Entrails of a Beautiful Woman

 
  • Original-Titel: Bijo no harawata
  • Alternative Titel: Guts of a Virgin 2 | Guts of a Beauty |
  • Regie: Kazuo "Gaira" Komizu
  • Land: Japan
  • Jahr: 1986
  • Darsteller:

    Hiromi (Megumi Ozawa)
    Yoshimi (Seira Kitagawa)
    Yoshioka (Ken Yoshizawa)
    N.A. Ayako Ishii
    N.A. Shinji Sekikawa
    N.A. Kazuhiro Sano
    N.A. Yoshinari Yoshie
    N.A. Kimaya Kôdagawa


Vorwort

Abt. Ich will nicht, ich mag nicht.

Meine Motivation, ein Review zu Entrails of a Beautiful Woman zu verfassen ist ungeäfhr genauso groß wie die vor zwei Tagen, den Film überhaupt anzusehen. Nämlich so nahe dem absoluten Nullpunkt. Alas, ich wurde mehr oder weniger gezwungen, den Nachzieher zu Entrails of a Virgin zu betrachten und die gottverdammte Chronistenpflicht scheint es zu gebieten, dass ich mir auch ein paar Seiten mehr oder weniger intelligente Berichterstattung dazu aus dem Daumen lutsche. Schattenseiten des badmovies.de-Reviewer-Daseins. Seufz.

Ähnlich wie bei den Fantom Kiler-Teilen hatte mir bereits der erste Film der Reihe sämtlichen Lebenswillen ausgesaugt, mich jeglicher Hoffnung beraubt, eine (Pseudo-) Fortsetzung könnte sinnvoller, anregender, interessanter oder unterhaltsamer sein, wenn Regisseur und Drehbuchautor identisch sind (und die Filme dazu noch im gleichen Jahr entstanden sind, also von einer spürbaren, ähm, künstlerischen Weiterentwicklung sicher nicht die Rede sein kann).

Bereitet Euch also auf ein extrem lustloses, schnell dahingerotztes und vermutlich nicht besonders wohlwollendes Review ein (erstes Anzeichen: dieses Vorwort). Es gibt ja Leute, die behaupten, das wären meine besten… Bringen wir´s hinter uns (bekreuzig).


Inhalt

Zunächst einmal dürfen wir eine ganze Weile lang einem japanischen (eh) Kerl dabei zusehen, wie er geräuschvoll in einer Sushi-Bar toten Fisch, ungekocht, geräuschvoll in sich hineinstopft. Sehen wir uns den Macker mal näher an: kurze Haare, insgesamt etwas grob wirkend, Sonnenbrille. Ja, der Typ kann sich ein „Ich bin ein Yakuza“-Schild um den Hals hängen und wäre auch nicht unauffälliger (lustig genug, dass die Heroine unseres zukünftigen Treibens später mal in Verkennung aller tatsächlichen Umstände „du siehst nicht aus wie ein Yakuza“ behaupten wird). Unser Blick fällt kurz auf eine (völlig bedeutungslose) Zeitungsschlagzeile: „Amazing energy from organ meat“ (dieser Film wird ihnen präsentiert von der Worldwide Cannibals Association). Der Yakuza rülpst, verlässt das Restaurant und geht über die Straße in einen heruntergekommenen Lagerschuppen…´

… wo vier seiner Unterlinge (ein etwas verzweifelt aussehender Typ namens Higashi, ein lustiger Glatzkopf und zwei weitere Idioten) dabei sind, ein junges Mädel namens Yoshimi zu foltern. Nun könnte man angesichts diverser Bondage-, pinku- und Hentai-Filme meinen, dies wäre ein generell gesellschaftlich akzeptiertes und alltägliches Vorkommnis in Japan, aber die Frauenfolter wird hier nicht aus Spaß betrieben. Der Yakuza-Boss gesellt sich zu seinen Schergen, quetscht dem armen Opfer mal die Brust und verkündet hilfreicherweise, der örtliche Vorstehhund des Ichiyama-Clans zu sein, was uns momentan nicht wirklich was bringt, sich möglicherweise aber noch als wertvolle Information erweisen wird oder auch nicht. Der Boss weist seine Vasallen an, something-or-other zu unternehmen bzw. dem Mädel anzutun, und wenn ich mir ansehe, mit was für einem Film wir es zu tun haben, dürfte das irgendwie in engem Zusammenhang mit Sex stehen. Yoshimi blökt, ungeachtet der recht unangenehmen Situation, in der sich befindet, unbedingt wissen zu wollen, was mit ihrer Schwester geschehen ist, aber da schreiten Glatzo und einer der anderen Gorillas schon zur fröhlichen (bzw. ausgesprochen ernsthaften) Vergewaltigung, dieweil der Boss Higashi einen strengen Verweis erteilt, denn der ist an der ganzen Sache schuld.

Em. Ich find´s ja löblich, dass dieser Film im Gegensatz zum Vorgänger offensichtlich wider Erwarten versucht, eine Geschichte zu erzählen, aber könnten wir nächstes Mal nicht einfach mittendrin anfangen? I´d like to make some sense out of it… Während Yoshimi die Freuden der Fingerpenetration kennenlernt, wird ihr doch gerne erzählt, was mit ihrer Schwester passiert ist – die wurde nach Afrika verkauft, über den kleinen Umweg eines Sklavenmarkts auf den Philippinen. Higashi steht deswegen auf der Beobachtungsliste seines Chefs, weil durch seine Bräsigkeit Yoshimi im Zuge ihrer Schwester-Aufspür-Recherchen auf die Spur des Gangsterclans gekommen ist. Hm, ein normaler Yakuza-Clan würde ein solches Problem doch recht schnell und zweckmäßig lösen, oder? Egal, Yoshimi wird vergewaltigt und erleidet, weil Jungfrau, dabei gewissen Blutverlust. Dem Boss ist das alles noch nicht genug – er wünscht, dass dem Mädchen „Angel Rain“ verabreicht werde. „Angel Rain“ ist nun kein neuer Song vom Artist formerly known as Prince, sondern eine gar pöse Droge, was Higashi, seines Zeichens verkappter Gutmensch unter den Gangstern, zu denken gibt – für so ein kleines Mädchen könnte die Droge doch zu stark sein, Kokain müsste doch reichen. Der Boss weist seinen renitenten und inkompetenten Untergebenen dezent auf die jeweiligen Positionen in der Hierarchie hin. Also rein mit dem Zeug in die Adern des Girls (Spritzenphobiker bitte wegsehen. Und ich kenne eine ganze Menge Leute, die sich real in menschliches Gewebe eindrngende Pieksenadeln on film nicht ankucken können). Der Boss ist der Ansicht, dass Yoshimi ihm dankbar sein sollte, denn „Angel Rain“ ist nicht gerade preiswert in der Anschaffung, macht aber dafür mindestens so spitz wie Nachbars Lumpi (wir erinnern uns an Flower and Snake 4: Rope Magic – Drogen zur Steigerung des weiblichen Sexualtriebs scheinen ein feuchter Traum so manches japanischen Perversl-, äh, Filmemachers zu sein). Im übrigen könne sie das Schicksal ihrer Schwester bald am eigenen Leib nachvollziehen, ihr wird nämlich genau das selbe passieren. Yoshimi reagiert auf die Drogenverabreichung mit ein paar platzenden Adern, was der Boss mit einem fragenden Gesichtsausdruck, aber sonst keiner gesteigerten Reaktion quittiert. Naja, als verantwortungsbewußter und delegationsfähiger Yakuza-Führer kann man sich nicht um alles kümmern.

Z.B. auch nicht persönlich um die Befriedigung des durch Drogenmißbrauch entstandenen sexuellen Notstandsgebiet Yoshimi, dass mit „Meeehr! Meeehr!“ (und sie meint Sex, nicht den Stoff)-Grunzern über den Boden kraucht. Na, da werden sich doch wohl ein paar Freiwillige finden? Higashi sieht dem nunmehr einverständlichen Geficke mit trauriger Miene zu, der Boss dackelt ab.

Angesichts der eben in Angriff genommenen zünftigen Orgie wundert es den geneigten Zuschauer schon ein wenig, dass in der nächsten Einstellung Yoshimi wie besoffen durch die Korridore eines größeren Betonklotzes von Haus torkelt und schließlich bei der ebenda ansässisgen „Aquarium Clinic“ (sicher, dass das nicht ein Hospital für Fische ist?) Einlass begehrt. Passen die Yakuza-Boys denn auf ihre Sextoys gar nicht mehr auf? Nö, tun sie nicht, deswegen werden Glatzo und sein weiterer zur Bewachung der Gefangenen abgestellter Kompagnon auch vom Unter-Boss gerechtfertigterweise übelst verdroschen.

Yoshimi erzählt dieweil der Notaufnahmeärztin Hiromi ihr trauriges Schicksal. Die Yakuza hatten in Person von Higashi ihre Schwester, ihres Zeichens Bankangestellte, zu einer Unterschlagung eines Sümmchens von 2,6 Mio. Yen veranlasst, danach sei Schwesterlein spurlos verschwunden und Yoshimi hatte sich berufen gefühlt, Higashi aufzuspüren (ich will nicht meckern, aber ist für sowas nicht die Polizei zuständig? Ich mein, für Multi-Mio-Unterschlagungen könnten sich die Gesetzeshüter evtl. interessieren, oder?). Yoshimi, die nackig auf dem Untersuchungstisch liegt, springt plötzlich auf und verlangt nach „Angel Rain“ (wow, das Zeug macht schnell abhängig) und rennt weg. Hiromi verfolgt Yoshimi, kann aber nicht verhindern, dass ihre Patientin sich aufs Dach begingt, nur um sich schleunigst auf dem direkten Weg wieder von selbigem zu entfernen. SPLOT. In treuer Tradition des Vorgängerfilms zeigt man uns aber anstelle eines eventuell teuer zu realisierenden Aufschlag-Effekts „Yoshimi küsst nächtens den Asphalt mit Fallgeschwindigkeit“ die Einblendung einer bei hellem Tageslicht auf dem harten Straßenboden explodierenden Melone. Inspiriert.

Hiromi ist begreiflicherweise schockiert und hört sich emotional überwältigt die sicherheithalber von ihr auf Tonband mitgeschnittene Unterhaltung über Higashi und die Yakuza nochmals an (hm, ist das erlaubt? Ich meine, das Mitschneiden von Patientengesprächen?).

Schalten wir um zu unserem Yakuza-Boss, der mit steinerner Miene auf einem Bett hockt und sichtlich desinteressiert dabei zukuckt, wie ein Frauenzimmer vor ihm masturbiert. Scheint ihn nicht wirklich anzumachen, kann ich ihm auch nicht verdenken. Realisierend, dass der Knabe ersichtlich nicht angetörnt wird, hält sie ihm ihren Hintern mit 2 cm Abstand vor´s Gesicht und zupft an seinem kleinen Yakuza-Boss. Auch das bringt den Mann nicht wirklich in Wallung, so dass die Dame sich dazu versteigt, zu oraler Kopulation zu schreiten (das bekommen wir dann explizit, aber eben auch nur in der bereits aus dem ersten Teil bekannten Feiglings-Version per Scherenschnitt-Schattenspiel zu sehen). Der Lümmel unseres gemeinen Gangsterchefs macht übrigens einen eher, äh, traurigen Eindruck, wenn Ihr versteht, was ich meine. Das Telefon klingelt und die Dame reicht dem Boss den Hörer, ohne dabei von ihrer anderweitigen Tätigkeit abzulassen. Mit der Bläserei hat sich´s aber nun, denn dem Boss wird zugetragen, dass Yoshimi stiften gegangen ist. Da macht der Knabe gleich die Hose wieder zu (sah eh nicht so aus, als würde da noch was kommen, hä-hä). Zu unserer Überraschung ist seine Schlampe nicht eine x-beliebige Nutte von der Straße, sondern die gesetzlich angetraute Ehefrau des Yakuza-Oberbosses. Unser „Boss“ ist also nur ein Mitglied des mittleren Managements. „Boss Lady“ (wie unser, äh, „Held“, die Dame konsequent anredet) betreibt das Saugen seines „limp dicks“ (wie sich sich, zutreffend, auszudrücken beliebt) aber auch nicht aus Jux, Dollerei, Menschenfreundlichkeit oder gar Liebe, sondern nur, weil er ihr als Gegenleistung für die Sexualdienste Drogen rüberschiebt. So auch jetzt, auch wenn er sich zu einem halbherzig hingenuschelten „Boss Lady does too much drugs“ hinreißen lässt.

Glatzo und Kumpan bekommen also weiter Ärger von der nächsten Managementetage. Der Verlust der Gefangenen könnte fatale Folgen haben – aus unerfindlichen Quellen weiß man zwar, dass die Schnalle hin ist, aber trotzdem wird die Polizei früher oder später auf die Spur der Yakuza kommen, weil die Autopsie die Droge an den Tag bringen würde (tja, dumm gelaufen). „Seit wann nehmt ihr Kokain?“ herrscht der Unter-Boss Glatzo und Co. an (wobei mir nicht ganz begreiflich ist, was die Drogengewohnheiten der Thugs mit dem gegenwärtigen Problem ursächlich zu tun haben) und unser Boss (der Mittel-Boss, aber da kein höherer Entscheidungsträger der Yakuza sich uns noch vorstellen wird, bleib ich bei einfach „Boss“) gibt den beiden Versagern die erfreuliche Zukunftsprognose, dass, wenn der Big Boss von diesem Vorfall erfahren sollte, „ihr keine Finger mehr übrig haben werdet!“ Im Vorgriff auf diese Maßregelung tritt Unter-Boss den um Gnade winselnden Schergen mächtig in die jeweiligen Ärsche.

Higashi hockt diewein in seiner Bude rum und macht ´nen trübsiningen Eindruck. Das Fernofon klingelt und spielt ihm einen ausgesuchten Part der von Hiromi getätigten Bandaufzeichnung vor. Higashi wird begreiflicherweise leicht panisch und ruft bei seinem Clan an. „Ein totes Mädchen hat dich angerufen?“, wundert sich der Unter-Boss und gibt ihm den fachmännischen Rat, nicht weiter drüber zu reden (wohl von wegen sonst erfolgender Klapsmühleneinweisung). Kaum hat Higashi aufgelegt, beschließen seine extrem kollegialen Kameraden, die Sache zu vergessen und als PAL (Problem Anderer Leute, speziell Higashis) zu verstehen.

Natürlich war für den mysteriösen Anruf niemand anderes zuständig als Hiromi, die es sich offensichtlich zur neuen Lebensaufgabe gemacht hat, Yoshimis grausemen Tod gar fürchterlich zu rächen (da kann man ´ne Endlossaga draus machen, schließlich hat Yoshimi ja ihrer verschwundenen Schwester nachgespürt, jetzt spürt Hiromi Yoshimi nach usw. usw.). Ich weiß zwar nicht, woher sie weiß, in welcher Stammkneipe Higashi seinen Sake zu süffeln pflegt, aber es ist halt so (vielleicht hat Yoshimi auch Higashis Adresse aufs Band gemurmelt). Dort flirtet sie mit dem leicht depressiv wirkenden Gangster und der steigt auch prompt auf die Anmache ein. Hiromi stellt sich als „Yoshimi“ vor, was den taffen Verbrecher doch ziemlich irritiert (die notwendigen geistigen Connections, die sich jedem Achtjährigen angesichts solcher „Zufälle“ aufdrängen würden, macht unser Freund allerdings nicht). Immerhin gibt diese Irritation Hiromi Gelegenheit, etwas in Higashis Drink zu schütten (was mir jetzt theoretisch die Möglichkeit böte, eine unnötige Ramones-Reference einzubauen). Was für ein Teufelszeug sie da in den Allohol träufelt, erschließt sich mir nicht, aber es hilft offenbar dabei, den Ganoven ohne weiteres in die Klinik abzuschleppen, damit dort gerammelt werden kann (Hiromi ist sich also für vollsten Körpereinsatz nicht zu schade. Diese Rächerinnen, da kriegt Alice Schwarzer sicher ein feuchtes Höschen vor Begeisterung). Higashi knabbert an ihren Nippeln und befingert andere Geschlechtsmerkmale der Lady. Hiromi merkt aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen an, erst mal duschen zu wollen („ich stinke“), aber Higashis Geschlechtstrieb ist stärker als seine olfaktorischen Empfindlichkeiten. Also, rauf auf den Untersuchungstisch und rauf auf die Maid.

Oha, das war aber eine verdammt kurze Nummer – ungefähr 10 Sekunden, und Higashi hat sein Pulver verschossen (bewirkt durch das Pülverchen im Drink oder was?). „Du kannst mich nicht so liegen lassen,“ beschwert sich Hiromi, aber beim Herrn der Schöpfung geht gar nix mehr, da ist Schicht im Schacht, keine Tinte mehr auf´m Füller, nada. Hiromi packt ihr Psychologiestudium aus (mich würde langsam interessieren, was für eine Art Ärztin die Dame ist), doziert, dass sie a) Psychologin sei und b) wisse, dass Stress zu Potenzproblemen führen könne und bietet eine spontane und ksotenlose Hypnosesitzung zur Behebung des Problems an. Dumm, wie der Depp ist, willigt Higashi ein.

Selbstverständlich liegt Hiromi aber weniger an der Behebung sexueller Störungen Higashis denn an Informationen über die bösen Yakuza. Willig rhabarbert Higashi die uns bereits bekannte „über Manila nach Afrika verkauft“-Geschichte herunter und gibt die Namen seiner Komplizen zum besten. Yoshioka, Ishibashi, Ichiyama. Meinetwegen. Währenddessen bearbeitet Hiromi das Glied des Schurken in bester Handarbeit, was selbst den hypnotisierten Higashi zu einem dahingehauchten „Mama!“ verleitet. Nun erteilt sie ihm noch einen hypnotischen Auftrag – wenn das nächste Mal einer seiner Kolleen „stupid“ zu ihm sagt (woher weiß sie, dass er vom Boss als mittelschwerer Idiot eingestuft wird? Ok, er ist nicht sonderlich helle…), soll er den Betreffenden angreifen und erstechen, wenn er das brav ausführt, wird er auch wieder „ein Mann werden“ (da wäre mir Frank´n´Furters Programm fast lieber). Higashi verspricht treuherzig Gehorsam. Hiromi rubbelt Higashi zum Erguss (ja, es wird wieder herzig „ejakuliert“) und schmiert sich geistesgegenwärtig etwas Sperma ins Gesicht, bevor sie ihn aufweckt. „You used your mouth!“, wundert sich Higashi nach Rückkehr ins Land der Unhypnotisierten über die eher ungewöhnlichen psychologischen Methoden seiner Vertrauensärztin, bekundet seine Liebe und, wie von ihr vorher programmiert, seinen Wunsch, sich nun unmittelbar nach Hause zu beamen.

Aber Hiromis Plan geht jedenfalls perfettemento auf – im (rein von der Größe her eher überschaubar gestalteten) Aufenthaltsraum des Yakuza-Clans nennt irgendjemand Higashi „stupid“ (warum auch immer, aber es trifft ja generell den Nagel auf den Kopf), Higashi hackt auf den Übeltäter ein und wird in den Magen geschossen, Strafe muss sein (tja, zum Glück keine zehn cm tiefer, dann hätte sich das Thema „Mann sein“ nämlich erledigt). Bossman möchte wissen, wer Higash den Auftrag erteilt hat, hier rumzukillen und Glatzo, froh, die Rolle des allgemeinen Clan-Punching-balls mal für ein paar Minuten abtreten zu können, wühlt zur Unterstützung des Auskunftsbegehrens mit einer Stange in Higashis Eingeweiden rum (un-gorig). „Yoshimi, die Ärztin“, gesteht Higashi und nachdem der Bossman mal eben schnell die nötige geistige Addierung vollzogen hat und auf den Trichter gekommen ist, dass die schafft, wo Yoshimi, die erste, sich dekorativ aufs Straßenpflaster planiert hat, befiehlt er Higashi, die Schnalle anzurufen und ihr den Bären aufzubinden, alle getötet zu haben, weswegen „sie“ jetzt hinter ihm her seien (wenn er sie alle getötet hat? Grübel…) und Hiromi so die Zustimmung zu einem Treffen in Higashis Stammkneipe abringt. Hiromi, nichts böses ahnend, ist über ihre eigene Durchtriebenheit begeistert, kichert fröhlich und zitiert Chun-Li aus „Streetfighter II“: „Ja-Ta!“ (was so viel wie „I did it“ bedeutet).

Ausbaden muss den ganzen Zinnober zunächst mal Higashi, der im Folterkeller des Yakuza-Clans an diversen Ketten aufgehängt ist und eh schon einen halbtoten Eindruck macht. Der arme Kerl wird noch ein bissl erschossen und dann von Glatzo und Kollege, die sich über ihre ansonsten nackten Astralkörper hübsche abwaschbare Plastik-Metzgerkittel gestreift haben, mit Hieb- und Stichwerkzeugen in einen dekorativen Fleischhaufen umgewandelt.

Hiromi stolpert dieweil frisch-fromm-fröhlich-frei in die gestellte Falle bzw. in die Kneipe und wartet auf bessere Zeiten. Die Bösmänner können sie auch leicht identifizieren, alldieweil sie auf den ältesten Trick der Welt („ein Anruf für eine Yoshima!“) reinfällt und so dem Boss zugeführt wreden kann. „Jeder in diesem Club ist in meiner Gang“, grinst der Boss das selbstgefällige Grinsen der Schufte, die alles im Griff haben, „so don´t act stupid!“ (It´s a bit too late for that). Hiromi labert nun den oben angesprochenen „sie-sehen-nicht-wie-ein-Yakuza-aus“-Dumpfsinn, dafür setzt ihr der Boss auseinander, dass er zwar nicht gänzlich unbeeindruckt von ihrer Vorgehensweise ist, die Hypno-Therapie für Higashi aber durchschaut habe. „Er hat es verdient“, echauffiert sich Hiromi, aber der Bossman erläutert, dass sie sich in Dinge eingemischt hat, die sie nichts angehen, und das muss bestraft werden.

Also wird Hiromi in den Folterkeller verschleppt, wo sie umgehend von Glatzo und den anderen Schergen vergewaltigt wird (ausführlich, und natürlich gefogged), wobei man ihr zur gesteigerten Unterhaltung noch den blutigen Klumpen rohen Fleisches vorführt, der vor kurzem noch Higashi war. Ja, das bringt die Braut sichr in Stimmung. Anwesend ist übrigens auch die Boss Lady (warum auch immer), die vom Zukucken ganz wuschig wird und die Hand des Bosses unter ihr Höschen schiebt. Bei Hiromi heißt´s dieweil „der nächste Herr, die selbe Dame“ und nun wird´s doggystyle vollzogen. Hiromi schämt sich (wieder mal ein Hinweis auf ein etwas verschrobenes Frauenbild) in Grund und Boden, dieweil der nächste Scherge Glatzo, der gerade beim Rammeln war, wegschubst und ankündigt, Hiromis Hintereingang so vehement zu benutzen, „dass es dich spaltet!“ (Angeber). Nun wirft sich auch die Boss Lady ins Getümmel und positioniert sich so vor Hiromis Gesicht, dass die ihr doch bitte zungentechnisch dienlich sein kann. Halte ich für keine so gute Idee, und das bestätigt sich auch sofort, denn Hiromi beißt beherzt zu. Autsch, das könnte weh tun, auf jeden Fall blutet´s. Bei diesem Anblick regt sich sogar in der Hose des impotenten Bosses was. Boss Lady ist jetzt persönlich angesäuert und peitscht Hiromi ins Gesicht. Fies das. Hiromi kriecht angeschlagen auf den Boss zu, doch von dem ist latürnich keinerlei Hilfestellung zu erwarten, ganz im Gegentum, der hält nun die Zeit für „Angel Rain“ gekommen. Gesagt getan. Hiromi reagiert auf die Injektion allerdings eher ungewöhnlich – sie tuckt, zappelt, mit diversen Kamera- und Latextricks werden diverse spastisch anmutende Körperausbeulungen und Verformungen zelebriert, und dann liegt sie still und ist tot.

Tja, schade, befindet man in Yakuza-Kreisen, der bunte Abend ist sichtlich vorzeitig abgebrochen. Glatzo darf die Reste, ergo Higashis traurigen Fleischsalat und Hiromi entsorgen. In einer besseren Welt wäre der Film jetzt beendet. Dann wäre er nicht wirklich gut gewesen, aber wenigstens kürzer. Statt dessen kommen wir nun zum, ähm, eigentlichen selling point des Films – denn, irgendwie, wie auch immer, so genau kann uns das sicher auch Sensei Gaira nicht erklären, kehrt Hiromi ins Leben zurück, allerdings in Gestalt eines von Kopf bis Fuß blutschmoddrigen ekelhaft aussehenden Monstersuits (soll ich spekulieren, dass Hiromi irgendwie mit Higashis Überresten fusioniert hat?) und killt erst Glatzo, der den Leichenkram offenbar einfach irgendwo in die nächste Mülltonne stopfen wollte, und dann den nächsten namenlosen Yakuza-Schergen, mit dem singulär aufregenden Gore-/Splattereffekt des Films: sie/es reißt ihm den halben Kopf ab, worauf der Rest des Typen lustige Blutfontänen spritzend idyllisch an einer Wand zusammensinkt. Der halbe-Kopf-Effekt sieht aber irgendwie weniger überzeugend-schockiernd-realistisch als nach claymation-Animation aus. Na, zumindest globberts und schmodderts. Gibt ja in der Hinsicht anspruchsloses Publikum (das muss sich aber nicht mal den Film ansehen, sondern braucht nur das DVD-Menü aufzurufen, Synapse präsentiert diesen Shot clevererweise als Hauptmenü).

Hiromis Mutation hat sich nicht auf ihre Fähigkeit ausgewirkt, jeden gewünschten zu killenden Charakter problemlos aufspüren zu können, ohne dafür irgendwelche detektivische Arbeit erledigen zu müssen. Und so ist sie schon beim nächsten Ganoven, hat sich aber dafür (wie und warum auch immer) aus ihrem Monster-Suit gepellt und ist wieder sie selbst. „Gib mir die Droge, und ich tu alles für dich“, fleht sie das kriminelle Subjekt an (hm, jetzt könnte ich natürlich wieder auf die Idee kommen, ihre Monster-Identität wäre von der Droge abhängig und wenn die Wirkung abklingt, verwandelt sie sich wieder zurück in einen Menschen. Das würde, eh, Sinn ergeben). Jedenfalls lässt der Gauner das sich nicht zweimal sagen und fordert als Gegenleistung für die Droge einen zünftigen Fick ein. Auch das ist machbar. Seine Anweisungen sind aber etwas seltsam: „Make a question mark with your pussy!“ (Hä????) Das ist offenbar auch Hiromi zu blöd, weswegen sie den Gangster würgt, in ihr Monster-Selbst transformiert und dem Kerl das Genick bricht, aber deswegen noch lange nicht aufhört, sich mit Hilfe seines Ständers zu beglücken. Is ja eklig, die Sache.

Während der Boss sich wundert, wo denn seine ganzen Hiwis abgeblieben sind, spritzt sich die Boss Lady in ihrem Appartment eine gesunde Dosis Angel Rain, um danach gepflegt die hohe Kunst der Selbstbefriedigung zu betreiben. Wie jeder Onanist sicher wird bestätigen können, klingelt immer in den peinlichsten Momenten die Türglocke. Ding-Dong, Ding-Dong, wer steht da vor der Tür? Jedenfalls weder der Weihnachtsmann noch der Postillon mit dem Millionengewinn, sondern das Schmoddermonster (das allerdings vor den Türspion nur das abgezogene Rückentattoo des gerade geplätteten Gangsters hält und so, da offenbar vor Boss Ladys Pforte öfter Yakuzas mit entblößtem Oberkörper und Rücken zur Tür rumstehen, Einlass erhält) mit … seinem Killerpenis! Also, Leute, jetzt wird´s albern… das Monster besitzt also ein enormes Glied (soweit, so Porno Holocaust, aber eins mit einem GEBISS! So ´ne Art angeschraubter bissiger Weltraumherpes in Kunstblutrot. Im wilden Engelsregenrausch kann die Boss Lady natürlich keinerlei Selbstbeherrschung aufbringen und stülpt ihre Lippen (mühevoll, weil das Ding hat einen gepflegten 10-cm-Durchmesser, da würde so mancher Pornohengst neidisch) über den bissigen Schniedelwutz (interessant genug, dass Hiromi als Monster über ein männliches Geschlechtsteil verfügt. Verstehen muss ich das nicht, oder?). Der Penis kann nicht nur beißen, der kann übrigens sogar growlen! (Stirn-Tischplatte-Delle-vertief). Da sich der Oralsex aufgrund der Dimension des Monsterprügels schwierig gestaltet, wird auf regulären Sex umdisponiert. Was dick ist, ist manchmal auch lang und so kann das Monster seinen Stockholm, wenn ich nach den Latexeffekten gehe, mindestens bis auf Brusthöhe der Lady schieben. Gesund ist das auch nicht. Flotsch! Was hab ich gesagt? Da ist er auch schon durchgescheuert, der Brustkorb, und das Penismonster (das auch ziemlich von der flexiblen Sorte sein muss… das Monster kann sich vermutlich sogar ´nen Knoten in den Lümmel drehen) grinst in der hirnzersprengendsten Alien-Chestburster-Hommage des Universums in die Kamera. Die Boss Lady ist begreiflicherweise putt.

Damit wäre nur noch der Boss himself plattzumachen. Der kommt nach einem langen Gangster-Arbeitstag in der Hoffnung auf sexuelle Dienstleistungen seitens der Boss Lady (nehme ich zumindest an) in deren Heimstatt und wundert sich: Der Lampenschirm aus echter Menschenhaut stand doch gestern noch nicht da? Und im Badezimmer lag neulich auch noch keine übel zugerichtete Boss-Lady-Leiche. Nach kurzem Denkprozess stösst des Bosses Hirn auf die Tatsache, dass hier irgendwas nicht ganz stimmen tut und verfällt in Panik. Hilft auch nicht weiter, da das Monster nebst Monster-Dick bereits auf ihn wartet und ihn in Schwulitäten bringt. Das ist in diesem Falle praktisch im Wortsinne zu verstehen, alldieweil das Monster sich auf des Yakuzas Brust parkt und seinen bissigen Penis in des Bosses Mund versenkt. Yummy. So genau will ich gar nicht wissen, was da jetzt passiert, scheint aber darauf hinauszulaufen, dass der Boss an den vom Monster abgesonderten diversen Körperflüssigkeiten ersäuft. Kann mir angenehmere Abgänge vorstellen…

Die Rache ordnungsgemäß erledigt, kann Hiromi später wieder ganz normal an ihrem Schreibtisch in der Klinik sitzen und sich ihres Lebens freuen. Aber so ganz ohne Risiken und Nebenwirkungen ist die Angelegenheit an ihr nicht vorbeigegangen – das merken wir daran, dass sie drei Tüten Mehl, eh, Rauschgift aus der Schreibtischschublade zaubert und die ganzen drei Kilo Schnee zu einem hübschen Berg auftürmt und ihren Zinken tiiiiief reinsteckt. „Gutes Kokain“, freut sich Hiromi ein Loch in den Kimono, und „solange es die Yakuza gibt, kann ich immer mehr bekommen!“ Da ist jemand glücklich und zufrieden (verstehen muss ich das alles nicht, oder?). Hiromi rollt im Kokainrausch auf dem Fußboden hin und her, und kommt dabei von einem Orgasmus in den anderen, wir fiedeln noch mal die Latex-Zuck-und-Ausbeul-Sequenz von vorhin auf, Rauch steigt auf, und für die ganz Blöden im Publikum schneidet Meister Gaira Hiromi als auf dem Boden herumrollendes Monster in die Szene. Ja, DAS zumindest HAB ich begriffen… Ende. Danke. Boink-k-k…..

Es ist schon seltsam – an das Ende des Entrails of a Beauty-Reviews hätte ich ohne größere Änderungen meine Ausführungen zu Fantom Kiler tackern können, ans Review zu Entrails of a Beautiful Woman würde hervorragend die Analyse zu Fantom Kiler 2 passen. Machen die Schund- und Schmuddelfilmer mir das absichtlich so einfach?

Damit will ich folgendes ausdrücken – wie bei der pseudopolnischen „Horror“-Serie kann man auch dem zweiten Teil der Guts of a Virgin-Trilogie bescheinigen, als „Film“ besser zu funktionieren als der Vorläufer, gleichzeitig aber inhaltlich-moralisch noch verabscheuungswürdiger zu sein. War der erste Teil der Reihe noch eine weitgehend sinnfreie Aneinanderreihung von mehr oder weniger (eher weniger) erotischen Rumrutscheinlagen, garniert mit Dummgeschwalle und ein paar halbseidenen Splattereffekten (und dem bewährt misogynistischen Standpunkt „Frauen = Sexspielzeuge“), bemüht sich Teil 2 um eine, ähm, Geschichte. Eine, die von allen Seiten betrachtet nicht den geringsten Sinn ergibt, aber immerhin, es ist sowas ähnliches wie eine Story mit einer gewissen Dramaturgie. Selbstverständlich sollte man diesen Plot niemals hinterfragen (was der typische Konsument dieser Ware – ja, ich hantiere hier wieder fröhlich mit selbstgestrickten Vorurteilen – aber mit Sicherheit nicht tun wird, denn dem geht´s ja nicht ums plausible Geschichtenerzählen), dann fallen dem Zuschauer nämlich die irrsinnigen Dummbräsigkeiten auf, die Gaira hier verwurstet, angefangen von dem offensichtlich in Japan nicht unpopulären Gimmick der sexsuchtverursachenden Droge (selbstverständlich nur an Frauen anzuwenden), undurchschaubaren Schachzügen der Charaktere (wieso kommt Hiromi überhaupt auf die Idee, sich zum Racheengel für Yoshimi zu stilisieren? Mit dem Tonband hätte sie doch auch zur Polizei gehen können? Woher weiß Hiromi, dass Higashi von seinen Kollegen für minderbemittelt gehalten wird? Was schüttet sie ihm eigentlich in den Drink? Würde ein loyaler Mittelmanagement-Yakuza-Boss mit der Frau seines Oberchefs rumficken, speziell, wenn er sowieso impotent ist?), ebenso seltsamen Plotentwicklungen (wie entkommt Yoshimi eigentlich aus dem Folterkeller? Voll auf Droge dürfte sie doch gar nich auf die Idee kommen, ihren Vergewaltigern entfliehen zu wollen… wie findet Hiromi/das Monster beim Rachefeldzug die Opfer? Immerhin findet sie den dritten Gangster und die Boss Lady nach meinem Dafürhalten in deren Wohnungen…), einer eher mysteriösen Monsterentstehung (mich würde doch ansatzweise eine Erklärung interessieren, wie und warum Hiromi mutiert. Nur an der Droge allein kann´s ja nicht liegen, die haben die Yakuza schön öfters angewandt…) bis hin zu der Idiotie eines offenbar hermaphroditen Monsters itself (nicht, dass ich ein Zwitterwesen prinzipiell für eine untaugliche Monsteridee hielte, sie macht nur hier nicht wirklich, tschuljung, Sinn…).

Egal. Gebetsmühle-anwerf: wer sieht sich Filme mit so fetzigen Titeln wie „Eingeweide einer schönen Frau“ wegen der zu erwartenden literarisch hochwertigen und stets schlüssigen Plotte an? Nicht mal Euer Lieblingsdoc. Der regt sich nämlich noch viel lieber über die oben schon angedeuteten inhaltlich-moralischen Abscheulichkeiten auf (Bewerbung für die emma-FeministInnen-Verdienstplakette). Auch wenn der Body Count (was vor allem die Klientel, die aufgrund des stimulierenden Titels den Geldbeutel zückt) aussagt, dass mehr Männer ins Gras beißen als Frauen, ist selbstredend auch Entrails of a Beautiful Woman übler frauenverachtender Dreck, der eine Verschwendung potentiell wertvoller Rohstoffe darstellt, und da ist er, wie gesagt, sogar noch unerträglicher als Teil 1. Während nämlich bei der Virgin der Sex sich zwar auch schon so äußerte, dass den Frauen nicht wirklich zugebilligt wurde, mal „nein“ zu beischlafartigen Ansinnen zu sagen, hielt sich bei den Sexszenen alles noch in einem gewissen Rahmen – sicher war der Sex dort auch nicht auf stets freiwilliger Basis (was die Frauen angeht), aber die dortigen Pseudo-Vergewaltigungen schienen zumindest in einen gewissen „consent“ zu münden, alldieweil die Frauen (was ich dort aber auch wieder als Minuspunkt vermerkt habe, weil es auch da unmöglich erschien, dass eine Frau ein „ich mag jetzt nicht“ hauchen könnte, da es ihr schlicht aufgrund gesellschaftlicher Konditionierung gar nicht in den Sinn käme) keine übertriebene Gegenwehr leisten. Hier allerdings wird RICHTIG vergewaltigt, da gibt´s keine Möglichkeit mehr, dieses Faktum irgendwie mit einem „Unterhaltungswert“-Deckmäntelchen zu überziehen, das sind einfach hart und ernst durchgezogene Rapes, da ist nichts mehr dabei, dass einem (geistig gesunden) Menschen auch nur andeutungsweise „Spaß“ machen könnte. Sowas funktioniert aber – wenn überhaupt – nur in einem Drama (ich werf jetzt einfach mal den Filmtitel Irreversiblé völlig ohne Wertung in den Raum), nicht aber in einem „Horror“- oder auch nur „Sexploitation“-Film; beide Genres sind erwiesenermaßen nicht dazu da, um Zuschauer auf gesellschaftliche Mißstände aufmerksam zu machen (zumindest nicht primär), sondern um zu unterhalten. Bei nicht nur einer, sondern ZWEI ausufernd und geradezu genießerisch zelebrierten harten Vergewaltigungen, nö, da kann ich mich nicht unterhalten fühlen, sondern angewidert, und diese Anwiderung projiziert sich, genrebedingt, nicht auf die Vergewaltiger im Kontext des Films, sondern die geistigen Urheber des filmischen Sondermülls. Da ist mir ein vergleichsweise flockig-harmloser Bondage-Film schon lieber. Was hier vor sich geht, ist aber nicht mal mehr als Appell an niederste Instinkte goutierbar.

Jaja, ich hör die Verteidiger des Dumpfsinns sagen, „aber die Vergewaltiger kriegen doch ihre gerechte Strafe und bezahlen mit dem Leben“. Mag schon sein, aber wenn die Intention des Autors und Regisseurs gewesen wäre, die „Bestrafung“ der Übeltäter nicht nur als Ausrede für ein paar Splatter- und Goreeinlagen zu sehen, sondern damit gewisse moralische Implikationen zu setzen, dann will ich Karl Hodenfuchs heißen – denn dann hätte es sicherlich keiner ZWEI ausführlichen Vergewaltigungen gebraucht, von denen eine schwelgerischer als die andere inszeniert wird; zumal der „Triumph“ der Heldin ein eher zweifelhafter bleibt, alldieweil sie trotz der erfolgreichen Eliminierung der Yakuza-Gang immer noch unter Einwirkung der Droge steht und dies ersichtlich nicht wirklich einen Nachteil darzustellen scheint.

Nö, tut mir leid, das ist genau die Sorte Film, mit der ich nichts anfangen kann und der ich schlichtweg die Existenzberechtigung abspreche, und da braucht mir jetzt wirklich keiner mit „künstlerischen“ Argumenten kommen, auch wenn die Reihe natürlich auf einem x-fach höheren filmischen Niveau steht als die Pseudo-Amateurfilmchen der Fantom Kiler-Serie. Gaira inszeniert den Streifen durchaus flotter als den Vorgänger – kein Wunder, da er ja eine Story verfolgt, die schon in den ersten 40-50 Minuten etwas „passieren“ lässt, während bei Virgin vor der killing spree des Modder-Monsters ja nur gefickt und sinnlos gequasselt wurde. Während im ersten Teil der Killer und damit die Mordtaten aus dem Nichts kamen, so entspringt das Geschmoddere hier durchaus der Handlungsentwicklung (unter oben genannten Einschränkungen), d.h. die Auftaktphase ist „wichtig“ für das Gemetzelfinale. Trotz sicher wieder extrem niedrigen Budgets wirkt der Streifen „filmischer“, es gibt mehr Sets, mehr sinnvolle Szenenwechsel, insgesamt also einen deutlich runderen Erzählrhythmus, bei gelegentlich durchaus effektiven Kameraeinstellungen. Nicht fehlen dürfen wieder die „künstlerischen“ Einlagen – die platzende Melone anstelle eines ernsthaften Special-FX bei Yoshimis Dachsturz und die bekannten Schattenspielereien bei expliziten Sexszenen (dass Real-Sexaufnahmen der in Japan üblichen optischen Zensur unterliegen, versteht sich von selbst). Verleiht dem Film ein bissl Kuriosität, aber auch nicht mehr.

Die Splatterszenen selbst sind ein wenig zahlreicher als im ersten Part, technisch aber eher primitiv – der „halbe Kopf“ sieht, wie im Fließtext geschildert, deutlich erkennbar nach claymation aus, der „Chestburster“ der Boss Lady geht handwerklich-qualitativ in Ordnung. Der Monstersuit selbst ist eine Mischung aus Eklig- und Lächerlichkeit, beim beißenden, zahnbewehrten Penis konnte ich mir ein leichtes hysterisches Gackern allerdings nicht vergleichen. Relativ gut gelöst sind die Latex-Spielereien (ich nehme zumindest an, dass es sich um solche handelt), wenn Hiromi unter Drogeneinfluss zuckt, bebt und blubbert. Insgesamt sehen Gorehounds hier aber natürlich auch nix anderes (bzw. besser gelöstes) als in zigtausend anderen, in jeder Hinsicht deutlich empfehlenswerteren Splatterstreifen.

Natürlich gibt´s auch im zweiten Teil keine nennenswerten darstellerischen Leistungen. Für die meisten Darsteller und alle Darstellerinnen stellt dieser Film den einzigen (zumindest IMDB-verifizierbaren) Auftritt dar, lediglich Yoshinari Yoshie (keine Ahnung, wen der spielt) freut sich über Mitwirkung in der Ringu-TV-Serie, Kazuhiro Sano ist durch die ganzen 80er und 90er Jahre im „pinku“-Genre beschäftigt geblieben und Ken Yoshizawa (Yoshioka, aber fragt mich um Himmels Willen nicht, wer DER nun wieder genau war) wurde immerhin 1989 von Takeshi Kitano für Violent Cop rekrutiert. Seira Kitagawa und Megumi Ozawa (Yoshimi bzw. Hiromi) sind zwar auf den ersten Blick ganz cute (wenngleich ich Ozawa durchaus einen ziemlichen Riechkolben bescheinigen muss), aber ich rufe auch hier wieder mein bereits im Vorgänger-Review geschildertes Axiom ins Gedächtnis, wonach „cute asian babes“ ihre cuteness einbüßen, wenn sie in Sexszenen partizipieren, besonders, wenn es solche von der eher unappetitlichen Sorte sind.

Nichts sagen lässt sich auch hier gegen die DVD von Synapse, Bildqualität ist tiptop (anamorphes 1.78:1-Widescreen), der japanische Mono-Ton sauber, die Untertitel klar lesbar. Als Extras finden sich erneut ein Essay über die Eigenheit der japanischen Filmzensur sowie der zweite Teil des Garai-Interviews. Soll wohl ganz interessant sein, da Garai ein eher seltsamer Charakter ist, hab ich mir aber nicht angeschaut. Die Zeit ist mir der Kerl ehrlich nicht wert. Wenn man über die DVD meckern möchte, dann darüber, dass Synapse im Hauptmenü den krassesten Gore-Shot spoilert.

Fazit: Alles, was ich auf den vergangenen Seiten über diesen Film gesagt habe, ist eigentlich zuviel der Anstrengung. Filme wie die Guts of a Virgin-Reihe kann man, wenn´s nach mir geht, wirklich bedenkenlos aus dem Verkehr ziehen – sie taugen als Film nicht viel und vertreten frauenverachtende Standpunkte, die man (auch als ggf. Bondage- und BDSM-Anhänger) nicht gutheißen sollte. Für den zweiten Teil gilt noch mehr als für den Vorläufer, dass man Regisseur Gaira für seine „Idee“, zwei ausufernd dargestellte Vergewaltigungen als „Unterhaltung“ zu servieren (und wie gesagt – er braucht mir gar nicht mit irgendwelchen Ausreden zu kommen, das wäre symbolisch für irgendwas, ganz doll gesellschaftskritisch oder sonstiger Dummlall; Filme wie dieser sind nun mal ersichtlich dafür gemacht, dass sich eine gewisse Klientel daran aufgeilt, und wer ernstlich gegenteiliges behauptet, nun, für den hab ich dann ungefähr so viel Verständnis übrig wie für Gaira selbst), selbst foltern und vergewaltigen, dann merkt der Kerl vielleicht, wieviel Spaß das ist. Versteht mich nicht falsch, ich bin nicht prüde (das müsstet Ihr als Stammleser der Seite eigentlich wissen) und hab mit dem Plot Device „Vergewaltigung“ an sich keine Probleme, wohl aber damit, wenn ein Film AUSSER widerwärtiger Vergewaltigerfantasien nichts drauf hat – das lässt nämlich sehr wohl Rückschlüsse darauf zu, welch Geistes Kind der Macher ist. Summa summarum: Mülltonne ist noch zu gut für diesen Mist.

(c) 2004 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 7

BIER-Skala: 1


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