Ballistic: Ecks vs. Sever

 
  • Deutscher Titel: Ballistic: Ecks vs. Sever
  • Original-Titel: Ballistic: Ecks vs. Sever
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  • Regie: Kaos (Wych Kaosayananda)
  • Land: USA
  • Jahr: 2002
  • Darsteller:

    Antonio Banderas (Agent Jeremiah Ecks), Lucy Liu (Agent Sever), Gregg Henry (Robert Gant/Agent Clark), Ray Park (A.J. Ross), Talisa Soto (Vinn Gant/Rayne), Miguel Sandoval (Julio Martin), Terry Chen (Agent Harry Lee)


Vorwort

Nach meinem (im Vergleich zum Doc) recht kurzen Review zu More Mercy melde ich mich auf der Seite des schlechten Geschmacks erneut zum Dienst. Aber diesmal behandle ich keinen NoBudget-Softpornothriller von Jim Wynorski, sondern nehme mir einen der größten Kassenflops des neuen Jahrtausends vor.

Es ist immer wieder interessant und erfreulich (Schadenfreude ist bekanntlich die Schönste), wie leicht es in Hollywood ist, hohe achtstellige Geldbeträge zu versemmeln. Eines der neusten Beispiele ist Ballistic. Denn für eine 70 Millionen Dollar-Produktion mit zwei recht bekannten Stars, die durchaus eine Fangemeinde vorzuweisen haben, sind 14 Mio. am US-Boxoffice doch sehr mager. Daher war eine DVD-Veröffentlichung in Deutschland, in dem man sich kinomäßig eigentlich für nichts zu Schade ist, keine Überraschung.
Auch die beiden Stars würden Ballistic am liebsten aus ihrer Filmographie streichen, denn die „ich war jung und brauchte das Geld“-Masche zieht hier nun wirklich nicht, zumal beide schon einige Lenzen auf dem Buckel haben (Banderas geht auf die Rente und Liu auf die 40 zu). Doch es sei vorweggenommen, dass Ballistic für den B-Actionfan wie Ostern, Weihnachten und Geburtstag (oder einen Ray-, Wynorski- und Pyun-Film hintereinander) zusammen ist, denn der Film kann (und vermutlich will) seinen B-Ursprung nicht verbergen. Das liegt zum großen Teil an dem auf diesen Seiten bestens bekanntem Andrew Stevens (ich habe Respekt vor diesem Mann, der es vom C bis B-Produzenten mit seiner Billigklitsche Royal Oaks hin zum mehr oder weniger Blockbuster-Produzenten mit Franchise Pictures geschafft hatte, mit der er jedoch fast nur Bauchklatscher an den Kinokassen landete), der diesen Giganto-Flop mitproduzierte.

Aber nun auf zum NoBrain-Actionvergnügen, dass mit 85 Minuten Laufzeit ziemlich kurz sein wird, ich weiß nur noch nicht, ob ich mich den zahlreichen Kritikern aus aller Welt anschließe oder ob ich Euch mit einer Empfehlung überrasche. Mal schauen, lustisch wird’s allemal …


Inhalt

Handlungsort: Vancouver. Ist schon mal erfreulich, dass der Film uns keinen kanadischen Drehort als amerikanischen Handlungsort verkaufen will. Bei finsterer Nacht erwartet eine Mutter strahlend ihr Kind am Flughafen. Doch zu früh gefreut. Kaum zu Hause angekommen, wollen die Leute des Vaters den Jungen erneut mitnehmen. „Sein Vater verlangt nach ihm“. „Aber er kommt doch gerade erst von ihm“. Trotz Diskussion wird der kleine Fratz mitgenommen, um kurz darauf wieder eine neue Mitfahrgelegenheit zu bekommen. Denn mitten auf der Straße explodiert ein Auto, wodurch der Wagen der väterlichen Helfer samt Kind anhalten muss. Plötzlich, unter knallender Techno-Mucke, kommt ein Truck und rammt den Wagen, die aussteigende Person verkloppt die paar Kerle um danach den Kleinen mitzunehmen. Und was sagt dieser: Nicht etwa „hallo Lucy, was machst du denn in so einem Schrottfilm, der doch eh floppt“, nein, er sagt nichts und lässt sich schön entführen. Der Junge hat die Ruhe weg.

Szenenwechsel. Ein ziemlich heruntergekommener Kerl sitzt in einer Bar und trinkt. Vom Grunde her, gerade bei unserer Arbeitslosenquote nichts ungewöhnliches, doch wie sich herausstellt, ist der gute Mann ein Agent namens Ecks. Er soll für seinen ehemaligen Vorgesetzten einen Auftrag erledigen, um dafür den Aufenthaltsort seiner Frau zu erfahren, von der er eigentlich dachte, sie sei tot (klingt irgendwie außerirdisch). Nach kurzem Regen-Spaziergang und einem Flashback entschließt er sich, den Auftrag anzunehmen.

In der Einsatzzentrale erfährt er näheres zum Auftrag. „Ein Kind wurde von einer mysteriösen Frau entführt, außer den Videoaufnahmen haben wir nichts“, stellt der Einsatzleiter fest. Umso unverständlicher ist mir dann, wieso die Frau in der darauffolgenden Szene vom DIA vor einer Bibliothek beschattet wird. Sie enttarnt ihre Verfolger recht schnell und veranstaltet eine, ich drück’s mal dezent aus, Ballerorgie, bei der sogar Rambo gestaunt hätte. Es explodiert an allen Ecken und Enden und die Schießerei nimmt kein Ende (immerhin laden unsere Protagonisten ihre Waffen nach !!). Auch der Einsatzleiter wird, trotz Warnung durch Ecks, angeschossen, natürlich von Sever, so heißt die mysteriöse Böse. Nach einer Mini-Autoverfolgungsjagd flüchtet sie auf’s Dach, kloppt sich kurz mit Ecks, der selbstverständlich den Kürzeren zieht, und entkommt. Die komplette Szene hat satte 11 Minuten gedauert, ich habe nur die wichtigsten Details erwähnt. Spätestens jetzt wird auch der Letzte erkannt haben, dass es sich um einen Actionfilm handelt.

Als sich Ecks von dem Haus seines Freundes / Kollegen aus ins DIA-Netz einhackt, entdeckt er, dass es sich bei Agent Sever um eine perfekt ausgebildete Killermaschine handelt (nach dem Massaker vor der Bibliothek eine schlaue Erkenntnis). Er entdeckt ebenfalls, dass ihre Familie bei einem Terroranschlag ums Leben kam, dass die dadurch in ein Heim kam in dem sie zur Killerin ausgebildet wurde und das sie schließlich selbst ein Kind hatte, das sie allerdings auf mysteriöse Weise verloren hat. Hier haben wir also alle Agenten-Klischees binnen weniger Sekunden abgehakt, da könnt mal wieder ein bisschen Abwechslung kommen.

Welch Zufall, dass Ecks jetzt festgenommen wird (Grund ist mir unbekannt, vermutlich wegen seiner Hack-Attacke). Er wird verhört und dann in einem Gefangenenbus abtransportiert, alleine und mit einer Klammer in der Hand. Hier stellen sich gleich zwei Fragen.

A)Wieso wird er alleine in einem Bus transportiert und wohin ? und
B)Wer hat ihm die Klammer zum Lösen der Handschellen zugesteckt ? Und wo wir gerade dabei sind,
C)Woher wusste Sever, dass Ecks in diesem Bus sitzt.

Jaaa, denn sie ballert von einer Brücke aus auf den Transporter, der logischerweise explodiert und die Straße entlang schlittert, während Ecks gemütlich herausklettert. Natürlich verliert ein Motorradfahrer bei dieser Action die Kontrolle über seine Maschine, fällt hin und unser Agent Ecks nimmt mit diesem Motorrad die Verfolgung von Sever auf, die nett auf ihn gewartet hat, um ihm auch eine Chance zu geben. Er und drei Polizeiwagen folgen also der Agentin auf einen Schrottplatz. Da Ecks beinah einen Unfall gebaut hätte, hängt er hinten dran und ein Jeep erreicht die sympathische Killerin als erstes. Leider dumm gelaufen, denn Sever fängt erneut an zu ballern und der Jeep macht einen gekonnten Rückwärtssalto. Kurz darauf kommt Ecks auf seinem Motorrad, der in das Autowrack hineinfährt und schließlich die letzten zwei Verfolger, deren Wagen sich synchron und in Zeitlupe überschlagen und knapp vor Ecks aufknallen. Puh, war das geil.

Aber nicht genug, jetzt kommt die phänomenale Drehbuchwendung. Ecks und Sever kämpfen für die selbe Seite, es stellt sich raus, dass der Bub Ecks Sohn ist und Sever ihn nur beschützen wollte. Scheint also alles Friede, Freude, Pfannenkuchen, nach dieser spitzgenialen Wendung. Aber nein, schließlich muss ja noch der Verbrecher Grant, der eigentlich dachte, er wäre der Vater des Kleinen, besiegt werden. Aber vor dem Showdown noch mal eine Zusammenfassung, soviel Zeit muss sein: Grant lies Ecks umbringen, weil er scharf auf dessen Frau war. Die beiden, Grant und Ecks, waren früher Freunde. Er inszenierte es so, dass Ecks und seine Frau dachten, der jeweils andere wäre tot. Doch sie lebten beide, die Frau heiratet Grant, gebar einen Sohn, der allerdings von Ecks stammt, der ja immer noch lebt. Da Ecks‘ Ex dachte, ihr Ex Ecks (was ein geniales Wortspiel) wäre tot, es aber nicht ist, lässt sie Grant selbstredend fallen und kehrt zu ihrem Ex Ecks zurück. Grant ist ein Verbrecher, sein Sohn (eigentlich ist es Ecks‘ Sohn) wurde von Sever entführt, da Grant auch Sever’s Sohn auf dem Gewissen hat (ihr erinnert auch an den Computer-Hack). Doch Sever erfährt, dass der Kleine der Sohn von Ecks ist und arbeitet von nun an mit ihm gegen Grant, da dieser die Leben der beiden Agenten zerstört hatte. Was würden die Klitschkos’s hierzu sagen ? „Schwere Kost“ !!!!

Im Showdown rückt Grant mit einer DIA-Einheit an (er hat ja gute Kontakte und Polizisten sind ja immer korrupt), um seine Familie zurückzuholen. Danach verliert man schnell die Übersicht, es wird so ziemlich alles in die Luft gejagt, was nicht niet und nagelfest ist und Sever verkloppt Grant’s Leute. Ihn selbst tötet sie schließlich mit einer von ihm entwickelten Waffe, die Sever dem Kleinen entnommen hatte, da der sie für seinen Vater (zur Erinnerung, Grant ist nicht sein Vater) über die Grenze schaffen sollte. Ich merke, ihr versteht langsam gar nichts mehr, ist aber nicht schlimm. Denn man muss diesen Quatsch selbst sehen, um es zu glauben. Am Ende jedenfalls ist alles wieder gut, Ecks und Sever treffen sich auf einem Kran wieder, bedanken sich beieinander und gehen getrennte Wege. Es gibt noch mal einen netten Blick auf die Skyline von Vancouver, und das war’s. Aus, Aus, Aus, das Spiel ist Aus.

Zum Film

So das war’s, kaum hatte ich mir’s gemütlich gemacht, war der Spaß auch schon wieder rum. Des Weiteren hab ich mir bei der ersten Explosion doch glatt Cola über’s Hemd geschüttet, was jedoch der einzigste Überraschungsmoment des Films war (ich hab mich tatsächlich erschreckt !!). Kommen wir aber nun zur Filmanalyse.

Ich bin sicherlich der Vorletzte, der sich über eine beknackte Story beschwert, doch bei Ballistic war selbst ich sprachlos. Ich kann mir das Entstehen des Drehbuchs nur so erklären, dass das Skript entweder von Aliens aus einem Raumschiff geschmissen wurde, um zu testen, wie blöd die Menschheit ist (diesen Test haben wir bestanden), oder das der Drehbuchautor unter Drogen stand. Denn die Charaktere, die Grundidee und die Auflösung sind ein einzigstes Desaster. Denn das der Kleine schließlich das Kind von Ecks ist und die Frau glaubte er sei tot (er dachte genau das Gegenteil), ist in etwa so glaubwürdig, als wenn Kollege Seagal in einem Schnappi-Kostüm eine Bank überfällt. Tut mir Leid, aber solch einen Quatsch hab ich selten gehört. Zwar ist das Ganze in sich logisch, aber so was von weit hergeholt, dass mir doch glatt die Worte fehlen. Die charakterlichen Beziehungen werden so wirr dargestellt, dass man komplett den Faden und auch den Verstand verliert. Die Plotholes sind so groß wie ein Fußballfeld, warum z.B. kann die DIA Sever vor der Bibliothek aufspüren oder wie kam Ecks im Gefangenentransport an sein Hilfsmittel, um die Handschellen zu öffnen. Der Film ist im Prinzip nach einer Stunde zu Ende, das Spektakel auf dem Abstellgas ist lediglich die Restverpulverung des Budgets.

Nächster Kritikpunkt ist die Spannung, nach der man gar nicht Ausschau halten muss. Kein Thrill, keine Überraschungen (außer meinem Cola-Missgeschick), keine Ideen. Das Drehbuch ist nur ein klappriges Gerüst, dass die Actionorgie zusammenhält, dabei jedoch arg ins wackeln gerät. Auch die Charaktere bleiben klischeetriefend und langweilig, verhalten sich voraussehbar und sind größtenteils unsympathisch. Ein gewisser künstlerischer Freiraum sei auch einem Actionregisseur gelassen, das hier Vorliegende geht jedoch weit darüber hinaus.

Wichtigstes Zugpferd, von dem Ballistic steht und fällt, ist selbstredend die Action. Und die ist glücklicherweise mehr als überzeugend. Die vollen 82 Minuten ist was los, dem Zuschauer werden kaum Pausen zum durchatmen geboten. An Action gibt’s groß angelegte Ballereien, ein bissel Martial-Arts, reichlich Pyrotechnik und etliche Verfolgungsjagden mit viel Blechschäden. Schön fand ich die Szene auf dem Schrottplatz, in der sich zwei Autos P.M.-like parallel und in Zeitlupe überschlagen. Hier wird der B-Ursprung von Ballistic mehr als deutlich, was ihm jedoch einen gewissen Charme gibt. Langweilig wird es aufgrund dieses Material-Verschleißes nie. Allerdings fand ich das Finale auf dem Abstellgleis mehr als überzogen. Die meterhohen Explosionen wirken doch arg unrealistisch, da stellt sich die Frage, was in den Waggons drin war, dass sie senkrecht in die Luft fliegen. Man weiß es nicht, aber nach Logik zu suchen wäre ebenso sinnreich wie Toni nach seiner Ehe mit Melanie Griffith zu fragen. Erfreulich ist ebenso, dass der Film auf nervende CGI-Effekte, wie sie heute in jedem zweiten Actionfilm (aktuellstes Beispiel: xXx²-The Next Level) verkommen, verzichtet. Zu erwähnen sei noch, dass die Schießereien unblutig sind und die Kämpfe ohne Knochenbrüche auskommen müssen, was am R-Rating liegt. Aber anders wäre das Einspielergebnis noch katastrophaler ausgefallen.

Kommen wir zu den Darstellern. Antonio Banderas (Desperado, Spy Kids) spielt, trotz Millionen-Gage, mit der Motivation eines Filmbeleuchters. Im Making-Of sieht es so aus, als hätte der gute Toni richtig Spaß am Dreh gehabt, im Film spiegelt sich dies gegenteilig wieder. Er marschiert lustlos von Szene zu Szene und sieht sichtlich genervt aus. Das mag auch an seinem eindimensionalen Charaktere gelegen haben, aber eine derartige Unlust bei einem Schauspieler habe ich selten gesehen (da haben selbst die Ostblock-Statisten bei NuImage mehr Motivation). Vom Grunde her ist er jedoch einfach fehlbesetzt, was auch ein oder zwei coole Sprüche nicht verdecken können. Lucy Liu (3 Engel für Charlie, Shanghai Noon) hingegen liefert eine akzeptable Leistung ab. Auch ihr merkt man an, dass sie keinen besonders großen Bock hatte, sie versucht aber zumindest, ihren Charakter lebhaft darzustellen, was ihr nur zum Teil gelingt. Gegen Drehbuchlücken und Klischee-Pappkameraden haben eben auch Schauspieler keine Chance, Frau Liu macht jedoch in den Kampf-Szenen eine hervorragende Figur.

Der restliche, unbekannte Cast macht keinen Unterschied, lediglich Talisa Soto (starring in Jim Wynorski’s Vampirella – ihr merkt, am Ende führt doch alles zum guten alten Wynorski) überzeugt als verängstigte Mutter. Erstaunlich ist, dass bei dem deutsch mitproduziertem Stuss kein german starlet vorbeischaut, wie es z.B. bei Driven der Fall war. Die Produktionsgesellschaft wurde übrigens vom deutschen Rechtehändler Intertainment AG wegen Budget-Betrugs verklagt. Das Urteil ist beschlossen, Franchise Pictures schuldig, doch leider mittlerweile insolvent (welch Zufall). Auch Herr Stevens erschien vor Gericht, kaufte sich jedoch frei und produziert nun unter seinem neuen Label „Andrew Stevens Entertainment“ friedlich weiter. Aber hoffentlich keine Erotik-Krimis für den Family-Channel 🙂

Optisch gefällt Ballistic mit einem coolen Style und düsterer, teils futuristischer Optik. Die Musik aus Pop, Rock und Techno funktioniert perfekt, nerven tun jedoch die vielen Zeitlupen-Effekte (hier hat wohl jemand zu oft Matrix gesehn). Die Kamerafahrten sind rasant, lediglich beim Schnitt erkennt man die ein oder andere Schwäche, vor allem bei den Explosionen. Inszenatorisch gefällt Ballistic also recht gut, auch, weil das Spektakel sehr kurzweilig ist. Aber 82 Minuten Nettolaufzeit und dazu noch ungekürzt sind schon eine kleine Frechheit, aber was bekommt man heut schon noch für sein Geld.

Wie bereits oben erwähnt erschien der Streifen in Deutschland nur auf DVD. Die von Universum stammende Disc kommt mit perfektem Bild und fulminantem Sound daher. Wer eine Dolby-Sorrund-Anlage besitzt, wird denken, er sei mitten drin. Die Lautsprecher werden bis zum Äußersten gefordet. Auch die Extras sind in Ordnung, neben Interviews und Filmographien der Darsteller gibt’s noch ein (sehr promolastiges) Making-Of, den US-Trailer und die B-Roll (die ich sehr interessant und amüsant fand). Stören tut hier nur, dass die Extras nicht untertitelt sind, Englisch-Kenntnisse sind also vorrausgesetzt. Trotzdem ist die DVD dank perfektem Bild und Ton ihr Geld (rund 10 Euro) allemal wert.

Letztendlich lässt sich sagen, dass Ballistic ein strunzdummer, aber unterhaltsamer Actioner ist, der sich gar nicht versucht, aus dem Genre-Durchschnitt zu hieven. Wenn man alle Faktoren addiert (was soll man bei 82 Minuten Netto-Laufzeit und einer Alibistory addieren, aber lassen wir das), ist die Material-Schlacht keinesfalls schlecht. Groß nachfragen sollte man jedoch nicht.
Story ? Gab’s eine (das wär mir doch aufgefallen) ? Charaktere ? Vom Reißbrett. Dialoge ? Auf Soap-Niveau. Darsteller ? Nur teilweise anwesend.
Der Rest hingegen ist recht ansehnlich, vor allem die Dauer-Action, deren Inszenierung einwandfrei ist. Eine Actionkino-Revolution wäre übertrieben, dafür ist die Handlung zu mager und auch nicht wesentlich einfallsreicher als die Storys der NuImage- und Phoenician-Billigklopper aus den Untiefen des Ostblocks. Zwar sind Ansätze da (und auch gar nicht mal schlecht), aber die Auflösung und die charakterlichen Beziehungen sind doch sehr sehr weit hergeholt. Trotzdem geht die Post hier ordentlich ab. Daher ist die Actionorgie für den Mann bzw. den Hobby-Pyromanen bzw. den Actionfreak keine falsche Wahl (also die Richtige !!). Knapp 90 Minuten Dauer-Action und Adrenalin-Stöße, dazu noch Lucy Liu, wer sagt da nein. Ich jedenfalls nicht. WATCH OUT !!

(c) 2009 Paddy Giese


mm
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