Astaron – Brut des Schreckens

 
  • Deutscher Titel: Astaron - Brut des Schreckens
  • Original-Titel: Contamination
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  • Regie: Luigi Cozzi
  • Land: BR Deutschland/Italien
  • Jahr: 1980
  • Darsteller:

    Hubbard (Ian McCollough)
    Stella Holmes (Louise Marleau)
    Lt. Tony Aris (Marino Masé)
    Hamilton (Siegfried Rauch)
    Perla De La Cruz (Gisela Hahn)
    Agent Young (Carlo De Mejo)
    Dr. Turner (Carlo Monni)
    Dr. Turners Partner (Al Cliver)
    Lagerhaus-Arbeiter (Martin Sorrentino)
    Doktor (Brigitte Wagner)


Vorwort

Aufmerksame Leser wissen es ja bereits – allerspätestens seit dem Haus an der Friedhofsmauer. Die Lorbeeren für das Erscheinen gewisser Reviews, namentlich der Streifen, auf die der Doc aus freien Stücken eigentlich keinen Bock hätte, darf sich zumeist unser Forums-Regular und -Mod Razor ans Haupt heften. Nachdem er mir unlängst wieder einmal einen Besuch „androhte“, konnte ich wenigstens gewissen Einfluss auf das Filmprogramm ausüben – wenn schon Italoschmodder, und damit kommt er mir oft, der Schuft, dann doch am liebsten solchen, für den ich mich ansatzweise wirklich interessiere. Also wünschte ich mir Astaron – Brut des Schreckens, einen allgemein für recht ungenießbar befundenen Alien-Rip-off aus bella Italia, verbrochen von dem Mann mit dem programmatischen Namen Luigi Cozzi (der sich eigentlich des Pseudonyms „Vicky Vomit“ und nicht „Lewis Coates“ bedienen sollte).

Cozzi machte 1979, nach dem Erscheinen von Alien und dem kollektiven „Uhaaa! Das müsste man kopieren!“ aller Low-Budget-SF-Horror-Filmemacher dieser Welt auf den für italienische Dünnbrettboh-, verzeihung, Regisseure in irgendeinem Passus der italienischen Verfassung offensichtlich vorgeschriebenen Betriebsausflug nach New York, im Gepäck einige altgediente Splatterrecken wie Zombie Holocausts Ian McCollouch und ein paar Teutonen-Exporte wie Siegfried Rauch und Gisela Hahn. Können und Ideen, sofern jemals vorhanden, blieben sicherheitshalber zurück in Italien – wer weiß, am Ende hätte man darauf noch Zoll zahlen müssen…

Na gut, dann wollen wir mal (mir fällt mal wieder kein langes Vorwort ein. Werde ich alt? Oder hab ich mein Gag-Potential einfach schon ausgeschöpft?)…


Inhalt

Wie schon gesagt, wir steigen in New York ein, genauer gesagt mit ein paar schönen Panoramabildern und einem panischen Hafenmeister, der über Funk eine Heli-Besatzung beauftragt, einen Frachter auszuchecken, der fieserweise viel zu schnell auf den Hafen zusteuert und auf fernmündliche Nachfrage nicht reagiert. Der Heli-Ausguck bestätigt den Speed des Potts: „Der Kapitän muss ziemlich high sein!“ (Wie stellt man eigentlich durch blosses Hingucken fest, dass ein Kahn auf offener See „zu schnell“ ist? Ist doch nicht so, dass man da Anhaltspunkte hätte, an denen man sich orientieren kann?) Der Typ im Hubschrauber ist aber sowieso Adlerauges kleiner Bruder, denn er stellt nicht nur fest, dass kein Mensch an Deck ist (was ich jetzt nicht als wirklich außergewöhnlich bezeichnen würde), sondern auch, dass die Brücke verwaist ist. In der Spürnasigkeit, die Charakteren in B-Filmen zu eigen ist, kombiniert er sofort, dass „irgendetwas“ passiert sein müsse, und zwar „plötzlich“ (zuviel Bücher über´s Bermuda-Dreieck und die „Mary Celeste“ gelesen, was?). Die fachkundige Empfehlung: den Kahn sofort unter Quarantäne stellen – nachdem man ihn aber erst mal per Lotsen in den Hafen manöveriert hat (auf ein Speed 2-mäßiges Landemanöver hat man offensichtlich in NYC keinen Bock. Verständlich).

Aus unerfindlichen Gründen obliegt die Investigation des Mysteriums dem Feld-, Wald- und Wiesenbullen Lt. Aris (gibt´s da nicht irgendwie spezialisiertere Behörden?), der in einem Anfall von Hell- und Weitsichtigkeit den Tropenarzt Dr. Turner hinzuzieht. D.h. hinzuziehen ist übertrieben, denn Aris möchte dem Doc die ganze Untersuchung freudig tutti kompletti überlassen, schließlich sei das Schiff verlassen und nur ein „komischer süßlicher Gestank“ zu verzeichnen gewesen (eh, Herr Aris, wie lange bist du schon Bulle?). Turner möge doch bitte die Kabinen überprüfen. Macht der gern, will aber einen Zeugen haben, z.B. eben Aris, der ihn begleiten soll. „Wohin?“ begriffsstutzt Aris. „Ins Schiff“, muss Turner ihm tatsächlich auseinandersetzen (ich glaube fast, Aris hat sein Diplom in der selben Bullenschule gemacht wie die Gesetzeshüter aus den Fantom Killer-Filmen). „Äh, eigentlich wollte ich lieber Feierabend machen“, erweist sich Aris als wahrhaft motivierter Geheimnisaufklärer (gegen den ist Fox Mulder ja ein arbeitsscheues Subjekt) und liefert dem Film damit die Zeile, die der aufgeklärte Zuschauer Aris, der sich noch zu einem zentralen Charakter entwickeln wird, zukünftig bei jeder passenden und unpassenden Gelegeneit um die Ohren schleudern wird.

Sieht so aus, als würde Aris sich ein paar Überstunden gutschreiben können, jedenfalls entert er mit Turner und einem dessen Gehilfen (Vermutung meinerseits) in ABC-Schutzanzüge gehüllt die „Caribbean Lady“. „Das erinnert mich an einen alten Film“, bekundet Aris angesichts des „Schiff gefüllt mit keine Leute“ (Peter-Sellers-Gedenk-Gag), „das Geisterschiff!“ (Ey, Ghost Ship war doch damals noch gar nicht gedreht… muss er mit Death Ship verwechseln…). Glücklicherweise ist gleich das erste, was unseren tapferen Ermittlern auf der Brücke entgegenspringt, das Logbuch. „Ah, da ist das Logbuch“, stellt Turner in einem vergleichbar begeisterten Tonfall wie Doc Acula, wenn er eine neue Pizzadienst-Speisekarte in seinem Briefkaten findet, fest und unterbreitet den Vorschlag des Jahrtausends: „Schaun wir doch mal nach!“ Gebt dem Mann einen Orden!

Nur doof, dass im Logbuch, bzw. der letzten Eintragung vom gestrigen Tage, nichts gewinnbringendes drinsteht. Muss man also schweren Herzens selbst weitersuchen. Der Weg führt unser Team in die Offiziersmesse. „Keiner da, geh´n wir wieder!“ Lt. Aris ist wirklich ein Motivationskünstler und trauert wohl doch noch seinem Feierabend hinterher. Turner allerdings macht den Spiel- und Feierabendsverderber und eine Tür auf – entgegen fällt den drei Musketieren der Kapitän, in mehr oder weniger entkerntem Zustand. „Sieht aus wie zerrissen“, diagnostiziert Turner (unter „zerrissen“ stell ich mir dann aber doch ein bissl was anderes als ein fettes Loch in der Bauchdecke vor) und präzisiert auf „wie explodiert“, als ob er eine „Bombe im Bauch“ gehabt hätte. Nachdem man ein paar Kabinen weiter auf ähnlich appetitliche Leichen stößt, hat Turner seine fachliche Expertise bereits vervollkommnet – was immer das war, das war kein Virus! Ich schätze mal, für diese Erkennntis muss man nicht unbedingt studiert haben. Mittels des debilsten Hand-auf-die-Schulter-Scare seit dem Pleistozäikum werden die Ermittler in den Laderaum delegiert, denn dorthin führt eine sabbernde Spur „grüner Soße“. „Wir wollten nicht ohne sie runtergehen“, erläutert Aris´ Zuträger Sgt. Feige Socke (der wollte sicher auch lieber Feierabend machen).

Im Laderaum finden sich tausende Kisten Kaffee, beschriftet mit dem Sortennamen „Univers X“ (eigentlich „Univer X“, aber wenn die Synchro „Univers“ sagt, mach ich das auch), was Turner und Aris für sehr seltsam halten – okay, es klingt nicht so töfte wie „Jacobs Meisterröstung“ oder „Dallmayr Prodomo“, aber chronisch verdächtig nun auch wieder nicht (außer natürlich in B-Filmen; da könnten die Schurken genauso gut gleich „Welteroberungswaffe“ o.ä. Auf die Kisten schreiben). Aris beweist, dass er mindestens genauso intellektuell ist wie Akademiker Turner: „Was immer die Männer umgebracht hat, es war kein Kaffee!“ (Sicher? Manche Leute behaupten, der Kaffee, den ich aufsetze, könnte Mägen zum Explodieren bringen…). Bevor sich eventuell eine längere Diskussion über die variable Qualität von Kaffeeprodukten entspinnen kann, stolpern die Ermittler über eine umgestürzte Kiste samt deren herumkullernden Inhalt. Kaffeebohnen sind das nicht, außer, die werden neuerdings dreißig-vierzig Zentimeter lang und sind grün. Turner erneuert das Klischee vom weltfremden Wissenschaftler und identifiziert die Teile als „Schwämme, Avocados, Melonen“, während Praktiker Aris es sagt, wie´s ist: „Sieht aus wie Eier!“ (Und wir haben einen Gewinner, den Herrn da hinten, im weißen ABC-Anzug).

Unter ein paar Rohren, wo´s kuschlig-wuschlig warm ist, findet sich ein weiteres Ei, das im Vergleich zu den anderen Specimen etwas „gereifter“ aussieht und das Turner zwengs näherer Untersuchung einpacken will. „Vorsicht, es ist vielleicht gefährlich“, warnt Aris mit der Erfahrung von zwanzig Jahren Bullerei auf NYCs Straßen, aber die medizinisch-wissenschaftliche Konifere Turner winkt lässig ab. Iiiiiiiiiiiiiiiin eeeeeeextreeeeeemeeeeeer Suuuuuupeeeeeerzeeeeeiiiitluuuupeeeeeee (ich hör ja schon auf, man soll Gags nicht überstrapazieren) machen sich Turner und sein Gehülfe am Ei zu schaffen und, was soll ich Euch sagen, kaum haben die Herren es in den Griffel, da platzt es auch schon und schmoddert grünen Schleim in die ungeschützten Augenpartien der Wissenschaftler (vielleicht hätten sie die fünf Dollar Aufpreis für die ABC-Anzüge mit Schutzbrille investieren sollen). Was immer in dem grünen Schleim drin ist, die Wirkung kommt schnell und endgültig- ein paar Sekunden später fliegt den bedauernswerten Opfern die Bauchdecke weg und die eigenen Gedärme um die Ohren. Aris ergreift entsetzt die Flucht.

Auf der Soundtrackspur geben Goblin einmal mehr alles (und wieder einmal frage ich mich, warum Goblin-Soundtracks so kultig sind. Andere Komponisten würden dafür erschossen) und das Pentagon schaltet sich in die Handlung ein, in Form ihrer Oberexpertin für solche Fälle, Colonel Stella Holmes, die sofort „Alarmplan N7“ auslöst (boah, it sure sounds impressive). In einem Geheimlabor wartet in einer Quarantänezelle Aris auf bessere Zeiten, und weil er nicht so der geduldige Typ ist, randaliert er nach Entseuchung, nur mit einem Handtuch bekleidet (sehr großzügig, das Militär) in selbiger (wir bewundern allerdings lieber die extrem aufwendigen Sets, z.B. den piependen und blinkenden Supercomputer im Bildhintergrund). Nachdem Holmes den tobenden Aris auf ihren höheren Rang hingewiesen hat (was einen Polizisten, der einer völlig anderen Organisation angehört, eigentlich kalt lassen sollte), erzählt dieser treudoof seine Erlebnisse. Aus der Feststellung, dass Wärme die Entwicklung des Whatever-it-is begünstigt, zieht Holmes den Umkehrschluss, dass Tiefkühlung der ganzen Fracht der Weisheit letzter Schluss sei (und dafür brauchen die hochbezahlte Spezialisten, seufz). Aris hätte gern seine Klamotten wieder, aber die sind aus Sicherheitsgründen verbrannt worden. Holmes plädiert dafür, dem armen Mann wenigstens einen Overall zu geben. „Ein Overall? EIN OVERALL?“ Aris scheint einen spezielleren Modegeschmack zu haben, denn ein Overall scheint so ziemlich die schwerstmögliche persönliche Beleidigung für ihn zu sein, das bringt ihn wieder so in Rage, dass Holmes schließlich genervt die Lautsprecherverbindung in die Quarantänezelle einfach abschaltet.

Operation Bofrost wird durchgeführt (wie auch immer das technisch gelöst wurde, ein ganzes Schiff zu vereisen – Cozzi weiß es auch nicht und zeigt es deswegen auch nicht). Holmes und ihre Helferlein inspizieren in Schutzanzügen, deren Helme in einem früheren Leben ersichtlich Mülltonnen waren (sieht aus wie eine Mischung aus simplifiziertem Low-Budget-Darth Vader und Ritterrüstung aus dem Hochmittelalter), die Tiefkühlabteilung und sacken das Ei, das Turner und seinen Assi ins frühe Grab gebracht hat, als Muster ohne Wert für Forschungszwecke ein.

Respekt für die Forschungsabteilung – schon kürzeste Zeit später (ersichtlich sind noch keine 24 Stunden vergangen, seit der Pott in den Hafen geschleppt wurde)gibt´s Ergebnisse – das Ei ist kein Ei (was niemanden, inklusive der referierenden weiblichen Intelligenzbestie einen Halbsatz später, davon abhält, auch weiterhin von Eiern zu reden), sondern irgendein Organismus, der aus zwei verschiedenen Substanzen besteht – der grüne Schlabber im Inneren ist tödlich (ach?). Was anhand eines Tierversuchs auf Kosten des Lebens einer süßen weißen Laborratte demonstriert wird. PAFF! Ratte-a-la-Küchenmixer. „Entsetzlich“, stöhnt Holmes´ anzugtragendes Helferlein mit labilem Magen. Aris, der aus unerfindlichen Gründen dabei ist, weist darauf hin, dass es noch eine Nummer entsetzlicher ist, wenn ein Mensch so explodiert. Die Wissenschaftlerin beantragt weitere Tests (und damit vermutlich eine mittlere Wagenladung Ratten… soll sie mal bei Bert I. Gordon fragen, der hat vielleicht von Food of the Gods ein paar übrig) und die Hinzuziehung eines Dr. Milton (gar nicht behalten, den Namen, auf die ganze Forscherei kommen wir nämlich keine Sekunde lang mehr zurück). Aris plagen Schuldgefühle, weil er sich nicht gleich an Stella Holmes gewandt hat (? Woher sollte er das wissen und abgesehen davon bezweifle ich, dass Stella in den Gelben Seiten steht!). Holmes tröstet den armen Bullen und bittet um seine Mithilfe, die Aris auch gern offeriert. „Es gibt sicher bessere und qualifiziertere Leute“, stellt sie charmant klar, was sie von ihm hält, aber er hat halt „Erfahrung“ mit den Eiern (bitte??? Nach der selben Logik könnte ich mich als Brandaufklärer aufdrängen, wenn ich zufällig mal Zeuge werde, wie eine Hütte abfackelt. Also, wenn das mal nicht die lachhafteste Ausrede ist, um einen Charakter im Film zu halten, die ich seit langem gehört habe…).

Nach konzentriertem Brainstorming kommen Holmes und ihre Mitstreiter auf den grandiosen Einfall, doch mal den Empfänger der Schiffsladung ausfindig zu machen. Dabei handelt es sich um eine ominöse Firma, die nur ein Lagerhaus in der Bronx betreibt. Dies veranlaßt Stella zu einem weiteren Gedankensprung der weniger nachvollziehbaren Art – allein aus der Adresse „Lagerhaus, Bronx“ schließt sie messerscharf, dass wer-auch-immer die Eier in der Kanalisation deponieren will, wo´s warm ist, die Eier sich entwickeln und tausende unschuldige New Yorker umbringen würden (die sicherlich in Scharen durch die Kanalisation wandern, I know. Ist ja nicht so, als ob der Film etabliert hätte, das der tödliche Schleim sich durch Wasser übertragen würde. Ich glaube, Bin Laden würde so einen Plan für ziemlich blöde halten). Sie spekuliert, dass die mysteriösen Empfänger noch nicht wissen, dass die „Caribbean Lady“ längst eingelaufen und unter Regierungsfuchtel ist und schlägt daher eine Razzia vor.

In schweren Kampfanzügen legt sich ein mittleres Batallion vor dem Lagerhaus auf die Lauer. Ein Unglückswurm wird vorgeschickt, um zu klopfen – Suizidkommando, natürlich, denn der Knabe wird von einem großen schwarzen Mann recht unbürokratisch erschossen. Auftakt zu ein bissl Hin- und Hergeballere. Holmes´ anzugtragender Assi schwingt sich schließlich beherzt in einen Lieferwagen und kracht durch das Tor des Lagerhauses. Dies offenbart der Fraktion des Guten einen Blick auf die Ausmaße der Verschwörung – hunderte Eier liegen da schon rum. Die drei Wächter des Lagerhauses bereiten sich aufs letzte Gefecht vor. Der Schwarze zückt seine Knarre, schießt auf ein nahes Ei und lässt sich und seine Helfer vollschleimen. Vorhersehbares Resultat: fliegende Gedärme! (Denen habt ihr´s aber gegeben!). Wer ausschließlich auf blutige Goreeffekte wartet, kann jetzt getrost bis zum Finale vorspulen.

Holmes befiehlt, die Eier mit vorsichtshalber mitgebrachten Flammenwerfern abzufackeln (eh, hatten wir nicht etabliert, dass Hitze GUT für die Dinger ist?). „Warum?“ fragt Aris reichlich begriffsstutzig, aber auch ihm wird´s erklärt.

Erneutes wissenschaftliches Briefing (ha, doch noch mal) – die Chefwissenschaftlerin erläutert, dass der fremde Organismus auf Silikonbasis funktioniert („Das hat man uns in der Schule nicht erklärt“, meint Aris seinen unqualifizierten Senf dazugeben zu müssen), mithin stamme das Zeug „nicht von unserer Welt“. Stella Holmes ist auch nicht viel intelligenter als Aris, denn sie fragt tatsächlich, ob die Eier dann „aus dem Weltraum“ stammen – woher denn sonst, dumme Nuss! Möglicherweise, doziert die Wissenschaftlerin, seien die ursprünglichen Organismen in einer Art Ruhezustand durchs All gereist (aha, wir rippen also gleich noch Body Snatchers mit ab, obwohl ich mir jetzt nicht sicher bin, in welcher der drei Varianten das so geschildert wurde. Könnte die 70er-Jahre-Version gewesen sein). Stella Holmes, bekannt und berüchtigt für seltsame Assoziationen, legt sich sofort darauf fest, dass der Organismus von einem Nachbarplaneten stammen (wieso eigentlich?) und von Menschen eingeschleppt sein worden müsse (ah? Und warum?.). Da fällt ihr die Geschichte der Marsexpedition ein (aha. Jetzt wäre mal ganz interessant zu erfahren, wann die Plotte eigentlich spielen soll). Astronaut Hubbard sei von selbiger ziemlich derangiert und mit wüsten Geschichten über schreckliche Ereignisse zurückgekehrt. Sein Astronautenkollege Hamilton allerdings hätte zu Protokoll gegeben, dass Hubbard sich jene schlimmen Dinge nur eingebildet habe. Nichtsdestotrotz beschließt Holmes, dass Hubbard die einzige verwertbare Spur darstellt und besucht den mittlerweile heruntergekommenen und zum Alloholiker mutierten Ex-Astronauten (der praktischerweise in New York lebt).

„Sie sind genau das, was mir gefehlt hat“, brummt Hubbard. Aha, man kennt sich, aber Wiedersehensfreude sieht anders aus. Okay, machen wir´s kurz und bündig – Holmes ist offensichtlich eine Art Universalwaffe von Pentagon/NASA/Regierung und war auch in der Untersuchungskommission, die Hubbard nach seiner Rückkehr einen mittleren Dachschaden bescheinigt und seine unehrenhafte Entlassung eingefädelt hat. Begreiflicherweise möchte Hubbard wissen, was sie jetzt von ihm will: „Wissen, wie viel Frauen ich flachlege?“ Charmant-freundlich-liebenswert entgegnet Holmes: „Ich bezweifle, dass sie ihn hochkriegen, nicht mal mit ´nem Kran!“ Ja, das sieht doch nach einer soliden Grundlage für vertrauensvolle Zusammenarbeit aus, da lacht das Herz. Sie zeigt ihm ein paar Zeichnungen der bewußten außerirdischen Eier – Hubbard erkennt sie natürlich wieder, er selber hat sie ja auch gemalt (brrr). „Sie haben sie auf dem Mars gesehen“, versucht Holmes dem zögerlichen Gedächtnis des Astronauten auf die Sprünge zu helfen, aber Hubbard streitet entschieden ab, irgendetwas gesehen zu haben und wer oder was dieser „Mars“ ist, weiß er auch nicht. Stella versuchts also wieder mit Komplimenten: „Was sind sie für ein jämmerlicher Waschlappen!“ Die Frau weiß, was Männer gerne hören. Aber als ihm sie Fotos der ominösen Eier vor die Nase hält („Das sind ja Fotos!“ entfährt es Blitzmerker Hubbard dabei – wow, ein MdEoT!) und Stella ihm versichert, dass sie seine Hilfe benötigt (hat sich auch genau so angehört), lässt Hubbard seinen Erinnerungen freien Lauf – d.h. Flashbacktime…

Dereinst, bei der Marsexpedition (hab leider nicht mehr im Kopf, ob da ein zeitlicher Rahmen gesetzt war. Nicht, dass das etwas zur Sache tun würde), man war in der eisbedeckten Polarregion gelandet und hatte dort einen „Eishügel“ entdeckt, der eine Höhle in Form eines (festhalten) Haifischmauls (!) aufwies. Neugierig, wie uns´ Astronauten halt sind, stiefeln beide rein und finden dort im offiziellen Alien-Gedächtnisshot hunderte Eier. Sie hören ein „schleifendes Geräusch“ und sehen ein mysteriöses Licht, das eine hypnotische Wirkung auf Hamilton auszuüben scheint. Hamilton stiefelt in Trance auf das Licht zu… „Hamilton! NEIN! NICHT!“ kreischt der von der Wucht der Erinnerungen übermannte Hubbard… What the fuck?

Holmes und ihr Expertenstab sehen sich eine Videoaufzeichnung von Hamiltons Bericht an – der gab damals zu Protokoll, dass in der Höhle sprichwörtlich nichts war. „Dieser Lügner“, schäumt Stella und ein General macht den für einen Lamettaträger erstaunlich souveränen Vorschlag, Hamilton doch noch mal zu befragen. Wird leider nix, weist Stella das hohe Militärtier zurecht, denn Hamilton ist seit 6 Monaten unter der Erde, d.h. zumindest presumed dead nach einem Absturz mit dem Privatflugzeug (und das weiß der General nicht? Erfahren die Entscheidungsträger denn gar nichts, bevor man sie in solche Meetings schickt?). Es bleibt also nur Hubbard – „ich bau ihn auf“, nimmt sich Stella vor (na da wünsch ich beiden viel Spaß. Ihre „Aufbaumethoden“ scheinen mir verbesserungswürdig zu sein) und dann will sie mit ihrem Superteam (bestehend aus ihr selbst, Säufer Hubbard und besserem Streifenbullen Aris – da kann man natürlich jeden Think Tank und jede Delta Force wegschmeißen) mal die Kaffeeplantage aufsuchen, in der „Univers X“ eingetütet worden ist.

Hubbard macht ob des entsprechenden Vorschlags der Dame erst mal den Hans Albers: „Ich bin ´n Wrack!“ Also packt Stella ihre psychologische Trickkiste aus und empfiehlt Hubbard, doch „im Suff und Selbstmitleid zu verrecken“. Nett. „Ich hatte gehofft, unter dem Wrack steckt noch ein MANN!“ Solche Beleidigungen lässt sich natürlich auch der versoffenste und versiffteste Schwanzträger nicht ungestraft gefallen – Hubbard scheuert Stella eine, womit das Eis gebrochen, der Astronaut therapiert wäre, von Stund an teamfähig und einsatzbereit ist. Wow, diese harten, aber herzlichen Methoden scheinen doch zu funktionieren…

Der Versuch von Goblin, fröhliche Sambarhythmen einzufiedeln, verdeutlicht, dass wir uns jetzt in Südamerika, genauer gesagt, Kolumbien (bekanntlich die Heimat des Samba) befinden. Für vermeintlich zivilisationserschütternde Alptraumszenarien wie eine außerirdische Invasion per tödlichen Eiern gibt das Pentagon-Budget offenbar nicht mehr her als drei Flugtickets zweiter Klasse mit Avianca. Sprich – wo George W. Bush (und in dem Fall vielleicht gar nicht zu Unrecht) mit fünf Flugzeugträgern und dreihunderttausend Fußsoldaten einfallen würde, muss Stella tatsächlich mit Aris und Hubbard vorlieb nehmen. Ich glaube, wir verabschieden uns an dieser Stelle bereits von der menschlichen Rasse (von der Troika möchte ich glaub´ ich nicht gerettet werden). Die Ankunft der Weltenretter inmitten einer fröhlichen Indio-Fiesta wird selbstverständlich von der Gegenseite beobachtet. Eine blonde Frau nordischen Zuschnitts informiert einen geheimnisvollen Mystery Man vom unliebsamen Besuch. Nach immerhin gut zweieinhalb Sekunden, die Cozzi mit „Suspense“ füllt, wird das Geheimnis (das sicherlich niemanden, der je eine Folge von Ein Fall für Zwei gesehen hat, überraschen wird) auch schon gelüftet – der geheimnisvolle Unbekannte ist niemand anderes als Hamilton (ha, ich hätte auch nicht mal einer italienischen Dünnbrett-Produktion zugetraut, den an vierter Stelle kreditierten Siegfried Rauch nur für zwei Dialogzeilen in einem Video-Einspiel zu verwenden). Hamilton ist beunruhigt: „Hubbard ist der einzige, der unserem Einfluß widerstehen konnte“ (womit so ziemlich der letzte Plotpunkt, den die Story machen könnte, gelüftet wäre. Kann ja heiter werden, wo wir doch gerade mal knapp nach Halbzeit haben). Aber Hamilton wäre nicht der Schurke vom Dienst, wenn er nicht schon einen perfiden Plan (gähn) hätte: „Wir werden ihnen ein Geschenk machen. Stella wird begeistert sein“, grinst er diabolisch (d.h. würde er, wenn Siegfried Rauch sich ernstlich Mühe geben würde).

Offizielle Duschszene – Stella unter der Brause in ihrem Hotelzimmer, erfreulicherweise (weil so knackig-frisch Madame Marleau auch nicht mehr ist) ohne intime Einblicke. Während die liebe Stella also ihren Astralkörper reinigt, legt ihr ein fieser Attentäter das Liebespräsent Hamiltons ins Badezimmer. Wie nicht anders zu erwarten, handelt es sich um ein Ei, das sich in der feuchtwarmen Umgebung sichtlich wohl fühlt. Stella macht auch ob der Entdeckung des überdimensionierten Überraschungseis KREISCH, was ihr aber nicht viel hilft, weil der clevere Auftragskiller die Badezimmertür abgeschlossen und, fies bis zum Abwinken, das „Bitte-nicht-stören“-Schild rausgehängt hat. Hubbard versucht zwar gerade, Stella anzurufen, macht sich aber nix draus, dass sie nicht aus für uns ersichtlichen Gründen nicht abhebt. Stella herself ist verblüffend patent – sie zückt die Nagelfeile und versucht, das Schloß zu knacken (ich will ja jetzt nicht wirklich meckern, aber sind Badezimmertüren in Hotels wirklich so stabil, dass man sie nicht durch beherztes Dagegenwerfen öffnen kann?), bricht aber dabei die Feile ab (ich ziehe mein Kompliment zurück. Das ist wirklich schon wie beim Haus an der Friedhofsmauer). Stella versucht die „Ich bin ein Star“-Methode und blökt „Lasst mich hier raus!“, was ungehört verhallt. Hubbard und Aris schlendern über den Hotelflur und erblicken das „Do not disturb“-Schildchen, was achselzuckend quittiert wird – die Herren haben Hunger, und wenn Madame Holmes nicht mitzuspeisen wünscht, dann hat sie eben Pech gehabt („Mach nicht auf“, warnt Hubbard, „das ist gefährlich! Wenn sie Hunger hat, wird sie sich was beim Zimmerservice bestellen.“ Aris, zuständig für die blöden Witze, reißt einen solchen: „Den Etagenboy?“). Stella versucht´s indes mit einer Schere – Hubbard hört endlich verdächtige Geräusche und klopft probehalber mal an. Stella kreischt um Hilfe; Hubbard bricht sofort die Tür auf und rettet Stella…

Hamilton und seine blonde Partnerin (namens Cruz) stoßen dieweil auf die „vorzeitige Abreise“ ihrer Gegnerin an (die sollten mal ihre Taktik überdenken. Hamilton hat doch Hubbard als gefährlichsten Gegner ausgemacht, was also verspricht er sich davon, Holmes umzubringen? Dass Hubbard sofort wieder zum Alki wird und heimfliegt?). Das Ei explodiert in grünem Schmodder – Hamilton, auf unerklärlicher Weise geistig mit selbigem verbunden (hä?), realisiert sofort, dass der Anschlag fehlgeschlagen ist und beklagt die sinnlose Verschwendung des Eis (also wie bitte? Sind die Dinger jetzt echt eigenständige Lebensformen oder wie oder was?). Als Cruz ein paar Widerworte zu stammeln wagt, geht Hamilton richtig an die Decke. Kleiner Jähzorniger, unser Schuft.

Jeder italienische B-Film-Regisseur lernt auf der italienischen B-Film-Regisseurschule, wie man erfolgreich ein paar Minuten Zeit totschlägt. Luftaufnahmen bieten sich dafür an, und deswegen dürfen wir uns endlos lang Panoramabilder aus Vogelperspektive ansehen. Hubbard ist der Pilot der einsitzigen Maschine. Warum und wohin er fliegt, muss man uns ja nicht erklären.

Aris und Stella machen sich mit dem Auto auf zur Kaffeeplantage. Der New Yorker Cop ist ob der „blöden Gegend“ (so sind sie, die New Yorker, kaum geht´s aufs Land, kriegen sie den Koller, und ich meine nicht den Jan aus der tschechischen Fußballnati) ziemlich wuschig und befürchtet, geradewegs in eine Falle zu tappen.

Die Kaffeeplantage legt auf Unauffälligkeit sichtlich nicht wirklich wert – mit dem „Univers X“-Logo verziert man dort großflächig die Wände. Chefin der Plantage ist, welch große Sensation, Senora De La Cruz (dafür vergebe ich nicht mal einen badmovies.de-Gummipunkt. Selbst Teletubbie-Publikum dürfte auf diese Enthüllung eher gelangweilt reagieren). Aris fällt die großartige Mär ein, man sei auf Empfehlung von Freunden, die gerade eine ganze Schiffsladung leckeren Kaffees erhalten hätten, hier, um Kunde zu werden. Ich schätze, selbst wenn Cruz nicht wüsste, mit wem sie´s zu tun hat, würde sie nach der Erwähnung der „Caribbean Lady“ hellhörig werden.

Dieweil Hubbard ein Motorschaden zu einer dramatischen (hüstel) Notlandung zwingt, erfahren Aris und Stella vermutlich mehr über Kaffeeproduktion, als sie je zu fragen gewagt hätten – die Betriebsbesichtigung endet mit einem ausführlichen Blick in die Gewehrläufe dreier unfreundlich blickender Herren. „Jetzt ist klar, wer die Eier verschickt“, stellt Stella, ebenfalls Absolventin des Dr.Acula-College und Trägerin MdEoT-Titels (für alle, die erst später zugeschaltet haben: Meister der Erkennung offensichtlicher Tatsachen), routiniert fest (sicher? Vielleicht haben die kolumbianischen Kaffeeerzeuger nur was gegen blöde Amerikaner, die dummes Zeug labern). Aus dem Schatten schält sich auch gleich Hamilton und erklärt, der Boss der Operation zu sein. „Hamilton, sie leben!“, fällt Stella, MdEoT, beinahe ´ne Brust ab vor Überraschung.

In seinem Flugzeugwrack kommt Hubbard wieder zu sich – er steckt mitten in Kaffeefeldern, aber das ist kein Grund zur Veranlassung, denn er hat ´ne Karte dabei (na hoffentlich auch ´nen Kompass, sonst nützt ihm der Fetzen Papier vermutlich recht ewig). „Ach, die Leuchtpistole hätte ich beinahe vergessen“, fällt ihm gerade noch ein, bevor er sich auf die Strümpfe macht. Ein wahrer Stratege vor dem Herrn. Ich wiederhole mich: und diese Nasen wollen die Menschheit retten? Wo kann ich mich bei der Gegenseite bewerben?

Hamilton hat alle einschlägigen James-Bond-Filme gesehen und weiß, dass der Filmschurke von Welt seine Kontrahenten nicht einfach umlegen kann, wenn sich eine günstige Gelegenheit (und viel günstiger kann´s gar nicht werden) bietet, sondern sie erst gefangennehmen muss (z.B. um ihnen später noch alle Details seines großen Masterplans inklusive der obligatorischen Schwachstelle auf die Nase zu binden, möchte ich mal ins Blaue hinein vermuten). Stella und Aris landen gefesselt in einem Kellerverlies und nun macht sich die Pentagonbraut schwere Vorwürfe. Aris dagegen hält sich angesichts der Tatsache, vor ein paar Minuten relativ sinnfrei über eine Falle sinniert zu haben, für ein übersinnlich begabtes Medium (würde mir jemand den Gefallen tun und den Kerl einfach killen?).
Unser Freund Hubbard, von dem wohl alles abhängen wird, strolcht indes durch die Felder und entdeckt überall dort herumliegende und/oder wachsende Eier, die von Kerlen in ABC-Anzügen (weil die Bösen aber wie üblich intellenter sind als die Guten, durchaus solchen MIT Schutzbrillen. Wonder if that may come in handy for our hero…) abgeerntet und in tragbare Brutkästen gesteckt werden (wenn´s Spaß macht. Ich hab von Anfang an nicht erwartet, dass dieser Film irgeneinen gesteigerten Sinn ergeben wird). Hubbard schlägt einen der Erntehelfer nieder und eignet sich dessen Montur an.

Hamilton holt indes Stella und Aris aus deren temporärem Gefängnis (und wir erkennen, dass Stella und Aris dümmer sind, als die Keystone Kops erlauben: man hat ihnen jeweils nur die Hände auf den Rücken gefesselt und sie Rücken an Rücken gesetzt. Ich glaube, selbst sechsjährige Proto-Pfadfinder würden, ansonsten in ihrer Mobilität nicht gehindert, einen Weg finden, sich in weniger als zwei Minuten zu befreien) und düstert etwas von der Zeit, die gekommen sei, daher – man wird sie zum „Zyklopen“ bringen (bitte?). Den Weg dorthin würde Hamilton in einem nicht ganz so doofen Film damit verbringen, jetzt, wie oben angesprochen, den Helden seinen großen bösartigen Plan auseinandersetzen, aber weil Signore Cozzi nicht mal eine Ausrede für einen Plot eingefallen ist, belässt er es bei zusammenhanglosem Gelabere, dem wir nur entnehmen können, dass „Astaron“ (wer immer das zum gegenwärtigen Zeitpunkt auch sein mag) die Welt besiegen werde. Stella hält Provokation für die beste Verteidigung und plaudert ohne Not aus, dass Hubbard ja noch frei rumlaufe und dank seiner überlegenen Willenskraft, die ihn schon auf dem Mars gute Dienste geleistet habe, Astaron vernichten könne. Dafür hat Hamilton nur ein müdes Lächeln übrig – schließlich hat man doch sein Flugzeug manipuliert. „Hubbard ist tot!“ schockiert er Stella (Memo an zukünftige Movie-Madmen: Bitte, bitte, wenn ihr versucht, die Helden umzubringen, wählt eine Methode, bei der ihr PERSÖNLICH anwesend seid, zumindest die Leiche begutachten könnt o.ä. Eure Flugzeugmanipulation war so effektiv, dass vermutlich sogar ich mit insgesamt vielleicht eineinhalb Stunden Micro$oft-Flugsimulator-Erfahrung die Kiste hätte bequem landen können). Ist die Menschheit zum Untergang verurteilt? Bibber! Beb! Zitter!

Natürlich nicht, denn der souverän getarnte Hubbard schleicht sich bereits durch die Kaffeefabrik, während Stella und Aris in den tiefsten Keller geführt werden, durch eine Art Bruthalle für die Eier (was auch immer das bezwecken soll – aber es gibt einen semicoolen visuellen Eindruck her) bis hin zu… „meinem Meister Astaron“ himself, der aus einer „einzigen Zelle“, wenn ich Hubbard richtig verstanden habe, entstanden ist (war Astaron mal ein Ei auf dem Mars, das Hamilton nach „Übernahme“ mitgenommen hat? Gibt´s mehr Astarons auf dem Mars? Weil… naja, auf diesen Punkt komme ich zurück, nachdem ich Euch was über Astarons Appearance erzählt habe).

Astaron entpuppt sich als ein lächerlich schleimiges Gummimonster mit einem gelb schimmernden Auge (das verdächtig nach Taschenlampe aussieht), für das sich vermutlich sogar Fred Olen Ray geschämt hätte (obwohl… nicht wirklich, schätze ich). Sieht irgendwie nach zwei aufeinandergestülpten Wackelpuddings aus, in die man eine Glühbirne geschraubt und denen man eine grün angemalte Rheumadecke übergeworfen hat. Mit seinem Taschenlampenauge (vielleicht sollte Cozzi mal den über zwanzig Jahre älteren s/w-Heuler The Atomic Submarine ankucken, indem ein wesentlich erschreckenderes Zyklopenmonster mit gewiß nicht mehr Geld und unter ganz anderen technischen Voraussetzungen umgesetzt wurde) hypnotisiert Astaron Aris, der sich von Stellas gekreischten Warnungen („Bekämpf es! Nein, geh nicht hin! Kreisch!“) nicht aus der Hypnose-Fassung bringen lässt.

Hubbard überwältigt indessen Cruz, wundert sich, dass die ihn kennt und wissen will, wo die Eier kultiviert werden. Cruz revanchiert sich damit, ihm brühwarm zu rzählen, dass man seine Freunde in Gewahrsam habe. Als seriösem Weltenretter sollten Hubbard Einzelschicksale eigentlich nachrangig sein, aber, so geht´s natürlich nicht im Film. „Wo sind sie?“ keift er sie an. „Im verbotenen Raum!“ (Eh? Uh! Argh!)

Astaron hat dieweil seinen Rüssel ausgefahren (was verdächtig so aussieht, als würde ein Requisiteur einen Kartoffelsack durchs Bild werfen) und saugt dadurch Aris kopfvoraus ein (das sieht lächerlicher aus, als man es in Worte fassen kann. Die einzige Analogie, die mir grad einfällt, ist das „Anziehen“ eines Ganzkörperkondoms). Aris mit Stumpf, Stiel, Klamotten und Schuhen gefressen soll nun Stella des fiesen Aliens nächstes Opfer werden (allerdings scheint Aris schwerverdaulich zu sein, denn das außerirdische Monstrum geht Geräusche wie nach einer ernsthaften Magenverstimmung von sich. Als Dessert würde ich zweihundert Rennie empfehlen).

Cruz und Hubbard sind mittlerweile in der Bruthalle angekommen, wo es ihr gelingt, die dort rumstehenden ABC-Schützen (ha, ich bin wieder so genial heute) zu einem Shoot-out gegen Hubbard zu veranlassen (sehr clever, weil die dabei fleißig getroffenen explodierenden Eier dafür sorgen, dass einigen Angehörigen des Fußvolks das Blech, eh, der Bauch wegfliegt. Jo, endlich wieder Gore). Cruz versucht sich durch eine Drehtür in den „verbotenen Raum“, wo Astaron hockt, zu retten, aber Hubbard erweist sich als anhänglich und hat sie im Schwitzkasten. Hamilton erwartet sie mit gezückter Pistole. „Wenn du schießt, tötest du sie!“, warnt Hubbard – vermutlich ist Hamiltons Zögern weniger moralischen Skrupeln zu verdanken als eher der Überlegung, warum zum Geier ihm Cruz´ Schicksal nicht wurschtiger sein sollte als der bewußte Sack Reis in China. Astaron wird ja wohl im Zweifelsfall ziemlich schnurzpiepe sein, wer letzten Endes auf seiner Lohnliste steht, solange seine Feinde ausgemerzt werden. Cruz ihrerseits ist ein wenig panisch: „Tu nicht, was Astaron will!“ (Äh. Wie jetzt? Macht Cruz nun aus purem Jux & Dollerei in Hamilton/Astarons Scheme mit oder ist die „Übernahme“ am Ende doch nicht so perfekt, wie ein Invasor von Welt sich das wünschen sollte?). Während Astaron immer noch Stella hypnosaftet, schießt Hamilton Cruz endlich tot. Hubbard und Hamilton liefern sich einen Faustkampf unter Ex-Kollegen, gewinnt die Oberhand und kann Stella aus Astarons Bann reißen. Das Monster versucht, Hubbard zu hypnotisieren – der menschliche Geist besiegt die außerirdische Beeinflussung und Hubbard schießt dem Monstrum das Leuchtauge aus (wieso wußte ich das wieder vorher?).

Draußen vor der Tür trifft dieweil die Kavallerie in Form des Militärs ein (wer zum Geier hat die alarmiert? Und wann? Und zu wem gehören die eigentlich? Sind das Amis oder Kolumbianer?). Astaron jault, winselt und kollabiert wie ein viertklassiges Soufflé und weil Hamilton und sein Herr und Gebieter auf übersinnliche Weise verbunden sind, geht´s auch dem nicht gut und er platzt eklig-gorig vor sich hin, während Astaron aus unerfindlichen Gründen zu brennen anfängt (spontane Selbstverbrennung?).

Die Erde ist gerettet – Hubbard und Stella können zur Nachbesprechung schreiten und Hamilton posthum von aller Schuld freisprechen. „Er ist immer noch auf dem Mars und starrt in das Auge des Zyklopen“, filosofiert Stella und spricht auch das ergreifende Schlusswort: „Wenn ich jemals wieder zu den Sternen sehen, werde ich mich daran erinnern, dass etwas dort auf uns wartet“ (mir wird übel).

Aber weil wir nicht ohne die obligatorische Schock-Szene am Ende auskommen können, streifen wir noch ein paar Minuten durch das pulsierende Leben im Big Apple, bleiben an einem Müllsack hängen und da liegt ein Ei und … SPLOT!

Wie gerne würde ich jetzt wieder mal gnadenlos über die Unfähigkeit italienischer Filmverbrecher ablästern, wenn ich mich nicht beschämt daran erinnern würde, dass der Streifen eine deutsch-italienische Ko-Produktion ist und damit wir Teutonen zumindest eine Teilschuld an diesem Machwerk tragen.

Womit schon angedeutet wäre, dass Astaron bzw. Contamination, wie der Streifen international (aber auch nicht wesentlich besser ) heißt, wie nicht anders zu erwarten, nicht viel taugt. Das hat hauptsächlich einen Grund – obwohl Astaron furchtbar gern ein Rip-off von Alien wäre (letztendlich aber maximal ein selbst im Ridley-Scott-Film eher nebensächliches Motiv, nämlich das der Eier, aufgreift und variiert), spielt sich der Streifen bis auf seine Gore-Eskapaden zu Beginn und Schluss wie ein x-beliebiger Eurotrash-Agentenklopper aus den 60er oder frühen 70er Jahren – ob Stella Holmes und ihre Kumpane nun hinter einem außerirdischen Invasor her sind oder einem beliebigen weltlichen megalomanischen Schurken auf dem Weg zur Weltherrschaft, das ist völlig egal (zumal dem Film nicht mal irgendetwas SF-mäßiges einfällt, um diese Story aufzupeppen. Bester Beweis: die Szene, in der Stella in ihrer Dusche durch ein Ei ausgeschaltet werden sollte. Das Ei könnte man vollkommen problemlos durch eine stinknormale Zeitbombe o.ä. ersetzen und die Szene trotzdem 1:1 so umsetzen). Der komplette Mittelpart ist ein einziges Exerzizium in Einfallslosigkeit – verzweifelt bemüht sich Cozzi, den Streifen durch Zeittotschlägereien wie die langatmigen Luftaufnahmen zu strecken (trotzdem schleppt sich der Film äußerst mühselig über seine gerade mal 79 Minuten Laufzeit – der Streifen wirkt deutlich länger) und verliert sich in für den Plot absolut vergessenswerten Nebensächlichkeiten wie den Exkursen in die Biologie der außerirdischen Eier (tut für den Film nichts zur Sache) und benötigt mehr als einmal einen deus-ex-machina, um die Story überhaupt am Laufen zu halten – da wird völlig aus der hohlen Hand die Geschichte der Marsexpedition hervorgezaubert (bis dahin hatte der Film nicht mal angedeutet, in einer „Zukunft“ zu spielen), da taucht im Showdown aus dem Nichts das Miltär auf. Plotholes gibt´s noch und nöcher (das allergrößte ist Astaron selbst – der Film will wohl implizieren, dass Astaron in seiner zyklopenhaften Erscheinungsform Hamilton auf dem Mars „übernommen“ hat. Wie zum Geier ist das nicht gerade kleine Monster dann zur Erde gekommen? Hat Hamilton es in der Hosentasche oder der Zigarrenkiste eingeschmuggelt? Schlüssiger wäre es, wenn Astaron ein „Ableger“ eines ursprünglich auf dem Mars ansässigen Alien wäre, aber diese Möglichkeit wird nicht mal leise angedeutet).

Ganz besonders übel sind mal wieder die Dialoge – besonders Aris (hätt´ er mal doch lieber Feierabend gemacht) hat im kompletten Filmverlauf sicher nicht eine erträgliche Zeile zu sprechen (er soll wohl auch und hauptsächlich, da seine Rollengestalt für die Story selbst nicht die allerkleinste Relevanz hat, den hätte man ebenso gut in der Eröffnungsszene auf dem Schiff killen können, als comic relief fungieren. Wie üblich bei comic-relief-Charakteren ist er aber notorisch unlustig, zumindest soweit es beabsichtigten Humor geht). Aber auch Stella Holmes hat kaum mal einen sinnvollen Satz zu sprechen (besonders „lustig“ sind ihre Geistesblitze – wie sie aus vollkommen zusammenhanglosen Erkenntnissen zu überzeugenden Schlussfolgerungen kommt, ist schon irgendwie begeisternd, bestes Beispiel: die Eier kommen aus dem Weltraum. Fakt. Das allein reicht Stella zu postulieren, das sie von einem Nachbarplaneten kommen und von Menschen auf die Erde gebracht wurden. Wie sich das in einer schlüssigen Argumentationskette belegen lassen soll, möge mir bitte ein ausgebildeter Logiker mit Gütesiegel und Diplom auseinandersetzen).

Analog zum Storytelling verschleppt Cozzi auch als Regisseur das Tempo. Während die Auftaktphase noch relativ flott, wenngleich herzlich uninspiriert abgespult wird, wird der Film im Mittelpart schon verdammt zähflüssig – es tut sich halt kaum was interessantes bis zum Showdown und auch der ist, schon allein aufgrund der Lächerlichkeit des Monsters, das auch anno 1980 im Kino kaum etwas anderes als Heiterkeitsausbrüche seitens des Publikums hervorgerufen haben dürfte, nicht wirklich ein großer Aufreger. Spannung kann da gar nicht aufkommen, da der Film abwechselnd vorhersehbar und doof ist (deswegen finde ich z.B. den sekundenkurzen Versuch, aus der Identität des „Mystery Man“ Suspense zu erzeugen, so putzig, wo doch jeder, der einigermaßen aufgepaßt hat, auch nur einen Cent darauf setzen würde, dass es nicht Hamilton ist).

Als Existenzberechtigung bleiben dem Film daher nur die FX. Angesichts der Tatsache, dass Cozzi direkt vor Astaron den legendär trashigen Star Wars-Abklatsch Star Crash mit Caroline Munro und David Hasselhoff inszenierte (ansonsten inszenierte er u.a. Paganini Horror und ein paar Dokumentationen über seinen Lehrmeister Dario Argento, für den er auch gelegentlich als Second-Unit-Director fungierte; außerdem schrieb er Lamberto Bavas lächerlichen Monster Shark), kann man schon froh sein, dass der Streifen auf Weltraumeffekte verzichtet. Es bleibt also beim Gore – und, okay, da muss man fairerweise anmerken, dass der Streifen mit sudeligen Blut- und Gedärm-Spritzereien nicht geizt (wie gesagt, den Mittelakt kann der Gorehound gepflegt überspringen). Die sind auch technisch nicht zu verachten, auch wenn man beim etwas genaueren Hinsehen schon merkt, dass die entsprechenden Darsteller vor den FX-Einlagen plötzliche Gewichtszunahme zu verzeichnen haben. Das große Problem der Effekte ist aber nicht ihre technische Qualität noch ihre Explizität, sondern ihre Replizität (eh, ist das jetzt ein Wort und wenn ja, das, das ich meine?). Sprich: es ist immer wieder der selbe Effekt, und der läuft sich irgendwann mal tot. Beim ersten platzenden Bauch schnalzt der Genrefreund noch bewundernd mit der Zunge, beim zweiten Mal wird´s immerhin noch ein „hehe, cool, schon wieder“ produzieren, beim dritten Mal aber nur noch ein Gähnen. Es nutzt sich ab, es stumpft ab, und im Showdown, wenn dann wieder fröhlich geplatzt wird, lockt´s keinen Hund mehr hinterm Ofen ´vor. Hat schon seine Gründe, warum ein erstklassiger Regisseur wie David Cronenberg z.B. in Scanners nur einmal einen explodierenden Kopf einbaute – dadurch bleibt die entsprechende Szene „something special“, etwas, das sich einbrennt und wirklich schockt, während die sich wiederholenden Bauchsprengereien aus Astaron ihre Wirkung schnell einbüßen. Wer jedoch ausschließlich darauf setzt, dass etwas blutig-splattrig-goriges passiert, dem wird das möglicherweise egal sein, mir jedoch wäre auch in Sachen bloody FX etwas Abwechslung lieber.

Die restlichen technischen Aspekte sind nicht der Rede wert. Kameraführung und Schnitt sind, genau wie die Inszenierung selbst, recht routiniert, aber uninspiriert. Da gibt´s keine Überraschungen, keine Finessen, wie sie handwerklich bessere italienische Filmemacher wie Mario Bava oder Dario Argento einbauen würde. Der Film wird halt einfach so heruntergekurbelt, frei von jedweder Ambition, etwas „bleibenderes“ zu schaffen als einen Schnellschuss, mit dem man im Kielwasser von Alien noch schnell etwas Kohle zu scheffeln hoffte.

Großer Aufwand ist nicht zu verzeichnen (und auch nicht zu erwarten) – was der Film an Sets auffährt, wirkt verdächtig nach Sperrholz und mit einem Matte Painting (der Alien-Höhle auf dem Mars) scheint das diesbezügliche Pulver auch verschossen zu sein. Der Rest ist wohl ziemlich komplett on location geschossen.

Wie schon oben angedeutet – die Kultigkeit von Goblin und ihren Soundtracks wird mir ein Rätsel bleiben. Für Astaron steuert die Truppe ein paar erstaunlich unpassende Synthi-Melodien ein, gegen die Jan Hammers Miami Vice-Musik wie Beethoven-Symphonien wirken. Die Musik schafft keine Atmosphäre, sondern lenkt ob ihrer Aufgesetztheit oft vom eigentlichen Geschehen mehr ab, als es in seiner Wirkung zu unterstützen (zumal manchmal gefährliche „Mitklatsch“-Tendenzen zu verzeichnen sind. Vielleicht sollten Goblin mal, Blasphemie voraus, ein Bierzelt-Album einspielen). Klingt insgesamt mehr nach Alleinunterhalter a la Franz Lambert und seine Hammond-Orgel als nach einem spannungsförderlichen Horrorscore.

Zu den Darstellern: Ian McCollouch verschaffte sich mit drei Filmen ewigen Ruhm unter den Splatterheadz und Gorehounds dieser Welt – Fulcis Zombi 2, Gurolamis Zombi Holocaust und eben Astaron – neben seiner Gore-Trilogie war der Schotte in den englischen TV-Serien Survivors (einer vergessenen SF-Serie von 1975) und Diamonds (einer kurzlebigen Intriganten-Soap, was man so darüber liest) aktiv. Wie die meisten englischsprachigen Akteure in italienischen Low-Budget-Filmen befleißigt sich McCollouch keiner nennenswerten Ausstrahlung und wirkt auch nicht wirklich motiviert.

Für die Kanadierin Louise Marleau, die ehrlich gesagt weit älter wirkt als die 36 Jahre, die die IMDB ihr für den Drehzeitpunkt bescheinigt, stellt Astaron mit Ausnahme eines kleinen kanadischen Films namens The Possession of Virginia den einzigen Ausflug ins Horrorfach und auch den einzigen nennenswerten internationalen Titel dar. Richtig wohl zu fühlen in der Rolle scheint sie sich auch nicht, aber das Script bietet ihr auch keine Möglichkeiten, zu glänzen oder wenigstens ein wenig overacting zu betreiben.

Für´s Overacting ist denn auch Marino Masé zuständig (wenngleich er auch nur eine Szene dafür hat, nämlich die in der Quarantänezelle). Masé mimte sich durch die üblichen Gladiatorenfilme und Italowestern, gab sich 1977 in Emanuelle Around The World die Ehre und hatte 1982 einen Auftritt bei Argento in Tenebrae. Später fand er noch Verwendung in Greenaways Belly of an Architect und Coppolas Godfather Part III. Masé gibt hier und heute den Prototypen eines nervigen comic-relief-Charakters, dem man seitens des Zuschauers die Pest an den Hals wünscht – theoretisch erfreulich, dass er dann auch nicht überlebt, aber sein Abgang ist leider nicht blutig-sadistisch, wie es des Reviewers Herz erfreuen würde, sondern lächerlich.

Die deutschen Fahnen werden von Siegfried Rauch und Gisela Hahn vertreten. Rauch, verdienter TV- und Film-Mime ohne Berührungsangst zum Trash Niemand weint für immer, Death Stone, Feuer Eis & Dynamit und inzwischen langjähriger Traumschiff-Kapitän, gibt seinen Hamilton mit professioneller Zurückhaltung und ohne größeren mimischen Aufwand – er behält seine Würde, trotz einer Szene, in der selbst er nicht mehr an sich halten kann (die, in der er das Platzen des Eis, das Stella umbringen soll, „mitfühlt“) und die overacting-Karte zieht. Gisela Hahn, die entgegen ihres südländischen Rollennamens die typische kühle Blonde aus dem Norden gibt, hat eine erstaunliche Trashvita mit Auftritten in Spaghettiwestern wie Companeros, My Name is Trinity, SF-Schmodder wie Brescias War of the Planets bis hin zu einem Stint für Jess Franco in Jungfrau unter Kannibalen zu bieten. Hahn liefert vielleicht die reifste, weil zurückgenommenste und „glaubhafteste“ darstellerische Leistung ab, wenngleich ihr Charakter darnter leidet, nicht nur „underwritten“, sondern „gar net written“ zu sein.

In einer kleinen Gastrolle gibt sich auch der unvermeidliche Al Cliver (Zombi 2, Jungfrau unter Kannibalen, Il Gatto Nero, Die blonde Göttin der Kannibalen, I Guerreri Dell´ Anno 2072)die Ehre.

Im Zuge der Wiederentdeckung italienischen Horrorschmodders erfreut sich Astaron sogar zwei aktueller deutschsprachiger DVD-Veröffentlichungen. Neben der CMV-Scheibe, die als Extra nur einen Trailer mitliefert, gibt´s mittlerweile auch eine besser ausgestattete Marketing-DVD, die der CMV-Veröffentlichung wohl auch in Bild und Ton leicht überlegen ist. Bei DTM findet sich ein ausführlicher Versionsvergleich, falls sich ernstlich jemand mit dem Gedanken an Anschaffung trägt.

Sollte man sich mit diesem Gedanken tragen? Ja und nein. Zwar taugt der Film objektiv, wie schon oben ausgeführt, nicht viel, im Vergleich zu manch anderem Italo-Schmarren aus ähnlicher Epoche ist Astaron jedoch relativ schmerzlos zu konsumieren; zwar ist der Streifen inhaltlich nicht weniger schwachsinnig als vieles, was aus Cinecitta auf Leinwände dieser Welt losgelassen wurde, aber zumindest handwerklich erträglich und keine reine Blut- und Gedärm-Waterei (was jetzt natürlich die Fulci- und Mattei-Crowd aufheulen lässt). Die gruseligen Dialoge (durch die deutsche Synchronisation sicher nicht verbessert) und ein paar doofe Einfälle des Scripts sorgen für genügend unfreiwilligen Humor, um Trashfreunde auch über die Längen des Mittelteils zu helfen. Mit Sicherheit auch kein (Trash-)Klassiker für die Ewigkeit, aber nicht so selbstzweckhaft goreorentiert-widerwärtig wie viele andere Italo-Horrorstreifen (auch wenn die Gore-Effekte natürlich auch Astarons größter selling point sind). Kein großer Wurf, aber für einen Regisseur vom Kaliber eines Luigi Cozzi vermutlich schon ein Meilenstein. Mit genügend Alk und in geselliger Runde, die gewillt ist, sich über das Gezeigte amtlich lustig zu machen, erträglich.

(c) 2005 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 7

BIER-Skala: 5


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