Entrails of a Virgin

 
  • Original-Titel: Shojo no harawata
  • Alternative Titel: Guts of a Virgin |
  • Regie: Kazuo "Gaira" Komizu
  • Land: Japan
  • Jahr: 1986
  • Darsteller:

    Rei (Saeko Kizuki)
    Kazuyo (Naomi Hagio)
    Kei (Megumi Kawashima)
    Itomura (Osamu Tsuruoka)
    Asaoka (Daiki Katô)
    Tachikawa (Hideki Takahashi)
    A Murderer (Kazuhiko Goda)


Vorwort

Abt. Die spinnen, die Japaner

Diese Erkenntnis ist nicht neu… aber sie verblüfft trotzdem jedesmal irgendwie wieder. Ich hatte ja im Flower and Snake 4-Review bereits angekündigt, mich demnächst wieder mit japanischem Sexploitation-Kram zu beschäftigen, hatte aber diesen Film eigentlich nicht auf der Pfanne. Wie so oft, wenn´s anders kommt als vom Doc gedacht, hat einer meiner zahllosen Fans (hehe) hierfür die Verantwortung zu tragen. Und im Zweifelsfalle ist das Desty…

Entrails of a Virgin (geschmackssicher betitelt, und in Europa dank Videoauswertung der Freunde von Japan Shock als Guts of a Virgin bekannt) erfreut sich unter Fankreisen eines immerhin so guten Rufs, dass die DVD nicht ganz billig gehandelt wird und es sich für Synapse Video für Amerika lohnte, noch eine schicke remasterte und auf Hochglanz getrimmte RC1-DVD-Edition zu stricken. Und selbige liegt nun (vor) bzw. hinter mir.

Größere Vorrede fällt mir heute mal wieder nicht ein (das lässt schon auf die Motivation schließen, mit der ich an dieses Review herangehe… seufz), also fangen wir gleich mit´m Film an, in einer gepflegten Bringen-wir´s-hinter-uns-Stimmung (und Desty, der Schelm, kuckt sich hinter meinem Rücken Waxworks 2 an. Buuuh, ich will tauschen…).

Em. FSK 18, das versteht sich ja von selbst, oder, Leute? Also… Jungvolk – hinfort.


Inhalt

Irgendwelche spinnerten Japaner kraxeln auf einem Bergesgipfel (naja, bestenfalls Mittelgebirge) herum bzw. scheinen mit dem, was immer sie da oben getrieben haben, fertig zu sein und abzusteigen. Das, also absteigen, tut zumindest ein ominöser POV-Shot.

Etwas unmotiviert schneiden wir auf ein japanisches (na gut, alle in diesem Film sind Japaner, also kann ich das ja wohl auch bleiben lassen) Frauenzimmer um, das sich, vor neutralem weißen Hintergrund, erst an den Brüsten rumfummelt und anschließend heftigst masturbiert. Hm. Tun wir so, als ob das zur, ähempt, Handlung dazugehören könnte und vielleicht noch mal Sinn ergibt (Future Doc: Dreimal darfst du raten).

Zurück in luftiger Bergeshöh´ betreibt die sympathische (ungefähr so sympathisch wie Darmgrippe oder Fußfäule) Gruppe, die, da sich brauchbare Alternativen nicht vorstellen, blöderweise unsere, nein, ich schreib nicht „Helden“, ich nehm´ „Protagonisten“, Protagonisten also werden, ein Fotoshooting. Wir zählen mal kurz durch und kommen auf sechs Personen – Asaoka, einen schmierigen Brillenträger mit Oberlippenbart (beware the Oberlippenbart, ich sag´s immer wieder), den Fotografen Itomura, dessen jungschen Gehülfen Tachikawa sowie zwei Models namens Kazuyo und Kei sowie ein drittes junges Mädel namens Rei, ich weiß nicht, ob und ggf. welche Funktion dieses Göre bei diesem Shooting ausfüllt, fotografiert wird sie jedenfalls nicht (was auch sowas ähnliches wie der, äh, Punkt der Story ist, wie mir Future Doc freundlicherweise mitteilt. Ich muss mich an dieser Stelle bei Future Doc mal ausdrücklich bedanken, ohne seine Hilfe wäre ich mit diesem Review vermutlich überfordert).

Zwecks der Aufnahme selbstverständlicher eher als „erotisch“ (najaaa) einzustufender Fotos haben die Damen und Herren auch einen gar drolligen Pappmache-Regenbogen aufgestellt, jeder anständige Kobold würde sich schämen, dort auch nur einen Pisspott, geschweige einen Goldpott, aufzustellen. Man fotografiert so vor sich hin. Sinnlos zwischengeschnitten – eines der Mädels befriedigt einen der Kerle (also, letzterer dürfte zumindest nach meiner Interpretation Itomura sein, aber ich verrate hier schon wieder wichtige, hüstel, Plotpoints) oral (verdammt, muss ich wieder aufpassen, nicht gleich in Hardcore-Terminologie zu verfallen).

Zurück zum Fotoshoot – da hat man mittlerweile die Models ausgestauscht, sonderlich attraktiv (wenn wir uns an die richtigen japanischen Cuties erinnern) ist aber auch jenes nicht.

Zurück zu sinnlosem Zwischenschnitt – eins der Mädels (weiß der Geier, welches, aber es müsste Kei oder Kazuya sein. Glaube sogar letztere, aber das ist mal wieder Rate mal mit Rosenthal) liegt auf einem Bett, heikle Stellen notdürftig von einem halbdurchsichtigen Schal beedeckt, und spielt an sich rum. Dann gesellt sich ein unbekleideter Herr hinzu und schmiert die Dame großflächig mit einem weißen Cremezeug ein – fragt mich nicht was, für Gleitcreme wär´s übertrieben… jedenfalls wird die Paste auf Brüste, Schenkel, Bauch usw. gerubbelt, und weil wir uns in einem japanischen Film befinden, werden die Problemzonen (und damit mein ich jetzt nicht etwaige Cellulite der Darstellerin) dezent gefogged. „Be nice to me“, bittet das Frauchen (ach, auch noch Ansprüche? Frauen heutzutage…). „I´ll make you star“, behauptet Itomura (der isses nämlich wohl) wie alle fiesen Schmuddelfilmer -oder fotografen, steigt auf und kaut auf ihrem Ohrläppchen rum. Das ist ungefähr so erotisch wie eine 0190er-Werbung nachts auf RTL II.

Dieweil beim Fotoshoot. Die Baggage hat eine räumliche Verlagerung vorgenommen und ihren Papp-Regenbogen in der Nähe eines Wasserfalls aufgestellt. Dem zu fotografierenden Girl (ich wiederhole mich: wieso können die Japaner und -innen keine Namensschilder tragen, die kann man doch nicht auseinanderhalten) wird klargemacht, worum´s geht: „Can you show your breasts?“ Na klar… Itomura springt vor Begeisterung die Gurke vom Hobel (sag keiner, ich verwende schlechte Sprüche, die ich in doofen Filmen aufgetan hab, nicht weiter), er ist sich sicher, dass das ganz tolle künstlerische Bilder werden (ich hab meine Zweifel…). Die POV-Kamera schleicht, begleitet von unheilsschwangerer Musike, durch die Gegend.

Rei und Asaoka, der Boss, stehen abseits und kucken zu, was Itomura und die Models so anstellen. Rei wird´s ganz feucht im Höschen, weil der Fotograf sein Model harsch zurechtweist: „Er ist attraktiv, wenn er gemein ist!“ (Ich wußte immer, manchmal haben Frauen usw.). Asaoka zuckt mit den Achseln. Itomura bläst zum Feierabend und Kei (oder Kazuya, wer auch immer) gibt folgenden denkwürdigen Satz zu Protokoll: „On camera I feel so cute!“ (Mädel, du bist NICHT cute. Aya Ueta ist cute, Kyoko Fukada ist cute, du bist NICHT cute). Der Soundtrack fiedelt unbegreiflicherweise fröhliche Reggae-Musik ein, zu der die ganze Blase ihren Kleinbus entert und nach Hause zu schippern beabsichtigt (nicht bevor Asaoka Itomura ins Ohr geflüstert hat, dass er „dieses Mädchen“ heute nacht haben will. Ich glaube, angesichts noch zu schildernder zukünftiger Ereignisse, er meint Kei).

Sinnloser Zwischenschnitt, der nächste. Itomura bespringt eins der Mädchen (mir deucht, es ist Kazuya, aber wie gesagt…) und fotografiert sie dabei aus allen möglichen und unmöglichen Perspektiven. Die Sache wäre aber etwas überzeugender, wenn die beiden sich beim simulierten Sex auch BEWEGEN würden und nicht starr wie Madame Tussauds Wachsfiguren aufeinander rumliegen und gelegentlich „aah ooh aah“ machen würden. Kazuya ist trotzdem davon überzeugt, demnächst kommen zu wollen, aber Itomura gelüstet es nach einem Stellungswechsel, er will´s ihr nun von hinten besorgen.

Zurück im Van, wo Itomura und Asaoka über ihre diversen Globetrotter-Erfahrungen diskutieren und sich insbesondere über die Gewohnheiten der außerjapanischen Völker im Umgang mit Drogen austauschen. Whatever keeps you movin´, I suppose.

Wir wechseln wieder zu Itomuras Sexszene mit Kazuya – nonlineare Erzählweise ist was schönes, wenn man´s kann, und ausgesprochen nervig, wenn man ein talentfreier Nasenbär ist. Es hat sich ausgepoppt, und weil Itomura ein Charmebolzen ist, verkündet er Kazuya nach vollzogenem Akt, dass das mit der Beziehung sich jetzt erledigt habe und sie von nun an ihr eigenes Ding durchziehen könnte. Trifft nicht auf ungeteilte Begeisterung – sie flanscht sich umgehend wieder an seinem Gemächte an und saugt, weil sie ohne ihn nicht leben kann (Frauen, seufz). Itomura ist unimpressed, wehrt sich aber nicht gerade mit Händen und Füßen gegen die Behandlung.

Und wieder zurück zu unserer fotografierenden Reisegruppe. Mittlerweile ist es erstens nachts, zweitens neblig und drittens hat sich Itomura verfahren. Aus dem Straßengraben schält sich eine moddrige Gestalt (na, immerhin etwas. Sieht zwar unbeleuchtet aus wie eins von Uwe Bolls Moos-Zombies, aber wir nehmen alles)… Itomura gibt zu, dass er sich verfranzt hat, Asaoka beurteilt die Gegend als „scary“, aber noch hat man gutes gehässiges Lachen (ich glaub, die wollen nur die Mädels ärgern). Das Modder-Monster wirft sich beherzt unseren Helden vor den Kühlergrill und lässt sich überfahren. Jeder braucht ein Hobby. Zumindest veranlasst der Crash unsere, äh, Freunde, dazu, anzuhalten und mal zu sehen, wen oder was man da eigentlich gerade über die Windschutzscheibe abserviert hat, einigt sich aber mangels eines auffindbaren Kadavers darauf, ein Reh o.ä. zu Mus gemacht zu haben. Tachikawa, der Jüngling, ist etwas wißbegieriger (oder der einzige, der sich wirklich Sorgen macht, man könnte einen Menschen überfahren hat) und trabt sinnlos drei-vier Schritte vom Auto weg, kehrt aber nach einem Rüffel und der Androhung, hier stehengelassen zu werden, klag- und wortlos zur Gruppe zurück. Man fährt weiter.

Das Moddermonster rappelt sich im Straßengraben, indem er/es sich versteckt hatte, wieder auf. Dieser Film ist offiziell doof.

Später stolpert unsere fröhliche Heldenschar über ein mitten im Wald stehendes Haus und beschließt unbürokratisch, selbiges übernachtungstechnisch in Besitz zu nehmen. Sollte sich ein rechtmäßiger Eigentümer tatsächlich noch anfinden, werde man dem schon erklären, was man hier treibe (sowas geht auch nur in Japan und nicht in Texas… Ihr wißt ja, da käme der Eigner dann mit der Schrotflinte und würde erst killen und dann Fragen stellen. Aber vielleicht erklärt das ja auch die noch folgenden Geschehnisse). Die POV-Cam schlurcht schon wieder im Gewölle umher. Ich würde ja fast tippen, das ist die Modderman-Perspektive.

Unsere Freaks stellen fest, dass die Hütte zwar nicht von zwergenhaften Ausmaßen, dafür allerdings noch im Bau befindlich ist. Nicht, das das gesteigerte Bedeutung für den, äh, Plot, wäre. Apropos Plot, ein Plot wäre jetzt auch langsam nett (worauf wartest du sonst noch, Keule? – Der Setzer). Asaoka meint, einen eventuell auftauchenden Hauseigentümer im Zweifeslfalle mit barer Münze besänftigen zu können, Itomura wiederholt, falls die Mädels es beim ersten Mal nicht mitbekommen haben sollten, dass die allgemeine Situation „S-C-A-R-Y“ (so behauptet es zumindest die Untertitelspur) sei. Klar, dass das für die starken Macker Anlass für Gelächter bietet. Hallo, Modderman? Could you kill them? Please? With sugar on top?

Das Haus wird erkundet, der Kühlschrank geplündert und der Schlabbermampf fröhlich in sich hineingestopft. Der Besitzer wird sich bedanken… (und warum hat man in einem im Bau befindlichen Haus eine gut gefüllte Vorratskammer? Für die Bauarbeiter oder was?). Asaoka schlägt vor, sich zu trennen. Nein, Stirn nicht auf die Tischplatte dengeln, er meint nicht, die Gruppe aufzuspalten, damit man effektiver vom Killer abgeschlachtet werden kann, er meint das beruflich und hinsichtlich Itomura. Glaub ich zumindest, ich werd nicht so recht schlau daraus, ob er nun meint, er und Itomura sollten ihre Geschäftsbeziehung überdenken oder ob man sich andere Modelle anlachen sollte. Ist ja eigentlich auch irgendwo wurscht, tut ja zum Plot nichts zur Sache, außer, dass diese gruppendynamischen Konflikte (pöh) ein paar Minuten der erbärmlichen Laufzeit von 72 Minuten füllen (erbärmlich kurz oder erbärmlich lang? Das ist ´ne Gewissensfrage, Leute). Jedenfalls wünscht Asaoka offenbar, die derzeitig von Itomura exklusiv in Beschlag genommene Kei sexualtechnisch zu übernehmen, Itomura kann sich ja wohl problemlos ein anderes Girl suchen. Itomuras Begeisterung scheint sich in Grenzen zu halten, weil er ja gerade Kazuya in den Wind geschossen hat. Das entwickelt sich zu einer unerfreulichen Seifenoper. Naja, jedenfalls halten Asaokas Vorschläge hinsichtlich des Umarrangierens der jeweiligen Beischlafverhältnisse Itomura nicht davon ab, anzugeben, dass Kei (oder Kazuya? Wer weiß, von wem die JETZT wieder reden) neulich sogar „mein Arschloch geleckt habe“ (thanks for sharing that with us, buddy). Rei fragt mal kurz nach, worüber die Männer gerade klönen, wird aber mit einem „men´s talk“ abgebürstet. Tja, Girlies, wir können uns auch mit unseresgleichen über unsere Freundinnen austauschen, das ist nicht exklusiv weiblich…

Weil in der Hütte kein Fernseher installiert ist und 1986 tragbare DVD-Player noch nicht erfunden waren, wird´s unseren Helden etwas zu langweilig, weswegen Itomura zum allgemeinen Zeitvertreib ein Wrestling-Match vorschlägt. Und zwar soll Tachikawa gegen eins der Mädchen antreten, nä mich gegen Kazuya. Wrestling macht bekanntlich nur Spaß, wenn man das in semiausgezogenem Zustand veranstaltet, deswegen zieht sich Tachikawa bis auf seine Unterhose aus und rupft auch Kazuya, deren Motivation, sich an dieser sportlichen Einlage zu beteiligen, gegen Null tendiert (ähnlich wie meine, dieses Review noch zu Ende zu bringen) die Klamotten vom Leib. Tachikawa nimmt die Sache richtig ernst, verpasst dem Mädel einen Backflip, einen Piledriver (!, aber wenigstens auf einer Matratze, sonst könnte das doll wehtun… don´t try this at home, kids), einen Backbreaker und nimmt sie in diverse Submissionmoves, nicht ohne Kazuya wegen ihrer allgemeinen Schamlosigkeit, an einem derartig schmutzigen Gewerbe wie dem der Schmuddelfotografie teilzuhaben, übel zu beleidigen („I am disgusted!“ etc.. Herr Tachikawa, nur for the record – DU mischt da auch mit!). Selbstverständlich geht dieses Match nicht ohne einige panty shots ab. Kazuya, deren Gegenwehr sich in überschaubarem Rahmen hält (sowohl verbal als auch ringertechnisch) pieselt sich in den Slip und verabschiedet sich in eine gepflegte Bewußtlosigkeit. Und das macht Spaß?

Itomura und Asaoka feiern Tachikawa als großen Champion, aber der ist grad schön in Fahrt und bezeichnet seine Brötchengeber als „pieces of shit“ und „worst kind of people“. Itomura weist ihn darauf hin, dass man das durchaus als arbeitnehmerseitige fristlose Termination des Arbeitsverhältnisses werten könnte und ein neuer Assi schnell gefunden sei. Tachikawa, der von einer herzig an einem Faden geführten „Motte“ umkreist wird (selbige wird von Asaoka mit geschickter Hand und Essstäbchen gefangen), stapft wutig aus dem Zimmer und in den Wald. Itomura schüttelt sein verständnisloses Haupt: „Der weiß nicht, das nur die Fiesen überleben!“. Möglicherweise müsse man dem Jungspund mal in den Arsch treten. Da müssen sich die Herren aber beeilen, denn getarnt von mysteriösem Nebel macht sich schon der Moddermann bereit, sein garstig Werk zu verrichten (es wäre auch nicht schlecht, wenn der sich langsam mal bemerkbar macht).

Tachikawa kuckt wehmütig in den Van und fragt sich, warum er eigentlich nie den Führerschein gemacht hat, dann könnte er nämlich einfach wegfahren und die Blödmänner (und -frauen) hier zurücklassen. In einem Anfall unerwarteter Boshaftigkeit klaut er wenigstens die Autoschlüssel. Davon hat er aber wenig, weil Moddermonster ihn nun endlich attackiert und den Schädel eindrückt (diesem guten Werk verdanken wir übrigens das hübsche Cover der Japan-Shock-DVD, dem armen Tachikawa poppt dabei nämlich ein Auge raus. Der Effekt ist, äh, wenig überzeugend, und zudem noch so abgedunkelt, das man´s eigentlich nur erahnen kann). Gratis mitgeliefert: sinnloser Zwischenschnitt eines Typen, der irgendwo inner Fußgängerzone zusammenklappt. WTF? Aber immerhin ist jetzt endlich einer hin.

Der Rest der Mannschaft kriegt vom entsetzlichen Ableben des Kamerahiwis bedauerlicherweise nichts mit, weil Kei gerade ungefragt ihren Berufswunsch „Drehbuchautorin“ zum besten gibt (uh-oh, Hausrocker, da droht Konkurrenz…). Asaoka wäre nur zu gern bereit, ihr diesbezüglich etwas unter die Arme zu greifen (ich glaub zwar allerdings, der will ihr ganz wo anders hingreifen…). Itomura bearbeitet währenddessen die kleine unschuldige Rei. Da man ungern unter gegenseitiger Beobachtung balzt, führt Asaoka Kei nach draußen, damit Itomura in Ruhe Rei begatten kann.

Kei ist wohl nicht das allerhellste Licht unter der Sonne, die scheint nicht richtig mitzukriegen, was der schmierige Asaoka von ihr will und wünscht sich ein Bad. Körpergerüche, konstatiert Asaoka, machen die Sache doch erst richtig interessant, kuckt ihr unter den Slip und stellt fest, dass Keis Schambehaarung überschaubar sei (ja und? Wolltest du ihr ´nen Rasenmäher verkaufen oder was? I´M BOOOOREEEEED!). Itomura rutscht dieweil schon auf Rei (in der Tuuube… warum komm ich erst jetzt auf den Gag? Ich werd´ alt) rum, das Mädel stöhnt bereits (lustvoll? Klingt anders!). Kazuya liegt übrigens immer noch bewußtlos rum, nicht, dass sich irgendjemand um sie kümmern würde – wenn die jetzt schon stundenlang out cold ist, könnte ja fast sogar was ernstliches passiert sein.. wer solche Freunde hat, seufz. Rei gesteht Itomura lieber, dass es für sie das erste Mal wäre. Das freut Itomura persönlich, und zwar für allem für das Girl, denn das er den Dosenöffner spielt, wäre für sie ein großes Glück! Übrigens – es ist Ö-D-E. Oder, um´s mit den unsterblichen Worten von Michael Mittermeier zu sagen: „Blöd. Blödblöd. Blödblödblödblöd“.

Kei und Asaoka beschäftigen sich noch mit dem Vorspiel. „Be gentle“, bittet Kei den Macker. Scheint irgendwie so ´ne fixe Idee von den Japan-Schnecken zu sein (ich dachte immer, die stehen auf härtere Nummern. So kann man sich irren). Asaoka versucht Kei durch den dezenten Hinweis, über ihr Rumgeficke mit Itomura im Bilde zu sein (und auch darüber, dass der Fotograf beim Beischlaf knipst wie´n Weltmeister) zu größerer Kooperation zu veranlassen. Was auch immer. Mir doch egal. Er befummelt das Mädel jedenfalls, räumt ihre Möpse frei (langsam passt sich meine Sprache dem Niveau dieses Films an, schlimm), knabbert ein bissl dran rum und beißt schließlich mal beherzt rein (jaja, damit an auch morgen noch kraftvoll zubeißen kann. Wird das noch ´n Kannibalenfilm? Könnte fast eine Verbesserung darstellen). Kei steht jedoch nicht auf bissige Lover und rennt weg (ich wollte ja schon annehmen, in ihr Verderben, aber das kommt zwar noch, jedoch nicht gleich). Asaoka setzt sich ein behämmertes Grinsen auf und trabt hinterher. Kei muss auch das „hysterisch wegrennen“ noch üben, denn Asaoka erwischt sie in nullkommagarnix mit einem hämischen „Gotcha“ und fordert das arme Ding auf, seine primären Geschlechtsorgane einer oralen Untersuchung zu unterziehen. Der gute Asako ist offenbar ein Fan der beliebten TV-Serie „Die 100 blödesten Sexstellungen“, alldieweil er mit der etwas renitenten, aber, japanische Mädels sind halt gemeinhin etwas zierlicher und daher körperlich zu keinem gröberen Widerstand befähigt, mehr oder weniger wehrlosen Kel einen vertikalen 69er. D.h. er schnallt sich ihre Rübe über den Schniedel und taucht selbst zungenmäßig in ihre Intimzone ab. Das kommt mir schon im Sitzen nicht besonders prickelnd vor, aber in dem Zustand auch noch aufzustehen und rumzulaufen, sorry, dafür fehlt mir dann doch jegliches Verständnis… Nicht nur mir, sondern auch Kei, die kotzt sich nämlich im unmittelbaren Anschluss erstaunlich fake aussehenden Globber aus dem Hals und haut wieder ab, bevor Asaoka noch mehr dusslige Sexideen kommen. Der Kerl grinst wieder dämlich und hüpft hinterher.

Kei läuft allerdings direktemang in die Arme des Moddermonsters und auch das möchte bitte sexuell versorgt werden. Dass man den Moddrigen nicht gerade schlampig ausgestattet hat, verdeutlicht man uns mit einem Schattenspiel, das eines alten Scherenschnitttrickfilms würdig ist (sowas malt mal als Zwölfjähriger…). Kei ist von dieser Monster-Vergewaltigung (so heißt übrigens das DVD-Chapter) schlicht hin und weg („Wow! I feel good!“ Chaka-chaka-chaka-chak), auch wenn der Monsterprügel nicht ganz kompatibel zu sein scheint: „I feel like I´m gonna die!“ (Also was nu? Gut oder wie tot? Einige dich, Baby!). Per Scherenschnitt-Schatten zieht sich Modderman wieder aus Kei zurück. Was, die darf überleben? Nicht doch. Aus mir völlig unbegreiflichen Gründen hängt auf einmal über ihr ein Neonschild, aus dem ein Stück Glas rausrutscht und sie köpft. Was wir, mangels Können der Effekttechniker, leider nicht SO mit ansehen dürfen, aber die Einstellungen „fallendes Glasscheibe“, „Kopf des Opfers“, „herunterlaufendes Blut“ können wir, als Intellenzbolzen, ja mental zusammenfügen. Asaoka sucht Kei, findet aber nur Tachikawa tot im Auto rumlungern und kriegt die Panik. Moddermann lässt sich nicht lumpen und beweist, dass er Leni-Riefenstahl-Filme (oder Rammstein-Videos) gesehen hat und in perfekter olympionikischer Haltung einen Speer wirft. Asaoka wird schickerweise von oben nach unten durchbohrt (d.h. Speereintritt am Schulterblatt, Austritt Arschbacke o.ä.). Der ist wohl auch hin. Hurra. Go, Moddy, go!

Itomura ist immer noch mit Rei beschäftigt. Auch er wird von ihr angegangen, doch „gentle“ zu sein (mein Gott, das nervt. Beim ersten Mal tut´s immer weh…), er möchte, dass sie seinen Dödel anfasst, und der ist, behauptet zumindest Rei, ziemlich groß geraten (woher hat sie als Jungfrau den Vergleichswerte?) und lässt sie zittern, ob der überhaupt in sie reinpasst. Itomura will das auf den Versuch ankommen lassen.

Kazuya kommt endlich aus ihrer Wrestling-verursachten Ohnmacht wieder zu sich und kuckt mehr oder weniger interessiert zu (eher weniger, die kuckt wie´n Zombie, dem man gerade erklärt hat, dass die Fleischtheke geschlossen ist), was Rei und Itomura so treiben. Itomura legt keinen Wert auf Publikum und fordert sie zum Gehen auf. Kazuaya macht sich die Rechnung auf, dass sie nun beim Fotografen endgültig abgemeldet ist, was der bestätigt, aber immerin anbietet, ein Empfehlungsschreiben für sie aufzusetzen, Hauptsache, sie verpisst sich nu endlich. Kazuya heult ein bisschen rum und dampft ab. Großes Drama. Isses nicht. Nicht mal kleines.

Rei ist entsetzt, wie Itomura mit seiner Ex-Flamme umspringt und stellt die Gretchenfrage, ob ihr ein ähnliches Schicksal blüht, sobald der Typ ´ne neue Biene aufgerissen hat. „Das ist der Anfang eines neuen Kreativteams“, beantwortet Itomura die Frage nicht wirklich und mag nun lieber weiterrammeln. Kazuya latscht dieweil traurig durch den Wald, hat Kopfschmerzen (nimm´n Aspirin) und fällt über den nächstbesten Baum her – die ist so durch´n Wind und sexuell ausgehungert, dass sie tatsächlich einen Ast, äh, bläst. Da wird sich der Baum aber mächtig freuen. Noch besser ist allerdings der abgetrennte Kopf von Kei, den sie keine zwei Schritte weiter rumliegen sieht und den frau natürlich küssen und sonstwie abschlabbern kann. Die hat nicht mehr alle Nadeln an der Tanne, die Frau.

Rei und Itomura ficken sich indes durchs ganze Haus – es wird in Schränken, auf Treppen u.ä. gepoppt, dass sich die Balken biegen und er lässt den Fotofinger mächtig glühen. Kazuya, mit Keis Köpfchen in der Patschhand, erweist sich da natürlich als echter Stimmungstöter. Der unerfreuliche Anblick führt zu einer vaginalen Verkrampfung bei Rei, was sich nun wiederum für Itomura schmerzhaft gestaltet, alldieweil er seinen Dödel nicht aus ihr rauskriegt, um abzuhauen. Nach der ein oder anderen Verrenkung wird die Trennung allerdings doch noch erfolgreich vollzogen, auch wenn´s Itomura noch ein „Aua“ entlockt (tja, Höhepunkt der anderen Art, wa?) und er, der durchaus naheliegenden Ansicht anhängend, dass Kazuya auf ihn speziell sauer ist, geht stiften. Und zwar über den Tennisplatz der Hütte (? Langsam würde mich interessieren, wem die Villa da eigentlich gehört…). Kazuya bewirft in mit Tellern, Tassen und sonstigem Geschirr, Itomura geht in Deckung, kraucht zum den Tenniscourt umgebenden Zaun und wird dort von einem Haken halsmäßig aufgespießt und in luftige Höhen gezogen (da man sich mal wieder Kunstblut sparen wollte, wird eine Aufnahme blubbernden Mineralwassers o.ä. eingefiedelt. Gaira, du bist ein Künstler – nicht).

Kazuya lässt sich vom Ableben ihres ehemaligen Bespringers nicht wesentlich beeindrucken, sofern sie´s überhaupt mitkriegt, sondern ist weiterhin schwer auf der Suche nach was Fickbarem. Ergo unterzieht sich auch Asaokas aufgespießten Leichnam einer kritischen Untersuchung, entscheidet sich aber doch lieber dafür, zurück im Haus ins Badezimmer zu pilgern und den Versuch zu starten, es mit den Badewannenarmaturen zu treiben (also, die muss es wirklich extrem nötig haben). Da auch dies die Erfüllung nicht bringt, rupft sie ein Holzbrett vom bereits installierten, aber noch abgedeckten Whirlpool und schickt sich an, es sich mit diesem zu besorgen (dem Brett, nicht dem Pool, letzteres wäre selbst bei gutwilligster Auslegung, eh, anatomisch eher unmöglich), bis ihr ein freundlicher Requisiteur, eh, ich meine natürlich Moddermann, hilfreicherweise Asaokas abgetrennten Arm vor die Füße wirft. Kommt ihr natürlich grad recht, das Ding, das kann man sich ja glatt einführen, so fingerwärtig. Noch besser als totes Fleisch ist allerdings lebendiges – also stellt sich Moddy persönlich zur Verfügung. Kazuya fallen angesichts des Killers Serienausstattung glatt die Schlitzaugen aus der Gesichtsbaracke: „What a dick!“ Da muss man natürlich sofort und eifrig dran saugen. Nun ist Oralsex für Frauen eher von minderer Befriedigungsqualität, da der weibliche orale Orgasmus meiner Erinnerung nach noch nicht mal von uns Kerlen behauptet wurde – ergo: „Give it to me!“ Modderman lässt sich nicht lumpen, besorgt´s unserer lieben Kazuya ordentlich und ejakuliert nach getaner Verrichtung im hohen Bogen auf ihren Bauch und die Brüste (natürlich sieht man, wir sind ja nicht in Pornoland hier, auch wenn sich das evtl. anders anhört, lediglich, wie von off screen eine milchige Flüssigkeit auf Kazuya geträufelt wird). Nicht schlecht, aber Kazuya dann doch etwas zu sehr auf der Quickie-Seite: „More! More!“ Der Frau kann geholfen werden, denkt sich der Modderkiller und krempelt sich sprichwörtlich die Ärmel hoch. Wo sein ordentlicher Psychokiller-Dick reinpaßt, da geht auch die ganze Patschhand rein. Und eine beachtliche Reichweite hat er, so rein internistisch gesehen, die simplen, aber zumindest nicht gänzlich uneffektiven Latex-Tricksereien deuten an, dass Moddy praktisch die vaginal eingeführte endoskopische Herzmassage erfunden hat. Zumindest wühlt er fröhlich in ihren Eingeweiden rum (womit wir endlich beim Entrails-Part des Titels wären, wenngleich Kazuya nicht gerade die Jungfrau vor dem Hern ist, höchstens im Sternzeichen) und reißt ihr ein paar Gedärme raus. Ich würde schätzen, die ist hin.

Damit wäre nur noch Rei übrig. Die rennt etwas sinnlos durch die Hütte und wird von einem Telefon erschreckt. Obwohl niemand gewählt hat, ist 911 dran und begehrt Auskunft über die Art des akuten Notfalls. Sehr seltsam. Wer hat angerufen? Moddermann wohl kaum, denn der reißt die Telefonleitung raus und haut das Telefon sicherheitshalber gleich ganz kaputt. Rei latscht weiter durch das Domizil, findet eine Leiche (hab leider mittlerweile vergessen, wessen, ist mir aber auch herzlich wurscht), kreischt und verbarrikadiert sich in einem Zimmer. Moddermann versucht, ihr trotz der ihrerseits vertretenen Blockadepolitik näherzutreten und bewerkstelligt dies durch geschickten Einsatz einer Axt. Rei prügelt überraschend mutig, aber ebenso vergeblich auf den Killer ein und bittet darum, von selbigem nicht entleibt zu werden, und wenn doch, dann doch bitte nicht ohne den Grund dafür zu erfahren. Den Wunsch zumindest kann der Mörder ihr erfüllen: „Because I hate you“. „Das ist alles?“, regt sich Rei auf (reicht doch, oder? Im Falle des Falles wäre mir das sowieso relativ egal). Frauenhasser hin, Mörder her, Kostverächter ist er jedenfalls keiner, d.h. Zeit für eine kleine Vergewaltigung ist allemal. Dabei verrät er uns noch ein paar Schwänke aus seiner schweren Jugend, so z.B., dass er niemanden darum gebeten habe, geboren zu werden (schätze, Meister, das geht den meisten von uns so), das Leben an sich ihm weh tue und ihn töte (auch das ist nicht neu – das Leben ist eine Krankheit, die in 100 % der Fälle tödlich verläuft), dies aber noch lang für ihn kein Grund zur Veranlassung sei, sich den Tod herbeizuwünschen. Den fügt er lieber anderen zu. Und Logiker ist er auch noch: „Ich werde solange leben, bis es eine Macht gibt, die mich umbringen kann, und weil keine solche Macht auf Erden existiert“, naja, den Rest könnt Ihr euch zusammenreimen (aber glaubt bloß nicht, dass wir tiefer ins Detail gehen, woher er komt, welch finsteres Geheimnis auf seiner Abstammung lastet und wieso er unkillbar ist, obwohl er eigentlich aussieht wie´n etwas ungeschlachter Mensch mit wenig Klamotten, dafür aber hässlichen Modderflecken als schicker Hautkrankheit). Rei lässt, mangels durchführbarer Alternativen, mit sich geschehen, was geschieht und versuch sich einzureden, dass das alles nur ein Traum sei. (Und weil Desty mir ein „blödes Ende“ versprach, war ich geneigt, dem Filmemacher zuzutrauen, tatsächlich diese Karte zu spielen). Zumindest nebelt´s mal wieder mächtig und wir blenden aus…

Ein neuer Tag, ein neues Glück. Scheint aber mehr als nur ein Tag vergangen zu sein… denn was Rei da unter der Bluse hat, als sie auf einem Bergesgipfel (wo-auch-immer) rumsteht, ist entweder ein Kopfkissen oder das Mädel ist schwanger (ich vermute zwar mal stark ersteres, aber im Script steht sicher Version Nummer 2). „Ich wieß nicht, was aus mir herauskommen wird“, philosophiert sie per voice -over, aber, so manchen frommen Fundi wird´s freuen, Abtreibung kommt nicht in Frage (dafür gäb´s dafür hierzulande sogar ´nen Darfschein), nein, sie „is looking forward to it“ (!). Dann gibt´s aus undefinierbaren Gründen ringsrum um sie ein paar kleine Vulkanausbrüche und dann ist Ende.

Woha. 72 Minuten hat´s gedauert, vor kam´s mir wie eine SEE vom Herrn der Ringe, so rein von der gefühlten Laufzeit her. Entrails of a Virgin ist ein weiterer Beweis der von mir schon ab und an postulierten These, dass der Prozentsatz von Leuten, die schwer einen an der Waffel haben, in Japan größer sein muss als anderswo, bzw. zumindest, dass diejenien, die schwer einen an der Waffel haben, in Japan einfacher Filme machen können als im Rest der Welt (zumindest Filme, die auch so aussehen wie FILME und nicht wie hingerotzte Camcorder-Videos von Franz N. Splatterhead aus Fallingbostel). Dass der Knabe, der sich als Director künstlerisch-pseudonymisiert „Garai“ nennt (vollständigen Namen siehe oben, ich bin jetzt zu faul, das hierher zu übertragen), wirlich alle Steine auf der Schleuder hat, wage ich nach Genuss dieses Werks (und des Pseudo-Sequels Entrails of a Beautiful Woman, für den ich mir zwar prophylaktisch auch Notizen angefertigt habe, aber guter Hoffnung bin, die bis morgen nicht mehr lesen zu können) zu bezweifeln. Normal is´ das nich´.

Für Entrails of a Virgin dient als mageres Storygerippe eine Art Evil Dead-Setup (ein paar Typen stolpern in menschenleerer Gegend über Hütte/Haus/was-auch-immer und richten sich dort ein, nur um dahingemetzelt zu werden) in Verbindung mit einer lauen Slasher-Nummer, wobei das Schwergewicht, wie sich oben schon sicherlich greifbar dargestellt hat, das Hauptaugenmerk nicht auf etwaigen Horror-Gehalt, sondern auf (bewährt unerotischen) Sex gelegt wird – der Coverspruch prepare to be shocked, offended, horrified and repulsed by every single frme of this unbelievable Japanese cult classic, ist zwar zumindest was 50 Prozent der verwendeten Adjektive betrifft, nicht ganz neben der Spur, aber bestimmt nicht, weil das ganze so extrem horribel wäre. Die paar Splattereinlagen sind kaum der Rede wert, wenn man mehr als einen 131er gesehen hat, dienen aber wenigstens dazu, den sanft entschlafenen Horrorfan wenigstens all zwanzig Minuten halbwegs aufzuwecken, um sie mit einem undefinierbaren Grunzer kommentieren zu können.

Auch wenn ein paar Vertreter des männlichen Geschlechts (streng genommen sogar mehr Männer als Frauen) ins Gras beißen dürfen, zieht sich durch Entrails of a Virgin eine bestenfalls unangenehme, schlimmstenfalls wirklich abstoßende frauenfeindliche Grundeinstellung, so dass ich eigentlich meine Kommentare zu den pseudopolnischen Fantom Kiler-Idiotien beinahe unüberarbeitet übernehmen könnte. Frauen, so lehrt uns dieser Sach- und Lachfilm aus Japan, sind einzig und allein Sexobjekte, die man jederzeit poppen darf, kann und soll, und, wenn sie eh schon nicht selber drauf scharf sind, es sich in allen Varianten besorgen zu lassen, deren Widerwillen, bei sexuellen Aktivitäten mitzuwirken, geflissentlich ignoriert werden kann, im Endeffekt, moralisiert ja insbesondere das debile Ende des Films, sind weibliche Wesen nur zur Befriedigung männlichen Sextriebs und zur Reproduktion zu gebrauchen, und das ist auch gut so, und das wird von den Frauen auch gefälligst so akzeptiert (personifiziert in Rei, die vom Mörder ihrer „Freunde“, nebenberuflich angedeutetes übernatürliches Monster, vergewaltigt wird, aber einem dieser Aktion entspringenden Nachwuchs völlig unvoreingenommen bis sogar erfreut gegenübersteht). Mehr oder weniger ein Freifahrtschein für alle ambitionierten Vergewaltiger.

Was den Streifen im Vergleich zum vielleicht noch getrennt zu würdigenden zweiten Teil der Serie noch vergleichsweise „goutierbarer“ macht, ist, dass den Streifen im Gegensatz zur mean-spiritedness von Entrails of a Beautiful Woman noch beinahe eine „lightheartedness“ durchzieht – die Sexszenen sind, wenn sie nicht eh bei den weiblichen Teilnehmerinnen auf offene Ohren (bzw. andere Körperteile) stoßen, so gestaltet, dass ihre Gegenwehr sich im Rahmen hält und man fast sogar noch von „consentual“ Sex sprechen könnte. Im Umkehrschluß offenbart sich hier aber der doppelte Boden, dass der Streifen insofern den Frauen fast noch stärker den freien Willen abspricht, alldieweil ein Nicht-Sex-haben-wollen eigentlich gar nicht in Betracht gezogen wird.

Aber jetzt mal ganz unabhängig von den inhaltlichen Qualitäten, und da hat Entrails of a Virgin kurz überhaupt keine zu bieten, muss man das ganze ja nicht unbedingt SO enervierend langweilig und öde inszenieren wie Gaira es hier tut. Zwar hat das alles trotz eines gewiß nicht üppigen Budgets einen bis auf einige Aussetzer nicht unprofessionellen Look, gelingen Gaira speziell in den Außenaufnahmen im Wald ein paar atmosphärische Shots, aber es ist schlicht und ergreifend FAD. Mit Ausnahme des „Wrestling-Matches zwischen Tachikawa und Kazuya geschieht nichts, was ich auch nur ansatzweise als „unterhaltend“ klassifizieren würde, da hangelt sich der Film von Sexszene zu Sexszene, und dass die alles andere als erotisch oder stimulierend sind, habe ich a) schon erwähnt und versteht sich b) angesichts der oben geschilderten Zusammenhänge ja eigentlich schon von selbst. Dazu kommt noch, dass Gaira sich ersichtlich auch als „Kunstfilmer“ versteht (davon gehe ich zumindest mal aus, ohne das auf der DVD mitgelieferte Interview mit dem Director in Augenschein genommen zu haben. Ich beschäftige mich eh schon wieder viel zu lange mit einem Schmarrn wie diesem) und daher nicht nur einen vor allem in der Anfangsphase sehr rätselhaften Schnitt pflegt (die non-lineare Erzählweise trägt nicht wirklich dazu bei, dass wir die Charaktere [äh] kennenlernen bzw. überhaupt auseinanderhalten können, weil wir viel zu sehr damit beschäftigt sind, eine Art mentale Strichliste aufzustellen, wer da gerade warum wann mit wem poppt und welche zeitliche Ebene eigentlich die Gegenwart und was Flashbacks darstellt), sondern auch, ganz besonders gern in den Killszenen, völlig zusammenhanglos und rätselhaft sekundenkurze Zwischenschnitte von irgendwelchen anderweitigen Ereignissen reinschnippelt, die ganz bestimmt eine ganz doll metaphysische oder sonstige Aussage und Botschaft hat, die ich als europäischer gaijin-Kleingeist wohl einfach zu blöd bin zu kapieren.

Handwerklich ist das, wie erwähnt, auf durchaus befriedigendem Niveau, jedoch halt völlig ohne Spannungsbogen oder auch nur Sinn für EINE einzige spannende Szene inszeniert (es gibt zwar ein paar halbseidene Versuche, die Enthüllung des tatsächlichen Aussehens des Unholds so lange wie möglich hinauszuzögern, aber Suspense erzeugt man dadurch nicht, vor allem nicht, wenn das „Monster“ am Ende nicht mehr als ein normaler nackter Mann mit ein paar Rallyestreifen am Körper und Modder im Gesicht ist). Gepflegtes Gelächter des Irrsinns ist nicht zu vermeiden, wenn Gaira die „Penetration“ eines eregierten Penis in eine Vagina als Schattenspiel inszeniert, wie´s ein Kinderkrippenspiel (rein von der TECHNISCHEN Umsetzung her, nicht vom Inhalt, Ihr Ferkel) nicht unbeholfener hätte realisieren können. Ich hätte beinahe einen Screenshot mitgeliefert, aber am Ende verstünden das wieder irgendwelche übereifrigen Jugendschützer falsch, also hab ich´s dann doch lieber gelassen. Wie schon oben im Text gesagt – think Scherenschnitt and you get the picture. Die wenigen Splatter-/Horror-/Goreeffekte sind von unterschiedlicher Güte – der Kill an Tachikawa (mit dem eye-popping) ist so dunkel gehalten, das kaum was zu erkennen ist, aber wer das Japan-Shock-Cover des Films kennt, weiß eh, dass der Effekt eher lächerlich denn scary ist. Abgetrennte Köpfe bzw. Arme halten Low-Budget-Genredurchschnitt, die Szene, in der der Killer im Inneren von Kazuya rumwühlt und ein paar ihrer internen Organe ans Licht befördert, ist sogar halbwegs effektiv und zumindest einigermaßen creepy und stellt zumindest in der Hinsicht den einzigen kurzen und auch nicht sooo tollen Höhepunkt des Films dar.

Was sexuelle Gewalt angeht, ist der Streifen im Vergleich zu pinku-Kollegen noch vergleichsweise harmlos. Die Vergewaltigungen sind größtenteils, bis auf den abschließenden Monster-Rape an Rei, zurückhaltend, Bondage- oder S/M-Einlagen sucht der geneigte Voyeur vergeblich und muss sich daher an der Pinkel-Einlage im Wrestling-Match (da wird die Frau wenigstens ein wenig durch die Gegend geworfen und gewrestled) festhalten. Not my cup of tea, wenn man mir die Bemerkung gestattet. Nackt macht sich natürlich alles, wobei gewisse Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau hält, dass auch die Herren der Schöpfung die Hose runter lassen, explizit wird´s, abgesehen von der erwähnten Scherenschnittszene, dank exzessivem fogging und blurring, selbstverständlich nie.

An dieser Stelle sei mir wieder mal die Frage gestattet – an welche Zielgruppe richten sich Filme wie dieser, zumindest auf internationalem Niveau? Als Pornos sind die Dinger uninteressant, weil unerotisch und zudem optisch zensiert, als Horrorfilme taugen sie nix, weil sie weder spannend sind noch genügend FX-Einlagen haben, um den Gorehound permanent bei der Stange zu halten. Wer kuckt sich also sowas an? Mir sind reinrassige Sexfilme einerseits und echte Horrorfilme andererseits jedenfalls wesentlich lieber.

Schauspielerisch ist vorab festzuhalten, dass natürlich nicht die allererste Elite der supercuten japanese babes mit von der Partie ist, ebenso, dass die jüngst auch im Forum aufgestellte These, dass eben jene supercuten japanese babes sich tunlichst nicht nackig machen sollten, weil dann von der Supercutigkeit nicht mehr so arg viel übrig bleibt, auch für die nicht-ganz-so-supercuten Babes zutrifft. Saeko Kizuki (Rei) und Naomi Hagio (Kazuya) sind altgediente pinku-Kämpferinnen, die sich in den 80er Jahren durch so manchen Genrebeitrag, eh, dienten, wobei Kizuki in Gairas Nach-Nachfolgefilm Rusted Body: Guts of a Virgin III (aka Female Inquisitor) wieder mit dabei war, während Hagios Filme den internationalen Markt scheinbar nicht erreicht haben. Megumi Kawashima (Kei) feiert hier ihren einzigen überlieferten Filmauftritt. Osamu Tsuruoka (Itomura) spielte in den 70ern, wenn ich das recht interpretiere, in einigen legitimen japanischen Filmen und wechselte 1981 mit Uniform Girls: The Fruit is Ripe ins Adult-Fach. Die restlichen Darsteller sind allesamt unbeschriebene Blätter. Große Leistungen sind nicht zu erwarten, zumal die Frauen sich eh hauptsächlich nur auf den Rücken zu werfen zu haben und auch den Männern nicht wirklich etwas zu „spielen“ bleibt. Aber übermäßig negativ auf fällt auch keiner, insbesondere im Vergleich zu Genrerivalen.

An der Qualität der DVD von Synapse gibt´s nichts zu rütteln. Abgesehen vom zwar hüsch gezeichneten (ähem), aber nicht sehr zollfreundlichen Coverartwork überzeugt die Präsentation durch einen wirklich gutaussehenden (vielleicht etwas kontrastarmen und insgesmt zu dunklen) anamorphen 1.78:1-Widescreen-Transfer, apanischen Originalton (Dolby Mono) mit optionalen englischen Untertiteln, dem Original-Trailer, dem ersten Teil eines Videointerviews mit dem Regisseur (Teil 2 auf der Entrails of a Beautiful Woman-Scheibe) und einem Essay über die „Japanese film fogging controverse“). Viel besser ist das vermutlich nicht hinzukriegen.

Nur nützt halt leider die schönste DVD-Produktion nichts, wenn der Film auf der einen Seite schon mal von Haus aus nicht die Wurst vom Teller zieht, weil er öde, langweilig und unerotisch ist, sich auf der anderen Seite durch sein verschrobenes Frauenbild de facto selbst disqualifiziert. Ähnlich wie bei Fantom Kiler, dem aber sowohl Entrails of a Virgin als auch das Sequel rein handwerklich-filmtechnisch ungefähr so überlegen sind wie Herr der Ringe über Space Wolf thront, entgeht mir an Filmen wie diesem irgendwie der Reiz. Er delektiert sich an sinnloser Frauenfeindlichkeit und garniert das mit einer Prise Gore (wobei der plakative „sex and gore nightmare“, der auf dem Cover versprochen wird, weder in der einen noch der anderen Richtun SO aufregend ist), was summa summarum eine unappeitliche Mischung ergibt. Da ist mir ein als seriöser Film getarnter Bondage-Streifen wie Flower and Snake 4: Rope Magic schon lieber, denn obwohl auch der nicht gerade das allerfreundlichste Frauenbild zeichnet (dafür aber durchaus gesellschaftskritisch verstanden werden kann), ist er deutlich gefälliger konsumierbar – und auch, ähm, inhaltlich interessanter als ignorierenswerte Machwerke wie dieses und zudem auf die plumpen, an die Splattercrowd anbiedernden Gore-Einlagen verzichtet. Für Entrails of a Virgin gilt aber das Schlusswort: ab in die Mülltonne, zu den Fantom Kilern.

(c) 2004 Dr. Acula


BOMBEN-Skala: 7

BIER-Skala: 1


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