- Deutscher Titel: Brut des Teufels - Konga, Godzilla, King Kong
- Original-Titel: Mekagojira no gyakushu
- Alternative Titel: Mechagodzilla - Brut des Teufels | The Escape of Mechagodzilla | The Escape of Megagodzilla | Mechagodzilla vs. Godzilla | Monsters from an Unknown Planet | Monsters from the Unknown Planet | Revenge of Mechagodzilla | The Terror of Godzilla |
- Regie: Ishiro Honda
- Land: Japan
- Jahr: 1975
- Darsteller:
Akira Ichinose (Katsuhiko Sasaki)
Katsura Mafune (Tomoko Ai)
Dr. Shinji Mafune (Akihiko Harata)
Jiro Murakoshi (Katsumasa Uchida)
Mugal, Alien Leader (Goro Mutsumi)
Interpol Chief Tagawa (Tadao Nakamaru)
Yuuichi Wakayama (Shin Roppongi)
Yuri Yamamoto (Tomoe Mari)
Tsuda (bearded Alien) (Toro Ibuki)
Army Commander Segawa (Kenji Sahara)
Professor Ôta (Kotaro Tomita)
Mafune´s Butler (Ikio Sawamura)
Captain Kusakari (Masaaiki Daimon)
Aliens (Toshio Kirishima, Kazuo Suzuki, Haruo Suzuki)
Godzilla (Toru Kawai)
Mechagodzilla (Ise Mori)
Titanosaurus (Katsumi Nimiamoto)
Vorwort
Manche Filme kann man sich einfach immer wieder ansehen – die „besseren“ Godzilla-Filme gehören zweifellos dazu. Nun könnte man trefflich darüber streiten, was die „besseren“ Godzilla-Filme sind. Neben dem Ur-Godzilla zähle ich dazu diejenigen in denen Godzilla charmante (ehh…) Gegner-Monster hat und es damit zu ordentlichen kaiju-Balgereien kommt. Die Auftritte von Ghid(o)rah gehören dazu (ja, auch der mit Gigan, „Frankensteins Höllenbrut“, den ich ausserordentlich gut finde) oder „Destroy All Monsters“. Wenn noch dazu Inoshiro Honda selbst und nicht sein gelegentlich heftige Aussetzer fabrizierender Kollege Jun Fukuda (das GRAUEN von „Ebirah“… uff, der vermutlich blödeste aller Godzilla-Filme) auf dem Regiesessel sitzt, kann eigentlich nicht viel schief gehen. Das bringt uns nahtlos zu unserem heutigen Subjekt… 1974/75 hatte Toho mit tatkräftiger Unterstützung von Fukuda das lukrative Godzilla-Franchise durch Murks wie GODZILLA VS. MEGALON ordentlich abgewirtschaftet, sehr zum Ärger von Honda, der sowieso nie damit konform ging, Godzilla vom Bedroher zum Beschützer Japans mutieren zu lassen. Als der 74er-Godzilla-Streifen (der erste Auftritt von Mechagodzilla und Godzillas Team-up mit King Seesar, GODZILLA VS. THE COSMIC MONSTER) ordentlich floppte, sah sich Toho bemüssigt, Honda selbst den letzten verzweifelten Versuch zur Franchise-Rettung anzutragen. Honda willigte ein und fabrizierte den vorliegenden Streifen. Finanziell lohnte sich das Werk wohl kaum, denn für ein ganzes Jahrzehnt lang legte Toho anschliessend Big G auf Eis, ehe er mit RETURN OF GODZILLA re-animiert wurde. TERROR OF MECHAGODZILLA markiert damit nicht nur das Ende der Honda-Ära, sondern auch der Showa-Serie nach fünfzehn Filmen in zwanzig Jahren. War der Film wirklich der letzte Nagel in den fast schon zugezimmerten Sarg für das beliebteste aller Filmmonster?
Inhalt
Für Serien-Quereinsteiger startet der Streifen praktischerweise mit einer Highlight-Reel von Godzillas erstem Encounter mit seinem robotischen Widerpart (lief hier als „King Kong – Dämonen aus dem Weltall“ – ach, wie ich diese deutschen Titel liiiiieeeeebeee). Der Kampf endet, als Godzilla Mechagodzilla die Rübe abschraubt und den ganzen Schrott ins Meer wirft.
Present Day. Ein Spielzeug-U-Boot taucht nach den Überresten des Roboters, da man sich von diesen einiges an technischem Wissen erhofft. Leider sind die Reste schon anderweitig weggeräumt und darüber hinaus wird das U-Boot auch noch von einem Dinosaurier angegriffen. Das U-Boot taucht auf, but so does the dinosaur und mit einem Big Splash macht der Saurier aus dem U-Boot Spielzeugkleinholz.
Für solcherlei Katastrophen ist in Godzillaland offenbar Interpol zuständig. Man krisensitzt, ört sich die letzten Funksprüche des U-Boots an und betrachtet sich UFO-Bilder. Interpol-Agent Murakoshi und der ob der Dinosaurier-Connection hinzugezogene Zoologe und Ozeanograph Ichinose können das Gefasel der dem Untergang geweihten U-Boot-Crew von Dinosauriern „kaum glauben“ (Bitte? Für ein Land, in dem alle fünf Minuten irgendwelche Riesenmonster auftauchen und Städte zerkloppen, gibt´s da reichlich viele Skeptiker).
Anderswo treffen sich die Böslinge, und das sind in getreuer Tradition der letzten fünf Godzilla-Streifen Ausserirdische, die die Menschheit ob ihrer fortschreitenden Umweltzerstörung für nicht viel mehr als eine auszurottende Krankheit halten, bevor man den Planeten besiedelt. Ach ja, unsere Aliens sind übrigens vom „Planeten The Black Hole“, der „im Anflug“ sei. Uffza. (Zur Ehrenrettung sei gesagt: die englische Fassung ist nicht gar so blöd, da werden die Alien-Planeten von einem schwarzen Loch angesaugt, weswegen sie sich nach neuer Heimstatt umsehen). Den Invasoren (noch unwissenderweise) helfen tut ein gewisser Dr. Mafune, der vor 15 Jahren, obschon angesehener Meeresbiologe, mit Schimpf und Schande vom Hof gejagt wurde, seit er behauptete, einen Meeressaurier entdeckt und unter seine Kontrolle gebracht zu haben (noch mal: Da wird Japan alle naslang von Godzilla und seinen Kollegen geplättet, aber man glaubt einem anerkannten Wissenschaftler nicht, wenn er von einem Saurier spricht? Die spinnen, die Japaner…). Naja, jedenfalls ist das schon mal ein guter Grund, die Menschheit zu retten, ausserdem haben die Aliens seiner Tochter das Leben gerettet.
Auch die guten Jungs sind irgendwie auf Mafune (dessen „Intelligenz sich in eine andere Richtung entwickelt hat“, whatever THAT means) gestossen und versuchen, den Knaben ausfindig zu machen, stossen auf seinem Inseldomizil (jeder MAD SCIENTIST hockt auf einer Insel, ist ja klar) nur auf sein Töchterlein Katsura, die angibt, Paps Mafune habe schon vor Jahren das Zeitliche gesegnet. Damit können sich unsere Helden Ichinose und Murakoshi aber nicht ganz zufriedengeben und einen Hausfriedensbruch später stellt Katsura klar, dass sie alle Unterlagen des Docs verbrannt habe und schmeisst die Jungs endgültig raus.
Mafune feiert mit dem bärtigen Alien, Nummer 2 der Alien-Hierarchie, der für Mafune bislang nicht mehr als grosszügiger Mäzen seiner Arbeit ist, die Fertigstellung seines Titanosaurier-Kontrollsystems. Katsura berichtet von den Interpol-Ermittlungen, aber Mafune ist von seinen Racheplänen nicht abzubringen. Alien #2 nutzt die Gelegenheit, um Mafune und Katsura ins Alien-HQ in einem unterbergischen Riesenkomplex zu führen und stolz den neuen und verbesserten Mechagodzilla vorzuführen. Mafune ist sichtlich gerührt, als sich der Chefalien (mit seinem gar lieblichen silbernen Jumpsuit und dem köstlichen Antennen-Helm) a) als solcher, und zwar als „Kommandant des dritten Planeten“ (eh, ich dachte „The Black Hole“… und, der dritte Planet, das sind doch WIR? Oder wie? Ach, diese verflucht kreativen japanischen Drehbuchautoren… Planet X, „Dritter Planet“… brainstormer, elende!), zu erkennen gibt und b) andeutet, dass man ja gemeinsame Sache machen könne.
Dieweil erdreistet sich ein gefangener Erdling zu fliehen, wird aber rasch im Gewölle gestellt und erschossen.
Interpol baut dieweil ein neues U-Boot (bekanntlich ist die Interpol-U-Boot-Flotte führend in der Welt). Ichinose schlägt vor, auf Bewaffnung zu verzichten, dafür aber ein stärkeres Sonar einzubauen, damit man das Monster früher orten kann. Man hat sogar in der Leichenhalle (!) Mafunes Notizen gefunden (bitte? Angeblich ist Mafune vor FÜNF Jahren gestorben? Heben die da alles so lang auf?). Demnach ist der Saurier von Haus aus friedlich.
Katsura sucht Ichinose auf und versucht selbigen davon abzuhalten, mit der neuen Expedition auf Saurierjagd zu gehen. Mafunes Diener belauscht das Gespräch und so weiss Papa Mafune schnell Bescheid und kann seine Tochter ordentlich zusammenstauchen.
Bei Interpol hat sich indes ein Typ eingefunden, der von dem kurzzeitig flüchtigen Alien-Gefangenen ein Titanplattenfragment in die Hand gedrückt bekommen hat. Nicht, dass das momentan irgendwo hin führen würde…
Mafune bastelt an Mechagodzilla, zur Freude des Oberaliens. Zur Perfektion fehlt nur noch ein „menschliches Gehirn“ (SCHRECK!).
Katsura versucht Ichinose nochmals telefonisch zu warnen, wird aber von Alien #2 daran gehindert und per Laserschuss in die Rübe erstmal betäubt. „Hast du vergessen, was du wirklich bist?“ fragt er unheilsschwanger und wir blenden in einen FLASHBACK…
Etliche Jahre vorher ist Mafune in seinem Labor zugange und experimentiert unter Assistenz seiner Tochter. Ein Kurzschluss befördert Katsura in die eweigen Jagdgründe, doch ungefragt tauchen Alien#2 und zwei Kollegen in roten Jerseys auf und operieren an Katsura herum, bis die Maid wieder die Augen aufschlägt. „Dein Herz ist kalt wie ein Eisblock aus dem All, wer sollte eine lebende Tote lieben?“ düstert Alien#2 vor sich hin, womit unser Flashback endet. Okay, now we know the story und Katsura ist auch wieder ordnungsgemäss auf Rache und Vernichtung programmiert.
Das neue U-Boot-Spielzeug hat schon bald ein Treffen mit Titanosaurus und es sähe schlecht für die zweite U-Boot-Crew aus, würde der Saurier nicht auf einmal unkontrolliert herumtaumeln und unseren Helden die Chance zur Flucht bieten. Bei der anschliessenden Lagebesprechung stellt man fest, dass das eher versehentlich eingeschaltete Sonar den Saurier aus dem Konzept brachte. Also ist die Lösung aller Probleme simpel: Lasst uns ein Supersonar bauen! (Ja!)
Ichinose schleicht aus irgendwelchen Gründen um Mafunes Haus, wird von Thugs K.O. geschlagen, aber von Murakoshi gerettet. Der Alienobermotz ist auf seine entsprechenden Unterlinge sauer, peitscht sie aus und lässt sie in den Exekutionsraum bringen – mit dem Herrn ist offenbar nicht wirklich gut Kirschen essen. Katsura vermeldet Papa Mafune pflichtgemäss für die Gästeteam-Seite noch nicht aufgedeckte Problem des Titanosauriers.
Bei Interpol ist man sich ob der Strahlengewehre, die die Thugs trugen, mittlerweile sicher, es mit Ausserirdischen zu tun zu haben (wer fliegt auch sonst mit UFOs? Die Heilsarmee?) Katsura bringt Ichinose in einem Anfall von Generosität Mafunes weitere Notizen herbei, allerdings natürlich nur, um Ichinose auszuquetschen, und der naive Trottel ist dämlich genug, mehr oder weniger direkt mit der Tür ins Haus zu fallen, dass man an einem Supersonar arbeitet, um den Saurier auszuschalten.
Katsura berichtet bei Papa, redet dem alten Herrn aber mächtig ins Gewissen. „Kannst du verantworten, mit diesen Aliens, die so viele unschuldige Menschen getötet zu haben, zu arbeiten?“ fragt sie und Inoshiro Honda lässt eine so gute Möglichkeit natürlich nicht verstreichen, ohne einige Tonnen Stock Footage aus GODZILLA VS. THE COSMIC MONSTER, GODZILLA VS. MEGALON, GODZILLA VS. MONSTER ZERO und DESTROY ALL MONSTERS einzufiedeln, aber Paps Mafune hat seine eigenen Pläne. Er gedenkt die Aliens nur für seine Zwecke einzuspannen, dass sein Titanosaurier eh stärker sei als Mechagodzilla (gewagte Theorie, Doc… wo sind deine Beweise?)
Na, auf jeden Fall lässt Mafune gleich mal den Titanosaurier los, die japanische Spielzeugarmee steht schon bereit. Interpol stellt fest, dass das Supersonar sabotiert wurde und ein verdächtiges Mädchen Fersengeld gibt. Hinterher… Die Aliens sind zunächst etwas angefressen, dass Mafune ohne ihre Einwilligung gehandelt hat, aber das spielt ihnen doch in die Hände. Ihr genialer Plan: Titano´s Präsenz wird ohne Zweifel Godzilla, ihren Erzfeind, auf den Plan rufen. Godzilla wird Titano besiegen, aber selbst dabei genügend Dresche beziehen, damit Mechagodzilla anschliessend leichtes Spiel hat (keine sportliche Fairness, diese Ausserirdischen heutzutage). Der Titanosaurier bewirkt den üblichen Havoc in einer japanischen Grossstadt, was sich Godzilla natürlich nicht zweimal sagen lässt. Angriffslustig stellt sich Big G dem Duell, aber in just diesem Moment lässt sich Katsura in ein Feuergefecht mit Soldaten verwickeln und erschiessen und da Katsura mit Titanosaurier aus nicht näher bezeichneten Gründen telepathisch verlinkt ist, zieht Titano sich zurück, ein klarer Fall von NO CONTEST. Godzilla ist pikiert und sogar zu beleidigt, um seinerseits nur aus Spass ein bisschen Rampage zu veranstalten, sondern geht auch nach Hause.
Ichinose spielt derweil den von der Liebe geblendeten, trotz aller gegenteiligen Beweise glaubt der Blödmann einfach nicht, dass Katsura die Saboteurin war. Selbige wird indessen von den Aliens einer erneuten Generalüberholung unterzogen (Premiere für Godzilla-Filme: FAKE NUDITY!), sprich alle lebenswichtigen Organe werden durch (ächz) Vorkriegs-Feinmechanik (mehr Einzelteile, Federn und Unruhen als eine Taschenuhr aus dem 17. Jahrhundert – speaking of Hi-Tech…) ersetzt. Mafune ist erschüttert ob der Konsequenzen seines eigenmächtigen Handelns und gelobt von nun an, nur noch auf Alien-Anweisung vorzugehen.
Die Armee räumt ein, nicht ausgerüstet zu sein, um gegen Dinosaurier vorzugehen (BITTE???? Auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole… ihr könnt nach den Godzilla-Angriffen die Uhr stellen, habt aber nix, um gegen Dinosaurier vorzugehen? What the f**k is Godzilla? Ein zu gross geratenes Insekt?) Murakoshi fühlt sich doch jetzt schon genötigt, mal in den Bergen, wo die Titanplatte herkam, auf die Suche zu gehen.
Die Aliens präsentieren Mafune die neue Katsura und teilen mit, dass sie praktisch denkend, wie sie sind, das Kontrollsystem für Mechagodzilla gleich mit eingebaut haben. Vorausschauend, wie unsere cleveren ETs nun mal sind, gehen sie davon aus, dass man ihren Hideout früher oder später finden wird, daher werden sie selbigen nach Mecha-Gs Start vernichten. Der Doc zieht eine lausige „Verzeih mir, Katsurä-Routine ab, während Katsuras Eingeweide lauter ticken als eine Zeitbombe in einem James-Bond-Film.
Ichinose strolcht wieder um das Mafune-Anwesen und wird endlich erfolgreich von den Aliens, die sich jetzt grossspurig „grosse Befreier“ nennen, gefangengenommen. Ichinose versucht sich bei Mafune einzuschleimen, doch der will davon nix wissen (der Typ wäre mir als Schwiegersohn auch zu dämlich).
Mechagodzilla startet aus seinem Bergversteck, was sogar Murakoshi und seinem Sturmtrupp auffällt. Er dringt in den Komplex ein und befreit die gefangenen Erdlinge, die ihm gerade noch rechtzeitig zu verstehen geben, dass gleich alles in die Luft fliegen wird. Und schon macht´s BUMM.
Titanosaurier und Mecha-G sind definitiv ready to rumble. Mecha-Gs Augenstrahlen verwüsten ganze Modellstrassenzüge und auch Titanosaurus hat seine Spezialwaffe, kann er doch seine Schwanzflosse in einen Hochleistungsfächer verwandeln und mit dem pustet er um, was Mecha-G hat stehen lassen.
Zwei annoying school kids stehen sich von ihrer Evakuierungsgruppe davon und sind prächtig dabei, sich von Titano zu Mus matschen zu lassen, doch da… Godzilla hat offenbar ein paar Gamera-„Freund-aller-Kinder“-Filme zu oft gesehen und eilt to the rescue – er sendet Titano mit einem präzise ausgeführten Shoulderblock, auf den Goldberg stolz wäre, zu Boden. Titano packt seinen Fächer aus und bläst Big G um, dann noch ein guter Kick hinterher und Godzilla kreiselt (tricktechnisch eher … unüberzeugend) ins Gewölle.
Big G lässt sich davon nicht erschüttern und bearbeitet Titano mit einigen harten Uppercuts, doch ein unfaires Double-Team-Manöver des gegnerischen Tag-Teams (schon im Wrestling wusste ich immer … Handicap-Matches are not fair!) bringt die Heel-Fraktion wieder in Vorteil. Die Luftwaffe greift ein, aber die Spielzeugjets sind natürlich no match für Mecha-G. Titano nutzt die Gunst der Stunde, um Godzilla in die Schnauze zu beissen und ihn so hochzuheben (stabiles Mundwerk, das muss man anerkennen). Ein paar Raketen aus Mecha-Gs Hand später bricht Godzilla zusammen, die bösen Monster buddeln das gute Monster ein und Titano hüpft begeistert auf dem vermeintlichen Grab des Kontrahenten auf und ab.
Endlich allerdings haben auch die Menschen mal wieder etwas zustandegebracht, nämlich das Supersonargerät. Man montiert das an einem Helikopter (was ich ehrlich gesagt für eine ausgesprochen dämliche Idee halte, bedenkt man, dass Mecha-G bereits die halbe japanische Luftwaffe in ihre kümmerlichen Einzelteile zerlegt hat). Murakoshi ist dank der Hinweise der Gefangenen auf dem Weg zu Mafunes Haus.
Die Sonar-Abteilung schiesst Titano erfolgreich den Empfänger für das Supersonar in die Rübe und legt den Saurier mittels hübscher Cartoon-Schallwellen auch ordentlich lahm. Godzilla befreit sich wie aufs Stichwort aus seiner Ruhestätte und geht auf Mecha-G los. Letzterer startet eine Full-Scale-Attack mit allem, was er an Waffen so hat (diverse Cartoon-Strahlen, Raketen, you know…). In grimmiger Entschlossenheit entbrannt lässt sich Godzilla aber nicht aufhalten, selbst, dass sein Gummianzug ins Brennen gerät, stört unser heldenhaftes Monster nicht (ich will´s nicht zu sehr ins Lächerliche ziehen – die Szene ist wirklich für späte Showa-Verhältnisse ausgesprochen effektiv und überzeugend inszeniert). Godzilla verwickelt Mecha-G in einen Infight, wo er naturgemäss Vorteile hat.
Indessen gelingt es Ichinose endlich, sich zu befreien, und auch die Kavallerie ist schon im Anmarsch. Ichinose erwürgt Alien#2 und demaskiert den Invasor, der unter der menschlichen Maske ein gar schreckliches Antlitz zeigt. Katsura bedroht Ichinose mit einer Knarre, aber bevor Ichinose das ganze mit ihr ausdiskutieren kann, ist Murakushi zur Stelle und schiesst Katsura an. Godzilla nutzt die Verwirrung der Mecha-G-Steuerzentrale, um die bewährte Kopfabschraub-Methode nochmals anzuwenden, doch der neue und verbesserte Mecha-G funktioniert auch ohne Rübe ganz gut. Fernsteuerung rules!
Der Alienobermotz geht stiften und schafft es dabei, Mafune erschiessen zu lassen. Ichinose, Trottel der er ist, vertraut Katsura an, dass er sie trotz allem liebt (eehh… da kann er eher einen Küchenmixer lieben, der hat vermutlich mehr organische Bestandteile), Katsura heult en wenig rum (insert Sitcom-Publikums-Track: „oooooooh!“) und besteht darauf, dass Ichinose sie umbringt, von wegen weil sie ja die Mecha-G-Steuerung intus hat. Natürlich bringt Ichinose das nicht fertig (er versucht´s auch nicht mal, liebestoller Doofling, der er ist), so dass Katsura, damit wir hier endlich weiterkommen, Selbstmord verüben muss („ooooooooh“).
Ohne Steuerung ist Mecha-G hilflos und wird relativ mühelos von Godzilla verschrottet. Unser Oberalien stürzt sich vor seinen Verfolgern ins Meer, wo seine Flucht-Ufos warten. Godzilla, schon in den Kampf mit dem immer noch durch die Sonarwellen stark gehandicapten Titanosaurier verwickelt, packt mal kurz seinen eigenen schlechten Mundgeruch (äh, radioaktiven Strahl) aus und röstet die Ufos im Vorbeigehen, dann plättet er den Titanosaurier. His days work done stempelt sich Godzilla aus und zieht sich zum verdienten Feierabend ins Meer zurück, alles jubelt, alles lacht, bis auf den traurigen Ichinose… (tja, wenn deine Freundin ein Cyborg ist, better not let all guys who can do the repairs be killed — vielleicht sind ihm aber auch nur die Versandkosten zur Garantie-Abteilung des „Planeten The Black Hole“ zuviel)…
Weia… das ist schon ziemlich konfus, das ganze. Wobei man natürlich Inoshiro Honda die Story nicht zum Vorwurf machen kann, bei Toho versuchte man wohl, die Showa-Serie auch storytechnisch zu einem Abschluss zu bringen und verhedderte sich dabei natürlich nach Strich und Faden in den durch die bisherigen Installments ausgelegten Fussangeln. Die hiesigen Aliens sind also für die diversen früheren Attacken verantwortlich? Weshalb sahen die dann bis dato immer anders aus? Multi-ethnic alien community? Allerdings sind die neuen Uniformen trés chic, muss ich zugeben.
Aber Honda macht das beste draus – der Godzilla-Erfinder hatte sich ja mit dem (zugegeben grausigen) GODZILLA´S REVENGE aus der Serie verabschiedet und Jun Fukuda das Franchise überlassen, aber mit seiner Rückkehr (RETURN OF HONDA oder HONDA´S REVENGE) zeigt der Meister seinem Schüler noch mal gehörig, wo der Hammer in Sachen kaiju hängt.
Und der hängt natürlich in den Monsterkloppereien. Honda inszeniert diese erfrischend geradlinig und vergleichsweise düster im Gegensatz zu Fukudas eher „heiteren“ Filmchen. Godzilla, obwohl für das „Gute“ kämpfend, gibt sich entschlossener denn je (die erwähnte Szene, in der Godzilla trotz der Attacke mit allen Mitteln seitens MechaG auf diesen zustürmt, ist wirklich … [seltsam, das in diesem Kontext zu schreiben] eindringlich, MechaG, der zwar mal wieder mit diversen Cartoonstrahlen um sich schmeisst, ist tolerabel und Titanosaurier ist ein ziemlich cooles Monster (und dabei wieder mal erfrischend down-to-earth im Vergleich zu Genossen wie Ghidrah oder Gigan). Diese Kombination bürgt für hochklassige Monsterkämpfe mit reichlich Zerstörung von Spielzeug-Immobilien, wobei die Miniatureffekte recht ansehnlich geraten sind (zumal sich die „Spielzeugarmee“ ziemlich zurückhält und nur das arg armselige U-Boot-Modell so richtig auf die Lachmuskeln drückt). Bei dem Kämpfen fällt auf, dass sie zumindest von seiten Godzillas und Titanos reichlich bodenständig geführt werden, mit fiesen Tricks und Tritten, Schlagserien, Kopfstössen, also mehr in der Tradition von dreckigen Streetfights als den sonst zu dieser Phase eher üblichen Strahlen-Duellen; Godzilla nimmt seinen radioaktiven Hitzestrahl nur sehr sehr sparsam in Anspruch, sondern verlässt sich mehr auf seine Fäuste – und diverse Wrestling-Moves sind ebenfalls zu beobachten.
Die Monster Suits, ja auch immer ein Qualitätsmerkmal, sind durchaus gut gelungen, der Godzilla-Suit einer der detailfreudigsten der späten Showa-Filme, der Titanosaurier macht bei seiner ersten Appearance vielleicht einen etwas lächerlichen Eindruck, aber das relativiert sich im Laufe der Kampfhandlungen, der Mecha-G-Suit glänzt schön :-).
Die „andere“ Seite des Films kann damit natürlich nicht mithalten, wobei Honda die „dramatischen“ Szenen allerdings annehmbar bewältigt und hier keine Langeweile aufkommen lässt. Lediglich die – ähempt – „Spezialeffekte“ bezüglich des Katsura-Cyborgs strapazieren dann doch wieder das Zwerchfell des geneigten Zuschauers (der „Herzbeutel“ ist schon irgendwie klasse…).
Nichtsdestotrotz ist das Spektakel (natürlich auch dank der kurzen Laufzeit, siehe nächster Absatz) ausgesprochen kurzweilig geraten und selbst wenn der erste grosse Monsterfight ziemlich auf sich warten lässt, passiert genug (manchmal unfreiwillig komisches), um den Fan bei der Stange zu halten und die zweite Filmhälfte bietet dann auch mehr oder weniger kaiju-Action pur. Wären alle späten Showa-Filme von dieser Güteklasse gewesen, wäre die Serie vermutlich nicht in ihren zehnjährigen hiatus gegangen.
Der handlungstechnischen Konfusion hilft allerdings nicht, dass die deutsche Fassung (wie übrigens auch die meisten US-Prints) wieder mal schnitttechnisch völlig entstellt wurde, jede Menge Handlungsfäden blieben dabei auf dem Schneideraumboden zurück, aber man ist es ja als kaiju-Fan inzwischen gewohnt, dass internationale Verleiher denken, den Fan interessiert ausser den Monster-Fights gar nichts (ist ja auch nicht vollkommen verkehrt, der Gedanke ;-)), so dass man die sowieso irrelevanten Storyelemente dann auch gleich unter den Tisch fallen lassen kann (das hat sich ja bis zum heutigen Tag, mit der US-Fassung von GODZILLA 2000, nicht geändert).
Schauspielerisch gibt es das übliche Defilée japanischer Pappnasen, die im Rahmen der eingeschränkten Möglichkeiten ihr bestes geben, u.a. ist auch der alte Godzilla-Veteran Kenji Sahara in einer Nebenrolle mit von der Partie (der dürfte den Rekord für appearances in Godzilla-Filmen halten, ohne dass ich das nachgeprüft habe). So richtig übel ist keiner, nur dass ihre Charaktere meistens schwachsinnige Dinge tun, schlägt halt früher oder später auf die ausführenden Mimen zurück. Aber – auch das sind wir in japanischen Monsterplotten (und nicht nur in diesen) gewöhnt und erwarten das ja auch.
Erwähnenswert noch, dass die Musik zum letzten Mal aus der Feder des Meisterkomponisten Akira Ifukube stammt, dessen „Godzilla March“ ja ein echter Gassenhauer geworden ist und der dem Film mit angemessenen Themes die passende symphonische Untermalung gibt.
TERROR OF MECHAGODZILLA ist, was die 70er-Jahre-Godzillas angeht, zweifellos ein Highlight (obgleich ich noch nicht alle Filme dieser Epoche gesehen habe), die kaiju-Fights sind wahrlich unter die Höhepunkte der Showa-Serie einzureihen und obgleich es ein Godzilla-Streifen mit relativ wenig Godzilla ist (unser aller Lieblingsmonster erscheint erst nach Filmmitte erstmals, wenn man von seinem Prolog-Auftritt absieht), stören die menschlichen Mitspieler nicht wirklich das kurzweilige Monstervergnügen.
Die mir vorliegende Billigkaufkassette aus dem Hause „MGP Video“ (für einpaarmarkfuffzich von irgendeinem Wühltisch) verfügt sogar über einen bildtechnisch qualitativ guten Print – falls dem geneigten Monsterfan also noch ein Exemplar dieser Edition über´n Weg läuft, zuschlagen & nicht bereuen. Für Fans der überdimensionierten Eidechse (wie mich) ein unverzichtbarer Teil der privaten Kollektion. Get it and have fun!
(c) 2004 Dr. Acula
BOMBEN-Skala: 6
BIER-Skala: 8
Review verfasst am: 01.06.2004