Chained Heat

 
  • Deutscher Titel: Chained Heat
  • Original-Titel: Chained Heat
  • Alternative Titel: Das Frauenlager |
  • Regie: Paul Nicholas (=Lutz Schaarwächter)
  • Land: USA/BR Deutschland
  • Jahr: 1983
  • Darsteller:

    Linda Blair (Carol Henderson)
    John Vernon (Direktor Bacman)
    Sybil Danning (Ericka)
    Tamara Dobson (Dutchess)
    Stelle Stevens (Captain Taylor)
    Henry Silva (Lester)
    Sharon Hughes (Val)
    Kendal Kaldwell (Boots)
    Robert Miano (Stone)
    Nita Talbot (Kaufman)


Vorwort

Achtung, FSK18-Review! Lest besser die BRAVO, Kinder…

Das beschauliche Genre des Women-in-Prison-Filmes ist auf den heiligen Seiten von Badmovies.de ja ganz gut vertreten, was der Tatsache geschuldet ist, dass der Doc ein Fan dieser Streifen ist. Ich für meinen Teil habe mir bisher noch nie bewusst einen solchen angesehen (am nächsten kommt da noch BROKEDOWN PALACE mit Kate „Lederklamotten stehen mir ausgezeichnet“ Beckinsale), in der Hinsicht ist dieses Review eine Premiere für mich. Hoffentlich fällt mir dazu auch was Gescheites ein.

Zum Film: Die deutsch/amerikanische Co-Produktion CHAINED HEAT gehört angeblich zu den berühmteren Vertretern seiner Sparte und war zumindest so einflussreich, dass in den Neunzigern und im neuen Jahrtausend mehrere Sequels folgten (für die größtenteils Lloyd A. Simandl verantwortlich war), die aber alle höchstens dem Namen nach noch was mit dem Original zu tun haben (gilt auch für CHAINED HEAT 2 und CHAINED HEAT 3: HELL MOUNTAIN, die der Doc bereits besprochen hat). Am bemerkenswertesten dürfte der für einen WIP herausragende Cast sein, der allerlei Prominenz von Sybil Danning über John Vernon bis Henry Silva versammelt. Ach ja, und Erbsensuppen-Linda (Blair) ist auch dabei. Vielversprechend, oder?

Zur Vorwarnung: Die Fassung, die mir zur Besprechung vorliegt, ist leider um beinahe zehn Minuten gekürzt, aber da angeblich eh nur das US-Video uncut, dafür relativ schwer zu beschaffen ist, denke ich mal, wir kommen auch mit diesem dürftigem Ausgangsmaterial aus. (Und wenn hier schon Rumpffassungen wie die von KILLERS besprochen werden…)


Inhalt

Beginnen wir mit einem aufsehenerregenden (ähem) Teaser: Wir befinden uns in einem, wer hätte es gedacht, Gefängnis. Stone, ein Wachmann der besagten Anstalt, steckt der rothaarigen, ältlichen Oberwärterin (die nennt sich Boots) ein Bündel Geldnoten zu und kriegt dafür den Schlüssel zu einer Einzelzelle, wo ein süßer kleiner Blondschopf in Gefängniskluft (so eine Art graues „Kleid“) auf ihn wartet und ihn bitterlich anfleht, von seinem gräulichen Tun abzulassen. Natürlich stößt sie bei Stone damit auf taube Ohren: „Ich werd nie kapieren, warum Abschaum wie ihr einen solchen Aufstand wegen einem kleine Fick macht.“ (Aha, Gefängnisinsassin wird zwangsprostitutiert. Fängt schon mal gut an.)

Bloß dumm für ihn, dass sie einen Revolver unter der Matratze versteckt hat. Den hält sie ihm nun unter die hässliche Nase und zwingt ihn, sie aus der Zelle rauszulassen. Sie weiß zwar, dass ihre Chancen zu entkommen schlecht stehen, aber „lieber krepier ich, als weiter hier zu sein!“ Das mit dem Krepieren kommt schneller, als sie denkt: Boots hat die Geschehnisse mit angesehen und die restlichen Wächter heimlich alarmiert. Bevor Blondie und ihre Geisel mehr als ein paar Schritte weit kommen, wird das Feuer eröffnet und aus der Gefangenen Schweizer Käse. Der Krach ruft Captain Taylor (eine autoritäre Blondine im fortgeschrittenen Alter) auf den Plan: „Woher zum Teufel hatte sie die Waffe?“ Einer der Wächter antwortet: „Das Ding ist nicht mal echt, ist’ne Spielzeugknarre!“ (D’oh! Stone kann sich übrigens schon mal den Idiotenpreis anheften, weil er das Spielzeug nicht als solches erkannt hat.)

Gehen wir weiter zum Vorspann und lernen ein paar Hauptdarstellerinnen kennen, die gerade mit dem Gefangenentransporter durch die Gegend gekarrt werden: Da haben wir zum einen Linda Blair, die hier Carol heißt und achtzehn Monate sitzen muss, weil sie einen Kerl überfahren hat („Es war nur’n Unfall.“ Dumme Kommentare zu Frauen am Steuer verkneif ich mir mal), zum anderen Rotschopf Val, die nicht das erste Mal in den Knast wandert und ein paar wertvolle Tipps für den New Fish hat: „Am besten suchst du dir gleich am Anfang die richtige Braut. Wenn du jemanden hast, der dich beschützt…“ (Dann was?)

Im unserem Gefängnis beobachtet ein Mörderteil von Weib namens Debbie, wie eine Junkie-Braut einen Schrank von Blondine (die heißt wohl Lulu, wenn ich mich nicht irre) um Stoff anfleht, aber abblitzt: „Du schuldest mir so viel Geld, dass du mir mit allem, was an dir dran ist, gehörst. Und jetzt verzieh dich, du Lappen!“ (Pffzz, jedem Hosenscheißer von der Strasse würd ich krassere Schimpfwörter zutrauen.) Debbie wird beim Schnüffeln von Bobbi entdeckt, eine wasserstoffblonde Tussi minder attraktiven Zuschnitts, die anscheinend zu Lulu gehört und höflich, aber bestimmt nachhakt, was Debbie hier zu suchen habe. „Ich will nur’n bisschen Koks!“ Bobbi holt sich ein zustimmendes Nicken von Sybil Danning, äh, von Ericka ein, dritte im Bund und Anführerin unserer Girlgang sowie örtliche Queen Bee; der Austausch Geld gegen Ware kann stattfinden. Debbie zeigt sich neugierig: „Woher kommt das Zeug? Wer bringt das eigentlich rein?“ (Womit sie sich einwandfrei als Spitzel outet, und zwar als ungeschickter solcher. Das Mädel wird den Filmschluss nicht erleben.) Eine Antwort kriegt sie natürlich nicht.

Carol ist inzwischen mit einer Traube anderer Neuankömmlinge in eine „Empfangszelle“ eingepfercht worden. Hübsch isses hier, abgesehen vielleicht von der völlig verdreckten Toilette, wo sich grad eins der Weiber heftig übergibt. Carol sitzt noch immer neben Val, die ihr alte Bekannte vorstellt: Blue Eyes und Bubbles („Wie der Kaugummi!“). Letztere sitzt wegen einem gestohlenen Farbfernseher ein, was zu einer Diskussion über DALLAS führt, die in einem kleinen Catfight endet (Frauen!).

In einem luxuriös eingerichteten Raum hat es sich ein alter Kerl in einem Whirlpool gemütlich gemacht. Er spielt mit einer Videokamera herum und lichtet damit Debbie ab, die für ihn einen kleinen Strip zum Besten gibt (womit wir nach nicht einmal zehn Minuten das erste Mal Full Frontal Nudity hätten. Hab ich schon gesagt, dass Debbie ein Mörderteil ist? Lechz). Nachdem sie sich ausgezogen hat (Jubel! Freu!), hüpft sie zu ihm in die Wanne, lässt sich das Versprechen geben, dass er sie zu einem Star macht, wenn sie ihre Strafe abgesessen hat (meine Kristallkugel verrät mir, dass der Kerl der Gefängnisdirektor ist. Was hat DER mit Hollywood zu schaffen? Frauen glauben auch jeden Blödsinn…) und bettelt um einen „Schuss“. „Erst, wenn wir fertig sind.“ (Die darauf folgenden Schweinereien werden von einer zweiten, im Kronleuchter befestigten Kamera aufgenommen.)

Im Keller der Anstalt zeigt Bobbi Ericka und Lulu eine selbstgebastelte Klinge. Lulu: „Die schneidet jeden verdammten Arsch auf!“ (Und was hast du davon, andere Leute in den Hintern zu pieksen?) Ericka nimmt das Messer an sich. Da bekommt unsere Girlparty unerwünschten Besuch von Dutchess, der Chefin der afroamerikanischen Fraktion der Haftanstalt, und deren Schosshund. Ericka: „Suchst du Ärger, oder was ist mit dir los?“ Dutchess: „Nein. Aber glaubst du wirklich, ich weiß nicht, was hier läuft?“ „Jemand hat zuviel gequatscht.“ „Das muss jemand von euch sein, Ericka.“ „Ach ja? Wie würdest du’s finden, wenn wir schon wissen, wer der Vogel ist?“ Bla bla bla. Langsam erkennen wir, was das grundlegende Problem ist. Ericka: „Ich hab dir’ne fifty/fifty-Beteiligung angeboten, aber du findest dich ja zu toll und zu edel, um dreckiges Geld zu machen.“ Dutchess: „Wir haben kein Verständnis für diese Koksdealerei.“ Man geht in herzlicher Feindschaft auseinander.

Debbie und Gefängnisdirektor Pacman, äh, Bacman haben ihr Schäferstündchen erfolgreich hinter sich gebracht und kommen zum Geschäftlichen, das heißt, Debbie verklickert ihm, was sie in ihrer Funktion als Spitzel in Erfahrung gebracht hat: „Es wird’ne ganze Menge Koks hier im Knast herumgereicht.“ Der Direx ärgert sich, allerdings weniger wegen des Drogenhandels in seiner Institution generell, sondern weil es ärgerlicherweise nicht seine Ware ist, die da veräußert wird. Woher der Konkurrenz-Stoff kommt, kann Debbie ihm nicht erzählen, aber „es gibt Gerüchte, dass es jemand von ganz oben ist.“ Bacman überreicht ihr eine Unze Koks zum Verkauf und erlaubt ihr, sich selbst was davon in die Venen zu spritzen. („Wieso ziehst du’s nicht durch die Nase, wie wir alles es tun?“)

Danach verschwindet Debbie durch den Keller, wo sie allerdings von Ericka, Bobbi und Lulu abgefangen und in eine Falle aus über den Weg gespannten Drahtseilen getrieben wird. Irgendwie haben die rabiaten Bräute herausgefunden, dass Debbie ein Spion ist (Kunststück) und lassen ihr nun eine vermutlich nicht übermäßig erfreuliche Behandlung zuteil werden.

Im Warteraum. Eine Wachfrau holt zwei der Mädels ab, Blue Eyes beklagt sich bei der Gelegenheit über die nunmehr sechs Stunden Wartezeit und kommt damit genau an die richtige: „Du wirst hier drin verfaulen, wenn du nicht endlich deine Fresse hältst, klar?“ (Kundenservice vom Feinsten.) Gleich im Anschluss kriegt eine urhässliche Blondine den Koller und flippt aus; Grinder, ein Mädel mit, äh, „angriffslustiger“ Frisur, stürzt sich auf sie, prügelt sich mit ihr und findet dabei raus, dass sie es mit einem Kerl in Frauenkleidern zu tun hat. Die anwesenden Knastjulen (Bezeichnung © by Bethmann) finden das unglaublich komisch und Grinder quält den Transvestiten ein bisschen, indem sie ihm die Eier quetscht, bis Carol einschreitet: „Lass ihn zufrieden!“ Grinder: „Was ist los mit dir, meine Süße? Hast du noch nie gesehen, wie einer Wurst geschnitten wird?“ (Äh, was?) Wie auch immer, die Wachen trennen Grinder von der Transe, danach werden Carol, Val und Blue Eyes aufgerufen zum Einchecken.

Im Büro von Bacman. Diesem wurde gerade von Captain Taylor, die ihm direkt unterstellt ist, mitgeteilt, dass man Debbie tot aufgefunden hat. (Ich bin im Übrigen höchst ungehalten darüber, dass sich ausgerechnet das hübscheste Schnucki weit und breit jetzt schon aus dem Film verabschiedet hat.) Bacman scheißt Taylor zusammen („Falls die Vollzugsbehörde davon Wind bekommt, steht ihr Arsch im Wind, nicht meiner!“) und verlangt, dass sie ihm die Schuldigen liefert, aber pronto! Dann spricht er mir aus dem Herzen, wenn er sagt: „Das arme Mädchen. Der hübscheste Arsch, der jemals hier drin war.“

Carol, Val und Blue Eyes werden fotografiert und fingerabdrucktechnisch registriert. Von hinter einem verspiegelten Fenster aus schauen Taylor und ein gewisser Lester erst den Neuankömmlingen zu (Val ist ihnen übrigens bereits bekannt), schmusen dann rum (würg, altes Fleisch vereint sich), werden dabei aber von Bacman überrascht. Der Direx schickt Lester in die Krankenabteilung und erkundigt sich bei Taylor nach dem Stand der Nachforschungen. „Wir glauben, dass es Loker war“, bekommt er zur Antwort, glaubt aber nicht daran. Vorerst wirft er aber ein Auge auf Carol, die gerade auf der anderen Seite des Spiegelfensters steht…

Eine schwarze Gefangene wird von einer Wachfrau in den Block D begleitet, wo eigentlich nur Weiße ansässig sind. Diese sind, allen voran Spider (zum „man“ oder zumindest „woman“ hat’s wohl nicht mehr gereicht“), eine von Erickas Schergen, alles andere als begeistert und stürzen sich mit Fäusten und Klingen auf die Schwarze; die Wärterin kann nicht viel mehr ausrichten als Hilfe holen zu gehen. Carol, Val und Blue Eyes werden in den Block gebracht, als die Sache schon wieder vorbei ist; Carol kriegt aber gerade noch mit, wie Spider ihre Waffe (eine Zahnbürste, an der eine Rasierklinge befestigt ist) heimlich wegwirft. Captain Taylor nebst Verstärkung trifft ein, lässt die verblutende Schwarze auf die Krankenstation bringen und storniert alle Privilegien der Gefangenen in Block D auf unbestimmte Zeit.

Etwas später, im Schlafraum der Insassinnen. (Eine Zelle für jede einzeln gibt es wohl nicht?) Val versucht, Carol zu trösten (Heimweh?), da betreten Ericka und Bobbi die Szene. Ein paar mehr oder weniger subtile Drohungen werden übermittelt und Ericka gibt Carol einen guten Rat: „Wenn du beschützt werden willst, dann komm zu mir.“ Danach drückt sie ihr einen Schmatzer auf die Lippen (Lesben!)

Taylor und Lester halten Kriegsrat im Büro des Captains. Sie befürchtet, dass Bacman ihnen auf die Schliche kommt (damit wissen wir endlich, wer dem Direx im Drogenhandel Konkurrenz macht) und will den Ball flach hallten; Lester indes hält nichts davon, wegen dem alten Sack die Geschäfte schleifen zu lassen. Da klopft es an der Türe, Ericka wird hereingelassen und bringt viertausend Dollar mit, der Erlös aus dem Drogengeschäft. Jeder bekommt ein Drittel. Taylor, unzufrieden mit ihrem Personal, spricht grad Ericka gegenüber ihr Misstrauen aus (Zicken!), da wird sie zum Direktor beordert. Sobald sie aus der Tür ist, zieht Ericka über sei her: „Ich schwöre dir, eines Tags werde ich diese Drecksratte umbringen!“ Lester: „Aber erst, wenn der ganz große Sack zu ist. Eine Million!“ Die beiden fallen sich um den Hals. (Mensch, da wird ja wirklich an allen Ecken und Enden intrigiert. Sind wir hier beim Denver-Clan?)

In Bacmans Büro sieht sich Taylor mit dem Direx und Dutchess konfrontiert. Die Anführerin der schwarzen Gefangenen ist wütend wegen des rassistisch motivierten Angriffes auf Brenda Mansfield, die jetzt auf der Krankenstation mit dem Tod ringt: „Ich möchte wissen, warum eine Schwarze nach Block D verlegt wurde!“ Taylor versucht sich damit rauszureden, dass Block C überbelegt gewesen sei. Dutchess dampft ab, Bacman richtet noch ein paar strenge Worte an den Captain: „Ich finde, es hat zu viele Todesfälle in diesem Gefängnis gegeben und ich mache sie dafür verantwortlich!“ Taylor: „Können sie mir vielleicht verraten, wie man zweitausend Insassen vernünftig unterbringen soll in einem Gefängnis, das für eintausendfünfhundert gebaut wurde, ohne dass ab und zu irgendetwas passiert?“ (Zweitausend Insassen? Also, mehr als dreißig hab ich bisher noch nie auf einen Haufen gesehen). Nachdem auch Taylor verduftet ist, schaut Bacman sich Carols Akte an.

Kommen wir zu dem, weswegen wir hier sind: Der offiziellen Duschszene! (Wird auch langsam Zeit, es ist ja schon’ne gute halben Stunde Laufzeit dahin.) Ein ganzes Bündel von attraktiven Mädels hüpft verspielt herum und zeigt, womit Gott sie beschenkt hat, während der Rezensent mit einem breiten Grinsen vor dem Fernseher sitzt. Jupp, so muss das sein! Nur bei Carol, die sich verschämt abseits von den andern hält, beschränkt sich die Kamera auf einen Boob Shot. Da wird sie von Grinder belästigt (ihr erinnert euch: Die Zicke, welche die Transe enttarnt hat), aber Ericka (Sybil Danning gibt sich auch nur für einen Boob Shot her) greift ein und vertreibt das Frauenzimmer. Sie hilft Carol mit dem Shampoo und seift ihr die Hängetitten ein: „Du bist wirklich ein sehr süßes Mädchen.“ (Nichtzustimm. Linda Blair ist, bei aller Liebe, nicht allzu hübsch anzusehen, egal, ob oben ohne oder nicht.) Ansonsten bietet sie ihr wieder mal ihren Schutz an und stößt Drohungen aus, als sich Carol nicht sofort einverstanden zeigt. Aber just in dem Moment taucht eine Wärterin auf und teilt Carol mit, dass Direktor Bacman sie sehen will.

Okay, ich verstehe: Bacman hat im Knast neben seinem normalen Büro auch eine Luxusausführung mit Whirlpool (ihr erinnert euch). In eben dieses hat er Carol zitieren lassen. Es folgt ein wenig Smalltalk (wobei Carol die Tränen Oberkante Unterlippe stehen – Heulsuse!), dann kommt Bacman zur Sache: „Furchtbare Dinge passieren hier, furchtbare Dinge.“ Carol: „Wieso tun sie den nicht, damit das aufhört?“ Bacman: „Vielleicht kannst du mir dabei helfen?“ Aha, so läuft der Hase also!

Der nächste Tag. Stone (der vergewaltigungswillige Bulle aus dem Teaser) händigt Ericka ein paar Banknoten aus, Carol spielt Dame mit Blue Eyes und Val, der Rest der Belegschaft lümmelt herum. (Beschäftigungstherapie oder Arbeitsdienst kennt man hier wohl nicht. Und wieso eigentlich ist weit und breit keine Aufsichtsperson zu sehen?) Bobbi und Lulu belästigen auf Erickas Befehl hin Twinks, ein süßes kleines Naivchen, und schleifen sie weg; Carol will sie aufhalten, bezieht aber Prügel von Spider (während Val und Blue Eyes blöd in der Gegend herumstehen. Freunde in der Not…). Ericka: „Ich hab dir gesagt, dass es besser ist, Freunde zu haben. Du musst das endlich kapieren!“ Da tauchen Dutchess und ihre rechte Hand auf (oha, anscheinend können die Insassinnen auch zwischen den verschiedenen Blöcken hin und her spazieren.) Ein paar Drohungen werden ausgestoßen, Ericka und Dutchess vereinbaren ein Duell beim Rundgang auf dem Hof. (Wieso solange warten? Was du heute kannst besorgen…) Inzwischen übernimmt Boots Twinks von Bobbi und Lulu und liefert sie in einer Einzelzelle ab, wo Stone bereits auf die Kleine wartet…

Auf dem Rundgang. In der einen Ecke haben wir Dutchess und ihre Bande, auf der anderen Seite Ericka („Also los, Nigger!“) mit ihrem Anhang. Die Spiele können beginnen! Die beiden Streithennen bekämpfen sich mit Messer und Ketten, während Captain Taylor die Wärter zurückhält, damit die beiden es ungestört miteinander ausmachen können. Da stoppt Bacman die Schlägerei mit einem Warnschuss. Vorerst muss man es wohl bei einem Unentschieden blassen. Der Hof wird geräumt.

In der Gefängniswäscherei, wo die Insassinnen nun doch endlich mal was zu tun bekommen: Carol faltet zusammen mit Val und Blue Eyes Laken, da schickt Dutchess die beiden weg, um alleine mit ihr zu reden. Brenda Mansfield, das Opfer der Messerattacke, ist inzwischen gestorben und Dutchess will wissen, wer dafür verantwortlich ist. Carol gibt zu, gesehen zu haben, wie Spider sich an der Attacke beteiligt hat. Dutchess warnt sie davor, sich auf den Konflikt zwischen Schwarzen und Weißen einzulassen, der bloß von der Gefängnisleitung geschürt würde, damit die Gefangenen mit sich selbst beschäftigt sind. Val indes empfiehlt Carol später, sich lieber an Ericka zu halten.

Abends: Boots schleust fünf der Gefangenen, darunter Carol, Val und Blue Eyes, durch eine Art stillgelegten Abwasserkanal heimlich nach draußen. Dort werden die Mädels von Lester nebst Chauffeur Lorenzo mit einer Limousine und Abendkleidern zum Anziehen erwartet. Kann mir einer erklären, was das soll? Kommt doch ein bisschen plötzlich…

Derweil hat es sich Spider auf einer der Gefängnistoiletten gemütlich gemacht, allerdings nicht zum Zweck der Verrichtung gewisser körperlicher Ausscheidungsfunktionen, sondern weil sie ungestört lesen und rauchen will. Damit wird aber nichts, denn die rechte Hand von Dutchess betritt den Raum und steigt auf die Schüssel im Häuschen daneben (verdeutlicht durch einen POV-Shot; machen wir jetzt auch noch auf Slasher, oder was?). Abgelenkt durch einen zweiten Eindringling, der sich vor ihr Häuschen stellt, kriegt Spider das nicht mit und reagiert gelinde überrascht, als sie urplötzlich mit einem Haken aufspießt wird. Machen sie’s gut, Frau Spinne!

Irgendeine Luxushütte. Draußen räkeln sich nackische Mädels im Pool (es hört einfach nicht auf. Wunderbar!), im Haus strippt Val für irgendeinen Kerl die Treppe hinunter (lecka!), in einem der Zimmer greift ein anderer Kerl Carol in die Bluse: „Schaff deinen Arsch ins Bett und zieh die Klamotten aus!“ (Da Blair in der Szene ein wirklich scheußliches blaues Hosenkleid trägt, wär ich auch dafür.) Sie indes greift sich den Revolver, den der Depp auf dem Nachttisch hat liegen lassen, und richtet den auf ihn, hat aber nicht die Nerven abzudrücken. Ihr Vergewaltiger in spe entreißt ihr die Waffe und drückt sie ihr an die Schläfe: „Und jetzt wirst du die Klamotten ausziehen, sofort!“ In dem Moment kommt Val hinzu und verpasst dem Kerl einen Kniestoß in die Eier. Autsch! Dabei löst sich ein Schuss, was Lester auf den Plan ruft. Der knockt den Typen mit einem Fußtritt an die Rübe aus, lässt dann Carol aber eine Ohrfeigen angedeihen, als sie ihm klagt: „Er hat versucht, mich zu vergewaltigen!“ (Was denkt sich Carol wohl, warum man sie hierher gebracht hat? Dabei hat sich freiwillig gemeldet. Dummes Weib.) Danach schickt er Carol und Val nach Hause.

So stehen die beiden also wenig später in der Gefängnistoilette vor dem Spiegel. Carol möchte etwas alleine sein und schickt Val weg, da sieht sie Blut aus einem der Toilettenhäuschen schlabbern. Sie guckt nach und findet die tote Leiche von Spider. Panik! Sie rennt sofort zu Direktor Bacman, der jedoch etwas angeheitert ist und über ihr hysterisches Gekreische („Ich hab sie auf der Toilette gefunden, alles war voller Blut!“) nur blöd lacht. Als ihr allerdings aus Versehen das mit Lesters Party rausrutscht, wird er ganz ernst. Aber was auch immer er zu unternehmen gedenkt, das muss bis morgen warten, denn vorerst verspürt er Lust auf eine kleine Vergewaltigung. (Pech für Carol, wo sie doch grade einer solchen entkommen ist…)

Etwas später, im Schlafsaal. Val wacht auf und bemerkt, dass Carols Bett leer ist. Sie geht (wahrscheinlich ihrer weiblichen Intuition folgend) in den Duschraum und findet dort die Abgängige vor, die mitsamt Kleidern unter einer laufenden Dusche hockt: „Bacman. Er hat mich vergewaltigt.“

Ein neuer Tag. Lester treibt sich in der Krankenstation rum und öffnet ein paar Bandagentüten. Darin befinden sich Beutel mit einem weißen Pulver. Lester probiert von dem Stoff… und wird dabei von Bacman überrascht! Der schmierige kleine Kerl schaltet schnell: „Ich wollte sie gerade anrufen. Haben sie gewusst, dass Pascal in diesen Bandagentüten Rauschgift schmuggelt?“ Bacman fragt Lester aus wegen der Party und will wissen, wer noch darin verwickelt ist. Zu einer Antwort lässt Lester sich allerdings nicht herab, sondern packt die Tüten ein: „Ich werd das ganze Zeug hier zum Staatsanwalt bringen, und zwar sofort!“ Doch da sind Stone (hm, der arbeitet doch eigentlich für Taylor?) und sein Gewehr vor: „Keine Bewegung, oder ich knall dir deinen Scheißkopf weg!“ Jetzt müsst ihr aber keine Angst um Lester haben, denn der ist bald wieder auf freiem Fuß und warnt Taylor übers Telefon. Die verspricht ihm, sich um Bacman zu kümmern….

Carol und Val haben sich einen Plan ausgedacht, um es Bacman heimzuzahlen. Val will eines der Videobänder klauen und wem auch immer zuspielen, auf dass der Direx rausgeschmissen wird. Carol: „Und wie willst du an der Wachstation vorbei kommen?“ Val: „Ich werde ihnen sagen, dass mich der Boss geschickt hat.“ Hört sich doof an, funktioniert aber tatsächlich, Val wird durchgelassen; Carol wartet unterdessen im Heizungskeller.

Bacman tischt der sich paarungswillig Gebenden sogleich eine Line Koks auf. Nach dem Vergnügen die Arbeit: „Warum begeben wir uns nicht in die Wanne da?“ Gesagt, getan und wir kriegen wieder mal einen Blick auf ein freies Paar Brüste. Während die beiden es in der Wanne treiben (und Val stets darauf bedacht ist, dass Bacman sein Gesicht schön in die Kamera hält), nähert sich gleich zwei gar bedrohliche POV-Shots und greifen schließlich an: Captain Taylor hält Val fest und ihr den Mund zu, während Boots den Direktor ersäuft. Nach Beendigung der Tat gibt Taylor vor, Val davonkommen zu lassen und lässt sie von ihrer Komplizin wegbringen: „Boots, ihr geht Richtung Heizungskeller, wir wollen doch vermeiden, dass irgendjemand euch beide sieht.“

Boots bringt Val also in den Keller, legt ihr dort Handschellen an und treibt sie vor sich her. „Das ist nicht der Weg!“, bemerkt Val, leider etwas zu spät: Boots prügelt mit dem Knüppel auf sie ein, bis sie sich nicht mehr regt. Carol (die ja im Heizungskeller gewartet hat), sieht Boots davoneilen und findet die tödlich verletzte Val, die ihr gerade noch ein paar letzte Worte ins Ohr flüstern kann und dann ihren Löffel abgibt. (Frage: Wieso haben Taylor und Boots Val nicht schon in Bacmans Büro beseitigt?)

Der Tag darauf, Rundgang im Hof. Carol beobachtet Boots, wie sie mit Stone und Ericka redet, attackiert die Wärterin unvermittelt und schlägt auf sie ein. Dutchess trennt die beiden schließlich, Carol landet in der Einzelzelle (wo sie zur Begrüßung von einem großen Käfer erschreckt wird). Und was hat sie nun davon?

Bacmans Tod hat die Vollzugsbehörde auf den Plan gerufen, die eine gewisse Kaufman für die nötigen Abklärungen vorbeigeschickt hat. Die Gefängnisärztin Dr. Pascal erklärt dieser in Taylors Büro: „Wie ich bereits in meinem Bericht ausgeführt habe, ist Direktor Bacman ertrunken. Es war ein Unfall, wahrscheinlich ausgelöst durch Pillen und Alkohol.“ Kaufman wirft der Ärztin Schlamperei vor, weil die keine Autopsie vorgenommen hat, Pascal verbittet sich das und haut ab. Die Vollzugsbeamtin richtet sich an Taylor: „Irgendwas ist faul in diesem Gefängnis.“ Taylor: „Sie haben recht, Ms. Kaufman, es ist etwas faul in diesem Gefängnis und ich beabsichtige, es zu säubern!“ Kaufman lässt sich blenden und ernennt Taylor zu Bacmans Stellvertreterin. Sollte sie den Fall innert zwei Tagen lösen, kann sie den Posten sogar ganz übernehmen. Kaufman geht, Lester kommt rein. Er macht sich Sorgen wegen der Untersuchung (naja, wenn Taylor die leitet, kann ja nicht viel passieren). Taylor hat vor, Ericka die Schuld in die Schuhe zu schieben, sofern Lester nichts dagegen hat: „Für welche wirst du dich entscheiden? Für Ericka, oder mich?“ (Hat der Captain also doch gemerkt, was hinter ihrem Rücken abläuft.)

Wenig später wird im Schlafsaal unter der Führung von Taylor und im Beisein von Kaufman eine Inspektion durchgeführt. In der Matratze von Ericka findet man einen Beutel mit Drogen und Geld sowie einen blutverkrusteten Schlagstock; alles Dinge, die Boots kurz zuvor dort versteckt hat. Taylor verkauft Ericka der Kaufman als Sündenbock für alles vom Drogenhandel bis hin zum Mord an Val, kommt damit durch und lässt ihre Ex-Konkurrentin ins „Loch“ werfen.

Carol indes wird wieder aus ihrer Einzelzelle rausgelassen und hält im Schlafsaal eine Rede, bei der selbst Dutchess anwesend ist. Taylor müsse verschwinden: „Eine Revolte, das ist genau das, was wir veranstalten müssen. Und während der Laden hier richtig brennt, können wir uns die Bänder aus Bacmans Büro holen und sie der Untersuchungsbeamtin geben.“ (Die Pornobänder belasten bloß Bacman, nicht Taylor, und der ist ja eh tot. Ich denke allerdings, Carol spekuliert darauf, dass der Mord am Direx aufgezeichnet wurde.) Ihre Ansprache ist ein voller Erfolg.

Am Eingang zum Zellentrakt täuscht Carol eine schwere Magenverstimmung vor. Die diensthabende Wärterin ist nicht nur blöd genug, darauf hereinzufallen, sondern lässt auch noch das Gittertor offen. Sie wird von den Gefangenen verdienterweise niedergeknüppelt und um ihre Schlüssel erleichtert; die Revolte kann starten. Im Block B treffen Insassinnen und Wärter aufeinander, die (nicht besonders beeindruckende) Schlacht entbrennt. Dutchess befreit Ericka, im gemeinsamen Kampf gegen Taylor stellen die beiden ihren Konflikt beiseite. (Wie heroisch!)

Da Captain Taylor nirgends aufzutreiben ist, übernimmt Kaufman die Leitung über das Gefängnis und führt die Wachmannschaft an in dem Versuch, den Aufstand niederzuschlagen. Jedoch: Außer Kontrolle geratene Frauenzimmer sind so leicht zu bändigen nicht, so dass Kaufman schließlich Verstärkung von der Bundespolizei anfordern muss.

Carol schleicht sich in Bacmans Büro und macht sich an der Videoanlage zu schaffen. Sie spielt das letzte Band ab, auf dem doch tatsächlich zu sehen ist, wie Taylor und Boots Val festhalten, bzw. Bacman ertränken. (An der Stelle der Täterinnen hätte ich dieses Beweismittel schon längst aus dem Weg geschafft. Wie blöd kann man denn sein…) Sie nimmt das Beweisstück an sich, da wird sie von Boots überrascht. Glücklicherweise kommt ihr Dutchess zu Hilfe und haut sich mit der Chefwärterin, während Carol abhaut. Es gelingt der Wärterin, Dutchess mit dem Schlagstock kampfunfähig zu machen und mit dem Telefon Taylor zu warnen, dass Carol das Band hat. Doch dann rappelt sich Dutchess wieder auf und ertränkt Boots in einem günstig herumstehenden Aquarium (ausgleichende Gerechtigkeit?).

Draußen halten Taylor und Lester mit dem Wagen vor dem uns bekannten Kanalausgang, während die Bundespolizei das Gefängnis bereits umstellt und dabei sogar mit Helikoptern aufwartet. Lester ist nicht nur’n schmieriger Opportunist, sondern auch ein egoistischer Feigling: „Okay, du holst das Band, ich verschwinde, so schnell ich kann.“ Tja, er ist da drauf ja nicht zu sehen. Taylor schimpft ihn ein Stück Scheiße und klettert dann die Röhre hinauf, während der Kerl sich davon macht, respektive davon machen täte, wenn ihn nicht eine aufmerksame Bundespolizistin verhaften würde.

Carol rennt mit dem Band in den Block B, wo die „Revolte“ immer noch am laufen ist (wo bleiben die angeblich zweitausend Gefangenen?). Unter anderem greift sich Ericka zusammen mit ein paar Mitstreiterinnen Stone, schleift ihn in eine Zelle und fesselt ihn mit einer Handschelle an das Gitter. Sie überreicht ihr Messer in einer freundlichen Geste Twinks (ein Vergewaltigungs-Opfer des Kerls, ihr erinnert euch), die bringt es aber nicht fertig, ihn zu erledigen. Dann macht Ericka das halt selber. Abgang Stone.

Während die Bundespolizei das Gefängnis stürmt, flüchten Ericka und Carol in die Wäscherei, um dort das Band in einer Waschmaschine zu verstecken (äh, ich kann mir bessere Verstecke vorstellen). Taylor überrascht die beiden mit einer Waffe, verpasst Ericka eine Kugel ins Bein und stopft sie dann in eine der Maschinen. Danach nimmt sie die Verfolgung Carols auf, die in ihrer Panik den alten Fehler macht, auf das Dach flüchtet, und somit in der Falle hockt! Da Taylor inzwischen die Munition ausgegangen ist, zieht sie eine Art Schlagriemen hervor und geht damit auf Carol los. Die tritt aber einfach einen Schritt zur Seite und versetzt der Angreiferin einen Stoss: Captain Taylor stolpert über den Rand des Daches und hat nach kurzem Flug eine schmerzhafte Begegnung mit dem Asphalt. Tja, damit wär die Sache wohl erledigt.

Carol findet Ericka und Dutchess völlig erschöpft in einem leeren Flur hocken. Ericka: „Hast du das Band?“ Carol: „Was hast du gedacht?“ „Okay, bringen wir’s den Bullen.“ (In Anbetracht dessen, dass sämtliche Übeltäter entweder hin oder inhaftiert sind, können sie sich das auch sparen, aber was soll’s.) Del Fin.

Das war er also, mein erster WIP-Streifen. Ehrlich gesagt: Ein Genreliebhaber bin ich durch CHAINED HEAT nicht geworden (wenn ich auch nicht abgeneigt bin, weitere Erfahrungen in dem Bereich zu sammeln). Meine genauen Gründe dafür interessieren euch bestimmt schon brennend, aber der Reihe nach:

Das Drehbuch versammelt, soweit ich das als Nicht-Genrekenner überblicke, mehr oder weniger alle grundlegenden WIP- Ingredienzien: Da haben wir mit Carol den New Fish, der unschuldig in einem Höllenloch von Gefängnis landet, wo ihr die Queen Bee (Ericka) lesbische Avancen macht, der Direktor seine Gefangenen als persönlichen Harem betrachtet, Insassinnen als Prostituierte verliehen werden und alles in einem gepflegten Aufstand endet. Natürlich dürfen die obligatorische Duschszene und sonstige überflüssige Nackedeien nicht fehlen und die vielen Intrigen, bei denen jeder jeden bescheißt, setzen dem Ganzen das Sahnehäubchen auf.

Bloß besonders sleazig ist das Ding nicht: So angenehm fürs Auge die dargebotene Nudity auch ist, so wird schlussendlich nichts gezeigt, was nicht auch ins Nachtprogramm des Privatsenders eurer Wahl passen würde (gynäkologische Untersuchung bei der Einknastung oder Ähnliches findet sich nicht) und auch mit Folterszenen und Quälereien hält man sich zurück. Ausnahme sind zwei oder drei Vergewaltigungen, aber über deren Ausmaß kann ich euch nicht viel erzählen, da die Episoden in der mir vorliegenden Fassung geschnitten sind. Wie übrigens auch die wenigen blutigen Szenen, die sich in den Film verirrt haben.

Wobei ich mir nicht wirklich vorstellen kann, dass der Streifen in der Uncut-Version mit noch nie dagewesenen Rape- oder Goreexzessen aufwartet; immerhin haben wir hier einen US-WIP vor uns, die ja allgemein weniger heftig zu Werk gehen sollen als ihre europäischen oder gar asiatischen Pendants. Naja, wer will, kann sich an der Aussage erfreuen, haben wir hier doch nicht nur die allen WIPs mehr oder wenig inhärente gesellschaftskritische Komponente bezüglich eines Strafsystems, das seine Insassen wie Tiere behandelt und im Grunde anständige Sünder erst recht zu Verbrechern macht, sondern auch den Konflikt Schwarz/Weiß unter den Gefangenen. Zu guter Letzt macht CHAINED HEAT sogar einen auf moralisch und werden die Übeltäter alle bestraft, während die unschuldigen Opfer relativ gut davonkommen. Ist doch auch was.

So richtig durchdacht ist das Skript trotzdem nicht (aber das habt ihr sicher selbst schon gemerkt): Erst einmal verwundert es, dass in unserem Gefängnis nicht jede Insassin eine Zelle für sich hat (obwohl es durchaus auch solche Bereiche zu sehen gibt), sondern die Hühner in Schlafsälen untergebracht sind. Ich bin zwar nicht der große Strafanstaltexperte, aber dünkt es euch besonders schlau, Mörderinnen, Gewalttäterinnen und was weiß ich denn in einen Raum zu zwängen? Und dann noch ohne Aufsicht oder einem Beschäftigungsprogramm, das über ein bisschen Wäsche waschen hinaus geht (aber vielleicht benötigen sie ja auch die Zeit zur gegenseitigen Körperpflege, denn alle sind stets tiptop frisiert und geschminkt). Kein Wunder, gibt’s da eine Menge Todesfälle. Aber okay, vielleicht hat es auch damit zu tun, dass die Anstalt zweitausend statt fünfzehnhundert Gefangene beherbergt und man bei der Unterbringung improvisieren muss – dann möchte ich allerdings mal wissen, weshalb wir nie mehr als fünfzig Insassinnen auf einmal zu Gesicht bekommen (die Revolte beispielsweise ist ja alles andere als eindrücklich).

Wirklich hirnrissig ist, dass die Mädels sich im Gefängnis völlig ohne Aufsicht frei bewegen dürfen. Gegen Abstecher in den Keller scheint oder Besuchen im Nachbarblock scheint keiner was zu haben und jede, die will, wird beim Anstaltsleiter vorgelassen. Ein Hochsicherheitstrakt ist das jedenfalls nicht (wie gesagt: Aufsicht gibt’s ja auch nicht). Oh, und jetzt immer noch den Kopf schütteln muss ich wegen Taylor und Boots, die das Band, auf dem ihr Mord an Bacman zu sehen ist, einfach im Videorekorder für jeden frei zugänglich liegen lassen. Ebenso blödsinnig ist es, Val im Keller umzubringen, das hätte man grad so gut in Bacmans Büro in einem Aufwisch erledigen können. (Aber dann hätte Carol halt das Band nicht finden, bzw. nicht Zeuge des Mordes an Val werden können.) Apropos Carol: Wieso zur Hölle macht sie bei der Party mit, wenn sie sich eh nicht besteigen lassen will? Sie scheint ja zu wissen, worum es dabei geht und was von ihr verlangt wird, als sie sich freiwillig meldet (zumindest sieht es für mich nicht so aus, als würde sie dazu gezwungen). Schließen wir mit der Drehbuchschelte endlich mal ab: Die Dialoge sind nicht besonders geistreich und warten besonders in der deutschen Synchro mit einigen gar lahmen Sprüchen auf (Beispiele siehe in der Inhaltsangabe), die sich aber auch im englischen Original nicht viel intelligenter anhören. Leider sind sie auch nicht schon wieder so schlecht, dass man sich darüber beömmeln könnte.

Inszenatorisch ist der Film noch einigermaßen akzeptabel. Okay, Spannung kommt höchstens durch die eskalierenden Intrigen in der Führungsetage (und das ist nun auch wieder nicht sooo spannend, es sei denn, man ist DALLAS-Fan), sowie durch die Revolte mit hinein, ansonsten liegt das Augenmerk auf den verhältnismäßig lahmen „Sleaze“-Szenen, die den Kohl ja nicht fett machen (erst recht nicht in der gekürzten Fassung, hab ich das schon erwähnt?). Aber die Kameraführung ist in wirklich Ordnung (da gibt es doch ein paar sehenswerte Kamerafahrten und auch die vereinzelten POV-Shots lockern die visuelle Gestaltung etwas auf), vom Look her sieht der Film nach was aus – Mca Ahlberg, der ein paar Jahre später auch bei PRISON die Kamera übernehmen sollte, hat da einen sehr guten Job abgeliefert. Das Gefängnis selbst hingegen ist nicht unbedingt die beeindruckendste Kulisse aller Zeiten und teuerstes „Eye Candy“ dürfte der Helikopter gegen Ende des Filmes sein. Richtig schmissig ist dafür der Synthie-Score von Joseph Conlan (MANSQUITO).

Kommen wir zu den Schauspielern: Linda Blair ist wohl allen ein Begriff. DER EXORZIST hatte sie berühmt gemacht, der total gefloppte DER EXORZIST 2: DER KETZER war bereits eine empfindlicher Rückschlag in ihrer Laufbahn. Wohin es mit ihrer Karriere danach ging, kann man sich denken, wenn man sich vor Augen führt, dass sie hier in einem Knastjulenfilm mitspielen und sich dabei vor der Kamera an den Brüsten rumfummeln lassen muss. Wie auch immer: Als New Fish Carol kommt sie mir zwar angemessen naiv, aber etwas zu verheult rüber. Irgendwann geht einem ihre Weinerlichkeit auf die Nerven und man ist froh, wenn sie wenigstens im Finale die Initiative übernimmt. Und wie schon gesagt: Sie ist nicht gerade ultra-attraktiv.

Sybil Danning, die ursprünglich aus dem europäischen Sexfilm-Milieu stammt (HAUSFRAUEN-REPORT, BLUTJUNG UND LIEBESHUNGRIG) und später zur B-Movie-Queen der 80er wurde (WARRIOR QUEEN, REFORM SCHOOL GIRLS), kommt als Queen Bee Ericka ganz gut rüber (ich nehme ihr allerdings das skrupellose, eiskalte Miststück nicht so ganz ab); ebenso Tamara Dobson (Star im Blackploitation-Streifen CLEOPATRA JONES samt Fortsetzung) als Dutchess (die einen unheimlich verbissenen Eindruck macht). Schade, dass der Konflikt zwischen den beiden im Finale allzu schnell beigelegt wird.

John Vernon (zu sehen in DIRTY HARRY, ANIMAL HOUSE, KILLER KLOWNS FROM OUTER SPACEund erst 2005 gestorben) gibt einen wunderbaren Gefängnisdirektor und alten Lustmolch ab, Stella Stevens (THE POSEIDON ADVENTURE, CLEOPATRA JONES, THE MANITOU) ist als Captain Taylor ein ausreichend hassenswertes Miststück, Henry Silva (TRAPPED, BULLETPROOF) ist in der Rolle des Lester ein Schleimer und Opportunist allererster Güteklasse und Robert Miano (zu sehen in Schaarwächters NIGHT OF THE ARCHER oder in DUNGEONS & DRAGONS) hat als Stone ein echt dreckiges Grinsen drauf.
DVD-Artwork

Sharon Hughes (Val) hat eine scheußliche Frisur (die 80er halt), aber ein Paar toller Brüste, und zum Schluss möchte ich nochmals auf Monique Gabrielle (DEATHSTALKER 2, EMMANUELLE 5, NOT OF THIS EARTH, EVIL TOONS) hinweisen: Meine Güte, was für ein Körper!

Zu sehen bekam ich die DVD des Schweizer Labels Mediawith Classics (Code 2). Wie oben schon erwähnt: Obwohl die Scheibe keine Jugendfreigabe hat, ist der Film um ca. 8 Minuten gekürzt. Es gibt eine Kassette von CSB/Fox Video, bei der „nur“ so ungefähr fünf Minuten fehlen sollen; ungeschnitten soll nur das Video vom US-Label Vestron sein. Das Bild (1.78:1) ist etwas unscharf und verschmutzt, aber, in Anbetracht des Alters und der B-Herkunft des Filmes, akzeptabel.

Bei den Tonspuren können wir zwischen vier verschiedenen Versionen auswählen: Deutsch (2.0 und 5.1), Englisch (2.0) und Französisch (2.0). Der französische Ton ist als einziger so gut wie rauschfrei. An Untertiteln gibt es Deutsch, Deutsch für Hörgeschädigte und Englisch. Als Extra findet sich einzig und allein der Original-Trailer (1:59) ein. Die Sexzene, die auf der Cover-Rückseite aufgedruckt ist, erscheint übrigens im ganzen Film nicht. Insgesamt würde ich die DVD nur mit großen Einschränkungen weiterempfehlen, mehr als ein paar Euro ist das Ding nicht wert.

Was vom Tage übrig bleibt: CHAINED HEAT ist nicht allzu sleazig und nicht doof genug, um auf trashige Art unterhaltsam zu sein, aber andererseits wieder zu doof, um gut zu sein. Die versammelte Star-Power, ein großzügiges Quäntchen Nudity und die recht gute Kameraführung retten über die Laufzeit, aber alles in allem ist der Streifen kein Pflichtprogramm. Die Uncut-Fassung würde wohl ein zusätzliches Bier einfahren.

(c) 2007 Gregor Schenker (manhunter)


BOMBEN-Skala: 6

BIER-Skala: 5


mm
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