Angel of Darkness II

 
  • Original-Titel: Inyu kyoshi II
  • Alternative Titel: Angel of Darkness Vol. 2 |
  • Regie: Atsushi Shimizu
  • Land: Japan
  • Jahr: 1995
  • Darsteller:

    N.A. Rika Mizutani
    N.A. Mayu Nakata
    N.A. Kazumori Takahashi
    N.A. Nana Kanazawa
    N.A. Keiji Hamaguchi
    N.A. Kengo
    N.A. Miyuki Tanigawa
    N.A. Minaru Sato


Vorwort

Abt. Die spinnen, die Japaner

Das ist keine wirklich neue Erkenntnis und lässt sich auf beinahe alle Lebensbereiche übertragen, aber wenn´s um beklopptes Zeuch in Film & Fernsehen geht, sind die Japaner nun wirklich konkurrenzlos. Soll unser Schaden nicht sein, da haben wir Gaijins was zu staunen.

Eines dieser Phänomene, das irgendwie nur von Japanern erfunden werden konnte, weil dem Rest der Welt die schmutzige Fantasie dafür fehlt (bzw. wir keine derartigen kreativen Klimmzüge machen müssen, um uns an Pornografie erfreuen zu können), ist das Kapitel „Hentai“, also diejenigen Anime, in denen schnucklig aussehende Schulmädchen bevorzugt von schleimigen Tentakelmonstern, äh, beglückt werden (tentakelfreie Hentais wie die Cool Devices-Serie lassen wir jetzt einfach mal der Verallgemeinerung halber außen vor).

Zu den populären Hentai-Serien (d.h. so populär, dass sogar der Doc, der sich diesem speziellen Fachgebiet nur am Rande widmet, davon gehört und die ein oder andere Episode gesehen hat) zählt Angel of Darkness. Ähnlich wie bei dem vermutlich bekanntesten Tentakel-Gassenhauer La Blue Girl hielten es die findigen Produzenten Mitte der Neunziger für angebracht, zusätzlich zur Zeichentrickserie eine Realverfilmung ins Rennen zu schicken – man mag sich rein grundsätzlich fragen, ob das eine wirklich gute Idee ist… nicht nur dürften es die japanischen Zensurbestimmungen nahezu unmöglich machen, das, was die Hentais, eh, bemerkenswert macht, „in echt“ zu zeigen (mal ganz davon abgesehen, dass japanische Darstellerinnen mit der passenden Anatomie nicht wirklich auf Bäumen wachsen dürften), außerdem sind die tricktechnischen Anforderungen nicht ganz ohne – und irgendwie denken wir bei „Spezialeffekte“ und „Japan“ doch alle zuerst an Godzilla… (ich denk an Winspector… – der Lektor)

Okay, nichts ist abwegig genug, um vom Doc nicht einer persönlichen Inaugenscheinnahme unterzogen zu werden und da mir die für gewöhnlich gut unterrichteten Kreise ein denkwürdiges Trash-Erlebnis versprachen, hockte ich mich gestern vor die Glotze, um exemplarisch den zweiten Teil der Angel of Darkness-Realserie zu verhaften (nach meinem Kenntnisstand hängen die Teile 2 bis 4 der Serie inhaltlich zusammen, der erste Teil ist ein „standalone“-Film und kann daher, mangels Vorhandensein, von mir bedenkenlos ignoriert werden). Dauert ja auch nur gut 70 Minuten.


Inhalt

Wir befinden uns in einem Waldstück, in dem sich beinahe jeder deutsche Amateurfilmer (ich sag also mal Timo Rose oder so) sofort wie zu Hause fühlen sollte (Waldallergiker mögen aufmerken – da es sich um ein kostenbewusst produziertes Werk handelt, wird der Film tutti kompletti im grünen Gewölle spielen, sagt mir Future Doc). Eine Oma kraucht durchs Gelände und singt dabei einem von ihr rumgetragenen Baby ein Schlaflied vor, gegen das sich Hape Kerkelings „Wiegenlied der grönländischen Eskimofrau“ wie eine Mozart-Komposition ausnimmt. Nachdem wir uns das eine Weile anhören durften, erreicht die Oma drei mit lustigen roten Hals- und Kopftüchern verzierte Steinstatuen (von ihr „Takao“ genannt. Hat das ´ne Bedeutung? I don´t think so). Weil Oma offenbar schlecht gefrühstückt hat und Kohldampf schiebt, hat sie nichts besseres zu tun, als den gewiss irgendwelche hochwohlgeborenen Gottheiten darstellenden Steinknilchen die von anderen Wanderern dort deponierten verzehrbaren Opfergaben anzuknabbern. Solcherlei Frevlertum darf selbstredend nicht ungesühnt bleiben. Ein Erdbeben (das sicherlich keinen echten Japaner beeindrucken wird) sorgt für vernachlässigbare Geländeumstrukturierungen sowie das Umfallen und Zerbrechen der Steinoschis. Wichtiger für uns – in einer dadurch freigelegten Höhle sabbert grüner Schleim (und der war noch in keinem Film ein gutes Zeichen) in eine Quelle.

Angesichts der schlechten Vorzeichen (den green goo hat die Oma aber gar nicht gesehen) versteigt sich die inzwischen unschwer als Bewohnerin des La-La-Landes zu identifizierende Alte zu düsteren Prophezeihungen, die darauf hinauslaufen, dass bei Vollmond ein gar fürchterlicher Dämon erscheinen (Charles Band?) und gewiss einen Haufen übler Dinge anstellen werde (schließt Charles Band noch immer nicht aus). Der grüne Sabber schleimt und tröpfelt vor sich hin und die japanischen Filmemacher halten es nun für eine gute Idee, den Filmtitel einzublenden.

Mehr an Vorspann gibt´s aber nicht, deswegen machen wir gleich weiter. Durch den Wald rast auf Bodenniveau ein typischer Evil Dead-Gedächtnis-POV-Shot (gewöhnt Euch dran, der halbe Film wird so sein), der akustisch mit einem dumpfen Grollen und einem hochgepitchten dämonischen Kichern mit gelegentlichen Grunzeinlagen unterlegt wird (jetzt noch tiefergelegte, äh, -gestimmte Gitarren und ´nen Drumcomputer mit 357 bpm dazu und feddich ist der Black-Metal-Hit). Auf Kollisionskurs, d.h. zumindest sich dem bewussten Waldstück annähernd, befinden sich ein Minibus und ein Jeep, mit denen unsere Ladung Protagonisten anreist. Das zelebrieren wir durch geschickte Gegenschnitte ungefähr drei Minuten lang, bis uns sowohl POV als auch Fahrstudien japanischer Automobilbaukunst zu den Ohren rauskommen… wenn man schon in 70-Minuten-Filmen soviel Zeit totschlagen muss… Irgendwann – endlich – latscht der Fahrer des Minibusses heftig in die Eisen. Der Grund: die albern grinsende Oma steht vor´m Kühlergrill und da Herr Chauffeur keinen Bedarf einer zusätzlichen Kühlerfigur hat, bremst er doch lieber ab. Die Olle sagt nix, sondern tätschelt nur ihr Baby, das sich, haha, als Puppe, eh, entpuppt (ich will zumindest hoffen, dass es sich wirklich um eine Puppe handeln soll und nicht die Filmemacher nur kein echtes Baby am Start hatten und hofften, mit dem Trick durchzukommen. Zuzutrauen wär´s ihnen prinzipiell). Die in beinahe vollzähliger Stärke aussteigenden japanischen Jungschauspieler stellen nach kurzer Überprüfung der Sachlage übereinstimmend und achselzuckend fest, dass die Alte ersichtlich nicht mehr alle Falten am Kimono hat und fahren einfach weiter. Die Oma kuckt den davonbrausenden Gefährten schelmisch nach und erinnert uns, die geneigten Zuschauer daran, dass Vollmond sei und mithin der schreckliche Dämon sein Unwesen treiben werde. Muwa-ha-haa. Sehr, äh, aufregend.

Unsere automobilen Freunde veranstalten, warum genau, weiß kein Mensch, ein Campingwochenende in den finstersten japanischen Wäldern. Nicht ganz aus Spaß, nö, das ist wohl ein nicht näher bezeichnetes Schulprojekt (kann natürlich auch sein, dass ich da was nicht mitbekommen habe, es ist nicht ganz so einfach, umfangreiche Notizen anzufertigen, während man einen japanischen Film mit englischen Untertiteln ansieht. Da kann man schon mal ´ne Info verpassen). Stellen wir also mal unsere Charaktere vor (der Film tut´s lange nicht, aber ich brauch ja wenigstens ein paar Namen): Chef im Ring, d.h. Obermotz ist Professor Kimura, ihm assistierend zur Seite steht seine Kollegin Fujino. Dazu gesellen sich die üblichen obnoxious teens, fünf an der Zahl – die Jungs Takuya (erstens ein Schlafmütz, der die fröhliche Landfahrt pennend auf dem Rücksitz absolviert hat, und zweitens ein verhinderter Sexmaniac) und Hiroshi (brilletragender Nerd), die Mädels Manami (unschwer bereits ab der ersten Sekunde als final girl zu identifizieren), Sanae (Takuyas Freundin) und Akane. Die Blase baut die Zelte auf und gräbt Toilettengruben (hat wieder keiner dran gedacht, das Chemo-Klo einzupacken?), während sie von POV-Shots umzingelt wird. Takuya bemüht sich, Sanae an Ort und Stelle in den Schlüpfer zu steigen, weil er ein sexuelles Notstandsgebiet ist und offenbar dringenden Samenüberdruck abbauen muss (die entsprechende Auforderung an Sanae verstehe ich akustisch unbegreiflicherweise als „joedamato?“ Japanisch müsste man können, vielleicht würde das des alten Aristides Pseudonym erklären). Sanae hält Ort (in Sichtweite der restlichen Belegschaft) und Zeit (am hellichten Tag) für ungeeignet, aber prinzipiell abgeneigt ist sie nicht. Man verständigt sich daher auf „heute Nacht“ und Takuya zupft sich schon mal prophylaktisch in Michael-Jackson-Manier am Gemächt.

Am nahen Fluss waschen Fujino und Manami Teller (äh, bittschön, warum? Noch hat keine alte Sau hier Geschirr benutzt). Fujino spielt die Routine „Ich-bin-nicht-deine-Lehrerin-ich-will-deine-Freundin-sein“ aus (und scheint auch nicht gerade alle Steine auf der Schleuder zu haben, bezeichnet sie doch den Campingtrip als „purifying experience“), versucht dabei, Manami aus der Nase zu ziehen, ob sie eventuell in einen der Jungs verknallt ist und wenn ja, in welchen. Manami fordert eine Verschwiegenheitserklärung seitens der Lehrerin, die sie bekommt, und gesteht daraufhin, dass sie in der Tat verliebt sei, aber… in Professor Kimura (was, wäre ich ein sechzehnjähriges Schulmädel, natürlich genau das ist, was ich einer Lehrerin erzählen würde)! Kommt zu Potte, Leute, das alles ist doch irgendwie Grundvoraussetzung für ´nen Hentai…

Nachdem das Geschirr ordnungsgemäß gespült ist, kann´s nun auch essenstechnisch eingesaut werden (ich weiß, dass die Japaner manches anders machen als Angehörige des westlichen Kulturkreises, aber ich dachte eigentlich bislang, dass die auch zuerst essen und dann abspülen. Na ja, live and learn, vielleicht ist das ein Ansatz für Lost in Translation 2). Kimura gibt den Kids bis Sonnenuntergang frei (in der Gewissheit, dass sie in der Wildnis nicht allzu viel anstellen können), sie sollen aber aufpassen, sich nicht irgendwelche Klippen runterstürzen o.ä. und auf gar keinen Fall nie nicht alleine rumstrolchen. Ein POV-Shot unterstreicht diese Warnung eindruckslos.

Und so wandern unsere Helden nach dem Mahl (bekanntlich soll man nach dem Futtern ruh´n oder 1000 Schritte tun) durch die Landschaft, sammeln Pilze und treiben ähnlich kinematische Scherze. Takuya und Sanae sondern sich ab (kann ich verstehen), was Akane nicht unrecht ist, ist sie doch nun mit Fujino allein und kann der Professorin in lesbischer Absicht an die Wäsche gehen, was bei der Lehrerin auf fruchtbaren Boden (höhö) stößt. Takuya ist währenddessen weiterhin notgeil und möchte bei Sanae zum Stich kommen, doch die wirft einen Blick auf die Sonnenuhr, stellt fest, dass es noch nicht Nacht ist und deswegen auch noch nicht gerammelt werden darf. Pech für Takuya, dass seine Schnalle Prinzipien hat (er ist vermutlich dagegen geimpft).

Die Lesben erreichen indes eine Höhle (ich nehme an, es handelt sich um DIE Höhle, die mit dem grünen Schleim, gell) und halten diese für einen geeigneten romantischen Backdrop für eine ausführliche Demonstration der Vorzüge gleichgeschlechtlicher Sexualbeziehungen (damit wir aber nicht vergessen, dass wir uns, technisch gesehen, in einem zumindest mit Horror-Elementen versetzten Film befinden, donnert von der Tonspur ein Gewittergrollen und wird immer wieder mal kurz der grüne Sabber eingeblendet). Fujino übernimmt den aktiven Part der Sexgeschichte, knetet die Möpse der Schülerin, küsst, saugt und leckt daran, freundet sich auch mit der Rückpartie Akanes an und führt eine Intim-Massage (züchtig unter dem Höschen) durch. Wie in so ziemlich jedem erotisch angehauchten Film aus Japan stöhnt sich Akane angefühls der nicht wirklich aufregenden Dinge, die ihre Lehrerin mit ihr treibt, die Seele aus dem Leib, als hätte sie mindestens fünf Orgasmen gleichzeitig. Irgendwann geht Akane dann doch noch des Slips verlustig und Fujino züngelt an der Körperregion, die ich hier nicht nennen darf… selbstredend, wir reden von einem japanischen Realfilm, ist das ganze a) unexplizit (allerdings dennoch eindeutig) und glänzt b) durch völlige Abwesenheit jedweder Erotik (ich gehöre normalerweise zu denjenigen, die eine lesbische Sexszene per se für solide unterhaltend halten, aber uninspirierter geht´s nicht, zumal zumindest Akane auch nicht gerade eine Super-Schnecke der Azumi-Kategorie ist. Aber für ´ne Japanerin hat sie ordentlich Holz vor der Hütte, und das dürfte hier das ausschlaggebende Castingargument sein, kommt dort drüben ja nicht sooo oft vor). Nachdem Akane ein letztes „Sensei, ich liebe dich“ gestöhnt hat, ist der Akt dann auch vorbei (lang genug hat´s gedauert. Das war soooo stimmungslos – auch weil jede musikalische Untermalung fehlte). Der Schleim tröpfelt (Ähm… gehört das noch zur Sexszene? – der Lektor), der Donner grollt, und Akane und Fujino schlürfen Flüssiges aus der Thermoskanne. Nun begeht Fujino einen strategischen Fehler – sie tut etwas, das den Plot in Gang bringt, nämlich die Thermoskanne an der nahen Quelle mit Wasser füllen. Und, wie uns der Film subtil erinnert, in dem Wasser ist das grüne Ekelzeugs… uaaaah!

Es wird finster, die Rasselbande sitzt ums Lagerfeuer und Kimura telefoniert mit Fujinos Handy (man merkt, wir sehen einen Film aus dem Jahr 1994, wenn von sieben Japanern EINER ein Mobiltelefon dabei hat) mit wem-auch-immer. Fujino nimmt einen Schluck aus ihrer Thermoskanne – das wird wohl ein Fehler gewesen sein. Zumal… der Vollmond aufgegangen ist. Nichts böses ahnend, hüpfen unsere Camper in die Heia bzw. die nach Geschlechtern getrennten Igluzelte. Möglicherweise könnte nun langsam, aber sicher, etwas passieren, sonst schlaf ich gleich solidarisch mit ein.

Naja, wenigstens auf die sexbesessenen Takuya und Sanae ist Verlass, die schleichen sich heimlich, still und leise hinfort, um gar lästerliche Dinge zu tun, während Fujino im Schlaf verdächtig vor sich hin würgt.

Erfreulicherweise müssen Sanae und Takuya nicht in der unbequemen und viechzeuchverseuchten Wildnis ficken (pfui, was für Worte! – der Lektor) [wär dir „poppen“ lieber? – der Autor], da der liebe Gott eine – bislang mit keiner Silbe oder auch nur einer bildhaften Einstellung gewürdigten (es gibt im ganzen Film nicht eine Außenansicht der Bude) – verlassene Hütte in die nähere Umgebung gestellt hat (wenn wir schon Evil Dead rippen, dann richtig). Vielleicht ist das auch ´ne Garage, jedenfalls liegen dort Felgen und Räder rum. Stellt sich schon die Frage, ob der Wald wirklich so abgelegen ist, wie wir denken sollen). Takuya hektikt, dem scheint das Sperma wirklich schon bis Oberkante Unterlippe zu stehen. Ein bissl Vorspiel muss aber sein, sonst ist die Tussi beleidigt, kennt man ja. Also grabbelt Takuya ein wenig an Sanaes Brüsten, zieht ihr den BH aus („they´re free“, entzückt er sich ob des nun auch nicht übermässig spektakulären Anblicks, der sich ihm nunmehr bietet – ein wahrer Vorkämpfer für women´s lib) und darf Sanae nun endlich flachlegen. Der Liebesakt ist eher von kurzer Dauer – Takuya hat seinen Samenstau wohl doch deutlich zu lange unterdrückt und ist nach ca. 1,5 Sekunden fertig („you came already?“, dummfragt Sanae. Ich dachte, frau merkt sowas). Das ist ihm zwar ziemlich peinlich, nützt ihm aber bei der missgünstigen Sanae nicht viel. „Verschwinde und verschaff dir anderswo Erfahrung“, blökt sie, wenn er mal richtig * kann *, darf er auch wiederkommen (interessante Einstellung). Sprachs und trabte vom Acker. Takuya verfällt in eine angemessene Selbstmitleid-Krise: „I´m such a geek!“ (Halt! Stop! DAS GEHT ZUWEIT! Ich nenne mich ja auch Geek, aber DIE Probleme hab ich nicht! (Ähem…. – der Lektor) [Kusch! Aus! Platz – der Autor] I feel insulted!). Die Tradition der Kippe danach erfüllt Takuya aber, auch wenn´s ein kurzes Vergnügen war. Doch vielleicht ist heute doch noch sein Glückstag, denn wer schält sich da im Negligé aus den Schatten und haucht: „Soll ich dich unterrichten?“ Niemand anderes als Professor Fujino (die treibt´s auch wirklich mit jedem… JA, ich weiß natürlich, was da im Busch ist. Höhö, im Busch…).

Während Sanae sich also unbefriedigt wieder im Zelt zur Nachtruhe bettet, üben Takuya und Fujino eifrig, und der Jungspund outet sich als gelehriger Schüler (kein Wunder, er hat ja grad, da kann er´s jetzt ein bissl rauszögern). Höflich ist er auch – nach dem üblichen Vorspiel erkundigt er sich förmlich: „May I go in?“ Die Erlaubnis wird ihm großmütig gewährt (also, Taki, so wird nie ein großer Sexmaniac aus dir…). Fujino eröffnet die japanischen Reiterspiele (was man für blumige Umschreibungen wählen muss, wenn man nicht so schreiben darf, wie einem der Schnabel gewachsen ist. Schließlich ist man ein Vorbild in Sachen Jugendschmutz und so). Und gerade, als wir dachten, mehr als ein bissl Softporn würde in diesem Film nicht passieren, da passiert´s dann eben doch. Takuya hat offenbar das Schild „Vorsichtig, bissige Muschi“ nicht gesehen… ich hab, ehrlich gesagt, keine Ahnung, was wie und warum, auf jeden Fall schmoddert plötzlich ein Schwall Blut gegen eine Lampe und Takuya ist hin. Ich vermute mal, dass Fujino mit seinem Schwengel was Böses angestellt hat.

Der Morgen danach… der müde Kimura kriecht aus seinem Zelt und entdeckt, dass Fujino zu den Frühaufstehern zählt und richtig gut drauf TM ist. Kimura hat immerhin wissenschaftlich ermittelt, dass Takuya abgängig ist, was Fujino fröhlich erklärt – der musste dringend heim nach Tokio und da hätte sie ihn netterweise schnell hingefahren (Future Doc: wenn man ins Kalkül zieht, wie lange Kimura später braucht, um nur in die nächste Stadt zu fahren, sollte der Herr Professor die Glaubwürdigkeit dieser Aussage mal zwei bis drei Sekunden lang überdenken. Nana, Lehrer halt, weltfremd usw.). Kimura kauft die Geschichte also für einen Yen, während der Kameramann mal kurz das Fischauge aufzieht und so einen der wenigen stimmungsvollen Shots (rund um Kimura) einbaut. Das pflichtschuldigst ins Bild gesetzte fake-hand-prop, das in der Nähe des Flusses unter einem Busch hervorschimmert, wird von den Protagonisten genauso pflichtschuldigst mit Nichtachtung gestraft.

Am Frühstückstisch wird über Takuyas dringende Abberufung gescherzt. „Jetzt sind nur noch Hiroshi und Kimura da, um uns vier Frauen zu beschützen“, heißt´s von der Fraktion des vermeintlich schwachen Geschlechts (girls, you´re fucked, literally). Ein böse heranzoomender POV-Shot erweist sich als lausiger false scare.

Danach trabt die Gesellschaft unter Kimuras ortskundiger Führung zu einem nahe gelegenen See. Der Anblick eines stehenden Binnengewässers veranlasst die Schicksen gleich mal zu Ambitionen, sich klamottenlos (weil frau vergessen hat, Badeanzüge einzupacken) ins Wasser zu werfen. Der Einwand sacktragender Anwesenheit wird mit einem „Kimura und Hiroshi zählen nicht als Männer“ beiseite gewischt, dennoch wird scheinbar durch höhere Mächte spielverderbenderweise entschieden, dass nicht nacktgebadet, sondern geangelt wird (liegt ja auch voll auf dem Aufregerlevel dieses Films, und ich werde jetzt NICHT Terry Pratchetts „fishing is like being dead“-Gag recyclen. Ich will mich nicht öfter wiederholen als RTL2 sein Programm). Manami nutzt die günstige Gelegenheit, um sich an Kimura ranzuschmeißen, zumindest aber ein paar diskrete Erkundigungen über dessen Familienstand einzuholen. Verheiratet ist er nicht, sagt Kimura traurig und Manami fällt es angesichts dieses für sie sehr positiven Geständnisses schwer, die contenance zu bewahren und nicht gleich in einen Freudentanz auszubrechen. Akane sucht ihre geliebte Professorin, die sich zum Pilzesammeln in den Wald verabschiedet hat, und folgt dieser nach. Tatsächlich findet sie Fujino auch, aber deren blutbeschmierte Visage (anscheinend, ohne dass wir Einzelheiten, die ja potentiell interessant sein könnten, sehen dürften, labt sie sich gerade an frisch gefangenem Wild a la sushi), in Verbindung mit einer tiefen Dämonenstimme, die Fujino vorher Akanes Erinnerung nach nicht hatte, reicht dem Mädel aus, schleunigst die Beine in die Hand zu nehmen und kreischend stiften zu gehen. Was ihr, wie schon einige zusätzliche fisheye-Shots andeuten, nichts nützt. Fujino greift sie an: „Wir sind doch Liebhaber, oder?“, flötet sie in ihrer Normalo-Stimme, aber der Tentakel, der sich (eher unvorteilhaft, was Atmung usw. angehen dürfte) aus ihrem Mund und direktemang in Akanes schiebt (subtile Symbolik, merkt Ihr sicherlich), spricht ´ne andere Sprache. Und ja, so beinahe bei Halbzeit erlaubt sich der Film seine ersten drei Sekunden Tentakel-„Sex“ (enjoy them while they last).

Hierzu eine kurze technische Anmerkung… schon köstlich, wie die Tricktechniker das lösen. Es wird sich wiederholen – wenn eine Nahaufnahme des angreifenden Tentakels inklusive seines Alien-mäßigen Kiefers (!) gefragt ist, wird einfach eine grüngefilterte Animation vor neutralem schwarzen Hintergrund eingeblendet (völlig egal, welche Umgebung eigentlich gerade gefragt ist). Die mouth-to-mouth-Penetration sieht technisch so aus, dass die beiden Frauen etwas im Mund haben, das entfernt an eine Bratwurst erinnert und die Akane-Darstellerin so tut, als würde der Tentakel in sie hineingleiten (obschon deutlich zu erkennen ist, dass nicht der Tentakel sich in sie eindringt, sondern sie den Tentakel „schluckt“, was, rein bewegungstechnisch betrachtet, der umgekehrte Vorgang ist) Das hat schon was von Ed Wood. (GET ON WITH IT! – der Lektor) [was denn? Nicht drängeln! – der Autor]

Akane kehrt nach der unheimlichen Begegnung der sexten Art zurück zu ihren Gefährten am See, ist aber einsilbig, abwesend und wirkt irgendwie kränklich, weswegen Kimura ihr sofortige Zeltruhe verordnet, Manami soll sie doch bitte ins Camp geleiten, während er und Hiroshi nach Fujino suchen wollen. Manami reicht Akane im Zelt noch ein Aspirin oder zwölf. Dieweil stapfen Hiroshi und Kimura durch den Wald, Hiroshi greift in grünen Glibber, macht sich aber nix draus, sondern wischt den Schleim nur angeekelt ab. Das fake-hand-prop bleibt neuerlich unentdeckt (weswegen ich mich schon frage, warum die Filmemacher es so penetrant einblenden, als wär´s ein wichtiger Plotpunkt).

Akane köfft im Zelt ungesund klingend vor sich hin und kotzt grünen Schleim aus (alles klar, die hat nur zu viel gesoffen). Sanae sitzt währenddessen allein am See (soviel zu „nicht alleine bleiben“, Kimura vernachlässigt ganz schön seine Aufsichtspflicht. Er hätte sie eigentlich mit Akane und Manami zurück zu den Zelten schicken sollen), aber es passiert nichts, außer das Hiroshi und Kimura mit leeren Händen von der Suchaktion zurückkehren. Sanae unterbreitet den Vorschlag, Fujinos Dematerialisation der Polizei zu melden, was Kimura für ´ne gute Idee hält und selbiges per CB (in seiner Kalesche) umzusetzen gedenkt. Akane würgt dieweil einen Tentakel aus. Langsam scheinen wir in die Puschen zu kommen. Wird auch Zeit (ich verrate ja an dieser Stelle nicht, dass ich bis an diese Stelle ungefähr vier Anläufe brauchte). Kimura schwingt sich in sein Auto und ans Funkgerät, aber außer statischem Rauschen ist im Äther nichts zu hören (wäre ja auch langweilig, wenn nicht). Ergo verfällt er auf die Großmeister-Idee (die sich sicher auch mit seinem Schutzauftrag bestens in Einklang bringen lässt), * alleine * in die nächste Stadt zu fahren und Hilfe zu organisieren. Für seine Schutzbefohlenen hat er außer einem „Und ihr passt gefälligst auf euch auf“ nichts zu bieten. Hiroshi soll als „einziger Mann“ die Festung halten (so drückt sich Kimura übrigens tatsächlich aus). Ich wiederhole mich, Ladies und Gentlemänner, those teens are fucked up beyond all recognition. Kimura braust davon und überlässt seine Schüler ihrem vermutlich wenig erfreulichen Schicksal (der hat wieder im Drehbuch gespickt und will nur weg… technisch gesehen würd´s ja reichen, wenn er soweit fährt, bis er vernünftigen Funkempfang hat, von dort aus die Bullen anruft und dann schleunigst seinen Schäflein wieder zur Seite springt).

Sanae und Manami beschließen, nach Akane zu sehen und verpassen um Haaresbreite einen guten Blick auf einen eregierten… Tentakel natürlich, ihr Ferkel, der sich aber schleunigst versteckt. Hiroshi pondert seine neuen Verantwortlichkeiten. Das Abendessen verläuft in eher gedämpfter Stimmung, zumal Hiroshi und Sanae vermuten, dass Fujino irgendwo tot in der Pampa liegt. Akane schläft friedlich – oder doch nicht? Während ihre Kameraden draußen lecker Fischbrät mampfen, beginnt Akane mit einer ausufernden Masturbationseinlage (die mindblowingly einen optisch unzensierten wet-panty-shot beinhaltet!), ehe sie dazu übergeht, dem anwesenden Tentakel einen Blowjob zu verpassen (hochgradig lustigerweise gerade, als Hiroshi draußen die Mädels, rein kulinarisch gemeint, zu „Eat my salami“ auffordert. Elegant-leichtfüßiger Humor).

Manami entschließt sich, wieder mal nach Akane zu kucken – doch da kommt der Schock: schattenspieltechnisch zeichnet sich am (prächtig illuminierten… haben die ´nen Atomreaktor als USV vergraben?) Zelt Akanes Tentakel-Tanz ab. Manami lässt sich nicht abschrecken, sondern betritt todesmutig das Zelt, wo.. Akane den Schlaf der Ungerechten pennt und von Tentakeln weit und breit nichts zu sehen ist (wir wollen ja nicht übertreiben, wir hatten ja gerade heiße Hentai-Action). Also hocken sich unsere drei von der Waldstelle wieder ums Feuer und sinnieren vor sich hin. Manami fällt ein, da von Kimura weit und breit nichts zu hören und sehen ist, dass ja nicht alle drei Wache schieben müssen, Hiroshi und Sanae sollen sich doch erst mal aufs Ohr hauen. Dies wird für gut befunden. Manami will sich aus Fujinos Thermos laben, doch in aller-aller-allerletzter Mikrosekunde, bevor sie die Lippen ansetzt und sich damit einem Leben der ewigen Verdammnis und der Tentakel aussetzt, meldet sich Kimura über CB, ohne wesentliche Neuigkeiten verkünden zu können: „Ich komm so schnell wie möglich zurück!“ Sonderlich eilig scheint die Angelegenheit nach Manamis Meinung nicht zu sein, denn sie empfiehlt ihrem Lieblingslehrer, ganz vorsichtig zu fahren (nicht, dass er sich noch was abbricht, was Manami noch mal brauchen könnte). Da Sanae sich nicht zu Akane ins Zelt legen mag, pennt die bei Hiroshi. Bzw. er würde gern pennen, sie aber nicht – wir erinnern uns, vorhin mit Takuya kam sie doch ein wenig zu kurz und jetzt möchte sie gern versäumtes nachholen und dem verblüfften Hiroshi etwas guten Sex angedeihen lassen (die klassische Ausrede „Ich hab Angst“ macht uns Männer ja immer zu potenten Beschützern). Während Akane weiter vor sich hin hustet, fummelt Sanae an Hiroshis bestem Stück rum (die Hose bleibt an). „Hast du eine Erektion?“, blödfragt Sanae (also, den Vorwurf an Takuya wegen „mangelnder Erfahrung“ kann ich jetzt so nicht stehen lassen. Die Schnalle muss fragen, ob ihr Partner „gekommen“ ist, ob er ein Rohr hat usw. Klosterschülerin, fraglos). Hiroshi ist das sichtlich unangenehm, aber mehr als ein laues „lass das“ fällt ihm als Abwehrmaßnahme auch nicht ein (man muss auch mitnehmen, was man mitnehmen kann, richtig so). Sanae rubbelt an seinem „gewaltigen“ Dingens (immerhin: die Hose hat sie ihm schon mal ausgezogen, die Boxershorts sind aber noch dran).

Draußen vor der Zelttür würde Manami jetzt gern einen Schluck aus der Thermoskanne des Todes zur Brust nehmen, dieweil Akane sich in ein grässliches Tentakelmonster verwandelt (d.h. Akane hat sich mit ein paar grünbeschleimten Gartenschläuchen umhängt, deren Bewegungen ungefähr so realistisch wirken wie die Wiederwahlchancen von Bundesschröder). Manami süffelt (was der Film fürderhin ignoriert, es sei denn, wir greifen da in Teil 3 noch was auf. Schließlich müsste sie jetzt von rechts wegen infiziert/besessen/wasweißdennich sein; okay, beim zweiten Durchgang für die Screenshots hab ich´s kapiert… Manami hatte vorher den relevanten Teil des Wassers versehentlich verschüttet, was mir nur beweist, dass der Autor von Chemie und Physik keine Ahnung hat), indes Sanae Hiroshi oral vergewohltätigt und der sich dem Höhepunkt nähernde Jungspund zielsicher zur Kleenex-Schachtel greift (und nein, ich glaube, er will nicht niesen). Das Motto des Abends lautet jedoch Coitus Interruptus, da einer von Anakes Tentakeln auf einen Besuch vorbeischaut. Kann einem den schönsten Blowjob versauen, so stimmungstechnisch. Hiroshi und Sanae verfallen in hysterische Panik. Und weil Manami die ganze Chose als Schattenspiel verfolgen kann, wie die Tentakel um Akane züngeln, panikt sie gleich mit. Massenflucht!

Im Zuge dieser Fluchtbewegung stolpert das Dreierpack über Takuyas vollgeschleimte Leiche – Manami möchte Kimura informieren, das geht aber nur über CB, das ist im Auto eingebaut und das steht am Camp-Platz. Also muss man da wieder hin, auch wenn Hiroshi halbherzig murmelt, dass da ja wohl auch das Akane-Monster ansässig sei und er das daher für eine weniger intelligente Idee hält. Der Sack- und Bedenkenträger wird überstimmt und, weil er ein Kümmerling, äh, kleiner Feigling ist, dackelt er den entscheidenden Damen treudoof hinterher. Wirst schon sehen, was du davon hast…

Das Monster ist nirgendwo zu sehen, also versucht Manami ihr Glück am Funkgerät (Frauen und Funktechnik? Das soll ich glauben?). Kimura ist tatsächlich bereits auf dem eiligen Rückweg, aber außer statischen Geräuschen dringt nichts aus den jeweiligen Lautsprechern. Zumindest solange nicht, bis Akane sich demonstrativ und tentakelbewehrt auf die Windschutzscheibe des Manami-belegten Mobils klatschen lässt. Der Schrei wäre vermutlich auch ohne CB-Unterstützung bis Kimura hörbar, jedenfalls durchbricht der Hochfrequenzton die Statikbarriere (Realismus pur… – der Lektor) und veranlasst Kimura zu heftigem Gasgeben. Dieweil unser Herr Regisseur große Kunstfertigkeit beweist und einen wunderschönen Fulci-mässigen atmosphärischen Shot einbaut: Akane, von Tentakeln umgeben, steht auf dem Dach des Autos, mit grünem Farbfilter und hintergrundbeleuchtet. Schöööön, großes Kino… (das ist wirklich der vermutlich bestaussehendste Shot des Films. Dauert auch gut und gern drei Sekunden).

Manami versteigt sich zu der gewagten Theorie, das greifarmbewehrte Ungeheuer könnte ursächlich verantwortlich sein für Takuyas Ableben sowie das vermutete Dahinscheiden von Miss Fujino (wie kommst du nur da drauf, Babe?), und Hiroshi verdient sich eine echte Merkbefreiung mit Gütesiegel für die weinerliche Feststellung: „Aber Fujino hat doch gesagt, Takuya wäre in Tokio!“ (Intelligenz, die etwas höher anzusiedeln ist als die des gemeinen Bandwurms, ist für japanische Eliteschulen ersichtlich keine Aufnahmebedingung). Man sucht das Weite, aber Akane nimmt die Verfolgung auf und hat naturgemäß durch die Tentakelbewehrung Reichweitenvorteile, die sie auch dankbar ausnutzt und ihre Schläuche probehalber Hiroshi um den Fuß wickelt. Sanae und Manami sind wahre Freundinnen in der Not und lassen ihren Kumpel zurück (okay, streng genommen ist der Kerl hirnamputiert und sollte aus dem Genpool rausgehalten werden, aber es * ist * ein wenig herzlos).

Naja, gut so, denn so können wir Hiroshi als false scare verwenden – wir gewieften Zuschauer ahnen natürlich, dass der Knabe (doof, wie er ist) sich nicht aus eigener Kraft aus der Tentakelumarmung hat befreien können und daher mit ziemlicher Sicherheit dem Gästeteam beigetreten ist, aber den Mädels ist´s recht, das ihr Beschützer wieder da ist (weil: das hat ja bislang so gut funktioniert mit dem Beschützen). Man entdeckt Fujino – tot und, wenn ich das richtig interpretiere, auf mysteriöse Weise gealtert, gibt, soweit´s die Weibchen angeht, die fälligen entsetzten Kiekser von sich und beschließt, sich in einer Höhle zu verstecken. Manami, Cleverle unter den japanischen Schnuckis, fällt Fujinos Handy ein – mit dem könnte man ja möglicherweise Hilfe herbeirufen (ja, vielleicht hat die japanische Armee noch ein paar von den schicken Godzilla-Grill-Lasern am Start. Andererseits ist es eine recht laue Ausrede für Manami, sich wieder in Gefahr zu begeben, denn Kimura ist ja schon unterwegs und hat, wenn er denn getan hat, was er wollte, auch Hilfe angefordert). Manami strolcht also wieder von hinnen, um den Mobilknochen zu apportieren und Sanae darf rührselig „Ich will nach Hause“ schluchzen (schätze, Mädel, das wird nix).

Kimura gurkt immer noch motorisiert durch die Prärie und schickt Stoßgebete zum Himmel: „Everybody please be safe!“ (Ob da eine freundliche Bitte reicht?). Apropos beten, das tut auch Manami und drückt ihr Kruzifix (irgendwie find ich es recht merkwürdig, dass relativ viele Filme des Hentai-Genres ihre Protagonistinnen explizit als Christen zeichnen. Würde es die religiösen Gefühle der Japaner verletzten, wenn die Charaktere Shintoisten wären oder zielt man damit bewusst auf internationale Klientel?).

Hiroshi tröstet derweil Sanae und kömmt uns doch ein wenig verändert vor. Okay, Sanaes unzweideutiges Angebot, für Schutz und Sicherheit im Zeichen der Burg „all the way“ gehen zu wollen, würd ich mir möglicherweise auch nicht mehrfach buchstabieren lassen, aber eigentlich müsste Sanae ja wissen, dass Hiroshi nicht wirklich scharf auf sie ist (wenn er denn er selbst wäre). „Wirklich?“, vergewissert sich der neue und verbesserte Hiroshi (und die Tonspur fiedelt einen thumpathumpa-Herzschlag ein), beginnt verdächtig grün zu glühen und lässt einen Tentakel mitten aus seiner Brust wachsen. Sanae kapiert, dass dieses Ding nicht zur Serienausstattung eines Mannes gehört und flüchtet verfolgt, während Manami durch Fujinos Taschen wühlt, das Handy findet, aber feststellen muss, dass es nicht funktioniert (womit endgültig klar wäre, dass die Handy-Exkursion keinerlei Handlungsrelevanz hat, außer Manami für die Dauer der Hiroshi-Attacke aus dem Weg zu schaffen). Sanae wird dieweil Opfer einer zünftigen Tentakel-Vergewaltigung. Die ist tricktechnisch mal wieder, eh, interessant gelöst. Wie gehabt bedient man sich für Nahaufnahmen der multiplen Tentakel (CGI-?) Shots vor neutralem schwarzen Backdrop, in denen sich die Pseudopodien einigermaßen flüssig und natürlich animiert bewegen, während in den „Totalen“, d.h. wenn´s nun mal sein muss, dass Tentakelträger und Tentakel selbst im selben Frame sein müssen, von Seiten fleißiger Stagehands ziemlich starre (und sich völlig widernatürlich bewegende) Schläuche in Puppenspielermanier manövrieren. Die Illusion ist fast perfekt (wagga-wagga). Wie zu erwarten ist die ganze Sache semiexplizit – d.h. es ist recht eindeutig, was gezeigt wird, aber alles bleibt steril-sauber (außer oraler Kopulation, die, weil eben Tentakel, offenbar vom japanischen Zensor an sich als unkritisch erachtet wird). Hiroshi nimmt sich Sanae (deren Widerstand verdächtig überschaubar bleibt) in allen möglichen Positionen vor und vergisst nicht, seine vorhin geprägte Phrase „Eat my salami“ in nunmehr eindeutig zweideutiger Manier anzubringen. Sanae lässt sich gezwungenermaßen nicht lumpen und bedient oral einen in Schritthöhe aus Hiroshi wachsenden Tentakel, der nach dieser Spezialbehandlung auch prompt einen Klumpen grünen Schleim auf Sanaes Gesicht ejakuliert (das ist schon ziemlich… risqué).

Als Manami zu ihren Freunden zurückkehrt, findet sie nur Sanae, die sich das Gesicht säubert und ausgesprochen einsilbig auskunftet, dass Hiroshi mal kurz für Königstiger in die Büsche gegangen sei. Manami, die offenbar wirklich Hummeln im Hintern und keine drei Sekunden stillsitzen kann, will ihn suchen gehen, aber Sanae kotzt vorher ein wenig grünen Schleim aus und grollt mit tiefer Dämonenstimme, dass Manamis Körper derjenige wäre, auf den Wer-auch-immer-hier-der-Böse-ist als nächstes scharf ist. Zur Unterstreichung dieser Forderung reißt Sanae sich die Bluse auf und lässt aus ihren (BH-bewehrten) Brüsten Tentakel auf Manami schießen (!!! Tit Tentacles! You´ve not seen that one yet…). Manamis Kruzifix hat gewisse abschreckende Wirkung (HA! Jesus Rulez! – der Lektor)und ermöglicht ihr die Flucht mit Müh und Not. Heulend kriecht Manami durchs Gewölle und greint nach dem Professor – allerdings wird sie von POV-Shots verfolgt, die ihr, tentakeltechnisch, das rettende Kruzifix abreißen (Doch nicht. – Der Lektor). Sieht also nicht gut aus für unser Schatzi, doch da erreicht Kimura das Areal und wird bass erstaunt Zeuge, wie Sanae versucht, mittels ihrer Tentakel Manami zu würgen (mittlerweile wächst ihr nur noch ein Tentakel zentral aus der Brust. What the fuck is continuity?).

Manami gelingt es, sich vorübergehend zu befreien und von Kimura false scared zu werden. Das Mädel setzt dem Prof in hysterischen Worten kurz auseinander, was Sache ist – das Monster ist Sanae und will alle und jeden umbringen. Auch Kimura gehört zu den eher begriffsstutzigen Geistern und muss sich vorrechnen lassen, dass Sanae von irgendeiner bösartigen Entität besessen ist. Wer nicht hören will, muss fühlen, also schlägt ein hinterlistig vorbeikrauchender Tentakel ihn k.o., damit das Sanae-Monster sich in Ruhe Manami vorknöpfen kann, zwecks oralem Ihrwisstschonwas. Kimura rappelt sich auf und rettet Manami für den Moment, auf Kosten seines eigenen erbärmlichen Lebens, spekulieren wir, denn nun würgt der Tentakel halt ihn. Manami ist zwar frei, aber doof, die braucht nämlich ´ne Extraeinladung, um zu kapieren, dass es jetzt ein günstiger Moment wäre, um sich unauffällig und schleunigst zu verpissen. Bätsch, zu spät, schon hat sie der Tentakel wieder am Wickel (und Kimura würde sich vermutlich ans Hirn patschen, hätte er grad ´ne Hand frei). Kimura gelingt es, sich aus dem Zugriff des Monsters zu befreien und schnappt sich einen günstig herumliegenden halben Baumstamm (so ein Meter Länge, ein halber Meter Durchmesser… oder was soll das Ding sein? Ich weiß ehrlich nicht genau, ob´s nun wirklich Baum, ein Pipeline-Rohr oder was auch immer ist) und drischt selbigen mit Wonne und Schmackes gegen Sanaes Rübe, was ulkigerweise gar erbauliche CLONG-CLONG-Geräusche ergibt. Nach dem zehnten oder zwölften Hieb geht das Monster auch endlich in die Knie.

Kimura ist ein Mann der Tat, der weiß, wie man mit dämonisch besessenen Schülerinnen umgeht. Gar nicht erst versuchen, die Tussi zu retten, nö, lieber gleich mit Benzin überschütten und abfackeln. Blöd nur, dass Kimura auf den ältesten Trick der Dämonenwelt hereinfällt – Sanae bittet plötzlich flehentlich mit ihrer eigenen Stimme um Gnade und Milde, und der Depp ist in der Tat dämlich genug, innezuhalten und mal nachzufragen, ob Sanae am Ende tatsächlich wieder sie selbst ist (was ´ne Weichbirne). Ok, er verdient es wohl nicht besser – natürlich ist Sanae immer noch Dämon und rammt ihm einen gefräßigen Tentakel mittschiffs in die Plauze. Sanae bringt sich mühelos wieder in die Vertikale und plant Nettigkeiten mit Manami, doch Kimura, der unbeachtet vor sich hin stirbt, entsinnt sich, dass er das Monster ja schon in Benzin eingelegt hat, rafft sich noch einmal auf, schmeißt sich Sanae an den Hals und dann sich und die Besessene ins immer noch brennende Lagerfeuer. Der Chefkoch empfiehlt heute Grillfleisch.

Die japanischen Tricktechniker können sich nicht verkneifen, dem Dämon eine albern per simpler Aufkopiertechnologie erstellte grünschimmernde transparent-schwebende Präsenz zu verleihen (andererseits kündigt das wohl auch an, dass der fiese Dämon durch blosses Verbrennen nicht zu besiegen ist, schließlich ist der Knülch nicht wirklich körperlich)…

Irgendwann geht wieder die Sonne auf. Ein POV-Shot schießt auf die Zelte zu und bedrängt Manami, die auch angemessenerweise kreischt. Dabei ist´s bloß ein freundlicher Polizist (stellt sich schon die Frage, warum die POV-Kamera dann auf 10-cm-über-der-Grasnarbe-Niveau gehalten wurde). Die Polente sammelt ein, was nicht mehr zu retten ist und dann kündigen diverse japanische Schriftzeichen den Nachspann an.

Doch halt, da gibt´s noch ´nen Epilog (bzw. den Aufhänger für´s Sequel): Die alte verrückte Oma aus dem Prolog kündigt an, dass der Dämon noch viel viel viel schrecklichere Dinge anstellen werde und einem christlicher Gottesmann, der – warum auch immer er vor Ort ist – dem Polizeitreiben beiwohnt, verbeult sich entsetzt von dem sich ihm bietenden Anblick fast der Heiligenschein. „Was ist das?“, fragt er dumm und umklammert sein Kruzifix…

Ich hab mich an dieser Stelle schon des öfteren gefragt, welches Kraut gewisse japanische Filmemacher rauchen… es MUSS irgendwas auf Haschisch-Basis sein, denn das verschafft einem bekanntlich nicht nur im besten Fall einen Trip, sondern macht auch träge. Und „träger Trip“ umschreibt vielleicht schon mal recht griffig die 70 Minuten, die man mit Angel of Darkness 2 verbringt.

Bevor wir ins Detail einsteigen, wollen wir nur kurz festhalten, dass Angel of Darkness 2-Live-Action nichts mit Angel of Darkness 2-Anime zu tun hat (außer dem Titel). Die Realverfilmung ignoriert nach Kräften sogar den, ähm, Punkt der Trickvorlage, dass es sich bei den Tentakelmonstern um pflanzliches Leben handelt (statt dessen wird hier halt der gute alte übernatürliche Dämon bemüht). Aber das ist ja für den, äh, Filmgenuss, eher zweitrangig. Ich wollt´s nur erwähnt haben.

Die ganze Sache steht und fällt natürlich mit dem Problem, einen Hentai mit seiner anything-goes-Attitüde, die sich nicht an irgendwelche langweiligen Fakten wie Plausiblität, anatomisch-physiognomische Möglichkeiten und, vor allem, sowohl sexual- als auch tricktechnische Beschränkungen halten muss, in reale Bilder umzusetzen. „Kann gar nicht gut gehen“, meint Ihr? Recht habt Ihr, geht auch nicht gut.

Die Plotte an sich ist nicht mehr als ein viertklassiges Evil Dead-Derivat (da hat man sich dann der Einfachheit halber auch gleich optisch orientiert), bei dem man die Blood´n´gore-Schmoddereien durch sexuelle Anzüglichkeiten (bzw. -auszüglichkeiten, höhö) ersetzt hat (wenn man so will, hatte Evil Dead ja eine Szene, die dem Spirit des Original-Anime näher kommt als dieser ganze Film. Ihr wißt sicher, worauf ich anspiele und wenn nicht, kann ich Euch auch nicht mehr weiterhelfen. Wegen mir ansehen müsst Ihr Euch Evil Dead deswegen aber nicht (Wegen mir schon! – der Lektor)). Furchtbar originell – vom Script her bewegt sich Angel of Darkness 2 keine Sekunde lang über durchschnittlichem Amateurfilmerniveau; das scheinbar nicht totzukriegende „Erfolgsrezept“ lautet nach wie vor: „Schaff ´ne Bande Teenager in den Wald und bring die der Reihe nach um“. Ob außerirdisches Monster (Space Wolf), Bigfoot (Night of the Demon), handelsüblicher Slasherkiller (dafür muss ich ja wohl keine Beispiele bringen) oder eben tentakelbewehrter Dämon, das macht letztlich keinen entscheidenden Unterschied. Jun Furushô, der Drehbuchautor, versucht gar nicht erst, seinem Script einen Funken Originalität mit auf den Weg zu geben, sondern ergeht sich vielmehr in treuherziger Erfüllung der gängigen Hentai-Klischees, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, ob die auch außerhalb des Zeichentrick-Bereichs funktionieren können: Platte, eindimensionale Charaktere ohne Background, die sich tutti kompletti auf ihre Sexualität (bzw. ihren Mangel thereof) reduzieren lassen, ein Klischee-Setup (wobei der eigentliche Auslöser der ganzen Dämonenchose äußerst vage bleibt. Hat die bekloppte Oma das mit ihrer „Sünde“ des Opfergabenfuttern ausgelöst oder war der zeitliche Zusammenhang zum Mini-Erdbeben reiner Zufall?), indem sich stets und immer wieder ausschließlich das tut, was der geübte Vielseher vorausgesehen hat – überraschungsfrei bis zum Gehtnichtmehr (dass die Motivation des Dämons außen vor bleibt, lass ich mal dahingestellt. Vielleicht klärt sich das in den weiteren Folgen, die ich mir aus komplettistischen Erwägungen irgendwann noch ansehe. Eilt aber nicht).

Angesichts der Einfallslosigkeit des Scripts, dessen Autor sich mit der „Idee“, Motive des Hentais aufzunehmen und mit übernatürlichem Schwurbel zu verbinden, ersichtlich bereits schwer verausgabt hatte, ist es kein Wunder, dass die Dialoge ebenso fad sind wie der Rest der Story (eigentlich schade, denn die Anime-Hentais produzieren gelegentlich ja eine unfreiwillig komische Line). Überdies nimmt sich die Story zu ernst – humoristische Auflockerung wird zwar gelegentlich angedeutet (sowohl Hiroshi als auch Takuya sind letztlich comic-relief-Charaktere), aber der einzige Gag, der im Gedächtnis bleibt, ist Takuyas Ultra-Quickie.

Das größte Manko des Films und seines Scripts ist zweifellos, dass einfach zu wenig passiert. Bis wir im Realfilm einen Tentakel auch nur von weitem sehen, hätte der Anime schon mindestens fünfmal ausufernd-drastischen Tentakelsex der wildesten Sorte zelebriert. Bis das Script zum eigentlichen Hentai-Part kommt (so ungefähr zur Halbzeit), schlagen wir mächtig viel Zeit tot – die ergreifende POV-Shot-/Autofahrt-Montage zu Beginn hab ich bereits oben gewürdigt, ansonsten wird viel klischeehaftes dummes Zeug gelabert (d.h. die unterschiedlichen sexuellen Ausprägungen vorgestellt – mehr an Charakterisierung gibt´s ja nicht und Kimura bleibt sogar völlig charakterfreie Zone. Mehr, als dass Manami, warum auch immer, auf ihn steht, erfahren wir nie) und, damit das Publikum nicht sanft entschläft (was bei nicht-schundgestähltem Publikum Wunschdenken sein dürfte), zwei konventionelle Softcoreszenen eingebaut (zur Qualität derselben äußere ich mich ein paar Absätze weiter unten, ich will mich ja im weitesten Sinne an meine übliche Review-Struktur halten).

Spannung und/oder Thrill kommt aufgrund der dumpfen Vorhersehbarkeit des Scripts nie auf. Als Horrorfilm ist der Streifen völlig untauglich, weil sein Versuch, Schockeffekte zu setzen, nie über affige false scares hinausgeht (und es insgesamt zwei [in Worten: ZWEI] blutige Szenen gibt, wenn man Fujinos nicht exakt erklärte „Fressszene“ nicht mitrechnet).

Filmisch scheint sich Regisseur Shimizu zur Aufgabe gemacht zu haben, die Plotte auf die ödeste mögliche Weise realisieren zu wollen. Inflationärer Gebrauch von POV-Shots ist das Inspirierteste, was ihm einfällt, und auch dieses Stilmittel kann, in Überdosis eingesetzt, irgendwann mal nerven (schon allein wegen der diversen false scares, die damit ausgelöst werden). Ein wenig Atmosphäre wird nur durch die kurze hintergrundbeleuchtete Sequenz mit Akane auf dem Autodach erzeugt, aber gegen Shimizu ist selbst Meister Fulci ein Gott der stimmungsvollen Inszenierung (und wer weiß, wie viel bzw. wenig ich von Fulci halte, ahnt, was ich damit ausdrücken will). Mit dem billigen Videolook könnte man sich ja theoretisch beinahe noch anfreunden (wobei schon verwundert, dass etwas, das ich in meinem jugendlichen Leichtsinn ja doch für eine Art „Prestigeprojekt“ der Produktionsfirma, übrigens die gleiche, die auch für den Anime verantwortlich zeichnet, offenkundig mit einem Miniatur-Budget vorlieb nehmen muss. Seinerzeit waren Hentais ja noch richtig in und brachten dicke Kohle, die man theoretisch ja in eine Live-Action-Variante hätte investieren können), weil man unter gewissen günstigen Umständen (z.B. „visuelles Talent“) trotzdem gewisse Wirkung erzielen kann, aber Angel of Darkness 2 liegt eben auch optisch auf dem Niveau eines etwas ambitionierteren Amateurfilms. Da, locationbedingt, man eigentlich nur den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht („indoor“ spielen sich nur die Szenen in den Zelten und in der vom Script nie erklärten Hütte/Garage/whatever ab – lustig übrigens, dass keiner der Charaktere auf die Idee kommt, sich dort zu verstecken. Okay, alle, die dort waren, beißen auch ins Gras, bevor die eigentliche Geschichte in Schwung kommt, aber man könnte meinen, auch die Überlebenden könnten über dieses Gebäude stolpern. Da täten sich vielleicht sogar Waffen finden), ist der Streifen einfach langweilig zu betrachten. Wald bleibt Wald, und wenn ich soweit bin, dass ich es als positive Auflockerung empfunden hätte, wenn aus dem Nachbarwaldstück ein paar der Bekloppten aus Versus vorbeigeschaut hätten, spricht das nicht für den Unterhaltungswert dieses Films.

Shimizu inszeniert die Plotte dann auch konsequenterweise vollkommen drucklos – der Streifen plätschert fürchterlich langsam vor sich hin und macht selbst die eigentlich charmant kurzen 70 Minuten Laufzeit zu einer feinen Geduldsprobe – ich hab den Film letztendlich in ungefähr fünf Sitzungen angesehen, weil ich nach jedem 10-12-Minuten-Block * dringend * was interessanteres sehen musste, z.B. Klingeltonwerbung auf MTV o.ä. In diesen Häppchen ist der Streifen noch einigermaßen verdaulich, am Stück genossen gibt man sich vermutlich spätestens nach 45 Minuten die Kugel (es hat schon was für sich, dass die Anime-Varianten sich laufzeittechnisch auf maximal eben diese Dreiviertelstunden-Marke einlassen, wenn nicht sogar noch kürzer sind – dafür * passiert * in den Trickversionen auch ordentlich was; ein ordentlicher Hentai-Anime würde aus der hier vorliegenden Story bestenfalls 30 Minuten Stoff ziehen, und davon wären 20 Minuten Tentakelsex).Optisch bietet Shimizu außer den zwei zumindest halbwegs pfiffigen Fisheye-Einstellungen keine Hingucker (wie gesagt, das Stilmittel der rasenden POV-Kamerafahrten, für deren Erfindung in diesem Kontext man eigentlich nachträglich noch Sam Raimi eine patschen sollte, ist so overdone, dass es keine Wirkung mehr erzielt).

Was den Streifen daher notgedrungen auf seine exploitativen Schauwerte reduziert – das ist, da sind wir aber mal wieder ehrlich bis auf die Knochen, genau das, was den gemeinen Zuschauer (also you and me) an einem Film wie diesem interessiert. Insofern auch wieder absolut richtig gemacht… Die Schauwerte, und die heißen mal wieder „Sex“ und „Gewalt“, sind aber, das habt Ihr Euch anhand der Inhaltsangabe eh schon zusammengereimt, sind nicht der Rede wert.

Die „konventionellen“ Sexszenen kranken an ihrer völlig unerotischen Darbietung. Wie schon angedeutet, ich halte grundsätzlich eine lesbische Sexszene by default für ´ne gute Sache, aber derart leidenschaftslos, wie das hier zelebriert wird (und „zelebrieren“ ist das richtige Wort, die dauert sicher drei-vier Minuten), ist das ungefähr so anregend wie zwei Stunden dreckiges Geschirr in der Spüle waschen (jeder Sexy Sport Clip ist dagegen eine Offenbarung der feurigen Erotik). Auch die Darstellerinnen wirken (trotz des orgiastischen Gestöhnes des passiven Parts) irgendwie unbeteiligt (und dass sich für die Realverfilmung eines Hentais nicht die erste Schnuckligkeits-Garde der Asia-Babes hergibt, hab ich ja auch schon mal erwähnt). Sexszene Nr. 2 (die mit Takuya und Sanae) ist ähnlich blah – ein wenig Brustkneten, ein wenig Zungeneinsatz, das alles mit mindestmöglichem Aufwand gespielt und abgedreht, aber zumindest wenigstens auf einen der wenigen Lacher des Films hin inszeniert. Wenn dann die eigentliche Hentai-Plotte in die Gänge kommt, wird´s zumindest expliziter, vor allem, was die orale Komponente angeht – so ´nen grün lackierten und gerippten Gartenschlauch blasen, ist voll okay (im Buch der japanischen Zensoren), da wird dann auch seitens der Kamera munter draufgehalten. Anderweitige Penetration wird zumindest semiexplizit simuliert (d.h. mit perspektivischen Shots, strategisch im Bild plazierten undurchsichtigen Hindernissen, die genaue Einblicke verhindern, oder einfach dadurch, dass die Beteiligten die Unterwäsche anbehalten). Recht überrascht war ich, dass zumindest die ein oder andere nach japanischen Zensurbestimmungen „heikle“ Szene optisch unzensiert blieb (Export-Master?), und schon recht frech ist die „Ejakulationsszene“ zu nennen (und es sieht nicht mal SO albern aus wie z.B. bei den hier besprochenen Guts of a Virgin-Kloppern).

Zu bemerken ist in Sachen Tentakelsex übrigens die zumindest angedeutete typisch japanische Moral (d.h. vermutlich für die Sittenwächter so gesetzten Punkte), dass die von den Tentakeln vergewaltigten Mädels das nicht wirklich per se schlecht finden, d.h. sich verhältnismäßig wenig wehren.

Horroreffekte gibt´s kaum, deswegen bleibt die Sache auch recht unblutig, und das ist wohl ziemlich gut so, denn das Können der beteiligten Tricktechniker ist ein sehr beschränktes. Ich hab´s oben im Text schon angeführt – der Streifen bedient sich zur Animation seiner Tentakel eines recht kuriosen Gimmicks; es gibt zwei Sorten von Effektshots, die munter in den gleichen Szenen kombiniert werden: die recht flüssig, vermutlich am Computer animierten „Nahaufnahmen“ der Tentakel, sähen eigentlich gar nicht sooo übel aus, wenn die FX-Abteilung sich zugetraut hätte, selbige wirklich ins Bild zu integrieren. Die Traute hatten die Jungs aber nicht, weswegen diese Szenen konsequent vor neutralem schwarzen Hintergrund mit leichtem Grünfilter stattfinden (das sieht manchmal extrem dämlich aus, z.B., wenn eigentlich dargestellt werden soll, dass einer der bissigen Tentakel [die haben alle Alien-Kiefer] aus Fujinos Mund schießt). Für die Aufnahmen, in denen die Tentakel mit menschlichen Darstellern interagieren müssen, rulen Gartenschläuche, die mit eher unnatürlichen Bewegungsabläufen von außerhalb des Bild befindlichen Puppenspielern gesteuert werden (was auch in keiner Sekunde anders aussieht). Manchmal (z.B. in den Blowjob-Szenen) hat das dann gar Ed-Wood-Niveau (wenn die „oral vergewaltigte“ Darstellerin sich alle Mühe geben muss, dieses Ding in ihren Mund zu schieben). Ziemlich vernünftig gelöst (oder einfach so unerwartet, dass man nicht genau hinkuckt), ist der „money shot“ des Films, die „Titten-Tentakel“ an Sanae. Dafür lotet der simple aufkopierte „Effekt“ des Dämons am Ende Peinlichkeitsrekorde aus.

Schauspielerisch werden keine Bäume ausgerissen. Die Mädels sind, ich sag mal… durchschnittlich hübsch (d.h. vor allem die Manami-Darstellerin ist recht cute, aber die macht sich dafür auch nicht nackig) und bestenfalls durchschnittlich begabt. Die Herren der Schöpfung geben sich auch keine gesteigerte Mühe (bzw. können´s einfach nicht besser, kann ja auch sein). Hiroshi ist zumindest ein halbwegs glaubhafter Brillennerd, Takuya bekommt den verhinderten Möchtegernrammler auch ganz gut hin, Kimura ist mir als „Held“ zu farblos (und er hat auch zu wenig zu tun, da er den halben Film über schlicht nicht da ist). Akane und Sanae sind vermutlich weniger wegen darstellerischer Kompetenz als dem Willen zu Sexszenen gecastet worden, Manami ist, wie erwähnt, ´ne passable Scream Queen. Fujino gefällt mir schauspielerisch am besten, die Darstellerin arbeitet tatsächlich mit nuancierter Mimik (speziell nach ihrer „Besessenheit“).

Was sagen wir also in letzter Instanz zu Angel of Darkness 2? Objektiv gesehen handelt es sich um eine Schlaftablette vor dem Herrn… es ist schon ein ziemliches Kunststück, eine Hentai-Story SO dermaßen gelangweilt, witz- und reizlos abzuspulen wie es Shimizu und sein Team es hier veranstalten. Während der Angel of Darkness-Anime zweifellos zu den Highlights des Genres gehört, ist sein Live-Action-Geschwister ein ziemliches Trauerspiel. Filmisch eine optisch und vom Tempo her eine verschnarchte Gurke, in Sachen Exploitation ohne Mumm und ohne Willen inszeniert – neben dem anerkennenden Nicken, das der Trashologe von Welt einem derart nach allen Regeln der Kunst in jeder Hinsicht verschenkten Potential zukommen lässt, kann er sich maximal über die drollige FX-Arbeit amüsieren. Ist aber ein wenig mager, um sich über 70 extrem schläfrige Minuten zu behelfen… Selbst (oder gerade) Hentai-Fans werden gelangweilt lieber zum Anime greifen und damit das Richtige tun.

(c) 2004 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 7

BIER-Skala: 3


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