Christmas Evil – Teuflische Weihnachten

 
  • Deutscher Titel: Christmas Evil - Teuflische Weihnachten
  • Original-Titel: Christmas Evil
  • Alternative Titel: Terror in Toyland | You Better Watch Out |
  • Regie: Lewis Jackson
  • Land: USA
  • Jahr: 1980
  • Darsteller:

    Harry Stadling (Brandon Maggart)
    Philip Stadling (Jeffrey DeMunn)
    Jackie Stadling (Dianne Hull)
    Frank Stoller (Joe Jamrog)
    Moss Garcia (Peter Neuman)
    Susie Lovett (Elizabeth Ridge)
    Moss´ Mother (Patricia Richardson als Patty Richardson)
    Mr. Fletcher (Scott McKay)
    Mr. Grosh (Peter Friedman)
    Mrs. Stoller (Marion Vitale)


Vorwort

So, da ist es also, mein erstes Gastreview für den Doc. Da hab ich mir aber ein ganz schön merkwürdiges Filmchen ausgesucht für meinen Einstand, aber was will man von einem Film der mehrere Jahre nach einem Publisher gesucht hat und schlussendlich 1980 bei Troma (!) gelandet ist denn schon anderes erwarten? Merkwürdig ist da schon fast ne Auszeichnung.

Erstaunlich an dem heute zu besprechendem Schinken ist dass laut DVD Kathleen Turner und Glenn Close für die Rolle der Jackie abgelehnt wurden. Ich wette mein grausig niedriges Arbeitslosengeld dass die Verantwortlichen sich heutzutage bei dem Gedanken an die Marketingmöglichkeiten am liebsten den Strick nehmen würden.

Wie auch immer, ich hoffe auf jeden Fall das meine Premiere hier ähnlich gut unterhält wie die Reviews der vielen Stammrezensenten. Wenigstens ist es die passende Jahreszeit für den zu würdigenden Film. Genug der langweiligen Vorrede, fangen wir an.

Bevor ich es vergesse: Liebe Kinder, dies ist ein FSK-18 Review, also geht und guckt euch die Sesamstraße an oder was heutzutage so im Fernsehen läuft.


Inhalt

Wir sehen ein weihnachtlich dekoriertes Haus, eine dezente (*hust*) Einblendung nebst freundlichem Vorleser weisen uns darauf hin dass wir Heiligabend im Jahre 1947 haben. Argh, meine Augen. Wie kann ein Standbild eines Hauses nur so weh tun? Die überragend schlechte Qualität des Bildes macht das ja fast unerträglich. Na das kann ja Eiter werden.

Jemand liest sehr laut ein Weihnachtsgedicht vor und wir sehen nun im Inneren des Hauses den Großteil einer typischen Vorstadtfamilie (Mutter nebst zwei Söhnen) auf der Treppe hocken und, happy as never before, in den Raum starren. Wow, da kommt doch wirklich total überraschend einer durch den Kamin gesaust. Hui was grinsen sich die Kinder da eins während Mutter mässig interessiert aus der Wäsche schaut.

Richtig geraten, es ist der Santa Clause und gierig wie er nun mal ist macht er sich zuerst über Milch und Toastbrot her. Waren das sonst nicht immer Milch und Kekse? Irgendwie freut sich jetzt Mutti und die Kinder gucken bedröppelt. Santa macht sich daran Geschenke unter den Baum zu legen als eines der Kinder loslacht. Er dreht sich um, tut erschreckt, stupst sich an die Nase und entschwindet stilecht wieder durch den Kamin.

Eine sinnlose Einstellung der leeren Treppe später sehen wir die beiden Brüder im Bett liegen und sich streiten. Der Kleinere von beiden namens Harry ist steif und fest der Ansicht dass sie es da eben mit dem echten Santa oder ihrem Vadder zu tun hatten aber der Größere, Phillip mit Namen, hält tapfer dagegen in dem er seinen Bruder kurzerhand für verrückt erklärt und sich einfach umdreht und so tut als ob er schläft.

Dies nimmt Harry sofort zum Anlass erstmal stiften zu gehen, also mit extremst schlechter Musikuntermalung ab in Richtung Wohnzimmer. Aber was sehen die unschuldigen Kinderaugen da? Das Wohnzimmer ist bereits in Benutzung und zwar von Mom und Santa (scheinbar ist es wohl doch Daddy) die sich miteinander Vergnügen. Keine Angst Kinder, es wird nicht expliziter als ein entblößtes Bein.

Stört Harry nicht dass man nichts sieht (und bis auf ein paar Streicheleinheiten nicht wirklich was passiert), der Gute kriegt aber nen Rappel (genau wie die Musik die jetzt an eine Mischung aus „QUIEK QUIEK“ „PFEIF PFEIF“ und einem Deathmetal-Drumsolo erinnert) und rennt auf den Dachboden. Dort gibt es nämlich eine dieser Schneekugeln und es scheint eine wirklich geile zu sein denn sie ist mitten im Raum aufgebahrt wie die Götzenstatue in „Raiders Of The Lost Ark“. Was das soll? Keine Ahnung. Na auf jeden Fall greift sich uns Harry das Kügelchen und setzt sich erstmal.

Kurzer Flashback auf Muttis entblößtes Bein, die Indy Jones Gedächtniskugel zerschmettert, größte Scherbe die rumliegt aufgehoben und los geht das fröhliche Zerschneiden der eigenen Patschehändchen. Das Ganze ist untermalt von eklig schmerzenden Pfeiftönen die wohl Spannung erzeugen sollen. Nun muss er noch schnell das zerstörte Etwas auf dem Boden vollbluten und schon können wir uns freuen nach ca. vier Minuten endlich den Teaser hinter uns zu lassen und zum Vorspann (Budgetschonende weisse Schrift auf rotem Grund) zu kommen.

Und schon kommt der nächste Geniestreich. Eine weitere Einblendung informiert uns über das Datum. „The Present“ ist aber auch ne verdammt genaue Angabe. Ich kann es ja schon mal kundtun, es ist 1980 und der Mann im Weihnachtsmannpyjama (was für ein Wort) der da grade aufwacht ist unser Harry. Stilecht geweckt von einer weihnachtlichen Spieluhr. Na ja.

Unter garstiger Weihnachtsmusik macht Harry also erstmal ein wenig Morgengymnastik und geht anschliessend ins Bad um sich für den Tag zu präparieren. Aufgrund dezenter Dekoration kann man sich schon ausmalen das unser hero of choice einen leichten Fimmel hat was die Feiertage angeht.

Mittlerweile im Bad angekommen klatscht er sich erstmal Rasierschaum vor die Fressluke und sieht schon fast aus wie Santa. Dabei feixt er sich eins und albert rum. Ich persönlich rege mich über das Mikrofon auf welches von oben dauernd ins Bild ragt. Harry hingegen hat andere Sorgen, maßgeblich einen Flashback (wie viele denn noch?) zurück auf Mommy und die Scherbe (Eigentlich hauptsächlich die blutende Hand).

Nachdem er vor dem Spiegel noch ein wenig den Santa Clause gespielt hat sehen wir ihn in der nächsten Szene auf einem Dach stehen, bewaffnet mit einem Fernglas.

Während er mit diesem Fernglas nun also Häuser absucht murmelt er was von „Where are my little darlings?“ und kann sich prompt freuen weil er sieht wie ein kleiner Junge den Müll rausbringt und ein kleines Mädchen namens Susi Lovett (welches es ihm scheinbar besonders angetan hat) ganz brav mit ihren Puppen spielt. Ein Haus weiter sitzt aber Moss Garcia dieser kleine, ca. achtjährige supervillain. Der ist nämlich mal wirklich böse, schneidet der doch einfach ungestraft das Penthouse Magazine in Stücke, besser gesagt nackte Frauen aus dem selbigen.

Harry kennt keine Gnade bei solch geballter Bosheit, rennt nach Hause und trägt Moss in sein Buch der bösen Kinder ein, unter anderem wegen unanständiger Gedanken und mangelnder Körperhygiene. Man kann ja auch übertreiben bei kleinen Kindern. Susi hingegen wird in ein separates Buch der guten Kinder eingetragen und zwar mit dem einsamen Kommentar: „Just a darling.“. Moment mal, die Kleine ist also der perfekte Rotzlöffel nur weil er sie beim Spielen mit Puppen beobachtet hat? Der Mann ist irgendwie fixiert auf das Gör, dazu später mehr. Erst muss er nämlich noch ne Runde „Santa Clause is coming to town“ summen. Ganz großes Kino.

Harry ist nun an seinem Arbeitsplatz, der Jolly Dream Spielzeugfabrik, und hält erstmal vor seinen Kollegen eine Ansprache („You don´t care about toys“ und so Zeugs) und dass es doch viel befriedigender wäre wenn man stabiles Spielzeug herstellen würde anstatt nur welches um den schnellen Reibach zu machen. (Dass sich schlechte Qualität rumspricht und man nächstes Weichnachten bestimmt weniger verkauft müsste denen auch mal jemand mitteilen.) I sense a plotpoint.

Die Kollegen vom Fließband interessiert das alles auch herzhaft wenig und man beömmelt sich über uns Harry. Ich hingegen rege mich mal wieder über das Mikrofon von oben auf.

Unterbrechenderweise kommt Kollege Frank um die Ecke und sucht noch jemanden dem er seine Nachtschicht unterjubeln kann da er wohl mit seiner Frau wegfahren will. Kurzerhand verweist man ihn an Harry. Bei dem Gespräch kommt heraus das Harry befördert wurde und Frank Weihnachten hasst. Also Pluspunkte sollte ihm das bei unserem Christmasfreak nicht grade einbringen. Selbiger guckt auch ziemlich bescheuert. Scheint oberste Regieanweisung gewesen zu sein damals.

Erwähnt ich schon dass die ganze Sache bisher fast schon so spannend ist wie das Sortieren meiner Socken nach Farbe und Größe?

Etwas später sitzt unser frisch beförderter Held in seinem Büro und wir können das tolle Motto der Firma auf einem Plakat hinter ihm bewundern (If it´s not a Jolly Dream it´s not worth having.) und dürfen Zeugen eines Telefonanrufes von Frank werden der unserem dynamischen Jungmanager seine Nachtschicht aufschwatzt und ihm das sogar noch als Gefallen verkauft weil dieser ja die Arbeit mit dem Spielzeug vermissen würde. Warum konnte der ihm das vor einer Minute nicht noch persönlich sagen? Wozu brauchten wir jetzt die Szene im Büro? ARGH! Es ist zum Haare ausreissen.

Die Glocke läutet, die Nachtschicht fängt an und wir dürfen uns angucken wie Harry mit Hemd und Krawatte am Fließband schlechtes Spielzeug zusammensetzt. Das ist ungefähr so aufregend wie ne Oma mit Gehhilfe. Hilft auch nix dass er jetzt schon wieder nen Flashback hat und zwar auf Frank wie der ihm erklärt dass er Weihnachten hasst. Ugh, my brain hurts. Vor lauter Wut rutscht ihm eines der Spielzeuge aus der Hand und aus irgendeinem Grund zaubert er noch einen Lappen aus dem Nichts hervor, verbindet sich die Hand und arbeitet weiter. Wow, das ist ja fast wie bei Rambo. Grade wollte ich mich darüber aufregen dass in der Fabrikhalle den ganzen Tag „Santa Clause is coming to town“ läuft da bemerke ich das Mikro welches schon wieder von oben ins Bild kommt. Gab es da keine postproduction bei den Jungs oder lag es am Budget dass die Szene nicht wiederholt wurde? Mal im Ernst, das Mikro ist knallorange und kommt doch ziemlich weit ins Bild. Die mussten da wohl ne Behindertenquote erfüllen, anders kann ich mir das Einstellen von Blinden beim Film nicht erklären.

Feierabend, Harry macht sich auf den Weg nach Hause. Zwischenzeitlich kommt er mal an einer Bar vorbei, lugt freundlich hinein und sieht Frank da zwischen den anderen Kollegen (glaube ich wenigstens) sitzen. Dieser beölt sich zufällig grade in diesem Moment darüber dass Harry für ihn die Schicht übernimmt. Kann selbiger natürlich gar nicht so recht verdauen und rennt in einem Affenzahn nach Hause, der könnte glatt Ben Johnson Konkurrenz machen.

Zuhause angekommen dreht er erstmal gut am Rad, rennt hin und her, schnappt sich ne Puppe aus einem Puppenhaus (warum hat ein erwachsener Mann ein Puppenhaus?), setzt sich aufs Sofa, quetscht die Puppe mit beiden Händen und summt schon wieder dieses verteufelte Lied. (Also langsam nervt es gewaltig, ist doch nicht das einzige Weihnachtslied.) War das denn wirklich so schlimm dass Mutti das Bein von „Santa“ gestreichelt wurde? Haben die Amerikaner am Ende recht damit dass Sex Kinderseelen zerstört? Oder hat der Kerl einfach komplett einen an der Waffel?

Dieser Film hat aber auch merkwürdige Schnitte. Jetzt steht Harry nämlich mitten in der Nacht vor irgendeinem Haus rum. In diesem Haus spielt ein Mann mit seinen Kindern und Harry beobachtet das Ganze von draussen. Verwandlungskünstler scheint er auch zu sein denn er kann sich innerhalb von Sekunden ne andere Jacke anziehen. Eben war sie noch blau, jetzt ist sie braun.

Drinnen schickt die Mutter erstmal ihre Kinder ins Bett, schmeisst sich aufs Sofa und treibt es mit ihrem Mann. Unser Hero macht das was er am besten kann, doof aus der Wäsche gucken und dabei Flashbacks produzieren. Und was müssen meine armen Ohren da wieder vernehmen? Als Musikuntermalung klimpert (diesmal ohne Gesang) wieder der gleiche, fiese Song. Ich werde das jetzt echt nicht jedes Mal ausschreiben, ihr wisst welches Stück ich meine.

Einen weiteren Schnitt später sieht man Harry wie er in Bademantel vor der Glotze hockt, Cornflakes futtert und sich eine weihnachtliche Parade ansieht. Zeitgleich sieht man den in der letzten Szene noch beglückten Mann in Unterwäsche Liegestütze machen. Sein Eheweib kommt herein du die beiden fangen an zu fummeln während sich die Kids unten vor dem örtlichen Verdummungsapparat die Parade anglubschen.

Doch bevor Daddy auf die Mutti darf muss er ihr versprechen dass er Harry in Ruhe lässt. So etwas kriegen echt nur Frauen hin, sich ihre Kerle durch Sex gefügig zu machen. Vorsichtige Gegenwehr („Aber er macht fast alles falsch.“) wird gleich mit einem Kuss erstickt und der Succubus bekommt seinen Willen.

Nach vollzogenem Beischlaf (nein, wir bekommen ihn nicht zu sehen) kommt das Paar die Treppe runter und wird von Harry angerufen. Dieser sagt eine Einladung zum Essen ab und lügt über den Grund. Eigentlich will er nur Santa auf der Parade sehen (I smell an obsession). Nebenbei erfahren wir dass der Kerl mit dem Succubus (*hrr*hrr*) sein Bruder Phil ist und das fiese Eheweib Jackie heisst.

Irgendwann später steht Harry vor dem Spiegel und verkleidet sich. Er klebt sich einen weissen Bart und weisse Augenbrauen ins Gesicht, setzt sich ne weisse Perücke auf und summt Jinglebells. Fürderhin näht er sich einen gepolsterten Mantel, eine gepolsterte Hose und verschönert das Ganze mit einem Fellkragen den er aus einem Mantel herausschneidet. Zwischendurch bekommen wir ein paar Zwischenschnitte auf eine Fußgängerzone und einen Jahrmarkt zu sehen in denen nichts wirklich Handlungsrelevantes passiert. Ich wunder mich was dass soll und komme zu dem Schluss dass die Sequenz sonst NOCH langweiliger wäre. Dann schlendert unser angehender Weichnachtsmann in die Garage und malt einem Van Schlitten auf die Seiten. Dabei geht er im Geiste alle Geschenke durch die er den braven Kindern machen will. Scheinbar lernt er das ernsthaft auswendig.

Harry kommt vom Einkaufen wieder und trifft auf der Straße die kleinen Bälger die er sonst beobachtet. Scheinbar kennt man sich denn die Kleinen begrüssen ihn überschwänglich. Harry findet dass Susi ja ganz wunderbar aussieht und diese bedankt sich auch artig. Der ist irgendwie echt hin und weg von dem Kind. Langsam wird mir diese Sache mit Susi suspekt. Nach ihren Wünschen gefragt kommen die “üblichen“ Kinderwünsche zu Tage, Direktor der Schule sein um jeden rauswerfen zu dürfen, Footballstar sein wegen dem Geld und ein Jahresabo des Playboy für den kleinen Moss. Findet Harry scheinbar gar nicht so witzig und guckt erstmal wieder doof.

Wir sehen nun wie er zu Hause an seinem Schreibtisch sitzt auf dem er ein Foto der kleinen Susi stehen hat. Mit dem Satz „Das ist nicht für deine Augen bestimmt, mein Schatz.“ klappt er das Foto weg und liest uns aus seinem Buch für böse Kinder einige von evil genius Moss´ Schandtaten vor. Ja, Nasebohren ist auch ein echtes Kapitalverbrechen. Bin ich der Einzige der das spooky findet dass Harry so von dem kleinen Mädchen besessen ist?

Wuah, ich sollte mich mal etwas kürzer fassen, der Film geht noch keine halbe Stunde und ich bin schon auf Seite fünf meines Reviews aber erst auf Seite zwei von fünf meiner Notizen. Weiter im Text.

Des Nachts schleicht Harry sich an ein Haus ran welches wir in dem Moment als das der Garcias erkennen als unser Stalker durchs Fenster den kleinen Moss beim Spielen vor dem Fernseher beobachtet.

Aus irgendeinem Grund hält ersterer es jetzt für eine gute Idee sich zu einer Musik die sich anhört als würde jemand einen Kassettenrecorder misshandeln das Gesicht mit Matsch voll zu schmieren und mit Händen und Lippen (!) einen Abdruck am Haus zu hinterlassen.

Als er wieder ins Haus guckt ist Frau Moss grade dabei ihren Sohn aus dem Haus und zu irgendeiner Veranstaltung zu zerren. Harry geht prophylaktisch im hauseigenen Gebüsch in Deckung. Moss kann sehen dass dort etwas im Gebüsch ist und geht trotz energischem Protest seiner Mutter (gespielt von der jungen Patricia Richardson, uns allen bekannt als Eheweib des einzig wahren Heimwerkerkönigs Tim Taylor) auf das Versteck unseres Helden zu und die Musik versucht verzweifelt so etwas wie Spannung zu erzeugen in dem sie uns Pfeiftöne um die Ohren haut. Harry versucht Moss zu greifen doch er langt daneben (hört sich an wie eine erschreckte Katze, ohne Flax) und das nervige Kind versucht seiner Mutter klar zu machen dass in ihrem Garten ein Monster haust. Klar das Mutti ihm eine zimmert dass es sich gewaschen hat. (Als Jill Taylor brennen der guten aber nicht so schnell die Sicherungen durch, hi hi!) Wie ihr sicherlich bemerkt habt ist das Ganze unglaublich spannend und nervenaufreibend. Von “teuflischen Weihnachten“ hab ich für meinen Teil bisher nicht viel bemerkt, vielmehr möchte ich jetzt eigentlich schon mit einem harten Holzstück auf meinen Schädel einprügeln damit es aufhört. Aber nutzt nix, wie der Doc es schon immer sagt, es ist halt unsere Pflicht.

Am nächsten (oder irgendeinem folgenden) Morgen sieht man Harry wie er sich Zinnsoldaten in Massen selbst giesst. Dabei summt er irgendein Weihnachtslied (Gott sei Dank nicht wieder das Selbe wie sonst), der Score brummt und macht merkwürdige Geräusche und schon schneiden wir um auf die Jolly Dream Toyfactory. Irgendwie kann ich nicht aufhören mich über die Schnitte zu wundern.

Wir sehen Harry wie er sich an seinem Spind seinen Anzug anzieht und dann in seinem Spiegel den Santa Clause Blick übt, inklusive Nasenstupser. Danach geht er zu der wohl langweiligsten Weihnachtsfeier aller Zeiten. Dort angekommen zieht er sich erstmal ne Videobotschaft vom Chef persönlich rein in der er seine Arbeiter dazu auffordert mehr Spielzeug herzustellen damit besser gespendet werden kann. Es sollen nämlich ein paar der wunderbaren Spielzeuge an behinderte Kinder in einem Krankenhaus verschenkt werden und die Mitarbeiter sollen auch mal großzügig Geld spenden. Finden einige da gar nicht so Klasse dass der Chef mit ihrem Geld Weihnachtsmann spielt.

Zwischendurch wird Harry auch erklärt dass Frank allen Leuten erzählt hat wie toll Harry es fand für ihn zu arbeiten. Möchtegern Santa fängt an irgendeinen Stuss über „das alte Lied“ zu labern, dass er seit er denken kann die Noten gesucht und sie nun endlich gefunden hat. Soll wohl mächtig symbolisch sein oder so was.

Unterbrochen wird das merkwürdige Gespräch von einem der Manager der Harry sogleich ein neues Mitglied selbiger Zunft vorstellt und ihm erklärt dass der neue und seine Frau über die Feiertage wohl bei ihm nächtigen und mit ihm zur Mitternachtsmesse gehen werden. Darauf angesprochen dass Harry ja so tolle Ideen hat die man dem Neuen (dem in jungen Jahren schon die Haare ausgehen, scheint stressig zu sein der Job) doch mitteilen könne damit er vorwärts komme, merkt er jedoch an dass die Videobotschaft vom Boss (der Palmen und so im Hintergrund hat, was wohl bedeutet dass der Mann im Urlaub ist, böser Kapitalistenschuft der er nun mal ist) gar nicht klarstelle ob genügen Spielzeug für alle Kinder im Krankenhaus geliefert werde. Das sei nun nicht seine Aufgabe gewesen beteuert der Neue, ausserdem hätte seine Idee Hand und Fuß. Der alte Manager versucht Harry klar zu machen dass er nun kaufmännisch denken solle da er ja jetzt auf der anderen Seite des Schreibtisches sitze. Der wiederum wird ziemlich sauer, und betont seinen Unmut dadurch dass er wieder von dem „alten Lied“ anfängt, eigentlich einen ziemlichen Bockmist redet und sich dann verdrückt.

Jetzt geht es erstmal ab ins eigene Büro wo er nen Batzen Säcke vorbereitet die er anschliessend am Fließband mit den billigen Spielzeugen füllt und sich vom Acker macht.

Zwischenschnitt auf die Weihnachtsfeier wo alle besoffen rumtanzen und mal wieder das verfluchte Lied läuft. Diesmal von einer Frau gesungen. Hey, ich glaube ich weiss jetzt was Harry mit dem „alten Lied“ meinte. Ich bin mittlerweile an einem Punkt angekommen an dem ich irgendetwas Teures zerschmettern werde wenn die dieses Lied nur noch einmal spielen.

Okay, ihr habt mich soweit, ich bin offiziell angepisst auf das Filmteam. Man kann Harry nämlich jetzt wunderbar beobachten wie er im Morgengrauen zwei Säcke voller Erde schüttet und nun ratet mal was er dabei vor sich hinsummt. HUAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAARRRRGH!!! (das musste jetzt mal raus)

Nun kann man unseren Helden vor dem Spiegel stehen sehen wie er sich den Bart anklebt (!), zur Probe dran zieht (ich würde ja warten bis der Kleber trocken ist), einen auf maniac laughter macht und dann überglücklich feststellt: „Ich bin es.“ Begleitet von seinem „Muaaahahahaha!“ dürfen wir uns Stock Footage vom Einschalten des Weihnachtsbaums vor dem Rockefellercenter angucken.

34 Minuten sind überstanden und wir sind endlich an heilig Abend angekommen und die Verwandlung Harrys in Santa Clause ist vollzogen. Dieser bricht nun nachts bei irgendwem ein indem er einfach durch die offene Tür geht, stellt Pakete und Zinnsoldaten unter den Baum und schlitzt mit seinem Messer aus versehen eines seiner Pakete auf. Drin sind die Billigspielzeuge aus der Fabrik. (und schon sind sie kaputt, denke ich wenigstens) Dafür dass er so viel wunderbares Zeugs da lässt nimmt er aber auch was mit, nämlich die Geschenke die da eh schon rumlagen. Was hat er nur vor der pöse Schelm?

Die Auflösung dieser Frage verlegen wir auf einen späteren Zeitpunkt und gucken erstmal zu wie Harry zum Haus der Garcias braust (erkennbar an seiner Matschmarkierung von vorhin) und an die Hintertür einen der Säcke voller Erde stellt. Sogar ein Kärtchen für den Superschurken Moss legt er dazu. Dann geht er einfach wieder (ich versuche mich mal nicht über das Summen einer bestimmten Melodie aufzuregen). Boah, dem hat er es aber richtig gegeben, der Kleine wird sicher nie wieder in der Nase Bohren oder im Penthouse schnüffeln. Gebt mir bitte eine Tischplatte um meinen Schädel drauf zu zwiebeln. DAFÜR macht der Kerl sich diesen riesigen Aufwand? Zu meiner Zeit gab es für böse Kids noch mit der Rute. Mein Gott, welch teuflische Weihnachten…

Auf in den Van und hopp los zum Krankenhaus, direkt an den Lieferanteneingang. Harry klingelt und begehrt Einlass, immerhin sei er ja der Weihnachtsmann und wolle die Kinder beschenken. Der ungefähr viertausend Jahre alte Sicherheitsbeamte (welchen ich nicht mal mein Klo bewachen liesse, den haut ja sogar uns Moss um) muss nach unfreundlicher Konversation erst einmal mit einem Geschenk “bestochen“ werden damit er jemanden holt der zuständig ist. In seiner Abwesenheit wird erstmal Santa imitieren geübt. Auf der englischen Tonspur wird stilecht “Maaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaarry Christmas“ geschmettert, auf der deutschen Spur wird lediglich ein leidliches “Frohe Weihnachten“ gerufen. Da kommen dann aber auch schon ein Arzt und eine Schwester, unterbrechen das traurige Schauspiel, bejahen die Frage ob die Kinder auch immer schön brav waren und holen erstmal Verstärkung damit sie Harrys Van entladen können, der ist nämlich randvoll mit dem eben geklauten Spielzeug. Nach gebührendem Dank und vielem (zumindest im Originalton) Klischee erfüllenden Santalachen macht Harry sich wieder davon.

Als nächstes können wir zugucken wie our one and only hero in seinem Van NOCHMAL nen kurzen Flashback hat. Nämlich auf seinen neuen Kollegen, den Jungmanager mit dem schwindenden Haar. Findet der Möchtegernsanta gar nicht so witzig dass der Mann Karriere mit der Gutmütigkeit anderer Leute machen will.

Also switchen wir zu der Mitternachtsmesse die der Ältere der beiden Manager ja vorhin angekündigt hatte und schauen den beiden Vielverdienern beim Kirchenhocken zu. Harry wartet unterdessen brav vor der Kirchentreppe, voll ausgestattet mit einem ganzen Sack voller Stuff. Die Messe ist dann auch wenige Sekunden nach Harrys Eintreffen zu ende und die Menschen strömen zahlreich aus dem muffigen Gemäuer. Scheinen aber nicht schnell genug zu strömen denn es drängeln sich ein paar nach Snob aussehende Kerle durch die Menge und drängeln gemeinerweise sogar Leute beiseite. Sogar ein Snobgirlfriend ™ beschwert sich über soviel geballte rudeness. (Ich schlaf maximal ein, der Film heisst doch “Christmas EVIL“ oder nicht? Bisher hab ich noch nix wirklich boshaftes entdeckt. Also wenn man Diebstahl und Einbruch mal aussen vor lässt.)

Es kommt wie es kommen muss, die bösen Typen bauen sich vor Harry auf und verarschen ihn nach Strich und Faden (oder was die Kerle darunter verstehen), weisen ihn sogar auf sein (zugegeben) geschmackloses Gefährt hin und sind offenbar darauf aus sich vor den Mädels zu profilieren. Santa Harry hingegen ignoriert sie größtenteils und lauert eher auf seine beiden Kollegen. Wird wohl nix, die stecken nämlich oben in der Menge fest. Als er auf sie zugehen will halten die Jungens unten ihn auf. Doch er gibt nur ein gelangweiltes: „Ich habe was für euch.“ von sich und sticht auch gleich einem der Kerle das Schwert eines Zinnsoldaten direkt ins Auge. Boah, Schmodder! Sieht sogar recht eklig aus wie dem gelbes Wasser aus dem Glubschapparat läuft auch wenn die Filmwelt schon bessere Fakeheads gesehen hat. Wenigstens passiert endlich mal was.

Unter viel Geschreie und Gekreische (und damit meine ich die Musik UND die Menschenmenge) haut unser Held den üblen Schurken erstmal mit einem (von wo auch immer hergebeamten) Beil die Köppe zu Klump. Na gut, eigentlich lässt er es in bester “Psycho“-Manier immer wieder niedersausen, wir sehen etwas Blut aus ganz gewaltig schlecht gemachten Kopfimitaten sprudeln und die Darsteller der Dahingeschiedenen werfen sich in den Schnee. Harry braust in seinem wirklich unauffälligen Vehikel (welches direkt hinter ihm geparkt war) davon während wir sehen dass er locker mal drei Menschen entleibt hat. Ob diese Bestrafung angemessen war (zumal nicht drei Leute ihn belästigt haben sondern maximal zwei, die Frauen wollten ihm sowieso nichts) überlasse ich mal dem Leser. Mit einem Kameraschwenk der noch einmal die Leichen zeigt und leiernder Musik schalten wir um zu Harry , welcher auf sein Radio haut und die Musik hört auf zu leiern. (Wenigstens mal ein gelungener Szenenwechsel). Dieser scheint erregt wenn nicht gar angepisst weil er sein Primärziel wohl nicht erreicht hat. In sicherer Entfernung hält er erstmal an, lehnt sich zurück und macht die Äuglein zu. Noch bevor er einschlafen kann (und ich mit ihm) tönt von irgendwo ein Saxophon. Ich lauf wirklich bald Amok, langsam aber sicher könnte den Spinnern mal ein zweiter Weihnachtssong einfallen.

Mit dem Jutesack auf dem Rücken marschiert Harry also Richtung Quelle der Satansmelodie (Man merkt erst wie sehr sich die Worte Satan und Santa ähneln wenn man sich zwei- bis drei mal verschrieben hat.) und macht als solche ein Haus aus in dem momentan eine Weihnachtsfeier stattfindet. Von draussen beobachtet er mal wieder, besonders die schlafenden Kinder erfreuen ihn sichtlich. Innen wird Harry vor dem Fenster mitschunkelnd von einem leicht angesoffenen Herren entdeckt. Dieser wiederum gibt einem Freund bescheid und beide rennen sie nach draussen (mit den Worten: „Den holen wir.“) und es macht fast den Eindruck als bekäme unser Weihnachtsmannimitat gleich Dresche wegen Spannen.

Doch weit gefehlt, die beiden holen ihn wirklich nur rein, es werden ihm sogar warme Getränke gereicht und er ist sogleich der Star der Party. Die Kinder werden auch prompt beschenkt.

Schauen wir mal was die Polizei so macht. Zwei Polizisten (jedenfalls denke ich das, der Film hält sich mit Informationen zu Personen ja sehr gerne bedeckt) entern die lokale Wache wo schon genug Leute rumstehen und durcheinander reden. Unser Jungmanager mit dem schütteren Haar (welchen man auch sehr gut mit Harrys Bruder Phil verwechseln kann) kriegt auch gleich nen doofen Spruch an den Schädel geschmettert („Wie gefällt ihnen ihr erstes religiöses Erlebnis in unserer Stadt?“ oder so ähnlich, ich werde bei diesem Film bestimmt nicht noch mal zurückspulen). Der bemerkt das aber gar nicht sondern streitet sich lieber mit einer anderen Zeugin ob des Aussehens des Täters. (Abteilung “Blöde Bullen mit noch blöderen Sprüchen“: „Lassen sie mich raten, jeder hier hat den Weihnachtsmann gesehen?“ Ich werde später lachen wenn der Kopf nicht mehr so schmerzt.)

Back to the party. Harry tanzt mit kleinen Mädchen, großen Frauen und überhaupt so ziemlich jedem, alle lieben ihn und er macht einen richtig glücklichen Eindruck. Ausnahmsweise gibt’s mal Jingle Bells auf die Ohren. Welch wohltuende Abwechslung. Die Kapelle dieser Weihnachtsfeier hat nen Stein bei mir im Brett.

Nach ausreichend Tanz und Spaß verkündet Harry nun aber (zur Enttäuschung aller anwesenden Personen) seinen Abschied. Das geht natürlich nicht ohne noch eine zünftige Drohung in Forum einer Rede auf die Kinder loszulassen. Nach dem üblichen „seid brav“ und „achtet eure Eltern“ kommt das dicke ABER. Wehe wenn sie nicht brav sind, dann wird er ihnen „etwas Furchtbares“ bringen. Nach so einer dicken Drohung herrscht erstmal angespanntes Schweigen und sogar die Erwachsenen haben nen Klos im Hals. Aber Harry löst die Spannung durch ein herzhaftes Klischeelachen, lässt sich noch schnell einen ausgeben, schreit sein vorher geübtes „Merry Christmas“ und macht erstmal die Biege.

Dass er jetzt komplett in seiner Rolle als Weihnachtsmann drinsteckt und geistig völlig weggetreten ist zeigt uns die sich nun anschliessende Fahrt mit seinem Van. Er hört Weihnachtsglocken und tut so als Wäre der Wagen sein Schlitten. Er peitscht sogar munter vor sich hin und feuert die Rentiere an. Aber was wäre denn eine Fahrsequenz ohne Flashback? In diesem Film nichts also bekommen wir sogleich einen, und zwar auf Frank, lachend in der Bar sitzend. I think somebody found himself a new victim.

Harry hält auf einem Grundstück an welches wir als das von Frank identifizieren, spätestens wenn uns die Familie im Haus beim schlafen gezeigt wird. Um den Stil zu wahren schnappt unser Nachwuchssanta sich eine Leiter und erklimmt das Dach mit Sack und Pack und ab geht’s Richtung Schornstein. Blöd nur wenn man vorher sein Kostüm ausgepolstert hat und nun stecken bleibt. Merkt er auch schnell und managed es dann doch irgendwie sich mit roher Gewalt wieder zu befreien obwohl er dabei glotzt wie ne scheissende Katze. Also muss er enttäuscht wieder runter vom Dach und durchs Kellerfenster einbrechen. Drinnen tritt Harry erstmal fast nen Tisch um aber Frank nebst Gattin kann so was nicht aus dem wohlverdienten Schlaf reissen. Also macht sich our hero erstmal daran seine üblichen Geschenke zu verteilen während die Kinder ihm dabei zugucken, sich aber schnell wieder verkrümeln und ins Bett legen um so zu tun als ob sie schlafen. Als nächstes schaut er mal bei Frank vorbei und erklärt diesem: „Du willst alles haben aber du bist kein Kind mehr.“. Als dieser dann aber doch aufwacht (mir springt grade die gelbe (!) Bettwäsche ins Auge) und Harry auch noch erkennt drückt selbiger ihm mit den Worten „Frohe Weihnachten Frank.“ seinen Geschenkesack auf das Gesicht um ihn zu ersticken. Tolle Strategie Napoleon!

Das Eheweib droht während des Todeskampfes aufzuwachen also greift sich Harry den Stern auf der Spitze des Tannenbaums (Warum auch immer einer im Schlafzimmer DIREKT neben dem Bett stehen sollte, die haben doch schon einen im Wohnzimmer. Ich wage auch Franks mangelhafte Gegenwehr in Frage zu stellen.) lässt Frank los und schlitzt ihm mit dem Stern die Kehle auf um ihn dann auf seiner Frau landen zu lassen welche für den Moment so geschockt ist dass sie nur Quieklaute erzeugen kann. Auf seiner Flucht nach draussen begegnet Harry aber noch den Kindern welchen er solange zulächelt bis die Mutter wieder zu Atem kommt und kreischt das die Wände wackeln. Also ab dafür und rein in den Van.

Wir haben jetzt den ersten Weihnachtsfeiertag woran uns eine Einblendung und ein freundlicher Vorleser erinnern. Phils Kinder schauen sich Weihnachtsfilme an und Phil persönlich wundert sich das Harry noch nicht aufgetaucht ist da dieser ja sonst immer am ersten Feiertag vorbeigekommen sei. Jackie versucht zu beruhigen doch da kommt ein Fernsehbericht über die Sache vor der Kirche. Phil versucht sich auf den Bericht zu konzentrieren (hat wohl schon eine Vermutung der Gute) doch sein Eheweib labert ihm dauernd dazwischen was fürn toller Kerl Harry doch eigentlich ist und das es seine Schuld sei wenn dieser sich ab und an merkwürdig verhalte. Als der Reporter auch noch über den Mord an Frank spricht kriegt Phil es endlich mal fertig ihr zu sagen dass sie die Klappe halten soll. Der Fernseher warnt währenddessen davor sich Leuten zu nähern die ein Weihnachtsmannkostüm tragen und rufen dazu auf jeden (!) anzuzeigen der ein solches Kostüm trägt. Dürfte hart werden zu Weihnachten.

Nachdem Phil sich in eine Ecke stellt und schmollt fangen die beiden an zu streiten. Phil glaubt weiterhin dass etwas faul sein müsste und Jackie hält dagegen. Nachdem er sogar seine Kinder angeschrieen hat regt er sich darüber auf dass sein großer Bruder ein emotionaler Krüppel sei (dürften wir auch schon bemerkt haben) und entschuldigt sich anschliessend bei seinem Gör weil er es angemault hat.

Der emotionale Krüppel liegt zur Zeit in seinem Van und ist am schnarchen. Nachdem er aufwacht sehen wir auch wo der Mann geparkt hat, nämlich auf dem Parkplatz der Jolly Dream Toyfactory welche auch sogleich geentert wird.

Drinnen zerbricht er erstmal ein wenig Spielzeug, stellt alle Fliessbänder an, klettert auf ein Gerüst, hebt die Arme und schaut den toys beim herunterfallen zu. GANZ großes Kino.

Wir brauchen ja auch noch etwas Comedy also ist das Nächste was wir sehen eine Gegenüberstellung mit mehreren Weihnachtsmännern. Einer nach dem Anderen wird aufgefordert „Merry Christmas“ von sich zu geben. Der geneigte Zuschauer fragt sich wieso, hat Harry doch während seiner Schandtaten nichts Derartiges von sich gegeben.

Grade als einer der Polizisten sagt dass es FESTSTEHT es müsse ein weisser Mann gewesen sein betritt ein schwarzer Santa Clause die Gegenüberstellung. Soll das witzig sein? Die Schergen unterhalten sich noch ein wenig über den geschichtlichen Hintergrund des Weihnachtsmannes. Einer der Cops geht sogar so weit es gut zu finden was Harry tut damit die Leute auch wieder Angst haben müssen bestraft zu werden. Der Oberbulle von vorhin (der mit den blöden Sprüchen) stellt auch mal nebenbei den Zusammenhang zwischen der Kirche und Frank her und geht jetzt davon aus dass der Täter so etwas wie eine Liste habe. Hass kocht in mir hoch denn der geschichtlich bewandte Polizist fängt jetzt ernsthaft an das bewusste Lied zu singen. Das soll zwar witzig sein aber irgendwie ist mir das Lachen vergangen.

Als nächstes ruft Harry seinen kleinen Bruder an und nachdem dieser ihm erklärt habe dass er sich Sorgen mache darf ich sich auch gleich den ganzen Schwurbel von wegen “altes Lied“ anhören. Es werden allgemeine Schuldgefühle erwähnt, es werden Vorwürfe gemacht und Harry legt schlussendlich einfach den Hörer weg während Phil versucht ihn weiter zu beqautschen. Jackie hört auch zu und weint vor sich hin.

Nachdem dieser in seinem Van wieder ein wenig gepeitscht hat fährt er die Karre auch noch in einem winzigen Schneehaufen fest, steigt aus, schnappt sich den Sack und latscht los. Die Straße ist gesäumt von merkwürdiger Weihnachtsdeko, ungefähr hundert bis zweihundert bunt beleuchteter Plastikschneemänner.

Irgendwie findet er sich dann in einem Hinterhof wieder wo er von ein paar Kindern umzingelt wird und ins Plaudern verfällt. Als die Eltern (so 6-8 dürften es sein) um die Ecke kommen erschrecken sie erstmal zünftig, scheinen also alle einen Fernseher zu haben. Als Harry bemerkt dass die Eltern da sind fängt er an Angst zu bekommen und verteilt ein paar Geschenke an die Kids. Einer der Väter geht dann schlussendlich mit dem Messer auf ihn los. Die Kinder scharen sich erstmal um ihren Santa und selbiger hält erstmal noch ne kleine Ansprache mit dem Thema Sinn von Weihnachten und Verantwortung und so. Die Tochter des Messermannes geht auf ihren Daddy los und die Frau muss auch erst auf ihn einschlagen damit selbiger die Kinder nicht verletzt. Vati lässt das Messer fallen und Töchterlein greift sich das Schneidwerkzeug während ihr alter Herr seine Frau zu Boden schickt. Harry rennt erstmal geschwind von dannen und die entsetzten Eltern starten einen guten alten Lynchmob, so richtig mit Fackeln. Sehr interessant gefilmt das Ganze, entweder man sieht die selben zehn Paar Beine immer wieder an der Kamera vorbeilaufen oder einfach nur Fackeln die durch die Dunkelheit geschleppt werden. Sehr überzeugend, wirklich (not!). Aber ehrlich, man sieht nicht jeden Tag wie der Weihnachtsmann von einem wütenden Mob mit Fackeln durch die Gegend gehetzt wird, oder? Das wirkt dann doch etwas erheiternd.

Harry ist mittlerweile bei seinem Van angekommen und kann in aller letzter Sekunde entkommen.

Phil guckt ein wenig erschrocken als sein großer Bruder im Santakostüm bei ihm klingelt aber bei ihm fällt der Groschen doch recht schnell und er fragt auch gleich wie viele Menschen Harry getötet hat. Dieser gesteht sein Versagen ein und macht Phil erstmal Vorwürfe weil der ihm ja mit sechs Jahren gesagt hat dass er den Weihnachtsmann nicht als real akzeptiert. Das wiederum macht den kleinen Bruder so dermassen sauer dass er Harry vor den Augen seiner Frau erwürgt und ihn (unter Beobachtung der Kinder) hinter das Steuer des Vans zerrt. Angeschmiert, Harry ist ja noch gar nicht dahingeschieden, klopst Phil erstmal einen auf die Nuschel, haut den Rückwärtsgang rein und fährt los. Der Niedergeschlagene rafft sich auf und rennt hinterher.

Da taucht dann auch der praktische Lynchmob wieder auf der Straße auf, Harry muss ausweichen und fährt eine Brücke herunter während Phil aus unerfindlichen Gründen einen Abhang hinunterfällt (zu dem “special effect“ gleich mehr) und wir hören wie der Van zerschellt. Aber die Bilder zeigen uns dass Harry nun mit dem Van Richtung Mond davonfliegt, noch ein kurzes Gedicht aufsagt und der Abspann beginnt. ENDLICH!

Dieser Film lässt mich verwirrt zurück. Was zum Geier sollte DAS denn bitte sein? Ein Horrorfilm? Wohl kaum. Ein Thriller? Eindeutig zu wenig Thrill. Aber WAS ist es? Ich kann es euch sagen, stinklangweilig ist es. Nicht nur dass die erste Hälfte des Film überhaupt nicht mit der zweiten zusammen passt, die ganze Geschichte ist von der ersten bis zur letzten Szene einfach unglaubwürdig und dumm.

Wenn hier jemand ernsthaft erwartet hat gut unterhalten zu werden muss ich ihn leider enttäuschen, dem ist garantiert nicht so. Die Musik nervt mit fast jeder Sekunde (WENN es denn mal Musik ist und nicht nur Geräusche die mit “gefolterter Katze die man hinterher noch anzündet“ recht gut beschrieben sind oder der immer gleiche scheiss Mistsong in hundertumpfzig Variationen gespielt wird.) und man ist schon dankbar wenn die akustische Untermalung nicht weh tut.

Den größten Vorwurf kann man sicher Lewis Jackson machen, denn er hat nicht nur das unterirdisch schlechte Drehbuch verfasst sondern auch noch Regie geführt hat. Sowas uninspiriertes ist mir selten unter die Glubscher gekommen. Christmas Evil ist einfach nur strunzlangweilig heruntergekurbelt, ohne jeglichen Drive oder mal ein wenig Pepp. Wenn dann wirklich etwas Spannung aufkommen könnte (!) kann man sicher sein dass es entweder zu dunkel ist als dass man etwas erkennen könnte oder man reagiert total genervt weil einen das überlaute Gefiepse und Gepfeife aufgeweckt hat.

Der Film teilt sich, wie weiter oben erwähnt, in zwei Hälften wovon eine (die zweite) wenigstens halbwegs interessant ist denn es passiert endlich mal etwas. Man kann sagen das mit der Verwandlung Harrys in den Weihnachtsmann der “böse“ Teils des Films beginnt. Mir ist durchaus klar dass die erste Hälfte nur dazu dient die Personen einzuführen, die Situation zu erklären und dem Zuschauer klar zu machen das Harry voll einen an der Meise hat. Womit wir beim nächsten Punkt wären, der Glaubwürdigkeit der Story.

Also ich kann beim besten Willen nicht einsehen warum ein ca. sieben Jahre alter Junge (plusminus zwei Jahre) einen Schaden fürs Leben nehmen sollte nur weil er herausfindet dass es keinen Weihnachtsmann gibt indem er Daddy im Kostüm des Selbigen im Wohnzimmer auf dem Boden sitzen sieht und zuguckt wie er Mommy das Bein streichelt. Das kann wirklich nicht als Begründung vor eine psychische Störung die in mehrfachen Mord ausartet herhalten.

Dann wären da noch die Storypunkte die überhaupt nicht weiter verfolgt werden, als Beispiel sei mal die Obsession für Susi Lovett genannt. Bis zu der Szene in der er das Bild von ihr umklappt macht das ganze schon fast einen pädophilen Eindruck. Danach wird nie wieder ein Wort über das Kind verloren. Auch nicht weiter erklärt wird warum Harry Geschenke für die Kinder auswendig lernt wenn sie am Ende eh alle nur Plastikmüll aus der Spielzeugfabrik und Zinnsoldaten bekommen.

Alles in allem halte ich die ganze Chose für maßlos übertrieben (besonders der Wirbel der um Moss gemacht wird. Verglichen mit seiner Bestrafung ist das einfach komplett unverhältnissmässig), da rettet auch das Bisschen Geschmoddere vor der Kirche nicht mehr viel.

Die Sets dieses Streifens gehen eigentlich in Ordnung und Ortswechsel sind auch genug drin. Über Abwechslung kann man in der Hinsicht nicht klagen aber man merkt in jeder Sekunde dass das Budget nicht üppig gewesen sein kann. Das merkt man auch den Effekten an welche zwar billig (und wenig) aber wirkungsvoll sind. Die Szene mit dem Auge ist schon wirklich ekelhaft. Wäre aber sowieso streichbar gewesen denn so wirklich passt das alles nicht rein. Hätte man aber auch schlimmer lösen können (wenn auch nicht viel, hihi). Die durchschnittene Kehle ist auch hübsch anzuschauen. Als störend empfinde ich hingegen den „Effekt“ wenn Phil am Ende den Abhang „hinunterfällt“. Der kugelt da so einfach runter und man kann wunderbar erkennen dass er sich auf einem weissen Teppich o.ä. rumrollt (soll Schnee simulieren) unter den ein paar Kartons gelegt wurden um den Sturz zu mildern. Sowas empfinde ich als schlichtweg unakzeptabel (ähnlich wie die dauernd von oben ins Bild hängenden Mikros) und eine Frechheit. Ein wenig mehr Mühe beim nächsten Mal wenn ich bitten darf. Sowieso war bei dieser Szene Rätselraten fällig und erst eine Recherche auf der IMDB ergab dass der Sound beim Sturze Phils den Aufprall des Vans darstellen soll. Aber das hat wohl viele verwirrt.

Bei den Schauspielern (die Bezeichnung trifft nur auf Teile der Agierenden zu) sticht Brandon Maggart als einziger positiv heraus aber auch erst nachdem er sich in Santa “verwandelt“ hat. Davor tut er eigentlich nicht mehr als blöde gucken und versuchen psychopatisch zu wirken. Nachdem er allerdings das rote Kostüm an hat legt er richtig los und es macht richtig Spaß ihm zu zugucken wie er einmal Weihnachtsmann sein darf. Er wirkt in der Phase des Films wie in seinem Element. Okay, das könnte auch verflucht gutes Schauspiel sein dass er als Harry so lustlos und demotiviert wirkt und in der Rolle als Santa wirklich auflebt. Aber soviel trau ich ihm ehrlich gesagt dann doch wieder nicht zu. Maggart hat danach hauptsächlich für das Fernsehen gearbeitet und ist momentan (Stand Dezember 05) mit dem Film “Spiritual Warriors“ in der Postproduktion.

Jeffrey DeMunn agiert als Harrys kleiner Bruder Phil zu farblos und ohne jegliche Facetten. Die meiste Zeit über wirkt er recht hilflos und sogar von dieser Nebenrolle überfordert. Umso erstaunlicher dass er über die Jahre an einer Menge, teilweise recht großer und/oder bekannter, Projekte beteiligt war. Unter anderem sind da “Hitcher“, “The Blob“, “Phenomenon“, “The X-Files“ und die Stephen King Verfilmungen “Die Verurteilten“, “Storm of the Centurie“ und “The Green Mile“ zu nennen. Ich bin erstaunt und entsetzt.

Diane Hull als Jackie Stadling ist nicht wirklich auffällig wenn sie nicht grade nervt weil sie dazwischensabbelt oder mit ihrem Kerl streitet. Nach Christmas Evil hat sie nur noch in zwei Filmen mitgespielt und zwar ´88 in “ The New Adventures of Pippi Longstocking“ und ´92 in “Amazing Stories: Book Five“. Ihr schauspielerisches Talent abzustreiten wage ich nicht denn ihre Rolle gibt einfach gar nichts her. Entweder ihre Figur nervt oder ist kaum wahrnehmbar.

Der Rest der Darsteller ist schlicht und einfach zu vernachlässigen oder hat zu wenig Screentime um zu nerven. Die Kinderakteure lass ich mal besser ganz aus der Bewertung raus, frei nach dem Motto: „Vergib ihnen Herr, denn sie wissen nicht was sie tun.“.

Zu erwähnen wäre höchstens noch der Miniauftritt von Patricia Richardson als Mutter vom kleinen Moss Garcia. Aber auch nur weil sie später bekannt und beliebt geworden ist durch ihre Rolle als Eheweib von Tim Taylor dem Heimwerkerking. *GRUNZ*

Die Leih-DVD im Vertrieb von Troma ist dem Film qualitativ überlegen (was glaube ich sogar ein Kleinkind hinbekommen würde). Die Bildqualität ist komplett für den Arsch und der ganze Schinken sieht aus als würde man sich die vierhundertsiebenundvierzigste VHS-Sicherungskopie davon anschauen. Es gibt Kratzer, Bildstörungen und das Ganze ist teilweise zu dunkel und zu matschig um noch etwas erkennen zu können. Da tun einem echt die Augen weh. Ich wage das aber alles auf ein schlechtes Master abschieben zu können, so gründlich kann man die Bildqualität beim Transfer ja nun wirklich nur mit Absicht versauen.

Eine englische und eine deutsche Tonspur sind vorhanden und beide sehr gut verständlich.

An Extras gibt es ein Interview mit Lewis Jackson über die Entstehungsgeschichte des Films und ein wenig Insiderinfo sowie ein Gespräch mit Brandon Maggart und Sgt. Kabukiman. Als recht ungewöhnliches Gimmick gibt es die Preview Card Gallery. Dahinter verbergen sich Fotos von Bewertungskärtchen welche die Zuschauer beim Testscreening ausgefüllt haben. Das ist teilweise sehr lustig vor allem weil man sofort merkt bei welchen Altersgruppen der Film ankommt und bei welcher nicht (und das nicht nur an der Wortwahl, das Alter der Person steht mit drauf. Obwohl die Wortwahl manchmal recht köstlich ist). Zusätzlich gibt es noch ein von mir nicht gesichtetes Storyboard zu begutachten. Alles in Allem würde ich nicht einmal meinen ärgsten Feinden raten dieses Machwerk zu begutachten, jeder Euro der hierfür ausgegeben wird ist ein verschwendeter Euro. Bevor ihr dafür euer sauer verdientes Geld ausgebt könnt ihr es auch lieber mir zukommen lassen. 😉

Wer Spannung, Horror, Logik oder gar Splatter erwartet wird herbe enttäuscht werden. Nichtmal lustig ist der Schinken. Klarer Fall für den Abfalleimer.

(c) 2008 Rebell


BOMBEN-Skala: 7

BIER-Skala: 2


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