2012 Supernova

 
  • Deutscher Titel: 2012 Supernova
  • Original-Titel: 2012 Supernova
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  • Regie: Anthony Fankhauser
  • Land: USA
  • Jahr: 2009
  • Darsteller:

    Brian Krause (Kelvin), Heather McComb (Laura), Najarra Townsend (Tina), Allura Lee (Dr. Kwang Ye), Alan Poe (Dzerzhinsky), Londale Theus (Captain Henreaux), Stephen Schneider (James Moto), Rob Ullett (NASA Official), Stephen Blackehart (Agent Green), Stafford Mills (Farmer Brown)


Vorwort

Vor 200 Jahren ging ein Stern per Supernova hops – die Auswirkungen stellen sich mit der lichtgeschwindigkeitbedingten Verspätung nun auch auf der Erde ein. Vorboten der unheilsverkündenden Schockwelle lösen bereits diverse Naturkatastrophen aus, die Hauptwelle aber birgt das wahre Verderben… nach wissenschaftlichen Berechnungen würde das Auftreffen der Welle die Erde in einen radioaktiven Schutthaufen verwandeln. Was es folglich idealerweise zu verhindern gilt. Im Geheimen arbeiten russische, chinesische und amerikanische Cracks unter der Leitung von Dr. Kelvin an einem Plan, der auf der „fight-fire-with-fire“-Methode basiert. Ein stattliches Arsenal von Atomsprengköpfen, im Erdorbit gezündet, sollte dem Magnetfeld der Erde dabei helfen, die böse Supernovawelle unschädlich zu machen. Dummerweise hat die Geheimhaltung auch Nachteile – finstere Mächte, die auf den üblichen ebenso finsteren Kanälen nur herausgefunden haben, dass die Yankees massenweise Atomwaffen in den Weltraum verfrachten, wollen dem korrekt als ursächlich hierfür verantwortlich ausgekuckten Kelvin (und seiner Familie, seinem Hot Wife TM Laura und seiner Hot Daughter TM Tina) an den Kragen. In letzter Sekunde gelingt es loyalen Regierungsmördern, die Feinde totzuschießen, ehe sie ein hübsches Lochmuster in den Kelvin-Clan stanzen, das Faktum bleibt – irgendjemand muss den Fieswatzen die Sache mit den Nuklearwaffen gesteckt haben und der Verdächtigenkreis ist angesichts der strengen Geheimhaltung begrenzt. Ob vielleicht die Chinesin Dr. Ye oder der versoffene Russe Dzerzhinsky etwas damit zu tun haben?

Guter Rat ist auch anderweitig nicht bei Aldi zu haben – die Schockwelle ist schneller als erwartet, das Zeitfenster für die Gegenmaßnahmen wird daher immer kleiner, die Vor-Blasts sorgen für allerhand neckischen Schabernack wie Erdbeben, Tornados und Stürme, ein Space Shuttle mit dringend benötigten Atombomben explodiert kurz nach dem Start und Kelvins Familie sucht verzweifelt, nachdem die ihr als Aufpasser zur Seite gestellten Agenten von einem Felsbrocken plattgemacht werden, einen halbwegs sicheren Unterschlupf zum Aussitzen der Katastrophe. Auch die ganze Verräterkiste wird nicht dadurch erleichtert, dass alle drei Wissenschaftler (d.h. auch die Hauptverdächtigen) zum Zünden der Bomben zur Raumstation im Erdorbit geschafft werden müssen…


Inhalt

Darf ich mal wieder schleichwerben? Ich liebe meinen real-Markt… nicht zum ersten Mal fällt mir dort eine neue Veröffentlichung aus dem Hause Asylum lange vor dem offiziellen Release-Termin in die Hände. Äh. Moment mal. Ist das etwas *GUTES*? Nun ja, es sorgt immerhin dafür, dass ich alle paar Monate tatsächlich mal so etwas ähnliches wie tagesaktuell arbeiten kann.

Ich hatte ja schon erwartet, dass meine liebsten Mockbuster-Freunde das populäre Thema „2012“ nicht mit einem verdienstvollen christlichen Aufklärungsfilm aus ihrer religiösen Subsparte Faith Films (wir reden natürlich von 2012: Doomsday bewenden lassen konnten. Wenigstens lassen Regisseur Anthony Fankhauser, der sich in der Asylum-Hierarchie vom Production Assistant zum Regisseur hochgearbeitet hat, und sein Co-Autor Jon Macy die Finger von mythologischen Weltuntergangsvisionen alter Völker, sondern beschränken sich – zehn-zwölf Jahre zu spät, aber was ist das schon unter Freunden? – darauf, das altbekannte Szenario der Apokalypse aus dem Weltraum, ergo „Armageddon“ und „Deep Impact“ zu, äh, zitieren. Und ob der Menschheit nun Felsbrocken oder die Auswirkungen einer Supernova auf den Dez poltern, sollte ja eigentlich egal sein. Oder?

Najaaaa… hätten Fankhauser und Macy sich an die Asteroiden-Nummer gehalten, wäre ihr Film vermutlich immer noch keine Lehrstunde populärwissenschaftlich aufgemachter Astrophysik, aber zumindest nicht ganz so himmelschreiender Blödsinn wie nun faktisch dargeboten. Ich gebe zu, dass ich meine Kenntnisse über die tieferen Zusammenhänge physikalischer Vorgänge im Weltraum überwiegend aus Perry-Rhodan-Heften habe, aber selbst mir fällt auf, dass „2012 Supernova“, nun, wie sagen wir’s, wissenschaftlich nicht pauschal vollständig haltbar sein dürfte. Ich sage nichts gegen die Grundprämisse (gut, ich sage insofern etwas gegen die Grundprämisse, als dass ich sie für idiotisch halte. Rein statistisch gesehen müsste jede Sekunde irgendwo im All eine Supernova stattfinden, d.h. wenn das wirklich so fatale Folgen hätte – also auch für Lebensformen, die nicht das Pech haben, auf einem Planeten im Orbit einer Nova rumzuhängen -, sollten wir schon längst fritiert worden sein. Aber da erinnere ich mich an die Erste Grundregel der SF, von mir längst für Filmbeurteilungen aller Art adaptiert: Die Prämisse darf dämlich sein, wie sie mag, es muss von ihr aus nur schlüssig weitererzählt werden)… aber gegen die Details.

Zum einen müsste mir bitte mal jemand plausibel darlegen, wie eine extraterrestrische Welle aus… eh, ja, WORAUS eigentlich… Erdbeben auslösen soll. Wetterbeeinflussung glaub ich ja noch, aber tektonische Verschiebungen (ja, die „Hauptwelle“ lässt Zwergplaneten und Monde platzen wie die Eierschalen, aber wir reden hier von „Vorwellen“)? Und wenn derjenige das geschafft hat, möge er mir bitte noch dezidiert auseinandersetzen, wie eine solche Welle „schneller“ werden kann. Das Ding ist mit Lichtgeschwindigkeit unterwegs (das postuliert zumindest der Prolog, der die Supernova ausdrücklich auf „200 years ago“ und 200 Lichtjahre entfernt festlegt) – was ich schon mal nicht für ’nen Dollar kaufe… das LICHT dieser Explosion vielleicht, aber nicht die Druckwelle – und „speed of light“ ist ’ne Konstante. Die lässt sich vor allen Dingen nicht „beschleunigen“ (an anderen Einschätzungen wären Albert Einstein und seine Baseballkeule sicher interessiert).
Der sympathische Truckverleiher und Hobby-Mädchenvergewaltiger von nebenan.
The Wizard of Oz – now in CGI and 3D!

Inwieweit die Methode, Supernovae-Strahlen durch einen Atombombengürtel zu stoppen, in irgendeiner Form sinnvoll ist, wage ich nicht zu beurteilen. Ich hab meine dezenten Zweifel, dass „fight fire with fire“ auch umgerechnet auf diese Problematik funktioniert, aber da drehe ich dem Film im Zweifel keinen Strick draus. Was mich schon mehr stört – der zentrale „wissenschaftliche“ Konflikt, also die Frage, um die sich die Film-Experten streiten, bleibt ausgesprochen undefiniert. Die Krux ist, ob die Bomben außerhalb oder innerhalb der Magnetosphäre gezündet werden sollen – Kelvin plädiert für außerhalb und macht dies anhand eines Beispiels aus einer Alltagsbeobachtung „deutlich“ (die Erleuchtung kommt, als dem Russen während eines Erdbebens der Wodka durch einen Pappteller sabbert). Zwar wird uns herziger Technobabble um die Ohren geworfen, aber *warum* eine Methode gegenüber der anderen nun vorteilhaft sein soll, erschließt sich mir aus Kelvins Erläuterung nicht…

Aber okay, solche Bräsig- und Lässlichkeiten sind keine Asylum-exklusiven Problemchen – im Endeffekt spielt sich „2012 Supernova“ ähnlich wie Cormans 90er-Jahre-Schnellschüsse im „Armageddon“-Fahrwasser (z.B. Falling Fire); man ist ja schon positiv überrascht, wenn ein Asylum-Mockbuster auf einem vergleichbaren Level mit einem Corman-Quickie steht.

Zumal die Jung sich wirklich bemühen, im Rahmen der beschränkten Möglichkeiten, die eine solche ultraschnell hingeschluderte Produktion bietet, tatsächlich mehr zu liefern als nur zwei-drei fetzige Minuten für den Trailer. Die zu befürchtenden Soap-Opera-Anteile sind auf ein Mindestmaß reduziert, der „B-Plot“ um das herumirrende Mutter-Tochter-Duo hat in der Tat seine eigenen Action-Szenen (die sind nicht immer gut, klar) und besteht nicht nur aus Heulen und Zähneklappern im Angesicht des erwarteten Weltuntergangs (manchmal sicherlich arg konstruiert, so z.B., als Laura und Tina von einem Redneck-Farmer aufgesammelt werden, der sich, nachdem er eigentlich beschlossen hat, auf seiner Farm zu sterben und den Frauen seinen wurmstichigen Truck als weiteres Fortbewegungsmittel angedient hat, plötzlich auf den Gedanken kommt, die Tochter doch lieber für sich zu behalten); und auch der „A-Plot“ besteht nicht (nur) aus besorgt auf Computerbildschirme starrenden Wissenschaftlern, die unheilsschwanger über die Ränder ihrer Brillen linsen – dafür sorgt das Thriller-Element um Verrat und Sabotage, auch wenn weder das eine noch das andere wirklich einen Sinn hat (speziell, wenn man die Identität des Verräters/Saboteurs mal ermittelt hat, und trotz des einzigen halbseiden hingehaltenen red herring ist das nicht sonderlich schwierig). Ein amüsantes Detail am Rande ist, dass Kelvin zu Filmbeginn ausgerechnet von iranischen (!) Geheimagenten auf’s Korn genommen und ausgequetscht wird, warum die Amis den Weltraum aufrüsten – ich liebe es, wenn ein B-Film mal subversiv wird… darüber, ob Asylum das bewusst kontra jegliche reale Weltpolitik geesetzt hat, kann man trefflich, länger und ergebnisoffen diskutieren, es hat zweifellos aber etwas erheiterndes.

Bis zum dritten Akt war ich – aus B-Film-Drehbuchgesichtspunkten – mit „2012 Supernova“ durchaus im Reinen. Nix dolles, aber auch nichts außergewöhnlich negativ aus dem Rahmen Fallendes, aber dann… das ist dann nur noch mit SPOILER-Warnung zu debattieren.

Es geht schon mal damit los, dass die Besatzung des Shuttles, das zur Raumstation düst, um dort die letzten Vor-Ort-Berechnungen durchzuführen und die Bomben zu zünden, genau aus Kelvin, dem Russen (dessen fingerverknotenden Rollennamen ich sicher nicht öfter als unbedingt notwendig tippen werde) und Dr. Ye besteht. Davon ist genau EINER ausgebildeter Astronaut (nämlich Kelvin)… Schlimmer noch ist allerdings die (hochgradig überraschende) Enthüllung, dass die Chinesin (wir gehen ja feindbildtechnisch mit der Zeit) die fiese Verräterin und Saboteurin ist (hat man auch in den diversen Kampfszenen vorher GAAR nicht gemerkt, dass die maskierte Assassinin eindeutlich weibliche Laute von sich gibt). Stellen wir uns nun einmal die ganz harmlose Frage: WARUM? Die nominelle Schurkin hat keinerlei Motivation, von der sie wüsste. Es ist nicht so, dass sie prinzipiell die Weltraum-Rüstung verhindern möchte (was ein valider Grund wäre) – sie WEISS ja schließlich genau, warum die Bomben in den Orbit gebracht werden und dass andernfalls die Erde futsch ist. Also, was will sie, zum verdammten hopsenden China-Vampir nochmal?

Egal – auch die verräterischte China-Schlampe mit Weltuntergangstick ist irgendwann mal abserviert, damit zum heroischen Opfertod des Helden geschritten werden kann. Der kommt dann auch pflichtschuldigst… um durch den verlogensten Cheat der Filmgeschichte negiert zu werden. Kelvin überlebt – ohne dass wir auch nur den geringsten Anhaltspunkten dafür hätten, wie der Maestro aus einer explodierenden Raumstation entkommen sein könnte! Es gibt null filmischen Beweis dafür: Kelvin steht mit dem vorgeschriebenen betrübten Gesichtsausdruck vor seinen Kontrollgeräten, die Bomben explodieren, die Station geht hops, Mama und Tochter heulen daheim, und dann kommt ein Lamettaträger und sagt, dass Papa auf dem Militärflugplatz wartet. Seriously, what the FUCK??? (ENDE SPOILER)

Bis zu diesem doppelten Anfall von schwerer Publikumsverarscheritis war ich geneigt, dem Streifen trotz seiner Schwächen noch zu bescheinigen, ein passables, unterhaltsames B-Filmchen zu sein und ihm in der Endabrechnung knappe 3 DVDs zu verleihen. Aber, Freunde, so geht’s nicht…

Es ist, wie gesagt, schade, dass „2012 Supernova“ sich seinen erträglichen Eindruck in der Schlussphase mit Schmackes selbst vermasselt… ist er doch wirklich einer der wenigen Asylum-Filme, die tatsächlich versuchen, über 80 Minuten hinweg Radau und Kawumm zu liefern – es gibt (dilettantisch CGI-)animierten Katastrophenmayhem, Weltraumeffekte mit auseinanderbrechenden Planeten (und Space-Shuttle-CGI a la Computerspiel von 1997), lustige Autoverfolgungsjagden und Stuntdriving (gerne davon ausgelöst, dass dieses Asylum-Paralleluniversum von den schlechtesten Autofahrern der Welt bevölkert wird, die von einer Erfindung namens „Bremse“ offenkundig noch nie gehört haben), ein bisschen Geballer, hand-to-hand-combat, da kommt kaum Leerlauf auf. Zudem spendierte sich das Studio inzwischen HD-Kameras, so dass der ganze Spaß nun auch optisch näher an die aktuellen Blockbuster herankommt (es ist nach wie vor ein Herankommen im Schneckentempo, zumal die Ausstattung des Streifens nach wie vor herzlich billig ist, aber es *ist* ein Herankommen).

Auch präsentiert Fankhauser eine Fülle an Effekt-/CGI-Shots – die wenigstens davon sehen, wie bereits angedeutet, wirklich auch nur annehmbar aus, aber auch hier ist zu vermerken: they TRY hard. Oft genug wird auch übertrieben (ist es wirklich nötig, eine elektrische Entladung einer Stromleitung per CGI hinzufummeln oder wäre es nicht effektiver und realistischer, einen Produktionshelfer ein Paket Ladykracher für 99 Cent an den Mast schrauben zu lassen?). Und wenn Asylum dann mal CGI- mit Realaufnahmen aus der Archivkiste kombiniert, dann kommt ’ne Geschmacklosigkeit ‚bei rum – ich glaube nicht, dass es sein MUSS, für die Explosion des Space Shuttles Originalaufnahmen der „Challenger“- und „Columbia“-Katastrophen zu verwenden…

Eher auf der „unfreiwillig komisch“-Seite der Skala schlagen auch die unrealistischen Raumschiffs-Interiors seit wahlweise Hydra – Verschollen in Galaxis 4 (Space Shuttle) bzw. Space Mutiny (Raumstation) aus – und, bei aller Liebe und jeglichem Verständnis für schmales Budget – „realistische“ Raumanzüge und -helme bekommt man im Halloween-Kostümverkauf bei Toys’R’Us für eine Handvoll Dollar… (angesichts der Gesamtkomposition dieses Kostüms will ich nicht darüber meckern, dass Details wie die Flaggenpatches nicht stimmen. Kein Russe würde mit einem Raumanzug mit US-Patch ins All starten, nicht mal, wenn er wie der hiesige aus der „Volksrepublik des Wodkas“ kommt).

Trotzdem – über weite Strecken hatte ich mit „2012 Supernova“ meinen Spaß – Fankhauser treibt den Film recht forsch voran, verschwendet kaum Zeit, will tatsächlich das zeigen, was Titel und Trailer versprechen. Für Asylum riecht das schon mächtig nach Ambition, zumal dieser Film auch nicht sklavisch am Gimmick einer aktuellen Vorlage klebt, sondern sich nur per Titel an einen Blockbuster hängt (wobei man es noch für begrenzt clever halten kann, mit dem zweiten Teil des Titels Erinnerungen an einen von Hollywoods Mega-Gigantoflops zu wecken). Es ist ein simpler Action-/Katastrophenthriller, den man Roger Corman nicht weiter übel nehmen würde – warum sollte man also bei Asylum andere, schärfere Maßstäbe anlegen?

Zumal der Streifen sogar besser besetzt ist als der durchschnittliche Corman-Hobel… Brian Krause hat seine besten Zeiten nun zwar auch schon länger hinter sich, aber der, ähm, Star aus „Sleepwalkers“, „Rückkehr zur blauen Lagune“, Naked Souls und „Charmed“ (und demnächst im „Toolbox Murders“-Sequel zu sehen), schlägt sich einigermaßen wacker – es gibt jede Menge Akteure, die in der Rolle des multitalentierten Astronautenwissenschaftlerarschtreters unglaubwürdiger wären. Bei seiner Film-Familie habe ich ein kleines Problem – Heather McComb („Prison Break“, „Profiler“) und Najarra Townsend („Electronica“) sehen nicht aus wie Mutter und Tochter, sondern wie Schwestern, was daran liegt, dass sie im echten Leben nur zwölf Jahre auseinander liegen. Das macht ihre on-screen-Beziehung schwer zu schlucken (in dem Fall wäre ein zusätzliches soap-opera-Element, das kurz etabliert, dass Heather Najarras Stiefmutter ist, mal angebracht gewesen). Schauspielerisch liefern beide solide B-Kost. Allura Lee und Alan Poe (Chinesin respektive Russe) haben micht mehr auf dem Kasten als stereotype Klischeedarstellungen, die sie nicht für größere Aufgaben qualifizieren, Londale Theus („Transmorphers 2: Fall of Man“) und Stephen Schneide („The Funniest Movie Ever… Just Kidding“) können mit Pappcharakteren aus der Schublade nicht viel anfangen.

Bildqualität: Great Movies legt den Film in solidem 1.85:1-Widescreen (anamorph) vor. Wird niemand mit einem neuen Release von Fox oder Warner verwechseln, ist aber für die preiswerte Grabbeltischklasse absolut tragbar, mit durchschnittlichen Schärfe- und Kontrastwerten, frei von Defekten und Verschmutzungen.

Tonqualität: Deutscher Ton in Dolby 5.1, englischer O-Ton in Dolby 2.0. Der O-Ton ist gut verständlich und passabel abgemischt. Die deutsche Synchro habe ich mir sicherheitshalber erspart.

Extras: Ein kurzes making-of mit Interviewschnipseln, aber nicht frei von Unterhaltungswert, eine ganz amüsante Blooper Reel, der Trailer sowie eine Trailershow auf andere Asylum-Titel im Great-Movies-Vertrieb.

Fazit: Ich hab’s ein paar Absätze weiter oben schon geschrieben – wäre „2012 Supernova“ nicht von Asylum, sondern von Corman, niemand würde sich drüber aufregen. Man würde sich den Kram ausleihen oder kaufen, ansehen, die Schultern zucken und zurück ins Regal stellen. Asylum steht aber – sicher nicht ganz zu Unrecht – unter verschärfter Beobachtung und wird daher auch für einen Film in die Pfanne gehauen, der im Kontext des üblichen Outputs dieser Schmiede gar nicht so schlecht ist. Ja, er ist inhaltlich doof und verbreitet wissenschaftlichen Nonsens, er ist ausstattungstechnisch billig und der Schlussakt ist schreiberisch eine größere Katastrophe als der drohende Weltuntergang, aber er veranstaltet ordentlich Remmidemmi und langweilt nicht. Das hebt ihn schon von einer ganzen Reihe Asylum-Filme ab… Hätten die Autoren dem Schurken eine Motivation gegeben und für’s Happy End nicht so massiv geschummelt, würde ich dem Streifen ohne weiteres das Attribut „einer der drei besten Asylum-Filme, die ich bislang gesehen habe“ verleihen. So ist er immer noch im Vorderfeld, aber einen Punkt muss ich aus den erwähnten Erwägungen einfach abziehen. Damit steht „2012 Supernova“ aber immer noch ungefähr auf dem Level einer typischen Corman-Produktion. Für Asylum ist das ja schon fast ein Ritterschlag.

2/5
(c) 2010 Dr. Acula


mm
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