War City Platoon

 
  • Deutscher Titel: War City Platoon
  • Original-Titel: War City Platoon
  •  
  • Regie: Phillip Ko
  • Land: Hongkong
  • Jahr: 1989
  • Darsteller:

    Jack Kelly (Brent Gilbert)
    Murdock Stockwell (Mike Abbott)
    N.A. Danny Ng
    N.A. Siu Wah
    N.A. Thomas Hudak
    N.A. James Hsu
    N.A. Pia Jacobsan
    N.A. Gerald Taylor
    N.A. Bryan Neiss
    N.A. Marco Antonio Real


Vorwort

Ich weiß mal wieder nicht wirklich, warum, aber ich bin mal wieder hundemüde. Okay, hinter mir liegt ein hartes Eurovision-Song-Contest-Wochenende mit Alk, vielem leckeren Essen und jeder Menge komischer Musik, aber mein Gott, früher ist man doch jeden Tag bis drei Uhr nachts aktiv gewesen und war trotzdem am Morgen danach fit wie’n Turnschuh. Verfluchte Hacke, man wird doch alt.

Ergo musste ich mir für den Film des Tages was aussuchen, bei dem von vornherein relativ klar sein würde, dass ich nicht in den Schlaf der Ungerechten verfallen würde. Also, dann mal sicherheitshalber keine osteuropäischen Arbeiterdramen, französische Literaturverfilmungen oder deutsche Experimentalfilme. Dann schon lieber etwas aus der unverwechselbaren Werkstatt meines Lieblingsfilmverbrechers Joseph Lai (ja, schon wieder. Und, was wollt Ihr dagegen tun? Das Abo kündigen? Harhar). In dessen gar lustigen Filmzwittern passiert ja im allgemeinen genug Abseitiges, um selbst den müdesten Krieger munter zu halten. Abgesehen davon stapeln sich die Lai-Produktionen ja im badmovies.de-HQ und müssen irgendwann mal abgearbeitet werden.

Also nach kurzer Beratung mit mir und meinen imaginären Freunden War City Platoon aus’m Regal gezogen, mal wieder einer der Filme, die die Welt (und damit ganz besonders gemeint die IMDB) nicht kennt – was wie wohl immer bei einer Lai-Produktion auch daran liegt, dass sämtliche Beteiligten nach Möglichkeit ihre “echten” Namen aus der Geschichte raus hielten… Immerhin, Regisseur Philip Ko ist zu identifizieren und auch unser alter Spezi Godfrey Ho hatte wieder mal seine Griffel drin.

Die Inhaltsangabe auf der Rückseite der DVD (wie fast immer bei Lai-Releases in Deutschland vom allzeit qualitätsbewussten Label Best Entertainment) ist wie üblich drollig-treuherzig und wird sicherheitshalber vom aufgeklärten Konsumenten höflich ignoriert. Also, rein das Ding in den Player und sehen und (hoffentlich) staunen (denn das schlimmste, was passieren kann, ist, dass der Streifen am Ende nach “Film” aussieht. Möge Buddha das verhindern…).


Inhalt

Zu den Eröffnungstiteln dürfen wir uns einerseits die üblichen Hongkong-Impressionen (inklusive der von der Tourismusbehörde der damals-noch-Kronkolonie gesetzlich vorgeschriebenen “landender Jumbo-Jet”-Einstellung vom örtlichen Airport) ansehen, werden andererseits aber von einer (im weitesten Sinne des Wortes zu verstehenden) “Titelmusik” gefoltert, die sich schlimmer anhört als ein maltesischer Eurovisions-Beitrag von Ralph Siegel, sondern in die Ecke “Achtjähriger macht seine ersten Gehversuche am Casio-Billig-Keyboard für 29,95 nach dem Genuss des ersten Kapitels des Lehrbuchs ‘Keyboardspielen für Vollidioten’”.

Danach finden wir uns im Hauptquartier des schuftigen Oberverbrechers Murdock Stockwell wieder, der sichtlich seine gesamte Organisation zum Kriegsrat geladen hat – sprich, es sitzen neben ihm drei (in Worten: “drei”) Dödelköppe (die uns zum Teil aus vergangenen Meisterwerken wie Crackdown Mission oder Savage Temptation unter chronischem Verdacht bekannt vorkommen) um einen Küchentisch Baujahr 1956 in einem Raum, der auch ungefähr so wohnlich-geräumig-weltläufig aussieht wie die Küche einer Wiederaufbauprogramm-Sozialwohnung Marke Plattenbau. Das Gangsterleben und die damit verbundenen Verdienst- und Unterkunftsmöglichkeiten scheinen mir doch maßlos überschätzt zu werden. Nichtsdestoweniger versucht uns Mr. Stockwell glaubhaft zu versichern, dass er nicht nur Gangsterboss (seines Zeichens Cheffe in der Abteilung “Prostitution” – hm, für größere Aktivitäten reicht’s nicht?), sondern auch ein “erfolgreicher Geschäftsmann” sei (also, ehrlich, wenn der Kerl als seriöser Businessman so ‘ne große Nummer ist… wieso beschäftigt er sich dann nebenher damit, ein paar Pferdchen am Laufen zu halten? Andererseits – jeder braucht ein Hobby, ich weiß). Und als solcher ist ihm der knallharte Investigativjournalismus des neugierigen Reporters Hogan ein Dorn im Auge. Sollte der mit Enthüllungen über Stockwells böses böses Doppelleben auspacken, wäre der skandalöse Skandal perfekt. Stockwells Rechte-Hand-Killer Bruno ist nur zu gerne enthusiastisch bereit, dem Reporter das Lebenslicht auszupusten. Doch da gibt es noch einen Kumpel des Reporters namens Eric, der just heute per Flattermann aus Korea eintreffen soll. Kein Problem, meint Stockwell, um den werde sich schon Calvin Chang kümmern (und wir routinierten Lai-Kucker enttarnen damit sofort den heute aber verhältnismäßig eleganten Kunstgriff, die Story des kannibalisierten Films mit der “neuen” Handlung zu vereinen). “Das wird ein Coup”, freut sich Stockwell schon mal prophylaktisch ein Loch in den Bauch, “da würde sogar Agatha Christie blass!” (Abgesehen davon, dass Meister Stockwell kriminalliteraturtechnisch ungefähr fünfzig Jahre hinter der Jetztzeit hinterherhinkt – von was von einem “Coup” redet er?)

Am Flughafen spaziert dieweil schon Eric, der erwähnte Hogan-Kumpel, der aussieht, als hätte er beim letzten Bruce-Lee-Imitatoren-Wettbewerb den letzten Platz belegt, durch den Flughafen, schwingt sich, beobachtet von vage fies aussehenden Kerlen, an ein Telefon und versucht, bei Hogan anzurufen. Dort geht zwar jemand ran, aber nicht der Reporter selbst (sondern, festhalten, Bruno, der nach verrichtetem Mord an Hogan tatsächlich stupid genug ist, das klingelnde Phone zu beantworten. Agatha Christie würde sicher blass, aber nicht unbedingt vor Respekt und Bewunderung, sondern weil sie sich vor lauter Kopfpatschen in Ohnmacht geschlagen hätte). Eric dünkt dies wunderlich, aber er hat andere Sorgen – ein Mädel klaut ihm nämlich seinen Koffer. Eric nimmt die Verfolgung des stiften gehenden Görs auf, rempelt dabei aber die vage fies aussehenden Kerle (hm, ist das eine neue Abkürzung? VFAK?) an und wird von den diesbezüglich humorlosen VFAK ins nächstbeste Klo geschleppt und dort verdroschen.

So, bis jetzt haben wir einen Satz “neue” Fieslinge, einen “alten” “Helden” und zumindest bereits einen Namen bezüglich des “alten” Schurken. Brauchen wir also noch einen “neuen” Hero, bevorzugt einen Kaukasier mit dümmlichem Gesichtsausdruck und leidlichen Kung-fu-Fähigkeiten. Hm, da steht doch einer an der Ecke und beobachtet eine in äußerst wohlwollender Betrachtung als “attraktiv” durchgehende (kaukasische) blonde Nutte, die auf gar lustig-humoröse Art versucht, arglose Passanten in potentielle Freier zu verwandeln (HK-Holzhammerhumor ist ja schon im Normalfall, hüstel, gewöhnungsbedürftig, und nun stelle man sich das noch erheblich unter par vor… shudder. Da könnte man glatt Hausmeister Krause lustig finden). Nachdem Nuttchen beim Freier auf Granit gebissen hat, da der weniger jemanden für Matratzen- als vielmehr jemanden für Kung-fu-Akrobatik sucht, arrestiert unser Held, dessen Namen man uns doch schon eine gute halbe Stunde später als Jack Kelly verraten wird, das keifende Blondchen.

Eric hat sich mittlerweile in Hogans Büro eingelassen und legt als erstes, ordnungsliebender Mensch der er ist, den Telefonhörer auf – außerdem findet er auf dem Fußboden einen protzigen Ring. “Hat er endlich eine Freundin gefunden,” grinst Eric (ob sich den Klunker ein anständiges Frauenzimmer tatsächlich an den Finger pfropfen würde, ist höchst fraglich. Mehr was für Bordsteinschwalben oder James-Bond-Schurken, meiner Meinung nach). Das Grinsen vergeht Eric, als er eine Tür öffnet und ihm der alte Buddy reichlich unenthusiastisch, dafür aber gut tot, vor die Füße fällt. Das Telefon klingelt, Eric geht ran (steht in Hongkong das Nichtrangehen an klingelnde Telefone irgendwie unter Strafe?) und hört eine finstere Stimme keuchen, dass er sich doch aus der ganzen Angelegenheit, was auch immer für eine das sein sollte, raushalten und er außerdem doch mal kurz überlegen solle, ob’s nicht peinlich sein könnte, dass sich seine (sprich Erics) Fingerabdrücke nun auf Phone, Schreibtisch, Türknäufen und Leiche finden würden. Eric sieht das offenbar weniger tragisch, sondern holt, ungeachtet der Tatsache, dass er sich aufgrund des Kofferdiebstahls vom Flugplatz nicht mal ausweisen kann, umgehend die Bullen (natürlich die aus dem “alten” Film und nicht etwa Supercop Jack Kelly). So gesehen hat uns Eric noch richtiggehend Glück, dass Hogans Kadaver beim Wiedereintreffen mit den Gesetzeshütern spurlos verschwunden ist. So halten die Cops Eric nicht für dringend tatverdächtig, sondern nur für mittelschwer irre.

Jack Kelly und sein Vorgesetzter, der den Eindruck erweckt, weniger in verantwortungsvoller Stellung in ein Polizeirevier, sondern mehr auf ein Fahndungsplakat dringend gesuchter Al-Qaeda-Aktivisten zu gehören, spielen dieweil mit dem verhafteten Nuttchen das gute alte “böser Cop-guter Cop”-Spiel und entlocken ihr so den Namen ihres Zuhälters (ich hege ehrlich gesagt mal wieder gelinde Zweifel, dass beim schlichten Verhör einer x-beliebigen Straßenschlampe der Polizeicaptain persönlich anwesend ist, um dem Mädel den Namen ihres Luden aus’m Kreuz zu leiern. Bei allem Verständnis für den Kampf gegen die Geißel Prostitution sollte man doch meinen, eine Großstadt wie Hongkong hätte andere Probleme, die der vollen Aufmerksamkeit ihrer Elite-Verbrechensbekämpfer bedürften). Butch Lyles soll der böse Loddel heißen.

In einem der eher unrealistischen Plotpunkte (ärch-keuch-krächz, habe ich gerade damit impliziert, in einem Joseph-Lai-Film könnte etwas, selbst-ans-Hirn-patsch, “realistisch” sein?) wird Eric von der Polizei mittlerweile unter Hotelarrest gestellt (ja, man verfrachtet einen hergelaufenen Kerl ohne Papiere, der von Mord und Totschlag labert, nicht etwa in die nächstbeste Ausnüchterungszelle oder Nervenklinik, sondern in eine gut ausgestattete bequeme Hotelsuite. Und da sagt man, bei uns behandelt man illegal eingereiste Ausländer zu gut. Man unterrichte die Kollegen Beckstein und Schily). Bis seine Identität geklärt ist, darf Eric sein Zimmer nicht verlassen. Na, aber sicher. Vor allem, wenn Eric weiterhin seiner Marotte nachgeht, jedes im Umkreis von 3 Kilometern klingende Telefon zu beantworten. Es ringt nun in seinem Zimmer, dran ist ein ihm unbekanntes Weibsstück, das ihm undefinierte Hilfe anbietet, sofern er sich an dem Wachtposten vor seiner Tür vorbeischleichen und auf dem Parkplatz mit dem Frauchen treffen könnte. Der clevere Eric bestellt den Zimmerservice, fesselt und knebelt den armen Zimmerkellner und marschiert frech mit dessen Uniform am vor der Tür Wache schiebenden Bullen vorbei (so macht man sich sicher Freunde unter den Polypen). Nach einem ca. zweisekündigen Kampf mit zwei vermutlich in Polizeidiensten stehenden Schlägertypen wird Eric von einem grobschlächtigen Kerl per Auto abgeholt und zur Wohnstatt seiner Anruferin gekarrt.

Die entpuppt sich als hübsches, nur in ein Badetuch gehülltes Mädel, das offenbar grade aus der Dusche gestiegen ist und sich als Mai Lin und Hogans Ex-Sekretärin vorstellt. Und was eben Hogan angehe, der sei mitneffen und -nichten tot, sondern quicklebendig für ein paar Tage geschäftlich in Bangkok. “Ich blick langsam nicht mehr durch,” nörgelt Eric (dabei ist der Plot für Lai-Verhältnisse bis jetzt doch noch geradlinig bis zum Gehtnichtmehr. Was macht der, wenn die Ninjas kommen?). Immerhin, Mai Lin gibt Eric Hogans Privatanschrift, hätte es aber gern, wenn er vorher noch ein Bad nimmt. Eric lehnt dankend ab (bei wildfremden Leuten steigt man auch nicht in die Wanne). Okay, macht nix, sagt Mai Lin, “dann nehm ich eben das Bad!” Stimmt, hast ja schon das Badetuch um, und nach einer Dusche sollte man sicherheitshalber schon noch mal ein Wannenbad nehmen, vollstes Verständnis. Höflicher Mensch, der Eric nun mal ist, wartet er, bis Mai Lin ausgebadet hat. Wäre er mal besser abgehauen, denn kaum aus der Wanne raus, will Mai ihm an die Wäsche: “Küss mich!” Whoa, das ist doch recht schnell (und schätzungsweise ahnt Eric, dem das vermutlich nicht auf täglicher Basis passiert, foul play). Eric schmeißt Mai Lin zwar aufs Bett (was ihm prompt ein “Liebe mich!” einbringt. Ich lebe in der falschen Stadt), aber er will nicht, sondern gibt ihr nur den guten Rat, sich “zu erholen” (vom vielen Baden, oder was?) und verzupft sich.

Jack Kelly spürt mit Hilfe des blonden Nuttchens den bewussten Zuhälter Butch Lyles auf (trotz des Namens sieht der Kerl eher aus wie ein von der nächstbesten Trinkhalle wegrekrutierter Filipino), haut ihm ein paar Mal aufs Maul und verhaftet ihn.

Eric wird indessen von ein paar halbseidenen Elementen, vermutlich also Polizisten, verfolgt und entzieht sich dem Zugriff durch beherztes Entführen eines Kraftfahrzeugs samt dessen Besitzerin (hat Eric in der Tourismusbroschüre Hongkongs versehentlich gelesen, diese Woche gäbe es fürs Sammeln von zwölf verschiedenen Strafrechtsdelikten einen Jackpot zu gewinnen?). Ich hab’s allerdings immer vermutet – die Filmindustrie Hongkongs erklärt uns ja schon seit Jahrzehnten, dass Hongkong ein kriminelles Pflaster ist und deswegen die Bevölkerung kleinere Unpässlichkeiten wie eine unangemeldete Entführung mit einem Maximum asiatischer Gelassenheit quittiert. Will sagen, anstelle Zeter & Mordio zu kreischen, sitzt die Entführte eine Szene später mit Eric in einem Restaurant, nippt an einem Cocktail und ist über ihren Car- und Kidnapper, der ein paar dubiose Erklärungsversuche unternimmt, allenfalls milde amüsiert und gibt ihm sogar ihre Telefonnummer (!). In einem der surrealeren Momente des Films (und da das nicht mal einer aus der Lai-Bearbeitung, sondern der Original-Footage ist, sei darauf gesondert hingewiesen) klauben ein paar Irrenhaus-Pfleger, die Eric vorsichtshalber auf sich bezieht, vom Nebentisch einen älteren Chinesen, der sich für Abraham Lincoln hält.

Murdock Stockwell, unser nomineller Oberschurke, Ihr erinnert Euch entfernt, ist dieweil verstimmt. Schuld daran ist Bruno, dessen döseliges Ans-Telefon-gehen bei der Hogan-Killerei Eric einen Hint darauf gegeben hat, dass irgendwas faul in der Kronkolonie ist (na ja, die tote Hogan-Leiche später war vielleicht auch ein kleines Indiz). Und deswegen darf Bruno jetzt auch nicht Jack Kelly killen. Den sähe Stockwell nämlich gerne tot, weil er Butch verhaftet hat (und Butch wiederum war ein Lohnsklave des Genossen Stockwell). Die ehrenvolle Aufgabe der Bullenplättung fällt an einen gewissen Glen, während Bruno das Gangster-Äquivalent eines “och, männo” von sich gibt und schmollt.

Eric verblüfft uns, in dem er jemanden anruft, die wir bislang nicht gesehen haben und von der uns auch keine Sau bislang was gesagt hat, die wir aber, zumindest tut der Film so, gleich unterbringen sollen, nämlich eine gewisse Joana, soweit wir uns zusammenreimen können, eine Reporterkollegin Hogans. Sie soll sich für Eric ein wenig umhören. Scheinbar nicht nach irgendwas speziellem, sondern einfach so. Wird sich sicher was finden. Auf einmal springt Eric ein Mädchen ins Auge, auch wenn sie nicht in Jeans rumläuft, sondern in einem Kleinmädchenkleidchen, erkennt Eric sofort die halunkige Kofferdiebin vom Flughafen wieder, nimmt die Beine in die Hand und die Verfolgung auf. Trotz des ein oder anderen Tricks der diebischen Elster wird Eric ihrer habhaft. Zähneknirschend führt sie ihn zu sich nach Hause und drückt ihm seinen Koffer in die Hand. “Das Geld hab ich behalten,” kunftet sie aus, weil ihr armer alter Papa teure Medikamente braucht. Gutmensch Eric hegt gegen die Beschlagnahme seiner Penunze für den Guten Zweck TM keine Einwände. Nachdem das Mädel ihm sogar noch seine alten Socken gewaschen zurückreicht (!) und sich als Sophia vorstellt, erzählt der vertrauensselige Eric ihr sein Leid und wird daher von ihr freundlich eingeladen, sich doch bei ihr und Papa zu verstecken. “Ich halte dich nicht für verrückt,” erklärt sie dem Verblüfften, “höchstens ein bisschen übergeschnappt.” (Gut, dass wir verglichen haben. Übergeschnappt ist also nicht verrückt. Lai-Filme bilden).

Jack Kelly hat offenbar mal im Kino gesehen, dass der Superbulle von Welt sich bevorzugt im langen Trenchcoat durch die Welt bewegt. Allerdings hat er dabei übersehen, dass “cool” im Normalfall für erdfarbene, braune oder zur Not schwarze Mäntel gilt, nicht aber für solche in Babyblau. Mit seinem hellblauen Langmantel sieht Kelly eher aus wie eine Schwuchtel auf Urlaub denn ein harter Bulle (vor allem gepaart mit seinem ungeheuer dynamischen Gang und seinem stets belämmerten Gesichtsausdruck – so ungefähr wie das, was die eigene Familie so spazieren trägt, wenn man ihr für’n Foto oder ‘n Video sagt: “Jetzt mal ganz natürlich, bitte!”). Glen lauert ihm auf und hasselt ihn in einen bereitstehenden Van, um mit ihm in die Pampa zu fahren (weil, ihn gleich auf offener Straße, während der Rush Hour, wo Jack sicher kein Mensch helfen würde, wär’s ja zu einfach, ihn zu killen). Dort wartet ein Chinese mit Kontrabass, eh, Schießgewehr und ballert, weil – wie gesagt , wäre ja jetzt erst recht zu einfach, den hilflosen Gegner in die nächste Welt zu pusten – ein paar Garben in den Boden vor Jacks Tretern. Glen und sein chinesischer Kumpel lachen dreckig, anstelle Jack nun endlich zu killen (man, selbst *ich* hätte mittlerweile den Bullen schon rund tausendmal abserviert), bis Jack Gelegenheit findet, ein paar Kung-fu-Moves anzuwenden, sie zu verprügeln und zu verhaften.

Eric und Mai Lin wühlen sich dieweil auf der Suche nach Hinweisen durch Hogans Büro (wieso zieht Mai Lin da mit, obwohl nach ihrer Aussage doch alles in bester Ordnung ist?). Eric findet ein Notizbuch, in dem die Firma von Calvin Chang vermerkt ist, mit dem Hogan laut Mai Lin mal zusammengearbeitet habe. Eric sucht Chang umgehend auf, aber der will nicht mit ihm reden. Changs Adjutant bindet Eric den Bären auf, man habe gerade erst mit Hogan in Bangkok telefoniert. Eric kapiert mal wieder gar nix mehr.

Indes wird Butch von Jack und seinem Capitan verhört (auch wenn der Captain aus mir nicht ganz erklärlichen Gründen auf Jack ein wenig sauer ist. Scheinbar hat der Captain ein Problem damit, dass Jack sich von Glen hat entführen lassen, bevor er ihm verhaften konnte).

Eric kehrt nach dem relativ erfolglosen Besuch bei Chang zu Mai Lin zurück und findet das Mädel ermordet (und in schwarz-weiß – hat Tarantino den Film gesehen, ehe er das Crazy-88-Massaker monochromierte?) in der Badewanne (jaja, zu viel Baden kann doch tödlich sein). Eric stolpert panisch aus dem Haus und rennt geradewegs in ein Bolo-Yeung-Imitat mit ganz dezent mit Kajal unterstrichenen Augenpartien (sieht so aus, als hätte sich er beim Aufmalen eines Schnurrbarts um satte 10 cm in der Höhe geirrt). Eric flüchtet aufs Dach, kann sich aber einem Kampf mit dem Schläger nicht verweigern. Aushilfs-Bolo ist zwar langsamer als ein paralysierter Sumo-Ringer, aber da Schmalhemd Eric die notwendige Schlag-Power fehlt, scheint der Kampf auf ein Remis hinauszulaufen, jedoch gelingt es Eric, dem Thug brutal auf den Fuß zu treten und dadurch genug Zeit für die Flucht zu gewinnen, wobei er noch seinem alten Spezi, den namenlosen Kommissar (von der Hogan-Mordmeldung), ausweichen kann. Als Fluchtfahrzeug drängt sich ein Mädchen auf einem Motorroller auf (ich weiß nicht, wie Eric es macht, aber er lernt jedenfalls haufenweise Weiber kennen, beeindruckend), die ihn gleich in ihre Wohnung zu ihren Plüschtieren karrt und sich anbietet, Erics angerissenes Jackett zu flicken. Außerdem soll er sich doch bitte frischmachen (also, das Baden und Duschen ist in diesem Film ‘ne fixe Idee. Wer hat den gesponsert? Duschdas?). Im Badezimmer fummelt Eric Hogans Notizbuch aus seinen Taschen und deponiert es auf der Seifenablage, während im Wohnzimmer das Mädel namens Jenny eine Spritze aufzieht und eine unfreundlich aussehende Substanz in Erics Zigaretten injiziert (womit wir lernen: Rauchen gefährdet manchmal tatsächlich die Gesundheit) – und damit wir auch ganz bestimmt mitbekommen, dass Jenny das nicht aus Jux, Dollerei und allgemeiner Männerfeindlichkeit tut, donnert die Stimme Calvin Changs von off-Screen einen Mordauftrag an die arme Jenny von der Tonspur. Alas, aus Gründen, die mir verschlossen bleiben, bringt sie’s nicht übers Herz, sondern bedeutet Eric unter Heulen und Kreischen, sich schleunigst zu verpissen und ihr nie wieder unter die Augen zu treten. Weil Eric der Überzeugung anhängt, sie bislang weder vergewaltigt und/oder nach jahrelanger intimer Freundschaft verlassen zu haben und demzufolge ein reines Gewissen hat, verlangt er Aufklärung. Jenny gesteht den Mordplan und verspricht, ihm morgen am Westbahnhof (ist ja wie bei Monopoly hier) die ganze Wahrheit zu sagen. Eric zieht also ab, bemerkt aber, dass er unglücklicherweise das ominöse Notizbuch (dessen Beweiswert sicherlich eher zweifelhaft ist) in Jennys Bad vergessen hat. Er dreht um und findet Jenny tot (aber geschnitten, der Film, mein ich jetzt, Jenny aber vermutlich auch) auf’m Balkon (da war jemand fix). Der Kommissar ist auch schon da und versucht mit seinem Gehülfen, Eric in Jennys Wohnung einzusperren (?). Eric entzieht sich einer Festnahme oder zumindest vorübergehenden Festsetzung durch den Trick des Jahrhunderts – er greift sich ein Stromkabel, wickelt ein Ende um die Türklinke und steckt den Stecker in die Dose, mit dem erstaunlichen Resultat, dass damit die gesamte Tür unter Strom gesetzt und die an selbiger lehnenden Polypen einen kleinen Schlag abbekommen (DAS würde ich nun gern mal bei mir zuhause reproduzieren – könnte gegen aufdringliche Zeitungshausierer und penetrante Gläubiger Wunder wirken. Aber ich fürchte, meine Wohnungstür ist nicht 220-V-kompatibel. Sei’s drum, das ist seit langem das dussligste, was ich selbst in einem Lai-Film gesehen habe)!! Während die beiden Bullen also noch den electro boogie tanzen, geht Eric stiften.

Supercop Jack latscht wieder mit blödem Gesicht und babyblauem Trenchcoat durch die City und dabei dem nächsten Attentäter in die Arme. Cobra, ein weiterer Stockwell-Killer, versucht Jack abzustechen, wird aber von den überlegenen Kung-fu-Künsten unseres Helden in die Flucht geschlagen.

Ihr erinnert Euch noch an das Mädchen, das von Eric samt Auto entführt wurde und ihm seine Telefonnummer gegeben hat? Gut, denn die spielt tatsächlich doch noch eine Rolle. Sie heißt Annie und sucht Hogans Büro auf, wo Eric mal wieder die Akten durchwühlt (wenn die Cops Hogans Büro überwachen würden, was ja irgendwie ein naheliegender Schluss wäre, hätten sie Eric schon längst – selbiges gilt aber auch für die Bösmänner, die auch nicht wirklich planvoll vorgehen). Annie outet sich dabei als Bekannte Hogans, gibt aber zu Protokoll, den Reporter schon länger nicht mehr gesehen zu haben. Was so eine typische Frauenauskunft wert ist, erfährt Eric beim sich anschließenden gemeinsamen Schmackofatz-Abgreifen. Auf Erics Information, dass Hogan den Löffel zwangsgeworfen hat, fallen Annie doch glatt die Kuller aus’m Kopp, war sie doch erst letzten Donnerstag mit ihm im Kino (was eine Frau also unter “länger nicht mehr gesehen” versteht – ist doch quasi gerade eben erst gewesen). Und jetzt fällt Annie sogar noch ein, dass sie sogar Hogans Geliebte war und ihn ehelichen wollte (jaja, aber den angestrebten Göttergatten “länger nicht gesehen” haben. Meine Güte, wie sich Frauen doch innerhalb von drei Sätzen fünfmal widersprechen können. Die alten Klischees haben doch Recht). Jedenfalls ist Annie angemessen beeindruckt von Erics Streben nach Aufklärung.

Stockwell und seine verbliebenen Vasallen halten indes einmal mehr eine Krisensitzung ab. Eric wird ihnen zu neugierig (obgleich er genau genommen ja bislang ziemlich nüscht rausgefunden hat). Bruno würde Eric am liebsten selbst killen, aber Stockwell muss seinen Mordlüsternen daran erinnern, dass Eric in einem anderen Film mitspielt und man dies demzufolge Calvin überlassen müsse. Dafür kann Bruno sich aber mit Attentats-Versager Cobra zanken wie ein altes Waschweib, bis es dem Gangsterboss zu bunt wird und er Disziplin in der Truppe anmahnt.

Jack spaziert irgendwo auf einer verlassenen Treppe herum, als ihn Cobra plötzlich aus dem Gebüsch anspringt und ihm ein Messer in die Plauze rammt (was? Superbulle ist nicht unverwundbar? Enttäuschend!). „Schon wieder du?“ beschwert sich Jack. „Ja, wer sonst,“ keift Cobra. Sähe also richtiggehend übel für unseren Helden (na ja, so was ähnliches ist er ja technisch gesehen) aus, würde uns nicht plötzlich Joana (schlagt ein paar Absätze weiter oben nach. Was kann ich dafür, wenn HK-Plots komplizierter sind als Stammbäume altenglischer Adelsfamilien?) damit überraschen, entgegen bisheriger Annahme nicht zur Eric-Portion des Films zu gehören (obwohl sie mit ihm telefoniert hat, aber das ist ja leicht zu türken), sondern zur neugedrehten Lai-Footage. Und in dieser Funktion kann sie dem angestochenen Jack zur Seite springen und Cobra in einem Kung-fu-Fight die Visage polieren, bis Cobra die Nase voll davon hat, von einem Mädchen verprügelt zu werden und feige das Weite sucht und findet.

Annie findet Eric bei Sophia und erzählt den beiden, dass “sie” (wer auch immer “sie” auch sind, aber vermutlich sind das die selben, die uns einzureden versuchen, Bielefeld gäb’s wirklich) ihr Haus “besetzt” hätten (tut mir leid, ich gebe nur wieder, ‘nen gesteigerten Reim drauf machen, was Annie damit meint, kann ich mir auch nicht). Sie bittet Eric um Hilfe, und weil der schon mal seinen gelb-mit-schwarzem-Streifen-anner-Seite-Bruce-Lee-Gedächtnistrainingsanzug an hat, kann er auch nicht nee sagen (und Bruce Lee selbst legt angesichts dieser erneuten Schändung seines Ansehens ein paar Sonderschichten Grabrotation ein).

Jack, dessen Bauchwunde spontane Wunderheilung erlitten hat und ihn jedenfalls sichtlich im weiteren Filmverlauf nicht behindert, und Joana verpassen uns ein wenig dringlich nötige Exposition (ist ja nett, dass zumindest versucht wird, den bedauernswerten Zuschauer, der tatsächlich immer noch versucht, zu verstehen, was eigentlich gespielt wird, zu besänftigen). Joana war also nie, wie von Eric vermutet, Reporterin, sondern “nur” Undercover-Polizistin, die sich von der Zusammenarbeit mit Hogan erhoffte, Stockwell auf die Schliche zu kommen. Jack und Joana spekulieren (vollkommen ins Blaue hinein und nach allem Dafürhalten noch nicht mal richtig), dass Eric versucht, Hogans letzte Story (eben die Stockwell-Enthüllung) auf eigene Kappe(s) zu komplettieren (jetzt müsste nur Eric noch davon wissen…). Und was brauchen wir an dieser Stelle ganz dringend? Klar, einen neuen Schurken-Charakter, von dem wir bislang nichts gehört haben, denn “ich müsste an Hank Anderson rankommen”, grübelt Joana, den der sei Calvin Changs Partner. Wenn sie denn meint…

Annie ist der Ansicht, dass Calvin Chang hinter ihr her ist (warum auch immer er das sein sollte) – Eric rät ihr, sich falsche Papiere zu besorgen und ins Ausland zu verdrücken. Die notwendige Knete für die gefälschten Ausweisdokumente will Annie dadurch gewinnen, ein wertvolles Schmuckstück bei einem Juwelier zu versilbern. 15.000 Dollar will der tatsächlich springen lassen, hat aber natürlich nichts besseres zu tun, als sofort zu Hank Anderson (trotz des Namens ein 1-A-Chinese, der mit Sicherheit über fünfzig Generationen im Stammbaum kein nicht-asiatisches Blut in den Adern fließen hat) auf den Golfplatz zu wetzen (wozu der Soundtrack sich erdreistet, klauender- und extrem unpassenderweise Kraftwerks legendäres “Wir sind die Roboter” einzuspielen – das ist irgendwie… nicht wirklich sinnvoll) und zu petzen. Und so kommt’s, dass Eric und Annie, als sie am nächsten Tag den Zaster vom Juwelier kassieren wollen, in die grinsenden Visagen von Anderson und seinen Buhmännern sehen. Die belassen es zwar bei eine vage drohenden Pose, aber Eric zieht – weil er Andersons Stimme als die erkennt, die ihn seinerzeit am Telefon in Hogans Büro bedrohte – sofort den Schwanz ein und Annie aus dem Laden. Doch draußen wartet schon die Polizei auf ihn. Da sich Erics Kampfkünste aber den drehbuchmäßigen Erfordernissen der jeweiligen Szene anpassen, kann er die Plattfüße ohne größere Mühe, aber dafür wenigstens humorig ausschalten.

Kommen wir nun zur obligatorischen alter-Film-trifft-neuer-Film-Szene – die ist heute aber mal richtiggehend kompetent, weil Stockwell und Calvin sich unter freiem Himmel, d.h. vor grünem Hintergrund “treffen” – wenn man’s nicht wüsste, es täte wirklich nicht auffallen, dass die jeweiligen Aufnahmen eigentlich nicht zusammengehören. Dramaturgisch ist die Szene wenig wertvoll, weil Stockwell Calvin nur ein “erledige Eric” auf den Weg gibt, was nicht wirklich eine bahnbrechende Neuigkeit darstellt.

Calvin reicht den Eliminierungsauftrag an seinen Spezi Anderson weiter, der Eric zwar für “gar nicht so dumm” hält (hm. Diskutabel), andererseits aber keine größeren Probleme sieht und Calvin ein süffisantes “Du wirst schon bald keine Probleme mehr haben” entgegengrinst. Wie könnte er das nun wieder meinen?

Was wir schon lange vermutet haben (oder auch nicht) wird uns jetzt bestätigt – der namenlose Kommissar steht auf Andersons Gehaltliste und kann seinem Zahlmeister wertvolle Informationen geben. Der Typ, bei dem Eric und Annie nämlich die neuen Papiere in Auftrag gegeben haben, wandte sich vertrauensvoll wg. Hilfe bei der Beschaffung offiziell wirkender Dokumente eben an den Kommissar (wäre nicht jemand bei einer Meldebehörde o.ä. effektiver?).

Eric, Annie, Sophie und ein Typ, den ich nicht zu identifizieren vermochte, hüpfen am “Strand” rum. Sophie und der Unbekannte tauchen – was sie unterseeisch suchen, ist ein weiteres Mysterium des Universums, während Eric und Annie auf den Pass-Verkäufer warten. Wie nicht anders zu erwarten, erscheinen aber statt dem Dokumentenhändler Anderson und seine Jungs – diesmal aber nicht nur zum Erschrecken, sondern um Einfangen, Fesseln und Knebeln der beiden zum Abschuss freigegebenen (und erneut Memo an etwaige Gangster unter Euch: wenn Ihr die Möglichkeit habt, die “Helden” unauffällig und praktisch ohne Zeugen umzulegen, dann tut es gottverdammich). Sophie und der Unbekannte verstecken sich hinter ein paar Felsen, greifen aber nicht ein.

Anderson schippert mit einem Seelenverkäufer von Kahn und Eric ins Gepäck aufs hohe Meer hinaus, lässt ihn k.o. schlagen, in einen Sack stecken und über Bord werfen. So’n Glück, dass Sophie und ihr Kumpel ja gerade die Taucherausrüstung an haben… Zwar dünkt mir, dass Eric mehr als zwei-drei Minuten die Fische besuchen ging (und im bewusstlosen Zustand ist es glaub ich recht schwer, den Atem anzuhalten), aber eine beherzte Mund-zu-Mund-Beatmung seitens Sophias bringt Glückspilz Eri rasch wieder ins Land der Lebenden. Wo man gerade mal auf dem Meeresboden looki-looki macht, findet sich auch noch Hogans ebenfalls in Sack und Tüten gepackte Leiche ebenda.

Cobra hat endlich (ist ja schon ein verdammtes Weilchen her – immerhin ist ja mindestens Jacks Bauchwunde mittlerweile problemlos verheilt) den Mut zusammengekratzt, um seinem Boss zu beichten, dass beim Attentat auf Jack Joana dazwischengefunkt hat. “Sie ist gefährlich geworden,” intelligenzt Stockwell. Floyd, sein nächster Vasall, soll Joana abfrühstücken. Daher folgt er ihr so unauffällig, dass es sogar einem tauben Blinden ohne Orientierungssinn auffallen würde – Joana kann ihren Verfolger zu Jack locken, der Floyd ohne further ado festnehmen kann. Bin schwer beeindruckt von der gebotenen Kompetenz der Fieslingsfraktion.

Eric hatte offensichtlich während seiner near-death-experience unter Wasser ein paar wertvolle Geistesblitze/Visionen/göttliche Eingebungen. Er entert Mai Lins Wohnung und findet dort, wie von ihm vorhergesehen, die vermeintlich in der Badewanne Verschiedene quicklebendig vor. Jep, Mai Lin ist ein Bestandteil des bösen Plans, den uns Eric auch freundlich erklärt – in der bewussten Maschine nach Bangkok, auf deren Passagierliste Hogan stand, saß nicht etwa ein Zombie-Journalist, sondern – Calvin Chang! “Na, wie hab ich das kombiniert,” triumphiert Eric (obwohl das ganze nicht wirklich irgendwas erklärt, einen gesteigerten Sinn ergibt oder durch den Plot in irgendeiner Weise gedeckt wäre, aber wir müssen halt langsam zum Ende kommen…). Hank Anderson taucht auf und deutet an, dass er gewillt ist, dafür Sorge zu tragen, dass Eric seine epochalen Entdeckungen ins Grab nimmt. Es gelingt Eric jedoch, sich Andersons Waffe anzueignen. Sophia, die plötzlich hereinplatzt, verhindert allerdings durch bloße Anwesenheit, dass Eric zur Selbstjustiz greift und Anderson umpustet, was der wiederum zur Flucht mit seinem Auto nutzt. Eric requiriert ein günstig herumstehendes Moto-Cross-Motorrad und setzt zur aufregenden Verfolgungsjagd an. Aufregend wird die hauptsächlich durch den Fakt, dass Anderson schlechter autofährt als ein Pygmäe aus dem Regenwald, den man in einen Formel-1-Ferrari setzt und sich relativ unbedrängt von der Straße auf die freie Wiese schraubt, wo Eric (sehr voraussehend, dass er sich ‘ne Enduro gegriffen hat) fahrbarer-Untersatz-bedingt Vorteile genießt. Eric dreht Kreisel um Andersons Karre – der verdient sich aber Zusatzpunkte in der B-Note für das Zustandebringen quietschender Reifengeräusche auf Gras – und springt ein paar mal semispektakulär drüber, wobei die Windschutzscheibe des Autos zu Bruch gibt. Um den nötigen Durchblick gebracht, steuert Anderson seine Kalesche prompt eine sanfte Böschung (Gefälle maximal 15 Prozent) hinunter, wobei das Auto pflichtschuldigst sofort nach Überfahren der “Kante” explodiert (lagen da noch Landminen aus’m letzten Krieg? Das ist ja schon fast auf Simpsons-Niveau!).

Anderson ist hin, Eric kann sich also Calvin widmen. Woher Eric weiß, wo er den Fieso auftreiben kann, ist mir schleierhaft, aber die Wege in Lai-Filmen sind unergründlich. Praktisch für den Showdown: man trifft sich an einer Klippe – da geht’s hundert Meter oder so senkrecht abwärts gen Meer (wo das wohl wieder hinführt?). Eric verlangt Auskunft über Annies Verbleib. “Sie ist bei uns in guten Händen,” grinst Calvin, was Eric wiederum ein “Bastard” entlockt. Solche Beleidigungen lässt sich Calvin (bzw. dessen Stuntdouble) nicht bieten und verpasst Eric einen High Kick gegen die Rübe. Okay, Kampfszene also. Die beiden hauen sich ein wenig in und um Calvins Auto, Eric packt seine gesammelten Bruce-Lee-Imitatoren-Künste aus (sind aber nicht gerade viel…) und tut dann raffinierterweise so, als ob er sich k.o. schlagen lassen würde. Als Calvin den vermeintlich gefällten Gegner untersucht, passiert irgendwas, was man uns in der FSK-16-Schnittfassung nicht zeigen mag, plötzlich kämpfen die beiden im Auto. Calvin versucht, Eric zu überfahren, mit dem vorhersehbaren Resultat, dass er, nachdem Eric ein paar Haken geschlagen und sich “geschickt” über das Auto abgerollt hat, geradewegs auf die Klippe zudonnert, in seiner Panik vergisst, wo der Herrgott das Bremspedal angeordnet hat und den freien Fall ausprobiert (hm, jetzt explodiert die Karre erst, wenn sie unten aufschlägt. Inkonsequent).

Womit dieser Plot abgearbeitet wäre. Erics weiteres Schicksal und insbesondere das von Annie (schließlich weiß vermutlich keine alte Sau, wo Calvin das Mädel versteckt hat) interessiert keine Sau, zumindest nicht, soweit sie oinkend für diesen Film verantwortlich war.

Na gut, dann wollen wir auch den anderen Plot abschließen. Stockwells Henchguys sitzen gelangweilt in ihrem prunkvollen Hauptquartier (Modell renovierungsbedürftige Hundehütte – also, den Sitz eines tollen Gangstersyndikats hatte ich mir tatsächlich immer irgendwie eindrucksvoller vorgestellt. Also wenigstens Villa mit Swimming-Pool für die Piranhas etc.). Jack und Joana stürmen das Anwesen – Joana bekommt es im Zweikampf mit Cobra zu tun, Jack mit Bruno. Beide besiegen ihre jeweiligen Gegner mit überschaubarem Aufwand (und, soweit es Jack betrifft, mit dem unsportlichen Mittel des gezielten Tritts in die Weichteile). Jack legt noch schnell einen Typen um, der es wagt, mit einer automatischen Bleispritze auf unsere Helden zu schießen, dann werden Cobra und Bruno verhaftet und das “THE END”-Schildchen eingeblendet. Murdock Stockwell bleibt sichtlich unbehelligt.

Es tut mir ja mal wieder in der Seele weh, dies zu schreiben, aber das richtige Heilmittel gegen eine solide Frühjahrsmüdigkeit ist War City Platoon nicht gerade. Denn, obwohl wir’s auch hier mit einer Melange aus neu gedrehten Lai-Szenen und einem unschuldigen anderen Film zu tun haben, die Befürchtung, die ich ganz oben andeutete, ist eingetreten – War City Platoon sieht zu sehr nach einem “richtigen” Film aus, um einen Trash-Gourmet wie den Doc befriedigen zu können. Ähnlich wie bei Savage Temptation (der aber zumindest schon im Original-Film einige Abseitigkeiten wie lächerliche Tanzeinlagen und ein paar haarsträubend blöde Plotideen hatte) und im krassen Gegensatz zu Spaßbringern wie Crackdown Mission oder High Sky Mission spielt sich War City Platoon zu konventionell, zu normal – was eigentlich ein Kompliment darstellen könnte, weil dies im Umkehrschluss bedeutet, dass man als “Gelegenheitskonsument”, der mit der Lai-Schule des Filmemachens nicht vertraut ist, vermutlich überhaupt nicht merkt, dass es sich dabei um einen Patchwork-Job handelt (das einzig wirklich auffällige Indiz ist, dass in der neuen, von Lai und seinen Gesellen verbrochenen Footage ausschließlich talentfreie Kaukasier agieren, während im Original-Film eben nicht wirklich talentierte, dafür aber eindeutig chinesische bzw. zumindest asiatische Akteure präsent sind) – ausnahmsweise passt nämlich alles einigermaßen zusammen: Kostüme, Kulissen, zeitliche Einordnung, was dafür spricht, dass die vermutlich 1989 entstandene Produktion auf einen seinerzeit aktuellen herkömmlichen HK-Actionfilm der vierten Kategorie (der vielleicht aufgrund Budget-Mangels nie fertig gedreht wurde; Lai kaufte öfter mal so gestrandetes Filmmaterial auf und streckte es mit ein paar eigenen Szenen auf abendfüllende Laufzeit, um es auf dem internationalen Vidoemarkt verhökern zu können) als “Quellmaterial” zurückgreifen konnte. Da sich auch die Interaktion zwischen den beiden Handlungssträngen in engen Grenzen hält (das Telefonat Eric-Joana, das ja relativ leicht so zu faken war und die verhältnismäßig kompetente Szene, in der Stockwell und Calvin Chang sich “treffen), fällt also gar nicht so sehr auf, dass hier fröhlich vogelwild ein paar neue Szenen in bereits vorhandenes, nicht verwandtes und verschwägertes Material eingebaut wurden.

Die neue Story, die sich Lai und sein berüchtigtes “AAV Creative Unit” ausdachten, ist leider (und das “leider” kommt aus tiefstem Herzen des maßlos enttäuschten Trash-Fans) arg konventionell. Keine Ninjas, keine Satanisten, sondern schlicht vollkommen handelsübliche Gangster. Wie langweilig. Da mag so recht keine Stimmung aufkommen, auch wenn die Story natürlich hinten und vorn keinen Sinn ergibt – aber da unterscheidet sich War City Platoon auch nicht sonderlich von billigen HK-Fetzern wie der Born to Fight-Serie, in der Stories auch nur als mehr oder weniger notwendiges Übel angesehen werden, weil man ein 90-minütiges Kung-fu-Video ohne Handlung halt schwerlich als Spielfilm verkaufen kann (ehrlicher wär’s in manchen Fällen gewesen). Eine tiefschürfende Drehbuchanalyse kann ich mir an dieser Stelle sicher guten Gewissens verkneifen – auch dieser Film bemüht sich nur recht krampfhaft darum, zu den vorhandenen Bildern eine halbwegs passende Plotte zu erfinden, was natürlich kräftig in die Hose geht – Charaktere kommen und gehen, die entscheidende Erkenntnis (nämlich, dass Mai Lin mit den bösen Buben unter einer Decke steht und Calvin Chang als Ablenkung unter Hogans Namen nach Bangkok geflogen ist) materialisiert sich absolut aus dem Nichts und dass gleich BEIDE Handlungsebenen ohne echte Auflösung enden, ist schon eine selbst für den Standard einer typischen Lai-Produktion reichlich frech. Lassen wir’s damit auch gut sein – die Story ist recht langweilig und weist nur wenige Momente der so liebgewonnenen Lai-Insanity auf, auf die wir doch alle so händeringend gewartet haben (und selbst die stammen hauptsächlich aus dem Originalfilm, so z.B. die Szene, in der Eric die Tür unter Strom setzt – das funktioniert vermutlich nach der gleichen Logik, mit der im auch hier besprochenen Jackie-Chan-Film Crime Story ein stehengebliebenes Herz mit einem Auto-Starthilfekabel wieder in Gang gesetzt wurde) – der Film spielt sich insgesamt zu sehr als vergleichsweise handelsüblicher sinnvoller HK-Reißer der Unterklasse, und als noch ziemlich zäher solcher obendrein.

Filmisch ist das ganze auf einem vergleichsweise hohen Niveau (bevor mir jetzt wieder jemand unterstellt, ich würde einem Lai-Machwerk höhere cineastische Weihen zubilligen, bitte ich ausdrücklich protokolliert zu wissen, dass dies ausschließlich im direkten Vergleich mit Crackdown Mission o.ä. zu sehen ist) – das liegt hauptsächlich daran, dass auch der zugrundeliegende Film frischen Datums ist – d.h. es gibt keine sichtbaren Unterschiede, die schon allein im jeweils verwendeten Filmmaterial begründet liegen. “Alte” und “neue” Aufnahmen passen auch technisch recht gut zusammen, der Look des Films ist damit recht einheitlich und demzufolge weniger trashig. Die Action-Szenen sind nicht so zahlreich, wie man es sich wünschen würde, und das betrifft sowohl den Originalfilm als auch die Lai-Aufnahmen (und in der FSK-16-Fassung sind diese wohl auch stark entschärft bzw. einfach gekürzt, wie auch ein paar wenige Non-Action-Szenen der härteren Sorte aus dem Originalfilm. Selbst die kurze s/w-Aufnahme der “toten” Mai Lin dürfte im Original in Farbe gewesen sein, zumindest bedient sich die DVD-Hülle eines farbigen Screenshots der Szene). Von der dargebotenen Kampfkunst her ist das Können der Beteiligten ebenfalls allenfalls durchschnittlich – großartige mitreißende Kampfakrobatik braucht man also als geneigter Zuschauer nicht zu erwarten, wobei ich dabei noch fast den “neuen” Szenen den höheren Unterhaltungswert zubilligen möchte, und das nicht nur, weil die Darsteller dort mit debileren Gesichtsausdrücken rumlaufen. Insgesamt ist die “Inszenierung”, wenn man das so nennen will, von Lai-Regular Philip Ko auf einem beinahe akzeptablen Niveau, aber dafür auch etwas tranig und zähflüssig. Bemerkenswert ist die konsequent billige Ausstattung der neuen Szenen – Indoor-Aufnahmen sind mal wieder nichts für Klaustrophoben: Lais Team scheint ausnahmslos Sets aufgebaut zu haben, die ins Innere einer Rollstuhlfahrer-Telefonzelle passen würden. Für Exteriors bedient man sich, wie oft und gern bei Lai, architektonisch hochgradig interessanten Fußgängerbrücken, Treppen oder dem nächstbesten Waldstück im Stadtpark.

Selbstverständlich sind aber zumindest, wie schon gerade angedeutet, ein paar hochgradig lachhafte schauspielerische Leistungen zu bewundern. Mike Abbott, Euroninja-Star aus Lais besten Ninjafilm-Tagen, mimt Murdock Stockwell, ohne auch nur ein einziges Mal auch nur von seinem Stuhl aufstehen zu müssen. Wer auch immer “Jack Kelly” darstellt, ist einer der absoluten Kandidaten für meine beliebte Gameshow “Deutschland sucht die blödeste Visage” – dieser absolut leere (fast schon lobotomisiert wirkende) Gesichtsausdruck in Verbindung mit seinem völlig “natürlichen” Bewegungsablauf bei schlichten Beschäftigungen wie Gehen (und in zusätzlicher Verbindung zu dem lächerlichen hellblauen Mantel, den er tragen darf), das ist schon ein Gesamtkunstwerk an sich. “Joana” überrascht mit verhältnismäßig kompetenten Martial-Arts-Einlagen. Im “Originalfilm” bietet “Eric” eine recht peinliche Vorstellung – wenn selbst die Bruce Les, Lais, Leis und Lows dieser Welt überzeugender agieren als “Eric” hier, ist das schon ein Indiz für nicht unbedingt oscarreife Darstellungskünste (zumal auch die Originalrolle nie wirklich zu entscheiden scheint, ob “Eric” nun eine komische oder eine ernsthafte Figur sein soll). Seine Kampfkunst liegt auf einem allenfalls durchschnittlichen Niveau, was es um so beleidigender macht, dass er im Showdown mit dem durch Bruce Lee legendär gemachten gelben Trainingsanzug rumhüpft. Seine diversen weiblichen Gespielinnen Sophia, Annie, Jenny und Mai Lin sind halbwegs nett anzuschauen, werden aber vor keine schwierigeren schauspielerischen Aufgaben gestellt (“Annie” macht zumindest einen recht sympathischen Eindruck). “Calvin” kommt mir verdächtig bekannt vor – bin mir ziemlich sicher, dass ich den Typen schon im ein oder anderen C-Klassen-HK-Klopper mal als Prügelknaben gesehen habe.

Relativ ordentlich, wiederum im Vergleich zu anderen Lai-Releases wie der ganz besonders üblen Crackdown Mission-DVD gesehen, schneidet die technische Umsetzung der Scheibe ab. In Punkto Bild wird natürlich ein schlichter 4:3-Vollbildtransfer geboten, der aber relativ okay ausgefallen ist. Insgesamt ist das Bild relativ soft und bereits bei 1,5-fach-Zoom fließen Kanten recht ungezwungen ineinander, aber es hält sich in einem vertretbaren Rahmen (wie gesagt, im Kontext zu sehen). Das Bild kommt mit einem schwach ausgeprägten Grundrauschen aus, die Farben sind recht kräftig und lebendig, Qualitätsunterschiede zwischen Original- und Neu-Szenen sind, wie erwähnt, nicht auszumachen. Die Kompression ist beinahe schon durchschnittlich zu nennen. Verglichen mit anderen Lai-Veröffentlichungen haben wir’s hier schon fast mit einer Perfect Edition zu tun ;-), zumal’s auch kaum Bildstörungen geht. Da hat Best wohl ein ziemlich intaktes Master erwischt und es auch beim Authoring nicht versaubeutelt.

Der Ton (ausschließlich in deutscher Sprache) schimpft sich mal wieder Dolby Digital 5.1 – dass für diesen Film jemals ein Surround-Track existiert hat, ist ungefähr so wahrscheinlich wie die Hypothese, dass ich heute nacht von siebzehn sexuell ausgehungerten Supermodels besucht werde. Immerhin, auch hier kann trotzdem ein Testurteil “locker ausreichend” bescheinigen. Die Dialoge sind klar verständlich, selbst die Musik, sonst oft ein Schwachpunkt bei solchen Releases, klingt recht klar und differenziert aus den Boxen und ordentlich laut aufgedreht hat man den Sound auch. Aber wir sind mal wieder ehrlich – wer kümmert sich um den Ton, wenn er sehenden Auges eine Lai-Produktion auf deutscher DVD erwirbt…

An Extras gibt’s mal wieder die bekannten Trailer auf “Das Tier” und “The Fog” in der bewährt gruseligen und damit sicher verkaufsfördernden Anti-Qualität.

War City Platoon kann ich schweren Herzens, selbst als bekennender Lai-Fans, schlussendlich nicht wirklich empfehlen. Der Streifen nimmt sich de facto zu ernst, er versucht sich, als seriöser Actionfilm auszugeben, und das steht einer Joseph-Lai-Produktion halt mal nicht gut zu Gesicht. Für Lai-Fans, falls es auf diesem blauen Planeten neben mir tatsächlich noch einen zweiten geben sollte, ist der Streifen also eher ungenießbar – seine Story ist zwar doof, aber nicht abstrus genug, um zu unterhalten, filmisch ist das ganze zu, na ja, “filmisch” eben, technisch passt alles zu sehr zusammen, um sich drüber herzhaft amüsieren zu können. Anspruchslosere Action-Freunde, die auch an herkömmlichen Billig-HK-Kloppern der einfältigen Sorte ihren dezenten Spaß haben und nie speziell auf Trash-Werte lauern, könnten möglicherweise auch an diesem Film Gefallen finden, aber ich hege die Befürchtung, dass der Streifen für diese Klientel schlicht zu langatmig und dialoglastig ist – und da auch die Kampfszenen wenig spektakuläres bieten (und obendrein die FSK-16-Fassung großflächig geschnitten ist; das DVD-Cover spricht vollmundig von 99 Minuten Laufzeit, was eine satte Viertelstunde mehr ist, als letztendlich auf der DVD drauf ist…), muss sich War City Platoon letztendlich die Behauptung gefallen lassen, dass das Unterhaltsamste am Film sein hübsch idiotischer Titel ist…

(c) 2005 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 7

BIER-Skala: 3


mm
Subscribe
Benachrichtige mich zu:
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments