Alice in Acidland

 
  • Original-Titel: Alice in Acidland
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  • Regie: John Donne
  • Land: USA
  • Jahr: 1968
  • Darsteller:

    Colleen Murphy (Alice), Buxx Banner (als Beau Boner), Patty Roberts


Vorwort

Ha, wer hätte das gedacht, jetzt hab ich es doch tatsächlich geschafft, mal mein Eastern-Gefilde zu verlassen und mich dem Thema Something Weird zuzuwenden. Ich gehe davon aus, dass die meisten zumindest eine vage Vorstellung davon haben, was es mit Something Weird auf sich hat. Falls nicht, hier noch mal eine ganz klitzekleine Einleitung:
Something Weird ist ein US-amerikanisches Video- und DVD-Label, das sich zur Aufgabe gemacht hat, Filme, die (wie der Name schon sagt) in gewisser Weise „weird“ sind (also in der Regel Exploitation und Grindhouse) unters Volk zu bringen, von denen „seriöse“ Labels natürlich tunlichst die Finger lassen würden. Sicher gibt’s noch andere Labels von dem Kaliber, aber Something Weird Video ist da nun mal Vordenker und da kann uns als Trash-Fans nur das Herz höher schlagen. Ob jetzt Splädder, Grindhouse oder Sexploitation, das Label gräbt immer wieder neue hidden gems auf. Auch klassische Propagandafilme verirren sich ins Programm, so gibt’s unter anderem mehrere Compilations mit Kurzfilmen, z.B. „Classroom Shockers“ oder „Wie verhalte ich mich im nuklearen Ernstfall“ (ihr wisst schon, im Kühlschrank verstecken oder einfach mit Händen hinter dem Kopf in die Ecke zusammenkauern [tu nicht so despektierlich, wenn das bei Indiana Jones funktioniert, dann hat das Hand und Fuss – manhunter]), daneben auch (das könnte dem Doc gefallen) eine ganze Reihe von Discs zum Thema „Wrassling’ She-Babes“ oder die ganzen „Nudie Cuties“ usw. Das Label hat zudem eine große Internetpräsenz und ist so freundlich, sowohl auf der Homepage als auch bei Youtube massig Trailer bereitzustellen, womit der geneigte B-Fan sich stundenlang beschäftigen kann, wenn er denn möchte.
Gegründet roughly 1990 (entsprechend Homepage, die wissen es anscheinend selber nicht so genau) brachte es das Label auf eine wirklich beachtliche Zahl von Veröffentlichungen, die Imdb listet sage und schreibe 2638 Titel, die unter dem Label erschienen sind (Stand 16. Mai 2009), Tendenz steigend.
Der Name des Labels selbst geht auf den gleichnamigen Film von Kult-Regisseur Herschell Gordon Lewis (dessen 1. Vornamen schreibt man übrigens tatsächlich mit „sch“) zurück, der vor allem mit Splatter-Grotesken, namentlich u.a. THE GORE-GORE GIRLS, BLOOD FEAST, COLOR ME BLOOD RED, WIZARD OF GORE, TWO THOUSAND MANIACS oder Sexploitation wie z.B. SCUM OF THE EARTH, aber auch unterirdischen Kinderfilmen (JIMMY THE BOY WONDER) auf sich aufmerksam machte.
Ein weiterer feiner Zug von Something Weird Video ist übrigens, dass sie so freundlich sind, meist gleich zwei oder (an ganz guten Tagen) auch drei Filme auf eine Disc zu pressen, dazu außerdem noch massig Bonus-Material, sodass man je nach Dollarkurs für schlappe 9-13 Euronen an um die 3 Stunden kranken Scheiß kommt. So auch hier. Der vorliegende Film ALICE IN ACIDLAND beispielsweise kommt zusammen mit SMOKE AND FLESH und einer über 40-minütigen Dokumentation, in der sich mehr oder weniger kritisch mit der aphrodisierenden Wirkung von Marihuana auseinandergesetzt wird (komme ich in der Analyse noch drauf).

Aber nun endlich zum Film. Ich wollte ja schon länger mal was aus dem Educational-Lager machen, also einen dieser klassischen Propaganda-Filme. Am bekanntesten sind wohl SEX MADNESS, der die armen Jugendlichen davon unterrichtet, dass man sich beim unehelichen Geschlechtsverkehr unweigerlich die Syphilis holt (was in der Ehe dann selbstredend nicht mehr möglich ist) oder REEFER MADNESS, der uns vor den schädlichen Wirkungen des Marihuana-Konsums warnt oder COCAINE FIENDS (same shit with cocaine). Sind die genannten Titel zwar unter dem Genre Exploitation eingeordnet (was vor allem darauf zurückzuführen ist, dass sie eben gerade wegen ihres belehrenden Charakters eine Ausrede hatten, schändliche Themen wie Sex, Drugs and Rock’n’Roll überhaupt mehr oder weniger graphisch zu zeigen), handelt es sich dennoch um knallharte Propaganda-Streifen, die uns von der ersten bis zur letzten Minute nichts anderes als ihre Aussagen einhämmern wollen. Zum Thema LSD gibt es außerdem noch (den meines Wissens bisher noch unveröffentlichten) THE WILD WORLD OF LSD, dessen Trailer schon zum Schreien komisch ist (dort bildet sich ein Typ ein, dass er fliegen kann, d.h. er flattert auf einer Couch mit den Armen und sieht eine auf Papier aufgemalte und auf einem Faden durch die Luft gezogene Henne herumwuseln…[genau so ist es aber auch… hab ich gehört – manhunter]).
Bei ALICE IN ACIDLAND ist die Sachlage nicht ganz so einfach. Zwar schiebt der Film, wie wir noch sehen werden, eine Moral vor, die uns die schrecklichen Auswirkungen von LSD auf Geist und Sitte von frühreifen High-School-Girls warnen soll, verbringt aber dennoch kaum eine Minute, ohne viel gratuitous nudity zu präsentieren. Von daher wird die Inhaltsangabe wahrscheinlich überschaubarer ausfallen, sind ja nur 55 Minuten Film, von denen sich nur wenige dafür zuständig fühlen, uns eine Handlung zu erzählen. Nun, genug der Worte, ran an den Stoff.


Inhalt

Unsere Geschichte beginnt mit einem Close-up einer süßen jungen Dame namens Alice Trenton, ein unschuldiges Mädchen „barely out of high school“, wie uns das Voice-over dankenswerterweise mitteilt. Gleich zur Info, der Film wurde offensichtlich komplett ohne Ton geschossen und alles, was wir zu hören bekommen, sind entweder das Voice-over des Erzählers (seines Zeichens übrigens, wie wir noch erfahren werden, Psychiater und offizielle moralische Bank in diesem Film), das Voice-over von Alice Trenton und Musik, wobei es sich überwiegend um Jazz-Klänge handelt.
Die Augen unserer Titelheldin Alice sollen wir uns übrigens gut ansehen. Na dann will ich mal: sie macht einen zufriedenen und glücklichen Eindruck und da sie auch noch Alice heißt, könnte man ja evtl. darauf schließen, dass die Süße ihr Glück im Kaninchenbau gefunden hat, doch, informiert uns das Voice-over, wäre diese Annahme ein schwerer Irrtum, da das Girl leider weder jemals mit der Herzkönigin, den rosenbepinselnden Spielkarten, dem Kaninchenbau oder auch der Grinsekatze Bekanntschaft geschlossen hat. Nein, sie hat sich fatalerweise in den Irrungen und Wirrungen von „Acidland“ verlaufen. Sollte sich jemand noch nicht auskennen, acid = Slang-Ausdruck für LSD. Der Titel soll übrigens auf die Geschehnisse bei ALICE IN WONDERLAND Bezug nehmen, nur mit dem Unterschied, dass die Wonderland-Alice bekanntlich alles nur geträumt hat (oh, hab ich jetzt gespoilert, tut mir leid) und unsere Alice im Gegensatz dazu einen ziemlich realen Traum durchlebt (ist auch besser so *lechz*). Nein, sie hat eine furchtbare Reise hinter sich (oder noch vor sich; ob jetzt die Szene, die wir gerade sehen, vor oder nach den Ereignissen spielen soll, erfahren wir nicht), jedenfalls steigt der Film nun endlich in die Handlung ein (Flashback juhu!)

Alles Unheil beginnt in ihrem Junior-Year in der High School (das müsste die 11. Klasse sein, wenn wenn mich mein Gedächtnis nicht völlig im Stich lässt), wo sich Alice mit einer Frau mit dem Namen Frieda Hamilton auf einem Parkplatz trifft. Wobei wir das typische Problem in solchen Filmen haben, dass alle Schauspieler offensichtlich um einiges älter sind als die Rollen, die sie eigentlich vorgeben zu verkörpern. Alice könnte, so wie ich das sehe, gut ein paar Jährchen älter sein, als uns der Film glauben machen will, und diese Frieda erst recht, aber so wie es aussieht, ist sie wohl eh keine Schülerin, sondern was anderes, was ich leider nicht genau verstehen kann (in einem Review in der Imdb ist davon die Rede, dass sie Französischlehrerin ist, hm, ich verstehe nur frentor oder so ähnlich, ich hab’s mir mehrfach angesehen, offensichtlich ist an der Stelle ein Filmriss von ein paar Frames, somit könnte es hinhauen). Es ist noch ein drittes Girl dabei, eine blonde Dame mit Zöpfen und Brille namens Kathy (die gewisse Ähnlichkeit hat mit dem Girl, das sich der „Beißer“ Richard Kiel sich in MOONRAKER aufbeißt, äh, aufreißt), offenbar eine Klassenkameradin von Alice. Alice höchstpersönlich informiert uns, dass Frieda so böse ist, sie und Kathy auf eine Pool-Party mitzuschleifen (Grilladen, Badespass und leichtbekleidete Menschen? Das ist des Teufels! – manhunter).

Aber bevor es soweit ist machen Kathy und Alice noch einen Abstecher zu Alices Vater; wir lernen die schlimmen familiären Umstände kennen, in denen sie sich befindet: Ihre Mutter ist schon vor einem Jahr an Krebs verstorben und deswegen lebt Alice alleine bei ihrem Daddy, wobei ein Filmriss mit einem heftigen Tonsprung mir es etwas erschwert, dem wirklich zu folgen (oder evtl. auch Zensurschnitt, siehe Analyse). Alice’ Vater sieht nicht wirklich viel älter aus als die restlichen Beteiligten des Films (obwohl, er liest Zeitung und raucht Pfeife, die gute alte Zeit halt). Alice gibt sich als das wohlerzogenes und gut geratenes Mädchen und informiert ihn darüber, dass sie bestimmt nur ins Kino gehen werden, wobei ihr Vater doof genug ist, das zu glauben und weiter an seiner Pfeife zu nuckeln. Tja, hättest du besser Vorsicht walten lassen.

Der Voice-over-Tyo sagt uns, dass er in seinem Leben schon viele seltsame Fälle erlebt hat, aber der hier ist auch, äh, seltsam (so sagt er uns das zumindest, warum er aber dann genau DIESEN Fall auswählt, muss wohl sein Geheimnis bleiben) und lässt keinen Zweifel daran, dass LSD bzw. Acid die moralischen Grundfesten der jungen Generation nachhaltig erschüttert, „what this case clearly illustrates“ und, damit wir auch was davon haben, wird das im Folgenden natürlich prompt mit massig Soft-Sex bildtechnisch bestätigt.

Nur mal so ein generelles Statement am Rande, bezieht sich auf alle educational movies: Es macht schlicht und ergreifend keinen Sinn, eine fiktiv dargestellte Szene mit gescripteten Charakteren und gescriptetem Ausgang als Beweis für irgendeine moralische Hypothese heranzuziehen. Entweder man zeigt tatsächlich authentisches Material (wobei man da natürlich auch wieder manipulieren könnte, aber das lassen wir mal außen vor), oder man lässt es. Was kann eine fiktive Szene denn bitteschön beweisen? Eben, gar nichts, aber sie kann uns nackte Tatsachen bescheren, da wird sich dann der Film auch nicht lumpen lassen (na ja, so mittel).

Die Party stiegt im privaten Haus-Pool von einem gewissen Bob Fletcher, der, wie Alice später irgendwann herausgefunden haben will (und wann soll das gewesen sein???), Sportlehrer ist. Alice stellt die gewagte Hypothese auf: „I guess he looked at me as a diamond in in the rough that needed a polish“ (ah, Poesie tut immer gut!), was, sofern meine Englischkenntnisse mich nicht verlassen, ein Wortspiel darstellt mit „Rohdiamant“ einerseits und einem harten, ungehobelten aber im Herzen guten Menschen andererseits, der aber eine heftige „Politur“ (höhö) vertragen könnte.
Bob, der von seines Kumpels übrigens „for obvious reasons“ (welche auch immer) als „Animal“ (!!!!) bezeichnet wird (nichts geht über nette Kosenamen unter Freunden), poliert den ungeschliffenen Diamanten Alice aber vorerst noch nicht, sondern belässt es vorerst dabei, es sich am Pool mit zwei Sidekicks bequem zu machen.
Unterdessen hilft Frieda Alice und Kathy ganz selbstlos dabei, aus ihren Klamotten zu schlüpfen und einen etwas luftigeren Bikini anzulegen (ich unterstütze das Vorhaben). Leider unterbricht der Regisseur kurz die Show mit ein paar äußert aufregenden Aufnahmen, in denen Bob und ein paar seiner Kollegen einen Tisch ein paar Meter weiter rücken, sodass wir von Alice’ Umziehen zumindest noch sehen, wie sie sich verführerisch die Bikinihose (schwarz mit weißen Tupfen) nach oben zieht und ihr von Frieda das Oberteil angelegt wird (gratuitous boob shot), das Umziehen von Kathy ereignet sich bestenfalls in unserer Phantasie.
Wie wir hören, hat Alice nun endlich den Pfad gefunden, den sie gesucht hatte, und Frieda erklärte sich sehr bereit, ihr auf diesem Pfad zu helfen (auf jeden Fall um Längen besser als der Bohlen-Weg!), was uns graphisch dadurch vermittelt wird, dass Frieda Alice von ihrer Zigarette rauchen lässt, die sich daraufhin in eine hustende Kichererbse verwandelt (ja, das soll’s geben) und nun völlig die Kontrolle über sich zu verlieren droht. Sie fühlt sich wie ein Kind, dem alles neu zu sein scheint, sogar die Zigaretten. Der Schnaps, den sie selbstverständlich pur aus einem Plastikbecher gesoffen hat (da ist Bob aber kein guter Gastgeber…), brennt ihr gar heftig im Hals, aber nach einer Weile setzte eine große Entspannung bei ihr ein, ein wundervolles Gefühl des immer höher und höher Schwebens, wie sie es selbst klassifiziert. Hm, ich hab in meinem Leben schon viel Schnaps getrunken (soso – manhunter), aber so hab ich mich dabei eigentlich noch nie gefühlt, muss ich sagen, vielleicht hab ich ja was falsch gemacht. Aber immerhin, sie hat auch die Zigarette gequalmt, wer weiß, was da alles drinnen ist (manche schaffen es immerhin, zumindest nach eigenen Angaben, sogar LSD zu rauchen, siehe die Insterburger), aber es bedeutet auf jeden Fall wieder Kichererbsen-Zeit für Alice (oh Mann…) und wieder droht sie die Kontrolle zu verlieren. Aber bevor es nun endgültig soweit ist, sehen wir erst noch Kathy, die mit den drei Boys rumknutscht und dann, bevor sie ihre Beinchen ins Wasser recken darf, auch zu schnapseln anfängt (nein, nicht schnackseln, aber das kommt bestimmt auch bald).

Alice trinkt noch ein bisschen (wobei sie zwischen den Schlücken immer wieder ganz süß lächeln darf) und wird dann von Frieda wieder ins Haus begleitet, kann sich dabei nur noch schwer selber auf den Beinen halten (tja, selber Schuld, wer so viel Schnaps pur runtergießt). Frieda erweist sich als hilfsbereit und fürsorglich und geleitet Alice ins Badezimmer, wo uns eine handfeste Lesbenszene bevorsteht (*schon mal Popcorn hol* – manhunter). Alice hat offensichtlich Bauchschmerzen (?), sieht sich noch mal skeptisch um (das soll offenbar ihre Besoffenheit darstellen, ähempt) und wird dann von Frieda, die vorher das Badewasser vorbereitet hat, ihres Bikinis entledigt. Nun macht sich auch Frieda nackisch und die beiden baden und betatschen sich.

Viel mehr Aufregendes als dieses gemeinsame Planschen bekommen wir dann nicht zu sehen, es muss aber volle Palette abgegangen sein, denn als wir mitbekommen, wie Frieda und Alice wieder mit dem Auto zurückfahren, ist es draußen schon dunkel (Schiebung!). Die beiden rollen sich offensichtlich einen gepflegten Dübel in der Damentoilette eines Stripclubs, in dem Frieda beste Beziehungen hat (hehe), die sogar so familiär sind, dass sich die beiden dort umziehen dürfen (warum nicht bei Frieda zu Hause?). Alice schält sich (wieder mal) aus ihren Wollklamotten raus und verpasst sich ein Outfit, das ihrer neuen Persönlichkeit eher entspricht, denn schließlich (Voice-over) gehört sie nun zu einer ganz neuen Welt voller „pot, LSD and free love“ (da will ich auch hin – manhunter), das zahme, artige Mädchen, das ihr Vater kannte gibt es nun nicht mehr, aus ihr ist ein „wild and provocative twinight“ Hippie-Girl geworden (na ja, außer ihren Freundinnen und ihrem Sportlehrer ist es ja bisher noch keinem aufgefallen, dass sie jetzt diese Abgründe auslotet, und außerdem, ich nehm’ die Analyse gleich vorweg, so wild und provokant sieht sie dennoch nicht aus, wobei mir immer noch nicht ganz klar ist, was „twinight“ eigentlich bedeutet).
Ihr neues Outfit ist übrigens ein indianisches Kleid mit Moccasins (!!!), so begibt man sich mit Kathy (die jetzt mit Minirock unterwegs ist) auf eine wilde Party, wieder mal ausgerichtet von dem bösen Sportlehrer Bob, jaja, die Pädagogen halt, verführen ihre armen Schüler zu allerlei schlimmen Sachen. Auf der Party (inzwischen ausnahmsweise zu Gitarrenklängen) schmeißt sich Alice sofort an den Sportlehrer ran (ja Dr. Ralpho, so einfach ginge es, nimm dir mal ein Beispiel), für diesen (also für Bob, nicht für Ralph) hat sie nämlich was übrig, Bob lässt sich auch nicht lange bitten und gibt ihr die Gelegenheit dazu, den Beweis erbringen, dass sie auch wirklich schon so hart drauf ist, wie alle meinen. Alice beschreibt ihre Freundin Kathy, diese sehe zwar unschuldig aus, aber sei eigentlich eine Sexmaschine und Nymphomanin, die jeden einwickeln (und dann am besten auch gleich noch auswickeln) kann, wenn es sein muss.

Und Frieda? Nun, auch die hast es faustdick hinter den Ohren: nicht nur, dass sie Alice zu so schlimmen Dingen verführt, nein, sie versucht auch noch, ein armes unschuldiges Girl, das gerade von einer Texaner High School gekommen ist, zu verderben. Ein Mädchen, das (wie Alice sagt) zwar eher im geistigen Tiefflug durch die Welt steuert, aber dafür auch bereit ist alles zu tun, was Frieda gerne von ihr haben möchte (sympathische Person), und so begeben sich die beiden in ein abseitiges Schlafzimmer. Ein Schlafzimmer übrigens, in welchem sich nichts weiter befindet als ein übergroßer Vorhang und ein überdimensioniertes Bett aus Großvaters Zeiten. Hm, ich hab ja die Sexfilme von Ed Wood noch nicht gesehen, aber genau so müsste eigentlich die Kulisse auch bei ihm aussehen. Na ja, in den nächsten paar (oder ehrlich gesagt vielen) Minuten passiert wenig Aufregendes, wir sehen halt, was die Partygäste so alles miteinander treiben (was in den seltensten Fällen besonders explizit wird). Am wildesten von allen ist Alice, die voll abgeht (süß!), wobei, was sie eigentlich so erregt, das muss ihr persönliches Geheimnis bleiben, denn Bob schafft es zwar gerade noch (im Gegensatz zu sich selbst), sie auszuziehen, kriegt es aber nicht auf die Reihe, sie unsittlich zu berühren.
So, das muss ich leider zugestehen, in den gut 15-20 Minuten, die wir auf dieser Party verweilen, passiert wirklich nicht besonders viel, was der Rede wert wäre, außer ein paar sich doof anstellenden Typen. Nun muss Alice wieder nach Hause und ihrem Daddy irgendwas erzählen, warum sie sich so lange nicht hat sehen lassen, aber das bleibt man uns schuldig.

Die Girls treffen sich am nächsten Morgen wieder auf dem Parkplatz, auf dem wir uns schon ganz am Anfang befunden haben. Alice ist inzwischen sowohl körperlich als auch geistig voll und ganz diesem neuen Leben verfallen und unternimmt es jetzt zu allem Überfluss auch noch, neue Rekrutinnen auf dem Campus anzuwerben. Natürlich hätte ihr Vater alle Hebel in Bewegung gesetzt, was gegen ihre schlimmen Machenschaften zu unternehmen, wenn er denn gewusst hätte, was sie so treibt, aber ihre Tarnung funktioniert und somit kann sie sich voll und ganz auf das skrupellose Verderben von Betsy (die Texanerin) konzentrieren. Die nächste Party ist, bis die beiden ankommen, schon voll im Gange. Alice macht Betsy durch geschicktes Fingerzeigen den anderen Partygästen bekannt (nicht vergessen, der Film ist ohne Dialoge gedreht). Animal (waaah!!!) Bob schießt sich gleich auf die Neue ein und nimmt ihr, ihres Zeichens natürlich Jungfrau (und damit ist nicht das Sternzeichen gemeint) und offizielle graue Maus, die Brille ab und versorgt sie mit ausreichend Joints. Warum Joints und keinen Alk? Ganz einfach, Betsy würde, wie Alice uns informiert, Alkohol niemals nicht anrühren würde, wohl aber Pot, da die anderen Girls das auch mit „great pleasure“ tun (logisch).

Auf jeden Fall packt Animal für Betsy seine besten Verführungstechniken aus (solang es nur die sind… – manhunter) („his most persuasive lines for Betsy“ – welche das sind, verrät uns Alice nicht, aber normalerweise kann es sich, so wie ich Animal einschätze, nur um „Hey Schnitte, schon belegt?“ handeln). Er führt Betsy in einen Nebengang, der irgendwie optisch so rein gar nicht zu dem Wohnzimmer passen möchte – außerdem sind viele Areale dieses Ganges mit Vorhängen behängt (ah, die alte Ed-Wood-Schule, ich liebe es!!) – und geleitet sie zu einem dort aufgebauten Bett, die Details verschluckt aber ein erneuter heftiger Filmriss (oder eher Zensurschnitt grmpf…)
Nun aber Vorhang auf für (die inzwischen, aus welchem Grund auch immer, wieder bekleidete) Alice, jetzt kommt ihre große Stunde, sie darf sich endgültig ins Acidland begeben, denn jetzt wird der Film, bis dahin nur in schwarzweiß, so mir nichts dir nichts farbig (soll heissen, vorher sagt uns Alice noch, mit festem Blick auf die inzwischen auf dem Zahnfleisch daherkriechende Partybelegschaft, dass sich das LSD in ihrem ganzen Körper und in jeder Pore verteilt hat und ihre sensibelsten Körperzonen aufgeheizt sind. Auch seien ihre Extremitäten mit „tingling sensation“ angereichert [was auch immer DAS heisst – manhunter]).
Dennoch bleibt ein Moment des Zweifels – der Tod von einer gewissen, wenn ich das richtig verstehe, Janis (oder Janice) war ein Unfall, der nicht notwendigerweise mit den negativen Folgen vom LSD-Konsum zu tun gehabt haben muss. Zumindest behauptet das Frieda. Dieser zufolge hat LSD keinerlei schädlichen Effekte, sondern eröffnet höchstens neue und unbekannte Welten für Alice. Aber nicht, dass jetzt jemand meint, es wäre bei dieser ominösen Janis von Janis Joplin die Rede, denn die sollte ja erst zwei Jahre nach dem Film versterben (an einer Überdosis Heroin); gemeint ist eine gute Freundin von Alice, die Animal aufgelesen hat und von der nur eine Halskette und ein Fußkettchen mit einer runden Dose übrig geblieben sind (nachdem er ihre Leiche verzehrt hat? – manhunter). Diese Gegenstände hat Animal freundlicherweise in seiner Wohnung als Andenken (oder sind es Trophäen? *schlock*) aufgehoben, und sieht sie sich nun Alice nun prüfend an. Alice vermutet aber dennoch, dass Janis in den Selbstmord getrieben worden ist durch das LSD (doch kein Kannibalismus – manhunter), das ihr Gerüchten zufolge die amtliche Dorflesbe („the known lesbian“ – wtf?) Sheila Grimrod verabreicht hat, die dann auch noch verdächtigerweise nach dem Selbstmord von Janis (die mit Nachnamen übrigens Copeone oder so ähnlich heißt, also der Bezug dürfte echt klar sein…) die Stadt verlassen hat (fies!)

Für Alice macht das aber sowieso alles ohnehin keinen Unterschied mehr, sie ist jetzt randvoll mit LSD und sitzt vorm Spiegel, wo sie uns mitteilt, dass ihr plötzlich neue Dinge auffallen, die sie vorher gar nicht bemerkt hat („I can taste colors“), und überhaupt weiß sie auch genaustens über jedes Detail im Raum Bescheid. Alice rollt eine Zeichnung von einer jungen Frau aus, um wen es sich handelt erfahren wir nicht, aber plötzlich erscheint auf der Zeichnung auf dem verdächtig freien Platz auf dem Papier eine weitere junge Dame, wobei auch hier nicht klar ist, wer das sein soll, aber wahrscheinlich soll es sich um Sheila und Janis handeln, das würde sogar einigermaßen Sinn machen (oder Frieda? Man weiß es nicht so genau). Die beide Damen schauen Alice, die sich nun freut wie ein Honigkuchenpferd, mahnend, fast drohend an, Alice wird davon regelrecht in den Bann gezogen, wie paralysiert, sodass sie fast schon um Hilfe rufen möchte, wenn sie denn ihren Mund aufbekäme (wieso eigentlich nicht?). Dies ist dann auch der Moment, in dem der Film, wie schon angekündigt, farbig wird, seine „Handlung“ vollständig verlässt und komplett ins Surreale und Psychedelische abdriftet.

Das Bild wird unscharf und wieder scharf und voilà, es hat sich ein Szenenwechsel eingeschlichen. Alice: „My head is spinning, it was the bell, the bell…“
Diese Glocke hängt um Janis’ Hals (das Accessoire, das Animal aufgelesen hat), die zunächst (nackt) aufrecht stehend (ohne dass wir in dieser Einstellung ihr Gesicht sehen würden) im Bild ist und dann auf einem Liegestuhl liegt, so dass die Glocke nach unten hängt (hier hat sie aber offenbar wieder etwas mehr an). Sie sagt, dass sie Janis sehen kann, die schön und glücklich aussieht. Janis holt aus der Dose an ihrem Fußkettchen eine Pille LSD hervor und lässt diese genüsslich in ihrem Mund schmelzen, bevor wir sie wieder aufrecht auf dem Liegenstuhl sitzen sehen, wo auch durch eine geschickte Überblendung ihr Oberweite von links nach rechts durchs Bild gleitet. Sie legt ab (schon wieder oder noch mal?) und macht es sich bequem, bis plötzlich Sheila auftaucht, die unsere warnende Alice aber nicht hören kann.

„They’re in love, and I’m in love with everyone“ seufzt Alice melancholisch vor sich und versinkt schwelgend in Sheilas stark geschminktem Auge (extreme close-up), in dem sich die sich weiterhin glücklich räkelnde Janis spiegelt. Alice wünscht sich, auch von Sheila mitgenommen zu werden, sie bittet und bettelt, aber ihr Flehen wird nicht erhört. Alice sieht den Drogenrausch der beiden mit an, was ich euch eigentlich kaum noch nacherzählen kann, der Film ergeht sich in Psychedelik, aber ohne dass es zu den schlimmeren Dingen kommen würde, die sich ereignet haben (der Selbstmord Janis’ z.B.), ganz im Gegenteil, der Schmerz scheint nun völlig ins Nichts zerflossen zu sein, sodass das Zusehen für Alice nur noch eine Qual ist, sie möchte unbedingt teilhaben am Geschehen: „Take me, love me, don’t ever leave me, keep me warm, keep me safe“, aber es soll alles ein böses Ende nehmen für sie – anstatt in den warmen Armen der beiden Girls landet sie…
…in der Gummizelle mit Zwangsjacke (*uff*), wo die Reise für sie endet (aber wenn ihr mich fragt, dann hat sie einfach nur die Arme verschränkt).

Ja, das war die traurige Geschichte von Alice, leider kein Märchen, wie uns das Voice-over noch wissen lässt, ja, mit Alice hat es ein schlimmes Ende genommen und somit hat auch dieser Film sein Ende erreicht (komplett ohne Endcredits übrigens). Wir dürfen uns nur noch die arme Alice mitansehen, die jetzt wirklich extrem kaputt aussieht. Sie ist, wenn ich das richtig verstehe, „a mental vegetable“ (WTF!!!???), was mich jetzt spontan an den Untertitel von GALACTIC GIGOLO, „Gemüse aus dem Weltall“ erinnert (obwohl, ich hab’s noch mal nachgeschlagen, vegetable heißt in diesem Zusammenhang tatsächlich „severely handicapped person“, würde mich echt mal interessieren, wie diese Redensart entstanden ist… [solche Menschen *vegetieren* halt wie Gemüse vor sich hin, vgl. Helmut Kohl – manhunter]). Damit hat ihre Geschichte ein tragisches Ende gefunden. Das arme Mädchen 🙁

So, ja, was kann man dazu sagen? Definitiv ein einzigartiger Film, somit wird die Analyse keine leichte Aufgabe… Zwar kann man dem Geschehen ganz gut folgen, da im Bild eigentlich nicht allzu viel passiert und man das meiste über’s Voice-over mitgeteilt bekommt, trotzdem fällt es mir schwer, das Geschehen ernsthaft auf einen Nenner zu bringen. Was ich euch aber, auch ohne dass ich bisher den kürzlich vom Doc besprochenen DUNGEON GIRL gesehen habe, versichern kann: Hier wurde das mit Sicherheit schlauer, sinnvoller und kohärenter gemacht (ist auch nicht schwer). Trotzdem geht hier ebenfalls so einiges daneben. Ich weiß, ich reite darauf rum, aber aus den Voice-overs werde ich nicht schlau. Der Psychiater ist der Erzähler, klar (auch wenn wie oben angedeutet auch bei ihm so einiges daneben geht), aber was hat es mit Alices Kommentaren auf sich? Anscheinend spricht auch sie rückblickend über die Dinge, aber was soll das? Ergibt das Sinn? Okay, es lockert das Geschehen etwas auf, dass Alice sehr viel erzählt (und vor allem am Ende hat mich ihr Monolog sogar etwas an TOMMY von The Who „see me, feel me, touch me, heal me“ erinnert). Aber erzählt sie das dem Psychiater? Erzählt sie es dem Zuschauer als Warnung? Erzählt sie es wirklich aus der Retrospektive oder doch nicht? Weshalb sollte sie es überhaupt erzählen? Was hat sie davon? Hat sie eingesehen, dass sie einen falschen Weg eingeschlagen hat? Und wenn ja, ist sie dann am Ende überhaupt im Stande, dass Ganze noch nachzuerzählen, wenn uns doch der Film zeigt, dass sie nicht mehr ansprechbar ist? Überhaupt, sie landet in der Psychiatrie und dann? Will uns der Film etwa erzählen, dass sie ihr ganzes Leben dort bleibt? Offensichtlich schon.

Aber egal wie sich das mit der Erzählweise zusammenreimen soll, der Film versucht uns mit der Brechstange eine Moral einzuhämmern: Drogen nehmen ist böse und wenn man es tut, dann endet man genauso wie Alice. Jetzt bin ich wahrlich weit davon entfernt, LSD oder sonstige Drogen verherrlichen zu wollen, sicher nicht. Auch ohne bisher Erfahrungen mit LSD zu haben kann ich eigentlich guten Gewissens sagen, dass man lieber die Finger davon lassen sollte, aber es sind immer zwei Paar Stiefel, welche Meinung man hat und wie man sie rüberbringt. Denn wenn man schon das Medium Film als Darstellungsform wählt, dann muss man sich auch der Filmkritik stellen und da geht natürlich ALICE IN ACIDLAND schon in der ersten Runde k.o., sollte der Film denn wirklich ernsthafte Propaganda verfolgen. Ich glaube, das kann ich relativ klar konstatieren, als Anti-Drogen-Film geht der Streifen einfach nicht durch, da gehe ich mit allen Reviews, die ich bisher dazu gelesen habe (sehr empfehlenswert übrigens das bei Mitternachtskino.de), konform. Das ist vielleicht im Review nicht so angekommen, aber schon die Screentime der Erotikszenen spricht für sich: der Film ist Exploitation und zwar in Reinkultur und schiebt die Moral nur vor, um möglichst lange Rammelszenen darstellen zu können (wobei, Achtung, allzu graphisch wird’s dann doch wieder nicht, zumindest in dieser Fassung).
War bei den bereits angesprochenen Propaganda-Heulern SEX MADNESS, REEFER MADNESS, COCAINE FIENDS oder THE WILD WORLD OF LSD noch ganz klar die Intention dahinter erkennbar, die Jugend vor verderblichen Einflüssen zu warnen und ihnen mit missionarischem Eifer die Gefahren derselben vor Augen zu führen, kann man die hier vorgebrachte Ausrede „schaut mal was mit dieser unvernünftigen Alice passiert“ einfach beim besten Willen nicht mehr ernst nehmen.
Sehr merkwürdig ist das Ganze, weil die klassischen Propaganda-Heuler teilweise schon aus den 30ern waren, als die Zensur noch etwas strenger war, doch schreiben wir hier immerhin das Jahr 1968, und da war es selbst in Amerika schon möglich, viel Nudity zu zeigen, ohne eine Moral vorschieben zu müssen (aber nicht im Free-TV natürlich), so hätte der Film so was natürlich nicht nötig. Ich kann nur sagen, sicher weiß ich nicht, was im Regisseur vorging, aber letztendlich muss ich bewerten, was ich sehe, und der Film ist eben ein mehr schlechter als rechter Sexploiter, dessen moralischer Ansatz zu keinem Zeitpunkt ernst zu nehmen ist. Oder sollte der Film am Ende eine Art Hommage an die alten Classroom Shockers sein? (Das, oder du überschätzt die Freiheiten der amerikanischen Filmemachern in den Sechszigern; nicht umsonst waren Nudies – auch eine Art Pseudodokumentation – bis weit in das Jahrzehnt hinein das Härteste, was erlaubt war, und wurde der berüchtigte Production Code erst 1967 abgeschafft – manhunter.)

Trotzdem würde mich mal interessieren: warum hat man sich das mit dem psychedelischen Traum von Alice einfallen lassen und weswegen ist (in einer WIZARD-OF-OZ-mäßigen Anwandlung) nur dieser Teil in Farbe und der Rest in Schwarzweiß? (Verfremdung zur Darstellung der sinneserweiternden Drogenerfahrung? – manhunter) Schwer vorstellbar, dass das abschreckend im Sinn der „Message“ wirken sollte. Es ist auf jeden Fall sehr kurios und, wie ich auch sagen muss, gar nicht mal so schlecht gemacht, die Szenen in Farbe sind schön abgefilmt und ausgeleuchtet, natürlich immer mit dem gewissen Trash-Feeling (man beachte z.B. die doch etwas dämlich grinsende Lady mit der vielen Schminke…). Aber ich würde nicht sagen, dass das nervig wäre, nö, ich seh’s eher so, dass sich das schön zu einem audiovisuellen Gesamterlebnis aufaddiert. Insgesamt eine grandiose Szene, die auch, wie ein Kritiker in der Imdb eigentlich ganz treffend herausstellt, stark so aussieht wie die klassischen Anfangssequenzen in den Bond-Filmen, aber das macht es eher besser als schlechter. Zumindest diese Sequenz sollte jeder Fan von abseitigen Filmen mal gesehen haben, sie ist es wert, am besten gleich im Double Feature mit der Traumsequenz aus GLEN OR GLENDA, die ich auch sehr cool finde.

Es sind übrigens immer die „Unschuldigen“, die mit den schlimmsten Schicksalen konfrontiert werden (so auch Janis, die dem Selbstmord anheim fällt), die Anstifter kommen in der Regel ungeschoren davon, siehe Animal (argh, hust) und Sheila. Was aus denen wird, erfährt man nicht, aber offensichtlich scheint es ihnen auch weiterhin gut zu gehen, jedenfalls werden von den schlimmen Schicksalen, die im Film gezeigt werden, nur die „Guten“ ereilt. Obwohl, auch Frieda ist am Ende ziemlich fertig, jedoch nicht so schlimm wie die anderen; warum sie aber nicht schon vorher abgestürzt ist, ist mir dann doch irgendwie ein Rätsel, wenn sie sich doch schon länger in diesen Kreisen aufhält…? Was mancher vielleicht auch als moralisch bedenklich einstufen könnte; gerade sie als Lehrerin und der Sportlehrer verführen ja die Schulmädchen zu Sex und Drogen, kommen damit aber offensichtlich davon, insbesondere Bob, von welchem weder die Gesundheit, noch das öffentliches Ansehen augenscheinlichen Schaden nehmen würde. Schon starker Tobak, muss ich sagen, aber auch nichts, weswegen ich jetzt moralisch besonders entrüstet wäre.

Was mir noch aufgefallen ist: zwar dreht sich alles um LSD, aber nur in einer Szene wird dies tablettenweise eingenommen, sonst scheint es so zu sein, dass es den Joints beigemischt ist, was vielleicht bedeuten soll, dass das scharfe Zeug eben unschuldigen Unwissenden, die nur nach Erlösung suchen, untergejubelt wird. Andererseits weiß aber Alice (z.B. in ihrem Monolog am Ende) auch ganz genau darüber Bescheid, dass sie randvoll mit LSD ist, also scheidet das aus. Hm, Marihuana kommt auch zur Sprache, spielt aber eine untergeordnete Rolle. Ich kann selber halt nicht so mitreden und weiss nicht, wie realistisch die Wirkungen der Drogen dargestellt sind. Ich würde mal vorsichtig formulieren, nee, sind se nich, was auch an Alices Performance liegen mag. Wenn man mich fragt, ich persönlich halte es in der Frage eher mit dem Charakter Cesar Sanchez aus 187 („Ich rauch’ doch nichts Hartes, ich hab’ höchstens was Hartes“), aber das nur am Rande, es geht ja hier um das filmische Endprodukt.

Mit Charakterzeichnung hält sich der Film nicht allzu lange auf. Über Alice erfahren nicht besonders viel, nur, dass sie ein wohlerzogenes halbwaises Girl von der High School ist. Ihren Vater lernen wir kurz mal kennen, aber das war’s dann auch schon, er raucht Pfeife und ist zu blöd, Alices Wandlung zu checken. Wie Alice sonst so ihre Zeit verbringt, wissen wir nicht (den ganzen Tag nur lernen wahrscheinlich).
Auch über die anderen Charaktere gibt’s eher wenig zu vermelden, wirkliche Motive oder so hat hier niemand, am ehesten noch Alice, die will offenbar sich und v.a. Bob was beweisen, aber was treibt Bob und auch Frieda als Lehrer dazu, sich darauf einzulassen? (Lehrer halt, die sind alle links, Hippies und so – manhunter.) Na ja, hier will man uns wohl sagen, dass eben die ganze Gesellschaft korrumpiert ist (tatsächlich stehen nur der Psychiater und Alices Vater auf der guten Seite).
Und dennoch muss ich sagen, macht es gerade in diesem Film richtig Spaß, den Charakteren zuzusehen, sie sind höchst memorabel und interessant. Das fängt schon mit Alice an, die von einer gewissen Colleen Murphy verkörpert wird (der Imdb sei Dank, der Film hat ja keine Credits). Die Imdb listet vier Damen, die diesen Namen tragen, aber die unsere, und um die soll’s hier gehen, hat ansonsten nur in dem Hardcore-Streifen PRIVATE ARRANGEMENT mitgespielt (unter dem Pseudonym Jeanne Lund, dort findet sich übrigens auch Uschi Disgard im Cast…) und bei Office Love-in, White-Collar Style von Sexfilm-Regisseur Stephen C. Aspostolof, der u.a. mehrere Drehbücher von Ed Wood verfilmt hat, nachdem dieser seinen Abstieg ins Porno-Fach vollzogen hat (HOT ICE, DROP-OUT WIFE, CLASS REUNION, THE SNOW BUNNIES, THE COCKTAIL HOSTESSES, FIVE LOOSE WOMEN aka FUGITIVE GIRLS, THE BEACH BUNNIES und natürlich ORGY OF THE DEAD, im Doc’schen Review dazu findet ihr übrigens noch einige Infos mehr zu Apostolof und seiner Zusammenarbeit mit Ed Wood).

Colleen Murphy ist vor allem eins – süß, wahnsinnig herzerwärmend süß. Somit ist die durch sie verkörperte Alice wirklich ein extremer likeable character. Das macht ihren Absturz am Ende nur umso tragischer, aber solange es noch nicht so weit ist, bemerkt man bei ihr eigentlich kaum Veränderungen. Sie verhält sich immer mit ihrer gleichen, charmanten Art, die sie von Anfang an hat, und ist in keiner Weise das, was man sich unter dem „wild party girl“ vorstellen würde. Darüber, warum sie gecastet wurde, hab ich mir dann schon auch den Kopf zerbrochen, aber das ist es wohl, ihre süße, unschuldige Art, die dann im extremen Kontrast zu ihrem Absturz am Ende stehen soll, darauf kam es den Machern wahrscheinlich an (sofern wir das hier überhaupt ernst nehmen sollten), weniger ihre Wandlung zum knallharten Partyluder. (Oder eben umgekehrt, Colleen Murphy war halt verfügbar und so hat eben diese Story herumgestrickt.) Sie wirkt extrem verschlossen, introvertiert und zurückgezogen, aber das macht die Sache auch irgendwie spannender (für mich zumindest), man überlegt sich schon, was mag in ihr wohl vorgehen. Oder so ähnlich. Ihre schauspielerische Leistung finde ich aber dann doch ganz in Ordnung, wenn man bedenkt, dass sie mehr oder weniger Laiendarstellerin ist, wirklich unglaubwürdig sind da nur die Szenen, in denen sie sich im Drogenrausch befinden soll, da wirkt sie wirklich extrem unbeholfen. Was sie aber definitiv gut rüberbringt, ist dieses schüchterne und behütete Mädchen, das aber auch einen gewissen Hang zur Zerstörung in sich trägt. Na ja, was soll ich sagen, ob man diesen Film mag oder nicht hängt mit Sicherheit sehr stark davon ab, ob man Colleen Murphy mag oder nicht.

Allgemein muss ich sagen, ich finde solche Filme interessanter als die heutige produzierte Pornoware, denn hier gibt’s zwar weniger zu sehen (sehr viel weniger, zugegeben), dafür sind die Akteure Personen, die auch genauso gut in meiner Nachbarschaft leben könnten, zu denen kann man eine gewisse Identifikation aufbauen, sie haben alle irgendwie was zu erzählen. Sicher sind die Dialoge nicht notwendigerweise die besten und die Charaktere nicht immer die schlausten und man bekommt auch wahrlich kaum was zu sehen, was heute noch jemanden gesteigert hinterm Ofen hervorlocken würde, aber trotzdem, ich kann so was um einiges mehr abgewinnen als Zeugs von der Stange (der Doc würde schreiben: „pun intended“). Die Akteure haben eine natürliche Ausstrahlung und bleiben einem in Erinnerung. Wobei ihr dann allerdings auch nicht erwarten dürft, dass alle nur Modellmaße haben. Wen das wirklich stören sollte, der sollte sich besser fernhalten, ich kann nur von mir sprechen, mir gefällt es einfach. Auch die starken Schwarz-weiß-Kontraste, die wir in den Findlays der Zeit ebenfalls oft zu sehen bekommen, mag ich ziemlich, das hat was, ich weiß nicht genau was, aber es hat was. Irgendwas Verruchtes. Sicher keine Hochglanz-Ästhetik aber was, was mich definitiv beeindruckt.
Die Erotikszenen selbst sind zwar lang und ausgiebig aber nicht besonders explizit (zumindest in der von mir gesehenen Fassung; ich glaube, dass hier einmal ganz kurz Schamhaare zu sehen waren, zudem findet eine Vereinigung statt, wenn auch nur off-screen) und sind qualitativ mit erbärmlich und unfreiwillig komisch noch wohlwollend umschrieben, so dämlich wie sich die Leute teilweise anstellen (wie im richtigen Leben – manhunter). Am schlimmsten sind die Männer, die es noch mal schaffen, sich komplett ihrer Klamotten zu entledigen, bei den Frauen wirkt’s glaubwürdiger, aber es soll wohl auch eher ein männliches Publikum befriedigt werden. Animal selbst sieht aber auch verhältnismäßig „normal“ aus, dass heisst, er zieht keine teuflischen Grimassen wie wir das bei SEX MADNESS gesehen haben, ist aber schon aufgrund seines Charakternamens witzig genug. Wer ihn gespielt hat kann ich leider nicht sagen, ebenso bei den anderen Leuten. Die Imdb listet nur noch Buxx Banner und Patty Roberts als Darsteller, wobei erster Name sich nach Pornodarstellerin anhört; Banner ist aber keine solche, sondern wider Erwarten ein gestandenes Mannsbild (die Imdb sagt, dass er hier als Beau Boner spielen soll, woher auch immer die das wissen wollen). Er hatte sogar mehrere Filmauftritte, unter anderem auch in dem deutschen (!) Sci-Fi-Hobel DER IDEALE UNTERMIETER von 1957 von Wolf Schmidt, aber auch im Spaghetti-Western SHANGHAI JOE aka IL MIO NOME È SHANGAI JOE von 1972 (mit keinem geringeren als Klaus Kinski [mit Kinski zu spielen, wenn man bei einem Italo-Western mitmacht, ist ja kaum zu vermeiden – manhunter]) sowie bei REVENGE OF THE FISTS OF FURY, bei der auch eine gewisse Carmella N. Hall mit von der Partie ist, die mit Cora Bentley aus Die unschlagbaren Superninja identisch sein könnte. An ihrer Seite hat er auch bei dem Western BLOOD CHURCH mitgemacht, tja, so klein ist die Welt. Daneben drehte er noch einen 30-minütigen Pilot für eine niemals verwirklichte TV-Serie, die THE BUXX BANNER SHOW hätte heißen sollen, der dann mit weiterem Stock Footage angereichert und unter dem Titel DEATH RAIDERS (einfallsreich) unters Volk gebracht wurde.

Patty Roberts kommt neben ALICE IN ACIDLAND auf zwei weitere Filmauftritte, einen in dem Beatles-Film HELP! (uncredited) und einen in WANDA, THE SADISTIC HYPNOTIST, auch ein psychedelischer LSD-Nudie-Cutie, der zumindest den Imdb-Kritiken nach auch heftig am Wahnsinn entlang schrammen soll. Sehr interessant zum Thema Cast and Crew ist auch das wirklich hervorragend geschriebene Review auf Crankedoncimeca.com, in welchem u.a. auch gesagt wird, dass Colleen Murphy unter dem Pseudonym Jeanna Lund noch mehr Filme gedreht hat, namentlich THE BABYSITTER, LADY GODIVA RIDES AGAIN und schon erwähnter WANDA THE SADISTIC HYPNOTIST. Hab auch flink eine Sequenz bei Youtube ausgegraben zu letztgenanntem Film und siehe da, Colleen ist tatsächlich dabei! (Als Go-go-Tänzerin oder was sie zumindest dafür hält; verdammt, die Scheiße brauch ich!)

Regie führte John Donne, der ansonsten nur unbekanntere Streifen gemacht hat, namentlich THE BRIDE AND THE BEASTS, THE HOUSE OF THE RED DRAGONS oder SHOT ON LOCATION (sagt mir gar nichts), lediglich von SWITCHEROO habe ich, glaube ich, schon mal was gehört. Die Regieleistung ist sehr schwach, die Szenen wirken trotz der geringen Laufzeit aufgeblasen (mit Ausnahme des Schlussteils) und scheitert somit sowohl als Softcore, weil die Szenen einfach zu spekulativ sind und sich die Akteure zu ungeschickt anstellen, als auch als Propaganda. Das Drehbuch soll eine gewisse Gertrude Steen geschrieben haben, die ansonsten keinerlei weitere Vermerke in der Imdb hat. Auch die Produktionsfirma „Unit Ten Productions“ hat einen eher überschaubaren Output mit 6 Filmen, alle bis auf einen von John Donne.

Aber noch schnell zur musikalischen Begleitung: in den meisten Fällen ist es ein ruhiger und eingängiger Jazz-Soundtrack, nur an einer Stelle kommt mal ein Song (mit Text sogar) vor, der mir zwar ziemlich bekannt vorkommt, bei dem ich aber leider nicht rausfinden konnte, um welches Stück es sich handelt, shame on me (Der Text lautet irgendwie so: „You’ve got what I wanted. You’ve turned me on […] everytime I’m lonely and I feel all sad and blue, you put your arms around me and I know my love is true“ – mir gefällt’s). Es ist dann doch eher ein romantischer Text und nicht wirklich so hart und rauh, wie Alices Wandlung sein soll. Ob das der Film ist, den man als Inbegriff eines 68er „Zeitdokuments“ aufzufassen hat, ist somit auch schwierig zu sagen. Sicher ist es ein Film, wie er wohl nur zum Dekadenwechsel 60er/70er entstehen konnte, dennoch ist das Thema Hippie und Flower Power erstaunlich stark unterrepräsentiert, nur Alices neues Outfit geht in diese Richtung und natürlich die psychedelische Sequenz am Ende. Der Part vorher könnte (wenn man auch die Filmrisse und so miteinbezieht) gut und gerne auch 20-30 Jahre früher gefilmt worden sein. Oder hat das John Donne etwa auch mit Absicht gemacht?

Dummerweise scheint es wohl so zu sein, dass uns Something Weird eine gekürzte Version vorlegt. Zumindest behauptet das ein Kritiker bei Amazon.com. Okay, das kann natürlich sein, das würde einiges erklären. Dieser Kritiker spricht davon, dass durch Zensurschnitte die angeblich 62-minütige Originalversion auf ca. 55 Minuten zusammengestutzt worden ist. Eine längere VHS-Version (die aber auch von Something Weird sein müsste, wenn ich das richtig verstanden habe, hm…) bietet noch mehr Full-Frontal-Nudity und auch Gewalt (aha! Dann sehen wir vielleicht doch, wie Animal zu seinem Namen gekommen ist!). Ächz, wenn dem wirklich so ist, dann ist das doch eine sehr bittere Enttäuschung und eigentlich gar nicht das, was wir von Something Weird erwarten würden. Leider hab ich keine Vergleichsmöglichkeit und kann daher nicht bestätigen, ob das stimmt, aber ich muss sagen, dass viele Szenen schon abgeschnitten wirken (z.B. die Szene Frieda und Alice in der Badewanne). Somit muss ich wohl doch vorm Kauf warnen. Vielleicht besorg ich mir das Tape irgendwann mal, dann kann ich euch Näheres sagen. Es gibt außerdem noch eine englische DVD-Version, aber auch die liegt mir nicht vor und verfügt auch nicht über die Extras, so wie ich das sehe. Gnarf…
Jedenfalls muss man sagen, dass bei ALICE, ob jetzt mit oder ohne Schnitte, ein sehr schlechter Print vorliegt, mit vielen Verschmutzungen und Filmrissen („frentor“), sodass man den Film zumindest in seinen SW-Szenen kaum auf das Jahr 1968 datieren würde. Auch der (Mono-)Ton lässt zu wünschen übrig. Etwas anders sieht’s beim Print von SMOKE AND FLESH aus, der ist besser, dafür finde ich persönlich jetzt aber den Film etwas schwächer. Sicher, der hat auch seine Momente (z.B. die eine Szene mit dem lechzenden Lustgreis), aber für mich ist der Film einfach zu inkohärent; man möge mich nicht falsch verstehen, natürlich ist Alice auch kein sehr kohärentes Filmwerk, jedoch macht es Spaß, den Akteuren zuzusehen, und sie bleiben einem gut im Gedächtnis, was bei SMOKE doch eher nicht der Fall ist. Dort werden nur mehr oder weniger exploitative Szenen aneinandergereiht, ohne dass man zu den Akteuren wirklich eine besondere Identifikation aufbauen könnte (ist nur mein persönlicher Geschmack). Außerdem sehen dort die Schauspieler fast noch älter aus als sie es ihren Rollen gemäss sein sollen (was aber auch wieder sehr witzig ist, in vielen Szenen spielen diese Mitt- bis Endzwanziger dann mit einer elektrischen Rennbahn, hehe). Der würde bei mir wohl vier bis fünf Bier einfahren, gibt sicher schlechtere Möglichkeiten, seine Zeit zu verbringen.

Ganz anders sieht’s dagegen aus bei der noch anhänglichen Dokumentation APHRODISIAC! THE SEXUAL SECRET OF MARIJUANA, die nun wirklich ein absolutes Schlock-Fest ist. Wir sehen eine pseudowissenschaftliche Auseinandersetzung damit, welche Vorteile Marihuana für das Sexualleben bietet und das natürlich auch mit dem nötigen Wahnsinn; in einer Szene ist sogar mal John Holmes zu sehen. Das Teil rockt die Hütte und ist wohl genau das, was man sich als 68er-Zeitdokument erwarten würde. Highly recommended! Dummerweise ist mir nicht bekannt, ob es die Doku auch noch auf einem anderen Silberling zu kaufen gibt, somit muss man wohl damit leben, dass ALICE stark cut ist. Daneben gibt’s noch ein paar Trailer (alleine schon der zu THE ACID EATERS ist wunderbar wahnsinnig) und noch eine Bildertafel über Exploitation Art. Lustig sind auch diese Warnungen: „Warning: This program contains sex, nudity and wow, look at all those colors.” Lol.

Noch eine kleine Info zum Schluss, offenbar gibt es auch noch ein Buch mit demselben Titel (bzw. mindestens zwei davon), geschrieben von Thomas C. Fensch und erstmals publiziert 1970 (Teil 1). Ich hab leider nicht sehr viel darüber rausfinden können, nur, dass man es offensichtlich in neuerer Auflage noch kaufen kann, es aber anscheinend bis auf den Titel und die Drogenthematik mit dem Film eher nichts zu tun hat. Cover und Inhaltsangabe findet ihr hier; verdammt, reizen würde es mich schon…

Fazit: ALICE IN ACIDLAND ist ein filmisches Unikat und somit nur sehr schwer bewertbar. Ich habe auch länger darüber nachgedacht, was ich als sinniges Fazit nun schreiben soll, komme aber wohl zu dem Schluss, dass jedes Fazit sehr subjektiv ausfallen muss. Ich versuche trotzdem, eine halbwegs objektive Einschätzung abzugeben. Einerseits ist der Film natürlich ein sehr schwacher Exploiter mit Laiendarstellern, lauen Erotikszenen und mieser Regie, wo auch viel Zeit so ziemlich gar nichts passiert, sodass der Film auch innerhalb von seinen nur 55 Minuten (bzw. 62, wenn man dem Review bei Amazon Glauben schenkt) viel Zeit totschlägt, andererseits finde ich den psychedelischen Schlussakt wirklich gelungen (auch technisch) und der Film hat mich einfach in seinen Bann gezogen, und das von der ersten Minute an, außerdem ist Alice alias Colleen Murphy nun wirklich so süß, dass man sie einfach gern haben muss. Der Film bietet eine wohl einzigartige Kombination aus schwarzweißer Propaganda, wie sie in den 30er bis 50er Jahren Standard war, und knallbunter 68er-Psychedelik und ist gerade deshalb immer wieder für Überraschungen gut, sodass ich gar nicht anders kann, als ihn ins Herz zu schließen. Ob die Disc von Something Weird sich lohnt oder ob man ne andere Version bevorzugen sollte, ist eine schwere Frage. Die Doku ist Hammer, aber ich halte noch Ausschau nach einer möglichen Uncut-Fassung. Mir hat’s der Film sehr angetan, ich muss euch aber vorwarnen, dass die unten stehende Bier-Wertung erstens nicht nur als reine Spaß-Wertung verstanden werden darf und zweitens auch äußerst subjektiv ist, wenn ihr eine repräsentative Bewertung sucht, dann solltet ihr noch ein, für die Zensurschnitte evtl. auch noch ein zweites Bier abziehen, dann kommt ihr ganz gut hin. Zudem war ich bei den Bomben vergleichsweise milde gestimmt (v.a. wegen Colleens schauspielerischer Leistung und der Psychedelik-Sequenz). Ich aber bringe es trotz Cuts und Leerlauf nicht übers Herz, den Film niedriger zu bewerten, ist aber ja schließlich auch mein Review, newa.
Ich mag den Film jedenfalls; was ihr mit dieser Info anfangt, müsst ihr selbst wissen.

(c) 2009 Diamond Bentley


BOMBEN-Skala: 7

BIER-Skala: 7


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