Danger Zone III

 
  • Deutscher Titel: Danger Zone III
  • Original-Titel: Danger Zone III: Steel Horse War
  •  
  • Regie: Donald Bronco
  • Land: USA
  • Jahr: 1990
  • Darsteller:

    Jason Williams (Wade Olsen), Robert Random (Grim Reaper), Juanita Ranney (Skin), Barne Wms Subowski (Rainmaker), J.P. Mullarkey (Catfish), Andres Carranza (Harlan)


Vorwort

Weil ein böser Schuft und Chef einer gemeingefährlichen Biker-Bande, der sich nicht eben unbescheiden Grim Reaper nennt, dereinst seine Freundin gekillt hat, hat sich der Ex-Cop Wade Olsen zur Lebensaufgabe gemacht, den schlimmen Finger ein für allemal unschädlich zu machen. Die Gelegenheit bietet sich, als Reaper sich von seiner Gang aus den Klauen des Strafvollzuges befreien läßt und seine Biker-Truppe durch unbürokratische Vereinigung mit einer Neonazi-Gang vergrößert. Reaper ist scharf auf eine Karte, die den Weg zu einem im amerikanischen Bürgerkrieg von Südstaaten-Guerillas in einem Indianerreservat verscharrten Goldschatz weist – mit dem erwarteten Erös möchte Reaper seinen Traum einer gesetzlosen Biker-Stadt mit ihm selbst als ultimo leader verwirklichen. Die Karte befindet sich allerdings in den Händen eines früheren Reaper-Kumpels namens Catfish und den muß Reaper erst mal finden. Immer hart auf seinen Fersen ist Olsen – der sich vorher von seinem persönlichen Privat-Q ein paar pfiffige Gadgets hat basteln lassen -, der Verstärkung durch seinen indianischen spiritistischen Mentor Rainmaker, der ihm stets mit einem mystischen Spruch und gezieltem Schußwaffengebrauch zur Seite steht, erhält. Während Olsen und Rainmaker geflissentlich Reapers Gang dezimieren, schließt der mit Catfish einen Deal ab und gelangt so in den Besitz der ominösen Karte…


Inhalt

Die Wege deutscher DVD-Anbieter sind bekanntlich unergründlich… bei „Danger Zone III“ handelt es sich tatsächlich um den dritten Teil einer mittlerweile fünfteiligen Filmserie um die Abenteuer des bikenden Rächers Wade Olsen – aus unerfindlichen Gründen hat es dieser, im Original mit dem schnieken Untertitel „Steel Horse War“ versehen, als einziger über den großen Teich geschafft und zu einem DVD-Release gebracht. „Danger Zone III“ ist, wie der amerikanische Subtitel schon andeutet, eine insgesamt eher krude Mischung aus Biker-Film, Western und Comic-Book-Superhero-Movie. Die Gestalt des rächenden Ex-Cops kann deutliche Anklänge an Marvels „Punisher“ kaum verleugnen, die Story zitiert eifrig und bemüht Motive klassischer Western und der Comic-Book-Faktor „erklärt“ die Ungereimtheiten und Unglaubwürdigkeiten der Handlung (in der Tat greift der Film sogar zum eher verzweifelten Kunstgriff, eine Rahmenhandlung einzuführen, in der ein vielleicht zwölfjähriger Steppke die Handlung unseres Films als Comicheft liest).

Der Film beinhaltet zynische Gewaltausbrüche, eine allgemein ziemlich nihilistisch-menschenverachtende Grundeinstellung (die durch ein paar pseudophilosophische Mystizismen seitens Rainmaker ausgeglichen werden soll), ein paar wenig aufregende Action-Szenen, kaum bemerkenswertes Stuntwork, featured Klischee-Biker, wie sie sich Klein-Mäxchen vorstellt (allerdings hatte ich nicht geglaubt, daß 75 % der typischen Biker-Brigade Bierplauzen von Franz-Josef-Strauß-Ausmaßen vor sich her tragen) und beweist, daß sich manches Westernmotiv eher schlecht in einen modernen Kontext übertragen läßt (wenn Reapers Leute ihre Gefangenen mit Stricken an ihre Chopper fesseln und sie hinter sich herhoppeln lassen, kommt das eher komisch). Feministinnen wird sicher erfreuen, daß die „Danger Zone“ überdies eine reine Männerwelt ist, in der Frauen allenfalls als Fußabtreter und Sexobjekte zu gebrauchen sind – der Film entschuldigt das sichtlich mit seinem Comic-Book-Aspekt (wobei diejenigen, die auf exploitative Frauenfeindlichkeiten warten sollten, andererseits schwer enttäuscht werden, mehr als ein paar Mädels in Unterwäsche und Bikini gibt’s nicht zu sehen).

Die Inszenierung von Douglas Bronco ist konventionell-bieder bis klischeehaft, der Showdown einmal mehr eine echte Enttäuschung (inklusive sperrangelweit geöffneter Tür zum Sequel). Musikalisch wird das übliche an unterklassigem Biker-Hardrock geboten.
Hauptdarsteller, Co-Autor und Produzent Jason Williams verdankt seinen überschaubaren Starruhm hauptsächlich der Tatsache, 1974 im originalen Sextrasher „Flesh Gordon“ die Titelrolle zum besten gegeben zu haben. Von seinen fünf Wade-Olsen-Filmen abgesehen hat Williams nichts wirklich bemerkenswertes (und auch wenig nicht bemerkenswertes) in seiner Vita stehen – da Williams sich die Rolle selbst auf den Leib geschrieben hat, kommt er mit dem lakonischen Antiheldencharakter ganz gut zurecht – vor schauspielerische Großaufgaben stellt sich Williams vorsichtshalber aber lieber nicht. Als sein durchaus charismatischer Gegenspieler Grim Reaper agiert Robert Random, der mit Williams bereits die bedeutungslosen B-Klopper „Time Walker“ und „Vampire at Midnight“ abgedreht hatte und die Reaper-Rolle bereits im zweiten Teil der Serie übernahm, um sie mit Teil 5 wieder an den ursprünglichen Akteur abzutreten (der vierte Teil scheint Reaper-frei zu sein). Juanita Ranney, die außer drei Auftritten in der „Danger Zone“-Serie nichts zu Buche stehen hat, spielt das optische Beiwerk.

Bildqualität: MCP zählt auch nicht unbedingt zu den DVD-Labeln, die für Premium-Veröffentlichungen bekannt sind und „Danger Zone III“ macht keine Ausnahme. Der Streifen wird in 4:3 präsentiert, wobei dies offensichtlich auch das ursprüngliche Aspect Ratio darstellt, der Transfer verdient sich allenfalls ein mit viel gutem Willen gemurmeltes „Durchschnittlich“ – wir haben es mit einem eher unscharfen und grobkörnigen Bild zu tun, das aber immerhin ohne gröbere Störungen auskommt.

Tonqualität: Deutscher und englischer Ton werden in schlichtem Dolby Stereo serviert, wobei der von mir per se präferierte Originalton einerseits mit einem gewissen Hintergrundrauschen versehen ist und andererseits in der Lautstärke und Sprachqualität stark schwankt – vor allem im Mittelteil versinken die Dialoge oft in einem eher undefinierbaren Soundbrei. Die deutsche Tonspur ist rauschfrei, klar verständlich und von einheitlicher Qualität, dafür stehen die Dialoge mir nun wieder etwas zu sehr im Vordergrund. Summa summarum ein „erträglich“.

Ausstattung: Abgesehen von der Originaltonspur finden sich auf der Disc nur drei Trailer auf weitere MCP-Titel.

Fazit: Ich hatte bei „Danger Zone III“ auf ein naiv-trashiges Biker-Actionfilmchen gehofft, und in irgendeiner Form ist es das dann auch, nur leider nicht halb so unterhaltsam, wie man hätte denken können. Die gebotene Action ist zweitklassig und wird, abgesehen von einigen dekorativen Gewaltausbrüchen der blutigeren Sorte, von jeder beliebigen Action-TV-Serie erreicht, die Story klammert sich zu sehr an ihren Comic-Book-Aspekt, um ihre Unzulänglichkeiten auszufedern. Die insgesamt recht treffende und verhältnismäßig gut aufgelegte Besetzung rettet den Film vor der absoluten Untauglichkeit, aber wer nicht unbedingt jeden Biker-Film, in dem andeutungsweise ’ne Harley drin vorkommt, in der Sammlung braucht (und sowas soll’s geben), kann sich die Disc, die auch von ihren technischen Werten nicht wirklich überzeugen kann, ruhig schenken.

2/5
(c) 2006 Dr. Acula


mm
Subscribe
Benachrichtige mich zu:
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments