Attack of the Virgin Mummies

 
  • Original-Titel: Attack of the Virgin Mummies
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  • Regie: Daryl Christensen, Andrew Schrom
  • Land: USA
  • Jahr: 2003
  • Darsteller:

    Ananka (Violet Blue als Ada Mae Johnson)
    N.A. Nikki Love
    N.A. Hanna Harper
    Turan (Peter Gullerud)
    Seth (Michael Haboush)
    Tänzerin (Pamela Christie)
    Vermieter (David Reiner)
    Klarus, die Mumie (Ross Marshall)
    N.A. Pat Flharity
    N.A. Margaret Opolsal


Vorwort

Abt. Futter für die Augen

Ich bin relativ optimistisch, dass wir, wenn wir uns einem Film mit dem schönen Titel Attack of the Virgin Mummies widmen, unter uns sind (d.h. keine Feministinnen und sonstige Kämpfer wider der sexuellen Ausbeutung von Frauen mitlesen). Also können wir ehrlich und offen miteinander umgehen und, in diesem Sinne, Hand auf´s Herz (oder an andere Körperteile): Ihr seht rechts oben das Cover-Artwork dieses Films? How could one of us possibly resist? Ein exotischer Backdrop (Pyramiden), eine übellaunige Monsterkreatur (die Mumie) und drei mit viel Vaterlandsliebe gerade eben so als bekleidet zu bezeichnende Beauties – * braucht * tatsächlich noch irgendeiner der hier Mitlesenden mehr Argumente? Eben, ich glaub´s auch nicht.

Es dürfte irgendwann Anfang letzten Jahres gewesen sein, als der Trailer durch´s große weite Web geisterte und bei der einschlägigen Zielgruppe (ergo yours truly und ähnlich veranlagte Geisteskinder) den pawlow´schen „Habenwill“-Reflex auslöste. Immerhin konnte man sich eine unterhaltsame Mischung aus Fred Olen Rays spaßigeren Neotrash-Heulern und den Softsex-Anhängern an große Blockbuster-Motive wie Lord of the G-Strings erhoffen. Kurz gesagt: auf den ersten Blick sieht das alles nach einer soliden Fuhre Spaß für den undiskriminierenden Babe-Freund aus.

Nun, wir alle kennen die durchschnittliche Finanzsituation des Docs, gegen den sich der Bundeshaushalt wie eine solide geführte, gewinnorientierte Bilanz ausnimmt (auch wenn sich das jetzt hoffentlich ändert. Das mit der Finanzsituation des Docs, am Bundeshaushalt kann nicht mal ich was schrauben), und ahnen, dass es normalerweise beim „ersten Blick“ geblieben wäre, weil US-Importe monetär nicht machbar sind. Aber dafür hat man treu ergebene Leser aus geldscheffelnden Nachbarländern wie der schönen Schweiz, die es sich nicht nur erlauben können, für echte Fränkli DVDs über´s große Wasser zu bugsieren, sondern sie dann auch freigiebig herleihen, damit arme deutsche Kirchenmäuse auch mal ein bis zwei Glubschaugen darauf richten können.

Womit wir beim Thema wären und uns Attack of the Virgin Mummies mal anschauen wollen. Auch wenn ich immer noch nicht der größte Softsex-Freund auf Gottes Erdboden bin, es kann einem bekanntlich schlimmeres widerfahren, als anderthalb Stunden Detailstudien weiblicher Anatomie zu betreiben (okay, das * kommt * natürlich auf die zu untersuchenden Specimen an. Bei Angela Merkel würde ich dann doch passen) und der zuletzt gewürdigte Womb Raider war zwar keine Offenbarung, aber zumindest dezent lustig. Könnte ja dann auch heute wieder unterhaltsam werden…

Gemeinerweise verweigert die Scheibe in meinem kippeligen DVD-ROM (ja, ich weiß, ich muss´n neues koofen… bald) und das ganze weite Internet kennt keine alternativ klaubaren Screenshots (und die offizielle Website ist auch down. Duh). Dumm g´loffen.


Inhalt

Etwas verwirrenderweise steigen wir gleich in den Endkampf ein – auf der Bühne eines vage mit einem ägyptisch-arabischen Thema dekorierten Nachtclubs stehen sich eine völlig unbekleidete junge Lady mit, eh, sagen wir´s mal diplomatisch, nicht natürlich gewachsenem Vorbau und eine zerfledderte Mumie gegenüber und traktieren sich mit sowas ähnlichem wie Karate- und Kung-fu-Tritten. Für ungefähr zehn Sekunden.

Dann sind wir auch schon mit dem „Teaser“ am Ende und widmen uns dem Vorspann. Und da darf ich bitteschön ganz höflich fragen – welcher Hirnriss hat diesen Vorspann gestaltet? Nach den noch nicht mal ganz unansprechend (mit Hieroglyphen) gestalteten ersten Credits für die diversen Produzenten werden die handelnden Akteure in einem völlig anderen visuellen Stil (dafür aber zumindest mit Einblendungen der Visagen), so ein bissl 70er-pop-art-mäßig, präsentiert, wie es die Sesamstraße für zu debil halten würde, und dann gibt´s noch ein paar ausgesuchte Stabfunktionen (relativ sinn- und verstandesfrei, aber immerhin, eine nette Idee, wenn´s uns denn wirklich interessieren würde, werden diese Personen, die man ja sonst nicht zu Gesicht bekommt, auch gezeigt). Macht bis jetzt nicht wirklich Appetit auf mehr.

Danach, verdeutlicht uns eine Archivaufnahme der Pyramiden von Gizeh, befinden wir uns im „ancient Egypt“ (das würde ich theoretisch glauben, sähen die Pyramiden nicht so aus wie heute), das nach dem Willen der Filmemacher ein idyllisch bewaldetes, grasgrünes Hügelland mit kleinen Seen ist, also ca. so aussieht wie das kalifornische Hinterland, in dem 99,7 % aller unterbelichteten B-Movies dieser Welt gedreht werden (die 0,3 % Restmenge dreht dann in den idyllischen Wäldern von Moers oder des Frankenlandes. Gratitious cheap shot). Und wo ein idyllischer Badesee zum gemütlichen Verweil lädt, können Badenixen im Naturzustand nicht weit sein. Gentlemänner, begrüßt unsere „Ägypterinnen“. Da hätten wir zunächst das blonde Gerät (lassen wir mal außer Acht, dass Blondinen im antiken Ägypten vermutlich nicht auf Bäumen wuchsen, vielleicht hatten die ja schon L´Oreal und färbten sich den Skalp), das auf den Namen „Harrah“ (oder so… man befleißigt sich in diesem Film nicht immer einer gepflegten Aussprache und der Nachspann ordnet die Personen leider auch nicht namentlich zu) hört, bereits die ein oder andere vorwitzige Zehe ins kühle Nass tunkt und sich eines überraschend klar artikulierten oxford-english-Akzents bedient, der schon erheitern kann, hält man sich vor Augen, wann und wo die Plotte spielen soll (ich meine, klar, es ist ein FILM und die sprechen logischerweise ein Idiom, das der Zuschauer im Idealfall verstehen könnte, aber muss es gleich headmistress-Style sein?). Harrah würde es begrüßen, wenn ihre dunkelbrünette Kollegin „Jesafina“ (oder so, siehe oben) sich der Plantschpartie geflissentlich anschlösse. Jesafina kommt uns erstens aus der Teaser-Sequenz bekannt vor und ist zweitens zunächst Feuer und Flamme für die Idee und schält sich schon aus ihren spärlichen Klamotten (und wir bekommen eine erste Kostprobe des gelungenen, hihi, Sprachwitzes des Films: „Hold your arabian horses!“ Ich-schmeiß-mich-weg, stöhn), überlegt es sich aber innerhalb von zwei Sekunden anders und behauptet fürderhin, der See wäre ihr doch zu wenig angenehm temperiert (möglicherweise könnte man erst mal einen Fuß reinhalten und testen, aber die Frau hat offenbar den Quecksilber-Blick).

Etwas abseits an einen Baum gelehnt parkt die dritte im Bunde, Ananka, ihren grazilen Körper an einem Baum und malt Hieroglyphen auf eine Papyrusrolle (bzw. tut so). Jesafina und Harrah haben den Durchblick – Ananka ist truly, madly, deeply in love und zwar in einen gewissen „Ramon“ (Vorname „Razor“, oder was? Hihi), und schreibt diesem, ungeachtet der Tatsache, dass sie ihn nicht kennt (!) und nicht einmal weiß, ob er überhaupt existiert (!!), schmachtende Liebespapyri. Jesafina (ich glaub, ich nenn´ die effective now Jessy, das tippt sich schneller) glaubt einwenden zu müssen, dass der gemeinsame Vater der Schicksen (woraus folgt, dass die drei Grazien Schwestern sind) eine eheliche Bindung mit nicht stofflichen Verehrern nicht genehmigen wird, Ananka ist aber dahingehend optimistisch.

Ein paar Ellen weiter stapfen drei spärlich bekleidete Kerle durch´s Unterholz und zumindest bei zweien davon hätt´s das nicht gebraucht (der eine ist ein Spargeltarzan, auf dem man Xylophon spielen kann, der zweite schiebt zum Ausgleich dafür eine beachtliche Plauze vor sich her und ist Besitzer einer gut laufenden Armhaartierfarm). Passenderweise sind die drei Recken Brüder und hören auf die Namen Klaris (der Bierwanst), Turan (der menschliche Spargel… muss ´nen VW in der Ahnenreihe haben) und Seth (das ist wenigstens mal halbwegs äyptisch. Außerdem sieht der als einziger halbwegs männ- und menschlich aus). Klaris ist´s langweilig und das deshalb, weil er ständig mit seinen jüngeren Brüdern rumhängen muss (wer hindert ihn daran, das zu ändern?), speziell, weil die echte Frauenaufreißer sind (das möchte ich angesichts Turans, hüstel, impressiver Physis zwar mal dezent bezweifeln, aber geben wir dem Script ´ne Chance, sonst kommen wir gar nicht weiter), er aber nicht. Und brüderliche Liebe geht halt nicht weit genug, um dem Familienversager eine abzugeben, selbst wenn man, wie neulich, drei „slave girls“ aufgabelt – dann bekommt halt Turan zwei und Klaris darf zukucken. Irgendwo verständlich, dass dieses Arrangement nicht zu Klaris´ Zufriedenheit ausfällt, aber Turan weist darauf hin, dass Klaris ja auch etwas „netter“ zu den Zuckerpuppen sein könnte. „Ich wollte an ihren Titten saugen und hab ihr das Top runtergerissen“, verteidigt sich Klaris, der diese Vorgehensweise offensichtlich für den Gipfel charmanten Flirts hält, und macht seinem Bruder Vorhaltungen, ihm dieses Vergnügen durch angemeldeten Eigenbedarf verwehrt zu haben. „Pfui“, macht Turan und in einem Anfall unerwarteter und folgenloser Selbsterkenntnis kommt Klaris zum Schluss, dass die Mädels ihn „abstoßend“ zu finden scheinen (dass sowas von sowas kommt…).

Da fällt Turans geübter Kennerblick auf die immer noch am Seeufer herumstrolchende Harrah und, Osiris sei´s getrommelt und gepfiffen (als ob die, die diesen Film gemacht haben, irgendeine ägyptische Gottheit auch nur aus´m Wörterbuch kennen würden), da hüpft ja noch ein zweites Gerät rum (nämlich Jessy) und in deren dicke Dinger hat sich Turan sofort und auf der Stelle verliebt. Die oder keine, weswegen seiner Ansicht nach Seth und Klaris sich um Harrah kloppen können. Muss aber gar nicht sein, denn Klaris ortet Ananka und kuckt sich die als Opfer aus.

Turan nähert sich also der überraschten Jessy und übermittelt seine jahreszeitlich bedingten sexuellen Gelüste: „I saw your loveliness, your tits and your ass“ und, die Götter seien sein Zeuge, „I fell in love!“ Einer derart romantisch vorgetragenen Liebesode kann und will Jessy sich nicht verschließen und lässt die wenigen Hüllen fallen. Seth hat bei Harrah auch keine gesteigerten Probleme, womit nur noch das Notstandsgebiet Klaris zu versorgen wäre. Ananka malt immer noch ihren Liebesbrief, als Klaris im „ich-komm-grad-hier-vorbei“-Modus zu ihr schlendert und versucht, offenbar hat er seine bisherige direkte Methode überdacht, unverfänglichen Smalltalk zu treiben. Er weist darauf hin, dass seine diversen Brüder bei ihren diversen Schwestern bereits mächtig baggern und ist zuversichtlich, dass es dort auch zu sexuellen Aktivitäten kommen wird – schließlich „habe ich meine Brüder schon mein ganzes Leben in action gesehen!“ Apropos action – ich will nicht mosern, aber wir sind jetzt schon beinahe ´ne Viertelstunde im Film, und bis jetzt gab´s weder Softsex noch Horror noch Humor, von dem man seinen Enkeln erzählen müsste. Wär´ nicht schlecht, wenn sich langsam was täte.

Nun, das sieht zumindest Klaris ähnlich und überredt Ananka wenigstens dazu, sich in seiner Begleitung an einen anderen Baum zu lehnen („der sieht bequemer aus“). Ihm fällt auf, dass er irgendwie beide Teile der Konversation übernehmen muss und versucht, Ananka ein paar Worte über ihren Brief aus dem Kreuz zu leiern. Ananka schweigt eisern. Also muss Klaris sich darauf beschränken, sich neben Ananka zu pflanzen, Seth beim Vorspiel mit Harrah zu beobachten und Ananka unauffällig zu begrabschen, was nicht auf große Begeisterung stößt, aber seltsamerweise geduldet wird. Da auch Turan sich anschickt, bei Jessy zum Stich zu kommen, nimmt Klaris seinen Mut zusammen und befummelt Ananka nun doch deutlich zudringlicher, was dem Mädel dann zu bunt wird. „Du bist widerlich“, schimpft sie und entwindet sich seinen behaarten Armen. Klaris setzt seine Unschuldsaugen auf und beteuert, noch nie so nah bei einer Frau gewesen zu sein (arme Sau), sie sehr zu mögen und doch nur wie seine Brüder mit ihren Schwestern ein bissl harmloses Fickificki betreiben zu wollen. Ananka ist diesem nachvollziehbaren Wunsch leider nicht aufgeschlossen gegenüber eingestellt, so dass Klaris sich wiederum gezwungen sieht, sich das Vergnügen mit Gewalt zu nehmen: „Ich will an deinen Titten saugen und ich werde es tun, ob du willst oder nicht“ (irgendwie hat der Kerl ´ne leichte Brustfixation. Da muss in der frühkindlichen Phase was falsch gelaufen sein. Gestillt bis zum zwölften Lebensjahr oder wie?), verkündet er und setzt diesen Plan in die Tat um. Scheint ihm zu gefallen, denn er schwingt sich zu poetischen Höhenflügen auf: „Die Nippel der Göttin Nuit, die über dem Universum schweben!“ (Dieses Spezialgebiet ägyptischer Mythologie muss mir bislang entgangen sein). Ananka hält es für angebracht, probehalber mal ein bisschen zu schreien.

Die akustische Lautäußerung stört empfindlich die benachbarten Liebesspielereien der verschiedenen Geschwister und speziell Jessy und Harrah fühlen sich schon ein wenig auf das altägyptisch-weibliche Äquivalent eines Schlipses getreten, als sie beobachten, wie Klaris ihr geliebtes Schwesterherz knebelt und (äußerst lasch) an den bewußten Baum fesselt (die alten Ägypter haben Bondage erfunden! You live and learn). Klaris sieht sich einer vier Köpfe starken Opposition gegenüber, denn auch seine Brüder stehen dieser Spielart des Sex ersichtlich ablehnend gegenüber. „Wir haben hier nur unseren Spaß“, behauptet Klaris, aber Turan (der mittlerweile die Zeit gefunden hat, den C&A von Sakkara zu besuchen und sich ein grünes Muscle-Shirt übergeworfen hat – als ob der Kerl Muskeln hätte, von denen er wüsste) zweifelt: „Sie sieht nicht so aus, als hätte sie Spaß!“ Klaris stellt fest, dass er schließlich seinen Brüdern beim Rumgeficke auch nicht blöd reinredet und fährt, Publikum hin oder her, damit fort, Anankas Brüste abzunuckeln. Jessy fordert Klaris ultimativ auf, Ananka loszubinden und Turan unterstützt diesen Antrag. Klaris unterrichtet seinen Bruder, durchaus bereits bei dem beobachtet zu haben, dass Mädchen während des Liebesaktes keinen überglücklichen Eindruck machten. „Das ist was anderes“, stammelt Turan. Abgesehen davon, behauptet Klaris, hätte Ananka die ganze Bondage-Nummer ausdrücklich verlangt (diese Ansprache wird leider dadurch untergraben, dass Ananka hinter seinem Rücken energisch den Kopf schüttelt). Turan und Seth schlagen zur Klärung der Sachlage vor, Ananka ein paar Worte murmeln zu lassen, was Klaris verbietet, worauf Jessy auf ihn losgeht und mit ihren kleinen Fäustchen ungefähr so effektiv auf ihn einprügelt wie ein Dreijähriger, der im Supermarkt ein Eis haben will, kein´s kriegt und auf seine Mama sauer ist (dass die voluminösen Bassdrum-Geräusche von der Tonspur tatsächlich, äh, „Schlaggeräusche“ sein sollen, darauf muss man erst kommen. Nicht vom Geräusch an sich, sondern einfach vom mentalen Zusammenhang „pitsche-pitsche-patsche“/“WHOOMP-WHOOMP-WHOOMP!“, wenn Ihr versteht, was ich meine). Harrah macht Nägel mit Köpfen und will Ananka unbürokratisch befreien, aber, wie auch immer, plötzlich hat sich Jessy bei Klaris in einen Schwitzkasten gewickelt (das MUSS sie selbst erledigt haben…) und so kann Klaris finster drohen, ihr (mit BLOSSER HAND) eine Brust abzureißen! (Das will ich sehen oder auch nicht).

Ananka scheint völlig irreale Vorstellungen von Klaris´ diesbezüglichen Fähigkeiten zu haben und plädiert daher, mittlerweile von Harrah wenigstens vom Knebel befreit, dafür, sich von Klaris vergewaltigen zu lassen, wenn er dann Ruhe gibt. Geht doch, denkt sich Klaris und schickt die bucklige Verwandschaft weg, doch Jessy hat noch nicht genug (vielleicht steht sie auf Brustabreißen) und geht noch mal auf den Bondagefreak und Möchtegernrapisten los (erneut mit „Kampfgeräuschen“, die in einem Bud-Spencer-Film angebracht wären). Klaris hat die Faxen dicke und erwürgt sie kurzerhand, und, wo er schon mal dabei ist, Harrah gleich mit (seine Brüder, die ja bislang mit den Schwestern fraternisierten, stehen mit vollkommen entleerten Gesichtsausdrücken in der Landschaft rum und machen nüsch). Wie jeder psychotische Killer meint auch Klaris, die Verantwortung für sein Tun umgehend weiterreichen zu müssen und schiebt sie der immer noch an den Baum gefesselten Ananka zu: „Look what you made me do!“ Und aus diesem kühnen Grunde muss er sie nun auch umbringen (er hätt´ sie wenigstens vorher noch poppen können). Macht er auch (seine Brüder… siehe vier Zeilen weiter oben). Die Killerei scheint ihm tierischen Spaß zu machen (ist wohl besser als Sex bzw. das, was er sich mangels tatsächlicher Erfahrung unter Sex vorstellt), weswegen er sich einen handlichen Knüppel greift und Seth totprügelt. Turan steht mit dämlichem Gesichtsausdruck daneben und staunt vermutlich pyramidenförmige Bauklötze, dass Klaris nach der Entsorgung des ersten Bruders nun auch den zweiten ins Visier nimmt. „Darauf habe ich seit Jahren gewartet“, grunzt Klaris und kloppt auch Turan in den kalifornischen Staub der ägyptischen Nichtwüste (selbstverständlich finden alle Mordtaten unglücklicherweise knapp außerhalb des sichtbaren Filmausschnitts statt. Ist ja nicht so, als hätten wir Geld für Effekte).

Bei all der Killerei (innerhalb von zwei Minuten fünf Leichen, nette Strecke) amüsiert mich aber am meisten das klar sichtbare Bootshaus am diesem unserem Treiben abgewandten Tümpelufer.

Aus völlig unerfindlichen Gründen klaubt Klaris die Stofffetzen zusammen, die unsere Mädels mal als Klamotten getragen haben und „mumifiziert“ sie an Ort und Stelle. Ähm… ich will nicht meckern, aber „Mumifizieren“ war im alten Ägypten sowas wie´n Ausbildungsberuf. Das konnte nicht jeder Dorftrottel. Naja, Klaris kann´s ja auch nicht – er wickelt seinen weiblichen Opfern die vorhandenen Bandagen halt ein irgendwie um die Quanten, damit sie halbwegs so aussehen wie auf´m Filmplakat.

Nachdem die Sparfüchse von Produzenten uns nicht mehr als ein paar FOTOS (ja, es sind nicht mal Archivvideoaufnahmen) der Pyramiden, der Sphinx, diverser Königsgräber und Tempel eingeblendet haben, erfahren wir zumindest, das böse Tat nicht ungesühnt bleibt. Klaris hat nämlich einen strategischen Fehler begangen – die drei von ihm gemeuchelten Schnuckis waren nicht einfach irgendwelche Wüstenbunnies, sondern, stockschwerenot, die jungfräulichen Töchter (die waren aber ziemlich gut dabei, das „jungfräuliche“ für die nächsten hergelaufenen Bauerntölpel zu opfern) des Königs (eh… „Pharao“ heißt sowas, ihr Heinis), und der findet das komischerweise nicht ganz so knorke (wie Klaris in Zeiten, als noch keiner Fingerabdrücke verglich oder gar DNA-Tests anordnen konnte, ohne Zeugen überführt wurde, täte mich zwar interessieren, jedoch nicht sehr). Weswegen der zornige King (nur als Schattenspiel zu sehen) ein hartes, aber ungerechtes Urteil fällt: Dem Frevler soll die Zunge herausgerissen werden, danach wird er lebendig mumifiziert und eingegraben und überdies auch noch verflucht, auf alle Ewigkeiten ein hässliches Monster zu sein. Klaris hält diesen Spruch für einen Justizskandal ersten Ranges (ich weiß ehrlich gesagt nicht, warum er sich beschwert… wenn irgendjemand schuldig ist wie die Sünde, dann er) und droht an, zurückzukehren und grausame Rache zu nehmen. Dann wird ihm das lästerliche Züngchen, wie befohlen, extrahiert (erwartet keinen Splattereffekt… Hand über´s Gesicht, Hand weggezogen, Gosche voll Blut. Das könnte sogar noch Marcus Walz). Pharao, heute echt mit dem falschen Fuß aufgestanden, befiehlt, den Delinquenten, der gerade eingewickelt wird, „in einer Grube voller menschlicher Scheiße“ zu versenken (ich bezweifele, dass Gottkönige sich so ausgedrückt haben. Höhö. „Scheiße“ und „ausdrücken“. Ich bin so funny). Und wo er schon grad dabei ist, Flüche und ähnlichen Krempel zu verteilen, gewährt er seinen gekillten Töchtern auch noch einen Segen: sie mögen dereinst wiederauferstehen und das sogar im werksseitigen Auslieferungszustand, der Jungfräulichkeit (hey, mit dem Rezept könnte Pharao heutzutage ordentlich Knete scheffeln). Wenn´s ihm denn Freude macht… womit wir dann den Prolog nun auch ENDLICH abgehandelt hätten und theoretisc zu dem kommen könnten, was uns der Film eigentlich die ganze Zeit über versprochen hat: knackige Babes vs. 1 Mumie. Wir bleiben gespannt.

Zeitsprung in die Gegenwart, nach Amerika, und dort in einen drittklassigen Stripschuppen (nämlich dem aus dem Teaser), in dem ein ziemlich schnuckliges Mädchen (hat so ein wenig diesen Misty-Mundae-Touch der sympathischen Natürlichkeit, girl-next-door-mäßig) im Bikini zur Unterhaltung des offenbar nicht besonders zahlreichen Publikums herumtanzt (die Musik ist mit einem Wort treffend umschrieben: grau-en-haft. Da würde ich schon aus akustischen Gründen nicht verkehren wollen). An der Theke stehen zwei Gesellen, die uns ziemlich bekannt vorkommen – Seth und Turan, bzw. ihre reinkarnierten Inkarnationen des 21. Jahrhunderts und ihres Zeichens Eigentümer der Kaschemme (soweit ich mitbekommen habe, tragen die nicht mal andere Namen). Immerhin sind sie realistisch genug, um wirtschaftlich schlechte Zeiten vorherzusagen, sollte ihnen nicht in baldigster Bälde irgendetwas budenfüllendes einfallen. Man bräuchte „a new angle“, frisches Talent, nur leider herrscht ideentechnisch in beider Brüder Denkstübchen ein störendes Vakuum. Kommt Zeit, kommt Idee, sieht Turan die Sache eher pragmatisch. Dabei ist´s höchste Eisenbahn für eine neue Programmausrichtung, denn der einzig sichtbare Gast des Schuppens ist ebenfalls der Ansicht, die hier gebotene Show sei nur der „same old shit“, den man überall anders auch sehen könne. Ein Glück für ihn, dass er die Kritik geäußert hat, solange die Hupfdohle noch auf der Bühne war. Jetzt nämlich gesellt sie sich ebenfalls an die Bar und findet den Kunstkritiker, soweit man das ihrem inkoherenten Gebabbel, dem auch ihre Vorgesetzten nicht gänzlich folgen können, aus unbegreiflichen Gründen „cute“ und schleppt ihn ab. Ich dachte immer, das funktioniert andersrum… („lustig“ ist übrigens auch, dass diese, wie alle folgenden Nachtclub-Szenen, ersichtlich „gepatchworked“ sind, d.h. aus drei unterschiedlichen Takes, vermutlich auch an drei unterschiedlichen Locations gedreht, zusammengesetzt sind – Bühne, Bar und „Publikum“).

Dieweil, im „Cairo Museum“ (in „Egypt“, wie uns das Insert freundlicherweise versichert) – you just got to love that „set“ (ein blauer Backdrop und sonst sprichwörtlich gar nix außer den zwingend benötigten Requisiten). Ein Museumskurator hat ein Problem – eine Ladung Mumien, die in Hollywood, USA, von einem vermutlich reichen alten Knacker namens Mr. Clark dringend erwartet werden, unter dem vernachlässigbaren Argument, er habe sie käuflich erworben und könne daher auf Lieferung bestehen, ist noch nicht beim Empfänger angekommen und der beschwert sich nun (hm, also, ich hab so meine Zweifel, ob man beim Online-Shop des ägyptischen Museums für die Privatsammlung ein paar Mumien ordern kann – Mr. Clark wünscht die gewickelten Leichen ausdrücklich „for my mansion“). Realistischerweise buckelt der Kurator nach oben (will sagen: zum Kunden) und tritt nach unten (seinem Assistenten). Der Assi wird wegen der Wahl eines billigen, aber unzuverlässigen Logistikpartners zur Sau gemacht.

Und nicht zu Unrecht, denn wenn dieser Van, der in Schlangenlinien über einen staubigen US-Highway schliddert und von zwei whiskeysaufenden Vollproleten gesteuert wird, tatsächlich einem autorisierter Subunternehmer des beauftragten Lieferservices gehört, bleib ich ja noch lieber bei DHL, und die sind schon schlimm genug. Die beiden (textunsicheren) Saufbolde diskutieren, dass sie mit diesem Auftrag richtig fett Kohle machen können, vorausgesetzt „du versaust es nicht wieder!“ „Das letzte Mal hast du´s versaut“, wehrt sich der Angesprochene, aber vor lauter Streiten und Saufen merken die beiden Pansen nicht, dass keine zwei Meter hinter ihnen die Hecktür der Karre aufklappt und schön nacheinander vier Holzkisten auf die „Straße“ (mittlerweile nur noch eine dirt road, was mich schon darüber sinnieren lässt, welchen Weg diese Idioten nach „Hollywood“ nehmen) krachen (ganz abgesehen davon, dass in diesem Van mit Sicherheit keine vier Holzkisten von Sarkophag-Ausmaßen reinpassen).

Nun, wir alle können uns ja denken, wer die Residenten der unfreiwillig schnellentladenen Holzkisten sind – Mummies Alive! Für Sarkophage hat´s bei den alten Ägyptern seinerzeit wohl nicht mehr gereicht, die Mumien schälen sich direkt aus den Brettern und recken bemalte Fuß- und Fingernägel der wohlgeformt-weiblichen Sorte in die Sonne. Rein zufällig brettern Seth und Turan in ihrer verzweifelten Suche nach „new talent“ gerade durch diesen Teil der Wälder…

Mr. Clark ruft indes erneut in Kairo an und verleiht seinem Mißfallen über die Unpünktlichkeit der Lieferung erneut verbalen Ausdruck. Der Kurator garantiert Eintreffen der Ware noch am selben Abend, was Clark besänfigt – er hat nämlich schon einen Bombenplatz für die Zierstücke ausgekuckt: „Gleich neben Boris Karloff und Lon Chaney jr.!“ (A-haaaaa… mir deucht, der Genosse ist ein wenig nekro). Der Kurator ventiliert seinen Zorn pflichtschuldigst an seinen Gehülfen weiter: „Wenn die Mumien nicht rechtzeitig eintreffen, verschicke ich DICH als Mumie!“

Und weil wir grade über diesen gelungenen Witz Lachkrämpfe erleiden, können wir uns auch der Werbung widmen:

So, ausgelacht. Dieweil, in der Pampa, haben sich unsere drei Schnuckis aus den Resten ihrer Transportboxen gepellt. Entweder hat ihr doch nicht so fürsorglicher Vater sie so verscharren lassen, wie Klaris sie einst halbseiden eingewickelt hat (ich hab nämlich durchaus NUR Ganzkörpermumifizierungen in Erinnerung) oder sie haben sich aus ihren Bandagen in den letzten dreißig Sekunden schicke Wickelbikinis gehäkelt. Ein bissl Kulturschock muss sein – angesichts pferdeloser Streitwagen (Autos) und fliegender Schachteln (Flugzeuge) machen unsere antiken Prinzessinnen große Augen. Dito Turan und Seth, als sie an den drei Grazien am Straßenrand vorbeizockeln. Wenn die Bräute mal kein frisches Talent sind, dann wissen auch unsere beiden Experten nicht mehr weiter. „Dreh um und nimm sie mit“, empfiehlt Seth, aber auf den Einfall wäre Turan wohl auch grad noch ohne fremde Hilfe gekommen.

Den nicht wirklich mumiösen Mumien kommen die beiden komischen Vögel aber ziemlich sesam vor – „Ich kann mich nicht erinnern, dass den Sklaven des Königs solche Bekleidung erlaubt ist“, wundert sich eine der ihren (fragt mich nicht mehr, welche, es müsste Harrah sein, denn:). Seth ist Feuer und Flamme: „Dein Sklave bin ich jederzeit!“ Ungeachtet des ihnen entgegenschlagenden Unverständnisses rezitiert Ananka, dass sie und ihre Schwestern a) Ägypterinnen, b) Prinzessinen, c) Jungfrauen („JUNGFRAUEN!“, hechelt Seth ekstatisch), d) die Bedienung durch Sklaven aller Facon und e) die Unterhaltung durch Tanz gewohnt seien. Turan, ganz Pragmatiker, rechnet sich diese Auflistung mal kurz durch und kommt bei der Gleichung „Ägypterinnen + Sklavenmädchen (da hat er was falsch verstanden, was aber niemanden stört, schließlich redeten die Girls davon, von Sklavenmädchen BEDIENT zu werden und nicht solche zu sein) + Tanz (auch hier ein Mißverständnis, keine der drei jungfräulichen Mumien hat ausgekunftet, selbst die Tanzhufe zu schwinen)“ erwartungsgemäß bei „$$$“ raus. „Das wird wie in einem Boris-Karloff-Film“, malt er sich schon die Zukunft in rosigen bzw. eher geldscheingrünen Farben (obwohl die Karloff-Mumie ja nicht gerade ein Kassenschlager war und auch in Punkto „sex appeal“ eher sparsam punktete). In diesem Moment wird Ananka aber vom Schlag der Erkenntnis zwischen die Augen getroffen – spontan erinnert sie sich daran, dass sie und ihre Schwestern einst von Klaris ermordet wurden und der sei nun auch wieder da und gewillt, diese Aktion wegen des großen Erfolgs zu wiederholen (immer diese telepathischen Verbindungen. Oder Drehbuchspickereien). Und nicht nur das – unsere sympathischen Clubbesitzer wolle Klaris auch meucheln (klar, weil Reinkarnation der Brüder usw.). Turan bekommt das nicht wirklich mit, weil der im Geiste schon die Strip-Nummer konzipiert, in der sich die Mumien-Girls aus ihren Bandagen wickeln. Seth allerdings gulpt entsetzt.

In der Tat – irgendwo in der Nähe, in einem Schuppen, glüht´s im vierten verbliebenen Holzkasten – Klaris, die Mumie, und die sieht wenigstens ungefähr so aus, wie sie soll (ist also von Kopf bis Fuß umwickelt, auch wenn die hässlich-angemoderte Billig-Visage rauskuckt), feiert seine Widergeburt mit einigen unartikulierten, da zungenlosen Ächz- und Stöhnlauten.

Unsere antiken Schnallen haben sich erstaunlich schnell damit arrangiert, für Seth und Turan die willigen Attraktionen in deren schäbigem Nachtclub abzugeben und bereiten sich bereits auf ihren ersten Auftritt vor: „Wir sind seit 2000 Jahren bereit!“ (ich will gar nicht auf die, hüstel, historischen Zusammenhänge und die hier gezeigte Ignoranz derselben eingehen). Nur die Garderobe findet nicht der Schicksen Wohlgefallen: „Unsere Sklavinnen hatten bessere Kleider!“ Aber es wird schon irgendwie gehen, meint Jessy, während Harrah sich schon wieder an Seth ranschmeißt und Ananka (die ja, wenn ich das richtig sehe, nicht mal den väterlichen Jungfrauensegen gebraucht hätte, es sei denn, sie war schon VOR der Begegnung mit Klaris sexuell aktiv) von ihrem Traumprinzen Ramon fantasiert.

Was macht unsere Mumie in der Zwischenzeit? Durch Fenster spannen. Hinter dem Glas sitzt eine halbwegs attraktive Japanerin und kämmt sich wie dereinst die Loreley das lange Haar, auch wenn´s nicht golden ist. Der alte Klaris starrt hingebungsvoll auf der Asiatin Arsch (pardon my french, aber warum soll ich mir hier Beschränkungen auferlegen, wenn´s der Film auch nicht tut?) und beschließt, als sich der Feger dazu entschließt, auf seinen schicken (transparenten) High Heels ins Badezimmer zu staksen und sich dort ein Schaumbad einzulassen, selbigem und dem dranhängenden Rest persönlich auf den Zahn zu fühlen. Er tritt die Tür ein (ohne dass das Japan-Maidl im Bad was davon merkt), murmelt dabei „ürh“ (was nicht gerade der eindrucksvollste Monstergrowl ist, der sich mir in den letzten 30 Jahren vorgestellt hat) und spechtet durch den Türspalt. Der sich ihm bietende Anblick scheint zufriedenstellend zu sein, jedenfalls macht er „wüh“ und entert die Körperreinigungsbude, packt die Badende am Schlawittchen, würgt ein wenig und reibt sein eingewickeltes Gemächte an den unteren Körperpartien seines Opfers. In einem schieren Geniestreich von inspiriertem Dubbing werden die folgenden dreißig Sekunden, in denen Klaris von der Maid probehalber mal ablässt, um sein weiteres Vorgehen zu überdenken, von reinem weiblichen Porno-Gestöhne beschallt (nicht, dass die im Bild befindliche Frau irgendetwas tun oder erleben würde, das diese Geräuschkulisse rechtfertigen könnte), ehe die Mördermumie keine Lust mehr hat und den Kopf der Frau gegen die Badezimmerfliesen dengelt. Mucha Sangre, wie der Spanier sagen würde, jedenfalls reicht´s, um die Wand zu versauen, den Körper der Geplätteten großflächig zu benetzen und das Badewasser zu verfärben.

Im Club läuft dieweil das Vorprogramm – eine leider durch Tattoos verunzierte Nackttänzerin hüpft vor einem psychedelisch beleuchteten Backdrop rum (die Musik wird nicht entscheidend besser) und ein bärtiger Kerl, so´ne Art Finanzier/Hauseigentümer/Vermieter/wasauchimmer unserer Brüder ist angemessen unbeeindruckt. Wenn das die neue Show ist, von der Turan ihm vorgeschwärmt hat, dann gute Nacht, Freunde. „You ain´t seen nothin´ yet“, verspricht Turan. „You can say that again“, seufzt der Bärtige und ordert eine Cola (dieweil das Publikum den lahmen Aufritt rätselhafterweise mit Applaus bedenkt).

Backstage scharren die Prinzessinen schon mit den Hufen, auch wenn Jessy sich irrationalerweise über die Größe ihrer Möpse beschwert (jo mei, wärst halt nicht zum Chirurgen gegangen… aber das Silikon kann man auch wieder rausoperieren). „Die meisten Mädchen wären froh, wenn sie solche Brüste hätten“, meint Harrah, die von der „weniger-ist-mehr“-Devise auch noch nix gehört hat, nur Ananka ist irgendwie geistig abwesend (wäre ich auch bei dem Drehbuch). Während Klaris irgendwo durch die Landschaft strolcht, ist Bartman immer noch skeptisch, was den Erfolg der Show angeht. „Der Laden ist voll“, widerspricht Seth (ja, es sind immerhin ungefähr 10 Gäste anwesend. Wenn das „voll“ ist, wird´s schwer, den Schuppen rentabel zu betreiben, Meister), aber einmal ausverkauft der Neugier halber heißt ja noch lang nicht, dass die alle freudestrahlend rausrennen und jedem ihrer Kumpels empfehlen, dringend hier das Rumgezappel der Tittenmäuse anzukucken. Mittlerweile hat Turan die Bühne geentert und kündigt den main event an – direkt aus Ägypten, die „Go-Go-Mummies“ (also, ´nen clevereren Stagenamen hätte man sich schon ausdenken können).

Die Mädels betreten also die Bühne und beginnen mit ihrer Tanzvorführung, die vielleicht gar nicht so schlecht wäre (bei besserer Musik; aber immerhin kennen die Mädels sogar DJ Bobos patentierte „Ägypten“-Pose), würde sie nicht alle zehn Sekunden für lästige Zwischenschnitte auf Seth und den Bärtigen unterbrochen. Liebe Filmemacher. Die beiden Hackfressen interessieren den geneigten Zuschauer, der solange drangeblieben ist, nun wirklich nicht die Bohne. Wir haben für die „virgin mummies“ bezahlt, und wenn die schon nix „attacken“, dann sollen sie wenigstens auf der Bühne ihre Dinger schwingen, uncut and unedited, wenn ich bitten darf. Da ist es mir völlig wurscht, ob Bartman die Performance töfte findet (und in überschwenglicher Begeisterung „einen dreifachen Zombie“ bei Barkeeper in Auftrag gibt… uiui), ich will DIE sehen und nicht seine Reaktion. Wenn wir tatsächlich die Mädels begutachten dürfen, fällt uns erstens auf, dass speziell Ananka sichtlich Spaß an der (nicht wirklich enthüllenden) Stripperei hat, zweitens, und das ist recht bemerkenswert, dass zu den weniger bekannten ägyptischen zivilisatorischen Errungenschaften die Erfindung des Bauchnabelpiercings (sowas haben gleich zwei der Schnepfen) als auch des Arschgeweihs (auch wenn´s hier ´n Schmetterling ist, aber wer wird denn kleinlich sein) gehören. Mr. Vollbart jedenfalls ist hin, weg und überhaupt und zerreißt, weil er die Show so superspitzenklasse findet, zur Freude von Seth und Turan gleich mal die Hypothek (? Nur weil ER die Show geil findet, muss die ja noch lang kein Erfolg werden, oder?). „Es ist, als kämen sie aus einer anderen Zeit“, analysiert er strahlend die Darbietung (ob das als Pointe gemeint ist?).

Die Mumie hat inzwischen die Stadt erreicht und trifft auf einen Penner. „Wo. Wo. Wäh,“ schnauft der antike Meuchelmörder und dreht dem arglosen Säufer den Kragen um. Nett ist das auch nicht.

The show is over und die Nachbesprechung findet im Bett statt (waah… brüderliche Liebe geht zu weit, die schlafen im SELBEN Bett??? Außerdem muss ich jetzt schon wieder Turans ausgemergelten Body betrachten, und das wollte ich eigentlich nicht). Zwei Mann und drei Mädels im Doppelbett, was macht man da logischerweise? Richtig, Fernsehen. Das gibt wieder allerlei Gelegenheit für possierliche Späße mit den technisch beeinträchtigten Altägypterinnen, die mit einer Wunderkiste voller bewegter Bilder so rein begreifemäßig nix anfangen können. Weltmänner, die sie sind, zappen Turan und Seth durch die Programmlandschaft (schließlich kann man Girls nur selten mit dem fachkundigen Gebrauch einer Fernbedienung beeindrucken. Videorekorder programmieren dagegen…). Bei den Nachrichten bleibt Ananka hängen – es wird von einer grauenvollen Mordserie berichtet. Die Cops sind ratlos, denn an den Leichen wurde seltsamer ägyptischer Staub gefunden, wie er nur an Mumien zu finden sei (was es nicht alles gibt! Und auf was die Ami-Cops Leichen nicht untersuchen)! Ananka sieht klar – das ist Klaris´ finsteres Werk. Jessy hingegen lässt die Geschichte ziemlich kalt, da sie sich mehr für den Fernseher als solchen interessiert, ihre neuen Freunde vorsichtshalber mal für „Zauberer“ hält und verzweifelt den „kleinen Mann“ sucht, der in der Zauberkiste sitzen muss. Zum Glück denkt Ananka auch für zwei oder drei und hat die Lösung schon parat: „Tanalifs!“ Hä? Auch ihren Compadres mangelt es, wie mir, zunächst an akustischem Verständnis. „Tanna Leaves“ sind gemeint (okay, da musste ich nachgooglen… irgendwann in der Universal-Mummy-Serie wurden die Blätter der Tanna-Pflanze als Mumienlahmleger definiert, worauf auch die Hammer-Mumienfilme zurückgriffen. Ist also offenbar ein Teil der akzeptierten Mythologie). Turan kombiniert, dass es sich bei den gewünschten Blättchen um ein homöopathisches Präparat handelt und schlägt vor, das Zeug einfach zu kaufen, aber nicht jetzt, weil die Läden schon zu haben (ich dachte immer, in Amiland gibt´s kein Ladenschlußgesetz).

Scheinbar wird Turan aber überstimmt, denn einen Szenenwechsel später stehen unsere fünf Freunde für ein Hallelujah in einer düsteren Scheune. „Das soll ein Reformhaus sein?“, wundert sich eine der Prinzessinnen. Naja, sort of. Es IST zumindest ein Geschäft für gewisse pharmazeutische Erzeugnisse der suchterregenden Art und der vertrauenserweckende Dealer (mit Sicherheit auch wieder in einem getrennten Take gefilmt) missversteht den Wunsch nach „Tanna Leaves“, akustisch nicht ganz unverständlich, als solchen nach „Cannabis“ und schlägt Marijuana vor. Mir ist zwar nicht ganz klar, warum Turan ägyptische Kräuter beim sympathsichen Drogenhändler von umme Ecke einkaufen will, aber vielleicht hat er ja ´ne frequent-customer-card oder sowas und kriegt Payback-Punkte. Mit den geforderten „Tanna Leaves“ kann der Dealer nicht wirklich was anfangen und betet daher sein alternatives Angebot von LSD bis „Goofballs“ runter. „Oh, ich hätte gern Goofballs“, meldet sich Jessy und Harrah fügt hinzu: „Und für mich bitte etwas Heroin!“ Während Turan noch diese Bestellungen storniert, stromert Ananka durch die Auslage und findet tatsächlich ein säuberlich etikettiertes Einmachglas Tanna-Blätter, von dem selbst der wackere Geschäftsmann nichts wusste, was ihn aber nicht daran hindert, den Stoff als „extrem rar“ anzupreisen und unseren Helden fünfzig Mäuse dafür abzuluchsen (die von Turan nur unter Protest entrichtet werden).

Mumie Klaris verspeist indes einen abgetrennten menschlichen Arm. Wohl bekomm´s.

Zurück im Club beginnt Ananka sofort mit dem Chanten einer Beschwörungsformel. Harrah erkennt einen gewissen Schwachpunkt in der Vorgehensweise – wird diese Beschwörung Klaris nicht genau HIERHER lotsen? Das, erklärt Ananka ihrer Mitblondinen, ist so ziemlich genau der Plan, weil „nur wir“ wissen, wie man die Mumie killen kann, und dafür muss man dem mannshohen Wadenwickel halt notgedrunen Aug-in-Aug gegenübertreten. Bei Isis, ist diese Harrah doof. Jessy setzt andere Prioritäten – the show must go un, Zeit für den Auftritt usw. Ananka murmelt nur noch schnell ihre Beschwörung fertig und schon geht´s auf die Bühne. Klaris fühlt sich tatsächlich supernaturell angesprochen und setzt sich unter heftigem Armwedeln (der sieht nicht aus wie´n mörderisches Monster, sondern wie ein stockbesoffener Krankenhausflüchtling) in Bewegung und erreicht das Etablissement, wo er ein paar Gäste erschreckt.

Turan glaubt noch nicht wirklich an die Geschichte der wiederauferstandenen Mumie (aber dass dein Betthäschen ´ne zweitausend Jahre alte ägyptische Prinzessin ist schon?). Seth deutet auf die eintretende Mumie und stellt die Gretchenfrage: Wenn DAS keine Mumie ist, was dann? (Ein Blödmann, der schlecht eine Mumie zu spielen versucht?). Ananka bemerkt den bandagierten Zuschauer. Jessy meint zu erkennen, dass die Mumie „pissed“ sei, Harrah rennt hysterisch durch die Gegend.

„I take him“, knurrt Jessy (im Zuge der Strip-Routine completely in the nude) und schreitet zum bereits aus dem Teaser bekannten Gefacht womano-a-mummy. Dafür, dass vermutlich keiner der Beteiligten so richtig weiss, was er da, rein martial-arts-technisch, tut, sieht der Kampf gar nicht mal so total schlecht aus (ich vermute zumindest mal, das im Mumien-Kostüm nicht der reguläre Darsteller, sondern Stunt-Koordinator Jeff Centauri, der im „richtigen Leben“ für B-Action-Movies seine Knochen hinhält und u.a. Sammo Hungs Stunt-Double in Martial Law war, steckt). Obwohl Jessy es zumindest hinbekommt, sich auf die Mumie zu setzen (hey, Klaris, so nah warst du noch nie an einer Muschi…), kann sie keinen entscheidenden Vorteil verbuchen. Erst als Ananka und Harrah sich dazugesellen und den Showdown zum unfairen 3-gegen-1-Handicap-Match ausbauen, gelingt das Unterfangen „Mumienkeulung“ auf superspektakuläre Weise. Klaris wird umgeschmissen, Ananka streut die Tanna-Blätter auf ihn, exitus. Ähm, das war jetzt nich´ so prall, Leute…

Nichtsdestotrotz ist die Show damit over, alles freut sich, alles lacht, nur Ananka nicht, denn die kuckt, rein partnertechnisch, ja in die Röhre. Doch wer tritt da, hintergrundbeleuchtet, durch die Tür? Niemand anderes als Ramon als Latin Lover (?), in dessen starke Arme Ananka nun also mit zweitausendjähriger Verspätung doch sinken kann (WTF? Wer ist das? Woher kommt der? Warum das alles? Mama!)… damit könnten wir theoretisch happy enden, doch eins ist noch zu klären!

Mr. Clark ruft mal wieder im Museum an und gibt die neueste Beschwerde durch. Diesmal jedoch kann der Kurator versichern, dass er in Bälde liefern wird, ist er doch gerade mit hämischem Grinsen dabei, seinen unfähigen Hiwi lebendig zu mumifizieren. Und tschüss!

Um Gottes Willen, war das BLÖDE! Und zwar, um´s vorwegzunehmen, nicht auf die schenkelklopfend-erheiternd komische, sondern auf die ernüchternde-what-the-hell-were-they-thinking tragische Weise. Attack of the Virgin Mummies ist leider der lebende Beweis, das man ein surefire-Konzept wie halb- bzw. ganz nackte Mädchen vs. Monstermumie nach allen Regeln der Kunst in schlappen 70 Minuten aber sowas von verbaseln kann. Der „Film“ ist ein Totalversager – weder als Softsexer, als Horrorfilm noch, gottbehülf, als beabsichtigte Komödie (als den ihn z.B. die IMDB einstuft) ist dieser Streifen zu gebrauchen. Schade eigentlich.

Der überwiegende Großteil dieser Produktion und all ihrer Aspekte ist mit „godawful“ treffend umschrieben, z.B. das (hysterisch-kicher) Drehbuch, sofern wir den Filmemachern mal den benefit-of-doubt geben und voraussetzen, es hätte ein solches gegeben. Okay, ich gebe zu, das Mumien-Subgenre ist ein in sich ziemlich limitiertes (weswegen es halt auch nicht viele gute Mumien-Filme gibt) und auch eins, das sich nicht unbedingt für eine humorig-parodistische Aufarbeitung aufdrängt, aber was unser Freund Daryl Carstensen, in allen wesentlichen Stabfunktionen tätig, sich hier ausgedacht hat, ist schon derart mau, dafür sollte er sich in die Ecke stellen und schämen (gleich neben ein paar deutsche Independentfilmer). Seien wir doch, wie schon in der Einleitung versprochen, mal ehrlich – was erwarten wir von einem Film mit dem Titel Attack of the Virgin Mummies und dem oben abgebildeten Coverartwork? Doch wohl eine unterhaltsame, aktionsgeladene T&A-Revue mit ein paar Horrorelementen, zur Not nehmen wir auch die ein oder andere Softcore-Fummelszene mit, gar kein Vertun, da sind wir nicht so. Was bekommen wir? Zunächst mal zwanzig Minuten idiotischen Vorlauf mit grottenolmdämlichen Dialogen, die man bequem, wenn man die Vorgeschichte schon erzählen will, auf fünf Minuten hätte komprimieren können und dann wenigstens etwas Laufzeit für die eigentliche Story freischaufeln können (und, wenn man schon auf die überlegenen klassischen Mumien-Filme Bezug nimmt, hätte man die ganze Plörre auch in eine Flashback-Sequenz packen können und so wenigstens ein bissl, ich will´s fast nicht sagen, „Spannung“ reinbringen können, indem sich die Identität der diversen Reinkarnierten erst im Filmverlauf klärt. So ist das schon ziemlich dämlich, wie schnell Seth und Turan die Story der wiedererwachten Prinzessinnen kaufen und wie schnell sich die Mädels ihrerseits breitschlagen lassen, in der üblen Spelunke zu tanzen. Mein Gott, ich denke nicht mal zwei Minuten drüber nach und hab JETZT schon ein besseres Storygerüst für dieses Konzept beisammen [nicht notwendigerweise ein gutes, aber eben ein * besseres *]).

Unter Umständen wäre es auch angebracht gewesen, hätte wenigstens einer der Beteiligten seine Nase mal fünf Sekunden in das amerikansiche Äquivalent eines „Was-ist-was“-Buchs, Ausgabe Ägypten, gesteckt, um zumindest die Grundzüge der Mythologie (und der Mumifizierungsprozeduren) halbwegs hinzubekommen.

Strukturell krankt der Film natürlich daran, dass die Länge des Prologs und der sich daraufhin entfaltende pay-off in keiner vernünftigen Relation stehen, wie wir schon festgestellt haben. Trotzdem müssen unsere Autoren unbedingt noch den hanebüchenen „Subplot“ um die Mumienbestellung von Mr. Clark einbauen, die im Endeffekt nur dazu da ist, einen Grund zu liefern, warum die Mumien in Amerika rumlaufen (etwas weniger dumm hätt´s da auch getan) – und einen ziemlich bösmeinenden Schlussgag präsentieren zu können (für den das Wort „mean-spirited“ sicherlich erfunden wurde).

Dass die Charaktere, soweit man von solchen reden will (zumindest die Mädels sind eigentlich nur Optik) allesamt dumm wie Bohnenstroh sind (einzig Ananka scheint die graue Glibbermasse im Schädel gelegentlich zum Denken zu mißbrauchen), ist irgendwo schon wieder folgerichtig. Schließlich möchte der Film herzlich gern lustig sein, und dafür bieten sich dann hohlbratzige Deppenfiguren, die intellektuell von jedem inzüchtigen Hinterwäldler übertroffen werden, ja an (instant comedy)… begreiflicherweise zündet von dem, was die Autoren sich in ihrem jugendlichen Leichtsinn als „Pointen“ erhofft haben, so ziemlich gar nix (um ehrlich zu sein – würde die IMDB den Film nicht als „comedy“ klassifizieren, ich wäre nicht auf die Idee gekommen, so unlustig spielt sich der Streifen; der Coverblurb sülzt zwar was von „shameless humor“, aber die müssen ´nen anderen Film gemeint haben).

Filmisch ist der ganze Trip auf dem Niveau eines typischen deutschen Spläddahorrorfilms, d.h. typisch billiger Videolook, bis auf ein-zwei vergleichsweise „inspirierte“ Einstellungen (wenn z.B. in der Sequenz mit dem Drogendealer selbiger aus gekippter Kameraperspektive gefilmt wird, warum auch immer), langweilig fotografiert (und teilweise eher obskur geframed), aber wenigstens mit dem ein oder anderen Indoor-Set gesegnet (während der Prolog-Sequenz im „alten Ägypten“, hurz, hatte ich schon befürchtet, es auch in dieser Beziehung mit einem „deutschen“ Indie-Film zu tun zu haben). Der Schnitt ist ziemlich katastrophal, sowohl technisch (was die Aneinanderreihung von Szenen angeht, die von Blinden ohne Krückstock erkennbar aus verschiedenen Takes an unterschiedlichen Locations zusammengesetzt wurden) als auch „stilistisch“ (dafür, während der „großen“ Tanznummer der Prinzessinnen in schöner Regelmäßigkeit auf Bartmann und Seth zu schneiden, sollten alle Verantwortlichen als Belohnung eine Zigarette und eine schöne Wand zum Dranlehnen überreicht bekommen). Wieso man in Kalifornien, wenn man das „alte Ägypten“ abbilden will, irgendwo ins Grüne und nicht in die ebenfalls reichlich vorhandene Wüste fährt, begreife ich auch nicht (klar, in der Wüste ist nicht angenehm filmen, da ist´s heiß und sandig), aber das hat Fred Olen Ray in The Tomb auch nicht anders gehandhabt (aber der schwelgte nicht so drin; und bevor mir jetzt einer mit „Oase“ kommt… auch in Oasen stehen keine Laubbäume). Das Tempo des Films ist, trotz der Kürze von 71 Minuten, eher schlafwandlerisch, weil Carstensen und sein Co-Regisseur es in keiner Sekunde verstehen, so etwas wie „Spannung“ aufkommen zu lassen – das liegt auch schon am Script, denn Klaris´ Mordtaten scheinen, wenn wir das rekapitulieren, entgegen der Ansicht unserer Heldinnen eigentlich keine spezielle Motivation zu haben (dass er es wirklich auf Ananka & Co. abgesehen hat, kann man seinem Verhalten und der Auswahl seiner immerhin zwei Opfer jedenfalls nicht entnehmen).

Wie bereits erwähnt, ist der Humorgehalt des Films dürftig, so dass als einzige redeemin´ values die Faktoren Sex und Horror übrigbleiben (womit wir streng genommen bei unserer Ausgangsbasis angekommen wären). Leider bleibt Attack of the Virgin Mummies auch in dieser Hinsicht vieles schuldig. „Echte“ Softcoreszenen gibt´s keine einzige – gut, dafür mag man als Mensch mit gewissem ästhetischen Empfinden dankbar sein, denn die männlichen Vertreter sind nun wirklich keine Adonisse… speziell Klaris (prä-mumifiziert) und Turan möchte man nun wirklich nicht im Adamskostüm sehen und schon gar nicht, wenn sie sich mit gut gebauten Frauenzimmern im fröhlichen Liebesspiel balgen (immer, wenn ich Turan „oben ohne“ sehe, denke ich automatisch an die Sahel-Zone o.ä.). Aber es ist schon ziemlicher Etikettenschwindel, wenn man den Film mental mit der Konkurrenz von Seduction Cinema vergleicht – Attack of the Virgin Mummies präsentiert seine Schönheiten zwar relativ ausführlich in mehr oder weniger bekleidetem Zustand (und speziell in der Szene, in der Klaris die getöteten Maiden, hüstel, „mumifiziert“, bieten sich uns erstaunlich, äh, tiefe Einblicke), aber summa summarum spielt sich das ganze eher wie ein beliebiges Playboy-Video mit rudimentärer Rahmenhandlung, und wie, eh, „spannend“ solche anzuschauen sind, wenn man sich nicht nur einen von der Palme wedeln will, sondern eventuell filmische Unterhaltung zu begutachten wünscht, na, das wissen wir ja alle (und selbst in der Disziplin „blosses Abfilmen weiblicher Anatomie“ versagt der Film, weil er in den Szenen, von denen „man“ wenigstens ein bisschen was haben könnte, immer wieder weggeschnitten wird. Sorry, ich reite drauf rum, aber es nervt halt auch). Immerhin sind die noch zu würdigenden Darstellerinnen nett anzuschauen (Jessys Silikonhupen treffen zwar nicht mein Schönheitsideal, aber ich hab da auch schon schlimmeres gesehen).

Nun zum, muwa-haa, Horror. Ich muss noch einmal auf das Mißverhältnis zwischen Prolog und „eigentlicher“ Story eingehen; es ist nämlich schon kurios, dass der Prolog mit einem Bodycount von 5+1 wesentlich leichenintensiver ist als das, was man uns als den „richtigen“ Plot verkaufen möchte (dort lautet die Rechnung nämlich grad mal 2+1, und das „+1“ bezieht sich jeweils auf Klaris). Klaris´ Mordaktivitäten im Prolog bleiben größtenteils off-screen, in der „lebendig mumifizieren“-Szene darf er immerhin auf eine Blutkapsel beißen; in der „Haupthandlung“ schmettert die Mumie den Kopf der Asiatin gegen eine Wand, was zwar recht blutintensiv ist, aber selbst dem unterbelichtetsten Spläddaprollfilmer der hiesigen Szene keine schlaflosen Nächte bereiten sollte (will sagen – das ist technisch so simpel, das kann man schon nicht mal mehr „Effekt“ nennen, geschweige denn einen „speziellen“ solchen). Über den am Penner vorgenommenen Genickbruch breiten wir ebenso den Mantel des Schweigens wie über das „fake arm“-Prop, auf dem der Mumiendarsteller herumnagen darf. Das Mumien-Kostüm selbst ist für den Rahmen eines offenkundig budgetfreien Nullitätenfilms gar nicht mal SO übel, aber die Mumie in Orgy of the Dead sah besser aus…

Für dezenten Fun sorgt dann wenigstens der (leider zu kurze) Kung-fu-Kampf „nacktes Girl gegen Mumie“, die einzige „Actionszene“ des Films. Etwas mehr, äh, Inspiration wie hier hätte dem Film nicht geschadet.

Gekostet haben kann der Streifen nicht wirklich viel – der Prolog spielt eh komplett in freier Wildbahn, das einzige „Set“ ist der Club; weitere „Indoor“-Szenen wurden vermutlich entweder bei irgendjemandem der Crew daheim, in leerstehenden Räumlichkeiten oder gar mit „symbolischen“ Sets bewerkstelligt (die Szenen im „Museum“, bei denen sich die Set-Deko auf ein Pult und ein Telefon beschränt; die Mumifizierung Klaris´ mit den „Schattenspielereien“ [Expressionismus ist das nicht]); von den schlichten Fotoeinblendungen als „establishing shots“ reden wir mal gar nicht.

Erwähnung finden muss selbstverständlich noch die schauderhafte musikalische Untermalung speziell der, ehm, erotischen Stripeinlagen. Ohrenfolter pur, da greift man gern zur Stricknadel und durchlöchert sich das Trommelfell, um vom akustischen Elend erlöst zu werden.

Zu den, hihi, Darstellern. Die haben allesamt keinen Funken Talent, aber, zumindest soweit es die drei Hauptpersonen angeht, einen gewissen Namen, wenn auch nicht aus der „legitimen“ Filmwelt. Alle drei, Violet Blue, Nikki Love und Hanna Harper, verdienen ihr Geld normalerweise im Hardcore-Porn-Fach und können auf, ähem, eindrucksvolle Filmographien zurückblicken. Ich weiß nicht, wie Daryl Carstensen die Mädels überreden konnte, in seinem besseren home video aufzutreten (SO schlecht kann man in der Pornobranche gar nicht verdienen!); sollten die Grazien tatsächlich erhofft hatten, dieser Film könnte ihnen den Durchbruch ins seriöse Fach ermöglichen, nun, dann kann man ihnen auch nicht helfen. Aber zumindest sehen die Girls aus, als hätten sie ihren Spaß. Ist ja auch schon was wert.

Wie üblich oute ich mich als geschmackstechnischer Spalter und erkläre Tanzmaus Pamela Christie zu meiner Favoritin. Die hat zwar nicht wirklich was zu spielen, sieht aber schnucklig aus (wie ich schon oben schrob: sie hat dieses Misty-Mundae-Ding am laufen). Von ihr hätte ich (in jeder Hinsicht, hähä) gern mehr gesehen.

Die Männer im Cast haben den strategischen Nachteil, mangelndes schauspielerisches Talent nicht durch andere Attribute ausgleichen zu können. Zu „Biafra-Modell“ Peter Gullerud (Turan) hab ich mich schon mehrfach ausgelassen, bei Ross Marshall weiß ich nicht, ob mich die Wampe oder die Körperbehaarung mehr anwidern (ich weiß, ich bin auch nicht Mr. Superschlank, aber ich lauf dann auch nicht nur mit einem Lendenschurz vor Kameras auf und ab), Michael Haboush (auch co-zuständig für die „Musik“) sieht zumindest halbwegs menschlich aus, ist aber darstellerisch eine völlig talentfreie Zone.

Die DVD vom „A55 Films“ (höhö, welch gelungenes Wort- bzw. Zahlenspiel. Gähn), für die ein Listenpreis von 15 $ veranschlagt wird, ist ganz passabel. Der anamorphe 1.85:1-Widescreen-Transfer kümmt natürlich sehr videotisch daher (die Investition in den ein oder anderen Filter wäre u.U. rentabel gewesen). Die gebotene Bildqualität kann man aber als „anständig“ bewerten – die Farben sind schön lebendig, die Schärfewerte okay, der Kontrast brauchbar, die Kompression unauffällig.

Der Ton schimpft sich Dolby Digital 5.1, hätte aber von einer professionellen Nachsynchronisierung profitiert – manchmal macht sich die auch so manchem deutschen Amateurfilm zu schaffen machende Problematik der unverständlichen Dialoge bemerkbar. Nun gut, es entgeht uns keine große Prosa. Die Musik ist ordentlich beigemischt (mir wär´s fast lieber gewesen, die wäre unhörbar).

Was die DVD an Extras verspricht, ist nicht unbedingt das, was sich auch auf dem Silberling wiederfindet. Das „behind the scenes“-Material habe ich nicht gefunden, ebensowenig die „photo shoot session“; geboten werden zwei ausführliche Blooper/Outtake-Blöcke von bescheidener Witzigkeit sowie zwei Fotogalerien (eine Promo-Galerie zum Film selbst sowie eine Pamela-Christie-Galerie, die mich natürlich sehr erfreute, auch wenn die Dame auch dort die Klamotten anbehält).

Tja, womit wir zum Schlusswort kämen. Tut mir leid – ich hätte diesen Film herzlich gerne lustig, sexy und unterhaltsam gefunden, aber es geht halt nicht. Attack of the Virgin Mummies ist ein Versager auf aller Linie. Der Streifen ist weder lustig noch spannend noch horribel noch erotisch – dass ich unter´m Strich noch drei äußerst gnädige Biere springen lasse, ist allein der Verdienst der drei Hauptdarstellerinnen (plus Pamela Christie), wobei ich, wäre ich wirklich objektiv, allein für Hungerhaken Peter Gullerud aus optischen Gründen wieder mindestens eins abziehen müsste (und ein weiteres für Ross Marshall). Gegenüber vergleichbar „aufwendigen“ und „inspirierten“ deutschen Amateurwerken (und letztlich kann dieser Film nichts anderes sein als das Werk hoffnungsfroher Laien, die hofften, mit ein paar Pornostars und keinerlei Ideen ´nen schnellen Dollar zu machen) rettet sich der Streifen also rein durch die weiblichen Reize und die Entschuldigung, nicht ernst gemeint zu sein (auch wenn er deswegen noch lange nicht witzig ist). Aber ansehnliche Babes hin oder her – das Ding geht nicht mal als Trash-Spaß für die juxige Herrenrunde; muss ich halt weiter Womb Raider, Pleasurecraft und Lord of the G-Strings kucken… Der Titel hätte ´nen besseren, sprich unterhaltsameren Film verdient.

(c) 2005 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 9

BIER-Skala: 3


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