Blutspur der Killerladies

 
  • Deutscher Titel: Blutspur der Killerladies
  • Original-Titel: Escape from Cellblock 3
  • Alternative Titel: Women Unchained | Five Angry Women |
  • Regie: Ken Osborne
  • Land: USA
  • Jahr: 1974
  • Darsteller:

    Carolyn Judd (Baby), Teri Guzman (Jaycee), Darlene Mattingly (Tina), Angel Colbert (Luchia), Bonita Kalem (Rachel), Cheryl Waters (Susan), Walter Rowan, Jeff Latham, Michael Perrotta, Erica Campbell, Gwen Stokes, Larry Justin, Bruce Kimball


Vorwort

Fünf Grazien, die der Ansicht nachhängen, lange genug gesiebte Luft geatmet zu haben, brechen – lächerlich einfach, aber immerhin wenigstens unter Abstechung eines Wärters – aus dem Knast aus.

Sie verstecken sich bei einem Farmer, der gerade seine Freundin in die Wüste geschickt hat, deswegen unzweifelhaft ein männliches Arschloch ist und in weiterer Folge klaglos hinzunehmender Kollateralschaden sein wird, den sie später auch zwingen, sie in die nächste Stadt zu fahren, wo sie weitere Schritte planen wollen. Eines der Weibsstücke, ein psychisch eher labil gestricktes Exemplar, hängt sich for no particular reason aber noch auf der Farm auf.

Die restlichen Vier wollen also mit Carlos (so heißt er glaub ich) in die Stadt. Man passiert erfolgreich eine Polizeikontrolle, doch dann wird Carlos irgendwie vorwitzig/zudringlich/sonstwas, und wird von einem der Mädchen erschossen (genaue Einzelheiten kann ich nicht überliefern, weil die lächerlich schlechte Bootleg-DVD sich für diese Phase des Films, peinlicherweise eine der genau drei Stellen, an denen überhaupt was passiert, in ein Hörspiel verwandelte).

In der Stadt sucht die Schwarze unter den Flüchtigen (es gibt immer ein Pam-Grier-Imitat in solchen Filmen) einen schwarzen Bruder auf, der ihr und ihren Freundinnen mit gefälschten Papieren dienlich sein soll. Seltsamerweise besteht der schwarze Mann trotz der gemeinsamen „black heritage“ auf monetäre Entlohnung für solche Services, und die Ex-Knackikösen haben verständlicherweise nicht viel Bargeld. Also geht man auf den Strich und überfällt Läden, um die nötige Penunze für einen kleinen Charterflug nach Mexiko zusammenzugeiern. Doch die Polizei in Form eines fetten Gesetzeshüters ist bereits auf der Spur der „Killerladies“.


Inhalt

So kann’s gehen, wenn man beim Bootlegger des geringsten Misstrauens nach Titel und Inhaltsangabe shoppen geht. Erhofft hatte ich oller Perversling mir einen sleazigen WIP-Exploiter, bekommen tat ich ein dröges Auf-der-Flucht-Drama mit unsympathischen Leads, doofen Flashbacks, die versuchen, den Charakteren erfolglos Background zuzuschanzen, einen erheblichen Mangel an Sleaze und Action und ein paar debil-schöne Soundtrack-Songs, die ebenso verzweifelt wie vergeblich alle Anstrengungen zu unternehmen, Sterbeszenen pathetischen Impact zu verleihen o.ä.

Wie „spannend“ der Film ist, sei mit folgender von mir persönlich durchlittenen Anekdote umschrieben: nach 45 Minuten, die, auf „sehenswertes“ komprimiert, auch in zwei Minuten hätten erledigt sein können, drückte ich energisch auf Pause, ging in die Küche und erledigte den Abwasch. Dies erschien mir aufregender und auch filmhistorisch wertvoller (3,5/5 – would wash again).

Weitere Worte zu diesem Film sind reine Verschwendung – es mag vor allem in Europa Leute gegeben haben, die in diesem Sujet Langeweile zur Kunstform erheben wollten und das manchmal sogar schafften (Jess Franco, ich rede mit dir), Ken Osborne ist kein solcher. Das ist stupides Drive-in-Kino aus der Dorfliga und hat die Zuschaueranzahl eines solchen Kicks verdient. Stay away!

(c) 2017 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 8

BIER-Skala: 1


mm
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Thomas Hortian
Thomas Hortian
12. Juni 2017 2:00

Also summasummarum ein empfehlenswerter Streifen, schön. Steht in der IMDB auch bei 7,1/10. Aber Du hast wohl die Bomben-/Bier-Wertung durcheinander gebracht. 🙂