- Original-Titel: Before I Hang
- Regie: Nick Grinde
- Land: USA
- Jahr: 1940
- Darsteller:
Boris Karloff (Dr. John Garth), Evelyn Keyes (Martha Garth), Bruce Bennett (Dr. Paul Ames), Edward van Sloan (Dr. Ralph Howard), Ben Taggart (Warden Thompson), Pedro de Cordoba (Victor Sondini), Wright Kramer (George Wharton), Bertram Marburgh (Stephen Barclay)
Vorwort
Dr. Garth steht wegen Mordes vor Gericht – eigentlich hat er nur Sterbehilfe geleistet, nachdem seine experimentielle Kur bei seinem Patienten nicht angeschlagen hat, aber das Gesetz macht da halt keinen großen Unterschied. Garth soll gehängt werden – allerdings haben seine Ausführungen vor Gericht Eindruck beim Gefängnisarzt und dem Gefängnisdirektor geschunden. Garths Theorie ist, dass die menschliche Zelle prinzipiell unsterblich ist, aber, sofern mit anderen Zellen zu einem Menschen zusammengebaut, Gifte freisetzt, die den Alterungsprozess und letztendlich Tod auslösen. Die drei Wochen bis zu seiner Exekution darf Garth im Knast weiterforschen. Kurz vor Ultimo gelingt der entscheidende Durchbruch – Garth lässt sich das Serum injizieren und gibt dem Gefängnisdoc den Auftrag, bei der Autopsie nachzukucken, wie’s den Zellen so geht. Doch in letzter Sekunde wird Garth zu lebenslang begnadigt und schnell stellt sich heraus, dass das Serum Garth um ungefähr 20 Jahre verjüngt hat. Es darf also weitergeforscht werden und da Garth nun for lack of a better word unsterblich ist, hat er ja nun auch Zeit… Der Gefängnisdoc möchte der nächste Freiwillige werden, doch als Garth die Injektion vorbereitet, schnappt was in seinem Hirn und er erwürgt den Doc. Ya see, für sein Serum brauchte Garth frisches Blut und das entnahm man, weil gerade günstig zu haben, einem hingerichteten Mörder…
Nun, Garth gelingt es, die Sache so hinzudrehen, als hätte ein anderer Insasse den Doc ermordet und wird wenig später auf Druck der Öffentlichkeit ganz begnadigt. Er möchte sein Serum einigen seiner alternden Freunde angedeihen lassen, doch die ziehen nicht so recht – bis auf einen Konzertpianisten, doch gerade, als Garth das Serum administern will, legt sich wieder der Schalter in seinem Kopf um… Pianist Abgang Bühne rechts. Die Polizei verdächtigt Garth zwar zunächst nicht, doch ist der Herr das personifizierte schlechte Gewissen, was stutzig macht…
Inhalt
Wieder einmal also wird ein liebenswürdiger Forscher, der nur das Beste für die Menschheit im Sinn hat, ein Opfer der Umstände – Jekyll & Hyde meets Frankensteins criminal brain, wenn man so will. Karloff ist durchaus überzeugend in der Hauptrolle und braucht kein Overacting, Grimassieren und Augenrollen, um auszudrücken, wann sein böses Ich übernimmt – ein bisschen Mimik, ein bisschen Beleuchtung, und die Sache ist klar. Leider ist der Film an und für sich sehr unspektakulär und streckenweise unlogisch (mal von der grundsätzlichen Frage, ob ein Gefängnisdirektor einfach so entscheiden kann, ob jemand auf Staatskosten forschen darf, stößt mir vor allem auf, dass Garth auf Druck der Öffentlichkeit, die ein „Hero’s Pardon“ fordert, freigelassen wird – obwohl die Öffentlichkeit von Garths Forschungserfolgen überhaupt nichts weiß…). Handwerklich ist das durchaus brauchbar, Karloffs Verjüngung wird mit dezentem Make-up dargestellt. Wie üblich in dieser Reihe sind die Nebendarsteller – inklusive Evelyn Keyes und Ex-van-Helsing Edward van Sloan – weder sonderlich gefordert noch speziell eindrucksvoll. Von den bisherigen drei Mad-Scientist-Filmen ist es vielleicht der seriöste, aber auch der am wenigsten aufregende…
BOMBEN-Skala: 6
BIER-Skala: 5
Review verfasst am: 24.10.2017