
- Original-Titel: Bikini Chain Gang
- Alternative Titel: Bikini Round-Up |
- Regie: Fred Olen Ray (als Nicholas Medina)
- Land: USA
- Jahr: 2005
- Darsteller:
Jesse (Beverly Lynne)
Togar (Nicole Sheridan)
Leo (Alexandre Boisvert)
Warden Kendrick (Jay Richardson)
Tommy (Evan Stone)
Taffy (Belinda Grimm)
Detective (Peter Spellos als G. Gordon Bear)
Mr. Arst (Don Donason)
Mandy (Brooke Taylor)
Chilly (Jassie)
Vorwort
Abt. Eingesperrt und Spaß dabei
Es ist irgendwie schön, dass mein gutes altes Lieblings-Steckenpferd-Genre, der Frauenknastfilm, nicht totzukriegen ist. Okay, die sleazig-exploitativen Höhen der 70er, ausgelotet auf amerikanischer Seite durch Roger Cormans Filipino-basierten Fetzer (Woman in Cages, The Big Doll House, The Big Bird Cage), in der alten Welt durch Jess Franco und seinen frequenten Kollaborateur Erwin C. Dietrich sind dahin und kommen nicht wieder, aber über die Umwege „Drama“ (z.B. Time Served) und Softcore (z.B. Desert Passion) findet der WIP-Film immer wieder seine Nischen (von Hardcore-Filmen im Knast, und da gibt´s weiß Gott genug, wollen wir an der Stelle nicht reden) – und auch, wenn diese Filme nun nicht das sind, die sich Kollege Bertucci für sein nächstes Frauenfolter-Handbuch notieren wird, sie sind oft genug kurios, um sich a) ihre Nennung auf diesen Seiten zu verdienen und b) den Genrefreund mehr oder weniger gut zu unterhalten.
Für die gute Unterhaltung ist heute unser aller Freund Fred Olen Ray zuständig, der 1984 mit dem natürlich hier besprochenen Star Slammer ja auch schon seine Visitenkarte im Genre abgegeben hat. Wir erinnern uns – obwohl die hiesige, bekanntlich trashresistente seriöse Filmkritik anno dazumal Zeter und Mordio schrie und geschmacklose Perversionen witterte (die Schreiberlinge kommen nicht oft genug raus, deucht mir), entputte sich Rays Filmchen als leichtgewichtige, in Sachen Sex und Gewalt geradezu enthaltsam-zurückhaltende SF-Parodie des Genres, die auf Comic-Humor, flapsige Sprüche und großflächigen Stock-Footage-Einsatz setzte.
Nun, zwei Dekaden später ist aus dem selfmade-Independent-Filmer Ray ein gut gebuchter C-Klassen-Direct-to-DVD- und -TV-Director geworden, der sich aber immer wieder die Zeit nimmt, ein flockiges Trashmovie so zum Spaß für Zwischendurch zu drehen. Unter seinem Softcore-Pseudonym Nicholas Medina (unter dem er z.B. die Masseuse-Filme drehte) wandte er sich vergangenes Jahr also einmal mehr dem Thema Frauenknast zu, und der Titel Bikini Chain Gang deutet es dabei schon an – bierernst wird´s auch diesmal wieder nicht hinter den bewussten schwedischen Gardinen zugehen. Und das stimmt mich als grundsätzlich nach wie vor dem Softcore-Genre nicht unbedingt in treuer Fan-Ergebenheit verbundenen Reviewer optimistisch – Fred und ich scheinen, wenn ich die vergangenen 18 Jahre, in denen ich sein Schaffen verfolge, humoristisch auf einer Wellenlänge zu funken. Sollte mir also doch Laune machen… (und nach den letzten Graupen wäre mir ein fröhliches Review mal wieder ganz Recht).
Inhalt
Nach einer extensiven (und von einem hübschen Pseudo-Dragnet/Peter Gunn-Theme-Verschnitt beschallten) Vorspannsequenz kommen wir gleich zur Sache. Und die Sache heißt in diesem Fall „softcore“ – die Zielgruppe muss ja sofort und auf der Stelle angesprochen werden. This being a women-in-prison-Film bietet sich eine kleine lesbische Einlage zur Erzeugung der richtigen Grundstimmung an. Also treiben es zu unserer Erbauung eine Dunkelbrünette (späterer Name: Chilly) und eine Hellrötlich-Blonde (späterer Name: Marcy, auch wenn die Credits „Mandy“ angeben) miteinander. Ich werde die Szene ausnahmsweise mal etwas ausführlicher beschreiben, dafür werd ich mich bei den noch folgenden Sexeinlagen zurückhalten, okay? Nach Geknutsche und heftigem Nippelsaugen und -lecken rupft man sich gegenseitig die billigen Knast-Shorts und -Oberteile von den jeweiligen Körpern. Chilly taucht zwischen Marcys Oberschenkeln ab und unterzieht deren Genitalbereich einer ausführlichen Zungen-Erforschung. Scheint Marcy mächtig gut zu gefallen, denn sie wickelt eine ihrer langen Stelzen um die Verwöhnerin, presst sie so gesichtsmäßig-frontal auf die freudebringende Stelle und stöhnt sich entschlossen zum Orgasmus (die Mädels sehen übrigens passabel aus, auch wenn Chilly für meinen Geschmack ein paar Tattoos zu viel aufweist. Aber wenigstens rekrutieren sich die Oberweiten der Girls aus dem, was der liebe Gott ihnen serienmäßig mitgegeben hat). Kaum hat sich Marcy zum Höhepunkt gehechelt, wird die traute Zweisamkeit gestört – von der quintessentiell-klischeehaften Leder-Bitch Togar, die zwar eher wirkt wie eine Village-People-Gedächtnis-Bikerbraut, aber natürlich auch gern als unsere heutige sadistische Oberknastaufseherin durchgeht. Angesichts der dezent verärgerten Togar, die wohl sauer ist, weil man sie zur Fummelei nicht eingeladen hat, werden Chilly und Marcy brav wie die Schoßhündchen. Togar macht die ein oder andere sexuell motivierte Andeutung, ehe wir die Szenerie verlassen…
… und in eine drittklassige Spelunke umschalten. Dort ist Jesse, unsere offizielle Heldin, noch als Kellnerin zugange. Kneipenchef Mr. Arst (dessen Name zu einigen erheiternden bonmots führt – er wird gern mal als „Mr. Ass“ angeredet) ist von der Neuen angetan; nicht nur ist sie dienstbeflissen, sondern auch (zutreffend beobachtet) ein ziemlich steiler blonder Feger, den Arst doch gerne mal persönlich probefahren würde. Also macht er sich an Jesse ran und bietet ihr (nach einigen der gerade zitierten Arst/Ass-Gags) sogar an, ihn „Ed“ zu nennen (Ihre Antwort: „Okay, Mr. Ed.“ Dass ich darüber lachen kann, spricht wahrscheinlich nicht für mich. Tscha). Eigentlich ist sein Ansinnen ein ganz bescheidenes – ein kleiner Blowjob unter Freunden auf´m Klo. Jesses Begeisterung hält sich in ganz engen Grenzen: „I´d rather choke on my own vomit!“ Die Gelegenheit für ein zünftiges double-entendré lässt Arst sich nicht entgehen: „I can make you choke (har-har)!“ Zu seinem gesteigerten Erstaunen ist das jetzt nicht die Aufreißer-Line, bei der anständige Mädels wie Jesse Schlange stehen. Mit einem unfreundlichen „Creep!“ auf den Lippen flüchtet Jesse aufs Damenklo. Arst jedoch ist ein determinierter Mann – was sich einmal in seinem penisgesteuerten Hirn festgesetzt hat, wird bis zur Exekution verfolgt. Stichwort „verfolgt“ – Arst verfolgt Jesse aufs Klo, nicht ohne clevererweise das „out-of-order“-Schild von der Musikbox und an die Klotüre zu hängen. Bitte nicht stören für Fortgeschrittene.
Während Arst Jesse an die Wäsche geht bzw. es zumindest versucht, tut sich in der Schankstube ebenfalls wichtiges – ein Räubersmann mit einer lächerlichen Faschings-Zombie-Skelett-Monster-Horror-Maske entert (zu einem unzureichend getarnten James-Bond-Theme-Rip-off von der Tonspur) die Bar und schaut nicht nur auf einen Drink vorbei. „Oh my God, it´s the Living Dead Bandit!“, kreischt der nervenschwache Barmann und der imagebewusste Gangster lässt ihn diese Zeile zwecks besserer dramatischer Wirkung gleich noch mal wiederholen, ehe er ausgewählte Gäste mit „Buh!“-Gesten erschreckt und freundlich um Herausgabe der jeweiligen Barschaften bittet (hm, ich frage mich trotzdem, ob sich ein offensichtlich recht berühmter Räuber, der seinen eigenen fetzigen Nickname hat, mit dem Ausrauben drittklassiger Kneipen beschäftigt. Naja, vielleicht zur Übung). Dieweil der LDB sich köstlich über die leicht aus der Fassung zu bringenden Kneipengäste amüsiert, entscheidet Jesse die Konfrontation mit Arst durch einen gezielten Tritt dahin, wo´s Männern besonders weh tut, für sich. Sie rettet sich zurück in die Bar, wo sie aber unvermittelt in die dort gerade ablaufender Räuberei platzt. Der LDB schubst sie auf einen freien Stuhl, was ihn aber lange genug ablenkt, um dem Barmann zu ermöglichen, die fette Shotgun unter´m Tresen hervorzuziehen. Für einen Moment sieht´s so aus, als wäre der LDB jetzt eindeutig am kürzeren Hebel, doch da stolpert schmerzverzerrter Miene Ed Arst in den Raum, was wiederum dem LDB die Chance gibt, Jesse zu grabschen und unbürokratisch zur Geisel zu erklären. „Now * really * nobody moves“, kommandiert der Bandit, spekuliert aber von Jesses Haarfarbe prophylaktsich auf ihre geistige Verfassung und präzisiert: „Except you!“ Nun sieht LDB sich aber einem logistischen Problem ausgesetzt – er hat beide Hände voll (Geisel und Wumme), aber noch nicht den Kassenbestand der Bar einkassiert. Jedes Problem hat eine Lösung: Mit einem „Halt das mal“ drückt er Jesse die Knarre in die Hand und lässt sich vom Barkeeper die Kohle rüberschieben (als anständiger Gangster gibt er aber ein großzügiges Trinkgeld). Jesse ist natürlich blond genug, die Kanone wieder zurückzureichen.
Doch Rettung ist nah – ein Polizeidetective (Ray-Regular Peter Spellos in seiner G.-Gordon-Bear-Persona) entert das Etablissement („Ich war drüben im Donut-Shop und hörte die Aufregung!“). Der LDB schiebt Jesse auf den Polizisten und sucht erfolgreich das Weite. Dieweil der Detective versucht, die leicht aufgelöste Jesse zu beruhigen, hat Ed sich zwischenzeitlich seinen fiesen subtilen Racheplan zurechtgelegt. Unter der unglaublichen Beweislast von sheer nothing verkündet er dem Auditorium, dass Jesse des LDBs Komplizin sei – sie habe Ed in den Waschraum gelockt, damit ihr Gspusi in aller Ruhe die Kneipe ausrauben kann. Jesse verteidigt sich: „He wanted me to suck his dick, but I couldn´t find it!“ (Ja, es ist großartig-niveauvoller Humor). Ed bleibt bei seiner These und wenn´s nicht so ist, soll ihn auf der Stelle der Blitz treffen. Zwar lässt sich prompt und zu Eds sichtlicher Verunsicherung auf der Stelle ein Gewitter vernehmen, dennoch wird polizei- und gerichtlicherseits scheinbar ohne weiteres geglaubt, was der böse Mann an gemeinen Lügen verbreitet, denn schon einen Umschnitt weiter wird Jesse mit einem Stock-Footage-Gefängnistransporter in ein Stock-Footage-Gefängnis verfrachtet, um dort eine Fünfjahresstrafe, verbunden mit „hard labor“, abzusitzen.
Die Führungsetage dieses Knasts, mal von der bereits bekannten Lederbitch Togar abgesehen, ist ziemlich fidel drauf – Direktor Kendrick spielt in seinem (mit zahlreichen Bondage-Utensilien wie Ketten, Peitschen etc. verzierten) Büro den Strahlemann persönlich und sein Rechte- (bzw. eher Linke-) Hand-Mann Leo unterhält sich mit Schattenspielereien. Letzteres ist ersterem aber eher ein Dorn im Auge: „Sind sie sicher, dass sie mit ihrem Job zufrieden sind?“, erkundigt er sich, aber Leo ist fast wunschlos glücklich, „bis auf die Unterwäsche, die sie mich tragen lassen!“ Die allerdings, bescheidet Kendrick, ist gesetzlich vorgeschrieben. Nun wird die neue Gefangene Jesse vorgeführt – Kendrick ist cheerful bis zum Abwinken, auch wenn er Jesses Behauptung, ein zartes Unschuldslämmlein und mächtig gelinkt worden zu sein, skeptisch gegenüber steht: „Hier drin sind alle gelinkt worden!“ Aber das soll auch nicht das Problem sein, denn Kendrick ist ein grinsender Verfechter des „Rehabilitierung-durch-harte-Arbeit“-Programms (solang´s nicht wieder in einem Stripschuppen endet wie in Time Served). Jesse ist aber miesepetrig, weil ihr Prozess scheinbar ein nicht ganz so fairer war, nicht mal einen Pflichtverteidiger hat man ihr an die Seite gestellt! Kendrick mahnt Jesse, die Schuld für eigene Fehler nicht bei anderen zu suchen und kündigt einen ganz speziellen Besucher für sie an. „Ich hoffe, es ist einer von O.J.s Anwälten“, scherzt Jesse, doch viel besser – es ist Jesses Boyfriend, der gute Tommy!
Das Paar fällt sich zu den glückselig-lächelnden Mienen von Leo und Kendrick um den Hals. Tommy spuckt große Töne – er wird sich für ein neues Verfahren einsetzen, und diesmal soll´s ein richtiges werden, so mit Anwälten und Zeugen (welches Impromptu-Kommitee Jesse eigentlich verknackt hat, wundert mich langsam). Ganz toll, freut sich Jesse und hätte da auch schon einen Vorschlag für die „Zeugen der Verteidigung“-Liste: den LDB! Das wird schwierig, gibt Tommy zu bedenken, denn als „criminal mastermind“ (najaaaaaaa) wird der nicht so ohne weiteres aussagewillig sein, d.h. den müsste man erst mal fangen (da hätt´ Blond-Blödchen Jesse nu´ aber auch selber draufkommen können). Kendrick ahnt, wonach den Turteltauben der Sinn steht und spendiert den beiden ein bissl traute Zweisamkeit für einen ausführlichen Abschied, „bevor wir sie ausziehen und einer vollständigen Durchsuchung der Körperöffnungen unterziehen“ (dies natürlich höchst gut gelaunt vorgetragen). Leo hält das zwar für eine weniger gute Idee, wird aber durch schiere Amtsautorität überstimmt. Tommy und Jesse sind aber auch brav – an Flucht wird nicht gedacht, dafür sind die beiden viel zu geil aufeinander und fallen auf Kendricks Schreibtisch übereinander her (und da Jesse mit Handschellen gefesselt ist, haben sogar die Bondage-Freunde was davon).
Die sich anschließende Sexszene ist von bewährter semiexpliziter Natur (d.h. man könnt´s beinah glauben, dass das echter Sex ist), vollzieht sich nach Zungenvorspiel in diversen Stellungen (es wird geritten und auch Kendricks Chefsessel darf als GV-Unterlage herhalten), die verschiedenen Bondage- und S/ M-Spielzeuge, dekorativ im Hintergrund herumhängend, bleiben aber außen vor – this is decent & clean entertainment.
Später wird Jesse von Togar in ihre Zelle gebracht. Die Lederbitch unterbreitet die übliche Willkommensansprache einer sadistischen Aufseherin. Wohlverhalten seitens der Gefangenen könnte durchaus die ein oder andere (sichtlich sexuell gemeinte) Belohnung zur Folge haben, aber nur ein Fehltritt, und es blüht saures. „This sucks,“ stellt Jesse berechtigterweise fest, aber ihret Zellengenossin Taffy kann man damit nicht kommen: „Try my life!“ Togar, so kunftet Taffy aus, habe sie nämlich neulich mal doggie-styled mit ihrem Gummiknüppel genommen. Wenn´s denn Spaß macht. Im übrigen sitzt Taffy ein, weil sie ihren Freund mit einem Vorschlaghammer einen eher permanenten Scheitel gezogen hat. „Das ist schlimm“, entfährt es Jesse. „Stimmt,“ witzelt Taffy, „das Ding wog ´ne Tonne. Und was ist mit dir?“ Jesse, blond wie sie ist, ist mit derartig schnellem Themenwechsel überfordert und gibt ihr Kampfgewicht zum Besten: „125 Pfund!“ Taffy macht augenrollend klar, dass sie weniger an Gewichtsvergleichen zwischen Zellengefährtin und Vorschlaghammer interessiert ist denn am Grund ihres Hierseins. „Ich wurde gelinkt“, kunftet Jesse aus. „Ich auch,“ behauptet Taffy, angesichts ihrer soeben erzählten Geschichte eher unglaubhaft, und stellt die entscheidende Frage: „Wanna have sex?“ „Nur, wenn du einen Gummiknüppel hast“, grinst Jesse, aber den borgt Togar Taffy wohl nur am Donnerstag aus. Anyway, man versteht sich offenkundig prächtig und kann sicherlich schnell zu besten Freundinnen werden.
Kendrick palavert indes mit Togar und ist für seine Strahlemann-Verhältnisse schwer nachdenklich. Ob an Jesses Unschuldsgeschichte nicht doch was dran sein könnte? Togar hat solche Märchen schon ein paar Mal zu oft gehört, aber Kendrick ist in der Tat geneigt, Jesse ihre Story abzukaufen. Da fliegt Togar der Draht aus dem Käppi, aber Kendrick ist gewillt, es der Neuen leicht zu machen: „Sie braucht frische Luft und Bewegung“, also soll sie in der „chain gang“ eingesetzt werden. „Das ist ein Privileg“, empört sich Togar, und abgesehen davon hat sie den einzig vakanten Platz in der Arbeitsgruppe bereits einem anderen Mädel fest zugesagt. Wenn Kendrick nun Jesse vorzieht, könnte das für allgemeine Mißstimmung sorgen, und das wiederum (soweit, so nicht mal unlogisch, auch wenn Togar natürlich weniger menschenfreundliche Motive hegt) wird hauptsächlich Jesse treffen. Kendrick lässt den Chef raushängen (metaphorisch gesprochen, in einem Film wie diesem muss man das sicherheitshalber erwähnen) und wünscht strikte Umsetzung seiner Befehle.
Nachts, wenn Jesse ratzt, eilt ein namenloser Wärter, eine namenlose Schnepfe im Schlepptau, in die Zelle und weckt die ebenfalls schnarchende Taffy. Die ist nämlich, surprise-surprise, die eigentlich Ausersehene für´s Kettenbandenprivileg und reagiert daher auf inoffizielle Mitteilung des neuen Sachstands in der Angelegenheit eher säuerlich. Der Wärter jedoch ist ein ganz Netter, und durchaus gewillt, für Taffy an ein paar Strippen zu ziehen („I got plenty of pull“, wisecracked er), vorausgesetzt, Taffy wäre sich nicht zu schade, mit ihm und der mitgebrachten Schnepfe einen flotten Dreier zu schieben. „They don´t call me Taffy ´cause I´m sweet“, grinst sie und stürzt sich eifrig ins Getümmel bzw. die sich nunmehr anschließende Rumrutscheinlage (inkl. male butt shot, Simulation von oralem Sex und eher, ähm, interessanten – will meinen: unpraktikabel wirkenden – Stellungen).
Jesse schläft nach wie vor den Schlaf der Ungerechten und bemerkt so auch nicht, dass Togar sich justament vor ihrer Zelle mit einer gewissen Person trifft – dem LDB! Man kennt sich und hat in der Vergangenheit wohl schon manch finsteres Geschäft abgewickelt. „Wen soll ich dieses Mal umbringen?“, erkundigt Togar sich leutselig. Keine große Überraschung, dass LDB Jesses Skalp fordert, denn „ich kann einen neuen Prozess nicht zulassen!“ (Die Frage ist streng genommen – warum? Ist ja nicht so, als ob Jesse erhellendes zu LDBs Identität beitragen könnte). In der Tat, Ehrenpunkt an Togar, fragt auch die Lederbitch mal nach, warum LDB Jesse gerne six feet under sehen würde, aber mehr als ein hingegrummeltes „ich hab meine Gründe“ kann sie dem maskierten Kameraden nicht aus der Monstervisage leiern. Und da LDB seinen Wunsch durch eine monetäre Offerte unterstreicht, will Togar mal nicht so sein. Sie hat sich da schon was ausgeklügelt – wäre doch ganz praktisch, wenn Jesse bei einem Fluchtversuch in den Rücken geschossen würde…
„Shoot first, ask questions later!“ Togars Einstellung wird von Leo skeptisch hinterfragt.
Nur den Fluchtversuch, den muss man noch hindeichseln. Aber wozu ist Togar auch die offizielle Aufseherin über die chain gang? Zu einem hübschen kleinen Blues hasselt man also per Kleintransporter die vier ausersehenen Grazien (aus Gründen der Cast-Überschaubarkeit neben Taffy und Jesse noch Marcy und Chilly) in die Prärie, wo sie sich an ihrem Privileg nach Togars Ansicht richtig schön erfreuen sollen: „You´ll be breakin´ rocks for no apparent reason!“ (Das ist wenigstens mal ´ne vernünftige Ansage!). Sogar gesungen werden darf, aber Togar hat einen eingeschränkten Musikgeschmack – Rock ist okay, aber Hip Hop streng verboten (my kinda gal). Leo, als Anstandswauwau mit von der Partie, hat noch mehr gute Nachrichten – dank eines „Endorsement“-Deals dürfen die Tussis „recyclete“ Bikinis ausführen (hence the film´s title). Taffy greift als erste in den mitgebrachten Bikini-Sack . „Gute Wahl“, kommentiert Leo, „den hatte ich letzte Woche selbst an. Sehr bequem!“ Taffy entgleisen die Gesichtszüge und mir kommt langsam der Verdacht, Leo könnte ein Schwimmer vom anderen Ufer sein. Nachdem alle Mädels bikinitechnisch eingekleidet sind, kann zur Arbeit geschritten werden. Bloß gut, dass die Girls „for no apparent reason“ Steine kloppen, ´cuz * they suck *. Big time. Okay, als selbst körperlicher Arbeit nicht unbedingt zugetaner Sesselfurzer verlange ich ja nicht von jedem Softcore-Starlet, in Expertenmanier mit Beil und Spitzhacke umgehen zu können, aber die (übrigens paarweise an den Fußknöchlen aneinandergeketteten) Schicksen stellen sich schon sehr, öh, wenig routiniert an. Egal. Wichtiger ist, dass Chilly und Marcy die Gelegenheit für einen kleinen Ausbruch für nicht ungünstig hielten, haben sie doch mal die numerischen Verhältnisse durchgerechnet – vier Gefangene gegen zwei Aufseher, da geht doch was (lassen wir für den Moment außer Acht, dass die Aufseher mit großkalibrigen Schießprügeln bewaffnet sind). Solcherlei Planungen spielen Togar natürlich perfekt in die Karten. Jetzt muss sie nur noch dafür sorgen, dass die Girls nicht nur Reden, sondern auch entsprechend die Hufe schwingen.
Dies bewerkstelligt die clevere Wärtöse aber souverän – sie verblüfft Leo mit dem dringenden Bedürfnis, ihn auf der Stelle im Lieferwagen vernaschen zu müssen. Leo wagt es, seine Aufsichtspflicht über die Gefangenen ins Felde zu führen, aber Togar vertraut auf das Gute in der Gefangenen: „Sie können nirgendwohin, z.B. auf die drei Meilen entfernte Farm in * dieser * Richtung, wo ein vollgetankter Pick-up mit steckendem Zündschlüssel steht! Nirgendwohin!“ Leo scheint den minimalen flaw in ihrer Argumentation zu erkennen, hat aber, auch körperlich Togar deutlich überlegen, keine Chance, diesem Zweifel verbal Ausdruck zu verleihen. Leo wird im Van nach allen Regeln der humoristischen Softsex-Kunst flachgelegt (Ehrensache, dass der Van wackelt, bis sich das Fahrgestell biegt). Taffy schlägt vor, wie von Togar mehr oder weniger deutlich nahegelegt, stiften zu gehen (als Gefangene wäre ich bei so einer detaillierten Fluchtwegschilderung schon etwas vorsichtig), aber Jesse mag in den knappen Klamotten nicht fliehen. Marcy stimmt zu: „Wir warten auf ein paar Touristen, bringen sie um und klauen deren Kleider!“ (Mit der möchte ich nicht fliehen, die ist ja krank!). Chilly, an Marcy gefesselt, kuckt angemessen entsetzt. Man entscheidet sich schließlich aber dafür, hoppelnderweis´ zu flüchten, ehe Leo und Togar mit ihrer Nummer fertigwerden (Leo darf sogar Togars Mütze tragen, während sie ihn mündlich verwöhnt).
Dieweil also im Van gepoppt und durch den Wald gehopp(el)t wird, hängt Honigkuchenpferd Kendrick am heißen Draht. Der Gouverneur selbst ist an der Strippe und erkundigt sich zunächst nach Kendricks gesundheitlichem Wohlbefinden. Geht schon, erläutert der Direx, auch wenn´s weh getan hat, scheinbar „to a dog one ball looks like another“ (ahauaaa). Aber es geht dem Gov nicht primär um Kendricks Familienjuwelen, sondern um Jesse – der neue Prozess ist bewilligt und verkündet. Kendrick ist nur schwer davon abzuhalten, um seinen Schreibtisch ´ne Freudenpolka zu tanzen, aber wenigstens haut er sich vor lauter Begeisterung versehentlich mit seiner Spielzeug-Neunschwänzigen auf die eigene Pfote (der Mann hat auch so manches Problem. Vermutlich sexuell unterversorgt).
Tja, dumm nur, dass Jesse gerade durch die Landschaft türmt. Dies stellen nach vollendeter Verrichtung auch Leo und Togar fest, wobei nur Leo wirklich überrascht ist: „Crap!“ Togar, fies bis zum Abwinken, reicht die Schuld an ihren halbfreiwilligen Sexpartner weiter: „Ich hab dir gesagt, du sollst auf sie aufpassen!“ Leo kapiert begreiflicherweise gar nix mehr, aber Togar hat schon die Shotgun geschuldert und freut sich darauf, dieser Jesse, nach ihrer geäußerten Ansicht ganz bestimmt die Anstifterin, eine Ladung Schrot in die Rückseite zu ballern. Diesen Moment sucht sich Kendrick aus, um auf Leos Handy durchzubimmeln. Togar eignet sich das Cellphone ab und überbringt die frohe Kunde von der Massenflucht. „Bring sie zurück“, kreischt Kendrick und meint hauptsächlich Jesse, des neuen Verfahrens wegen. Togar bereitet sich schon eine vorsorgliche Killausrede vor: „Sie wird sich sicher nicht lebend fangen lassen!“ Kendrick ahnt Übles und droht an, persönlich vorbeizukommen. „Lassen sie sich Zeit“, empfiehlt die Lederbitch und Kendrick sinkt resigniert in seinen Sessel: „Wenn Jesse Owens einmal rennt, holt man sie nie mehr ein!“ (Okay, ich musste wirklich lachen. Jesse Owens, für sporthistorisch Unbeleckte, war der multiple Sprint-Olympiasieger 1936, für den sich, weil schwarz, in der Führerloge keine Hand zum Applaus regte). Während Leo und Togar die Verfolgung der Entkommenen aufnehmen, verfällt Kendrick auf die Idee, Tommy zu rekrutieren. Der ist als verantwortungsbewusster Boyfriend natürlich nur zu bereit, sich sofort an der Suchaktion zu beteiligen und Jesse irgendwelche potentiellen Schwachheiten auszureden.
Steine kloppen „for no apparent reason“. Da kuck ich gerne zu…
Die Girls erreichen indes die avisierte Farm, wo anstelle des vollgetankten Pick-ups nur ein modernes SUV rumsteht. Beggars can´t be choosers, I guess. Zum SUV gehört auch ein Fahrer, der hängt aber gerade bis über beide Ohren im Motorraum der Spritsäuferschleuder. Die vier Bikinimiezen drängen ihre Hilfe auf, und SUV-Guy (so heißt der auch laut Credits) ist optisch erfreut und praktisch nicht abgeneigt. Taffy outet sich als Mechanikerin und macht sich, notgedrungen, da immer noch angekettet, begleitet von Jesse, ans reparierende Werk, dieweil Marcy und Chilly ausführlich darlegen, weshalb man beim Autokauf möglicherweise auf Umweltfreundlichkeit pfeifen und lieber auf einen geräumigen Fond Wert legen sollte. Da kann man dann nämlich in aller Gemütlichkeit einen threesome auf die Ladefläche legen – der SUV-Guy kann sein Glück kaum fassen. „We´re lost and horny“, erklären Marcy und Chilly nämlich. Na, zumindest einer Sache kann unser Freund und Kupferstecher sicher gerne abhelfen. Insert Sexscene her, nicht weiter bemerkenswert, außer, dass mir einige der Positionen physikalisch unmöglich vorkommen (wenn man berücksichtigt, dass nach dem Drehbuch auch Marcy und Chilly immer noch aneinandergeschmiedet sind).
Taffy beendet die Mechanikur – ist gar nicht so einfach, in ein Auto einzusteigen, wenn man knöchelmäßig aneinanderhängt, stellen sie und Jesse fest (was mich hinsichtlich meiner drei Zeilen weiter oben geäußerten Skepsis der Sexszene wegen bestätigt). Nachdem man sich auf eine Einstiegsprozedur verständigt hat, ziehen die Girls trotzdem lange Gesichter. Die Mühle springt nicht an. Der SUV-Guy kann das, mit postkoitaler Unschuldsmiene, auch erklären… eigentlich mangelt es ihm hauptsächlich an Benzin. Da können Taffy und Jessy nur noch stöhnen (und ausnahmsweise mal nicht der körperlichen Liebe wegen).
Togar und Leo sind den Flüchtigen auf den Fersen – die haben sich am SUV-Guy auf ihre Weise gerächt und ihn halbnackend an sein trockengefahrenes Mobil gefesselt (und geknebelt auch noch). Um die Verfolger zu verwirren, beschließt man sich zu trennen. Wir werden von Stund an den Abenteuern von Taffy und Jesse beiwohnen.
Kendrick und Tommy sind mittlerweile am Parkplatz des Gefängnis-Vans angekommen. Dem Direx fällt tatsächlich das alte Farmhaus als mögliche Fluchtanlaufstelle ein. „Worauf warten wir noch? Jesse könnte in Schwierigkeiten sein“, ereifern sich beide Herren simultan. Togar und Leo sind schon ein paar Meter weiter, nämlich am SUV, wo sie den geknebelten Burschen, der verzweifelt um Aufmerksamkeit ringt, gepflegt ignorieren. Der Plan der vier flüchtigen Miezen geht nur halb auf – auch Togar und Leo teilen sich auf, um jeweils eine der Spuren weiter zu verfolgen. Taffy und Jesse geht indes das Herz auf, als sie einen heruntergekommenen Schuppen erreichen: „Es ist ein SCHUPPEN!“ Jubel! Yippie! Ola-Welle! Da könnte man sich doch verstecken! (Sicher, im offensichtlichsten Versteck in 50 Meilen Umkreis). „Let´s hit the hay“, strahlt Taffy unzweideutig.
Kendrick benutzt dieweil literally Tommy als… Spürhund (nein, der ist tatsächlich auf allen Vieren, schnuppert am Boden, hechelt, und bekommt als Belohnung für Richtungsanweisung einen Hundekuchen. Möööp). Der Schuppen wird von Taffy als übernachtungstauglich qualifiziert – abgesehen davon brauche sie eh nur ein Handy, um weitergehenden Transport arrangieren zu können (fragt sich nur, wo du eins hernehmen willst, Taffyschätzchen. Ich glaub nicht, dass Mobiltelefone in Scheunen wachsen). Als etwas unpraktisch empfunden wird die beinmäßige Aneinanderkettung. Taffy erinnert sich an den alten Houdini. Die scheint einen anderen Entfesselungskünstler zu kennen als ich, zumindest einen, der eine rustikalere Gangart pflegte. Taffy versichert uns glaubhaft, dass ihr Houdini sich befreit habe, indem er Steine auf die Fessel-Schlösser gedroschen habe. Dieses hehre Vorbild der Feinmechanik wird sofort einer Prüfung unterzogen und funktioniert tatsächlich (weil die Staatsmacht ihre Fußfesseln auch wieder nur im Sexshop kauft…). Jesse, nervenschwach, kann gar nicht hinkucken, als Taffy ein Steinchen auf ihre Fußfessel drischt. Anyway, die siamesischen Zwillinge sind getrennt und haben Zeit. Man möchte meinen, angesichts dieser günstigen Voraussetzungen würde nun viel für eine weitere lesbische Sexszene sprechen, aber weit gefehlt. Taffy würde sich nun doch für Jesses tragische Geschichte interessieren. „Es ist eine LANGE Geschichte“, warnt Jesse… wir müssen sie uns gottseidank nicht anhören. Togar streift durch´s Gelände, Kendrick und Tommy erreichen den SUV-Guy (Kendrick grüßt den Gefesselten wenigstens noch, bevor er ihn, wie Tommy, weiter ignoriert. SUV-Guy kriegt sich in seinen Fesseln kaum mehr ein), auch dieses dynamische Duo beschließt, sich aufzuteilen (und Kendrick zitiert unfallfrei große Literatur, die Tommy hauptsächlich motiviert, sich proaktiv eine Richtung auszusuchen) und Leo findet den Schuppen.
In selbigem ist Jesse gerade bei der Rezitation ihres Lebenslaufes bei der dritten Klasse angekommen und ist dabei, ihre traute Ein-Frau-Zuhörerschaft heftigst in die vorgezogene Nachtruhe zu langweilen. Bevor sie ins Wachkoma fällt, gelingt es Tammy tatsächlich, die Blonde darauf hinzuweisen, dass sie im wesentlichen an Jesses krimineller Karriere interessiert ist. Jesse täuscht raffiniert Verständnis an, salbadert aber ohne weiteres über ihre Mama („sie ist in einer eisernen Lunge. Naja, einer gebrauchten eisernen Lunge…“) und ihren versoffenen Papa. Auf Taffys couragiertes „argh“ kürzt Jesse wenigstens soweit ab, dass die Finanzlage klamm und sie deswegen gezwungen war, kellnern zu gehen. „That´s awful!“, entsetzt sich Taffy (und verkneift sich wahrscheinlich gerade mit aller Macht den Zusatz „-ly boring“. Kommt noch schlimmer, meint Jesse, schließlich seien ihre Chefs alle gleich gewesen: „Blow this, suck that…“ (gewöhnt man sich doch dran, oder?). Und deswegen, vermutet Taffy, habe sich Jesse mit dem Living Dead Bandit zusammengespannt und eine Verbrechenswelle vom Zaun gebrochen. „Nein!“, blökt Jesse penetrant, „ich bin unschuldig!“ „Ich kenne da ein paar Leute, die dir helfen könnten“, volunteered Taffy. „Wirklich? Du hast Beziehungen?“, begeistert sich Jesse. „Nö. Ich wollte dich nur aufbauen“, muss Taffy zugeben. Bevor sich die beiden nun endgültig um Kopf & Kragen labern, stößt Leo mit gezogener Dienstwaffe in ihr trautes Versteck vor. „Wo warst du so lange?“, erkundigt sich Taffy mysteriöserweise. Leo ignoriert sie und berichtet Jesse vom neuen Prozess (sollte sich DAS Thema durch die Flucht nicht eigentlich erledigt haben? Für´n zusätzliches Strafmaß vielleicht…). Taffy macht große Augen und fühlt sich juristisch zurückgesetzt. Leo begeht den taktischen Fehler, sich dem Damendoppel zu sehr anzunähern und feiert ein niederschmetterndes Erlebnis, er wird k.o. geschlagen. Taffy drückt Jesse Leos Wumme in die Hand und eignet sich selbst sein Handy an. Ihr menschenfreundlicher Ratschlag an die Kollegin: „Shoot him if necessary.“
Wohl des besseren Empfangs wegen trollt sich Taffy vor die Tür und lässt Jesse mit Leo allein. Der rappelt sich schnell wieder auf, hat aber wenig Vertrauen in Jesses Fähigkeiten im Umfang mit Handfeuerwaffen: „Don´t get nervous!“ „I´m NOT,“ muss Jesse sich mehrfach verteidigen, bis sie wirklich nervös ist, aber es passiert nix schlimmes. Leo packt seinen kompletten Charme aus (momentan aber auch nur den, hehe, der Rest folgt gleich) und versucht, Jesse zu becircen, bis ihm einfällt, dass die Holde ja schon vergeben ist. Jesse ist aber durchaus gewillt, dahingehend mal Fünfe grade sein zu lassen, außerdem „schulde ich dir ja was“ für den Niederschlag. Leo is a lucky man – innerhalb weniger Stunden wird er zum zweiten Mal flachgelegt (komplettes Programm inkl. Oral & Doggy Style).
Taffy beweist indes klaren Sinn für Prioritäten – ihr erstes ausführliches Telefonat bestellt nicht etwa den Fluchtwagen, sondern eine ordentlich belegte Pizza (ohne Oliven, denn gegen die ist sie algerisch). Nun möchte sie gern den Ride in die Zivilisation organisieren (und wem soll der Pizzabote dann das lecker Happa in die Hand drücken?), doch da naht Besuch in Form von Tommy. Der erklärt sich bzw. die Tatsache, Jesses Lover zu sein und wünscht, zu seiner Schnalle geführt zu werden. Zum Glück sind Leo und Jesse gerade rechtzeitig fertig geworden, aber eine kompromittierende Situation ist andererseits auch das letzte, worum Jesse sich nun Sorgen machen müsste, denn Taffy präsentiert gramgebeugt – den Living Dead Bandit, und der ist niemand anderes als Tommy! Shock! Gasp! Who would´ve thought! Jesse jedenfalls nicht. „Und das jetzt, wo ich einen neuen Prozess bekomme“, ärgert sie sich (naja, technisch gesehen hat sie jetzt den Beweis für ihre Unschuld. Nützt ihr nur wenig, sollte Tommy sie umnieten). Tommy erneuert seinen Standpunkt, dass er eine solche neue Verhandlung nicht zulassen könne (warum auch immer. Okay, JETZT hat er ja seine Tarnung auffliegen lassen, aber das ist eigene Blödheit. Hätte er still gehalten, niemand hätte ihm was gekonnt…). Leo vermutet zutreffend, dass Tommy einen bösen Plan in der Hinterhand hat. Hat er auch. Einen „guten Plan“, meint Tommy wenigstens sogar – sehr raffiniert: er will alle killen, Jesse die LDB-Maske anlegen (hm. Hat doch eigentlich jeder in der Bar gesehen, dass der LDB und sie zwei verschiedene Personen sind…), sich anschließen selbst k.o. schlagen (!) und sich als Held für die Unschädlichmachung des Bösburschen feiern lassen. Evil Genius! Nur hat er die Rechnung ohne Togar gemacht, die wie der Geist aus der Flasche erscheint und Tommy ihre really big gun vor den Zinken hält. „Damn“, knurrt Tommy, der offenbar vergessen hat, dass Togar ja auf seiner Lohnliste steht und streng genommen also nicht wirklich was gegen seinen Plan einzuwenden haben sollte. Naja, Togar wandelt das Vorhaben dann doch ab – sie will einfach ALLE umbringen, being a sadistic leather bitch braucht sie dafür ja auch keinen besonderen Grund. Taffy hofft auf Kendrick. „Der ist Millionen Meilen weg“, übertreibt Togar schamlos. Ist er nicht, sondern vielmer direkt hinter Togar, und das auch noch bewaffnet. Jetzt ist es an Togar, „damn“ zu knurren.
Wie hat Kendrick den Schuppen gefunden? Dank des rekordverdächtig schnellen Pizzaboten, der vor der Türe parkt und dringend einen Abnehmer für seine Ware sucht (lustig genug, dass es für eine entsprechende Szene im Bild nicht reicht… die 20 Dollar, um *tatsächlich* einen Pizzaboten an den Set zu lotsen, waren im Budget wohl nicht drin). Taffy hängt der Magen schon in den Kniekehlen. Da wäre nur noch eine Frage zu klären und Kendrick stellt sie: „What about those other shackled sluts?“ Jesse protestiert – „sluts“ ist nicht politisch korrekt, das darf man nicht sagen. Kendrick grummelt – über solche essentiellen Dinge wird er nicht informiert. Aber der Mann von Welt hat immer den „President´s Guide to Political Correctness“ in der Hosentasche (aah! Bush-Bashing. I like it). Der gesamte Schmöker scheint sich nur mit anderen Ausdrücken für „Schlampen“ zu befassen, weswegen Kendrick so ungefähr dreißig mehr oder weniger lustige Synonyme herunterbeten darf, aber keines findet Jesses Wohlgefallen, bis Kendrick bei „Bimbos“ ankommt. „Bingo!“, ruft Jesse begeistert. Kendrick missversteht freilich und wundert sich, wieso Bingo ein politisch korrektes Synonym für „slut“ sein sollte. Jesse klärt auf, dass sie damit nur ausdrücken wollte, dass „Bimbo“ genehmigt ist (gut zu wissen. Werd ich bei meinem nächsten Kaffeekränzchen mit der emma-Redaktion anbringen). Kendrick bringt noch einen Scherz auf Kosten von Dubyah Bush an, bevor wir uns wirklich der Frage widmen können, was aus Marcy und Chilly geworden ist…
Ganz einfach: Dominas! Und als solche versohlen sie gerade Mr. Arst auf dem Klo seiner Kneipe den Arsch. Damit steht einem Happy End von Leo und Jesse und dem Ende des Films, ganz ohne abschließende Sexszene, nichts mehr im Wege…
Bewertung
Vor ein paar Reviews machte ich einem meiner alten Helden noch schwere Vorwürfe. Jim Wynorski hatte mich mit Komodo vs. Cobra, einem lustlos heruntergedrehten Monsterheuler, persönlich geärgert. Der Mann, der einstmals spaßige B-Movies en gros drehte, die sicher keine Kunst gewesen sein mochten, aber einfach Laune machten, hat sich wohl entschieden, sein Herzblut nicht mehr an die Filmerei zu verschwenden, sondern sich mit gelangweilten und langweiligen Auftragsarbeiten abgefunden. Ich bin an dieser Stelle sehr froh, mitteilen zu können, dass sich sein alter Weggefährte, Freddie Ray (mit dem er z.B. Dinosaur Island drehte), noch an seine Roots erinnert. Bikini Chain Gang mag auf den ersten Blick nur ein x-beliebiger weiterer Softsexstreifen sein, aber wer genauer hinsieht, wird einiges wiederentdecken, das den trashigen Charme der Ray´schen 80er-Jahre-Hobel atmet.
Es ist ein Spagatakt, den Ray vollzieht – zum einen muss natürlich primär die Klientel bedient werden, die jetzt nicht händeringend auf den nächsten Fred-Olen-Ray-Film wartet, sondern in der Videothek (oder spät nachs auf einem Kabelsender) ´ne brauchbare Rubbelvorlage sucht (und sich wieder nicht traut, ´nen Hardcore-Porno auszuleihen), zum anderen scheint er aber gewillt, auch seinen alten Fans, die den seinen besten Filmen innewohnenden Humor schätzen, etwas zu bieten. Operation weitestgehend gelungen, würde ich sagen. Erledigen wir das obligatorische gleich zum Anfang: die Sexszenen sind für Freunde dieser Kost sicherlich passabel. Ich werde nach wie vor auf meine alten Tage nicht zum Softcore-Fan werden und gestehe freimütig, so spätestens ab der vierten Sexeinlage den guten alten Vorspulknopf betätigt zu haben, aber wer darauf steht, kommt sicher auf seine Kosten. Die Szenen sind dank unterschiedliche Besetzung recht abwechlsungsreich, gewinnen keine Ästhetik-Spezialsonderpreise, sondern sind dafür, wie oben erwähnt, an der Grenze der möglichen Explizität für einen Softcore-Film (jedenfalls könnte man sich unschwer eine Hardcore-Version vorstellen, der simulierte Sex sieht recht realistisch aus, ein Unterfangen, an dem andere Softsexer gerne mal scheitern, die legen dann aber zumeist eben Wert auf eine ästhetische Ablichtung des Aufeinanderrumgerutsches; Ästhetik und Realismus beim Sex sind aber halt nicht unbedingt zwingend vereinbar). Die Girls sind allesamt ansehbar (Nicole Sheridan ist halt absolut nicht mein Typ, deswegen mach ich da persönlich Abstriche), keine Silikonhupen, sondern natürliche Ausstattung, vielleicht etwas zu tätowiert, die ein oder andere, aber auch nicht so schlimm, dass mir permanent das Essen aus dem Gesicht fallen würde. Die beteiligten Herren sind auch keine Ekelpakete, Hungerhaken oder Fettbacken (wie vergleichsweise bei Attack of the Virgin Mummies, also gehen die Sexszenen insofern in Ordnung. Für meinen persönlichen Geschmack sind ein gutes halbes Dutzend Einlagen dieser Art mindestens zwei zuviel, aber ich kann´s halt nicht ändern – ich gehöre eben nicht zur primären, sondern nur zur sekundären Zielgruppe der Ray-Fans.
Als solcher konzentriere ich mich daher auch in der Nachbetrachtung auf die Parts zwischen den Sexszenen. Die kann man in den meisten Softcoreschinken ja getrost in die Tonne treten, nicht aber bei Bikini Chain Gang, denn Fred Olen Ray weiß, was seine erwähnte sekundäre Zielgruppe sehen will und erinnert sich an seine witzigen Trashmovies wie Evil Toons, Hollywood Chainsaw Hookers oder Attack of the 60-Foot Centerfold. Das Script ist grundsätzlich nichts anderes als eine gut gelaunte Parodie auf die gängigen WIP-Klischees (auch wenn zwei gesetzlich vorgeschriebene Aspekte, nämlich die Duschszene und der Catfight, außen vor bleiben), weswegen abseits des Softcores kaum Wert auf Sleaze und Exploitation, sondern auf Humor gelegt wird. Erfreulicherweise hat Ray dahingehend nichts verlernt – Bikini Chain Gang * ist * lustig. Selbstverständlich darf man keinen intellektuellen Humor a la Monty Python erwarten, aber trotz Zotigkeiten und double entendrés fällt Ray nie auf das Niveau peinlichen Humors für Debile (Dumm und dümmer, American-Pie-Sequels, I´m talking to you). Ein gerüttelt Maß der Gags sitzt, wird angemessen trocken delivered (speziell natürlich von Jay Richardson), eine Handvoll Lines sollten dringlich in der „memorable quotes“-Sektion der IMDB verewigt werden – da sind wahre Schenkelklopfer dabei (auch wenn Jungspunde grandiose Witze wie den Jesse-Owens-Gag wieder gar nicht kapieren werden. Pööh). Den ein oder anderen Sight- und Hintergrundgag konnte Ray ebenfalls einbauen und absurde Ideen wie der „Living Dead Bandit“ mit seiner lächerlichen Maske tragen zum Unterhaltungswert bei (die Story hinterfragen darf man freilich nicht – warum der „LDB“ nun eigentlich krampfhaft verhindern muss, dass Jesse einen neuen Prozess bekommt, bleibt genauso unklar wie seine geschäftliche Verbindung zu Togar. Aber wißt Ihr was – das ist mir in dem Fall wurscht. So.)
Gekostet haben kann der Film nicht ernstlich viel – auch in dieser Beziehung ist Bikini Chain Gang ein charmanter Rückschritt in die Zeit, in der Ray nicht mit DTV-Stars und Has-Beens wie Michael Dudikoff im Wynorski-Auftrag Stock-Footage-Actionepen drehte, sondern sich mit 50.000 Dollar für ein-zwei Wochenenden samt Crew in eine Location zurückzog und dort mit bescheidenen Mitteln, aber viel Enthusiasmus seine „klassischen“ Fetzer realisierte. Bikini Chain Gang ist extrem preisbewusst produziert. Echte Production Values, die über ein gemietetes Auto hinausgehen, finden nicht statt (sogar den Transport Jesses in den Knast besorgt der Streifen mittels aus irgendeinem TV-Film geborgter Stock Footage), echte Sets sind nicht vorhanden (gerade die „Zellen“ oder die Duschraum-Umkleide der ersten Sexszene scheinen eher der Wood´schen Schule der „symbolischen Sets“ verhaftet. Aber das macht nix – es steht voll und ganz in der Tradition des frühen Ray´schen Schaffens.
Filmisch-handwerklich ist der Film wenig bemerkenswert – nach weit über zwanzig Jahren im Business weiß auch ein Director vom Schlage Fred Olen Rays, wie man ungefähr ´ne Kamera aufbaut. Spezielle visuelle Hingucker gibt´s budget- und storybedingt nicht, was wir sehen sollen, wird gezeigt, da hängen kein Mikroangeln im Bild o.ä. Grundsätzlich treibt Ray die Story in flottem Tempo voran, die in regelmäßigem Abstand eingetreuten Sexszenen halten den Betrieb freilich auf (was aber halt irgendwo auch der Sinn der Übung ist und dem Film daher nicht wirklich zum Vorwurf gemacht werden sollte. Wie schon gesagt, in erster Linie ist der Film halt nunmal Softporn).
Musikalisch haben wir´s in den Softsexszenen mit dem üblichen Gefrickel dieses Genres zu tun (Muzak für´s 21. Jahrhundert und ungefähr so spannend und anregend), für den Story-Part des Films bedient sich Music Supervisor Anthony Francis hauptsächlich der beiden herzig gerippten „James Bond“- bzw. „Dragnet“-styled Themes.
Der Cast ist ein echtes All-Star-Ensemble. Dass der trauten Leserschaft die wenigsten Namen was sagen dürften, liegt natürlich daran, dass es sich um ein Hardcore-Porn-All-Star-Ensemble handelt, und das betrifft sowohl die weibliche als auch die männliche Fraktion. Damit ist freilich auch geklärt, dass es sich bei den wenigsten Aktiven um auf absehbare Zeit mit legitimen Schauspieler-Preisen zu bedenkenden Nasen handelt, aber im Rahmen eines billigen Trashfilmchens ziehen sie sich ganz ordentlich aus der Affäre (und Fred Olen Ray hat ja auch so seine Erfahrung in der Führung von Hardcore-Starlets, siehe Evil Toons), absolutes Untalent für Comedy offenbart tatsächlich niemand, nicht mal die reinen Hardcore-Spezialisten.
Erste Ausnahme unter den Mädels ist Hauptdarstellerin Beverly Lynne, die tatsächlich eine „echte“ Schauspielerin ist (bzw. es versucht). Nach ihrer „Karriere“ als NFL-Cheerleader hat sie sich ein geregeltes Auskommen in Softsex- und Horrorfilmen verschafft und war u.a. in Hell´s Highway oder Freddie Rays Tomb of the Werewolf (und damit immerhin an der Seite von Paul Naschy) zu sehen. Ihre Jesse gibt sie drehbuchgemäß als naives, aber sympathisches Blondchen, nett anzuschauen ist sie obendrein. Zweite Non-HC-Actrice ist Belinda Gavin, die wir altgedienten Trashologen aus dem filmischen Wynorski/Ray-Doppelschlag More Mercy/Final Examination kennen und ihren Charakter eindeutig komödiantisch anlegt.
Ins Hardcore-Fach steigen wir dagegen mit „Togar“ Nicole Sheridan (stolze Adult Video News-Preisträgerin für die „beste Anal-Szene 2001“) ein. Sheridan passt in ihrer eher nordischen Erscheinung optisch gut auf die Rolle der fiesen Aufseherin (in einem „legitimen“ Frauenknaster aus den 80ern wäre das die apostrophierte Sybil-Danning-Rolle). Brook Taylor kommt auch aus der Adult-Ecke, allerdings nicht aus dem Penetrations-, sondern aus dem Bondage-Bereich und war in einigen Fesseluns-Videos wie Don´t Tie Us Up zu sehen. Das ehemalige Penthouse-Pet of the Month Jassie (Chilly) kann dagegen auf eine eindrucksvolle Vita von beinahe hundert Hardcore-Streifen zurückblicken.
Bei den Herren der Schöpfung ist Alexandre Boisvert als Leo eine Ray-Entdeckung und absolviert seinen dritten Auftritt in einem Ray-dirigierten Softsex-Comedy-Romp (nach Teenage Cavegirl und Genie in a String Bikini). Mit einer Ray-Quote von 100 % in der Filmographie sollte man ihn eigentlich schon zu den Ray-Regulars zählen… Leo ist eine reine comedy-Figur, die Boisvert nicht gerade inspiriert, aber im Genrekontext brauchbar verkörpert (ha, und das kommt davon, wenn man nicht richtig recherchiert – unter dem Pseudonym „Voodoo“ ist Boisvert nicht nur Nicole Sheridans Ehemann, sondern natürlich auch eifriger Hardcore-Werkler). Evan Stone (Tommy) dagegen ist eine echte Porn-Größe mit sage und schreibe 460 Darstellercredits in sieben Jahren (und da sag einer, Pornostar wäre kein harter Job). Seine einzigen „legitimen“ Rollen spielte er wohl in den gerade zitierten Ray-Sex-Klamotten, zu erwähnen wäre sicher seine Mitwirkung im letztjährigne Hochglanz-Feature-Porn Pirates. Stone hat jedenfalls kein Problem damit, sich für Ray zum Deppen zu machen (in der „Hunde“-Szene z.B.). Ein weiterer, ähm, routinierter Hardcore-Akteur ist Trevor Zen als „SUV-Guy“. Dagegen muss man „Bartender“ Eric Spudic mit seinen Kleinstrollenauftritten in letztklassigen Horrormurksfilmen wie Zombiegeddon und Dead Men Walking (der von Asylum) schon zu den echten Schauspielern rechnen.
Stichwort „echte Schauspieler“. Natürlich ließ Fred Ray es sich nicht nehmen, den ein oder anderen seiner Stock-Company-Akteure mitwirken zu lassen. In der kleinen Rolle des Detectives gibt sich Peter Spellos (Dinosaur Island, Attack of the 60-Foot-Centerfold), der sein Geld mittlerweile hauptsächlich als gut gebuchter Synchronsprecher für japanische Animes verdient, die Ehre, allerdings auch ohne komödiantischen Eindruck hinterlassen zu können. Das ist wirklich nur ein Cameo-Auftritt zur Freude der Ray-Fans. Anders dagegen Jay Richardson – der gehört seit 1988 zu Rays Stammtroupé und ist uns Anhängern natürlich als Jack Chandler aus Hollywood Chainsaw Hookers unvergesslich. Mittlerweile leiht Ray den guten Jay auch gerne mal an Jim Wynorski aus (in Komodo vs. Cobra war Richardson fraglos der motivierteste Akteur). Richardson gehört zu den komödiantischen Darstellern, die auch eine herzlich blöde Line auf sympathisch-lustige Art bringen können, und einem Film wie diesem, der, abgesehen mal vom Sex, von herzlich blöden Lines lebt, gereicht das natürlich nicht zur Schande – er ist mal wieder sein Geld wert.
Bikini Chain Gang wird von Rays eigener Company Retromedia als Double Feature mit Bikini Airways vertickt. Im Gegensatz zu früheren Retromedia-Releases ist die eigentliche Aufmachung etwas lieblos (kaum Specials, langweiliges Menü, aber dafür halt ein Bonusfilm auf der Rückseite), an Extras gibt´s ein paar Minuten Outtakes und Bloopers sowie eine Fotogalerie. Die Bildpräsentation ist durchschnittlich; der Vollbildtransfer reißt keine Bäume aus und outet sich schon auf dem normalen TV-Apparat als eher von der grobkörnigen Seite, aber es reicht für die Sorte Film natürlich völlig aus (ist ja nicht gerade die Sorte DVD, die man unbedingt mit 6-Kanal-Surround-Ton per Beamer auf die Großleinwand klatscht), gleiches gilt für den zweckmäßigen, aber nicht aufregenden Dolby-2.0-Ton (this being an US DVD natürlich nur auf Englisch).
Letzte Worte: Mit Bikini Chain Gang gelingt Fred Olen Ray ein Softporno, der selbst einem Genre-Verächter wie mir das Geständnis abringt, sich blendend unterhalten zu haben, und dass ohne sich dabei an ein Blockbuster-Filmmotiv anzuhängen (wie z.B. Lord of the G-Strings oder Cara Loft: Womb Raider). Ray hat seinen Humor (der ihm zwischendurch, so bei Final Examination, auch schon mal abgegangen zu sein schien) wiedergefunden und ein kleines, billiges Filmchen vollbracht, das sich wunderbar in den Kanon seiner witzigen 80er-Jahre-Trasher einfügt und einfach Spaß macht und einmal mehr unter Beweis stellt, dass er im Tiefsten seines Herzens doch ein Fan des guten alten Schundkintopps ist, wie es Ed Wood, David Friedman und die anderen No-Budget-Produzenten in den dahingegangenen drive-in-Zeiten ist – während andere, wie Wynorski, offenbar aufgegeben haben, schafft Ray es, diesen „wir-machen´s-weil-wir-Bock-drauf-haben“-Spirit eben sogar in einen HBO/Cinemax-Skinflick zu packen, das verdient Bewunderung und Anerkennung seitens dieses Reviewers; es ist ein Film, mit dem, denke ich, beide Zielgruppen hervorragend leben können, aber ich glaube, ich setz mich mal an eine DVD-Authoring-Programm und mach mir selbst für´s Immerwiederansehen eine softsexfreie Version (oder zumindest ´ne gekürzte) …
(c) 2006 Dr. Acula
BOMBEN-Skala: 7
BIER-Skala: 7
Review verfasst am: 01.07.2006