Catacombs

 
  • Original-Titel: Catacombs
  • Alternative Titel: The Girl That Wouldn't Die |
  • Regie: Gordon Hessler
  • Land: Großbritannien
  • Jahr: 1965
  • Darsteller:

    Gary Merill, Jane Merrow, Georgina Cookson


Vorwort

Regiedebüt von Gordon Hessler, der später einige der AIP-Poes und die beiden Dalek-Filme inszenierte. Hier kommt er uns mit einem „Mini-Hitchcock“-Thriller.

Raymond ist mit Ellen verheiratet, aber glücklich ist die Ehe nicht. Die Dame des Hauses (und singulärer breadwinner) ist ein ziemlich herrschsüchtiger Drachen, die ihren Ehemann hauptsächlich als eine Art kostenlosen Butler zu betrachten scheint. Nicht viel besser geht’s ihrem Firmenbuchhalter Corbett, der praktisch auch jederzeit zu ihrer Verfügung stehen muss (sich aber insoweit revanchiert, ab und zu mal ein ordentliches Sümmchen zu unterschlagen). Interessant wird die Sache, als Ellens Nichte Alice aus Paris zurückkehrt und Raymond schöne Augen macht – sie steht auf ältere Männer, verkündet sie, und bei Raymond fällt das auf sehr fruchtbaren Boden. Daher arbeiten er und Corbett einen unnötig komplizierten Plan aus – während einer Geschäftsreise in Italien soll Ellen einen tragischen Unfall erleiden, allerdings doch nicht Ellen, sondern eine von Corbett angeheuerte Doppelgängerin, dieweil Raymond daheim im U.K. die echte Ellen meuchelt (nein, ich weiß auch nicht, welchen tieferen Sinn das haben soll). Zwar geht der Plan beinahe schon vorab in die Binsen, als Ellen Alice und Ray beim Herumpoussieren erwischt und Ray die Olle noch in der gleichen Nacht ersäuft, aber es gelingt den Verschwörern, alles noch irgendwie hinzutricksen.

Die Testamentseröffnung verläuft nicht ganz, wie Ray es sich erhofft hatte – zwar vererbt Ellen ihm ihr halbes Vermögen und den Rest Alicia, verknüpft das aber an die Bedingung, dass Ray sein restliches irdisches Dasein in der ehemaligen Liebeshütte des Paars verbringt. Soll aber auch kein großes Hindernis sein, denn Alice ist durchaus gewillt, den alten Knacker zu heiraten… doch es häufen sich rätselhafte Ereignisse, besonders im Zusammenhang mit der Gartenhütte, in der Raymond Ellen verscharrt hat. Hat irgendjemand den Mordplan durchschaut und versucht nun, Alice und Ray in den Wahnsinn zu treiben (etwas, was Ray Corbett durchaus zutrauen würde)? Oder ist Ellen, die ihr Leben exotischen fernöstlichen Religionen und dem Leben nach dem Tod verschrieben hatte, tatsächlich aus dem Jenseits zurückgekehrt?


Inhalt

Hesslers Film ist nicht sonderlich aufwendig (und nähert sich gelegentlich der alten old-dark-house-Formel an), aber recht routiniert gearbeitet, vor allem, was die vier Hauptfiguren angeht, die allesamt ziemlich glaubwürdig rüberkommen – einzig der, wie gesagt, überfrachtete Mordplan selbst gibt Abzüge in der B-Note. Ellen soll zwar wohl „sympathetic“ sein, ist aber doch durchaus mördernswert.. Die letzten 30-40 Minuten, in denen sich die seltsamen Vorfälle, die vielleicht, vielleicht auch nicht, eine Rache aus dem Grab heraus vorbereiten, vollziehen, sind auch – ohne plakative Effekte oder Storykunstgriffe – ordentlich spannend. Passabel gespielt ist die Chose auch – ein netter kleiner Thriller.

3/5
(c) 2015 Dr. Acula


mm
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