28 Days Later

 
  • Deutscher Titel: 28 Days Later
  • Original-Titel: 28 Days Later...
  • Alternative Titel: 28 Days Later - Deine Tage sind gezählt | 28 Tage später | 29 Days Later |
  • Regie: Danny Boyle
  • Land: NED/GBR/USA
  • Jahr: 2002
  • Darsteller:

    Cillian Murphy, Naomie Harris, Brendan Gleeson, Megan Burns, Christopher Eccleston, Noah Huntley


Vorwort

In der bodenlosen Naivität, die Öko-Aktivisten nun mal zu eigen sind, unternehmen ein paar selbsternannte Tierbefreier einen Versuch, aus einer (militärischen?) Laboreinrichtung Schimpansen zu retten. Die sind allerdings blöderweise mit einem extrem ansteckenden Virus befallen… schlappe vier Wochen später wacht Fahrradkurier Jim im Krankenhaus aus einem unfallbedingten Koma auf und stellt fest, daß London verlassen und verwüstet ist – der Virus hat zugeschlagen und fast die gesamte Bevölkerung in mordlustige Zombies verwandelt. Jim stolpert buchstäblich in die Obhut von Mark und Selena, die einfach versuchen, zu überleben. Nachdem Jim es unfreiwillig schafft, Mark infizieren und töten zu lassen, stöbern er und Selena Frank und seine Tochter Hannah auf. Frank hat eine Radiosendung aufgefangen, die dazu auffordert, sich nördlich von Manchester einzufinden, wo ein Armeestoßtrupp vermeintlich die „Antwort auf die Infektion“ gefunden hat. Man beschließt, sich dorthin durchzuschlagen…


Inhalt

Wenn Danny Boyle (Trainspotting) einen Horrorfilm dreht, sollte man sich auf eine gewisse Abgedrehtheit vorab einstellen. Und auch darauf, daß man vermutlich nicht ganz das Resultat erhält, das man erwartet, denn wer nach der (ziemlich cleveren) Werbekampagne sein Geld auf ein Ultra-Gore-Gemetzel gewettet hätte, wird wohl enttäuscht werden. Klar, 28 Days Later hat einige heftige Szenen, aber als Kontrast serviert Boyle lange, ruhige, manche würden „langatmige“ sagen, Sequenzen. Durch Drehen auf Digital-Video schafft Boyle eine unwirkliche Atmosphäre der unterschwelligen Bedrohung, was besonders in der ersten Filmstunde auch ausgesprochen wirksam ist – die menschenleere, verlassene Stadt, dagegen die blitzartigen, hyperenergetischen Attacken der Infizierten, das ist packend. In der zweiten Hälfte verliert Boyle ein wenig den Faden (ich will hier nicht zu viel verraten) und gerät ein wenig ins Philosophieren, was aber durch den fulminanten Showdown wieder ausgeglichen wird. Die weithin unbekannten Hauptdarsteller machen ihre Sache verteufelt gut.
28 Days Later ist nicht ganz das, was die Marketingkampagne versprochen hat – statt eines reißerischen Untotenspektakels bekommt man einen nachdenklichen, eher langsamen Film mit ungeheuer energetischen (wenngleich etwas unübersichtlichen) Action- und Gorepassagen. Bestimmt nicht everybodys cup-of-tea, aber empfehlenswert für diejenigen, die von ihren Horrorfilmen mehr als nur spekulative Gewaltexzesse erwarten. Interessant!


mm
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