Bela Lugosi Meets a Brooklyn Gorilla

 
  • Original-Titel: Bela Lugosi Meets a Brooklyn Gorilla
  • Alternative Titel: Lugosi Meets a Brooklyn Gorilla | The Monster Meets the Gorilla | The Boys from Brooklyn |
  • Regie: William Beaudine
  • Land: USA
  • Jahr: 1952
  • Darsteller:

    Bela Lugosi, Duke Mitchell, Sammy Petrillo, Charlita


Vorwort

Verdammt, das wird mich vermutlich jetzt jegliche etwaige noch verbliebene Credibility kosten, aber… hat man sich mal daran gewöhnt, dass Sammy Petrillo der nervigste Charakter/Schauspieler ist, der je eine Leinwand zierte, ist das Ding überraschend richtig lustig…

Duke Mitchell und Sammy Petrillo (als sie selbst, ergo ein Duo drittklassiger Dean Martin/Jerry Lewis-Imitatoren [Lewis verklagte Petrillo später sogar wegen Klauens seines Acts]) sind versehentlich, aber wenigstens mit Fallschirm, aus dem Flugzeug gefallen, das sie zur Truppenerheiterung nach Guam bringen sollte (so bleibt den tapferen Soldaten wenigstens das erspart) und landen auf einer Dschungelinsel (auf der Tiger, Löwen, Hyänen und Gorillas leben). Sie werden von einem Eingeborenenstamm entdeckt – der Medizinmann hat die richtige Idee und will die beiden direkt umbringen, aber die hübsche Häuptlingstochter Nona, erfreulicherweise auch westlich domestiziert, College-Absolventin und der englischen Sprache mächtig, hat unerklärlicherweise einen Narren an den Typen gefressen. D.h. speziell an Duke, was Sammy wurmt, weil für den nur die fette Saloma (von ihm konsequent Salami genannt) übrig bleibt und deren Hartnäckigkeit entspricht in etwa ihrem Körpergewicht. Dieweil Duke es eigentlich ganz gut erwischt hat, will er doch wieder zurück in die Heimat. Dabei, meint Nona, könnte der örtliche Mad Scientist Dr. Zabor, der mit seinem Handlanger Cholo ein einem Schloss (!) haust, helfen. Nona arbeitet eh für ihn als Laborassistentin. Zabor ist zunächst freundlich genug, auch wenn Sammy ihn „für den Typen hält, der mit einem Cape rumläuft und in Hälse beißt“ hält) und erklärt auch seine Forschungen – er arbeitet an einer Formel, die die Evolution radikal beschleunigt. Wofür die Natur Jahrzehnte braucht, schafft er in Minuten. D.h., wenn er mal fertig ist. Sein hauptamtliches Versuchskaninchen ist Schimpansendame Ramona (der leibhaftige Cheetah aus den Weissmuller-Tarzan-Filmen), aber das kann man ändern. You see, obwohl er ungefähr 200 Jahre älter ist als sie, steht Zabor mächtig auf Nona, und dass die ihr hübsches Herz nun an Duke verloren hat, stinkt ihm gewaltig. Es ist auch nicht schwer, Duke zu überfallen, als der sich auf den Weg zum lokalen Polizisten und Funkgerätbesitzer Pepe (den Nona konvinienterweise vergass zu erwähnen) begibt, ihm was auf den Nüschel zu hauen und ihm des Doktors Serum einzuflößen – zack, instant Gorilla. I do have the suspicion that’s not quite how evolution works, but whatever. Duke ist offiziell verschwunden und der plötzlich aufgetauchte Gorilla laut Zabor die experimentierte Ramona. Mittels Scharade und einer Sangeseinlage gelingt es Dukerilla, Sammy von seiner Identität zu überzeugen und auszubrechen, doch dass Zabor ihn freiwillig zurückverwandeln wird – oder ob er es überhaupt kann – ist zweifelhaft. Und zu allem Überdruss gibt es da ja noch einen *richtigen* Gorilla auf der Insel…

Sobald sich der Streifen endgültig in eine Sackgasse manöveriert hat, aus der er nicht mehr rausfindet, zieht er gnädig die „war-alles-nur-Sammys-Lampenfieber-Traum“-Karte und schließt hastig mit einem kurzen Ausschnitt aus Mitchells und Petrillos Nightclub-Act ab.


Inhalt

Das ist alles zwar extrem dusslig und extrem billig (ich *liebe* den fake studio jungle), aber es ist indeed good natured fun – einige der Gags sitzen immer noch (obwohl diese Art des Humors generell nicht so gut gealtert ist), sogar von Petrillo, Lugosi beweist mal wieder, dass sein comedic timing nicht von schlechten Eltern ist (Lugosis Humor-Highlight ist seine fein nuancierte Reaktion darauf, als ausgerechnet Petrillo, bis dato hirnmäßig als Einzeller aufgefallen, eine komplexe Zusammenfassung von Zabors Forschungsarbeit liefert). Der running gag mit Petrillos fetter Freundin wird zwar erfolgreich totgeprügelt, aber es gibt dafür ein paar wirklich witzige Szenen mit dem vermenschlichten Gorilla (Hollywoods go-to-Gorilla-Darsteller Steve Calvert und Ray „Crash“ Corrigan geben sich mit ihren ramponierten Suits die Ehre), ein paar funktionierende slapstick-Szenen und, als unerwarteten Höhepunkt, das umgetextete „La Paloma“-Cover.

William „One-Shot“ Beaudine, der seine ersten Credits 1909 (!) verdiente und bis spät in die 60er tätig war (seine letzten offiziellen Credits stammen sogar aus den 70ern, aber das waren nur Zusammenschnitte der „Green Hornet“-TV-Serie), ist dann auch Profi genug, dass der Streifen, abgesehen von dem stock-footage-Prolog, der die einheimische Tierwelt vorstellt, handwerklich einigermaßen in Ordnung geht.

Hit me and call me Eddie, but I had fun 😀

4/5
(c) 2016 Dr. Acula


mm
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