geht Clint ein zweites Mal ohne irgendwelche Sicherheitsvorkehrungen in das Haus? Weshalb bringen seine Freund immer Schusswaffen mit, wenn sie diese im Angesicht der Gefahr sowieso nicht benutzen (Jack hält seine Waffe einem der Dansens schon vor die Nase und drückt dann dennoch nicht ab). Wie genau kommt Clint eigentlich darauf, dass sein Redakteur ein Dansen ist (einfach nur „How could I be so blind!!“ auszurufen erklärt das nämlich nicht)? Warum glaubt der Chef der Zeitung eigentlich, dass da eine große Story herauskommen könnte, wenn die drei dort übernachten? Das sind nicht die einzigen Fragen, die sich dem geneigten beim Ansehen dieses Filmes stellen.

Die Schauspieler sind auch eine Klasse für sich. Bei den hier dargebotenen Leistungen kann man sich nur glücklich schätzen, dass alle Leute, die hier vor der Kamera agieren, dies davor oder danach nie getan haben und „Dark Heritage“ somit ihr erster und letzter Film war. Mark Lacour legt als Clint Harrison eine Mimk und Gestik an den Tag, die man sonst nur bei Stummfilmen zu sehen bekommt. Tim Verkaik rennt als Jack die ganze Zeit mit demselben Gesichtsausdruck herum, jeder Roboter könnte einer Filmfigur mehr Leben einhauchen (und wenn er es denn mal versucht, macht er sich natürlich sofort hochgradig lächerlich). Als Sahnehäubchen kommt noch Eddie Moore hinzu, der als Filmbösewicht in etwa so bedrohlich wirkt wie Papa Schlumpf.

Die Regie ist dermaßen lustlos heruntergekurbelt worden, dass man fast meinen könnte, dem Regisseur sei ihm im Verlauf der Dreharbeiten durchaus bewusst geworden, was für einen Schwachsinn er da fabriziert (er ist auch einer der wenigen der gesamten Crew, welcher auch in anderen Projekten ihre Finger im Spiel hatte).

Der Soundtrack ist ein absoluter Albtraum. Erstens tut einem schon nach fünf Sekunden Zuhören der Schädel so weh, dass man glaubt, es zerfetzt einem die Birne, zweitens ist das alles nur schlecht geklaut und drittens verfehlt er das Ziel komplett, da einfach keine gruselige Atmosphäre aufkommt, da der Soundtrack des Öfteren einfach völlig deplaziert wirkt.

Der Kameramann muss entweder an Alkoholproblemen oder an Parkinson gelitten haben, oder man hatte einfach vergessen, dem armen Kerl ein Stativ zu kaufen. Ich vermute letzteres, denn nach der Szene mit der Handkamera gibt es zumindest keine allzu argen Wackler mehr. Dennoch schaffen er und (vor allem) unser Beleuchtungsgenie es immer wieder aufs Neue, dass uns das präsentierte Geschehen „leicht unübersichtlich“ vorkommt, d. h. durch die ungeschickte Beleuchtung liegt vieles von dem was wir sehen sollen mindestens im Halbdunkel (egal ob es gerade taghell ist oder nicht) und der Kameramann geht dann so nahe ran, dass man nur noch raten kann, was er da gerade filmt (kommt zwar nur ein- bis zweimal wirklich extrem vor, aber man hat nicht wirklich den Eindruck, dass die zwei ihr Handwerk verstehen). Da waren wirklich zwei Profis vor dem Herrn am Werk.

Die Make Up-Effekte und die ganz kurz zu sehenden Gore-Effekte sind eher zum Lachen oder Weinen als zum Fürchten. Primitiv, billig und leicht zu durchschauen sind da regelrechte Hilfsausdrücke. Diese zum Brüllen

komischen Gollum-Imitate, die die Monster darstellen sollen, spotten jeder Beschreibung.

Die Kulissen sind eigentlich ganz in Ordnung, in dem Haus hätte eine kompetente Filmcrew schon für eine ordentliche Gruselstimmung sorgen können. Die hier tätigen Leute verkacken das natürlich auf allen Ebenen, und so kann das Haus hier auch nichts mehr retten. Vielleicht hätte man den für die Kulissen verantwortlichen Leuten auch sagen sollen, dass die Häuser vor mehr als 190 Jahren keine elektrischen Lichtschalter neben der Tür hatten. Etwas Tarnung wäre da gut gewesen.

Der Rest der Requisiten und Kulissen ist aber extrem billig (mit Ausnahme des Büros und des Wohnzimmers). Man könnte fast meinen, die Filmemacher häten vor Drehbeginn ein Schaumstoff- und Kartonlager überfallen, so inflationär wie diese beiden Stoffe eingesetzt werden. Die unterirdische „Höhle“ hat man wohl aus verschiedenen Pappkartons zusammengeschustert, die Pistolen schauen bei näherer Betrachtung nicht mal ansatzweise echt aus (ich hab schon realistischere Wasserpistolen gesehen) und auch sonst wirkt alles extrem billig produziert. Was dem Film auch nicht gerade zuträglich ist, sind die Längen, die sich trotz der relativ kurzen Laufzeit von knapp 83 Minuten ergeben. Man sieht sehr oft, wie unsere Leute von A nach B laufen, ohne dass sich auf dem Weg dorthin etwas besonders spannendes ereignen würde.

Es gibt aber – und das mag viele hier verwundern – auch ein oder zwei Szenen, die man als den Umständen entsprechend relativ gut gelungen bezeichnen kann, wenn man in Betracht zieht, dass es sich hier um einen Amateurfilm handelt. So ist die Videoaufzeichnung von den zwei ermordeten Freunden Clints gar nicht mal soooo übel (von den schlechten Schauspielern abgesehen)

Kommen wir mal zur DVD. Das Label „Cineastic Nightmares“ scheint den Standpunkt zu vertreten, dass ein dämlicher Film wie dieser eine extrem schlechte DVD-Umsetzung zwingend notwendig macht. Denn anders kann ich es mir nicht erklären, dass es hier nicht einmal ein Kapitelmenü gibt. Die Kapitel sind übrigens auch immer genau 20 Minuten lang, was ich schon recht störend finde, wenn ich mir einen Film von einer bestimmten Stelle an weiter ansehen möchte. Das schlimmste Verbrechen an der DVD sind aber die Untertitel. Ich würde vorschlagen dass „Cineastic Nightmares“ sich dringend einen Lektor [ich kenn da wen… – der Lektor] anschafft, denn das was hier geboten wird ist einfach unter der Würde des Zuschauers. Ich habe insgesamt mehr als ein halbes Dutzend extrem schwerwiegender Fehler in Sachen Rechtschreibung und Grammatik entdeckt, bevor ich aufgehört habe darauf zu achten. Das ist einfach nur schlimm, für einen angehenden Deutschlehrer wie mich sind diese Untertitel ein Albtraum. Die DVD ist um Häuser schlechter als die mieseste „Red Edition“ Scheibe von Laser Paradise und die sind ja zum allergrößten Teil auch eher unterste Schublade.

Kommen wir nun zur für uns wichtigsten Frage: Kann der Film als Trash unterhalten? Antwort: Ja, das kann er! Und wie er das kann! Alle von mir vorher aufgezählten Punkte tragen zur unfreiwilligen Komik dieses Streifens bei. Bei manchen Szenen musste ich regelrecht brüllen (Gollum! Gollum! Ihr versteht? ;-)). Und mittendrin Mark Lacour mitsamt den anderen Knallchargen, die ihren Text mit einer Ernsthaftigkeit darbieten, die ich eine Parodie nennen würde, wenn ich es nicht besser wüsste. Vor allem die ach so gruselige Albtraumsequenz sticht hier heraus. Da steht schon einmal einer von Clints Zombiefreunden mit einer Sonnenbrille herum und grinst blöd aus der Wäsche (das Grinsen sollte wohl diabolisch sein, nur liegen Anspruch und Resultat meilenweit auseinander).

Fazit: Alles in allem kann man sagen, dass „Dark Heritage“ nach objektiven Kriterien beurteilt ein totaler Flop ist. Als Freund des Trash kann man aber getrost zuschlagen, wenn man sich von der mangelhaften DVD nicht abschrecken lässt. Der Film erfüllt alle Kriterien für einen aus allen möglichen falschen Gründen unterhaltsamen Filmabend. Am besten mit ein paar Kumpels und ein paar ansehen und sich über die dargebotene Katastrophe von einem Film lustig machen. Have fun!

(c) 2008 G


BOMBEN-Skala: 10

BIER-Skala: 8


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