Beyond Re-Animator

 
  • Deutscher Titel: Beyond Re-Animator
  • Original-Titel: Beyond Re-Animator
  • Alternative Titel: Re-Animator 3 |
  • Regie: Brian Yuzna
  • Land: Spanien
  • Jahr: 2003
  • Darsteller:

    Dr. Herbert West (Jeffrey Combs)
    Dr. Phillips (Jason Barry)
    Laura Olney (Elsa Pataky)
    Warden Brando (Simón Andreu)
    Cabrera (Enrique Arce)
    Moses (Nico Baixas)
    Speedball (Santiago Segura)
    Sergeant Moncho (Lolo Herrero)
    Emily Phillips (Bárbara Elorrieta)
    Nurse Vanessa (Raquel Gribler)


Vorwort

Werft Konfetti, stimmt die Ola-Welle an, der Doc komplettiert mal wieder ein Horror-Franchise reviewtechnisch. Und weil er halt doch trotz allem eine faule Socke ist, hält er sich nicht etwa an Witchcraft (13 Teile nach letzter Zählung, wobei fraglich ist, ob man das ganze ein „Franchise“ nennen kann), Friday the 13th oder auch nur Halloween, sondern an eins, dass es gerade mal eben auf drei Installments gebracht hat – Re-Animator.

Wer meine Reviews zu den Vorgängerfilmen kennt, weiß ja auch, dass ich der global vermutlich als Mindermeinung anzusehenden Überzeugung nachhänge, dass Stuart Gordons erster Teil so gar viel nicht taugt und Yuznas Bride of als wesentlich spaßbringender empfand. So gesehen für mich schon mal vielversprechend, dass der arg verspätete dritte Teil nicht vom Kollegen Gordon (der Doc zieht sich in seinen Luftschutzkellerzurück und verkündet allen Ernstes und nicht übermäßig besoffen, dass er nach wie vor RobotJox für des Gordons bestes Werk hält), sondern von Yuzna (dem ich auch für den superben Return of the Living Dead 3 zutiefst verbunden bin) inszeniert wurde.

Yuzna ist seit einiger Zeit, dies ist nichts grundsätzlich neues, mit seiner Firma Fantasy Factory in Spanien ansässig und produziert dort jede Menge Krempel (auch seinen alten Kumpel Gordon mit Dagon zum Bleistift). Das hat Vor-, aber auch Nachteile. Vorteil: in Spanien ist billiger drehen und da schafft man es sogar noch, mit einem Re-Animator-Sequel einen Kinostart auf die Beine zu stellen, die Trickhexer und Kameraleute haben dort mittlerweile ihr Handwerk gelernt und bewegen sich nicht mehr auf Jacinto-Molina-Niveau… Nachteil: Hollywood-Schauspieler, selbst die der Handelsklasse B, verirren sich recht selten auf die iberische Halbinsel (außer vielleicht zum Urlaub machen), was bedeutet, dass auch ein Brian Yuzna mit Beyond Re-Animator größtenteils auf spanische Mimen angewiesen ist, so tummeln sich in diesem Film z.B. Simón Andreu (The Blood Spattered Bride) oder Santiago Seguro (Ekelpack Torrente, El Dia de la Bestia). Immerhin, Jeffrey Combs stand zur Verfügung (ist jetzt ja auch nicht so, dass er so viel anderes zu tun hätte), damit ist zumindest die zentrale Figur der Serie vorhanden (sein Gehülfe der ersten beiden Filme Bruce Abbott allerdings fehlt).

Was man davon halten soll, dass auch die Geschichte von Spaniern verbrochen wurde (und die Story von Miguel Tejada-Flores, der u.a. den fürchterlichen Heuler Almost Dead schrob und allein dafür eigentlich täglich gen nächsten-katholischen-Wallfahrtsort rutschen sollte, verfaßt wurde), darüber kann man sich im Vorfeld sicher die Köpfe heißreden. Auch bei den Schwergewichten der modernen iberischen Genrefilme, also Leuten wie de la Iglesia oder Balaguero, kann man sicher nicht behaupten, dass „Storytelling“ das allererste ist, was einem einfällt. Aber naja, ist ja jetzt auch nicht so, als bräuchte ein Re-Animator-Sequel eine wirklich intellente Story. Wir haben Herbert West, ein paar Leichen, an denen er rumbasteln kann, werden sich schon anfinden, der Rest wird sich schon ergeben…


Inhalt

Hm, bin ich im falschen Film? Wenn nicht die Einblendung „Jeffrey Combs in“ gewesen wäre, ich würde eher an Scream 4 denken – denn auch unser heutiger Film braucht ganz offensichtlich eine Teaser-Sequenz. Zwei vielleicht zwölf-dreizehnjährige Jungs campen im Garten und der eine, Howie (Carpendale?? Ich hoffe doch nicht…) von Namen, erfreut seinen brillenschlängigen Kumpel mit den üblichen Horrorgeschichten um naheliegende Friedhöfe, kannibalische Kinderschänder und ähnliche erbauliche Themen. Programmgemäß stellt sich das obligatorische Gewitter ein und Brillenschlange hört ein verdächtiges Geräusch, dem die Kiddies natürlich auf den Grund gehen müssen. Der Weg führt sie zurück ins Haus, wo sie´s schaffen, Howies ältere (und selbstredend attraktive blonde) Schwester Emily zu erschrecken. Soweit, so nicht sonderlich aufregend, würde nicht plötzlich ein Zombie in der Küche stehen, sich, being a Zombie, als immun gegen in den Wanst gerammte Küchenmesser erweisen und Emily durch wiederholtes Kopf-gegen-die-Wand-dreschen nicht unbedingt filigran, aber effektiv zu entleiben. Nach erfolgtem Mord will der Zombie mit einem Schluck gesunder Mili stärken, was ihm schwerfällt, da ihm der Unterkiefer fehlt (der Doc empfieht: Kopf zurückklappen, Milch in Hals schütten). Die hereinstürmenden Bullen halten wenig von dem Versuch des Untoten, sich gesund zu ernähren und ballern ihn in handliche Stückchen, die, wie sich herausstellt, auch in dieser Form noch über ein lästiges Eigenleben verfügen. Während Howie den ergreifenden letzten Worte seines verröchelnden Schwesterherzes lauscht, verfrachten die Bullen dieweil unser aller Lieblings-Re-Animator Dr. Herbert West verhaftenderweis in einen Streifenwagen, denn natürlich war der Zombie eines von Wests leicht seiner kontrolle entglittenen Experimente (der Kerl lernt einfach auch nicht dazu). Dem Doktor (also West, nicht mir) fällt dabei eine Spritze mit dem berühmt-berüchtigten grünglühenden Serum auf den Boden und uns kleener Howie pickt das Ding, neugierig wie Kinder nun mal sind, auf…

Womit wir uns dem Vorspann widmen können und uns danach „13 Jahre später“ wiederfinden (schön, denn Jeffrey Combs wird auch nicht wirklich jünger, so dass ein direkter Sequelanschluß die ein oder andere Frage in Richtung „macht das Forschen an Reanimation-Seren wirklich so alt?“ aufgeworfen hätte). Herbert West ist immer noch Bewohner einer gemütlichen Ein-Personen-Zelle im Knast von Arkham (eine räumliche Festlegung, die dadurch empfindlich untergraben ist, dass 99 % aller handelnden Personen Spanier sind, spanische Akzente spazierentragen und auch zumeist spanische Namen tragen. Aber vielleicht gibt´s auch ein Arkham an der Costa Brava, who knows…). Bekanntlich lässt sich der Körper einknasteln, der Geist jedoch nie und so hindert auch die mangelnde Bewegungsfreiheit unseren Leichenbastler nicht an forschenden Aktivitäten, auch wenn er anstelle frischen Menschenmaterials an (per Schlingenfalle!) eingefangenen Ratten experimentieren (und sie bleistiftsweise per Stromschlag aus der überbrückten Zellenlampe in den Rattenhimmel befördert). West muss seine wichtigen Forschungsarbeiten jedoch unterbrechen, denn der diensthabende Wärter des Zellenblocks, Sergeant Moncho, hat frohe Kunde von einem neuen Arbeitseinsatz für unseren Helden, was den natürlich verwundert. Des Ärgers nicht gneug: Dummerweise ist der bewußte Nager allerdings das Haus- und Kuscheltierchen des unleidlichen Zellennachbarn Cabrera, der gleich mal unbürokratisch seinen bibelfesten Zellengenossen Moses als Entführer von „Ratty“ verdächtigt. Moncho gibt Cabrera den freundlichen Rat, doch mal bei West nach dem possierlichen Nager zu fragen (die Polizei, dein Freund und Helfer). Beim nächsten Appell erkundigt sich Cabrera denn auch freundlichst bei West nach dem Verbleib des Tiers. „Hat es irgendwelche identifizierbaren Charakteristika?“, macht West deutlich, dass er durchaus einige Ratten persönlich kennt.

Dieweil gibt´s Zuwachs für´s Knastpersonal, einen neuen Gefängnisarzt, den jungschen Dr. Phillips, der eigentlich zu den Top-Absolventen seines Uni-Jahrgangs gehört und sich demzufolge andere Jobs aussuchen könnte als den in einer von Warden Brando unter hartem Regiment geführten Justizvollzugsanstalt. Und als seinen Assistenten hat er sich zielsicher Dr. Herbert West ausgesucht. Brando (wie gesagt, ein Mann von Law and Order), der gerade die Journalistin Laura herumführt und ihr klar macht, dass Rehabilitierung seines Erachtens rausgeschmissenes Geld ist („Ich glaube an das, was funktioniert. Ein 2000-Volt-Stromschlag z.B.“, räsonniert er ob des vorhandenen und betriebsfähigen elektrischen Stuhls), ist skeptisch und hofft, dass Phillips von Wests skurrilen Ideen nicht angesteckt wird: „Ideen sind wie Krankheiten!“.

Die Gefangenen vergnügen sich indes beim Hofgang und Moses erleidet offensichtlich einen Sauerstoffschock und kippt an Ort und Stelle um. Im daraufhin ausbrechenden Tohuwabohu tritt ein anderer Gefangener (der stets auf der Suche nach Drogen befindliche Kerl namens „Speedball“) Laura auf den Fuß (das ist wider Erwarten ein wichtiger Plotpunkt!). Moses wird in die Krankenstation geschafft, wo Phillips ob der mangelhaften Ausrüstung derselben ein wenig in Panik gerät, bis der über die Medikamentenbevorratung ausgezeichnet informierte West für Ruhe & Ordnung sucht. Hilft Moses recht wenig, denn trotz kreislaufstabilisierender Medikation und mehrfachem Einsatz des Defilibrators verscheidet er an einem Herzanfall, was Phillips schwer mitnimmt. „Er war mein Patient“, heult er rum. „Für fünf Minuten“, brummt Pragmatiker West (der hat echt keinen Sinn für Melodrama, der Mann). Vielmehr hält West es für den geeigneten Zeitpunkt, über der Leiche von Moses zu klären, was Phillips eigentlich von ihm will. Na, drei Mal darf geraten werden – der junge Arzt ist über die zumeist recht katastrophalen Experimente Wests im Bilde. „Glauben sie nicht alles, was sie hören“, gibt sich West bescheiden, aber Phillips kennt´s nicht nur vom Hörensagen, er hat es auch gesehen, denn… er ist Howie, der Knirps aus´m Teaser – und die Spritze mit dem grünen Zeuch hat er immer noch. Er will mit West zusammenarbeiten. West ist skeptisch, ob sein Serum die lange Wartezeit schadlos überstanden hat (kein Verfalldatum auf der Verpackung? Tss… so wird der Kram nie zugelassen), aber da hilft nur eins: ausprobieren und ein passendes Versuchskarnickel liegt ja praktischerweise gerade auf´m Behandlungstisch.

Spritze rein, abwarten, nix tut sich. Tja, der Stoff ist wohl doch nicht so haltbar, hat auch nicht mehr so schön neon-geglüht. West sieht´s pragmatisch und bedankt sich trotzdem für´s Zurückbringen der Suppe. Hätten die beiden Forscher mal auf ihr Versuchsobjekt geschaut, denn nach kurzer Bedenkzeit rühren sich im Verblichenen doch noch die Lebensgeister (zunächst geäußert durch etwas Gesabbere, dann durch den schon bestens bekannten Agressionstrieb). Moses randaliert zombiemäßig durch die Gegend und genau diesen Moment sucht sich der Warden aus, um mit Laura und ihrem zarten getretenen Füßchen nach Heilung für letzteres zu suchen. Zombie oder nicht, Moses erkennt einen Knastdirektor, wenn er ihn sieht, sinkt vor ihm auf die Knie, nur um ihn aber trotzdem zu attackieren. Geistesgegenwärtig (oder so) schieben die behandelnden Ärzte Moses´ Ausfälligkeiten auf unerwartete Nebenwirkungen des verabreichten Herzmedikaments. Mit Hilfe einiger Wärter wird Moses unter Kontrolle gebracht, Phillips wirft ein paar instant-verliebte Blicke auf Laura und der angefressene (das bitte ich jetzt mal nicht im wörtlichen Sinne zu verstehen) Warden ist sauer und ordnet Stubenarrest für West an. Phillips allerdings besteht darauf, West als Hiwi und Zuträger in der Knastklinik zu behalten. Der Re-Animator raunt seinem neuen Gönner eine gut gemeinte Warnung zu: „Mein letzter Partner hat sich gegen mich gewendet. Ich hoffe, sie sind besser!“ Außerdem hat er aus der Vergangenheit zumindest eins gelernt – Frauen sind nicht gut für´s Business, Howie solle sich doch von Laura fernhalten, denn Weibsvolk bringt nur Ärger (das sagt er ja nur, weil er nie eine abkriegt…).

Klar, dass Howie in der Beziehung taub ist und die arme fußkranke Laura liebend gerne am Abend nach Hause fährt – West kann nur vom Zellenfenster aus einen grummeligen Blick hinterherschicken. Warden Brando versucht aus Moses herauszuquetschen, mit welchem unchristlichen Medikament der Herzkranke behandelt wurde, aber der, bekanntlich ein eher religiöser welcher, vermutet, dass er tot und jetzt in der Hölle ist, was Brando nicht wirklich weiterhilft, weswegen er den Knilch mit seinem Spazierstock verprügelt. Cabrera startet einen halbherzigen Angriff auf West wegen der immer noch abgängigen (weil tot von West in einem Buch verstauten) „Ratty“.

Howie und Laura sind im Lehrbuch „Romantische Beziehungen für Dummies“ inzwischen vom Kapitel „nach Hause fahren“ zu „ernsthaftes Date“ fortgeschritten. Howielein redet sich, so rein filmfortgangstechnisch, um Kopf und Kragen, indem er der Journalistin rät, stets ihrem Bauchgefühl zu folgen, ohne zu viele Gedanken an Konsequenzen zu verschenken: „Go for it!“ Lässt sich die schreibende Schnepfe nicht zweimal sagen und forscht ihn nach seinen Motiven aus. Wenig überraschenderweise lässt sich sein Wille, West bei seinen Wiederbelebungsexperimenten zu helfen (von denen er recht leichtfertig erzählt… Junge, du redest zwar mit einem attraktiven blonden Frauenzimmer, aber auch mit einer Vertreterin der freien Presse, die sich vorhin bei Brando mit „Alles, was sie sagen, wird falsch zitiert und aus dem Zusammenhang gerissen werden“ vorgestellt hat, scherzhaft zwar, aber trotzdem), auf Emilys unplanmäßiges Ableben zurückführen (psychologisch allerdings kann man darüber diskutierne, ob Howie nicht lieber West an den Kragen gehen sollte, weil eine seiner Kreaturen ja den Mord beging). Und, ach, Laura erinnert ihn sooooo an Emily (tsk, war der kleene Bursch in seine Schwester verknallt? Naja, das befriedigt manche Triebe, Geschwisterliebe, sing-summ). Von dieser Erkenntnis emotional überwältigt, versucht Howie den eleganten taktischen Rückzug, wird aber von Laura („go for it“, you remember?) mit einem heimtückisch aufgeschmatzten Kuss überfahren.

Moses findet sich zwischenzeitlich in ein modisch-kleidsames Zwangsjäckchen gehüllt in einer Einzelzelle wieder. Am nächsten Morgen plant West schon die Einrichtung eines neuen Geheimlabors in einem mehr oder weniger leerstehenden Lagerraum der Gefängnisklinik. Howie ist besorgt, weil Moses sich „in ein Monster“ verwandelt hat. Kann passieren, bekundet West, es war schon immer ein Problem, die Specimen frisch auf den Tisch zu bekommen (allerdings: they don´t come really fresher than Moses, also wie will West die Zeitspanne zwischen Tod und „Reanimation“ weiter verkürzen?) und verlangt von seinem neuen, nicht wirklich überenthusiastisch wirkenden Partner „commitment and confidentiality“. Keine halben Sachen, also.

Es schließt sich eine hübsche kleine Montage über Gefängnisalltag, Lauras Herumschnüffeleien und die Forschungen unserer beiden Helden an, es glüht wieder richtig schön giftgrün im Geheimlabor. Und auch die Beziehung Laura/Howie scheint Fortschritte zu machen. Jedenfalls insoweit, als er kein Problem damit hat, ihr auf die Frage, wie´s denn Moses eigentlich gehe, zu antworten, aber wie… „He´s fine“, bescheidet er seine Schnalle, mal von dem vernachlässigenswerten, absolut hintanzustellenden lächerlichen Umstand abgesehen, dass er „nicht mehr menschlich ist“ (aber wenn´s ihm sonst gut geht…). „Ich brauche Fakten für meine Story“, stellt Laura fest, ohne ihrem Loverboy zu verraten, worum´s in jener eigentlich geht, und selbstmörderisch-naiv veranlagt, wie frischverliebte jungsche Schnösel nun mal sind, rät er ihr erneut: „Go for it!“. Was könnte die ominöse Story wohl sein? Na, sagen wir´s so, wer davon ausgeht, dass Laura in ihrer Freizeit alte Zeitungsartikel über mysteriöse Massaker in der Miskaatonic-Universität studiert, darf sich mal wieder fünf badmovies.de-Gummipunkte für´s Album gutschreiben (bei dem Tempo bekommt Ihr sicher im Jahr 2148 alle die aufblasbare Waschmaschine für die Million Punkte).

Cabrera vertreibt sich seine Zeit immer noch mit unspezifizierten wüsten Drohungen gegen West wegen der vermißten Ratte, doch die wird gebraucht, denn an der experimentiert Herbert fröhlich herum – dieweil Laura gemütlich im elektrischen Stuhl rumlungert (!) und Warden Brando, den ekligen Unsympathen (wie Gefängnisdirektoren halt in allen Filmen dieser Welt sind), vollschleimt. In ihrer Story, verklickert sie ihm, würde es um primär um ihn gehen, den „Mann hinter dem Büro“ würd´ sie gern vorstellen und bei dem egomäßig sicher nicht gerade unterdurchschnittlich ausgestatteten Brando rennt sie mit solchen Ansinnen sämtliche offenen Türen ein, auch wenn man möglicherweise ein journalistisches Opfer bringen und sich mit dem unappetitlichen Kerl zum Dinner verabreden muss (yuck). Dafür spendiert er aber auch großmütig eine weitere Gefängnisbesichtigung unter der treuen Aufsicht von Moncho, und das ist genau das, worauf Laura scharf ist.

West und Howie bearbeiten zwischenzeitlich Ratty mit dem Serum. „Ratty will not be happy“, behauptet West und in der Tat stellt sich das „typische Wiederbelebungsverhalten“, nämlich ein heftiger Aggressionstrieb, beim lieben Tierchen ein. Alas, Genius Dr. West hat eine Lösung parat (tatsächlich, Beyond Re-Animator befleißigt sich einer neuen, kreativen Idee!) – „neuro-plasmatische Energie“. Was sich auf den ersten Ton so anhört, als würde Geordi LaForge Captain Jean-Luc Picard eine Neuentwicklung der Föderationstechniker anpreisen, ist aber, und wer sind wir, die Worte von Dr. Herbert West, MD, anzuzweifeln, die „neutrale Energie“, die den Körperzellen sagt, was sie zu tun haben und wenn man eben jene Energie einem wiederbelebten Subjekt wieder zuführen könnte, müsste sich dieses wieder normal verhalten. Und weil er gerade dabei war, hat er ein wenig „NP“ auch schon einer Spenderratte entnommen und in einem kleinen technischen Gizmo, das ein bissl nach Röhrentransistor aus Konrad Zuses erstem Taschenrechner aussieht, verstaut. Aber Herbert West weiß, was er tut – er verpaßt „Ratty“ die Spenderenergie, und das mit vollem Erfolg, die Ratte versucht nicht mehr, Howie, der sie festhalten muss, zu fressen, sondern ist wieder ganz lieb, brav und cute.

Auf den Gängen des Gefängnisses stolpert Howie über Laura, macht sich aber nichts weiter draus. Sollte er aber, denn sein Mädel ist dabei, sich den Weg in Moses´ gepflegte Isolationszelle mit ein paar gut angelegten Bestechungsgeldern an Monchos Adresse zu erschleichen. „Wenn ich sie brauche, rufe ich, ja?“, hofft Laura irrationalerweise, als Moncho sich breitklopfen lässt, sie zehn Minuten zu Moses zu lassen. „Keiner weiß, dass sie da drin sind“, grinst Moncho und geht seiner Weg. Investigativer Journalismus ist mit Risiken behaftet.

Cabrera hat sich wieder mal entschlossen, West ein bissl einzuheizen, aber der Re-Animator nimmt ihm den Wind aus den Segeln, indem er ihm „Ratty“ quicklebendig und putzmunter in die Hand drückt. Cabrera ist verliebt, knuddelt sein Haustierchen ab und vergisst, sehr zum Ärger seiner durchaus randalewilligen Gang, jegliche Rachegelüste. Muss Liebe schön sein.

Laura stellt dieweil Moses die Gretchenfrage: „Sind sie gestorben?“ Moses enthält sich einer klar artikulierten Antwort auf diese doch recht simple Frage, sondern verleiht vielmehr seinem Hungergefühl Ausdruck. Glück für Laura (oder auch nicht), dass sich in diesem Moment Brando Einlass in die Zelle verschafft und sich wiederum bei Laura erkundigt, ob sie ihn denn wirklich für einen solchen Idioten halte (nun, eh, naja, wie soll ich sagen…). Moses hat den Direktor zum Fressen gern und kaut ihm ein Ohr ab (d.h. er macht den Mike Tyson). Begreiflicherweise ist Brando über den Verlust seines Lauschlappens ein wenig indigniert und vertrimmt den kannibalischen Untoten mit seinem walking stick, bis der sich nicht mehr rührt. „I murdered him“, gronft der Direktor (tja, dem fehlen eindeutig ein paar Informationen) und wendet sich in finsterer Zeugenbeseitigungsabsicht an Laura. „Das war eindeutig Notwehr“, sekundiert Laura geistesgegenwärtig, aber nach Brandos Ansicht nicht überzeugungskräftig genug. Das Mädel möchte ihm doch ein wenig praktisch demonstrieren, wie überzeugend sie sein kann, z.B. ihm zu versichern, dass er „der faszinierendste Mann“ ist, den sie je getroffen hat. Klar doch, kein Problem, macht Laura alles furchtbar gern, aber Brando ist momentan nicht gerade übermäßig sozial veranlagt und macht sich daran, die neugierige Schreiberlingin vorläufig zu erwürgen.

West versucht dieweil, seinem getreuen Gehülfen Howie begreiflich zu machen, dass „Neuroplasma“ neutrale Energie sei, die man problemlos auch von Ratte auf Mensch übertragen könnte und damit das Grundsatzproblem, dass uns schon die letzten zwei Filme über beschäftigt hat, lösbar sei. Howie plagen jedoch moralische Skrupel: „Das ist nicht richtig!“ West weist seinen Assistenten zurecht – Tote zum Leben erwecken ist also okay, aber ihnen wieder den Verstandesfunken, auch wenn der dooferweise von Ratten stammen sollte, einpflanzen, nicht? Für einen ordentlichen Mad Scientist hat Howie noch einen weiten Weg vor sich. Die Diskussion muss allerdings abgebrochen werden, da eine Leiche angekarrt wird – Laura! Jaja, history tends to repeat itself… Die offzielle Lesart ist, dass Moses die Arme erwürgt hat und dann vom Warden umgenietet wurde. Howie ist natürlich fassungslos, während West schon unschuldige Blicke in Richtung der schon fertig abgefüllteng grünglühenden Spritze wirft: „Sie wird nicht frischer…“ (ich erwähnte es bereits – kein Sinn für Melodrama). Also, ans Werk. West empfiehlt zwar, Laura zwecks der zu erwartenden Gewalttätigkeiten parallel mit einem Beruhigungsmittel vollzuschießen, aber Liebe macht bekanntlich blind und so vergißt Howie ob der sabbernd-spotzend wieder zu sich kommenden Laura nicht nur das Thorazin, sondern macht sogar noch die Fesseln los, mit denen man sie vorsichtshalber am Behandlungstisch befestigt hat. „Das ist keine gute Idee“, meint West, bei dem doch wirklich das ein oder andere aus den bisherigen Filmen hängengeblieben zu sein scheint und kann sich schnell bestätigt fühlen (Ein Geheimlabor: 100.000 Dollar, eine Leiche: 10.000 Dollar. Jeffrey Combs´ Gesichtsausdruck dabei: unbezahlbar. Manche Dinge kann man nicht kaufen…). Aber erstaunlicherweise beruhigt sich Laura schnell wieder und heult nur verzweifelt rum, ohne gesteigerte Gewalt anzuwenden.

Wir erinnern uns an eine alte Zombie-Grundregel: Zombies, so lehrt uns Professor George A. Romero, sind deswegen so schwer umzubringen, weil sie rein definitionsmäßig schon tot sind. Und deswegen ist auch Moses nicht durch ein paar Schläge mit´m Spazierstock auszuschalten. Es erweist sich als peinlich, dass man den vermeintlichen Kadaver unbewacht in der offenen Zelle hat liegen lassen. Nu isser nämlich weg. Aber ihn zieht´s nur zurück nach Hause, zu Cabrera in die Zelle, wo der Untote zur überschaubaren Begeisterung von Cabrera versucht, „Ratty“ in einem Stück runterzuwürgen. Im Handgemenge spuckt Moses den possierlichen Nager mit ordentlich Power auf Moncho.

Howie und West führen ihr moralisches Dilemma weiter Gassi. Howie ist weiterhin, trotz der nunmehr eher persönlichen Beziehung zu einer geistlosen Wiederbelebten, auf dem strikten Standpunkt „von Spezies zu Spezies Neuroplasma übertragen, neee, das tut man niiich…“. Vielleicht hätten sie dabei die Lautstärke senken sollen, denn so wird Warden Brando auf direktem Weg ins Geheimlabor gelotst und, man kann sagen, was man will, Brando mag vielleicht ein Ekelbatz, tyrannisches Miststück und überhaupt ein ganz häßlicher Kerl sein, aber total auf den Kopf gefallen ist er nicht, sondern zählt sofort 2 + 2 zusammen, bekommt nicht 3,99 oder 4,01, sondern 4,00 raus und reimt sich sofort zusammen, dass a) hier illegale Forschungen betrieben werden und b) der grüne Stoff in den Reagenzgläsern das ist, was Moses verabreicht wurde. Womit er sicher weniger gerechnet hat, ist die Anwesenheit einer nicht toten Laura, die ihren Mörder auch gleich wiedererkennt, vor ihm zurückweicht und „neinneinnein“ stammelt. West haut den Direx sicherheitshalber mal k.o.

Im Zellentrakt ist´s auch lustig – Moses macht sich über Moncho her, Cabrera nimmt die Beine in die Hand und befreit, im Sinne der Solidarität unter Schwerverbrechern, gleich mal die inhaftierten Kollegen aus ihren Wohnstuben. There´s a riot going on in cell block number nine… (Klar, was könnte die bisherigen Re-Animator-Blutbäder noch toppen als ein kleines Crossover mit dem Finale von Natural Born Killers?).

West sieht in Brando die perfekte Lösung für Howies moralisches Problem. Wenn schon nicht von Ratte zu Mensch, dann kann er doch gegen Neuroplasma-Übertragung von Mensch zu Mensch nichts haben, oder? Gut, es besteht dabei noch das kleine Handicap, dass man den ehrenwerten Spender vorher mit einem soliden 2000-Volt-Stromschlag umbringen muss, weil das Plasma nur in diesem Fall an eine abzapftaugliche Körperstelle wandert, aber irgendwas is´ ja immer (auch wenn mir das die Praktikabilität der Methode doch arg in Frage zu stellen scheint. Ist wie in dem Franquin-Comic mit dem Henker, der einem Verurteilten den Kopf abschlägt, weil das Gesetz sagt „Jedem, der einen anderen willentlich tötet, soll der Kopf abgeschlagen wreden“. Hinter dem Henker steht… ein Henker, und hinter dem wieder einer usw. usf.). Zuerst dachte ich, wir bringen hier den von Brando vorher explizit als mit 2000 lockeren Volts ausgestattet genannten elektrischen Stuhl ins Spiel, aber West hat seinen eigenen Elektrogrill im Labor und zappt den Direktor.

Cabrera findet im allgemeinen Chaos des Aufstands seine geliebte Ratti wieder, jedoch dem Vieh ist nicht nach Kuscheln zumute, es beißt ihn in die Lippe. Hm, sollte das Neuroplasma doch nicht ganz so funktionieren, wie unser Haus- und Hofgenie sich das gedacht hatte? Naja, noch ahnt West nichts von dem Unheil und verpaßt Laura eine Ladung Neuroplasma. Scheint auch zu klappen, denn Laura ist schnell wieder bei klaren Sinnen. „Mir ist etwas passiert,“ haucht sie. „Das kann man so sagen“, flötet Howie und setzt auf Schocktherapie: „Du warst tot, wir haben dich wieder zurückgebracht“. Das haut den stärksten Zombie um – Laura kollabiert unter Gegrowle und Gegrunze. „Interessant“, kommentiert West aus sicherer Entfernung. Aber es war nur ein kurzer Anfall, schon ist Laura wieder sie selbst. Oder doch nicht?? Denn auf einmal redet sie mit tieferer Stimme und spanischem Akzent – mir deucht, sie hat von Warden Bardo doch mehr geerbt als nur dessen neutrale Energie… Als frischgebackener Schizo hat man´s nicht leicht, aber immerhin kreischt sie, als Laura, eine Warnung gen Howie, sich von ihr fernzuhalten.

Die Probleme reißen nicht ab – Cabrera möchte seine Reklamation über Rattys Zustand persönlich bei West abliefern, erspäht das attraktive Junggemüse Laura und schlägt einen unbürokratischen Tausch vor. Dafür, dass West Ratty kuscheluntauglich gemacht hat, werde er jetzt einfach Laura mitnehmen (Ratte oder Mädel, so groß ist der Unterschied da ja auch wieder nicht… aua-aua, dafür wird mich meine weibliche Leserschaft, alle beide davon, jetzt sicher wieder hauen). Apropos hauen, hauen tut auch Laura, und zwar Cabrera, doch der ist bekanntlich ein harter Hund und von ein paar leichten Schlägen gegen die Kauleiste ehre angetörnt: „Du magst es also hart?“ Der Dame kann geholfen werden…

Im Knast herrscht Chaos, Anarchie, Panik. Ein Trupp Wärter zerrt Howie gegen seinen Willen, er will ja seine bedrängte damsel in distress retten, in die vermeintliche Sicherheit, während Laura vor Cabrera in den schwer verwüsteten Todestrakt des Knasts flüchtet (alle Achtung, in den paar Minuten, die der Aufstand maximal wüten kann, haben die Insassen ganze Arbeit geleistet. Oasis könnten ein Hotelzimmer nicht effektiver zerlegen). Der Knacki ist allerdings hartnäckig, was sich für ihn als folgenschwer erweist, als sie ihn mit übermenschlicher Stärke am Hals packt.

West hält den Zeitpunkt für gekommen, die gastliche Stätte zu verlassen, packt seine Koffer, hat aber vorher noch ein kleines letztes Experiment vor. Er re-animiert Brando und injiziert ihm Ratten-Neuroplasma, für eine nette kleine Feldstudie, die ein für alle Mal klären soll, ob Neuroplasma nun wirklich neutrale Energie ist oder doch gewisse Spender-Verhaltensmuster mitüberträgt. Leider, so erzählt er seinem Versuchskarnickel, könne er sich das Ergebnis des Experiments nicht persönlich anschauen, weil es „einn eues Programm für vorzeitige Entlassung gibt, und ich habe mich qualifiziert“. Damit Brando aber was von der ganzen Sache hat, wird West freundlicherweise die Tür offen lassen, damit die anderen in der Vergangenheit liebevoll behandelten Knastologen ihren Direktor auch ganz bestimmt finden. Tsk-tsk, uns Herbertchen kann ja richtig fiesomat werden…

Nicht gerade mit Partyhüten und Konfetti ausgestattet ist das SWAT-Team, das sich zwischenzeitlich vor dem Knast versammelt hat und auf das Zeichen zum Sturmangriff wartet. Howie entwindet sich des Schutzes der Wärter und mischt sich unters tobende Volk, und das, obwohl da mehr los ist als in der Hardcore-Pogo-Zone beim letzten Ärzte-Konzert. Tja, und auch für Herbert West gilt die alte Bauernregel, den Wirt nicht ohne die Rechnung zu machen (oder umgekehrt). Brando befreit sich, schlägt West aufs Haupt und ist seriously pissed. Das muss auch Moncho leidgeprüft erfahren, der den Fehler macht, im Labor mal nach dem Rechten zu sehen und vom Warden einerseits mit Befehlen bombardiert, andererseits zu Klump geschlagen wird („Was muß man tun, damit du einen Befehl ausführst? Steh auf!“, gröhlt Brando. Süß am Rande: Während des ganzen Aufstands hat sich Speedball, der Drogenfreak, auf der Suche nach verwertbaren bewußtseinserweiternden Substanzen ins Labor geschlichen und kuckt sich die Szene belustigt an, wobei er aus einem Popcorneimer bunte Pillen mampft). Moncho allerdings rührt sich nicht mehr, was daran liegt, dass er tot ist. Zombie oder nicht, Brando hat ein paar Zusammenhänge erkannt und reanimiert Moncho kurzerhand (zu leuchtenden Augen von Speedball, der das grünglühende Zeug zielsicher als „the good stuff“ identifiziert und bei dem alle „haben will“-Lichter angehen).

Laura kommt aus einem Blutrausch wieder zu sich. Davon können wir gesichert ausgehen, weil sie sicher nicht gerade einen Bauchklatscher in einen ketchupgefüllten Pool gemacht hat, aber trotzdem recht rötlich wirkt. Und in der Hand ein fettes Messer hat. Und von Cabrera in handlichen Einzelteilen umgeben ist. Da könnte man von gesicherten Indizien ausgehen… Aber auch sonst ist die Szenerie nicht gerade pretty. Man könnte sagen, Gefängnistodestrakte würden von Haus aus nicht daraufhin eingerichtet, ein innenarchitektonisch freundliches Ambiente zu erzeugen, aber diverse gehängte Leichen, die von der Decke baumeln, können den nervenstärksten Todeskandidaten doch leicht psychisch beeindrucken, möchte ich meinen. Gut, bei Brando könnte man der Meinung sein, das wäre sein kleiner persönlicher Farbtupfer in der Gefängnisgestaltung, aber auch er ist verblüfft. „Möglicherweise Selbstmorde“, erklärt er, der er Laura aufgetrieben hat und macht sich ihrem Entsetzen daran, die vorhin unterbrochene, aber doch so gut gestartete Beziehung wieder aufzunehmen. Das fordert Brando so sehr, dass er nicht mitbekommt, wie Goofball, äh, verzeihung, Speedball, eine grüne Spritze klaut…

Der neue und verbesserte Warden stellt Laura seine neue und verbesserte Philosophie vor. Seiner Meinung nach kommen die zum Tode Verurteilten nämlich viel zu gut weg – die Hinrichtung dauert nicht lang, dann ist alles vorbei und vergessen. Mit dem Re-Animations-Serum könnte man allerdings eine Hinrichtung auf unbefristete Zeit ausdehnen und damit den Verbrechern endlich mal zeigen, was „Leiden“ wirklich bedeutet! Der feuchte Traum eines durchgeknallten republikanischen Staatsgouverneurs…

Speedball beantwortet uns indes die Frage, die wir uns schon zweizweidrittel Filme lang stellen. Was würde theoretisch passieren, wenn man einem lebenden Objekt das Serum verpaßt? Die Antwort: in normaler Dosis hätte West eine Zukunft als Hersteller von Partydrogen für Technoclubgänger. Speedball macht nach der Injektion (schön brav in die Armvene und nicht, wie vom Erfinder eigentlich vorgeschrieben, am oberen Ende des Rückenmarks. Ist also wohl streng genommen doch togal) nämlich seinem Namen alle Ehre und zappelt epileptisch zuckend herum, als habe man ihn entweder an Starkstrom angeschlossen (hey, da kann West doch vielleicht gleich wieder Neuroplasma entnehmen), einen nicht empfehlenswerten Ecstasy/Speed-Cocktail verhaftet oder den Küblböck-Film gesehen. Inzwischen stürmen die Einsatzkräfte der Ordnungsmacht das Gebäude.

Auch Moses gibt´s noch. Der stellt der in diesem Review bislang sträflich unterrepräsentierten Gefängnisklinikkrankenschwester (schönes Wort) Vanessa nach, aber hauptsächlich deswegen, dass wir in den Genuss von ein paar hervorstechenden Beispielen weiblicher Anatomie im Brustbereich kommen können (und erfreut feststellen, dass zur Dienstkleidung weiblichen Klinikpersonals im Strafvollzugsbereich High Heels und Strapse gehören. An dieser Stelle unpassender Anfall von Ratio: Ich halte es ja prinzipiell schon nicht für die allergeilste Idee – abgesehen mal von der Meinung der Gefangenen, hehe – hübsche Frauen als Personal im Knast einzusetzen, aber wenn die sich dann auch noch sexy aufbrezeln… die legen´s doch drauf an! Genau!). Moses, being the bible guy, identifiziert Vanessa als „Muttergottes“ und bittet um Vergebung für seine Sünden, was die (auch gar nicht mal so dumm) sicherheitshalber gerne gewährt. Trotzdem beißt er ihr ´nen Nippel ab, das Schwein.

West, der wieder unter den Aufrechtgehenden weilt, trifft auf Howie. Man kann sich über die neuesten Entwicklungen austauschen. „Sie hat sich verändert“, meint Howie (kann mit Eintreten des Todesfalls wohl vorkommen). „Ich hatte da eine Theorie“, druckst West herum. Jetzt platzt Howie doch empfindlich der Kragen und er teilt seinem Kompagnon mit, von dessen kranken Experimenten die Schnauze voll zu haben (mit ein wenig intensiverer Recherche hätte er zu dem Schluß schon entscheidend früher kommen können). Ist aber egal, Laura muss gefunden werden. Vielleicht hat der Warden sie in den Todestrakt geschleppt, spekuliert West. Aber der ist doch tot, wundert sich Howie. Tüdelüü… flöt… unschuldig-pfeifend-wegdreh…

Moses wird vom anrückenden SWAT-Team ins Scheinwerferlicht gerückt („Ich habe das Licht gesehen“, freut sich der gläubige Zombie ein Bein ab) und wird von den Sturmtruppen in Stücke geschossen.

Der Warden hält den Hinrichtungsraum mit dem gemütlichen elektrisch betriebenen Relaxo-Chair für den idealen Ort für ein kleines romantisches téte-à-téte mit Laura. Moncho, der zombifiziert seinem Chef treudööfer nachdackelt als ein gewöhnlicher Wuffwuff, ist auch dabei. Laura gelingt es, ihre split personality mal zweckdienlich einzusetzen und scheucht den Zombie-Wärter mit ihrer Brando-Stimme nach draußen. Verdächtigerweise turnt übrigens auch „Ratty“ hier rum. West und Howie encountern auf ihrer Expedition in den Todestrakt verdächtig lebendig zuckende Aufgehängte. Brando wünscht von Laura indes sexuelle Dienstleistungen der oralen Art, ohne aber zu ahnen, dass die Zeit ihres Lebens strikte blend-a-med-Anwenderin ist und daher auch postmortal noch kraftvoll zubeißen kann. So geht der Herr Direktor seines besten Stücks verlustig (aua, sowas tut doch weh…).

Aber nicht nur Brando hat Sorgen und Nöte, auch West, der wird nämlich von seinem alten Spezi Cabrera verfolgt, den dabei nur unwesentlich aufhält, dass er taillenabwärts nur noch aus luftleerem Raum besteht (Speedball indes ist so angetörnt vom grünen Gift, dass er sich davon liebend gerne und zwar möglichst pronto noch eine zweite Dosis reinhauen möchte). West beseitigt das Cabrera-Problem temporär, indem er sich an seine alten Hammerwurf-Zeiten am College erinnert und den halben Hahn von sich weg schleudert (sollte man eigentlich mal gesheen haben).

Howie läuft Laura über den Weg. Die ist sich darüber im klaren, dass sie ihre gewalttätigen Tendenzen nicht länger kontrollieren kann und hat für dieses Problem auch schon eine praktikable Lösung ausgearbeitet: „Töte mich!“ (Und wir sind alle auch felsenfest davon überzeugt, dass der liebeskranke Howie diesem bescheidenen Wunsch umgehend nachkommen wird, gelle?). Aber ehe sich´s Howie versieht, hat die Warden-Persönlichkeit bei Laura das Kommando übernommen. Die ist zwar evil, aber offenbar auch sexy, jedenfalls schält sich Laura aus ihrem Mantel und offenbart, dass sie darunter ein durchaus hinguckenswertes Stück Fummel trägt. Dass sie Howie mit des Wardens Krückstock vermöbelt, lässt darauf schließen, dass sie in jedem zünftigen SM-Schuppen als Domina eine Anstellung finden dürfte.

West muss sich dieweil mit Speedball auseinandersetzen, dem nach weiterer Dröhnung der Sinn steht und auch das entsprechende Mittelchen dafür in seinen Händen weiß. West hätte den Stuff gern für eigenforscherischen Bedarf, aber Speedy rückt das Zeug nicht raus, sondern drückt´s sich´s lieber in die Vene, auch wenn West davon abraten tut. Mit gutem Grund, denn eine Überdosis Greenstuff ist nicht wirklich angenehm. Erst poppen Speedball die Augen raus, dann auch die Gedärme. Hübsch. Da fühlt man sich in alte Italoschmodderzeiten zurückversetzt. West quittiert die unschöne Bescherung mit einem Achselzucken und steckt sicherheitshalber mal ein Auge ein. Speedball allerdings lässt sich vom Verlust seiner Glubscher, wesentlicher interner Organe und 99 % seiner Haut aber nicht wesentlich beeindrucken und will MEHR. Und wenn´s nichts grünes mehr ist, dann doch wenigsten Vicodin? Oder vielleicht wenigstens ´ne Aspirin?

Wir laufen mit zielstrebiger Präzision auf den Showdown zu – es wird parallel gekämpft. Howie balgt sich mit Laura, West bekommt´s zunächst mit dem hartnäckigen halbierten Cabrera und dann mit dem kastrierten Brando zu tun (und Ratty hat in dessen abgetrennten Penis ein nettes Spielzeug gefunden. Dass DAS ohne NC-17 in den USA durchging? Ich muss mich wundern). Howie hat dabei die Schwierigkeit zu überwinden, dass er´s nicht über´s Herz bringt, Laura was anzutun, solange deren eigene Persönlichkeit Chef im Ring ist, er andererseits aber mit ihr nicht fertigwird, wenn der Warden-Anteil das Kommando übernommen hat. Was den physisch präsenten Warden angeht, den entsorgt West, being ironic and stuff, in dessen eigenem elektrischen Stuhl Spratzel-spratzel-zapp. Laura ist mal wieder sie selbst und fleht ihren Macker an, sie doch endlich umzubringen. Howie gibt sich einen Ruck und schlitzt ihr die Kehle auf. „Go for it“, fordert sie ihn zu weitergehenden diesbezüglichen Aktivitäten auf und, hm, der Junge steigert sich richtig rein…

Als West Howie findet, ist der, nicht ganz unverständlicherweise, am Boden zerstört und erfreut uns mit genau dem Satz, den wir jetzt alle an dieser Stelle hören wollen: „Ich mußte sie umbringen – aber ich will sie zurück!“ West würdigt seinen Kompagnon nicht mal einer Antwort (hat wenigstens einer was aus der ganzen Misere gelernt?), Howie seinerseits ist im Zustand gepflegter Mattscheibe angekommen und nennt Laura auch noch Emily. Mitgekriegt, dass West ihm seine ID-Karte geklaut hat und sich so problemlos durch den Polizeikordon in die Freiheit schleichen kann, hat er auch nicht, wat´n Lamer. Als die Rettungskräfte Howie finden, wird das ganze Ausmaß der Bescherung klar… der Junge spielt mit Lauras abgetrennter Rübe, versichert aber allen Anwesenden enthusiasitsch, dass es ihr blendend gehe: „Ich gab ihr Leben!“ Laura möchte doch dazu bitte ein paar klärende Worte sprechen. Der Kopf lässt sich nicht lumpen und lacht wahnsinnig – Howie stimmt fröhlich ein…

Herbert West hingegen erinnert sich an das Auge in seiner Tasche, entsorgt es per Wurf in den nächsten Vorgarten und schlendert gemütlich in die Nacht hinaus… stay tuned for the end credits to enjoy further adventures of Ratty and The Dick.
Bewertung

Den wenigsten aufmerksamen Mitlesern werde ich an dieser Stelle eine bahnbrechende Neuigkeit verkünden, dass ich von den wenigsten Horror-Franchises wirklich begeistert bin (und ich hoffe, es verlangt niemand irgendwann mal von mir, rational zu begründen, warum ich Halloween und praktisch alle seine Sequels liebe, Friday the 13th aber doof finde. Ist das gleiche Problem wie meine Vorliebe für Old-School-Sepultura und Verachtung für Slayer). Auch Re-Animator macht da keine große Ausnahme. Teil 1 hatte zwar die schnuffige Grundidee der Lovecraft-Story, war aber handwerklich kein großes Kunstwerk, Teil 2 verband die bekannte Geschichte mit ein Motiven aus Bride of Frankenstein, war humoriger und profitierte davon, dass Yuzna (Blasphemie voraus) m.E. ein besserer Regisseur ist als Stuart Gordon (was seine handwerklich-technischen Fähigkeiten angeht). Insofern war ich schon erleichtert, dass Yuzna das (von mir nicht wirklich sehnsüchtig erwartete) Sequel realisierte, weil zu hoffen war, dass Beyond Re-Animator mehr nach Bride als nach dem Urfilm schlägt. Insofern wurden meine Hoffnungen auch nicht enttäuscht.

Was nichts daran ändert, dass mir das Franchise-Potential der Story eigentlich nicht ersichtlich ist. Die gesamte Filmreihe basiert auf der Vermutung, dass Herbert West zwar ein genialer Wissenschaftler, gleichzeitig aber ein lernresistenter und merkbefreiter Blödkopf ist, der einfach nicht schnallt, dass seine komischen Experimente immer in epischen Katastrophen enden. Die Story gibt eben nicht viel mehr her, als dass Herbert West immer wieder die gleichen Experimente mit den gleichen Fehlern macht (jaja, das Problem besteht bei nahezu allen Horror-Franchises. Wirklich neues kann man dem geneigten Publikum ja nicht vorsetzen, weil dann die Hardcore-Fanboys Amok laufen. Siehe Halloween 3). Glücklicherweise beschränkt sich Beyond Re-Animator nicht ausschließlich auf das bloße Zitieren der ewig gleichen Story aus den Vorgängerfilmen. Story-Erdenker Miguel Tejada-Flores (für so unterschiedliche Werke wie Revenge of the Nerds, Fright Night II, A House in the Hills und Screamers zuständig, nicht zu vergessen den bereits oben erwähnten Ultraschwachfug Almost Dead) und sein Screenwriter José Manuel Gómez (bislang unbeschriebenes Blatt) implantieren der Geschichte mit dem Plot-Angle um das (hüstel, wissenschaftlich sicher eher zweifelhafte, aber wenn wir daran glauben, dass West Tote zurückbringen kann, sollte „neuroplasmatische Energie“ ja auch kein großes Problem mehr darstellen) Neuroplasma, das den Wiedererweckten ihren „Verstand“ (oder ihre „Seele“, wie Howie sich ausdrückt, um von West ein empörtes „Die Seele ist eine Erfindung der Hexerei“ an den Kopf geschmissen zu bekommen) wiederzugeben, den notwendigen Schuß Inspiration, um den Film nicht nur zu einer tumben Wiederholung der Vorgänger verkommen zu lassen.

Das Setting im Gefängnis verleith dem Streifen auch ein paar zusätzliche Möglichkeiten, Action und Gemetzel jenseits der zu erwartenden Zombie-Armeen aufzufahren (Beyond Re-Animator ist diesbezüglich der zurückhaltendste Teil, denn es sind „nur“ vier Reanimierungen – fünf, wenn man Ratty mitzählt – zu verzeichne); anstatt wüster Gore-Eskapaden nonstop legen Yuzna und seine Drehbuchschreiberlinge deutlich mehr Wert auf Dialogwitz und Charaktere, die Herbert West in Punkto Präsenz und Wichtigkeit ebenbürtig sind. Nur leider nicht immer mit Erfolg. Die neuen Charaktere können denen, die von Crampton, Gale und Abbott verkörpert werden, nicht das Wasser reichen, sind zu sehr bloße Abziehbilder althergebrachter Figuren, ohne der Geschichte wesentliche neue Aspekte abringen zu können. Gelungener sind da schon skurille Nebenfiguren wie Moses, Cabrera und vor allem Speedball.

Von der Struktur her kann der Film die ein oder andere kleinere Kunstpause – vor allem in der vergleichsweise langatmigen ersten Hälfte, da versteht man auch, warum der Teaser vorn dran getackert werden musste – nicht vermeiden, obgleich sie im vorgebenen Rahmen relativ gut und schlüssig funktioniert und keine allzugroßen Plotholes aufkommen lässt. Verzichten können hätte ich allerdings gut auf die „Nacktszene“ von Vanessa – selten wurde deutlicher, dass man eine Szene nur der Titten wegen in den Film gebastelt hat. Dramaturgisch hat die überhaupt keinen Zweck (but who am I to complain?) – genau genommen stört sie an dieser Stelle ziemlich.

Zu den Vorteilen der Produktion im günstigeren Spanien zählt sicherlich, dass der Streifen einen guten, teureren Look hat. Beyond Re-Animator stinkt nicht gerade nach einem Multimillionen-Budget, mieft aber auch nicht nach chronisch unterfinanziertem C-Movie. Die Production Values sind ordentlich, auch die technischen Fähigkeiten von wesentlichen Crew-Bestandteilen wie Production Design, Kamera und Schnitt machen deutlich, dass das spanische Genrekino seine Eurotrash-Tage längst hinter sich gelassen hat und mittlerweile vom Können her jeden internationalen Vergleich aushält.

Brian Yuzna treibt den Film auch inszenatorisch einigermaßen flott voran – es kommt zwar nie ein richtiges Mördertempo auf, und, wie erwähnt, in der ersten Filmhälfte würde man sich etwas mehr Schwung wünschen, aber zum Finale hin zieht der Streifen geschwindigkeitsmäßig doch deutlich an, wenngleich die Ultra-Gore-Gemetzel-Fans vielleicht enttäuscht sein könnten, denn Yuzna zelebriert den Film auch im Showdown hin nicht (ausschließlich) als goreintensive blutsuppende Schlachtplatte – zwar gibt´s genügend Leichen, aber zumeist sehen wir nur das Endresultat und nicht die Tat (wer und wie z.B. das Gemetzel im Todestrakt angerichtet hat, ist eines der kleineren Plotholes des Streifens). Richtig derb wird´s eigentlich nur in einer einzigen Szene, nämlich wenn Speedball sich seine zweite Dosis spritzt. Ansonsten leidet der Film sicher nicht unter übertriebener Blutarmut, aber er watet auch nicht in Eingeweiden (der eigentliche Showdown bleibt diesbezüglich richtiggehend zurückhaltend). Handwerklich ist das alles auf gutem Niveau, das lässt sich alles gut ansehen, das macht einen hochgradig routinierten Eindruck.

Die Qualität der Special FX lässt dabei keine Wünsche offen – gut, den per CGI halbierten Cabrera hätte man etwas besser hinbekommen können, aber ansonsten machen sowohl Gore-/Splatter-Effekte als auch Make-ups und Prosthetics einen soliden Eindruck. Vom Härtegrad lotet der Streifen, trotz der durchaus überraschenden „Explosion“ Speedballs, keine neuen Rekorduntiefen aus.

Untergraben wird die professionelle Machart des Streifens (vor allen Dingen im O-Ton, die Synchro hab ich mir nicht angetan) von der produktionsbedingten Tatsache, dass die meisten Akteure Spanier sind und rein akzenttechnisch dies auch nich verhehlen. Gut, Latinos und Hispanos sind in Amerika auch nicht gerade eine verschwindende Minderheit, aber das bis auf West, Howie und Laura ausnahmslos alle Beteiligten spanische Akzente in mehr oder minder deutlicher Ausprägung pflegen, würde normalerweise eher den Rückschluß zulassen, dass die Plotte in einem Knast in Tijuana und nicht in New England spielt… Mit diesem Manko kann man aber durchaus leben.

Die Musik von Xavier Capellas, der auch schon Yuznas (irgendwann auch hier zu würdigendes) Werk Faust Love of the Damned vertonte, kommt stilistisch dem Original-Score von Richard Band (dessen von Psycho geklautes Re-Animator-Theme auch immer wieder angespielt wird. Sollte es weitere Fortsetzungen geben, was nicht wirklich sein muss, befürchte ich das Halloween-Syndrom) recht nahe und macht insgesamt einen angenehmen Eindruck.

Zu den Schauspielern – Jeffrey Combs ist, in einem Wort gesagt, in diesem Film göttlich. Er balanciert haarscharf auf dem schmalen Grat zur Selbstparodie und prägt den Witz des Films entscheidend durch seine messerscharfe Mimik, die oft mehr sagt als der beste one-liner, den man sich vorstellen könnte. Sein Herbert West ist deutlich stärker als in den beiden Vorgängerfilmen auch eine komödiantische Figur und Combs, der m.E. das Potenital zu einem ausgezeichneten funny man hätte, perfektioniert seine Darstellung. Herbert West war nie komischer und Combs, sag ich jetzt einfach mal nie besser.

Schade eben nur, dass er kaum ebenbürtige Partner hat. Jason Barry (der abgesehen von einem kleineren Part in Titanic nichts wirklich bedeutendes in seiner Vita stehen hat) ist als Howie Phillips einfach zu blass. Die notwendige Dedication, den Fanatismus, den sein Charakter drehbuchgemäß aufgewandt hat, um mit Herbert West zusammenarbeiten zu können, kauft man ihm nie ab. Er wirkt einfach viel zu sehr wie ein x-beliebiges Jüngelchen von der Uni. Seine Szenen mit Combs erreichen selten die Chemistry, die Combs und Bruce Abbott verband.

So, und jetzt muss ich mich auch noch korrigieren. Elsa Pataky ist auch Spanierin. Damit reduziert sich die Anzahl englischsprachiger Schauspieler auf zwei (Amerikaner kann man auch nicht sagen, weil Barry ist Ire). Pataky ist im spanischen TV und Kino zwar vielbeschäftigt, aber nichts davon sagt mir jetzt als Nicht-Experte für iberischen Schmu etwas gesteigertes (immerhin, sie ist in der anstehenden Realverfilmung des legendären Goscinny-Comics Isnogud mit von der Partie). Für ihre Darstellkunst gilt ähnliches wie für Barry – sie ist mir einfach nicht einprägsam genug und auch für sie gilt, dass sie mit Barry keine besondere Chemistry verbindet, was ihrer Love Story nicht zu mehr Glaubwürdigkeit verhilft.

Genre-Veteran Simón Andreu (The Blood Spattered Bride, Die Another Day) ist sich zumindest darüber im klaren, dass er seinen Warden Brando deutlich over-the-top anlegen muss. Ganz groß ist Andreu vor allem in seinen Szenen mit Pataky (speziell in Moses´ Zelle. Die Szene habe ich bewußt nicht gespoilert ;-)).

Die spanischen Nebendarsteller, die die Knackis bzw. den Sgt. Moncho spielen, machen ihre Sache recht gut, wobei ich Lolo Herrero und Enrique Arce besonders herausstellen möchte. Als „Speedball“ präsentiert sich übrigens der De-La-Iglesia-Spezi Santiago Segura, der mit seinen Anschlägen auf jegliche Form politischer Korrektheit und guten Geschmacks, den beiden Torrente-Filmen, als Regisseur und Hauptdarsteller Kassenknüller in Spanien landen konnte.

Zur DVD möchte ich heute nicht allzuviel ausführen – die Scheibe war nur aus der Videothek geliehen und gerademal ein paar Stunden hier in meinem Besitz, also war leider keine Zeit für eine tiefgründige Beurteilung der technischen Meriten. Bild (1.66:1-Widescreen) und Ton (englisch Dolby 5.1/2.0, deutsch zusätzlich dts) boten allerdings während des Tests kaum Anlaß zur Klage, auch wenn mein in letzter Zeit sehr zickiger Scott-Player zwischendurch bedrohlich einem Freeze nahe kam, sich aber letztlich doch dazu durchringen konnte, den Film bis zum bitteren Ende abzuspielen. Zu den Special Features kann ich aus oben angesprochenen Zeitgründen leider gar nichts sagen. (Erklärt auch die spärlichen Screenshots).

Also kommen wir lieber gleich zum Abschlußbericht. Wer die bisherigen Re-Animator-Filme gut fand, dürfte auch mit diesem dritten Teil keine Probleme haben. Der Streifen setzt konsequent die Linie von Bride of Re-Animator fort, indem er den blutigen Splatterhorror zugunsten einer humorvolleren Inszenierung zurücknimmt. Was man Re-Animator, dem Original, oft (und für meine Begriffe zu Unrecht) angedichtet hat, nämlich eine Splatterkomödie zu sein, kann man Beyond Re-Animator guten Gewissens ans Revers heften. Der Humor hat, vor allem dank der komödiantischen Darstellung von Jeffrey Combs, deutlich die Oberhand gewonnen, die harten Splattereffekte (technisch sicher besser als je zu vor in der Serie, aber wir sind ja mittlerweile auch ein paar Jahre weiter in der Entwicklung) sind nicht vergessen, spielen aber nicht mehr die alleinige Hauptrolle. Wären die darstellerischen Leistungen der anderen Hauptdarsteller auf dem selben Niveau wie Jeffrey Combs, den ich wirklich selten bis nie besser aufgelegt erlebt habe, würde ich Beyond Re-Animator den Freunden blutiger Splatterkomödien uneingeschränkt empfehlen, aber die doch zu eindimensionalen Performances von Barry und Pataky (sicher nicht wirklich unterstützt durch ein Script, das mit ihren Figuren nur alte Klischees aufwärmt) drücken ein wenig auf´s Gemüt. Im Kreise gleichgesinnter Freunde und mit ein paar Alcopops entwickelt sich der Film aber nichtsdestotrotz zu einem nicht großartigen, aber grundsoliden Partyfilm. Ein vierter Teil muss aber doch wirklich nicht sein – das Konzept ist für meinen Geschmack jetzt endgültig ausgelutscht…

(c) 2005 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 5

BIER-Skala: 6


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