Attack of the Killer Hog

 
  • Deutscher Titel: Attack of the Killer Hog
  • Original-Titel: Attack of the Killer Hog
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  • Regie: Agustin Cavalieri, Marcos Meroni
  • Land: Argentinien
  • Jahr: 2000
  • Darsteller:

    N.A. Agustín Cavalieri
    N.A. Diego Contreras
    N.A. Diego Ferraro
    Comancho (Gabriel Grieco)
    N.A. Soledad Irusta
    N.A. Marcos Meroni
    N.A. Juan Dardo Moreira
    N.A. Christian Diego Palazzo
    N.A. Verónica Pelaccini
    N.A. Horacio Trenado


Vorwort

Abt. Filme, die der Doc nie im Leben angeschaut hätte, wenn er nicht gezwungen worden wäre.

Das ist normalerweise die Abteilung dieser Site, in der sich mit Lucio Fulcis Großtaten befaßt wird, aber heute machen wir mal ´ne Ausnahme. Zuständig dafür ist darum auch nicht Kollege Razor, sondern der an dieser Stelle auch schon des öfteren zur Sau gemach-, äh, als edler Spender aufgetretener Sportskamerad Desty.

Dem fiel es bei, mich aus Anlaß seines neuesten Besuchs einem Machwerk auszusetzen, das mich ernsthaft an der Tauglichkeit meines Bewertungssystems zweifeln lässt (Ihr merkt´s, ich schreibe dieses Vorwort NACH dem Film-, äh, -genuß).

Attack of the Killer Hog ist ein argentinischer (!) Amateurfilm (!! Und mir reichen normalerweise schon die deutschen… seufz), der es irgendwie geschafft hat, wohl mal auf dem „Weekend of Fear“ gelaufen zu sein (mein Respekt vor diesem Festival sinkt) und auf dem Festival von Sitges (wir erinnern uns, da hat die Schlaftablette Patrick auch ´nen Preis abgestaubt) Publikumsliebling geworden zu sein (zum Glück hatte ich vor dem Festival noch nie Respekt) und sich dadurch einen deutschen DVD-Distributor zu angeln. Angesichts so vieler noch auf ihre DVD-Veröffentlichung wartender Perlen frage ich mich bereits an dieser Stelle: WARUM?

Nun gut, wenn´s nach mir ginge, würde dieser Film (I use this term ever so loosely) an dieser Stelle verdientermaßen totgeschwiegen werden, aber Desty besteht darauf. Liebe Filmproduzenten, sofern Ihr deutsch könnt und dieses Review und die vermutlich folgenden Beleidigungen lest – ICH hätte nichts dazu gesagt…

Und damit ohne weitere Vorreden direktemang zu dem, was wir in Ermangelung eines besseren Wortes unseren „Film“ nennen wollen.


Inhalt

Zwei Typen, die, was uns offiziell nie gesagt wird, aber das ist eins der wenigen Dinge, das sich aus der folgenden Handlung ergeben wird, offensichtlich in einer Serienmordsache ermittelnde Cops sind, debattieren kurz, ob selbige, also die Mordsache, tatsächlich, wie von Augenzeugen behauptet, das Werk eines mörderischen Schweins oder doch nur das eines handelsüblichen psychopathischen Perversen ist. Hobbes (die Namen erfahren wir eigentlich auch nie) ist derjenige, der die Schwein-These durchaus nicht ganz verdammt, Vega hält dies für Bullshit in Tüten. Scheinbar haben diese beiden Superbullen irgendeine heiße Spur, der sie in ein Mietshaus führt, wo sie den Fahrstuhl entern, um „ab in die Hölle“ zu fahren (was den Filmemachern Gelegenheit bietet, die ellenlange Liftfahrt zur Präsentation des Vorspanns zu mißbrauchen, komplett mit spanischem Muzak). Im Keller hockt ein Kind mit einer Porzellanmaske auf dem Gesicht und lauscht einer Hitler-Rede (glaubt´s mir, liebe Leser, das ist noch eine der, hüstel, nachvollziehbareren Stellen des Films), spielt mit einer Art Puppe, scheint sich vor den beiden Polizisten zu verstecken, greift schließlich zu einer Spieluhr, die den alten Schlager „Nagasaki“ düdelt und wird von irgendetwas, das in dieser Spieluhr hockt, attackiert, fällt um und ist tot (jedenfalls fiedelt die Tonspur neben diversen anderen obskuren Geräuschen einen Herzfrequenzmonitor inklusive abschließender Flatline ein). Meinetwegen.

Kommen wir zu einem wiederkehrenden Ereignis im Film, den Nachrichten des TV-Senders NBOT. Scheint ein chronisch unterfinanzierter Sender zu sein, der sich nur eine häßliche HintergrundZEICHNUNG als Backdrop leisten kann. Die Anchorfrau berichtet uns, dass die Stadt, deren beknackten Namen ich schon längst wieder vergessen habe, von einer Gewaltwelle überzogen wird, die auf eine neuartige Droge namens Kimango (oder so) zurückzuführen ist. Ich hab bereits jetzt den Verdacht, das Kraut haben hauptsächlich die Filmemacher geraucht (denn ich bin noch gar nicht auf den visuellen, ähempt, Stil, der beiden Maestros angegangen. Cheap Videolook rules okay, aber garniert durch wechselnde Farbfilter, absichtlich eingebautes Rauschen, s/w-Sequenzen und andere tolle Tricks). Die Nachrichtensendung wird von einer seltsamen Animationssequenz abgelöst, das ist aber auch nur eine Fernsehsendung, die sich ein im Schlafzimmer auf der Ehebettstatt liegendes Paar ankuckt (an dieser Stelle vermerke ich übrigens auch die Grottigkeit der völlig merkbefreiten deutschen Synchronisierung. Betonte Aussprache? Lippensynchronität? Wer braucht sowas?). Die beiden scheinen ein Problem miteinander zu haben, weil sie, die blonde Schnalle, Angst wegen der Drogengewaltwelle hat. Er würde ihr wohl gern an die Wäsche gehen, sie weigert sich aber aus gerade dargelegten Gründen, weshalb er sie an den Haaren zieht. Strange.

Heftige Grunzlaute weisen uns darauf hin, dass wir nun zu unserem titelgebenden Killerschwein kommen. Das kraucht per POV ein Treppenhaus hoch und greift einen friedlich in seiner Bude hockenden Typen an (zwecks gesteigerter Suspense zeigt man uns das Monster nicht, sondern den Angriff als Folge von unbemonsterten Standbildern).

Hobbes und Vega interviewen einen Zeugen, einen zugedröhnten Junkie namens Wilfrido. Der behauptet, einen der blutigen Morde gesehen zu haben und bezeichnet den Täter als „nicht aus Fleisch und Blut“, sondern vielmehr „eine Ausgeburt der Hölle“. Große Worte, vor allem, wenn es sich um ein Killerschwein handeln soll. Vega hat von dem gequirlten Schwachsinn relativ schnell die Schnauze voll und stopft Wilfrido brutal einen Maiskolben zwischen die Kauleisten, worauf sich rätselhafterweise die komplette Szene aus Wilfridos Waschküche in einen dunklen, finsteren Keller (mit Wechsel der Farbfilterei) verlagert und der Junkie herumspringt, als hätte man ihn an eine 5000-Volt-Leitung angeschlossen. Ah, Wilfrido versucht nur, den höllischen Mörder pantomimisch darzustellen – eine Personenbeschreibung für ein Phantombild zieht Wilfrido genauso auf pantomimische Weise durch (eh, und das, was er da „darstellt“, ist mit Sicherheit nicht von dieser Welt). Dann beginnt er zusammenhangloses Gefasel zu philosophieren („Es gibt seltsame Dinge in der Zukunft, im Jetzt und in der Vergangenheit) , fantasiert die Cops als maskierte Clownsgestalten, was Hobbes dazu veranlaßt, einen Staubsauger, den er sich unter den Arm geklemmt hat, einzuschalten (hä???). Wilfrido sieht wieder klar und erzählt weiteren idiotischen Blödsinn, der sogar so blöde ist, dass die Polizisten sich im Rückwärtsgang vom Acker machen.

Eine wahnsinnig toll gestaltete Montage zeigt uns, dass die Droge sich weiter verbreitet und das Killerschwein weiter mordet.

Wiederkehrende Ereignisse Teil 2 – der Bildschirm wird schwarz und wir hören ein paar undurchsichtigen Dialogen zu. Ein Vater blökt sein Kind an, es soll mit einer Puppe spielen („die Chinesin“?), sonst gibt´s Haue. Kind heult, Vater schreit, Zuschauer hat keine Ahnung, worum´s geht, aber es wird, eh, naja, sowas ähnliches wie wichtig für den, äh, Plot werden. Sollte also einer der bedauernswerten Zuschauer sich auf diese „Szene“ einen Reim machen können, möge er ihn sich bitte merken (theoretisch könnte er auch mir Bescheid sagen, aber es tut nicht wirklich not).

Okay, weiter geht´s mit der regulären Handlung. Eine Drag Queen, der/die/das sich ein Horn auf die Stirn gedengelt hat, kommt zu ihrem Partner/Freund/Lover in die Wohnung und labert wirres Zeug – mit verzerrter Stimme – über einen „Derwischkopf“, den ersiees gefunden habe und der vom Satan persönlich gesandt worden sei. Aha, es handelt sich also um Satansanbeter. Ihr Partner, seines Zeichens Hutträger, ist von dieser milden Gabe unbeeindruckt und wird deswegen von ihrihm (oder dem „Derwischkopf“, der natürlich… das Killerschwein ist) angegriffen. Das wird aufgrund der konfusen Umsetzung der Szene nicht wirklich deutlich, dafür sehen wir aber erstmals, dass das Killerschwein… ein Plüschtier ist. Großes Tennis. Ist das nicht. Drag Queen beansprucht vom angeschlagenen Partner die Telefonnummer eines ausgesuchten Strichers, um mit ihm „Baba Yaga“ zu machen. Hutträger rückt die Nummer raus, so dass „Comanche“, der schwule Taxifahrer, angerufen und zur Aktion überredet werden kann (Drag Queen setzt Comanche telefonisch auseinander, was „Baba Yaga“ ist – wir dürfen´s nicht hören, und Comanche hält das für „echt geil“). Pech für die Drag Queen, dass das Plüschschwein ihn/sie vorher umbringt. (Ich gebe nur wieder).

Comanche entert das entsprechende Stiegenhaus, wobei er seltsamerweise von einem pygmäenhaften chaka-chaka-Laute von sich gebenden Medizinmann begleitet wird, dem er eins auf die Schnauze haut. Ist das sein Haustier? Man scheint sich nämlich zu kennen, oder in Argentinien trifft man in jedem Stiegenhaus chaka-chaka-Laute von sich gebende Pygmäen-Medizinmänner. Jedenfalls findet Comanche die schöne Bescherung der zwei abgeschlachteten Satanisten (noch ist die Sache aber nicht wirklich blutig) und kotzt sich die Seele aus dem Leib. Hobbes und Vega kreuzen rechtzeitig genug auf, um noch von der Drag Queen ins Ohr geröchelt zu bekommen, dass „wir alle verdammt“ seien. Ich glaube, das bezieht sich auf die Zuschauer.

NBOT berichtet über den Satanistenmord vor der bewährten Einheitshintergrundzeichnung und behauptet wider besseres Wissen, dass Zeugen von einem „Schwein“ berichtet hätten (könnte ja nur Comanche sein, theoretisch). Lustig ist allerdings die eingeblendete Reihe von nach Zeugenaussagen gestalteten Phantombildern, die alle möglichen Schweineveriationen bis hin zu Schweinchen Dick persönlich zeigen. Des weiteren verkündet das seriöse Nachrichtenmagazin, dass ein ominöser Sektenguru den Killer als Satan persönlich. Wer auch sonst als Satan, die alte Sau.

Diese Nachrichtensendung wird wieder von unserem bereits bekannten Bett-Pärchen diskutiert. Sie hat immer noch Angst, er rezitiert lieber, dass man jetzt ein Jahr, drei Monate und zwanzig Tage verheiratet sei. Und, äh, was sagt uns das? Offensichtlich, wenn ich das richtig kapiere, dass das Weibi die ganze lange Zeit lang seine ehelichen Pflichten nicht erfüllt bzw. ihn nicht rangelassen habe. Er würde jetzt aber ganz gerne mal, aber sie scheint aus irgendeinem kühnen Grunde der Ansicht nachzuhängen, ein sexuellen Aktivitäten eventuell folgendes Baby könnte mongoloid sein, und deswegen kann sie ihm nicht mehr als ihre Liebe beteuern. „Ich liebe dich“ ist bei ihm allerding stets der Auslöser zum entschlossenen Haare-Ziehen. Übrigens – ich weiß, dass Argentinien ein erzkatholisches Land ist, aber dennoch sollte man dort von der raffinierten Erfindung „Kondom“ oder „Pille“ schon mal gehört haben. Nicht jeder Sex wird automatisch neun Monate später zur Nervensäge. Was soll´s, gut, dass wir drüber gesprochen haben.

Unsere Cops machen sich auch gerade Gedanken. Hobbes hat widerrechtlich (d.h. ohne seinem Partner vorher was davon zu sagen), Rat bei einem Freund eingeholt und sich dort Unterstützung für die These geholt, dass der ganze Schlamassel irgendwie übernatürlich bedingt, Wilfrido der Schlüssel sei und außerdem ein gewisser Wolfgang (Amadeus?) in der Sache mit drinhänge. Außerdem hat er einen weiteren Hinweis! Eine – GASP – Langspielplatte in transparentem Vinyl! Das kann ja nur Teufelswerk sein. Normal abgespielt beinhaltet die Scheibe nur ein paar Grunz- und Röchellaute, die aber deswegen kein Death Metal sein können, weil das Überschnalldoublebassgeknüppel und die Gitarren fehlen. Einer genialen Eingebung folgend fordert Vega seinen Kumpel auf, die Platte doch mal rückwärts laufen zu lassen, und, siehe da, (dank der schludrigen deutschen Übersetzung) in kristallklarer Sprachqualität verkünden Stimmen eine idiotische Botschaft, wonach ein „Puzzle aus Spiegelscherben“ zusammengesetzt ein „Trugbild“ ergebe und überdies den praktischeren Rat gibt, mal aus dem Fenster zu schauen. Gesagt, getan und auf was fällt des Cops geübter Kennerblick? Auf den „Tempel des Lichts“, den Sakralbau der schon oben erwähnten ominösen Sekte. Vega fällt es wie Schuppen aus der Langhaarmatte, dass er dort näheres über den geheimnisvollen Wolfgang erfahren werde, weswegen er sich dorthin aufmacht. Hobbes will nicht untätig bleiben und seinen okkult erfahrenen Freund, einen Rabbi, aufsuchen. Dass er sich dafür in ein rotes Gewand hüllt und Lockenwickler ins Haar schraubt, findet Vega komisch, aber „der Rabbi erwartet es so“. Und einem ordentlichen Rebbe wird nicht widersprochen, man ist ja schließlich nicht meschugge. Das ist sicher ganz koscher so. (Ich bin so lustig). Und ja, ich finde Schallplatten, deren obskure Hinweise nur funktionieren, wenn man zufällig ein Fenster mit der richtigen Aussicht besitzt, ziemlich suspekt.

Apropos suspekt, suspekt ist es auch, dass wir die folgende Szene innerhalb eines Fernsehschirms dargeboten bekommen (und nein, es ist nicht MEIN Fernsehschirm). Soll das, auch angesichts der Bildqualität der folgenden Szene, irgendwie ein Seitenhieb auf Telenovelas oder sowas sein? Mir eigentlich auch egal. Comanche sucht ein nicht besonders hübsch aussehendes Girl auf, von dem wir ewige Zeiten später beiläufig erfahren werden, dass es seine Therapeutin ist, und redet sich seine Panik über die Bluttat, deren Resultate er gefunden hat, von der Seele. Die Therapeutin empfiehlt ihm erst mal, langsam zu reden, schaltet dann eine elektrisch betriebene Spieluhr-Puppe (in Form einer Chinesin, ich befürchte mal, das ist ein Plot-Point, wir erinnern uns an die geschwärzte Szene von vorhin) ein und lässt sich von der einen Riegel Cjumango (die Droge) reichen. Comanche legt auf Sorgenfrei aus der Chemie-Küche keinen Wert. Nützt ihm auch nix, denn der Kuschelkiller in Form des Plüschschweins ist schon da (es scheint also tatsächlich einen Zusammenhang zwischen Schwein und Droge zu geben). Die Therapeutin greift sich ein Messer und geht mit den Worten „Liebe mich!“ auf Comanche los. Der ist erstens schwul und zweitens durch vorgehaltenes Küchenmesser nicht besonders motiviert, ergreift daher sicherheitshalber die Flucht und rettet sich in seine (scheinbar recht nahe gelegene und ziemlich nette) Wohnung, wo er sehr lasziv eine Banane schält und isst (was deutet das wohl wieder an?). Persönliches Pech für ihn, dass das Schwein ihn verfolgt hat. Das Schwein greift Comanche an, dem es aber gelingt, das Plüschtier an die nächste Wand zu donnern (die Szene ist seltsamerweise versetzt mit kurzen Zwischenschnitten einer Gruppe von Disco-Tänzern, die aussehen, als hätten sie in den 80ern erheblich zu viele Village-People-Auftritte gesehen). Comanche nimmt diese unheimliche Begegnung der knuddeligen Art zum Anlass, sich von seinem Klischee-Schwuler-Biker-Image und den entsprechenden Klamotten zu trennen, stopft sein Outfit in eine Reisetasche, in die sich irgendwie auch das Kuschelschwein verirrt hat, trampelt ein bissl drauf rum und wirft sie raus. „Das war´s mit Comanche“, verkündet Comanche, um sich fürderhin wieder bei seinem Taufnamen Marky zu nennen.

Vega entert den „Tempel des Lichts“, dessen Vorsteher zu allgemeiner Überraschung, zumindest meiner, niemand anderes als Wilfrido ist (vom Junkie zum Sektenchef innerhalb von … hm, stimmt eigentlich, weiß ja keiner, wieviel Zeit seit dem Verhör im Waschküchen-Keller vergangen ist, jedenfalls trotzdem ´ne reife Leistung). Vega möchte Informationen über Wolfgang, Wilfrido macht ganz den weisen Omm-murmelnden weisen Maxe, rhabarbert den üblichen Quark „Hab Geduld, du wirst alle Antworten erfahren“ (auch dies: ein Trugschluß) und vollführt ein magisches Ritual mit einem weißen Pulver, das tatsächlich, auch im Sinne des Scripts, Zucker sein soll. „Was soll der Scheiß?“, fragt sich nicht nur der geplagte Zuschauer, sondern auch Vega, zumal ihm Wilfrido plötzlich vor neutralem weißen Hintergrund mit zwei Hundiwauwaus gegenübersitzt und ihn auffordert, eine Wahl zu treffen (entweder den einen Köter von der Insel oder den anderen aus den Bergen). Der Schwachfug, den Wilfrido von sich gibt, wird immer unerträglicher und gipfelt in der Feststellung: „Sein oder nicht sein, das ist hier NICHT die Frage!“ (Tä-tää, tä-tää, tä-tää, Narrhallamarsch, ist ja Karneval). Vega fragt sich weiterhin, was der ganze Schmu eigentlich bedeuten soll und wieso er sich jetzt einen Flohfänger aussuchen muss (offenbar ist er Katzenfan, hähä), aber die Antwort kann er „in den Katakomben deiner Seele“ ergründen, gibt ihm Wilfrido als Tip auf den Weg. Vega entscheidet sich notgedrungen, weil er (und der Film) sonst gar nicht weiterkommen, für den Inselwuff und damit offenbar richtig, denn der Bergwauzi ist scheinbar des Teufels, wie uns eine etwas wirre Einstellung des betreffenden Hundehaufenverursachers mit Teufelsmaske verdeutlicht (oder auch nicht).

NBOT berichtet, dass die Lage sich normalisiert habe und die Schwerverbrechensrate zurückgegangen sei. Liegt wohl daran, dass das Plüschschwein in Comanches Reisetasche verpackt ist und da wohl keinen Schaden anrichten kann (irgendwie ein armes Schwein, das nicht mal aus einer Stoffreisetasche rauskommt. Und das soll Satan Inc. sein? Pöh!).

Das freut unser Pärchen bzw. hauptsächlich ihn, denn es besteht jetzt die ernsthafte Chance, dass er zum Stich kommt (inwieweit das Abebben der Verbrechenswelle verhindern könnte, dass etwaiger Nachwuchs dem Down-Syndrom unterliegt, ist mir zwar wieder nicht ganz klar, aber, mein Gott, was weiß ich über Argentinien?). Halt, doch, das Frauenzimmer spricht das Thema Mongoloismus doch noch an. Was ihn dazu veranlasst, mit „verrauschter Radiosprecher-von-1932-Stimme“ zu erläutern, dass Mongoloide wie „Engel“ seien, da sie das „Böse“ nicht kennen würden. Äh. Soso. Kann er ja sagen. Immerhin scheint das seine Holde so weit zu beruhigen, dass sie einem gepflegten Fickificki zustimmt.

Nächste schwarzer-Bildschirm-mit-wirrem-Text-Szene. Der Vater zwingt seinen Blagen, eine Maske aufzusetzen (hint-hint, wenn Ihr Euch noch, wie vermutlich die wenigsten, noch an die Anfangsszene erinnert), das Kind mag nicht, muss aber, „oder ich hol die Chinesin“ (täte ich noch versuchen, einen Sinn in diesem Film zu sehen, würde ich jetzt eventuell ein paar Querverbindungen herstellen, z.B. zu der Chinesinnen-Puppe im Büro der Therapeutin. Aber ist ja eh vergebene Liebesmüh, sparen wir uns also die Gehirntätigkeit).

Irgendwo anders trifft sich ein anderes Paar in kopulierender Absicht, beschäftigt sich aber zunächst sicher zwei Minuten damit, in voll bekleidetem Zustand auf dem Bett rumzuhüfen. Wenn´s schee macht. Wie auch immer, aber zwischenzeitlich hat sich das Killerplüschvieh aus seinem „Gefängnis“ befreit und entert eine Telefonzelle (!). Das Hüpfpaar geht zum sexuell orientierten Teil des Abends über, wird aber durch einen Telefonanruf gestört. Wer wird der geheimnisvolle Anrufer schon sein? Latürnich das Plüschtier, das mit seinen Plüschpfoten erfolgreich die Nummer in den öffentlichen Fernsprecher gepatscht hat und „hrchchchrchchchrchchrch“ in die Sprechmuschel keucht. Das Weib, das Gekeuche seltsamerweise nicht für einen obszönen Anruf halten, quittiert dies mit Gelächter, worauf das Schwein auflegt und seltsamerweise „Kein Anschluß unter dieser Nummer“ aus dem Hörer klingt (in Argentinien scheinen Telefonverbindungen anders zu funktionieren als in zivilsisierten Ländern). Aha, durch den Anruf des Plüschmonsters ist die Gute jetzt offenbar hypnogesaftet, greift sich das nächstbeste herumliegende Messer, fordert ihren bereits um Gnade winselnden Partner auf: „Lieb mich!“ usw. usf. (bzw. auch wieder nicht, denn die Szene blendet sich an dieser Stelle mehr oder wneiger aus).

Denn wir schalten lieber zurück zu unserem anderen, dem bereits bekannten Pärchen mit den Sexproblemen. Er ist in bester „Ich-bin-der-Oberstecher“-Laune, macht schon die Becker-Säge und ist insgesamt hervorragender Laune. Vor das Rammeln hat sein Ehebesen aber die Dusche gestellt, weswegen er als treuer und gehorsamer Männe auch unter die Brause hüpft (aus eher weniger nachvollziehbaren Erwägungen hat er seine Dusche hochtechnisiert und bedient sie per Fernbedienung. Scheinbar ein Daniel Düsentrieb, unser Freund). Sein Weibi pflanzt sich an den Computer und malt gar wunderlieb mit hochspezialisierten Profi-Anwendungen wie MS-Paint o.ä. eine „Happy First Time“-Liebeserklärung. Leider wird die traute Zweisamkeit gestört, denn das Killerschwein aus der Hölle verschafft sich – wie auch immer – Einlass und greift die Schickse an. Die Tusse panikt, das Schwein schmeißt ein Bücherregal auf sie und immobilisiert sie so. Extreeem raffiniert geschnitten (gähn), nämlich in einer Parallelmontage mit ihrem Macker, der sich die Gesichtsbehaarung von der Haut kratzt, greift sich das Killerschwein einen Rasierer (Nass) und beginnt fieserweise, der Schnalle nackte Fußsohlen zu bearbeiten. Offenbar handelt es sich nicht um einen Wilkinson Protector oder Gilette Mach 3 Turbo (damit sich keiner werbetechnisch benachteiligt fühlt), denn von sanfter Rasur kann nicht die Rede sein. Es wird blutig. Na, wird aber auch mal Zeit. Nach der schmerzhaften Fußbehandlung greift sich das Plüschschwein zum Messer, schnippelt der Tussi ein Ohr ab und rammt ihr die Klinge noch dekorativ ins Auge. Aha, jetzt gibt´s also Gore. Hilft auch nicht wirklich. Endlich kommt Männe aus der Dusche, sieht die schöne Bescherung und ist furchtbar deprimiert – doch kein Sex, schnüff.

Hobbes trifft dieweil vor dem Anwesen des Rabbis ein und verschafft sich unter der Behauptung „Ich bin es, deine Mutter!“ Zutritt. Dieser Film ist offiziell gaga. Zumal der Rabbi sich vampiristisch betätigt und Hobbes in den Arm beißt (sind wir am Ende noch antisemitisch?).

Was macht eigentlich Vega? In einem seltsamen Bewußtseinszustand in einer Art grünem Gras-Feld schweben. Wilfrido erklärt: das ist das „Kontinuum“(fehlt ja nur noch Q, und dem Film trau ich DAS auch noch zu). „Wieso sind wir grün?“, fragt sich Vega (auf´m Wahlschein ein Kreuzchen gemalt?). „Das ist dein Geisteszustand“, stellt Wilfrido fest. „Na gut,“ meint Vega. „Glglglg“, sagt der Doc. Erstaunlicherweise tun wir tatsächlich mal handlungstechnisch ein bissl Butter bei de Fische. Vega hat durch geschickte Schlußfolgerung, weibliche Intuition oder einfach ins-Blaue-raten ermittelt, dass Wilfrido und Wolfgang die Urheber der bösen Droge sind. Stimmt auch, gibt Wilfrido zu, vor laaanger Zeit waren die beiden Wissenschaftler, die an einer Heilung für das Down-Syndrom (bzw. Mongoloismus, für diejenigen, die mit den politisch korrekten Termini nicht so viel anfangen können) gearbeitet haben und DABEI sei quasi als Abfallprodukt, bzw. als unautorisierte Weiterentwicklung durch Wolfgang die Superdroge entstanden. Die habe der fiese Wolfgang dann an die chnesische Mafia vertickt. Und DANN ging er zu weit! Wolfgang unterfiel nämlich dem Frankenstein-Syndrom und war von Stund an damit beschäftigt, künstliche Lebensformen zu erschaffen und das triumphale Endprodukt ist… das mörderische Plüschschwein. Okay, das würde sogar so was ähnliches wie Sinn ergeben, deswegen vergessen wir das jetzt am besten gleich, der Rest des Films ist nur noch bescheuert (darin unterscheidet er sich vom bisherigen Film jetzt noch gleich wie?). Vega meint, dass das Schwein nur eine Massenhalluzination aufgrund übermäßigen Drogenkonsums sei, aber Wilfrido, der zumindest zugibt, auch drogenabhängig geworden zu sein, behauptet steif und fest, dass das Schwein echt ist. Vega beansprucht, zu Wolfgang gebracht zu werden. Kein Problem, man ist im Kontinuum, da kann man überall hin, auch zu Wolfgang, gar kein Problem.

Hobbes hat sich beim Rabbi als Gegenleistung für die Blutspende irgendwelche antiken Kreuzworträtsel (so sieht´s zumindest aus) geholt, wird aber von einem ominösen Lichtstrahl erfaßt und weggebeamt. Hä?

Unser sexhungriger Freund erledigt seine Trauerarbeit eher übersichtlich – die Alte wird in einen Müllsack gepackt und in eine Ecke gestellt. War wohl doch nicht so die wahre Liebe (wenn´s ihm nur um den Sex ging, hätt´ er sich ja eigentlich auch ´ne Nutte bestellen können). Okay, er vermisst nach eigener Aussage ihr seidiges Haar, ist ja auch schon mal was… Plötzlich macht es ZZZAP und der Teufel persönlich steht im Zimmer. Nur, dass der Teufel nicht der Teufel, sondern Wilfrido mit Teufelsmaske ist. Wo Wilfrido ist, kann Vega nicht weit sein, was uns zu dem glorreichen Schluß bringt, dass der Sexmaniac und Haarfetischist niemand anderes ist als der dämonische Drogenpanscher Wolfgang! „Wir sind hier, um deine Seele zu retten“, salbadert Wilfrido und beginnt sofort damit, Zucker um sich zu werfen (weil magisch usw.). Wolfgang versucht sich zu erklären (den Film wär mir lieber), was einen s/w-Flashback nötig macht. Ya see, Wolfgang hat als Kind von seinen Eltern sein allerallerliebstes Geburtstagsgeschenk bekommen, ein Plüschschwein. Zum nächsten Burzeltag gab´s dann aber einen Köter (nämlich den vorhin erwähnten Inselwuff – toll, wie sich alles zusammenfügt, oder?), und das dusselige Vieh hatte nix besseres zu tun, als Plüschoinkoink zu zerfetzen, was den armen kleinen Wolfgang ganz doll traurig gemacht hat, weswegen er sich der glorreichen Aufgabe gewidmet habe, das Schwein „ins Leben zurückzuholen“ (wenigstens ist das ganz lustig als Stummfilm mit eingeblendeten „Textkarten“ umgesetzt). Wilfrido ist die Story nicht ausführlich genug: „Du verheimlichst uns was“. Na klar, aber das will Wolfgang nicht verraten, weshalb er dem Pseudo-Guru-Seher-Jesus eins mit einer Schaufel auf die Rübe haut. Vega eignet sich reaktionsschnell Wilfridos Zuckerbeutel an, kippt das süße Chaka-Chaka-Pulver kiloweise in sich rein, übergibt sich und bekommt ebenfalls was an die Glocke gedengelt. Tadamm.

Wolfgang schleift die Gefällten in den Keller und suhlt sich in Gewissensbissen: „Was hab ich getan?“ Kleine Sünden bestraft nicht nur der liebe Gott sofort, sondern auch die Killersau, die sich immer noch in Wolfis Wohnstube versteckt hat, schnappt sich ein elektrisches Brotmesser und rammt selbiges goreintensiv in Wolfgangs Plauze, zumindest solange, bis das dumme Schwein den Stecker rauszieht. Als nettes Schwein von nebenan schüttet das Plüschtier (das deutlich erkennbar von einem Requisiteur hochgehalten wird) so ein solides Pfund Salz in die quadratmetergroße Bauchwunde seines Opfers, was auch nicht wirklich gut tut, und greift sich dann ein handelsübliches unelektrisches Küchenmesser, um sein Werk zu vollenden. Da taucht plötzlich eine geheimnisvolle Kreatur auf, schnappt sich das Schwein und geht stiften, Vega (der sich von seinem Niederschlag scheinbar erholt hat) nimmt die Verfolgung auf.

Die seltsame Kreatur hat irgendwie einen nicht normal aussehenden Kopf und scheint mit einem Müllbeutel bekleidet zu sein, ist aber wenigstens gut zu Fuß. Ein Taxi schippert durch die Nacht, chauffiert von Ex-Comanche. Der bekommt einen Anruf auf dem Handy, eine Frauenstimme nölt „Lieb mich!“, was bekanntlich der Code der mordwütigen Frauenbestien ist, was Marky-ehedem-Comanche so irritiert, dass er panisch-hysterisch aufs Gaspedal tritt und eine blonde Schlampe über den Haufen fährt. Während die Kreatur mit dem Plüschtier unter´m Arm grunzend-rülpsend durch die Nacht rennt, wird Marky von der eben überfahrenen Braut attackiert, doch Vega rettet ihn, indem er das Weib lässig wegschubst. Als Dank für die Lebensrettung erbittet sich Vega Fahrdienste aus: „Folge dem Ding!“

Man folgt und stellt das Alien (huch, hab ich´s verraten?) an einer Böschung, wo Vega und das Ding from outer space sich ein bissl kloppen. Marky muss helfend eingreifen (was ihm als Schwulibert natürlich angeboren schwer fällt, er ist halt klischeerfüllend ein ahtatata-Schwuler). Plötzlich werden alle drei von einem Transporterstrahl erfasst und weggebeamt, nur ein Hund (natürlich DER Hund, newa) schlurcht am Orte des Geschehens rum.

Leider kann sich die Produktion keine Spezialeffekte oder ein Raumschiffs-Set leisten, deswegen beamt der Strahl unsere balgende Bande nur in einen Keller, wo weitergekloppt wird. Das Alien versteckt sich hinter einem Stützpfeiler, Marky erzählt dummes Zeug, das keinen Sinn ergibt (also voll auf Linie mit dem Film) und Vega behauptet, wenn man sich das Schwein (immer noch im Besitz des Aliens) krallen könnte, hätten alle Probleme ein Ende (evtl. sogar der Film, und da wär ich schwer dafür). „Ich bin viel zu sensibel“, beklagt sich Marky, doch auf einmal erscheint Wilfridos Geist (ach, der ist tot? Wieso ist Wilfi abgenippelt und Vega, der die selbe Behandlung erfuhr, hat nicht mal ´nen Kratzer), verkündet, eins mit dem Universum und allgegenwärtig zu sein und unsere Helden „für immer“ zu begleiten (Gott bewahre). Mit diesem göttlichen Beistand schwingt sich Vega wieder in die Schlacht, kloppt mit dem Alien, im Verlauf dieser Auseinandersetzung wird leider der Tontechniker des Films ermordet (nein, das ist jetzt kein Gag meinerseits, der Kadaver wird kurz eingeblendet, um die merkwürdige Geräuschkulisse, hört sich an, als würde man spät nachts alle Programme im TV durchzappen, zu erklären. Dauert zum Glück nicht lang). Das Alien wirft sich in Kung-fu-Adler-und-Kranich-Pose, zückt aber dann doch lieber seine Strahlenpistole und ballert mit billigen CGI-Effekten um sich. Marky muss eingreifen und erweist sich als Meister das Gay-Fu. Double Teaming rult, das Alien wird gekillt. Hilft aber nichts, weil sofort drei neue Aliens auftauchen und um sich ballern. Marky und Vega gehen in Deckung, zumal die Aliens sich sogar noch verdoppeln (zum Glück sass ich weit genug weg von der Tischplatte, das hätte entweder die oder meine Denkerstirn nicht überlebt). Marky hat eine tolle Idee, er geht mit einem Rohr auf eins der Alien-Trios los und stößt sie zu Boden, was nicht wirklich was bringt. Wilfridos Geist rhabarbert was über eine „Kraftquelle“, das Schwein (läuft ja auch noch rum) schnappt sich eine ZAP-O-Gun und röstet einen der Aliens. „Ich wer´ zum Schwein“, verkündet Marky, was vermutlich einer der dümmeren Versuche eins cleveren In-Jokes seitens des Übersetzers darstellt, doch dann passiert gar wunderliches.

Surprise, surprise – der Film schafft es tatsächlich, NOCH idiotischer zu werden. Nun beamen sich nämlich Hobbes (Ihr erinnert Euch dunkel an ihn) und ein ihn begleitender Alien-Großkopf herab und Hobbes erklärt die Pläne der finsteren Außerirdischen – die würden gerne die Erde erobern (können sie ja machen) und hätten als Erweiterung ihres Waffenarsenals das Schwein. Hobbes kann sich, genetisch bedingt, mit den ausschließlich in Rülpser konversierenden Aliens (die übrigens „Mumba“ heißen) kommunizieren und deren Angebot unterbreiten – Schwein gegen ihn selbst. Aus Sicht eines Erdbewohners in Aussicht auf eine zünftige Alien-Invasion würde ich denen jetzt nicht unbedingt eine zusätzliche Waffe, selbst wenn´s eine dämliche ist wie ein killendes Plüschtier, in die Hand drücken. Aber Hobbes rührt für sich bzw. seinen Austausch kräftig die Werbetrommel mit seinre traurigen Lebensgeschichte – er ist… der Sohn von Elvis! (AAAAAAAAAAARGH! Meine Gehirnzellen implodddaaaaglglglglglglgl…).

Das kommt nämlich daher – die Aliens haben 1950 (bissl früh für Elvis!) Radiosignale von der Erde aufgefangen – Elvis-Songs. Die Stimme des King of Rock fanden die Mumba voll knorke und probierten daher, Elvis zu imitieren, aber eher ohne Erfolg, weshalb der Plan gefaßt wurde, zur Erde zu fliegen und den King zu entführen. Die notwendige Warp-Technologie entwickelten die Mumba aber erst 1977 (aaa-haa! Elvis nix tot, singe in Radio! Und ganz. Groß. Ist übrigens. Der Synchron. Sprecher. Der ungefähr. So redet. Wie. Ich jetzt gerade. Schreibe. Toll.) Nach zwei Jahren habe Elvis dann die Flucht ergriffen, sich auf den „Venushügeln“ (hahaha) versteckt und dort eine Affäre begonnen, aus der dann eben Hobbes entstanden sei. Papa lebt übrigens immer noch in einem „Kristallraum über einer goldenen Kloschüssel“ (Narrhallamarsch usw.). Irgendwann hat Elvis dann seinen Sohnemann zur Erde geschickt, um dort für das Gute zu kämpfen, mit einem Asteroid zur Erde, von Bauernehepaar aufgezogen usw. (I liked that one better when they called it Superman).

Das alles erklärt noch nicht wirklich, arum die Mumba die Erde erobern wollen. Ist aber ganz einfach – die Mumba-Weibchen stehen so exklusiv auf Elvis, dass sie die Mumba-Sackträger nicht mehr ranlassen, und die dürsten nun nach Rache und wollen die Erde, die Menschheit und den ganzen Rest in den Orkus blasen. Kann man verstehen.

Wenn´s um dramatische Lebensgeschichten steht, will Marky nicht zurückstellen und offenbart, dass er einst Mitglied der jetzt extrem angesagten Disco-Kapelle „Bizarre People“ war, aber ausgestiegen sei, before they went famous. Flashed mich jetzt nicht so wie Hobbes´ Geschichte. Jedenfalls rührt Hobbes´ Gelaber Vega soweit zu Herzen, dass er sich tatsächlich auf den Deal einlassen will.

Die Mumba spielen allerdings falsch, greifen nach Aushändigung des Schweins zu ihren Laserschwertern (!). Da sich aus Wilfredos Geschwurbel irgendwie ergeben hat, dass man aus Zucker Waffen projizieren kann, greifen sich Comanche und Vega irgendwelche herumliegenden Biskuits und schaffen daraus ebenfalls Laserschwerter. (Ich wiederhole mich: ich bin nicht auf Drogen, halluziniere nicht und nehme derzeit auch keine Medikamente. Ich schreibe, was ich sehe!).

Wir verlassen endgültig jegliche Reste etwaig vorhandener Ratio, denn wieder plötzlich und unerwartet findet sich Hobbes allein, dafür aber in ein schickes wallendes Damenkleid gehüllt, in einer schwarz-weißen Pampalandschaft wieder (naja, Argentinien, Pampa, figures somehow). Die Landschaft gewinnt an Farbe, ein Alien taucht auf, zückt sein Laserschwert und fordert: „Gib mir das Schwein!“ Schweinerei. Außerdem möchte Hobbes doch bitte den außerirdischen Invasionsspielen beitreten: „Wir werden eine Rasse atomarer Superschweine züchten!“ (aha. Beleidigende Ed-Wood-Reference. Das hat der Altmeister des Trash nicht verdient). Hobbes mag nicht, zieht sein Laserschwertbiskuit und kämpft. Der Mumba ist mittlerweile im vollen Darth-Vader-Modus: „Lass deinem Hass freien Lauf!“ (Wenn er jetzt noch „ich bin dein Vater“ murmelt, was ja im Umkehrschluß bedeuten würde, der Alien wäre Elvis, rupfe ich meinem DVD-Player die Kabel einzeln aus). „Wo ist das Schwein?“, dummfragt Hobbes (hm, das will der Mumba doch von dir, Junge?), der Mumba verlangt: „Töte mich!“ (kommt mir auch aus Star Wars bekannt vor) und Hobbes läst sich nicht lumpen. Der Alien zerschmoddert blutig, um aber, haha, seine Maske abzunehmen (George Lucas gets soooo ripped-off here) – die schockierende Relevation: ES IST DER HUND! Gebt mir ´nen Strick, ich erschieß mich. Seltsamerweise gibt´s jetzt für ein paar Minuten Voice-over auf Franzmännisch (um so besser, dann versteh ich den Schmarrn wenigstens nicht mehr), ein Typ mit einem Satan-T-Shirt kreuzt auf und ist vermutlich der Leibhaftige persönlich und macht sich daran, ein Kind (Hobbes früher? Wolfgang früher? Keine Ahnung) zu vergewaltigen (schön, dass wir gesellschaftliche Probleme anprangern) und aus dem zusammenbrechenden Hobbes bzw. dessen Bauch kraucht extrem gorig… das Killerschwein!

Damit ist aber leider immer noch nicht Schluß, denn nun labert uns ein Voice-over mit entsetzlich aufgesetztem britischen Akzent zu – der Voice-over-Laberheinz ist ein Doktor, der gerade eine Operation an einem Mongoloiden vergeblich durchgeführt hat, der ist nun hin, aber laut dem Doc (also dem im Film) ein Vorbild für uns alle und ein Held. Jaja. Was immer der auch sagt. Ich könnte jetzt irgendwie noch spekulieren, dass der gesamte Film nur, a la Jacobs Ladder in der Fantasie des operierten Down-Syndrom-Befallenen stattfand, aber das spare ich mir. Isses nicht wert. Ende, Abspann, Aus. Danke.

Oh du lieber Herrjemine. Es gibt Filme, die selbst ich unter normalen Umständen spätestens nach 10 Minuten abschalten und in die finsterste Ecke meines DVD-Regals (oder gleich auf den „schnellstmöglich verkaufen, tauschen oder einfach nur wegwerfen“-Stapel) feuern würde. Bei aller Sympathie für billige Trashfilme, Attack of the Killer Hog gehört dazu. Dieser Film ist einfach nur bechissen. Und zwar in allen Kategorien. Und zwar mächtig. Hier geht NICHTS, gar nichts, überhaupt nichts. Weswegen ich mich heute in der Abschlußanalyse auch mächtig kurz fassen werde, denn jedes Wort, dass ich bereits in die Tastatur gehackt wurde, ist bereits eindeutig zu viel.

Okay, irgendwie wollten die beiden Regisseure wohl einen künstlerisch motivierten Kultfilm realisieren, bewußt surreal angelegt. Kann man ihnen nicht verbieten, muss man aber nicht unbedingt auf DVD pressen und arglosen Filmkonsumenten vorsetzen. Sollte es sich wider Erwarten unterhaltsam angehört haben, was ich auf den obigen Seiten runtergerattert habe, ist das zweifellos wieder einmal nur meinem enormen Talent zu verdanken, grauenvolle Filme besser klingen zu lassen als sie sind (schamloses Eigenlob muss auch mal erlaubt sein, macht ja sonst kaum einer ;-)). Der Film nervt – er ist zusammenhanglos (soweit ist das ja wohl auch noch Absicht), wirr, hirnlos, konfus, mysteriös, und zu allem Überfluß auch noch sehr schwachsinnig umgesetzt – der billige Videolook, okay, mit dem kann ich mich arrangieren, den benutzen auch andere kostenbewußte Filmemacher, aber das ganze dann pseudokünstlerisch mit achtunddrölfzig verschiedenen und ständig wechselnden Farbfiltern, digitaler „Verschlechterung“ und ähnlichen Gimmicks aufzupeppen (von den seltsamen „NBOT“- und Animations-Einspielfilmchen ganz zu schweigen), das zehrt an der Substanz des Zuschauers (dito die schwarzgeblendeten Dialog-only-Szenen, mit deren Hilfe man sich zwar unter Umständen, so man interessiert ist, was kaum einer sein wird, den Plot ein wenig verständlicher zusammenreimen könnte [aber da der Plot in der letzten Viertelstunde eh winke-winke macht und sich zugunsten gepflegtem Wahnsinns zurückzieht, ist das läßlich]).

Es ist halt nicht damit getan, alle möglichen wirren Ideen, die einem gerade im Kopf rumspuken, herzunehmen und, koschteswaseswolle, in einen Film einzubauen – was haben wir nicht alles: Drogen, Hitler-Reden, mordgierige Killerschweine, Satanisten, Sexsüchtige, Kindesmißbrauch, schwule Stricher, Aliens, Elvis. Nope, sorry, that´s too much for them to handle. Und demzufolge macht das ganze nicht, wie vielleicht (vielleicht auch nicht) beabsichtigt, Spaß, sondern geht nur auf die Nüsse (respektive Eierstöcke, für die weiblichen Leser).

Ironischerweise ist, zugegeben, gerade die letzte Viertelstunde (also in etwa ab dem Geständnis von Hobbes, Elvis´ Sohnemann zu sein) die unterhaltsamste – die hat nämlich so richtig mit dem Rest der Geschichte nichts zu tun und ist dann wenigstens phasenweise abgedreht genug, um für den ein oder anderen Grinser zu sorgen (auch wenn der Film an dieser Stelle jegliche eigene kreative Geistesleistung einstellt und sich darauf beschränkt, Star Wars zu verarschen). Erfreulich ist, dass beide Regisseure vor und nach diesem Film (im Jahr 2000) keine weiteren Anschläge auf die geistige Gesundheit der Weltbevölkerung zu verantworten haben. Sollte ruhig auch so bleiben, die beiden hören sicherlich zu der Kategorie Filmemacher, die auch ein größeres Budget aufgrund fortgesetzter Inkompetenz in sämtlichen Disziplinen nur in den Sand setzen können.

Okay, mehr will ich eigentlich zur Story und der filmischen Umsetzung gar nicht ausführen – es lohnt nicht. Der Streifen ist einfach saumäßig schlecht – wenn ich mir tatsächlich lieber noch mal The Dark Area angesehen hätte, sollte das dem geneigten Stammleserkreis eigentlich Warnung genug sein. Dieser Film ist Bodensatz, übelste Gülle, Schwachfug erster Kajüte, gehirnzerschmelzend schlecht. Die paar halbseidenen Gore-Effekte (die zwar drastisch, aber ziemlich primitiv sind – die Eingeweide-Tricks sehen für meinen Geschmack verdächtig nach einem recht dicken Chili aus) retten da auch nichts mehr. Für Gorehounds sind sie erheblich zu selten, nötig für die, ähempt, Story sind sie eh nicht, also who gives a fuck?

Die Darsteller sind katastrophal und sollten in ihrer weiteren Karriere höchstens noch für Paßfotos vor der Kamera stehen, aber der Ober-Abschuß ist die deutsche Synchronisation, die wohl mit Sicherheit das schlechteste ist, was ich jemals das Mißvergnügen hatte, anhören zu müssen. Lustlos, ungefähr so lippensynchron, als würde Dieter Thomas Heck Marcel Marceau synchronisieren (ich hoffe, das Jungvolk kapiert diesen Gag. Wenn nicht – email an mich und ich erklär ihn), mit hanebüchenen Pausen mitten im Satz, furchtbar. Einfach nur furchtbar.

Drei bis vier Takte zur DVD. Die kommt aus dem Hause Epix, kommt in ansehbarer Vollbild-Bildqualität (nothing to write home about, aber auch nicht schlecht) und mit deutschem und englischen Ton sowie deutschen Untertiteln. Als extras gibt´s den Trailer, eine Artwork-Galerie, zwei völlig behämmerte deutsche Animations-Kurzfilme (Captain Vitamin, aber darüber kann man wenigstens stellenweise lachen) und eine Trailershow. Wird dem Vernehmen nach für recht teuer verkauf – da kann man sich drei marketing-Scheiben vom Wühltisch ´für holen und macht zweifellos ´nen besseren Schnit.

Letzte Worte (so kurz gefaßt hab ich mich selten, aber ich bin echt froh, wenn ich mich mit diesem totalen Versager von Amateur-Turkey nicht mehr befassen muss): Das ist ein echter Drecksfilm, der keinen Spaß macht. Freut mich zumindest, dass argentinische Filmamateure auch nicht besser (eher noch schlimmer) sind als die deutschen. Als Ausgleich dafür schockiert mich allerdings, dass nichts idiotisch-dämlich-schlecht-abartig-verblödet genug sein kann, um von einem gewissen Publikum auch noch abgefeiert zu werden (und das schreibt jemand, der schlechte Filme liebt. Also, liebes Weekend-of-Fear- und Sitges-Publikum: Ab in die nächste Ecke und schämen.)

(c) 2003 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 10

BIER-Skala: 1


mm
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