Cyber-Tracker

 
  • Deutscher Titel: Cyber-Tracker
  • Original-Titel: Cybertracker
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  • Regie: Richard Pepin
  • Land: USA
  • Jahr: 1994
  • Darsteller:

    Eric Phillips (Don „The Dragon“Wilson)
    Mike Ross (Richard Norton)
    Connie Griffiths (Stacie Foster)
    J. Craig Rounds (Joseph Ruskin)
    Sen Robert Dilly (John Aprea)
    Chief Olson (Abby Dalton)
    Jared (Steve Burton)
    Marcus (David Barnathan)
    Gil (Edward Blanchard)
    Ally (Lisa Larosa)
    Kate (Christine Naify)
    Becca (Duchess Dale)
    Moderator G. (William Keith)
    Reporter (Peter Kluge)
    Stephanie Austin (Dana Sparks)
    Trackers (Jim Maniaci)


Vorwort

Ha, endlich wieder ein PM-Film … die Werke von Richard Pepin und Joseph Merhi verfolgen mich ja seit einiger Zeit – eigentlich aber kein Wunder, denn kaum jemand (abgesehen vielleicht von Roger Corman und Jim Wynorski) produziert mit so schöner Beständigkeit seit Jahr und Tag Filme, für die man das Etikett „B-Film“ erfinden müsste, wenn´s das nicht schon gäbe. Cyber Tracker unterscheidet sich vom normalen PM-Film von der Stange durch zwei Kleinigkeiten – zum einen ist der Streifen nominell ein SF-Film (und man darf einmal raten, an welch´ prominenten Vorbilder sich die Produzenten hier orientierten), wobei PMs letzter von mir gesichteter SF-Versuch Alien Intruder zu den grössten Schnarchnasigkeiten des Universums gehörte, zweitens hat man sich ausnahmsweise mal eines halbwegs zugkräftigen Stars versichert – Don „The Dragon“ Wilson, multipler Karate- oder Kickbox-Weltmeister (ist ja eigentlich auch schon wurscht, was genau), der bereits von Roger Corman zum Star zahlloser unterbelichteter Direct-to-video-Klopper aufgebaut worden war. Ob der Schritt von Corman zu PM nun technisch gesehen ein Schritt nach vorne, zurück oder seitwärts gewesen ist, kann man den Philosophen überlassen (ich persönlich schätze, dass PM und die Corman-Factory finanziell in etwa der selben Liga spielen). Na, dann wollen wir mal.


Inhalt

Hat man den ersten Schock überwunden (nachdem man festgestellt hat, dass die Filmlaufzeit entgegen der eh schon bedenklich stimmenden „80 Minuten“-Coverangabe gerade mal mit viel gutem Willen 74 Minuten beträgt… ich rieche ein Cut-Festival), findet man sich in einer Terminator-Gedächtnisszene wieder – ein offensichtlich übel gelaunter (bzw. das gattungsbedingte stoneface spazierentragender) Cyborg/Android/whatever betritt ein viertklassiges Bumslokal (dessen Grüssaugust vor der Tür seine potentiellen Gäste mit „alles legal“ anblökt… klingt schwer aufregend… aber immerhin hat´s Werbebudget für einen riesigen Pappmache-Drachen samt St. Georg auf´m Dach gereicht), scannt mit seiner patentierten Cyborg-POV (allerdings ungleich primitiver aufgemacht als bei Genossen Cameron) das Publikum und teilt es in „no threat“/“possible threat“ auf, ehe er das Objekt seiner mechanischen Begierde ortet – einen lokalen Tunichtgut, der gerade mit einem Kumpel eine gepflegte Runde Pool spielt. Dem stellt sich unser Cyborgfreund vor die Pupillen und gibt, im üblichen tiefen künstliche-Computer-Stimme-Slang (ich frag mich, warum Cyborgs in solchen Filmen immer mit so dussligen Synthi-Voices sprechen…), zum besten, dass das computerisierte Justizsystem unseren Pool-Spieler wegen Mordes für schuldig befunden und zur sofortigen Exekution anstehend befunden hat. Da dies verständlicherweise beim anstehenden Delinquenten auf wenig Gegenliebe stösst, kommt es zu einem kleineren Shoot-out und einem Fluchtversuch, den Genosse Cyborg (genauer gesagt: ein sogenannter „Core-Tracker“) mit einer Bazooka (o.ä.) routiniert und endgültig unter Einsatz pyrotechnischer Effekte – ist schliesslich ein PM-Film, und wenn da nicht alle Nase lang was explodiert, läuft was verkehrt – beendet (nicht ohne in einer amüsanten Szene ausgiebig ein in der Bar als Blickfang aufgestelltes lifesize-Roboter-Modell zu scannen und mit seinen Datenbanken abzugleichen, ohne zu einem befriedigenden Ergebnis zu kommen).

Anderswo und später ist unser Hero im Einsatz – der „Drache“ heisst hier Eric Phillips und ist seines Zeichens einer von zahlreichen Bodyguards des einflussreichen Senators Dilly, der zu den grossen Verfechtern der Computer-Justiz gehört (by the way, obwohl´s so explizit niemand sagt, scheint der Streifen so im frühen 21. Jahrhundert spielen zu wollen – spart mal wieder Geld für futuristische Bauten und stuff). Völlig unverständlicherweise sieht sich Dilly gewissen Anfeindungen seitens der Bevölkerung ausgesetzt, die auch bei seiner heutigen Freiluft-Pressekonferenz mit Transparenten und „Tod den Computern“-Rufen das senatorische Wohlbefinden stören. Immerhin ist Eric mit einem ordentlichen Berufsethos ausgerüstet, denn im Vergleich zu seinem offensichtlichen Vorgesetzten Mike Ross – und entgegen dessen ausdrückliche Weisung – geht er auf eigene Faust einem Hinweis auf ein unbefugtes Fahrzeug (hm, was genau ist ein „unbefugtes Fahrzeug“?) nach, während Dilly den von der hübschen Connie Griffiths angeführten Reportertross mit Platitüden a la „Computer organisieren die Justiz nur“ und „man muss in neue Dinge Vertrauen haben“ unterhält und kritische Fragen wie die, ob die Fusion der US-Regierung (!!! In der Tat zieren die neue US-Flagge zwar noch Stripes, aber keine Stars mehr, die wuren durch das Cybercore-Firmenlogo ersetzt… I can believe many things, aber das nicht) mit der Kybernetik-Firma Cybercore (die für die gesamte Computerjustiz und ihre ausführenden Judges, eh, „Core-Tracker“, verantwortlich ist), am Ende Geld geflossen sei, säuerlich abbürstet. Eric kehrt vom Ausflug zum unbefugten Auto eher unverrichteter Dinge zurück, doch da schummeln sich schon ein paar zwielichtig aussehende Elemente unters protestierende Publikum und zücken fieserweise Schiessprügel – Eric stürzt sich todesmutig ins Getümmel und Ross schreitet, wenngleich etwas genervt wirkend, zur Unterstützung und Attentatsverhinderung, entscheidet sich aber kurzfristig um, um Dilly in Sicherheit zu bringen. Immerhin ist er vorausahnend genug, den Senator nicht in den bereitstehenden Fluchthelikopter zu verfrachten, sondern den blanko starten zu lassen und den Politiker mit einem Streifenwagen vom Acker zu kutschieren. Gute Idee, den auf einem naheliegenden Dach wartet schon ein Raketenwerfer-Bediener und pustet den Chopper vom Himmel. Ein schwarzer Van nimmt die Verfolgung der Cop-Kalesche auf und angesichts dieser Situation beschlagnahmt der besorgte Eric ein Auto und baut damit einen Roadblock vor dem ominösen schwarzen Van auf. Der tut, was jeder Siebeneinhalbtonner in einer solchen Situation macht, er schraubt sich vor (!) der strassensperrenden Limousine (sichtlich ohne diese zu berühren) in die Luft und explodiert (jaja, ich weiss, waren mal wieder fünf Minuten rum, muss irgendwas in die Luft fliegen, logisch).

Als Urheber des schändlichen Attentatsversuch, den – immerhin leisten die Bodyguards in der Hinsicht treffliche Arbeit – keiner der Angreifer überlebt hat, wird schnell die UMR („Union für Menschenrechte“) ausgemacht, was eine Laborschnepfe (d.h. ein auf hässlich, sprich wissenschaftlich getrimmtes Girl, von dem wir noch keine Ahnung haben, wer, was und warum sie ist) offensichtlich heftig schockiert.

Dilly ist indes von Erics Arbeit schlicht begeistert, im Gegensatz zum böse Miene zum guten Spiel machenden Ross, der Eric, der offiziell dem Geheimdienst angehört und erst seit wenigen Monaten zur Senatorenschutztruppe gehört, nicht leiden kann. „Er ist ein impulsiver Amateur,“ echauffiert sich Ross und muss von seinem Schutzbefohlenen darauf hingewiesen werden, dass er ohne die impulsive Amateurität Erics nichts mehr zu beschützen hätte. Trotzdem ist Ross skeptisch ob der Fähigkeiten des Neuen, aber Dilly winkt ab: „Wenn er wirklich Ärger macht, kümmern wir uns um ihn, bevor er zuviel weiss…“ Eieiei, mir deucht, da wird Übles im Schilde geführt (gähn).

Trotz des Erfolgserlebnisses zieht sich Eric relativ gefrustet in die eigenen vier Wände zurück und beabsichtigt, sich amtlich vollaufen zu lassen (ein echter Profi, indeed), und weil allein saufen bekanntlich langweilig ist und es ihm aber an menschlicher Gesellschaft mangelt, programmiert er seinen Housekeeping-Computer „Agnes“ auf „betrunken“ (!!!?!! Das lässt sich über ein Feature namens „Perception Loss“ prozentweise einstellen… interessant. Vielleicht sollte ich mal überprüfen, ob mein Computer auch sowas hat und die Werkseinstellung bei „Perception Loss 95%“ liegt. Würde das Verhalten meines Compis erklären…). Agnes hickst und lallt auch schnell fröhlich vor sich hin und zwecks allgemeiner Selbstkasteiung lässt sich Eric von seiner angesäuselten Computertussi noch einen Flashback vorführen – vor einiger Zeit hat nämlich Erics Eheweib Katie ihn verlassen, weil sie sich mit seinem riskanten Job und den dadurch bedingten nach Hause gebrachten Narben am Astralkörper ihres Männes nicht mehr anfreunden wollte. Seufz – gibt´s denn heutzutage keine Protagonisten mehr, die nicht irgendein Trauma oder tragische Vergangenheit mit sich herumschleppen? Nachdem er sich so ordentlich depressiv gesoffen und geglotzt hat, entscheidet sich Eric für eine Dusche (eigentlch ein minderwertig berichtenswertes Ereignis, aber da muss ich doch mal meine Notizen zitieren: Wo zum Geier ist der Vorteil einer Dusche, bei der man sprachgesteuert „Wasser“ in Richtung des Hauscomputers bellen muss, anstelle einfach an der Armatur zu drehen? Man kann´s mit technischem Fortschritt auch übertreiben…) Danach geht´s in die Heia und, immerhin, die Erfindung könnte ich durchaus brauchen, auf das Kommando „Agnes, schlafen!“ feuert der traute Heim-Computer Einschläferungsstrahlen auf den Bettgänger und befördert ihn so in 0,2 Sekunden in Tiefschlaf (wo kann ich das Ding bestellen?? Meine Einschlafprobleme sind mittlerweile legendär – kommt vermutlich daher, wenn man sich immer wieder durch ultralangweilige Filme kämpft…)

Scientist Girl (von vorhin) bekommt dieweil wenig sympathischen Überraschungsbesuch in ihrem Labor (scheint eine dieser Laborratten zu sein, die ihr Feldbett gleich neben der letzten Versuchsanordnung aufgestellt hat, um ja niemals nach Hausegehen zu müssen), der ihr eine Betäubungsspritze in den Hals rammt.

Dilly klingelt Eric aus dem Bett und bestellt ihn zu einem dringenden Meeting in einem Parkhaus, wo Mike ebenfalls anwesend ist und Dilly darüber salbadert, dass man doch eine grosse Familie sei und in einer solchen höchsten Wert auf uneingeschränkte Loyalität lege. Wo das hinführt, erkennt Eric, als der Kofferraum der herumstehenden Limousine geöffnet wird und darin das gefesselte Scientist Girl recht unbequem liegt. Dilly beschuldigt sie der Kollaboration mit der UMR und mag sie an Ort und Stelle umlegen, was Eric – being our hero und Gutmensch – zu verhindern trachtet. Gelingt ihm allerdings nicht (Versager) – Scientist Girl wird per Kopfschuss exekutiert, Eric fallen vor Entsetzen fast die Gucker aus´m Schädel und er geht sicherheitshalber stiften (wobei er natürlich noch ein paar herumstehende Dilly-Schergen mit seinen Martial-Arts-Skills flachlegt). Erics Abgang kommt Dilly nicht ungelegen, wenn die Sache nicht eh von Anfang an so geplant war – er lässt sich mit Polizeichefin Olson verbinden (eigentlich komisch… wenn man utopische B-Filme betrachtet, in denen Frauen verantwortungsvolle Positionen bekleiden, sind sie eigentlich immer korrupt und fies. Woran das wohl liegt?) und einen Haftbefehl für Eric ausstellen, wegen Mordes – die passende Leiche wird man samt Fingerabdrücken („echte?“ fragt Olson sicherheitshalber, aber Dilly grinst: „Seit wann kümmern sie sich um solche Details?“) in Erics Appartment finden. Ein Cybercore-Tracker wird sich umgehend zur Entsorgung des vermeintlichen Killers auf den Weg machen.

In seiner naiven Vertrauensseligkeit marschiert Eric aber eh stantepete zum Polizeihauptquartier und begehrt, Olson sprechen zu wollen – nachdem der Polizei-Empfangschef nicht wirklich kooperativ ist, lässt Eric den Geheimdienstler raushängen und droht: „Wenn sie mich nicht gleich zu Olson bringen, lasse ich sie soweit degradieren, dass ihnen der Job hier wie ein Orgasmus vorkommt!“ Da macht man sich ja gleich ins Hemd… Das irgendwas böses im Busch ist, dämmert unserem Helden endlich, als über alle Monitore (und da hängen sprichwörtlich Gazillionen von rum) sein Bild nebst zugehörigem Haftbefehl flimmert. Eric geht stiften und liefert sich eine weitere Autoverfolgungsjagd, die (wie kann es anders sein), nach einigem relativ inkoherenten Stunt Driving im Crash der Verfolger endet (und natürlich schraubt sich hier ein Auto ganz wunderbar idyllisch aus einem Feuerball… ich muss mir echt mal ein „PM´s schönste explodierende Auto-Saltos“-Highlight-Tape zusammenstellen, auf die Einstellung stehen die Jungs nämlich wirklich).

Mit Hilfe einer vermutlich ehrfurchtsgebietend gedachten, aber eher peinlichen „Erweckungsszene“ wird ein Core-Tracker aktiviert und auf Eric angesetzt. Ist nicht wirklich schwer, Eric aufzutreiben, denn der ist tatsächlich stupide genug, von einem öffentlichen Telefon mit seiner eigenen ID-Kreditkarte und seinem eigenen Stimmcode einen Anruf zu tätigen (meine Fresse, und du bist beim Geheimdienst??? Das lernt man doch schon als Vierjähriger – wenn von der Polizei oder sonstwem verfolgt, niemals mit eigenen Ausweisen/Karten wedeln… vor allem nicht, wenn sie elektronisch ausgelesen oder überwacht werden). Jedenfalls lässt der Tracker nicht lang auf sich warten und ballert eifrig um sich (allerdings sollte man die Cyborgs mal mit einer verbesserten Zielfunktion ausstatten – der Typ trifft alles ausser sein Zielobjekt). Eric entblödet sich nicht, die „ich bin Bundesagent“-Nummer zu ziehen, die den Tracker verständlicherweise kaum beeindruckt (dafür beeindruckt mich der zugegeben recht coole, aber ausgesprochen, eh, seltsame Effekt, mit dem der Tracker eine Wumme aus seinem Bein materialisiert… ich vermutete zunächst eine holographische Waffe – deren Wirksamkeit mir dann zwar noch bewiesen werden müsste -, aber ein paar Minuten später gibts sort-of-a-Erklärung hierfür). Eric schiesst ein Auto in Brand, ohne beim Tracker dadurch gesteigerten Eindruck zu hinterlassen, kapert einen Feuerwehrwagen, dann wird´s dank einiger Schnitte ein wenig unübersichtlich, jedenfalls mischt sich eine weitere Partei ein, es gibt eine weitere Verfolgungsjagd, an deren Ende (kaum überraschend, oder) das Feuerwehrauto samt Tracker explodiert (they do like explosions, yeah, why´d you ask?). Eric hat von dem Erfolgserlebnis nicht viel, da er umgehend eine auf den Dez bekommt und bewusstlos abtransportiert wird (könnte das die UMR sein? Rhetorische Frage).

Olson und Dilly dinieren indes mit Rounds, dem allmächtigen Chef von Cybercore, der seine Gäste mit erklecklich blöden Madman-Ramblings wie „Männer sind tot – sie sind wie Ungeziefer, und wir zertreten Ungeziefer“ oder „Wir leben in einer Zeit, in der die Menschen zu seelenlosen Zombies geworden sind, die auf der Suche nach Nichts sind!“ unterhält (das kann selbst Dilly nur noch mit einem vielsagenden Augenrollen quittieren). Da Rounds aber nebenbei noch eine seiner persönlichen Assistentinen erwürgt, scheint er nicht nur der freundliche Irre von Nebenan zu sein, sondern ein gefährlicherer Bursche. Wie gefährlich bzw. wie irre zeigt sich, als er dem soeben gemeuchelten Mädchen das Gesicht abnimmt und sich dahinter, buah, wie gruselig, Robot-Maschinerie verbirgt, eine Maschine, erschaffen von Rounds, der sich ersichtlich wie so mancher Superschurke vor (und vermutlich noch viele nach) ihm für Gott höchstpersönlich hält.

Eric kommt inzwischen zu sich und dürstet nach Antworten über die Identität seiner Entführer, was er bewerkstelligt, indem er dem nächstbesten seiner Gastgeber an die Gurgel geht (ob das so ´ne clevere Idee ist?). Da sich die Truppe, deren Gastfreundschaft er geniesst, aber ausschliesslich aus debilen Hippies, blöde grinsenden Teenagern und einem nervösen jugendlichen Unterhemdträger (der die offizielle „ich-trau-ihm-nicht“-Rolle besetzt), kann er dies recht ungestraft tun. Angeführt wird die Truppe, die – natürlich – die UMR ist, von, ta-da-da-tam, Connie Griffiths, der TV-Schnepfe (unter ihrem, hüstel, hoch kreativen „Kampfnamen“ „Griff“… no comment!). Griff/Connie möchte Eric für die UMR gewinnen, aber erst mal muss dem Recken eine Kugel aus dem Arm gepuhlt werden (was selbstverständlich in einer FSK-16-Fassung unsichtbar bleibt, aber dank der unbeholfenen Schnitte nicht unbemerkt). Die Staatsmacht wirft dieweil ihren nächsten Tracker in die Schlacht (by means of des immer noch nicht Eindruck schindenden gleichen Shots wie bei Tracker Numero Uno, womit auch endgültig geklärt wäre, dass die Kameraden alle gleich aussehen und dem Glatzenfanclub angehören).

Griff erklärt dieweilen Eric, warum sie die Untergrundgruppe gegründet hat: „Ich habe das Weisse Haus brennen gesehen“, („…and the White House burned, burned, burned, and we´re the ones that did it“, wie die ´Three Dead Trolls in a Baggie´ an dieser Stelle singen würden) führt sie in ihrem OscarTM-Clip aus, die Menschen „engagierten“ sich nicht mehr,die Computerjustiz wäre das Ende der Freiheit usw. usf. Man kennt das ja. Im übrigen habe sie das Attentat auf Dilly nicht angeordnet. Stephanie Austin (Scientist Girl) vielmehr habe Informationen über eine gewisse „Operation Echö ergattert, sei aber nicht mehr dazugekommen, sie weiterzugeben, und da kommt nun Eric ins Spiel: „Sie werden reingehen und die Information holen!“ Eric hält das für eine der bescheuerteren Ideen, die ihm in letzter Zeit untergekommen sind.

Der Tracker liest sich zwischenzeitlich Erics Akte durch (eh? Der Cyborg muss das echt wirklich LESEN?? Kann der das nicht einfach downloaden oder einspeichern oder whatever? Die Dinger sind verbesserungsfähig) und Mike ist sauer, dass Dilly auf die zweifelhaften Fähigkeiten der Tracker vertraut und nicht geeignetere Personen, z.B. ihn, zur Eric-Annihilierung einsetzt. Im UMR-HQ traut Jared währenddessen Eric immernoch nicht, in einer extremely pointless scene beobachtet Eric, wie eine ältere Frau, die wir weder vorher noch nachher wiedersehen werden, per Videotelefon mit ihrer gar süssen Tochter konferiert und der Hippie-UMR´ler (der nebenbei der Computer- und Technikwhizz der Freiheitskämpferist) labert ihn mit Technobabble zu, das selbst in schlimmster Star Trek – The Next Generation-Zeit von den Produzenten als zu doof abgelehnt worden wäre, Eric versteht Bahnhof, genauso wie der Zuschauer, wenn der Hippie von flexiblen polymorphen Gelen schwadroniert (immerhin erklärt das, wenngleich recht albern, wieso die Tracker Waffen quasi aus ihrer eigenen Körpermasse generieren können… soll wohl sowas wie die Low-Budget-Antwort auf den T-1000 sein), aus denen die Tracker bestehen, weswegen man die auch nicht „perforieren“ könne (ich bin mir fast sicher, dass damit mal „penetrieren“ gemeint war, aber der Übersetzer zu doof war), und, bottom line, die Tracker aus einer „perfekten Substanz“ gewerkelt sind, die sie zu „perfekten Killern“ mache (hat man gesehen, hat man gesehen… blörks).

Ich zitiere ja gerne mal IMMORTAL DIALOGUE, und jetzt kommt mal wieder ein schickes Beispiel… Eric spricht mit einem der Teenie-Girls der UMR: „Wie alt bist du?“ – „Neunzehn!“ – „Solltest du nicht in der Schule sein?“ (hm, ich kenne durchaus Bildungssysteme, die einen mit sechzehn ins harte Leben entlassen…) – „Wenn ich in der Schule wäre, könnte ich nicht hier sein, oder?“ I think so, babe, I think so… wer diesen Gedankenaustausch im Drehbuchstadium mal für „witzig“ gehalten hat, möge sich bitte bei Dr. Frankenstein umgehend zu einer Gehirnimplantation anmelden, er hat´s nötig. Eric jedenfalls ist von der dedicatedness der Rebellen so imprägniert, dass er ihrer edlen Sache beitritt – allerdings muss er vorher den noch immer skeptischen Jared vertrimmen, aber dessen Feindseligkeit bittet Griff zu verstehen: „Du hast gestern seinen Bruder getötet!“ Hm, ja, kann man als Anlass zu persönlichen Animositäten durchaus verstehen (allerdings hat uns Griff doch vor ein paar Minuten glaubhaft versichert, dass sie den gestrigen Angriff nicht angeordnet hat? Wie denn nu? Hat die UMR mehrere unabhängig voneinander operierende Zellen?) Eric untersucht die aus ihm gezupfte Kugel und muss feststellen, dass das Geschoss einen Sender beinhaltet… und der lotst den neuen Tracker direktemang gen UMR-Hauptquartier (erstaunlich, dass keiner der Rebellen Eric primär dafür verantwortlich macht). Der Tracker beginnt, die tapferen jungen Revoluzzer zu eliminieren (wobei uns das dank heftiger Zensurschnitte und allgemein an dieser Stelle gruseliger Bildqualität zum Selber-Zusammenreimen bleibt), man hetzt sich durch halbverfallene Fabrikgebäude, Jared stirbt den Heldentod (der ihn nicht daran hindert, im obligatorischen zweiten Teil wieder mit von der Partie zu sein… weiss der Geier, welche Ausrede, wenn überhaupt, sich die Autoren dafür einfallen liessen), indem er sich für Griffs und Erics Flucht opfert und einen Tank mit einer brennbaren Flüssigkeit in die Luft jagt – in der Explosion (wir hatten ja auch schon ziemlich lang keine mehr) verschmurgelt auch der Tracker. Nur Eric und Griff entkommen, der Rest der UMR endet als Leichen.

Die Bad-Guys-Fraktion ist sich uneins über den Erfolg der Operation. Während Dilly sauer ist, dass Eric entkommen ist, freut sich Olson darüber, dass man die UMR effektiv vernichtet habe (die Handvoll Figuren waren also tatsächlich die ganze UMR? Oh Mann, da macht sich die durchschnittliche Terrorzelle sicher nass vor Lachen) und ein-zwei Tracker mehr würden sicher auch noch das Restproblem erledigen. Mike hat die Nase von den Fehlschlägen der Cyborgfuzzis voll: „Warum verschwenden sie ihre Zeit mit diesen mechanischen Politessen? Menschen haben etwas, was diese Maschinen nie haben werden: Den Willen zu überleben!“ What a speech… Dilly erlaubt dem mit den Hufen scharrenden Mike aber endlich, sich höchstselbst auf die Jagd nach Eric zu begeben.

Griff ist ob des tragischen Exitus ihres kompletten Freundeskreises demoralisiert, nun ist es an Eric, die gute alte „sie-würden-nicht-wollen-dass-wir-jetzt-aufgeben“-Karte auszuspielen. Ergo sneaken die beiden in die Cybercore-Zentrale (warum die allerdings mit „Aquarius Lab“ beschriftet ist, werde ich auch nicht kapieren), setzen sich an den nächstbesten Computer, rufen die Datei „Operation Echö auf und kopieren sie auf den Datenträger (die Sicherheitsmassnahmen überwindet Griff mit einem schlichten Eingabebefehl „Override“… hach, ist das mal wieder easy). Und schon sind sie wieder draussen, boah, das war schwierig, das war spannend, das war tension. Rounds ist ein wenig aufgebracht (wäre ich auch, andererseits hätte ich das kostbare File vielleicht etwas besser gesichert) und verlangt Satisfaktion in Form der Anschleifung von Eric und Griff, und zwar in lebendigem Zustand, bitteschön.

Gestaltet sich auch nicht so schwer, weil Eric und Griff treudoof die Analyse der erbeuteten Datei treudoof in Griffs Strandvilla durchführen (mein Gott, das Mädel ist tatsächlich genauso blöd wie Eric). Dort hackt sich Griff innerhalb von dreissig Sekunden in die verschlüsselte Datei (war wohl maximal ROT-13) und beide sind terrified ob des Inhalts (der sich mir zwar nur als „XKDDDSXYZDKDX“-mässiger Buchstabensalat darstellt, aber vielleicht bin ja doch *ich* doof und nicht der Drehbuchautor). „Ist so etwas möglich?“ entfährt es Eric, aber noch während wir darüber grübeln, was zur Hölle er eigentlich meint, platzt Mike uneingeladen in die traute Zweisamkeit und schleppt unsere Helden, ohne auf filmreifen Widerstand zu stossen, vor die Dreierbande Rounds/Dilly/Olson. Rounds ist angetan von den erstaunlichen Fähigkeiten unserer Helden, möchte aber doch wissen, ob es von dem ominösen Echo-File noch eine zweite Kopie gibt. Da Eric sich maulfaul gibt, ordnet Rounds an, zwecks allgemeiner Motivationssteigerung Griff ein bissl zu foltern, was sich Dilly nicht mit ansehen will: „Ich habe noch einen Funken Menschlichkeit in mir!“. Der Rest des Films ist aufgrund der inflationär auftretenden Zensurschnitte vollkommen incomprehensible – eben noch hat Mike Griff am Schlawittchen und Eric kann nur ein dummes Gesicht dazu machen, plötzlich türmt Griff durch die Gänge und Eric teilt jede Menge High Kicks aus. Griff wird angeschossen, Eric killt ein paar menschliche Cybercore-Wächter, zum Showdown trifft man sich im Tracker-Labor, wo Mike gemäss dem Berufsethos sämtlicher Martial Artists dieser Welt Eric zu einem Duell mano-a-mano ohne Waffen fordert. Könnte prinzipiell ein ganz anständiger Fight sein, weil beide Kämpen durchaus was drauf haben, leider wird auch dieser Fight durch zahllose Schnitte total verunstaltet – ist ja eigentlich auch egal, weil, klar wie Klossbrühe, Eric den längeren zieht. Olson gelingt es, noch einen Tracker zu aktivieren, der Eric durch die Korridore verfolgt.

Plötzlich aber ist der Tracker verschwunden, Griff und Eric können sich um den Hals fallen und sich schwören, Dilly (warum eigentlich Dilly? Rounds ist doch der Mastermind des fiesen Unterfangens, welches auch immer es sein mag) zu schnappen – ja, der FSK-16-Schnitt macht es leider – for your viewing pleasure – notwendig, den kompletten Schlusskampf mit dem Tracker aus dem Film zu entfernen (Memo an den Cutmeister: Wäre dann vielleicht sinnvoll gewesen, den Tracker im Showdown total rauszuschnippeln, dann würde es nicht so auffallen)

Dilly veranstaltet wieder eine seiner beliebten Freiluftpressekonferenzen. Eric erprügelt sich eine Presseakkreditierung, schiebt sich unter die Journalisten und ballert Dilly eine grosskalibrige Kugel vor den Latz. Das Entsetzen der Journalistenmeute schlägt in berufliches Interesse um, als sich der umgeschossene Dilly als Maschinenmensch entpuppt (shock revelation! Ist das nun „Operation Echö?)! „Das ist ja wie im Film,“ entfleucht es einem der naseweisen Reporter…

Womit das Computerjustizsystem offiziell eingesargt und entsorgt wäre, Cybercore zusammenbricht und Rounds spurlos verschwunden ist, wie uns ein voice-over, getarnt als Griffs TV-Reportage, hastig instruiert. „Kriminalität kann uns nicht die Würde des Einzelnen nehmen,“ schliesst Griffs Monolog etwas sinnfrei. Eric und Griff leben glücklich zusammen, bis das der Tod (oder das Sequel) sie scheidet und für Rounds, der sich auf Hawaii vergnügt, hat Griff noch eine spezielle Überraschung programmiert, einen speziell auf ihn angesetzten Core-Tracker…

Es schlagen mal wieder zwei Herzen in meiner Brust (nein, und ich bin noch nicht so alt, daß ich täglich Doppelherz schlürfen würde). Das eine, wohlwollende, Herz ist sich zwar klar, daß Cyber Tracker zwar ein inhaltlich eher dümmlicher, aber ganz unterhaltsamer Billigklopper ist, das andere, Fieso-Duck-mäßige Herz allerdings stellt fest, daß die Fassung des Films, die ich mir antun mußte, wieder einmal nichts anderes als eine mittelschwere Frechheit am Kunden darstellt.

Ausführlicher gesagt – Cyber Tracker hatte nie andere Ambitionen, als ein preiswert produzierter Terminator-Abklatsch zu sein, und als solcher würde er (um’s vorwegzunehmen) in einer ungeschnittenen Fassung durchaus funktionieren. Das Script ist zweifelsohne recht dämlich und fährt mit Sicherheit nicht gut damit, sich als Grundmotivation einer politischen Verschwörung zu bedienen (was vielleicht mal als politisches Statement oder zumindest Satire gemeint sein könnte, verkommt nämlich zu einem recht unglaubwürdigen – selbst für SciFi-Verhältnisse – Kasperletheater, das mit der „neuen“ US-Flagge mit dem Cybercore-Logo anfängt, aber beileibe nicht aufhört), zumal dieser ganze Angle nur unzureichend bis gar nicht aufgelöst und erklärt wird (ich kann mir nur zusammenfantasieren, daß Rounds „Operation Echo“ darin besteht, einflußreiche politische Persönlichkeiten durch seine Cyborgs zu ersetzen, was, for the record, Anklänge an Futureworld aufkommen läßt – weitere Gemeinsamkeit: die Robotereffekte sind ungefähr gleich „gut“). Wenn sich der Streifen auf das konzentriert, was er ist, sein sollte und sein will, nämlich ein rasanter Low-Budget-Actionreißer, dann paßt das durchaus – zwar ist auch da nichts originell oder innovativ, aber die Action rollt zumindest gut dahin – alle paar Minuten explodiert irgendwas (und bei PM wird noch ordentlich gearbeitet, was da in die Luft fliegt, ist echt und nicht einem Computer entsprungen), die Pyroeffekte sind durchaus eindrucksvoll.

Aber kehren wir noch mal kurz zurück zum Script – das schafft es tatsächlich, über die komplette Laufzeit ohne eine einzige eigene Idee auszukommen, sondern kümmert sich ausschließlich darum, innerhalb einer „Rahmenhandlung“ Actionszene an Actionszene zu reihen (was bei Filmen wie diesen oft nicht die allerschlechteste Idee ist) – es gibt relativ wenig Leerlauf, hauptsächlich halt in den „politischen Szenen“ (es scheint ja gesetzlich vorgeschrieben zu sein, daß man einen Film dieser Art unerläßlicherweise mit politischer „Schärfe“ würzen muß, egal, ob’s nötig ist oder nicht) und in den zwei emotionalen Szenen, die den Holzhammer-Background der beiden zentralen Charaktere Griff und Eric vermitteln sollen (ergo Erics Flashback in unglückliche Ehetage und Griffs Monolog über ihre Motivation, in den Widerstand zu gehen – beide Darsteller stoßen hierbei auch durchaus an die Grenzen ihres darstellerischen Könnens). So richtig viel gibt uns das, was das Script uns an Hintergrund über die Helden vermittelt, auch nicht – okay, Eric schleppt sein Ehetrauma mit sich herum, sein Seitenwechsel zur UMR bleibt dennoch vergleichsweise unmotiviert (ist ja nicht so, daß Eric anfänglich von den hehren Motiven der UMR überzeugt ist oder daß die Rebellen ihm in seiner persönlichen Bredouille wirklich weiterhelfen können) und Griffs Motive bleiben trotz ihrer pathetischen „Freiheits“-Ansprache ziemlich diffus – was der Gegenseite aber exakt ebenso geht. Was Round sich letztlich von seinem diabolischen Plot (außer recht allgemeinen Allmachtsphantasien, mit denen sich jeder megalomanische Madman rumschlägt) verspricht (und woraus der Plan, wie angedeutet, eigentlich besteht), wird de facto nicht angesprochen, gleichfalls bleibt unklar, ob Dilly von Anfang an ein Roboter ist (und wenn ja, wieso muß Rounds dann erst anhand seiner Assistentin seine Ziele demonstrieren?), oder erst im Filmverlauf „ausgetauscht“ wird (das gleiche gilt für Olson. Ist sie ebenfalls ein Roboter?).

Aber, okay, vergessen wir den Plot, kümmern wir uns noch mal kurz um die Actionszenen. Auch wenn Richard Pepin kein James Cameron ist, die Action ist solide inszeniert, sorgt für jede Menge pyrotechnischer Extravaganzen und Shoot-outs (aber dazu kommen wir nach der Rubrik „Schauspieler“ noch mal gesondert im Hinblick auf Cut-Aspekte zu sprechen), die Qualität der Effekte ist schwankend – die Pyros sind okay, was aber an mechanical effects, make-ups und „Digitaleffekten“ (sofern man davon reden will) aufgefahren wird, läßt die Handelsklasse des Streifens deutlich durchblicken – es sind wenige und die sind kaum der Rede wert.

Don „The Dragon“ Wilson gehört nicht zu meinen favorisierten B-Bodies – der Mann ist zweifellos ein durchaus brauchbarer Martial Artist, aber Acting ist seine Sache nicht – in seinen dramatischen Szenen ist Wilson sichtlich überfordert, und da der Streifen ihm nicht mal allzuviele Möglichkeiten gibt, Martial Arts einzusetzen – das Schwergewicht an Action gilt eindeutig Shoot-outs und Verfolgungsjagden -, wirkt Wilson auf mich ein wenig fehlbesetzt. Für die Rolle hätte es keinen Karateka gebraucht.

Als sein Kontrahent ist der von mir immer wieder gern gesehene Richard Norton (Jackie Chans Gegenspieler in City Hunter und Mr. Nice Guy, aber auch immer wieder gern von Sammo Hung gecastet und des öfteren auch mit Cynthia Rothrock am Werk, und einer der Typen, die sowohl Helden als auch Schurken spielen können) leider völlig verschwendet – eine einzige Action-Szene wird ihm zugebilligt… Norton ist gewiß auch kein großer Schauspieler, aber der Australier hat zumindest Charisma, aber Cyber Tracker degradiert ihn weitestgehend zu einem Statisten.

Stacie Foster, die als Zombie in Savinis Night of the Living Dead debütierte und nach dem Cyber Tracker-Sequel filmmäßig nur noch in Steel Frontier auftauchte, bleibt größtenteils blaß, was aber auch an einem Charakter liegt, mit dem man auch als Mimin der Meryl-Streep-Kategorie kaum was anfangen könnte.

Erheblich zu langweilig sind mir die Schurken: Joseph Ruskin (Spezialist für kleine Rollen in größeren Filmen wie z.B. Scorpion King, Star Trek: Insurrection oder Prizzi’s Honor, aber auch mit Albert Pyun bei The Sword and the Sorcerer beschäftigt) hat als Oberschurke Rounds nicht nur ebenfalls einen irgendwie undefiniert wirkenden Charakter zu spielen, kann aber auch mit dem, was ihm das Script läßt, nichts erfolgversprechendes anfangen – er wirkt weder bedrohlich noch wahnsinnig noch überhaupt schuftig genug. Für „Dilly“ John Aprea, der im McQueen-Reißer Bullitt debütierte und später hauptsächlich in diversen Fernsehserien wie Falcon Crest oder Knots Landing agierte (aber auch in Caged Heat, Godfather Part 2 oder The Game) gilt ähnliches – der Mann strahlt einfach nichts aus. Abby Dalton als Polizeichefin Olson hat zumindest eine gewisse Ausstrahlung, aber die Soap-Spezialistin (sechs Jahre Falcon Crest) und Schwiegermama von Lorenzo Lamas (womit wir wieder bei Falcon Crest wären) bleibt mir insgesamt auch zu farblos.

Damit kämen wir zum unerfreulichen Thema „DVD-Präsentation“, die mein eingangs angesprochenes Fieso-Duck-Herzelein so in Rage brachte. Okay, die Scheibe kommt aus dem Hause Madison (oder MVW, so einig ist sich der Publisher da selbst nicht, auf der Box steht Madison, die Disc selbst meldet sich mit dem MVW-Logo, ist aber eh eine Soße), da erwartet man nix – die Bildqualität ist wie gewohnt relativ saumäßig (Vollbildtransfer), das Bild ist unscharf, flimmrig und manchmal laufen in aller Seelenruhe minutenlang dunkle Balken durchs Bild, der deutsche Dolby-2.0-Ton (alles, was geboten wird) ist erträglich (was für Madison schon höchstes Lob darstellt). Als „Extras“ erfreuen uns die bekannten und beliebten „Specials“ (die kennt Ihr ja mittlerweile auch, da muß ich nichts mehr dazu sagen) und eine Fotogalerie.

Was allerdings den Vogel abschießt, ist der Film selbst bzw. das, was die unbedingt für nötig erachtete Jugendfreigabe davon übriggelassen hat… der Streifen läuft in seiner US-Fassung 91 Minuten, d.h. selbst wenn wir den üblichen 4%-Verlust beim NTSC-to-PAL-Transfer einrechnen, entbehrt diese Version knapp fünfzehn Minuten. Am Anfang fallen die Schnitte noch gar nicht mal so auf, da hat man sich noch etwas Mühe gegeben, aber je weiter der Film fortschreitet, desto schlimmer wird das Gemetzel – und in diesem Fall wird eben beinahe ausschließlich der Film massakriert. Der Tracker-Angriff auf die UMR-Zentrale ist das erste wirklich auffällige Opfer, bei dem man als Zuschauer nur noch raten kann, was eigentlich passiert und wieso Eric und Griff plötzlich als einzige Überlebende darstehen, aber selbst das ist noch harmlos gegen das, was im Showdown passiert – der letzte Tracker verschwindet einfach spurlos (in der ungekürzten Fassung macht sich Eric die „polymorphe Flexibilität“ des Trackers zunutze und stopft ihm eine Granate in die kybernetischen Eingeweide) – eben isser noch da, schon isser weg und der Zuschauer sagt nur noch „Eh? What the FUCK happened???“. Die Schnitte sind darüber hinaus in der Schlußphase nur noch amateurhaft durchgeführt, da werden Dialoge mitten im Satz abgeschnitten und auf einen halbwegs passenden Anschluß überhaupt nicht mehr geachtet. Seit der grausigen FSK-16-Scheibe von Demon Wind habe ich keine so grobe Filmvergewaltigung mehr erlebt, das ist nicht mehr Schnitt mit Küchenmesser und Tesafilm, sondern Auseinanderrupfen mit bloßen Händen und Zusammenknoten der Reste.

So setzt sich schlußendlich meine Fieso-Duck-Inkarnation durch – die FSK-16-Scheibe von Cyber Tracker hat ausschließlich Schrottwert und sollte nicht mal mit Verachtung gestraft werden, Finger weg, Finger weg, Finger weg (laßt Euch vom untenstehenden Shopping Link aber nicht abhalten, hehe). Cyber Tracker, der Film, ist dagegen trotz des wenig überzeugenden Actings und des kaum besseren Scripts eins der Highlights der PM-Entertainment-Factory, denn in der ungeschnittenen Fassung ist das Ding zwar immer noch billig, aber dafür zumindest actiongeladen und ein Film für jeden Freund knalliger Explosionen… Die Bewertung bezieht sich heute ausschließlich auf die FSK-16-Fassung, ungeschnitten reduziert sich die Bomben-Anzahl und die Biere erhöhen sich entsprechend…).

(c) 2003 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 8

BIER-Skala: 3


mm
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