Alien Arsenal

 
  • Deutscher Titel: Alien Arsenal
  • Original-Titel: Alien Arsenal
  • Alternative Titel: Aliens Arsenal | Alien Weapons |
  • Regie: David DeCoteau (als Julian Breen)
  • Land: USA
  • Jahr: 1999
  • Darsteller:

    Ralph (Josh Hammond)
    Baxter (Danielle Hoover)
    Felicia (Michelle Nordin)
    Flash (Krisztian Kovacs)
    Monty (Jerrod Cornish)
    Lance (William Vogt)
    Chad (Riley Smith)
    Phil (Dominic Catrambone)
    Jill (StephanieMennella)
    Bill (Chris Olivera)
    Mr. Lipkis (Robert Donovan)
    Mrs. O´Houlihan (Brenda Blondell)


Vorwort

Nachdem das Flashdance-Review ja auf den ersten Blick die erwartet-gewünschten (hehe) entsetzten Reaktionen ausgelöst hat (wartet nur, was ich mir für den nächsten ersten April ausdenke, muwa-haa-haaa-haaaaa), kehre ich doch wieder zum bewährten Zeuch zurück und da bietet sich ja immer wieder mal ein Griff ins Archiv von Charlie Bands verlässlicher Trash-Schmiede Full Moon (die das Cover des hier vorliegenden DVD-Release ziemlich frecherweise als „Nachfolger der legendären Hammer-Studios“ tituliert… eh, letztlich´nen Reality-Check gemacht?).

Heute also mal was eher neumodisches von Full Moon und dann noch dazu was aus der „familienfreundlichen“ Ecke des von Band in regelmässigen Abständen entstaubten „Pulsepounders“-Sublabel (eine Art Nachfolger der „Moonbeam“-Hausmarke für Kiddie-Fare) – und darüber hinaus feierte der Streifen dann sogar noch als TV-Film seine Premiere. Na gut, Full Moon-Filme waren selten Gore-Feste und meistens von Haus aus naiv wie Kinderfilme, also passt das schon irgendwie. Wundert mich nur, dass Best Entertainment, die den Streifen nun auf DVD verticken, nicht auf ein vermeintlich lukratives FSK-18- bzw. Keine Jugendfreigabe-Siegel setzen, sondern den Film ganz ehrlich als FSK 12-Film verhökern. Naja, soll mir im Zweifel auch wurscht sein, muss man sich wenigstens danach nicht aufregen.


Inhalt

Wir beginnen eher unerwarteterweise mit einer Autoverfolgungsjagd… Monty und seine Kumpels Chad und Lance (unnötig zu erwähnen, dass wir uns a- in einer High-School-Klamotte befinden und b- wir es demzufolge mit Teenagern zu tun haben) scheuchen in ihren Möhren den 1-A-Gütesiegel-Nerd Ralph (Brillenträger, Schwiegermuttis-Liebling-Frisur, beknackter Modegeschmack und, selbstverständlich, Comic-Fan) in dessen Wohnzimmerschrankwand-vertäfeltem Kombi mittels semispektakulärem Driving (keine Frage, dass ein paar Mülltonnen ins Gras beissen müssen) zur Mount Limbaugh High School (hm, das könnte ich für eine subtile politische Anspielung halten, hätte ich guten Willen) und setzen dort die muntere Jagd per pedes fort. Ralph entzieht sich dem Zugriff kurzfristig durch Flucht durch den Sportumkleideraum, fällt aber schlussendlich doch in die Hände der reichen upper class kids (jo, uns Ralph ist eine arme Socke: „Warum sucht ihr euch nicht jemanden in eurer Gehaltsklasse?“ kalauert die englische OF, die deutsche Fassung, leider die einzige auf der DVD, entschärft den Gag). Monty stellt klar, was Sache ist: „Ich bin Gott. Wenn ich etwas von dir brauche – dein Geld, dein Auto, deine Nieren – gibst du´s mir!“ Dann verpasst Chad Ralph noch eine solide Rechte in die Magengrube. Life sucks.

Also muss sich der arme Ralph die Zeit im US-Geschichts-Unterricht der aufgedrehten superfröhlichen Schreckschraube Mrs. O´Houlihan mit dem Zeichnen von Superheldencomics vertreiben („Captain Cosmos“ ist sein selbsterdachter Held). Die Teacherin lässt dem unterrichtsbezogene Fragen nicht beantworten könnenden (eh, ist das noch Grammatik?) Ralph die Doodles durchgehen und weist darauf hin, achtung, Plot Point, dass am Ende der Woche der Stern (oder Planet) Jagolon Beta erstmals seit ewiger Zeit wieder in Konjunktion zur Erde steht und die Schüler doch schon mal ihre Teleskope polieren sollten (interessant, dass Geschichtslehrerinnen auf dem laufenden sind, was astronomische Ereignisse angeht). Ralph ist, entgegen aller Nerd-Klischees, in der Schule, to add insult to injury, auch noch´ne notendurchschnittsmässige Pfeife, von wegen seiner Comic-Leidenschaft. Seine Kumpel-Freundin Baxter (da würde sich normalerweise eine Plotentwicklung andeuten, aber das wird nix werden), die übliche jungenhafte, jeans- und baseballkappe tragende Maid, die eigentlich ganz hübsch wäre und ein bissl auf dem Emanzentrip ist, weist Ralph auch darauf hin, dass es langsam mal Zeit für eine ECHTE Freundin wäre. Ralph hätte da tatsächlich auch jemanden im Auge – in vollkommener Verkennung offensichtlicher Tatsachen (und den sprichwörtlichen Tomaten auf den Augen, dass ein gar nicht mal so unattraktives Gerät namens Baxter kräftig hintet) hat er sich in Felicia verkuckt, und die ist nicht irgendwer, sondern die Chefin der Cheerleader-Truppe und Freundin des Football-Stars Flash Gunderson (Flash… a-haaaaaaa… und in der Tat pflegt Flash Sportlerhemden mit einem Blitz-Logo zu tragen). Flash ist das natürlich nicht so wirklich recht, dass eine Brillenschlange wie Ralph seinem blonden Bimbo was abglotzen könne und schubst ihn daher prophylaktisch zu Boden. Felicia, die – in einem überraschenden Klischeebruch – keine cold-hearted bitch, sondern eigentlich wirklich recht nett ist, entschuldigt sich bei Ralph für des Flashens Grobheiten, was dem aber auch nicht weiter hilft.

Vielmehr haben er und Baxter in ihrer Dämlichkeit einen ganz speziellen Kursus zu besuchen – „Vorbereitung auf körperliche Arbeit“ und den leitet der sadistische Militärfreak Mr. Lipkis im Keller der Schule, wo die Unglückseligen, die sich in der Hoffnung auf´ne billige Note eingetragen haben, bei der Kellerrenovierung helfen dürfen. „Ich will Schweiss und Blut fliessen sehen,“ kasernenhoft Lipkis und als Ralph und Baxter wegen der Auseinandersetzung mit Flash die bewusste Minute zu spät eintreffen, drückt er, ganz Drill Sergeant, den Zuspätkommern Zahnbürsten in die Hand und erteilt ihnen den dienstlichen Auftrag, eine Ziegelmauer abzuschrubben („Und wenn das nicht klappt, ist Latrinendienst angesagt!“ Kann es sein, dass Lipkis irgendwie im falschen Film ist?) Man fügt sich, auch wenn Ralph es leid ist, von allen und jedem herumgeschubst zu werden. „Wehr dich,“ gibt Baxter den goldenen Ratschlag des Monats. Ausdiskutiert werden kann das spannende Thema leider nicht, weil Ralph hinter einem losen Ziegel eine versteckte Metalltür entdeckt – was zunächst für einen vergessenen Luftschutzkeller gehalten wird, entpuppt sich nach flinker Rausklaubung der restlichen hinderlichen Ziegelsteine als rätselhaftes Schott mit einer dreifingrigen Handauflege-Fläche (und trotzdem wird es noch ´ne gute Stunde dauern, bis unsere Helden auf den Trichter kommen, es eventuell mit ausserirdischer Präsenz zu tun zu haben. Ralph sollte mal von Micky-Maus-Comics auf Marvels umsteigen…). Baxter lässt sich nicht lang bitten und öffnet die Tür zu einem (wenig eindrucksvoll eingerichteten) Geheimraum, in dem allerlei futuristische Wummen rumliegen…

Die Öffnung der Tür bleibt nicht unbemerkt… zwar kriegt´s auf Erden niemand mit, wohl aber die drei knuddeligen untertassenäugigen Creatures, die in ihrem zweitklassigen CGI-Raumschiff rumcruisen und bemerken, dass jemand ihr Depot geöffnet hat. Und das ist auch gut so, denn sonst wüssten die offenbar recht bräsigen Aliens nicht mal, wo sich selbiges befindet (äh, habt ihr euch das nicht vielleicht irgendwo notiert?). „Nehmt menschliche Gestalt an“, kommandiert Oberalien und schon zoomt der Kreuzer in die Erdatmosphäre…

Ralph dringt indes mit vorgehaltener Zahnbürste (naja, vielleicht haben die Aliens schlechte Mundflora) in die Waffenkammer vor, die Baxter an „Area 54“ denken lässt. „Studio 54 und Area 51,“ korrigiert der doch nicht ganz unbelesene Ralph (oder er hat zumindest mal zwei Folgen X-Files gesehen), jedenfalls denkt Baxter (und für die Denkarbeit ist das Mädel praktisch in Soloanstrengung zuständig) zunächst mal doch an ein Regierungsgeheimversteck ausserirdischen Krempels (wieso sie dann später wie vom Donner gerührt ist, als ihr der Knopf aufgeht, es tatsächlich mit ausserirdischem Tinnef zu tun zu haben, wird eines der Geheimnisse des Autoren bleiben). Neben allerlei wild aussehenden Strahlenpistolen findet sich auch eine Kristallkugel (die Baxter am liebsten gleich als Souvenir für den heimischen Setzkasten einsacken würde), ein von einer Glaskuppel überdachtes Gerät unbekannten Zuschnitts und ein Monitor, der 78 Striche anzeigt (Baxter kann immerhin schnell addieren – sie notiert sich auch ein paar Sachen, ein nicht weiter vorangetriebener Plotpunkt deutet nämlich an, dass sie von journalistischem Ruhm träumt). Unsere Helden beschliessen jedenfalls, den Fund erst mal schön für sich zu behalten – immerhin ist noch eine Woche Zeit, bis die Wand im Zuge der Umbauarbeiten eingerissen werden soll und bis dahin könnte man den Krempel bequem nach Schulschluss umlagern…

Der nächste Schultag… Flash sucht Streit bei Ralph und der wagt es erstmals, sich ein wenig gegen die angedrohten Prügel aufzulehnen. Felicia verhindert Schlimmeres, zumal andere Ereignisse ihre Schatten vorauswerfen – nämlich die drei neuen Austauschschüler – drei wasserstoffgebleichte Gestalten, zwei Jungs, ein Mädel, die sich outfit-technisch irgendwo zwischen Edelpunk und Terminator eingekleidet haben, gemeinhin für „creepy“ gehalten werden und natürlich in Ralphs Geschichtskursus bei Mrs. O´Houlihan landen. Die Lehrerin ist zunächst entzückt über den Zuwachs ihrer Klasse, aber als sich die Neuen mit „Phil, Bill und Jill“ vorstellen und zu Protokoll geben, keine Nachnamen zu haben, relativiert sich die allgemeine Begeisterung über die neuen Mitschüler.

In einem Diner bequatschen Ralph und Baxter das weitere Vorgehen hinsichtlich der Waffen, im Vorbeigehen klauen ihm Monty und Gesellen das Essen und die Aliens scheuchen einen sitzplatzbesetzenden Gast durch Zerdrücken einer Cola-Flasche (und zwar einer solchen aus Glas, mit den PET-Teilen kann ich das ooch) mit blosser Hand vom Acker. Als Ralph und Baxter das „Arsenal“ erneut öffnen, um rauszuholen, was nur geht, spricht der Aliens Universal-Thingy an. Baxter stellt fest, dass der Monitor knappe 24 Stunden nach dem ersten Besuch satte 24 Striche weniger anzeigt (can you say countdown? Ralph and Baxter halten das Ding bis dato maximal für eine etwas exotische Uhr… US-Teens…). Man beschliesst, den ganzen Plunder in den eigenen Spinden zu verstauen (tolle Idee!) – Ralph verhindert, dass Baxter die Schutzkuppel um das undefinierbare Device puttschlägt. Als Baxter ihren Anteil der Beute in ihrem Spind verstauen will, bekommt sie ungefragte Gesellschaft von Chad, der sie ein wenig anbaggert, Auskunft über den Inhalt ihrer Tasche begehrt und die dort gestapelte Alien-Technologie respektlos für Spielzeugwummen hält. „Jaja, Spielzeug,“ versichert Baxter rasch, „manchmal bin ich ein echtes Baby!“ Naja, Chad auch, denn er greift sich eine der Handwaffen und fiddelt damit vor Baxters ausgesprochen nervös zuckender Nase rum. Die Nervosität ist berechtigt, denn als Chad den Trigger betätigt, bilden sich sofort minderwertige CGI-Effekte, eine Art Dimensionsvortex öffnet sich und saugt Chad into oblivion – der Dösbaddel hatte die Alienknarre falschrum gehalten (nennt man natürliche Auslese, glaub ich).

Baxter nimmt den scheinbar permanenten Abgang des Schulkameraden rather lightheartedly, denn aus unerfindlichen (aber zutreffenden) Gründen glaubt sie nicht, dass Chad tatsächlich das Zeitliche gesegnet hat, sondern nur, „wie in Star Trek“ in eine andere Dimension gebeamt wurde (hoffentlich nicht in Supergirls Phantomzone, das hat keiner verdient). In einem abgelegenen Hinterhof probiert man auch ein paar andere der neuen Spielzeuge aus – ein etwas grösserer Hobel ist tatsächlich zum Killen geeignet, seine Strahlen lösen Explosionen aus (die nächsten Mülltonnen sterben einen Heldentod) und mit einem Paar Power-Handschuhe kann Ralph nicht nur Steine in Luft auflösen, nö, aus der berühmten thin air materialisieren sich auch die dazu passenden Ganzkörper-Schutzpanzer. „Ich bin ein Superheld, wie in meinen Comics!“ tiriliert Ralph. Auch Baxter legt einen Alien-Anzug an, doch da tauchen die drei „Austauschschüler“ auf und begehren ultimativ die Rückgabe ihres Eigentums. Gehirnschwündigerweise fällt bei Ralph und Baxter selbst dann noch nicht der Groschen, als die drei Wasserstoffblondchen (von Baxter wenig später respektlos und offensichtlich in herber Verkennung jeglicher Punk-Kultur als „Billigausgabe der Sex Pistols“ tituliert – ganz abgesehen davon, dass ich heftige Zweifel daran hege, dass ein heutiger US-Teen in seinem Leben schon mal was von Johnny Rotten, Sid Vicious & Konsorten gehört hat) mit ihren eigenen Strahlenkanonen auf die guyverisierten High-Schüler feuern. Dem Heldenpaar gelingt jedoch der unauffällige Abgang. Jill, offensichtlich die Leaderin des Gästeteams, stellt ein wenig resigniert fest, dass gegen die eigene Technologie kein Kraut gewachsen ist (dumm gelaufen, hehe), aber früher oder später werden die „Erdlinge“ leichtsinnig werden und dann wird man ihrer und damit der Waffen aus dem Depot habhaft werden.

In Ralphs Bude halten er und Baxter Kriegsrat (in seiner ever-so-subtilen Art hat Charlie Band natürlich dafür gesorgt, dass das Zimmer mit Full-Moon-Postern z.B. zu Robot Wars, Invisible und Head of the Family gepflastert ist). Angesichts der Tatsache, dass mit Laserwaffen beschossen zu werden für Baxter nicht wirklich nach Fun klingt, wäre sie dafür, den ganzen Tand den nächstbesten Behörden zu übergeben, was – wenig überraschenderweise – auf keine Gegenliebe bei Ralphie stösst. Der nälich möchte mit dem ganzen Krempel Nägel mit Köpfen machen und es seinen diversen Peinigern mal so richtig rachemässig heimzahlen. „Du hast doch gesagt, dass ich mich wehren soll!“ schiebt er elegant Baxter die Arschkarte zu, abgesehen davon „beamen wir nur die weg, die´s verdient haben!“ (Uffza. Ob nun Zwangsauslagerung in eine unbekannte Dimension, über deren Lebenstauglichkeit für Menschen nur spekuliert werden kann, die angemessene Strafe für ein wenig High-School-Proleten-Rumschubsertum ist, lasse ich mal ganz dezent dahingestellt). Erstes Opfer soll nach Ralphs Willen Flash sein…

Immerhin haben Ralph oder Baxter mal Zurück in die Zukunft gesehen (ihr wisst ja, als Marty McFly seinen nichtsahnenden Dad-in-the-making mit Van Halen beschallt und sich als „Darth Vader vom Planeten Vulkan“ vorstellt) und werden am nächsten Morgen in voller Body-Armor-Montur bei Flash im Umkleideraum vorstellig (tja, ein David-De-Coteau-Film, in dem nicht ein paar gut aussehende Jünglinge halbnackig bewundert werden dürfen, wäre ja ein echter Rückschritt in alte Sorority Babes-Zeiten). Man stellt sich als „Terminatoren vom Planeten Mandark“ vor und stellt fest, dass Flash für seine vielfältigen Verbrechen gegen die Menschheit (also zumindest soweit es sich um die Menschheit in Form von Ralph handelt) bestraft werden müsse. Flash reagiert, ganz Footballschädel, auf derartig schwachmatiges Ansinnen mit roher Gewalt, bricht sich aber an der Körperpanzerung Ralphs beinahe die Flosse und ist auf einmal ganz Ohr, als die beiden vermeintlichen E.T.s mal kurz demo-halber ihre Strahlenknarren anwerfen und das Portal in die „Dimension X“ öffnen, aus der zart und faint Chads verzweifelte Hilfeschreie klingen. Ob dieser praktischen Vorführung von ggf. swift anzuwendender Justiz schwört Flash umgehend sämtliche heiligen Eide, dass er in Zukunft a) die Schwachen in Ruhe

lassen, b) sein Leben dem Lernen und einem Notendurchschnitt von 1,0 widmen und c) nur noch langweilige Schnecken daten werde. „Wir werden dich beobachten,“ drohen Ralph und Baxter noch, ehe sie den winselnden Flash in seinem Elend zurücklassen. Unsere beiden Helden sind highly amused, especially Baxter: „Allein sein blödes Gesicht war´s wert.“ Indes bekommt die künstlerisch begabte Felicia bei freiwilligen Überstunden in der Kunst-Klasse ungebetenen Besuch von Lance, der ebenfalls zwei bis drei Augen auf die Cheerleaderin geworfen hat und eine Privat-Vorführung ihrer Fähigkeiten begehrt. Felicia verweist auf Flash, aber da der nowhere to be seen ist, meint Lance, das von ihm beabsichtigte Date durchaus erzwingen zu können: „Je öfter du nein sagst, desto mehr meine ich, du meinst ja!“ (Die These kennen wir ja schon seit längerem). Glück für Felicia, dass Ralph und Baxter gerade weiter ihre Fundgrube an Alien-Toys inspizieren und neben Kommunikatoren auch Röntgen-Ferngläser zu Tage fördern, mit deren Hilfe Ralph den sich gerade anbahnenden Daten Rape erspäht, sich kurz entschuldigt, in seinen Body Suit wirft und mit Lance ein wenig den Boden aufwischt. Findet der verhältnismässig unspassig, zückt daher ein Messer (und bezeichnet den Körperpanzer despektierlich als „lächerliches Power-Rangers-Outfit“) so, so dass sich Ralph genötigt sieht, den frechen Burschen zu Chad in die unbekannte Dimension zu zappen. Felicia ist in inniger Dankbarkeit entbrannt, aber Ralph widersteht (noch) der Versuchung, enthüllt seine Identität nicht, sondern bezeichnet sich lediglich als „Freund“. „Danke, Freund,“ haucht Felicia und schmatzt ihm ein Bützje auf die Wange.

Was treiben eigentlich unsere echten Aliens? Die sind ungefähr genauso blöde wie der Rest der Filmbelegschaft und haben IMMER noch nicht rausgefunden, wo ihr Arsenal nu genau ist (aber immerhin sind sie sich schon mal einig, die nervigen Erdlinge, die ihren Stuff geklaut haben, eliminieren zu wollen), aber der glückliche Zufall, dass Lipkis die verborgene Kammer findet und neugierigerweise öffnet (das ganze running-gag-mässig für einen Luftschutzkeller hält und trotz der beinahe gähnenden Leere inside, da Ralph und Baxter schon fast alles ausgeräumt haben, was nicht niet- und nagelfest ist, ziemlich flabbergasted ist), springt ihnen zur Seite. Die Aliens eilen in den Keller und fordern Lipkis deutlich auf, sich schleunigst zu verpissen, was der hochgradig witzig findet und einen maniacal laughter ausstösst. Pech für ihn, denn prompt zücken die fiesen Ausserirdischen ihre Strahler und schubsen Lipkis in die andere Dimension, wo er fortan mit Chad und Lance spielen kann. Zur Freude der Aliens ist wenigstens der… Armageddonisator noch an Ort und Stelle (kann jemand entweder dem Drehbuchautoren oder dem Synchro-Schreiberling von mir eine knallen? Noch dümmer geht´s wirklich nümmer… „Armageddonisator“, da kräuseln sich ja die Fussnägel auf), was bedeutet, dass in 24 Stunden der „Armageddon-Strahl“ vom Heimatplaneten ungehindert einschlagen kann (eh, haben die ausserirdischen Fieslinge jetzt tatsächlich einen PLAN? Sah doch bislang mehr so aus, als wären die zufällig in der Gegend gewesen? Und wenn das ganze tatsächlich Absicht war, dann sollen die Aliens mal ihre Vorgesetzten zur Schnecke machen, wenn sie ihnen nicht mal sagen, WO der tolle Armageddonisator eigentlich rumsteht…).

Ralph findet indes Gefallen an seiner neuen Superheldenrolle und vereitelt spasseshalber in Alien-Montur einen Raubüberfall auf sein Stammdiner. Die erfolgreiche Verbrechensbekämpfungsaktion veranlasst Ralph dazu, seinen selbstgezeichneten Captain-Cosmos-Comic (der streng genommen eh nur aus einer nicht unbedingt toll gemalten Figur besteht) zu zerknüllen und wegzuwerfen: „Ich brauch dich jetzt nicht mehr“. (Nö, du brauchst nur noch einen Seelenklempner und ´ne Gummizelle). Yeah, a new Ralph is born – statt dem vieräugigen schlechtgekleideten Vorzeigetrottel betritt zu allgemeiner Überraschung am nächsten Morgen ein Typ den High-School-Campus, der glatt einer Calvin-Klein-Reklame entsprungen sein könnte – Ralph trägt nun Kontaktlinsen und die angesagtesten Klamotten. Baxter ist zwar entrüstet, dass Ralph zu so einer Total-Typ-Überholung geschritten ist (und dafür sogar seine heissgeliebte Comic-Sammlun verkauft hat), aber die Taktik funktioniert, denn die Chicks schenken dem jetzt attraktiven und gutaussehenden Ralph prompt ihre Aufmerksamkeit. „Wir sollten unsere Kräfte dazu einsetzen, GUTES zu tun und nicht für unsere persönliche Beliebtheit,“ warnt Baxter, aber Ralph sieht das anders. Zumal man das ja durchaus kombinieren kann. Als Baxter nämlich an Monty gerät und der zu einer Mädchen-Verprügelung ansetzt (tztz, kein Ehrenkodex mehr, die Schläger von heute), geht ihm Ralph ganz unbürokratisch und ohne Zuhilfenahme von outherworldly gadgets an die Gurgel und erteilt ihm einen strengen Verweis: „Sprich nie wieder mit uns!“

Die Aliens, die sich die Finger nicht persönlich an Ralph schmutzig machen wollen, sind auf der Suche nach einem „Krieger“, der eben dies für sie erledigen kann und verfallen auf die Idee, Monty hierfür zu rekrutieren. Der fragt sich zwar zunächst, was die „Billy-Idol-Verschnitte“ (siehe meine obige Sex-Pistols-Bemerkung) von ihm wollen, aber als Jill und ihre Freunde ihm eröffnen, dass Ralph Chad und Lance „in ihre Bestandteile aufgelöst“ habe (hm, wieso kann Chad dann noch um Hilfe schreien?), ihm kurz ihre blauglühenden Augen zeigen und verklickern, dass er in ihren Diensten Ralphs Hintern mächtig kicken kann, ist Monty schon am Haken: „Wo muss ich unterschreiben?“

Der Tag der Planetenkonjunktion bricht an. Felicia malt ihren geheimnisvollen Rächer und Flash überrascht seine Freundin mit seiner neuen Identität als brille- und hosenträgertragender Erste-Klasse-Nerd mit Verdienstabzeichen und vollkommen neuartigem Lernwillen. „Hast du wieder ohne Helm Football gespielt?“ erkundigt sich Mrs. O´Houlihan besorgt, als Flash vollkommen aufgelöst um sofortige Aufnahme in ihren Geschichtskursus bettelt.

Baxter und Ralph haben ihren kleinen Quarrel vergessen und sind versöhnt. Sogar Ralph ist inzwischen der Ansicht, dass man die Waffen schleunigst loswerden sollte. Flash (Felicia zieht noch mit, rollt aber schon heftig mit den Augen) lädt Ralph ein, doch das neueste PC-Spiel bei ihm zu zocken (Volltransformation von Football-Deppen zu Basement-Nerd in 24 Stunden… not bad). Die Aliens dieweil haben Sorgen – sie brauchen nämlich, damit der Armageddonisator (argh, das tut schon beim Schreiben weh) funktioniert, dessen Energieversorgung und das ist natürlich die bewusste Kristallkugel. Baxter hat endlich begriffen, dass man es mit wirklichem ausserirdischen Kokolores zu tun hat, entblödet sich aber nicht, die Verbuddelung der Waffen unter ihrer Schule den Inkas (!!!) zuzuschreiben (Himmel, mit Mayas und Azteken hätt´ ich ja noch leben können, aber die Inkas waren nun doch zigtausend Meilen südlich ansässig… andererseits, wir alle kennen den Ruf des amerikanischen Bildungssystems, nein, und ich werde jetzt nicht auch PISA ansprechen). Auf der Strasse stellt sich plötzlich Monty unseren Helden in den Weg und auch er trägt jetzt einen schicken ausserirdischen Kampfanzug (wenngleich er ohne schnieken Helm auskommen muss… Sparmassnahmen allenthalben). „Wo sind die Waffen?“ will er wissen und verleiht seiner Forderung mit ein paar Schüssen aus seiner fest anmontierten Superwumme Nachdruck. Nachdem Blödstellen nix hilft, werfen sich Baxter und Ralph in ihre eigenen Monturen und müssen feststellen, dass ihre Waffen nichts ausrichten. Man einigt sich ob plärrender Polizeisirenen sportlich auf ein Unentschieden, aber Monty gibt noch ein Ultimatum mit auf den Weg: Um zehn Uhr abends sollen die Waffen und vor allen Dingen die Kristallkugel übergeben werden. Sonst was? Keine Ahnung. Eigentlich müssten Baxter und Ralph keinerlei Veranlassung sehen, auf die Drohung einzugehen, da waffentechnisch sichtlich ein Patt herrscht – aber vielleicht mögen unsere Helden nur Kollateralschäden vermeiden.

Jedenfalls suchen Ralph und Baxter das Arsenal auf und stellen fest, dass der komische Monitor nur noch 5 Striche anzeigt und damit – endlich fällt nämlich auch der aufdringliche Fakt, dass es sich um einen Countdown-Timer handelt, Baxter wie Schuppen aus den Haaren – das, was auch immer bei Null passieren wird, um Mitternacht von statten gehen wird. Sie kombiniert auch (Ralph ist rein denksportlich gesehen immer noch ein Totalausfall), dass die Angelegenheit was mit der Planetenkonjunktion mit Jagulon Beta zu tun hat (wat´n cleveres Mädel, wa?). „Wir sollten die Armee einschalten“, schlägt sie vor (sicher, weil die euch glauben wird… pffrz. Seht euch an, wie´s Mulder ergangen ist, und der war vom FBI), aber Ralph ist klar, dass zwischen der Erde und dem, was da hereinbrechen mag, nur noch er und Baxter stehen…

Dennoch lässt man das Ultimatum locker verstreichen, sondern drückt sich um halb elfe abends in der Schule rum. Dito Flash, der immer noch büffelt wie ein Blöder, um auf seinen gewünschten Einserschnitt zu kommen (war die Rede davon, dass er das an einem Tag schaffen muss??) und Felicia, die eigentlich keinen gesonderten Grund hat, warum sie sie zu solch unchristlichen Zeiten in der Lernanstalt aufhält, ausser, dass es das Drehbuch so verlangt. Felicia packt aber immerhin die Gelegenheit beim Schopfe und macht an Ort und Stelle mit Flash Schluss. Sieht der locker, denn er ist eh auf der Suche nach jemandem, „der meine intellektuellen Bedürfnisse befriedigt“. Bevor Felicia noch ordnungsgemäss beleidigt sein kann (sehen die Schnepfen ja immer eng, wenn Mann sie in den Wind schiesst, wenn´s eigentlich umgekehrt laufen sollte, hehe), platzen die beiden aber eher zufällig in die GROSSE KAMPFSZENE, denn Monty, der bereits die Spinde unserer Helden ausgeräumt hat (nicht ohne ein paar berechtigte abfällige Bemerkungen über die Anti-Raffinesse der Versteckmethoden unserer Freunde fallen zu lassen), kloppt sich gerade mit Baxter und Ralph, alle Mann bzw. Frau in ihren Body Suits. Monty gewinnt komischerweise die Oberhand, kloppt Ralph gegen eine Wand und schiesst Baxter einen Strahl in den Rücken, bevor er sie aber endgültig killen bzw. in die bewusste andere Dimension beamen kann, beordern ihn seine intergalaktischen Auftraggeber dringlich mitsamt Kristallkugel ins Arsenal (gegen die gesamte Choreographie dieser Kampfszene wirkt ein fünftklassiges WWF-Jobber-Match wie Martial Arts vom anderen Stern). Monty gehorcht, nimmt sicherheitshalber Flash und Felicia als Geiseln und verdrückt sich. Ralph und Baxter rappeln sich auf und müssen entnervt feststellen, dass der ach so harte Kampf ihre Rüstungen beschädigt hat – keine Power mehr, Essig mit den Superkräften.

Monty präsentiert Kristallkugel (was wohlwollend aufgenommen wird) und Geiseln (die die Aliens aber eher für überflüssig halten), dieweil unsere Helden ihre verbliebenen funktionierenden Gadgets zusammensammeln – mehr als Kommunikatoren und Röntgengläser sind ihnen nicht geblieben. Weil die beiden aber auch noch echt meschugge sind und sich nicht zusammenreimen können, wo die Aliens denn hocken könnten, müssen sie sich erst noch umständlich aufteilen und die Schule durchsuchen (mann, wie blöde kann man als Held eigentlich sein… wenn die meisten Filme nicht doch noch ein Happy End hätten, würde ich Lord Helmchen wie schon öfter an dieser Stelle zustimmen: „Das Böse gewinnt immer, weil das Gute zu dämlich ist!“). Die fiesen Ausserirdischen schalten pünktlich ihren Armageddon-Strahl ein, der jegliches menschliches Leben auf der Erde vernichten wird. Oops – Monty hat da doch gewisse persönliche Einwände, aber Jill beruhigt ihn: „Wir haben an dir nichts menschliches gefunden. Du wirst verschont werden“ (!!! Ein Kill-Strahl, der nach Charaktereigenschaften filtert? Dann werden sich die Aliens aber wundern, dass nach Strahleinsatz nur unwesentlich weniger Menschen die Erde bevölkern werden…). Monty ist´s zufrieden. Baxter hat endlich rausgefunden, dass die Ausserirdischen unten im Arsenal hocken und platzt in die traute Party, hat aber wenig Glück, denn Phil (oder Bill, wer von den beiden nun wer ist, ist sowas von egal) blockiert den von ihr abgefeuerten Strahl mit blosser Hand (ich dachte, eure Waffen hätten keinen Saft mehr, Bax?). Bleibt also doch alles an Ralph hängen… Zwar sind die Aliens sich sicher, dass Ralph ihre Kreise nicht mehr entscheidend stören kann, aber er versucht´s zumindest. Während Felicia und Flash erkennen, wer sich hinter der Rüstung verbirgt, stellt sich Monty Ralph in den Weg und würgt ihn: „Ich hab diese Woche noch keinen erwürgt“ (womit High School-Schüler sich so ihre Zeit vertreiben??). Ralph braucht keine Superkräfte mehr, sondern haut ihm einfach solide eins in die Fresse und zückt seine Strahlenpistole. „Du kannst uns damit nichts anhaben,“ blökt Jill, womit sie vielleicht sogar recht hat, aber Ralph spekuliert richtig, dass dies nicht für den Armageddonisator gilt. Also schiesst er spasseshalber auf den, worauf sich die bewusste Vortex öffnet und die drei lustigen Aliens nebst ihrem irdischen Gehülfen (während diese heftig shaken und „wagga-wagga-waggä-Laute von sich geben) von hinnen saugt – „Ich komme zurück, Weichei,“ droht Monty noch… Ohne die ihn bedienenden Aliens bricht der Armageddon-Strahl zusammen und der Monitor zeigt nach Ablauf des Countdowns nur noch einen Zunge-rausstreckenden-Alien-„bätsch“-Smiley (argh). Friede, Freude, Eierkuchen. Felicia wirft sich dem Weltenretter an den Hals und busselt ihn ab (während die loyale Baxter dumm rumsteht und blöde Miene zum doofen Spiel macht… ich hätte an ihrer Stelle aber auch Stein und Bein geschworen, dass Ralph angesichts der Filmentwicklung die ordnungsgemässe Läuterung durchmacht, Felicia ad acta legt und endlich begreift, dass Baxter „sein“ Mädel ist, aber Pustekuchen. Life sucks, erwähnte ich schon oben). Flash überrascht alle Anwesenden mit dem festen Willen, weiterhin aus freien Stücken Nerd zu bleiben… damit könnte das muntere Possenspiel auch beendet sein, aber wir brauchen ja noch einen Sequel-Aufhänger…

Und deswegen finden ein paar Bauarbeiter später eine übriggebliebene Alien-Wumme und stecken sie als Spielzeug für die Kinder ein (und fragt mich nicht, was Ralph und Baxter nun mit ihrem ganzen Krempel machen). Konec.

Das wichtigste heute ausnahmsweise mal zuerst: Alien Arsenal hat mir überraschenderweise (denn ich hatte von dem Film sprichwörtlich nix erwartet) einen Heidenspass gemacht – natürlich nicht, weil wir es mit einem guten Film zu tun haben, aber mit einem schlicht und ergreifend verdammt lustigen Trashfilm erster Kajüte von der Sorte, wie er Full Moon öfter mal hätte entspringen können – zwar sind die meisten Full-Moon-Filme irgendwie recht spassig, aber nur selten von der so locker-flockig unbeschwerten Art und Weise wie dieser.

Selbstredend ist Alien Arsenal in erster Linie eine Teenager-Komödie – der Film richtet sich (trotz einiger swearwords) an ein jugendliches Publikum (das PG-13 in den USA hat der Film hauptsächlich deshalb kassiert, weil ihm ein oder zwei „fucks“ unterlaufen… schön doof vom Herrn Autoren, möcht ich mal sagen), kann aber auch den schundgestählten Trashfreund älteren Baujahrs köstlich unterhalten. Und das ist vielfältig begründbar. Der Streifen, der sich irgendwie als Konglomerat von Charles Bands frühem directorial effort Laserblast (indem ein gepiesackter High-Schüler über eine ausserirdische Knarre stolperte und sich daraufhin für einen Alien hielt und auf Rachefeldzug ging) und David DeCoteaus eigener launigen Teen-Klamotte Dr._Alien (wo ebenfalls ausserirdisches Einwirken dafür verantwortlich war, dass aus einem unbeachteten Loser ein selbstbewusster Jungmann wurde, wenngleich sich das dort auf sexueller Ebene abspielte) spielt, funktioniert nämlich auf so ziemlich allen Ebenen (bzw. oder auch nicht, was aber in Punkto Unterhaltungswert fast auf das selbe rauskommt).

Das Drehbuch ist ganz offensichtlich ziemlicher Quark, hastig aus verschiedenen Inspirationsquellen zusammengeklaut (neben den beiden grad genannten Einflüssen aus der eigenen Werkstatt von Band bzw. DeCoteau drängen sich Referenzen zu Power Rangers, Guyver und – sogar manchmal referenced – Spiderman auf) und schafft es mühelos, sämtliche Charaktere als absolut grenzdebile Volldeppen darzustellen, mit denen man tunlichst keine Sekunde in einem Raum verbringen möchte, weil sie alle, aber ausnahmslos alle, ob sie nun von der Erde oder Jagulon Beta (oder wie immer der Stern auch heissen mag) kommen, total gehirnamputiert daherkommen (Ralph und Baxters Begriffsstutzigkeit, es mit ausserirdischen Waffen zu tun zu haben, der von ihnen nie konstruierte, obwohl so aufdringliche Zusammenhang zwischen der Entdeckung der Waffen und dem Auftauchen der „Austauschschüler“, ihre Unfähigkeit, herauszufinden, wo die Ausserirdischen sich im Showdown verschanzt halten; aber die Aliens sind auch nicht besser – finden ihr eigenes Waffenarsenal nicht, wenn nicht ein Mensch zufällig drüberstolpert und es aufmacht, boah, ich bin impressed, bedienen sich für die Schmutzarbeit eines Erdlings, obwohl sie das genauso gut und sicher effektiver selbst erledigen könnten und lassen sich schlussendlich leichter besiegen als ein als Fallobst eingekaufter Klitschko-Aufbaugegner; auch die humane Fieslingsfraktion schneidet nicht gerade toll ab – Monty findet es nicht wirklich seltsam, dass Chad und Lance plötzlich verschwunden sind, Flashs Verwandlung vom Football-Recken zum Brillen-Kasper gewinnt auch nicht gerade sämtliche Glaubwürdigkeitspreise). Aber hier haben wir es dann mal wieder mit der Sorte Film zu tun, der solche Strunzdoofheit nicht schadet – nicht nur, dass sich beim Zuschauer sofort nach Anpfiff das wohlige Gefühl intellektueller Überlegenheit einstellt, nö, die Dummheit des Scripts versetzt das geneigte Publikum sofort in die richtige Stimmung für den Film – Hirn ausschalten, herzlich amüsieren – mit einem „ernsthaften“ Script würde das nie funktionieren. Man lehnt sich vielmehr entspannt zurück, lacht zufrieden über doofe Sprüche, die man normalerweise nicht mit der Kneifzange anfassen würde, erfreut sich über zahlreiche mehr oder weniger subtile (und mehr oder weniger gelungene) In-Jokes und hat schlicht und ergreifend helluva good time.
Da das alles ´nen ganzen Humpen Spass bringt, fällt kaum ins Gewicht, dass der Streifen in allen Belangen saubillig produziert wurde (so richtig arg viel, was so aussieht, als hätte es Geld gekostet, gibt´s nicht – die Alien-Requisiten sehen so aus, als wären sie aus der Grabbelkiste von Toys´R´Us, aufwendige Sets oder Kulissen gibt´s nicht, da praktlisch komplett on location gedreht wurde und die verwendeten Spezialeffekte – entstanden am Mac – beeindrucken einen nur dann, wenn man sich zuletzt durch die ach-so-tollen Superduper-FX von „Filmwerks“ in Urban_Menace und Co. quälen musste. Aber wie gesagt – es macht eigentlich nichts – die Geschichte braucht weder grosse, teure Effekte noch spekulative Action-, Blut- oder Nudity-Einlagen. Die mittelprächtigen CGIs reichen vollauf, anstelle aufwendiger Sets oder Effekte setzt David DeCoteau auf knallbunte comichafte Farben, gelegentlich für Full-Moon-Verhältnisse inspirierte Kameraarbeit (ein gern benutztes Stilmittel ist ein Rollen der Kamera um die Vertikalachse) und – vor allem – auf eine temporeiche, flotte Inszenierung. Obwohl der Streifen für Full Moon mit einer Laufzeit von echten und ungelogenen anderthalb Stunden ein wahres opus grande ist (wir erinnern uns, dass der durchschnittliche Full Moon-Film mit Müh und Not die 75- bis 80-Minuten-Marke zu kratzen beliebt), kommt nie Langeweile auf. Ich muss einzig zugeben, dass mir die erste Filmhälfte, die sich mehr auf die High-School-Antics bezieht, fast besser gefällt als die, hüstel, action- und „plot“-orientiertere zweite Hälfte, wo sich der Streifen nicht wirklich zu viel Zeit nimmt, aber seine locker-flockige Spassidentität zugunsten eines vergleichsweise „seriösen“ Bedrohungsszenario aufgibt und versucht, mehr Spannung als Spass zu erzeugen (was dann doch aufgrund mangelnder finanzieller und effekttechnischer Möglichkeiten nicht ganz so gut funktioniert) – dennoch gibt´s auch in der zweiten Halbzeit genug zu lachen (wofür allein schon Krisztian Kovacs himmelschreiend hinreissender Turn als Super-Nerd verantwortlich zeichnet) und verhältnismässig rasant zur Sache geht´s auch da (auch wenn die „grosse Action-Szene“ mit Monty, Ralph und Baxter wirklich nur unter Trash-Gesichtspunkten goutierbar ist und der Showdown, wie so oft in sparsam budgetierten Filmen dieses Kalibers, bestenfalls medioker ausfällt).

Auf die Gefahr hin, mich noch öfter zu wiederholen als sonst, das alles tut dem Spass nur minimal Abbruch – wenn man zu diesen vergleichsweise „enttäuschenden“ Szenen kommt, hat man dem Film schon längst alles verziehen. Ist nur irgendwie schon komisch, dass David DeCoteau sowohl in der Lage ist, solch hoch unterhaltsamen Comedy-Klopper wie diesen, Dr. Alien oder Sorority Babes in the Slimeball Bowl-O-Rama einerseits hinzukriegen, andererseits immer wieder mit gehirnkrebsverursachenden Nullitäten wie dem Anti-Film Creepozoids aufzuwarten (von seinen gay-interest-Dramen will ich an dieser Stelle gar nicht reden) – sowas wie Kontinuität ist Davids Sache sichtlich nicht, aber so lang er sich hin und wieder noch einen Spass wie diesen aus dem Ärmel schüttelt, soll mir das gerne recht und billig sein.

Noch erwähnen sollte ich, dass der Soundtrack aus der Feder von Full-Moon-Hauskomponist David Arkenstone (Robot Wars) stammt und einige erstaunlich stimmungsvolle und gelegentlich richtig schmissige Themes aufweist (so erstaunlich ist das nun eigentlich auch wieder nicht, denn auch der Score zu Robot Wars war erheblich besser, als es der verdammt dünne Bretter bohrende Film verdient hätte).

Auch was die Bewertung der Schauspieler angeht, kann man das entweder so oder so sehen… wahlweise machen die Jungschauspieler einen verdammt guten oder verdammt schlechten Job – jedenfalls wirken sie in ihren (zugegeben teilweise ganz schönen Deppen-) Rollen ziemlich überzeugend (und das kann man eben als Kompliment oder Beleidigung auffassen. Ich bin heute milde gestimmt und daher eher komplimentär aufgelegt). Josh Hammond als Ralph kriegt seinen Nerd sicher ein wenig besser hin als sein „selbstbewusstes self“ (Billy Jacoby in Dr. Alien war da vielleicht noch´ne Ecke besser), aber wie man bei mir daheim in Franken sagen würde: „bassd schö (und „bassd schö, zu Hochdeutsch „passt schon“, ist eine der höchsten Auszeichnungen, die man sich in Franken verdienen kann… nur noch steigerungsfähig durch „subbä und – das Nonplusultra der Gefühle – „vei ganz goud“). Seit Alien Arsenal verdingte sich Hammond eine Season lang bei MTV´s Undressed und jüngst als Spezialist für Sequels in Jeepers Creepers II und Timecop 2.

Danielle Hoover, zum Drehzeitpunkt immerhin schon 27 Lenze zählend und dennoch mühelos als Teenager durchgehend, macht ebenfalls eine gute Figur (und da wir hier von einem jugendfreien Film reden, bitte ich das nicht anatomisch, sondern durchaus im Sinne der Schauspielerei zu verstehen) als Ralphs loyale Gefährtin (die am Ende aber die berühmte „Du-kuckst-in-die-Röhre“-Karte gezogen hat). Komischerweise hat sie kaum weitere Credits zu verzeichnen, nach, hüstel, Bedeutung sieht lediglich ein „Series Regular“ in der mir völlig unbekannten US-Show The Rerun Show (klingt noch hochqualitativer TV-Unterhaltung) aus.

Jerrod Cornish, der den Monty auf durchaus (un)liebenswert-debile Weise gibt, betreibt die Schauspielerei eigentlich nur nebenher, sein Hauptbroterwerb ist das Special-FX-Gewerbe – da fing er als Praktikant bei Full Moons Ergüssen Murdercycle und Pleasurecraft an, um sich zu verantwortungsvolleren Aufgaben bei Blood Dolls, Totem und Retro Puppet Master hochzudienen. Ansonsten ist er auch als Title-Designer u.a. für The Dead hate the Living und Exotic Time Machine II tätig gewesen. Man sollte hoffen, dass er auf dem FX- und Title-Design-Gebiet seine Zukunft sieht und nicht unbedingt beim Acting… Michelle Nordin ist als Felicia nicht gar so grausam, hat aber wenig zu tun, wer die Show stiehlt, ist eindeutig (ich hab´s ja schon vorweggenommen) Krisztian Kovacs als Flash Gunderson, der voll motiviert und richtig lustig zu Werke geht.

Für die neue DVD-Präsentation zeichnet unser aller Lieblingslabel „Best Entertainment“ verantwortlich – abgesehen vom schwachsinnigen (oben zitierten) Covertext und den wie üblich angekündigten, aber fehlenden „Extras“ Synopsis und Biographien ist die Umsetzung halbwegs vernünftig gelungen. Die Bildqualität ist alles andere als herausragend, aber akzeptabel (Vollbildtransfer, was nicht wunder nimmt, da es sich um eine DTV- bzw. TV-Produktion handelt), der es zwar ein wenig an Schärfe mangelt, dafür aber die bunten Farben lebensecht rüberbringt. Audiotechnisch begnügt sich Best mit einer deutschen Tonspur in Dolby 2.0, die aber recht gut gelungen ist – sie ist nicht nur ziemlich laut (ich musste meine Anlage von Flashdance mächtig runterregeln), sondern auch klar und differenziert – sowohl Dialoge als auch Soundeffekte und der wie erwähnt überraschend angenehme Score kommen ausreichend zur Geltung. Als Extras gibt´s eine einminütige (und nahezu unbrauchbare, da die Bilder maximal zwei Sekunden eingeblendet werden, und das auch noch mit unnötigen „Aufblättereffekten“) Slideshow und vier Trailer, neben dem für Alien Arsenal u.a. auch auf die Full-Moon-Produkte Teen Task Force und Rollerblade Knights. Für den verhältnismässig geringen Preis, den man hier hinzublättern hat (ausser bei amazon.de, wobei ich mir nicht sicher bin, ob dort noch die alte, mir persönlich unbekannte frühere DVD-Auflage angeboten wird – zumindest zeigt sich dort noch ein anderes Cover), ist das aber insgesamt eine recht anständige DVD – und für Full-Moon-Freunde gibt´s eh keine Alternative, an diesen Film ranzukommen.

Insgesamt ist Alien Arsenal ein harmloser, aber hoch unterhaltsamer und ausgesprochen flotter, bunter, juveniler Comic-Spass, der Trashfreunden im Allgemeinen und Full-Moon-Fans im besonderen runter gehen dürfte wie das berühmte Öl. Der Streifen macht in jeder Sekunde Laune, ohne überflüssige Kapazitäten auf Sinn- oder Ernsthaftigkeit zu verschwenden, opfert intelligentes Writing jederzeit gerne einem dummen Spruch, über den man wider besseren Wissens lachen muss, laviert geschickt (oder versehentlich) auf der haarscharfen Grenze zwischen unerträglichem Anti-Schauspiel und freudebringendem Non-Acting (das ist jetzt wieder ein Ratespiel für Dich, lieber Leser, den Unterschied fundiert zu erklären – ich kann´s nicht) und bringt, und das ist letztendlich ja der Sinn der Übung bei so ziemlich jedem Film ausser künstlerisch hochwertigen Art-House-Dramen, Frohsinn ins Leben. Dafür kann das Urteil nur lauten: sämtliche verfügbaren Daumen hoch und ein absolut verdienter Pucki´s Choice-Award! I had lotsa fun and I´m sure you´ll have it too!

(c) 2004 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 7

BIER-Skala: 8


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