Bradbury und der Fluch der Todeshöhle

 
  • Deutscher Titel: Bradbury und der Fluch der Todeshöhle
  • Original-Titel: The Secret of the Inka's Empire
  • Alternative Titel: Das Geheimnis des Inka-Schatzes | Inka Man - Fluch der Todeshöhle | Der Goldene Condor | Geheimnis des Inka-Schatzes |
  • Regie: Gianfranco Parolini, Sidney W. Pink, Rudolf Zehetgruber
  • Land: Italien/Kolumbien
  • Jahr: 1987
  • Darsteller:

    Luigi Mezzanotte
    Kelly London
    Ann Karin
    Steve Alcarado
    Rago Apollo
    Marilyn Bautista
    Florence Carvajal
    Sonny Crane
    Ben Imperial
    Vassili Karis
    Vangie Labalan
    Max Laurel


Vorwort

Lange habe ich damit gezögert, endlich mal was Produktives zu Badmovies.de beizusteuern. Nachdem ich den hier zu besprechenden Streifen aber zu Gesicht bekommen hatte, war mir klar: der MUSS reviewed werden! Nun ist es also soweit – und ich kann euch derbe Kost versprechen! Es ist überhaupt längst überfällig, dass dieses Filmchen hier mal genauer unter die Lupe genommen wird, zählt es meines Erachtens doch zu den lustigsten Rip-Offs der Filmgeschichte. Mit was könnt ihr, liebe Leser, rechnen? Zwei Worte: „Indiana Jones“ und „Italien“ – das dürfte sogar den weniger erfahrenen Trashfilm-Fan Schauer der Vorfreude über den Rücken jagen. Wie Einst Star Wars zu einer Welle an ähnlich gearteten SciFi-Machwerken meist niederer Güteklasse geführt hatte (Battlestar Galactica, Star Crash etc.), so war auch im Gefolge von Indiana Jones eine Flut an Rip-Offs zu verzeichnen. Die Meisten von euch können sich bestimmt noch gut an die beiden Quatermain-Teile erinnern. Der vorliegende Streifen zählt ebenfalls zu diesen Indiana-Jones-Rip-Offs der späten 80er Jahre. Gianfranco Parolini, der Regisseur von Filmen wie Sabata (1970) oder Todeskommando Panthersprung (1968) hat sich auf seine alten Tage noch einmal an einen Film gewagt. Schlecht für ihn, gut für uns, wobei ich schon sagen muss, dass ein halbwegs (sprich: durchschnittlich) begabter Regisseur wie Parolini einen derartig mißratenen Drecksfilm als Abschluss seiner Karriere eigentlich nicht verdient hat. Nun ja, wenden wir uns den Darstellern dieses Streifens zu: Luigi Mezzanotte (alias Conrad Nichols) aus Thor – der unbesiegbare Barbar (1983) und Maria Romana (alias Kelly London) aus WIP-Filmen wie Laura – Eine Frau geht durch die Hölle (1982) oder Laura II – Revolte im Frauenzuchthaus (1983) beehren uns mit ihrer erlesenen Schauspielkunst. Den Rest der Besetzung können wir getrost unter den Teppich kehren, oder sagen euch Namen wie Ann Karin oder Steve Alcarado etwas? Mir auch nicht. Wen wundert’s auch, haben die meisten von ihnen ihre Premiere in dem uns vorliegenden Secret of the Inka’s Empire. Hinweisen möchte ich darauf, dass dieses Review bezüglich des Inhaltes etwas detaillierter ausfällt und sich der Inhalt im Vergleich zu Vorwort und Bewertung ziemlich üppig ausmacht. Der Grund hierfür: ich habe mich dazu entschlossen, den in diesem Machwerk präsentierten Schwachsinn möglichst in aller Fülle vorzustellen und in geschriebenem Wort festzuhalten. Das zumindest bin ich dem Film schuldig. Bleibt noch was zu sagen? Gut, dann kann’s ja losgehen.


Inhalt

Noch bevor der Film so recht begonnen hat, werden dem nichtsahnenden Zuschauer auch schon die ersten hirnzersetzenden Häppchen serviert. Wir befinden uns auf dem Gelände einer Firma oder einer sonstigen Organisation mit dem Namen E.R.S. (das verrät zumindest die Arbeitskluft der hier Angestellten), in deren Hauptgebäude eine Versammlung abgehalten wird. Mit Applaus begrüßen die Anwesenden den Redner, einen graubärtigen Brillenträger. In seinem kurzen Vortrag erfahren wir Verblüffendes: „Hervorragende Ethnologen versichern, dass bereits vor den Inkas eine Zivillisation existiert hat.“ (Das ist insofern verblüffend, als es rein gar nichts Neues darstellt und eher schon als eine geradezu banale Einsicht bezeichnet werden darf) Worauf will der gute Mann hinaus? Er wendet sich der Tafel hinter ihm zu, auf der wir Obskures zu sehen bekommen: ein in den Cordilleren gelandetes Raumschiff. Unser Dozent berichtet hierzu, dass dieses Raumschiff irgendwo aus dem Weltraum hergekommen ist – Erich von Däniken lässt grüßen! Aber das ist noch nicht alles, er weiß auch zu berichten, dass diese „Menschen“ aus dem Weltraum nach Auffassung der Professoren Lafuente und Rivera (diese Namen bitte merken), so der kluge Mann, helle wunderschöne Haut und rote Haare gehabt hätten. Ich will ja mal nichts unterstellen, aber es gibt da gewisse, teilweise weit rechts stehende Leute, die an eine außerirdische, „arische“ Urzivillisation in den Anden glauben (siehe Miguel Serrano). Egal auf wessen Mist diese Theorien letztendlich gewachsen sind, der Drehbuchautor hat scheinbar ein großes Faible für hochgradig versponnene Alien-Esoterik.

Aber weiter im Text: diese Außerirdischen haben also nun die, bereits vor den Inkas existierende Zivillisation gegründet. Zum Abschluss gibt es noch die Info, dass die Nachkommen dieser Alien-Zivillisation noch heute unter uns leben. Mag dem einen oder anderen bereits das Hirnwasser kochen – der Film fängt jetzt erst richtig an – Frank Kramer presents: The Secret of the Inka’s Empire – es folgt der Vorspann.

Ein Hubschrauber überfliegt den idyllischen Palmenwald von Kolumbien. Wenig später läßt er einen einen Mann mit Strohhut und Sonnenbrille von einem Seil ab. Der Mann begibt sich zu einem im Dickicht befindlichen Schrein oder Sarkophag. Als er diesen kurz beäugt stürmen Indios aus dem Gebüsch hervor – nicht aber, um sich in irgendeiner Art und Weise an dem smarten Sonnenbrillenträger zu vergehen, sondern um sogleich den Schrein-was-auch-immer kniend anzubeten. Während sich der huttragende Abenteurer auf einen Stein hinsetzt und mit der Lektüre seiner Aufzeichnungen beschäftigt ist, bemerken wir einen weiteren Indio (ein bärtiger, eher europäisch wirkender Bierbauchträger), der Böses im Schilde zu führen scheint: er legt mit Pfeil und Bogen auf den nichtsahnenden Gringo an.

Doch plötzlich hört er eine körperlose Stimme, die ihm Einhalt gebietet und ihm sagt, es sei „Intis“ (Inti: Inka-Gottheit) Wille, dass der Fremde überlebe und sie „dorthin“ führe. Zusätzlich zu der Verwirrung trägt ein unsäglicher Shot auf eine lächerlich gekleidete humanoide Kreatur in einer unterirdischen Höhle bei: man zeigt uns also die an einem anderen Ort sich befindende Quelle der akkustischen Eingebungen des bärtigen Indio-kriegers. Zu allem Überfluß fängt die mystische Kreatur an blaue Laserblitze aus seinem Helm abzuschiessen und eine alte Orgel zu spielen – dies wohl, um der Botschaft einen gewissen Nachdruck zu verleihen. [Das muss man gesehen haben! An Lachhaftigkeit kaum mehr zu überbieten! Anm.d.A.]

Der Bärtige zieht sich jedenfalls aufgrund dieser Befehle zurück und unser Abenteurer und Held (ja, es handelt sich um einen der Protagonisten, wer hätte das gedacht?), der bereits Verdacht geschöpft hat, kommt zu spät, kann aber einen Ohrring sicherstellen, der wohl dem böswilligen Indio abhanden gekommen ist. Schnitt.
Wir befinden uns an einem werktäglichen Morgen in der Wohnung einer jungen Dame, die gerade dem Radio lauscht – es gibt einen Bericht über eine gerade stattfindende Konferenz zum Thema „Ethnologie und präkolumbianische Entdeckungen“. Der Ansager stellt einen „brillanten jungen Amerikaner“ vor, der da heißt Clifton Bradbury III., genannt – jetzt kommt’s – „Inka-Man“. Wir dürfen sogleich einen Blick auf die Konferenz werfen. Zu sehen ist der eben erwähnte, von Presse umringte Professor für Ethnologie (der geneigte Zuschauer hat es bereits geahnt: es handelt sich um keinen Geringeren als den Strohhut-Gringo von vorhin, der sich aber zu dem offiziösen Anlaß einer Pressekonferenz natürlich in Schale geworfen hat). Wir erfahren, dass „Inka-Man“ ein Assistent von Professor Rivera ist und dass es auf der Konferenz im Wesentlichen um den sagenhaften Fund eines Sarkophags geht, den der junge Wissenschaftler gerade erst im Dschungel gemacht hat. „Inka-Man“ übt sich in Bescheidenheit und schreibt diesen Erfolg natürlich seinem Chef Rivera zu [Arschkriecherei ist ja schließlich karrierefördernd. Anm.d.A.]. Wir erfahren auch, dass Clifton Bradbury alias Inka-Man noch mit der Öffnung des Sarkophags warten muss, denn zuerst wäre dieser von den darin befindlichen giftigen Gasen zu befreien. Auf die Frage, was er vom jüngst zu diesem Thema erschienenen Buch einer gewissen Linda Logan halte, antwortet er mit einem verächtlichen Kommentar und jeder Menge Spott. Zurück zur Wohnung: Das hat die junge Dame natürlich nicht überhört und ist dermaßen erbost darüber, dass sie ihre Griffel vor Ablenkung mit heißem Kaffee überschüttet. Nicht verwunderlich, handelt es sich bei dieser Person um die gerade eben in aller Öffentlichkeit bloßgestellte Linda Logan.

Wenig später ist Linda auf dem Weg zur Arbeit und es stellt sich heraus, das sie eine Assistentin von Professor Lafuente ist. Sie verschwindet im Inneren seiner Behausung. Kurz darauf
klingelt ein unsicher und nervös wirkender Mann an Lafuentes Domizil. Linda (nun im Weißkittel) öffnet die Pforte. Der man sagt, er habe dem Professor etwas sehr Wichtiges zu übergeben. Doch – oh Schreck! – kaum hat er einen Fuß ins Haus gesetzt, schon trifft ihn eine Bleikugel meuchlings in den Rücken. Bevor er stirbt, bittet er Linda, dem Professor seinen Hut zu bringen. Ihr Chef ist auch ganz begeistert, den Hut in Empfang nehmen zu dürfen, enthält er doch eine geheimnisvolle und überaus kostbare „Schatzkarte“ [Nur mal nebenbei: ICH hätte ja mein Leben nicht für eine derartige Krakelei riskiert. Anm.d.A.]. Aber auch Professor Lafuente hat keine lange Freude daran, denn finstere Gestalten haben sich bereits Zutritt in sein Haus verschafft. Er gibt Linda noch die Karte und bittet sie inständig, damit Professor Rivera aufzusuchen. Wenig später wird er von den ins Zimmer hereinstürmenden Halunken kurzerhand abgemurkst. Den Todesschützen stellt man uns übrigens als „Angel Lubinski“ vor.

Keine Ahnung in welcher Stadt und in welchem Land sich Linda gerade aufgehalten hat, aber sie muss, um ihre Mission zu erfüllen, zumindest mit dem Flugzeug reisen. Aus dem Flugzeug ausgestiegen ist sie mit dem Bus unterwegs und wenig später auch schon im dem kolumbianischen Anden-Kaff angekommen, wo sich Professor Rivera befinden soll. Kaum hat sie den Bus verlassen, wird sie auch schon von Straßenkindern umlagert, die ihr nach und nach sämtliche Gepäckstücke abluchsen. Zu allem Überfluß können wir beobachten, dass selbige Straßenkinder für den sich ebenfalls schon im Kaff befindlichen Angel Lubinski und seine Leute arbeiten. Ist ja klar, bevor man sich nochmal und in aller Öffentlichkeit die Hände schmutzig macht, versucht man doch lieber mal über Soft Tactics an die Schatzkarte ranzukommen. Aber außer Unterwäsche und anderem unbrauchbaren Zeugs gibt es in Lindas Koffer und Täschchen nichts Interessantes zu holen – Angel ist hierüber sichtlich erzürnt aber es bleibt ihm nichts anderes übrig, als sein Ziel weiterhin zu verfolgen. Die gute Linda jedenfalls schafft es auch ohne Koffer und Handttasche zum Sitz von Professor Riveras Institut. Es handelt sich hierbei um nichts Geringeres als eine schmutzige Lagerhalle – kolumbiansiche Verhältnisse eben. In der Lagerhalle angekommen, sehen wir einen Mann mit weißem Kittel und Mundschutz, der mit einer Bohrmaschine hochkonzentriert an einem steinernen (verdächtig nach dem sensationellen Sarkophag aus dem Gebüsch aussehenden) Objekt herumwerkelt. Noch bevor sie den Sinn derartiger Aktivitäten erfragen kann, sind auch ihre Verfolger in der Lagerhalle eingetroffen und bedrängen die sich heftig wehrende Linda. Weißkittel ist ziemlich genervt von dem Getöse um ihn herum, bohrt aber munter weiter an dem Steinobjekt. Ohne aufzublicken, gibt er ein „Bitte seien sie still!“ von sich. Als die vor ihren zahlreichen Gegnern zurückweichende Linda heftig an Weißkittel dranstößt, passiert das (unglaubliche) Fiasko – der Bohrer verrutscht weshalb das angebohrte Steinobjekt explodiert(!!!) und das Innere der Lagerhalle in ein Trümmerfeld verwandelt [Ah ja, die „giftigen Gase“, ich verstehe. Anm.d.A.]. Kaum ist er unter dem Schutt hervorgekrochen, hat Weißkittel die Schnauze gehörig voll von den ungebetenen Gästen. Wutentbrannt reißt er sich den Mundschutz vom Gesicht (siehe da! Clifton Bradbury III. alias „Inka-Man“) und verteilt ordentlich Backpfeifen nach Bud Spencer- und Terence Hill-Manier. Der Kampf gestaltet sich äußerst lächerlich, aber der Erfolg bleibt nicht aus: seine Gegner haben einiges eingesteckt und ziehen sich vorerst aus der Lagerhalle zurück. Zeit für ein kurzes Pläuschchen. Linda verrät unserem Inka-Man, sie sei auf der Suche nach Professor Rivera, doch sein Assistent weiß leider auch nicht mehr zu berichten, als dass Rivera seit Wochen im Dschungel unterwegs ist. Als sie ihm vom gewaltsamen Tode Lafuentes erzählt, beschließt Inka-Man mit ihr die Flucht aus der Lagerhalle – gerade rechtzeitig, denn die wird erneut von den Böslingen gestürmt, diesmal aber kommen sie mit schwerer Bewaffnung.

Draußen angekommen, entwenden die Beiden ungefragt den Hubschrauber des Instituts. Die Überraschten Techniker kommen gerannt und gestikulieren und rufen, aber es hilft alles nichts – unser Heldenpärchen setzt sich ohne ein für die auf Dauer reibungslose Hubschraubernutzung unentbehrliches Maschinenteil in Bewegung. Die böse gesinnten Verfolger lassen sich dadurch noch lange nicht entmutigen und folgen ihnen kurzerhand mit zwei Jeeps [Also ich weiß ja nicht… das Duell Hubschrauber-Jeep plus Obstacle Dschungel dürfte wohl schnell entschieden sein. „Dürfte“ wohlgemerkt, ist es aber nicht, denn wir befinden uns im Film „Das Geheimnis des Inka-Schatzes“ und hier sind, wie wir bereits gesehen haben, auch viele andere Dinge möglich. Anm.d.A.].

Den Hubschrauber nahezu eingeholt, gibt es von den Fieslingen Saures in Form von Mörserbeschuss, der aber sein Ziel verfehlt. Stattdessen fängt der Hubschraubermotor (aufgrund des fehlenden Ersatzteils) irgendwann zu spinnen an und am Heck bilden sich dunkle Rauchschwaden. Daraufhin beschliessen Linda und ihr Begleiter, ihr Gefährt durch einen Sprung in den unter ihnen befindlichen Fluß aufzugeben. Kurz vorm Sprung stellt man sich noch schnell vor (könnte schließlich die letzte Gelegenheit gewesen sein). Linda ist daraufhin geschockt, es mit ihrem wissenschaftlichen Kokurrenten zu tun zu haben, hat aber keine Zeit mehr auf seine weiteren, äußerst dämlichen Sprüche zu antworten und wird von Inka-Man kurzerhand aus dem Helikopter gestoßen, der ihr sogleich nachfolgt. Der Hubschrauber explodiert Sekunden später auf eine äußerst Budget-sparende Weise.

Kaum ist man dem Tode entronnen, schon gerät man in ein neues Malleur. Inka-Man hat es da noch gut erwischt, der hängt im Netz zweier debiler Alligatorfarm-Mitarbeiter, aber Linda muss, kaum aus dem kalten Nass herausgekommen, vor einem Alligator Reißaus nehmen, gerät dadurch aber in eine Tierfalle, die sie kopfüber an einem Strick baumeln läßt [Hoher Slapstick- und Sleazefaktor – außer knallchargigem Gehampel kriegt man endlich mal ein bisschen nackte Haut und weibliche Unterwäsche zu sehen. Anm.d.A.] Der Alligator wittert seine Chance und hat Linda schon fast angeknabbert, da springt Inka-Man auf ihn zu und verpasst dem Reptil ein paar fiese Schläge mit einem dicken Ast. Noch bevor die Echse den Geist aufgibt, wird er durch einen der Alligatorwärter an weiteren Schlägen gehindert – „Hören sie doch auf, das ist Chico, unser Lieblingsalligator!“. Als Linda aus der Falle befreit ist, sinkt sie erschöpft auf einem alten Gummireifen nieder, nur um rücklings samt dem Reifen eine Rutschpartie hinzulegen. Inka-Man springt natürlich hinterher und so landen beide erneut im Fluss. Die Wärter kommen angerannt und erklären den Beiden, dass das nur die Rutschbahn für die die „Knuddeltiere“, sprich: Alligatoren, ist, da kann nichts passieren [Hab ich recht verstanden? „Rutschbahn für Alligatoren“? Aber schlucken wir das einfach. Anm.d.A.].

Immerhin erklären sich die beiden debilen Alligatorenliebhaber dazu bereit, unser Heldenpärchen ins nächstgelegene Etablissement mit Schlafmöglichkeit zu kutschieren. Auf der Ladefläche eines Kleinlasters haben Linda und Inka-Man erst mal genügend Zeit, sich über ihre wissenschaftlichen Differenzen auszutauschen [Die Unterhaltung hat soviel Tiefgang wie eine Regenpfütze. Anm.d.A.]. Das vorläufige Reiseziel unserer Helden, die „Casa Compadre“, können wir schon vor ihrer Ankunft begutachten. Hier treiben sich üble Gesellen herum, etwa „Revolutionäre“ und „Konterrevolutionäre“. Letztere, so dürfen wir erfahren, haben „das Geld für die Revolution geklaut“ – was auch immer das im Genaueren Bedeuten mag – und tragen einen prallen Geldsack mit sich herum, den sie nach Verlassen des Landes versaufen wollen. [Da können sich viele Regisseure ein Beispiel nehmen: so leicht läßt sich ein ernstes politisches Thema wie „Revolution und Konterrevolution in Kolumbien“ abhandeln. Anm.d.A.]. Die „Revolutionäre“ hingegen, äußerst betrübt über das Abhandenkommen ihrer finanziellen Rücklagen, beschließen, ihre Feinde in die Luft zu jagen und deponieren des nächtens Bomben in deren Fahrzeugen [Ähm, und was ist dann mit dem Geld? Anm.d.A.].

Auch Clifton Bradbury III. und Linda sind abends endlich in der „Casa Compadre“ angekommen. Man diniert bei Kerzenschein – in weißen Bademänteln. Dazu gibt es selbstredend allerlei Plausch dessen Inhalt den zerebralen Schmelzvorgang des Zuschauers lediglich weiter fördert [Wußtet ihr etwa, dass in Ländern ohne elektrisches Licht überdurchschnittlich viele Kinder gezeugt werden? Nein? Gut so. Anm.d.A.]. Nach dem Schmaus kommt man sich etwas näher und es gibt sogar ein wenig nackte Haut zu sehen, zu körperlichen Intimitäten kommt es jedoch nicht – unsere Helden liegen nebeneinander im Bett und Linda darf sich Inka-Mans dröge Ausführungen über rothaarige Außerirdische anhören. Es ist wie eine Erlösung, als plötzlich die Tür aufgerissen wird und die „Gegenrevolutionäre“ ins Zimmer stürmen. Sie fordern Inka-Man höflich zum Verlassen der Räumlichkeit auf, denn dann passiere nichts, man wolle ja nur mit seiner Gefährtin kuscheln. Aber Inka-Man hat, wie wir wissen, einiges drauf und so läßt er sich von ein paar Pennern mit Bauarbeiterhelmen nichts sagen – stattdessen gibt’s den Wohnzimmertisch vor den Pansen. Linda und er ergreifen daraufhin die Flucht vom Balkon der Absteige und nehmen sich einen der Laster ihrer Verfolger. Diese lassen sich natürlich nicht so schnell abhängen und bleiben ihnen mit ihrem zweiten Laster auf den Fersen. Während dieser Verfolgungsjagd dürfen wir erneut ein bisschen nackte Haut bewundern, denn Linda reckt ihren Arsch in der Fahrerkabine – warum sie das eigentlich tut, das kann uns egal sein. Jedenfalls bemerkt sie ein seltsames, tickendes Packet im Fußraum und wirft dieses instinktiv aus dem Fahrzeug. Das soeben entfernte Objekt detoniert mit großem Knall hinter ihnen und schickt die Verfolger praktischer Weise ins Nirvana. Als man das eigene Fahrzeug verlassen hat, geht dieses ebenfalls in die Luft. Man entscheidet sich für eine Weiterreise per pedes durch das Dschungeldickicht – Barfuß und im Badenmantel, wohlgemerkt! Auf Lindas durchaus berechtigte Frage, wo sie denn nun die Nacht über schlafen sollen, antwortet Bradbury: „Hier! In meinem Tarzan-Tempel!“ und schiebt Geäst zur Seite, damit der Blick auf eine idyllische Holzhütte frei wird [Ich muss doch mal kurz zusammenfassen: man ist quasi mit dem Hubschrauber abgestürzt, irgendwo im Dschungel, wurde dann in eine Spelunke verfrachtet und nun, nach einer Verfolgungsjagd und einem Marsch blindlings durch das Dschungeldickicht steht man vor Inka-Mans Ferien-Domizil Marke „Tarzan-Tempel“??? Zum Trost sei nur gesagt: es kommt noch schlimmer. Anm.d.A.].

Die Beiden nächtigen also in dem Holzhaus und wachen am am folgenden Morgen frohgemut auf (ohne zu merken, dass das Haus von einer Gruppe Indios beobachtet wird, darunter auch der Bärtige vom Anfang des Films). Man zieht sich so langsam an [Hmmm… nackte Haut, lechz! Anm.d.A.] und bereitet sich auf den Weitermarsch vor. Doch als Inka-Man die Tür öffnet, kommt – siehe da! – ein (einigermaßen) hübsches Eingeborenen-Mädchen mit einer Obstschale herein. Sie scheint Inka-Man gut zu kennen, denn gleich als Begrüßung werden orale Zärtlichkeiten ausgetauscht. …hm? Nee, nicht doch, nur die Nase und das Kinn. Aber auch das ist Linda schon zuviel des Guten, weshalb sie daraufhin eingeschnappt ist und ein übellauniges Gesicht zieht. Nicht nur das, wir kriegen an dieser Stelle einen handfesten Beziehungs(?)-Streit vor Augen geführt, der damit endet, dass sich Linda beleidigt ins Gebüsch absetzen will und schnurstracks in eine Indio-Pfeilfalle latscht. Nur Inka-Mans entschlossenes Handeln bewahrt Linda davor, dass ihr ein Pfeil nicht mehr als nur den Arsch aufreißt. Und da es sich laut Clifton Bradbury III. um Giftpfeile handelt, muss er sich erneut „oral betätigen“ und saugt der armen Linda das Gift aus der Arschbacke [Ja, das alles hört sich ziemlich dämlich an, aber ich kann mich nur wiederholen: es kommt noch schlimmer. Anm.d.A.].

Wenig später sind unsere Protagonisten auch wieder unterwegs zu ihrem eigentlichen Ziel, nämlich dem Aufenthaltsort von Professor Rivera. Doch, owei, auch die ganz bösen Gesellen, nämlich Angel und seine Kumpanen, sind in der Nähe. Man versteckt sich im Gebüsch und läßt die Verfolger mit ihren Jeeps außer Sichtweite fahren. Unsere Helden warten lieber die Dunkelheit ab und machen sich erst Nachts wieder auf den Weg. Sie gelangen denn auch zur Behausung von Rivera, nur um diese leer und verwüstet vorzufinden. Linda entdeckt einen Regenschirm, den sie als nützlich befindet und mitnimmt (tatsächlich wird dieses Utensiel im späteren Verlauf noch einen gewissen Grad an Wichtigkeit haben). Als sie am nächsten Morgen das Haus verlassen und sich auf dem Boden kriechend fortbewegen [Fragt mich bitte nicht! Anm.d.A.], stoßen sie auf eine schlecht vergrabene, kopflose Leiche, die sie für Riveras‘ halten. Geschockt über diese grausame Entdeckung dreht Linda durch und fängt einen Streit mit ihrem Begleiter an. Damit ihr mal einen Einblick in Standard-Dialoge aus „Das Geheimnis des Inka-Schatzes“ bekommt, gibt’s an der Stelle das Streitgespräch in unverkürzter Form:

Linda: „Ich will weg hier, ich möchte wieder nach Hause! Ich hab genug von diesem grässlichen Dschungel mit seinen Alligatoren! Und… und jetzt das! ich will sofort nachhaus!“

Inka-Man: „Ich hab Professor Lafuentes Aufzeichnungen entziffert, ich musste sie ihm leider stibitzen, äh, abmopsen.“

Linda: „Oh, du bist… genau wie alle anderen! Ich bin enttäuscht von dir, ich dachte du wärst besser!“

Inka-Man: „Du hast recht Linda, ich bin ein wissenschaftlicher Fachidiot!“

Linda: „Ja, das hätte ich schon früher erkennen müssen. Die Welt der rothaarigen Menschen mit heller Haut – das ist doch Stuß!“ [Wo sie recht hat… Anm.d.A.]

Inka-Man: „Hm… wir können ja teilen! Ich bekomme die wissenschaftlichen Entdeckungen und du alle wertvollen Juwelen die wir finden, ist das fair?“

Linda: „Nein, nein, nein… wenn ich einen Frisiersalon eröffnen würde, wären nur noch Glatzen modern! Die Tatsache, dass Rivera tot ist, ist der Beweis. Danke für das Angebot, aber ich muss es ablehnen.“

Tja, angesichts derartiger Argumente muss Inka-Man passen [Der noch nicht verrückt gewordene Teil des Publikums ebenfalls. Anm.d.A.]. Linda macht an dieser Stelle also Anstalten heimzugehen. Bleibt nur die Frage: „Wohin?“ – die Beiden sind mitten im tiefsten Dschungel! Aber wir brauchen keine weiteren Gedanken an dieses schwachsinnige Vorhaben zu verschwenden, denn kaum hat Linda zwei Schritte getan, schon springen von allen Seiten mit Speeren bewaffnete Indios aus dem Gebüsch (ja, der Bärtige ist auch wieder dabei) und umzingeln die Beiden. Inka-Man entgegnet den grimmigen Indios nur ein lässiges „Hi, Sportsfreunde!“. Trotzdem (oder gerade deswegen) entführen die Eingeborenen unsere Helden in ihr Dorf. Doch noch bevor der Zuschauer erfährt, welchen Sinn diese Entführung hatte, stürmen Angel und seine schwerbewaffneten Jungs die Dorfversammlung. Als der Häuptling aufmuckt, kriegt er von Angel gleich mal zwei blaue Bohnen zu schlucken. Da ihm das scheinbar für einen Abtritt nicht gelangt hat und er immer noch auf seinen zwei Beinen steht, schießt Angel ein ganzes MG-Magazin auf ihn leer, worauf der Häuptling und einige hinter ihm stehende Stammesmitglieder das Zeitliche segnen. Es kommt denn auch zum Blutbad, als die Indios sich zur Wehr setzen wollen. Chaos bricht aus und Angels Truppe kann die Eingeborenen aus ihrem Dorf verteiben.
Als die Dorfbewohner verschwunden sind, kommt ein Hubschrauber angeflogen, dem eine Person entsteigt, die wir bereits kennenzulernen die Ehre haben durften: der „Alien-Theoretiker“ und Vortragsredner vom Anfang des Films. Er und Inka-Man scheinen sich zu kennen, denn unser Held redet ihn mit „Professor“ an. Es kommt jedenfalls zu einem Streitgespräch zwischen beiden. Inka-Man beschwehrt sich, dass es keinen Grund gegeben hätte, die Indios zu… „betäuben“ [Junge, da ist gerade einiges an Blut geflossen, die Typen am Boden wachen bestimmt nicht nochmal auf, und wenn, dann nicht in dieser Welt. Man, man, man… Anm.d.A.]. Darauf gibt es vom bösen Professor als Antwort: „Ihre Sprachgewandtheit ist bewundernswert, ich beneide sie darum.“ [Mit wem redet der Typ jetzt eigentlich? Anm.d.A.] Aber lassen wir das. Worauf läuft die Unterhaltung hinaus? Klar, der Professor will Informationen von Inka-Man, betrachtet er ihn doch als eine „Fundgrube wissenschaftlicher Kenntnisse“. Wenn sich Inka-Man weigern sollte, sein Wissen mit ihm zu teilen, dann droht Linda ein Gang-Bang mit Angel und seinen Gefolgsleuten. Aber soweit kommt es nicht, denn die Indios setzen zum mutigen Gegenangriff auf den Professor und seine Privatarmee an. Angel kriegt von der Hauptlingstöchter einen Blasrohrpfeil in die frontale Intimzone, während seine Kumpels ebenfalls in arge Bedrängnis geraten und sich nur noch mit Mörserfeuer zu helfen wissen. In all dem Durcheinander gelingt Linda und Inka-Man die Flucht aus dem Dorf. Dabei besteigen sie einen der Jeeps ihrer zähen Verfolger. Inka-Man mahnt Linda zur Eile, denn die Giftpfeile und „Betäubungskugeln“ hätten nur eine kurze Wirkung auf die beiden Gegnergruppen [Leute, da wurden gerade eben Menschen in die Luft gesprengt und mit MGs zerschossen, was soll das? Anm.d.A.]. Aber die Beiden kommen nicht allzu weit, denn ein Fluß setzt ihrer Reise ein jähes Ende – der Jeep verfährt sich im Schlamm. Hier im Fluß warten Alligatoren und Piranhas auf eine willkommene Nahrungsergänzung. Schon nähern sich vier große und hungrige Alligatoren dem Jeep, aber Clifton Bradbury III. wäre nicht Inka-Man, würde er sich nicht auch aus dieser Situation retten können. Deshalb gibt es für die bemitleidenswerten Reptilien eine ordentliche Ladung brennendes Benzin.

Aber die Piranhas bleiben, und so ist man gezwungen, den einsetzenden Regen in ihrem festsitzenden Gefährt abzuwarten. Doch Hilfe kommt – und zwar in Gestalt eines fahrenden Puffs, dessen Betreiber ein alter Sack und seine mehr als voluminöse Frau sind. Sie helfen unseren Helden aus ihrer misslichen Lage, aber der Jeep hat seinen Geist aufgegeben. So müssen Linda und Inka-Man in das mobile Bordell umsteigen, das randvoll mit „Frischfleisch für die Minen“ – hübschen jungen Mädels – gefüllt ist. Der nette alte Mann erklärt seine (moralisch äußerst bedenklichen) geschäftlichen Aktivitäten übrigens auf eine sehr interessante Weise: er habe die „armen Dinger“ aus einem Schiffscontainer befreit, denn sie wären ursprünglich zur Sklavenarbeit vorgesehen gewesen. Jetzt hätten die Mädchen ein Zuhause und würden gleichzeitig helfen, die Minenarbeiter „aufzupolieren“ [Na wenn das mal kein gelebter Altruismus ist, dann weiß ich auch nicht. Anm.d.A.]. An einer Weggabelung lassen sich die Beiden absetzen, bekommen aber noch den guten Rat zu hören, dort nicht entlangzugehen, denn es sei „Machetes Land“, und sie würden einen Weg ohne Wiederkehr beschreiten. Vor dreißig Jahren habe man dort eine christliche Mission niedergebrannt und alle ihre Bewohner geköpft. Aber Inka-Man weiß wo es lang geht [Sie folgen übrigens der „Kinder-Schatzkarte“. Anm.d.A.].

Meanwhile der alte Sack von Angels Truppe angehalten und nach unserern Helden befragt wird, durchstreift das Duo also „Machetes Land“ und erreicht eine morsche Hängebrücke. Als Inka-Man ein „Probe-Geherchen“ über diese macht, kracht er ein. Gerade in dem Moment, als Angels Bande sie einholt. Linda gerät in eine äußerst unangenehme Situation, hält ihr doch der fiese Angel eine Pistole an die Schläfe und fordert die Schatzkarte von Inka-Man. Doch Rettung naht! Der bärtige Indio und seine Krieger sind nicht weit und erreichen mit einem Pfeilhagel den Rückzug von Angels Leuten. Nach erfolgreichem Einsatz hören wir auch wieder die körperlose Stimme, die dem indogenen Bartträger mitteilt, dass seine Dienste nicht mehr gebraucht werden – Shot auf die lächerliche, orgelspielende Höhlenkreatur, die ihre Psy-Botschaft mit Laserblitzen und einem kurzen Orgelspiel unterstreicht. Nun ja, die reise unserer Helden kann eigentlich weitergehen, doch es gibt da noch ein Problem: Inka-Man hat seinen Hut verloren, ohne den er nicht weiterziehen will. Doch schnell ist er gefunden und man kann den Weg fortsetzen. [Ohne Worte… Anm.d.A.]

Als sich Bradbury irgendwann einmal nach Linda umsieht, ist sie plötzlich verschwunden und alle Rufe nach ihr bleiben unbeantwortet. Irritiert macht sich Inka-Man alleine weiter und stößt auf einen roten Lastwagen – den fahrenden Puff. Aber alles was er vorfinden kann ist die geköpfte und mit Pfeilen gespickte Leiche des alten Zuhälters. Seine Frau und die Mädchen sind, wie Linda, spurlos verschwunden. Hoffnungslos irrt er durch die Wildnis, doch wie es der Zufall so will, findet er das Dorf von „Machete“. Von einem Felsen herunterblickend beäugt Inka-Man das seltsame Treiben der Dorfbewohner – sie halten eine Zeremonie ab. Da erspäht er Linda und die anderen Mädchen, wie sie in weißen Gewändern auf den Festplatz geführt werden. Hier hat man sich einen Seilzug für die rituelle Dekapitation zurechtgezimmert und fängt sogleich unter begeisterten „Inti“-Rufen des Dorfpöbels mit dem schaurigen Teil der Zeremonie an. Linda hat Glück, denn sie ist als letzte an der Reihe. Da muss sich Inka-Man schnell was einfallen lassen und entdeckt einen großen Felsbrocken oberhalb des Dorfes. Gerade als Linda kurz vor der Enthauptung steht, gelingt es ihm, den Felsbrocken in Bewegung zu setzen, der daraufhin eine Gerölllawine in Gang bringt.

Überrascht vom Gepolter des nahenden Unheils beenden die Eingeborenen ihr heidnisches Tun und als die ersten von ihnen die schmerzvolle und gleichzeitig einmalige Erfahrung machen, unter übergroßen Felsbrocken zu liegen, bricht das Chaos aus und man beginnt damit, hastig um sein Leben zu rennen. Machete, der Häuptling des Dorfes, kann dieses für ihn und seine Stammesgemeinde nachteilige „Wirken der Götter“ nicht fassen und beschließt, sie mit der eigenhändigen Köpfung Lindas gnädig zu stimmen. Für dieses Vorhaben gibt’s von Inka-Man erstmal eins vor den Latz und nach einem kurzen Fight können sich unsere Helden aus dem Dorf retten – Machete ist natürlich hochgradig verärgert und sinnt nach Rache. Seine Krieger schwärmen aus, um die Flüchtigen zu stellen und sie Inti zu opfern. Aber irgendwie haben die Eingeborenen das seltsame Pech, immer wieder Bekanntschaft mit Angel und seinen Männern machen zu müssen, die ja ebenfalls nach Linda und Inka-Man suchen. Tja, während ein erneutes Blutbad stattfindet, erkunden Linda und Inka-Man das Versteck, in das sie sich zurückgezogen haben. Es entpuppt sich als präkolumbianischer Tempel. Man gelangt durch Zufall bzw. eine eher lächerliche Slapstick-Einlage über ein Ahnengrab in das Innere der Tempelanlage – in Höhlen mit Alligatoren, Schlangen, Fledermäusen, dampfenden Kratern und und viel brodelndem Wasser [Geradezu ein „Tempel des Todes“, wenn ihr wisst was ich meine. Anm.d.A.].

Weiter im Hölensystem vorgedrungen, kriegt es Linda angesichts der vielen Alligatoren und Schlangen um sie herum mit der Angst zu tun, doch bevor sie einen erneuten hysterischen Anfall erleidet, kann Inka-Man sie beruhigen: „Es ist nur ein Trick! Dia-Bilder von einem Projektor!“ [Mag sein, dass ich was verpasst habe, aber wie kommt der gute Mann zu diesem verblüffenden Schluss? Anm.d.A.]

Naja, lieber nicht zuviele Gedanken hierzu verschwenden, dass Gehirn leidet ohnehin schon seit Beginn des Films hochgradige Qualen. Übrigens, und das wird ebenfalls überraschen, finden unsere Helden den Bug eines antiken phönizischen Schiffes, eingekeilt zwischen den Felsen – Ach so, die Phönizier hatten sich damals schon in Lateinamerika herumgetreiben! [Ächz! Ich kann nicht mehr! Anm.d.A.] Linda frägt, daraufhin verwundert, ob das Meer früher „bis hier oben ging“ – wir befinden uns ja in den kolumbianischen Anden und hier dürften es mehrere tausend Meter über dem Meeresspiegel sein. Auf eine dumme Frage gibt es bekanntlich eine dumme Antwort, und deshalb entgegnet Inka-Man: „Wir sind hier etwa auf Meereshöhe!“ [Wtf? Ja, ich weiß, geheime Höhlensysteme usw. Aber die beiden sind gerademal durch zwei, drei Höhlen geplumst, haben die auf diese Weise 2.000 bis 4.000 Meter Höhenunterschied überwunden? Anm.d.A.]

Inka Man bemerkt eine Kupferplatte am Boden – sie machen sich daran, diese von Erde zu befreien. Als sie die Platte anheben. entdecken sie ein Königsgrab mit einem darin befindlichen, skelettierten Leichnahm. „Die Menschen verstanden die Spache des Lichts auch in der Dunkelheit – Atahualpa!“ so daraufhin unser Professor Clifton Bradbury III. [Ah ja, sie haben das Grab Atahualpas gefunden, des Mannes, der im Jahre 1533 als letzter Inka-Herrscher auf Befehl Francisco Pizarros umgebracht wurde. Man sollte die Drehbuchautoren verprügeln, im Ernst jetzt! Anm.d.A.]

Linda, die ja, wie wir bereits wissen, ein schwaches Nervenkostum hat und zu Hysterie neigt, flippt daraufhin völlig aus und wirft Bradbury vor, er wäre ohne Rücksicht auf beider Sicherheit nur auf neue wissenschaftliche Entdeckungen scharf. Noch ehe der verdutzte Inka-Man diesen Schwachsinn mit einer weiteren Schwachsinnigkeit beantworten kann, stürzt die völlig außer Kontrolle geratene Linda in eine weitere, noch tiefer gelegene Höhle. Hier findet sie einen riesigen Altarbau vor und macht überdies die unerfreuliche Bekanntschaft mit dem finsteren Meister der Psy-Kräfte, Laser-Strahlen und verschrobenen Orgelmusik. Lindas gellender Angstschrei veranlasst ihren Partner zur eiligen Suche nach ihr. In der finalen Höhle des Bösewichts angekommen, stellt er sich dem Fiesling gegenüber und enttarnt dessen wahre Identität – Professor Rivera! Aber dieser Professor Rivera ist scheinbar völlig übergeschnappt, denn er faselt nur von Inti und nennt sich den „Goldenen Condor“. Doch Inti hält nicht viel davon und läßt es im Höhlensystem ordentlich beeben. Sichtlich bestürzt fleht Rivera um Gnade und Hilfe durch seine Gottheit, aber es hilft alles nichts, die seismischen Aktivitäten lassen die Höhle beinahe Zusammenstürzen und der selbsternannte Hohepriester stoplert aufgrund eingener Dusseligkeit in die bereits kochenden Wasserfluten und kriegt obendrein noch die halbe Höhlendecke auf den Kopf – zumindest hat sich das Problem schnell erledigt.

Als sich Inka-Man an die Rettung der an ein altertümliches Mordinstrument gefesselten Linda macht und sich mit einer Liane (!) zunächst ergebnislos zu ihr über die kochenden Fluten schwingen will, kriegen wir ein weiteres „Bonbon“ zu kosten:

Linda: „Schaffst du’s nicht?“

Inka-Man: „Ich bin doch nicht Indiana-Jones, verdammt!“ [Ach, wer hätte das gedacht? Anm.d.A.]

Aber schlussendlich gelingt es doch und nach der Befreiung von Linda machen sie sich auf den Abmarsch aus dem Höhlensystem (natürlich nicht ohne vorher eine kostbare Götzen-Figur einzusacken). Auf dem weg nach draußen verlieren sie sich jedoch, sodass zunächst nur Linda durch einen Wasserfall ans Tageslicht gelangt.

Unterdessen geht es auch in Machetes Dorf heiß her – Lavamassen und Gerölllawinen sorgen für maximale Verwüstungen und wir dürfen einigermaßen gelungene pyrotechnische Effekte bewundern. Machete ruft verzweifelt in den Himmel, was sie denn getan hätten, Inti so zu erzürnen. Inti hat aber scheinbar Mittagspause, sodass Machete sich alleine und ohne den Schutz seines Gottes aufmacht um diesen auf irgendeine Weise wieder gnädig zu stimmen. Da entdeckt er die erschöpfte Linda am Flussufer und kriegt selbstredend auch gleich Lust auf eine Enthauptung. Aber daraus wird erstmal nichts, denn schon ist Inka-Man wieder zur Stelle, um seine Linda vor den krankhaften Begehrlichkeiten Machetes zu schützen. Wir dürfen einem mehr oder weniger spannenden Schwertkampf beiwohnen, wobei sich Bradbury als der Unterlegene herausstellt. Als Machete zum finalen Schwertstreich ansetzt, entdeckt er, dass sich sein Gegner mit dem Schwert Atahualpas verteidigt hat – dem Schwert, dessen Miniaturausgabe er in Form eines Anhängers um den Hals trägt. Daraufhin entschließt sich der indogene Bösling zur spontanen Selbstentleibung mit eben diesem geheiligten Schwert.

Kaum hat ein übler Geselle das Zeitliche gesegnet, schon tauchen die nächsten Nervtöter auf – Angel und der vier Köpfe zählende Rest seiner dezimierten Truppe. Sie umstellen Linda und Inka-Man und machen ihnen deutlich, dass es gleich zwei Tote gibt. Inka-Man wird von Angel noch ein letzter Wunsch gewährt, nämlich der, seine Linda küssen zu dürfen. Damit ihre Intimsphäre gewahrt bleibt, dürfen sie den ausgespannten Regenschirm von Linda als Sichtschutz verwenden. Zum Nachteil von Angel und seinen grinsenden Freunden entpuppt sich der Regenschirm aber als eine gut getarnte Pumpgun und ehe von ihrer Seite irgendwelche Kritik lautgemacht werden kann, sinken sie tödlich getroffen ins Gras.. oh! Ich vergaß nur „betäubt“, denn Inka-Man kommentiert: „Es waren nur Betäubungskugeln, die machen nur ein kurzes Nickerchen“. [*gähn* Anm.d.A.] Zuletzt entbietet der geheimnisvolle „böse“ Professor seinen Gruß aus dem langsam davonfliegenden Hubschrauber. Eine darauffolgende, nicht nennenswerte Slapstick-Einlage beendet den Film. Fertig. Schluss, Aus! Finito. Klappe zu, Affe tot.

Zunächst einmal die Entwarnung: mag das Ende auch auf eine Fortsetzung hindeuten, es gibt definitiv keine und das wird nach allen Gesetzen der Vernunft auch so bleiben.

Wo fange ich an? Nehmen wir uns doch gleichmal das Drehbuch vor. Es wurde gemeinsam von Parolini und einem gewissen G. Sanchez Alvino verbrochen – aufschlussreich ist dessen gesamte Karriere als Drehbuchautor: sie beschränkt sich meines Wissens (und die Zeichen stehen gut, dass es tatsächlich so ist – High five!) auf eben diesen Film. Nach dem, was hier zusammenfabuliert wurde, nach all dem tonnenschweren Nonsense kann ich nur sagen: Bravo! Und da behaupte mal einer, es gebe keine schlechten Drehbücher, sondern höchstens unfähige Regisseure. Diese Theorie wird in Anbetracht derartiger Scripts ad absurdum geführt. Wenn man schon so ideenlos ist, „Indiana Jones“ zu kopieren, dann richte man sich doch gleich nach dem Original und garniere die Geschichte nicht mit absurden und völlig hirnverbrannten Details. Was soll das mit den Außerirdischen? Es gibt im gesamten Film keine zu sehen. Auch wird keine Alien-Technologie gefunden noch sonstige Relikte einer einstigen außerirdischen Präsenz – und man sage mir nicht, diese dämliche Orgel oder der Schnabelhelm Riveras seien derartige extraterrestrische Überbleibsel. Mir scheint, als habe man ohne groß drüber nachzudenken dem Ganzen bewußt ein Maximum an Dummsinn beigefügt. Und, oh weh, am Ende kommt es ja nochmal ganz dicke – geographische und historische Kenntnisse gehen den Verantwortlichen völlig ab, so dass der Zuschauer in den Genuß einer wirklich selten erlebten Mischung aus unausgegorenen Blödsinnigkeiten kommt. Es langt nunmal nicht, Indiana Jones gesehen, und ein Machwerk Erich von Dänikens (oder anderer Scharlatane) gelesen zu haben, um aus der Synthese beider eine halbwegs logische Handlung zu fabrizieren. Gänzlich überraschend und doch wiederum höchst enttäuschend ist die Bezugnahme auf die politischen Verhältnisse Kolumbiens – konkret: die Auseinandersetzung zwischen Guerillas, Paramilitär und Staat. Auch dieser winzige Einschub ist genau genommen eine einzige Debilität – kaum wert, darauf näher als bereits geschehen einzugehen.

Im Grunde verfügt der Film über eine solide Basis, nämlich über das durchschnittliche Regietalent Parolinis. Manche Szenen sind sogar überraschend gelungen und insgesamt bleiben Kameraführung, Einstellungen und Schnitte auf gleichbleibend akzeptablen Niveau. Auch hat das Budget für hier und da halbwegs glaubwürdige Kulissen und recht gelungene Pyro-Effekte ausgereicht. Zudem hat der Film ein gewisses Tempo und enthält keine lückenfüllenden Durchhänger – und das bei 102 Min. Laufzeit. Aber das war es auch schon. Alles – ich wiederhole mich ausdrücklich: ALLES andere in diesem Film tendiert zwischen „miserabel“ und „kathastrophal“. Was haben die Dialoge zu bieten? Nichts! Gar nichts! – halt doch: sie bieten jede Menge Anlass zu derben Lachern aufgrund ihrer unfreiwilligen Komik. Ansonsten handelt es sich um dümmliches oder nichtssagendes Geplapper, denn einen Großteil der näckischen und „lässigen“ Sprüche beider Protagonisten, die wirklich unseelig sind, habe ich euch aus reiner Menschenliebe vorenthalten. Wir erleben in Filmen oftmals den stereotypen Geschlechterzwist folgender Art: selbsbwußter und lässiger Abenteurer trifft auf einen zickigen und hysterischen Vertreter des anderen Geschlechts. Das kann, wie im großen Vorbild Indiana Jones, unterhalten, aber da muss ein gewisser Witz dahinter sein. Hier ist garnichts dahinter – es bewegt sich rundweg auf kindischem Niveau: lausige Witzchen, vor allem von Seiten des „Helden“, die einen durchschnittlichen Kino- oder Videotheken-Kunden zur Verzweiflung bringen dürften.

So, wenden wir uns einem anderen Punkt zu, den „schauspielerischen Leistungen“. Ein weiteres gravierendes Manko des Films. Es sind vor allem die beiden Hauptdarsteller, die hier negativ auffallen. Selten solch eine Parade des hölzernen Knallchargentums in Filmen gesehen, die sich selbst ernstnehmen. Allen voran unser Herr Luigi Mezzanotte alias Conrad Nichols. Der sollte sich lieber als Schaufensterpuppe bewerben – einfach nur „gut aussehen“, schön steif irgendwo in der Ecke stehen und das war’s dann auch wieder. Nicht zu fassen, dass sowas noch zehn Jahre (Oder gar bis heute? Gott bewahre!) nach diesem Fiasko professionell Schauspielern durfte. Und Maria Romana alias Kelly London? Hat sie auch nicht die Steifheit ihres Filmpartners, so ist vor allem ihre Mimik schlichtweg zum kotzen. Sei es Ekel, Angst, Bestürzung – stets gibt es nur eine Reaktion: aufgerissene Kulleraugen. Toll. Und sowas darf sich „Schauspielerin“ nennen? Der blanke Hohn! Einigermaßen postiv überrascht hat mich lediglich Steve Alcarado, der den Anführer der Konterrevolutionäre spielt. Aber genug der Worte hierzu.

FAZIT: „Das Geheimnis des Inka-Schatzes“ ist eine Empfehlung an alle, die auch noch den schlimmsten Mist unterhaltsam finden. Für mich persönlich ist der Film auf gleicher Stufe mit „Ator the Invincible“ oder „Star Crash“ anzusiedeln – bildet er mit diesen zusammen die unterhaltsame „Top Bottom“ der Genres „SciFi“, „Fantasy“ und „Adventure“ – also den Gegenpol zu Filmen wie „Conan“, „Star Wars“ und „Indiana Jones“. Schlicht und einfach: dieser Güllehaufen ist beste Unterhaltung für jeden bierseeligen Filmabend mit Freunden und Gleichgesinnten. Immerhin ist einiges Geboten: peinlicher Slapstick, strunzdumme Dialoge, eine hirnzersetzende Handlung, grottige schauspielerische Leistungen, ein kleinwenig nackte Haut, Action, Gewalt und Pyro-Effekte.

(c) 2007 The Magician


BOMBEN-Skala: 8

BIER-Skala: 7


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